Test HP Envy 17-1190eg Notebook
Die Modelle der HP Envy Notebook-Serie haben seit ihrer Erstvorstellung für viel Furore gesorgt. Nicht zuletzt, da es beim ersten Launch designtechnisch kaum etwas vergleichbares in der Windows-Welt gab. Parallelen zu den Apple Notebooks wurden konsequent dementiert, auch wenn sich das geschulte Auge nicht so einfach täuschen lies. Ein weiterer Ruck ging durch die Envy-Fangemeinde, nachdem HP sich entschlossen hat, das exzellente Radiance Infinity Display des ersten 14 Zoll Modells durch ein Standard-Display zu ersetzen. Dabei war das hochwertige Display ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des Envy 14 im Vergleich zur Konkurrenz.
Während wir bis dato nur die kleinen Modelle der Serie (HP Envy 15, HP Envy 14-1010eg, HP Envy 14 Beats Edition) im Test gehabt haben, ist nun das große 17 Zoll Modell an der Reihe. Hierbei handelt es sich außerdem um die Version mit 3D-fähigem Display. Wir sind vor allem auf die Leistung des Displays gespannt, hört es doch auf den verheißungsvollen Namen "3D Ultra BrightView Infinity Display".
Bereits in unseren bisherigen Tests konnten die HP Envy Notebooks stets mit ihrer Verarbeitungsqualität und ihrem Design überzeugen. Das HP Envy 17 unterscheidet sich hier nicht von seinen kleineren Geschwistern. Alles ist nur etwas größer. Beim 17 Zoll Modell kommt das gleiche Design zum Einsatz wie bei den kleineren Modellen (ausgenommen der Beats Edition, da diese ein abgeändertes Design erhalten hat).
Das Metallgehäuse (Aluminium/Magnesium) verleiht dem Notebook ein robustes Äußeres und wirkt dabei sehr edel. Die kleinen eckigen Vertiefungen auf Displaydeckel und Handballenauflage verpassen dem Notebook eine sehr angenehme Haptik und verhindern effektiv die Bildung von Fingerabdrücken. Auch beim 17 Zoll Modell ist die Verarbeitungsqualität hervorragend. Trotz der großen Flächen im Bereich der Handballenauflagen, lässt sich nur ein kleiner Bereich (direkt über dem Laufwerk) marginal eindrücken. Dafür ist ein hoher, punktueller Kraftaufwand von Nöten. Die linke Handballenauflage ist hingegen so unnachgiebig wie eine Handballenauflage nur sein kann.
Etwas schlechter als bei den kleinen Modellen schneidet die Verwindungssteifheit des Displays ab. Das große 17 Zoll Display lässt sich mit wenig Kraftaufwand verwinden und kann dabei eine Veränderung des Displayinhaltes nicht verhindern. Auch bei zugeklapptem Notebook kann man die Rückseite geringfügig eindrücken.
17 Zoll Notebooks besitzen durch ihren Raumvorteil meist eine große Anzahl an unterschiedlichen Schnittstellen. Das HP Envy 17 verfügt über eben diese Vielfalt an Anschlüssen. So bietet das Notebook etwa drei unterschiedliche Möglichkeiten Displays mit dem Notebook anzusprechen. Neben einem VGA Anschluss besitzt das Notebook einen DisplayPort Anschluss und auch einen HDMI Anschluss. Auch die vier USB Anschlüsse sollten für genügend Konvektivität sorgen. Bei einem der vier USB Anschlüsse handelt es sich bereits um einen schnellen USB 3.0 Anschluss, bei einem weiteren um einen kombinierten USB/eSATA Anschluss.
Auf der linken Seite des Notebooks befindet sich der Großteil der Anschlüsse. Von hinten nach vorn, beginnend mit dem VGA Ausgang, dem RJ45 (LAN) Anschluss, dem DisplayPort, dem HDMI Anschluss, dem USB/eSATA Kombianschluss, dem USB 3.0 Anschluss, der Kombibuchse für Kopfhörerausgang/Mikrofoneingang und dem Kopfhörerausgang.
An der Front befinden sich nur die Status-LEDs und die Öffnungen für die Lautsprecher. Die Rückseite ist bedingt durch die Einbauposition des Akkus, frei von Anschlüssen.
Auf der rechten Seite des Notebooks befinden sich mit zwei weiteren USB 2.0 Anschlüssen, dem 5-in-1 Kartenleser, dem Anschluss für das Netzteil und dem Kensington Lock, der Rest der Anschlüsse. Der 5-in-1 Kartenleser versteht sich auf die Formate MMC, SD Memory Card, xD-Picture Card, Memory Stick und Memory Stick Pro.
Während man die Vielzahl der Anschlüsse nur ein Lob aussprechen kann, müssen wir im gleichen Atemzug deren Anordnung kritisieren. Genau wie bei den kleinen Modellen befinden sich die meisten Anschlüsse im vorderen Bereich an den Seitenkanten des Notebooks. Rechtshänder freuen sich über die Kumulierung an der linken Seitenkante, Linkshänder müssen in den sauren Apfel beißen.
Kommunikation
Um sich mit der Außenwelt zu verbinden, bietet das HP Envy 17 beinahe alles was man braucht. Wer das Notebook stationär als Desktopersatz nutzt, kann kabelgebunden mit Hilfe des Gigabit Ethernets schnell im Internet surfen oder Daten im Netzwerk bewegen.
Aber auch diejenigen die lieber kabellos unterwegs sind, können sich dank 802.11 a/b/g/n über hohe Geschwindigkeiten beim Surfen freuen. Alternativ steht Bluetooth zur Verfügung um mal eben schnell ein Smartphone, externe Maus oder sonstiges Zubehör mit dem Notebook zu verbinden. Lediglich mobiles Breitband Internet müsste über eine externe USB-Lösung umgesetzt werden.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang des HP Envy 17 gehören neben der üblichen gedruckten Dokumentation noch eine 3D Brille und eine 2 GB Speicherkarte. Die 3D Brille wird benötigt um 3D Inhalte korrekt wiederzugeben. Die Brille kommt mit unterschiedlichen Nasenflügeln, damit ein optimaler Sitz gewährleistet ist. Leider befindet sich im Lieferumfang nur diese eine Brille. Andere Hersteller legen oftmals eine weitere Brille zum Aufclipsen für Brillenträger bei. Auf der beiliegenden Speicherkarte befindet sich eine Einführung zum Thema 3D auf dem HP Envy 17. Nebenbei bemerkt werden sowohl die Shutter Brille als auch das Notebook jeweils in einem eleganten Beutel geliefert.
Garantie
HP stattet das HP Envy 17 mit einer 2 jährigen Garantie auf Ersatzteile und Arbeitszeit aus. Diese Garantie beinhaltet auch einen Abhol- und Lieferservice. Wem diese 2 Jahre nicht reichen, der hat die Möglichkeit auf den HP Produktseiten unter „Optionen und Zubehör“ eine Garantieverlängerung auf bis zu 3 Jahre zu erwerben.
Tastatur
Wie auch bei den kleinen Modellen setzt HP bei dem Envy 17 wieder auf eine Chiclet-Tastatur mit freistehenden Tasten. Der Vorteil eins großen 17 Zoll Notebooks liegt beim großen Platzangebot. So findet die große Full-Size Tastatur mühelos Platz. Die 15 x 15 Millimeter großen Tasten befinden sich von der Größe her auf Desktop Niveau. Dank des großen Abstands zwischen den Tasten, trifft man auch nur wirklich die Taste, die man eigentlich treffen wollte.
Auch beim Schreibgefühl kann die Tastatur punkten. Der relativ kurze Hubweg und der weiche Anschlag sorgen in Verbindung mit dem knackigen Druckpunkt dafür, dass besonders Viel- und Schnellschreiber ihre Freude an der Tastatur haben werden.
Da HP darauf verzichtet hat eigene Tasten für Sonderfunktionen zu nutzen, wurden diese auf die F-Tasten verbannt. Allerdings nutzt man die F-Tasten beim Envy 17, anders als sonst üblich, primär für die Sonderfunktionen und sekundär als F-Tasten. Wer das System beispielsweise stumm schalten möchte, drückt einfach F9. Wer F9 an sich benutzen möchte, drückt Fn + F9. Unserer Meinung nach macht das durchaus Sinn, da die Sonderfunktionen meist öfters benutzt werden als die F-Tasten. Dazu gibt es noch einen separaten Nummernblock. Über diesem befindet sich auch die Taste um die CD/DVD aus dem Laufwerk auszuwerfen. Dieses verfügt nämlich nicht selbst über eine entsprechende Taste.
Bei den kleineren Modellen wurde sehr oft das Fehlen einer beleuchteten Tastatur angekreidet. Beim 17 Zoll Modell liefert HP diese nun endlich mit. Sobald das Notebook erkennt, dass die Umgebung dunkler wird, schaltet sich die Beleuchtung ein (alternativ kann dies auch manuell durch die Taste F5 geschehen). Die Umsetzung der Beleuchtung ist gut gelungen, da man nicht nur die Umrisse der Tasten sieht, sondern auch deren Beschriftung.
Touchpad
Das Touchpad ist mit seiner Diagonalen von 120 Millimetern sehr groß ausgefallen. Hier setzt HP auf das gleiche Touchpad wie bei den kleineren Geschwistern. Es handelt sich um ein vollflächiges Touchpad, ohne separate Maustasten. Das gesamte Touchpad ist als Wippe ausgelegt worden. Drückt man nun auf einer Seite auf das Touchpad bekommt man einen Mausklick. Optisch gekennzeichnet sind die Maustasten nur im unteren Bereich. Das Klicken funktioniert allerdings noch bis zirka zur Hälfte des Touchpads. Oberfläche und Präzision des Touchpads haben uns sehr gut gefallen und ermöglichen ein angenehmes Arbeiten mit dem Mausersatz.
Zudem verfügt das Touchpad über Multitouch. Funktionen wie „Pinch-to-zoom“ kennt man bereits von anderen Geräten und sind im Großen und Ganzen gut umgesetzt. Nur gelegentlich reagiert das Ganze etwas träge. Andere Gesten sind allerdings nahezu vollkommen unbrauchbar. Will man ein Bild beispielsweise drehen, ist man meist mit dem entsprechenden Button in der Software schneller als mit der vorgesehenen Geste.
Die eingesetzten Displays sind bei den HP Envys ein heikles Thema. Mit dem sehr guten Radiance Infinity Display beim Ur-14-Zoll-Modell, hat HP die Meßlatte und die Erwartungen der Kunden hoch angesetzt. Diese wurden dann, mit dem Wechsel auf ein neues Display schwer enttäuscht.
Nun bringt HP beim 17 Zoll Modell ein 3D Ultra BrightView Infinity Display an den Start. Das spiegelnde Display misst 17,3 Zoll und verfügt über die Full-HD Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Zusätzlich bietet es die Möglichkeit 3D Medien wiederzugeben. Mit einer maximalen Helligkeit von 394 cd/m² im Zentrum des Displays, weckt das neue Display große Hoffnungen. Auch die durchschnittliche Ausleuchtung ist, mit einem Wert von immer noch ausgezeichneten 376 cd/m², sehr hoch. Insgesamt ist das Display, mit einer Ausleuchtung von 89 Prozent, sehr gleichmäßig ausgeleuchtet. Auch der Schwarzwert ist mit seinen 0,66 cd/m² sehr gut. Zwar konnte das Radiance Infinity Display mit einem Schwarzwert von 0,22 cd/m² aufwarten, war dafür aber auch insgesamt deutlich dunkler. Für das Envy 17 ergibt sich so ein Kontrast von 597:1, was einen sehr guten Wert darstellt.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 394 cd/m²
Kontrast: 597:1 (Schwarzwert: 0.66 cd/m²)
Bei der Farbdarstellung schneidet das Display des HP Envy 17 passabel ab. In unserem ersten Vergleich mit dem MacBook Pro 17, liegen beide Displays nahezu gleich auf, das MacBook kann sich nur ganz knapp von dem Envy absetzen. Den Adobe RGB Farbbereich kann das Display allerdings nicht komplett abdecken. Das aktuelle Display des Envy 14 wird mühelos vom Envy 17 übertrumpft. Der direkte Vergleich mit dem Radiance Infinity Display zeigt aber, dass das Display des 17 Zoll Modells noch nicht an das Display des Ur 14 Zoll Envy heranreicht. Trotzdem schneidet das Display des 17 Zöllers gut ab und geht für ein Notebook der Oberklasse in Ordnung.
Durch das glänzende Display hat das Envy 17 einige Probleme bei der Benutzung an der frischen Luft. Besonders wenn man mit dem Rücken zur Sonne sitzt, spiegelt sich die Umgebung sehr stark. Sucht man sich aber einen geeigneten schattigen Sitzplatz, kann die hohe Displayhelligkeit einiges wettmachen. Somit ist es zumindest eingeschränkt möglich das Envy 17 unter freiem Himmel zu verwenden und noch etwas auf dem Display zu erkennen.
Auch bei der Blickwinkelstabilität schneidet das Display des 17 Zöllers gut ab. Wie auf dem Bild zu erkennen, treten die Veränderungen des Displayinhaltes erst sehr spät und bei sehr flachen Blickwinkeln ein. Damit stellt das Envy 17 viele der aktuellen Notebooks in den Schatten.
3D-Funktionalität
Das Display hat noch eine weitere Eigenschaft, es ist 3D fähig. Und das dürfte besonders für Spieler und Freunde des 3D Kinos interessant sein. Die passende aktive Shutter-Brille liegt dem Lieferumfang bei. In der Brille befindet sich eine Batterie (die bei Bedarf auch gewechselt werden muss, HP spricht von ca. 180 Stunden Film- bzw Spielgenuss ehe das der Fall sein soll) die die Elektronik versorgt, welche abwechselnd die beiden Gläser der Brille abdunkelt. Das geschieht im Einklang mit dem Display so schnell, dass das menschliche Auge es nicht wahr nimmt.
Bei Filmen funktioniert das Ganze einwandfrei und der 3D Effekt kommt gut rüber. Getestet wurde der 3D Effekt an der mitgelieferten 3D Demo, welche im Grunde genommen aus dem Trailer von „Megamind“ besteht. Bei Animationsfilmen kommt der 3D Effekt immer besonders gut.
Bei den Spielen hat der 3D Effekt auf Anhieb nicht geklappt. So fehlte auch jeglicher Hinweis im Lieferumfang, wie man Spiele mit 3D Unterstützung zum Laufen bekommt. Auch eine Liste welche Spiele unterstützt werden oder ein Verweis wo man dies nachschlagen könnte, fehlte gänzlich. Auf der Bedienungsanleitung auf der mitgelieferten SD Karte gab es lediglich Hinweise zum allgemeinen 3D Betrieb und wie man entsprechende Filme in 3D sehen kann.
Überhaupt steht im ein großes Fragezeichen hinsichtlich 3D-Gaming im Raum, da die eingesetzte Shutter-Technik im 3D-Modus die doppelte Bildberechnung von der verbauten GPU fordert (zwei verschiedene Ansichten müssen parallel gerendert werden). Die HD 5850 würde damit in ihrer möglichen Performance um rund 50% beschnitten werden, das die möglichen gewählten Grafikeinstellungen je nach Spiel auf niedrige Auflösungen um 1024x768 Pixel und besten Falles mittlere Details beschränkt. So wirkliches Gaming-Feeling vermag damit ohnehin nicht aufzukommen.
Mit dem verbauten Intel Core i7-720QM Prozessor verbaut HP den kleinsten Quad-Core Prozessor der i7-Clarksfield-Serie. Die vier Kerne des Prozessors takten standardmäßig mit 1,6 GHz. Dank Intels TurboBoost Technologie können die einzelnen Kerne aber noch automatisch übertaktet werden, sollte einmal mehr Leistung benötigt werden. Dabei wird unterschieden ob nur ein Kern übertaktet werden soll, oder alle vier. Wird nur ein Kern übertaktet, kann ein Takt von bis zu 2,8 GHz erreicht werden. Sollen hingegen mehrere Kerne übertaktet werden, liegt der maximale Takt bei 1,73 GHz. Zusätzlich verfügt der Core i7-720QM über Hyper-Threading, so können bis zu 8 Threads gleichzeitig bearbeitet werden. Der TDP (Thermal Design Power) liegt mit 45 Watt dabei auf dem Niveau der Core 2 Quad Modelle als auch der Sandy-Bridge Nachfolger.
Bei der Grafikkarte setzt HP beim Envy 17 auf ein High-End Modell aus dem Hause AMD. Mit der ATI Mobility Radeon HD 5850 hat eine DirectX 11 fähige Grafikkarte Einzug in das Notebook gehalten. Zusammen mit dem DDR5 Arbeitsspeicher auf der Grafikkarte zählt diese immer noch zu den schnellsten Single-GPU Grafikkarten in AMDs mobilen Grafiksortiment. Auch hier zeigt HP wieder, dass man bei diesem Notebook keine Abstriche hinnehmen wollte. Viele andere Notebooks mit der HD 5850 Grafikkarte sind nur mit (G)DDR3 Speicher ausgestattet. Das schränkt die Grafikleistung, vor allem bei höheren Auflösungen, teilweise deutlich ein. Mit (G)DDR5 ist dies nicht der Fall und die HD5850 kann ihre volle Leistung entfalten.
Die ATI Mobility Radeon HD 5850 kann allerdings noch mit einem weiteren Feature prahlen, nämlich mit Eyefinity. Eyefinity ermöglicht es bis zu 3 Displays an eine Grafikkarte anzuschließen. Was bisher nur professionellen Grafikkarten vorbehalten gewesen ist, kann nun auch vom Endverbraucher genutzt werden. Erforderlich ist dafür ein DisplayPort, über den das HP Envy 17 erfreulicherweise auch verfügt. Somit wäre es theoretisch möglich, beispielsweise ausgewählte kompatible Spiele (wie Crysis, CoD: Modern Warfare 1 & 2, Dirt2, ...) auf 3 Displays wiederzugeben. Allerdings belastet die enorme Auflösung das System noch zusätzlich. Weiter Informationen zu Eyefinity gibt es auf der Homepage von AMD.
Bei der Windows 7 Leistungsbewertung legt das Notebook einen sehr guten Schnitt ab und man kann deutlich sehen, was das System eventuell einmal ausbremsen könnte. Während sich alle Werte im Bereich um 7 befinden, liegt die primäre Festplatte gerade einmal bei 5.9. Wer als mit dem Gedanken spielt sein Envy sinnvoll zu erweitern, sollte über den Kauf einer SSD nachdenken.
Im CineBench R10 Benchmark (64Bit) liegt das HP Envy 17 in allen Testdisziplinen im oberen Drittel unserer Benchmarktabelle. Die Kombination aus Intel Core i7-720QM und der ATI Mobility Radeon HD 5850 bringt dem Notebook gute Werte ein. Im Umfeld um das Envy 17 befinden sich verbreitet Notebooks mit der gleichen Ausstattung. Dazu gehört beispielsweise das Acer Aspire 5943G-728G64Wnss. Beim Shading Benchmark liegt das Envy 17 noch weiter vorne in der Tabelle, insgesamt in den Top 20. Auch hier hat das Acer allerdings wieder leicht die Nase vorne.
PCMark 05 Standard | 7776 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 6004 Punkte | |
Hilfe |
Beim PCMark Vantage reiht sich das Envy 17 mit 6004 Punkten im oberen Drittel unserer Benchmarkdatenbank. Hier kann sich das Envy etwa deutlich gegen das vergleichbare Acer Aspire 5943G-728G64Wnss durchsetzen. Knappe 800 Punkte liegt das Envy hier vor dem Acer. Auch das Asus G73JW mit übertaktetem 720QM liegt etwas hinter dem Envy zurück.
Zulegen können hier allerdings Ausstattungen mit Intels neuer Sandy-Bridge Technik, etwa das Acer Aspire 7750G mit 2630QM CPU und AMD HD 6850M Grafik, dem Nachfolger der im Envy eingesetzten HD 5850. Dieses erreicht etwa im PCMark Vantage 7402 Punkte.
Beim 3DMark 2006 Benchmark schneidet das Envy 17 mit seinen 10704 Punkten duchaus gut ab, bleibt aber dennoch geringfügig hinter den vergleichbar ausgestatteten Top-Scorern, etwa dem MSI GX640 (i5-430M, HD5850) mit 11530 Punkten, zurück. Überlegen allerdings der Vorsprung zu Notebooks mit der abgespeckten HD 5850 Grafikvariante (DDR3): Acer 5943G (720QM/HD5850) mit 8608 Punkten bzw. Acer 8943G (720QM/HD5850)mit 8529 Punkten.
3DMark 03 Standard | 30737 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15471 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10704 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6584 Punkte | |
Hilfe |
Als Festplatte kommt in unserem Testmuster des HP Envy 17 eine Samsung HM640JJ zum Einsatz. Diese bietet eine Bruttokapazität von 640 GByte bei 7.200 U/Min. Mit einer durchschnittlichen Transferrate von 94 MB/sec und einer Zugriffszeit von 15.2 ms gehört sie schon zu den schnelleren Festplatten die in Notebooks verbaut werden. Da sie allerdings dennoch vom Windows 7 Leistungsindex als langsamste Komponente ermittelt wurde, könnte man über ein optionales Solid State Drive (SSD) nachdenken. Diese bieten Zugriffszeiten von 0,2 ms und Transferraten jenseits der 200 MB/sec.
Spiele Fazit
Die von uns getesteten Spieletitel konnte das Envy 17 auch in hohen Detail-Einstellungen flüssig wiedergeben. Lediglich bei maximalen Einstellungen (FullHD) könnte das eine oder andere aktuelle Game Probleme bereiten. StarCraft 2 und Call of Duty: Black Ops stellten kein Problem dar. Beide Titel konnten mit maximalen Details und Full-HD Auflösung flüssig wiedergegeben werden. Die Kombination aus i7-720QM und der HD 5850 ist damit auch für aktuelle Spiele gut geeignet.
So kann das Envy 17 beispielsweise in StarCraft2 mit maximalen Grafiksettings (FHD) spielbare 30 fps im Test erreichen. Der Vergleich mit dem Acer Aspire 5943G-728G64Wnss ist ebenfalls interessant. Das Acer Notebook verfügt über die gleiche Grafikkarte, nur mit (G)DDR 3 Speicher (Envy: (G)DDR 5). Das merkt man auch an den Bildwiederholungsraten: Bei Ultra Settings sind es lediglich 20 fps für das Acer. Spannend: Das MSI GT663R mit GTX 460M Grafik kann hier mit 31.4 Fps nur geringfügig nachbessern.
Bei Call of Duty: Black Ops liefert das vorliegende Envy 17 bei maximalen Grafiksettings 37.0 fps im Schnitt. Dells XPS 17 mit der GT 445M GPU und Clarksfield Quad-Core CPU liegt auf dem gleichen Niveau mit 37.1 fps. Keine Chance hat das Envy 17 hier gegen aktuelle Gamer mit der GTX 460M: 47.2 fps vom MSI GT663R.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 88 | 38 | 27 | 20 |
StarCraft 2 (2010) | 160 | 54 | 52 | 30 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 57 | 52 | 49 | 37 |
Geräuschemissionen
Die im HP Envy verbaute Hardware will natürlich auch gekühlt werden, damit sie dauerhaft ihren Dienst ausführen kann. Deswegen verfügt das HP Envy 17 auch über ein leistungsstarkes Kühlsystem. Leider merkt man das nicht nur an den Temperaturen des Notebooks, sondern auch an der Geräuschkulisse. Der Lüfter ist leider ständig aktiv, was für eine durchgehende Beschallung des Benutzers sorgt. Mit 34.5 dB(A) ist ein konstantes Rauschen des Lüfters jederzeit präsent, auch im wenig fordernden Office-Betrieb. Wird das System stark belastet, dreht das Kühlsystem auf bis zu 44.6 dB(A) auf. Dies ist bereits die Region in der sich viele Gaming-Notebooks mit ihren Kühlsystemen befinden und auf Dauer als störend zu beschreiben.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.5 / 34.5 / 34.5 dB(A) |
HDD |
| 34.1 dB(A) |
DVD |
| 41 / dB(A) |
Last |
| 40.6 / 44.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der Intel Core i7 und die verbaute ATI Grafikkarte gehören nicht gerade zu den sparsamsten Komponenten und Hardware die viel Leistung bringt, erzeugt meist auch viel Abwärme. Diese will dann vom Kühlsystem effektiv aus dem Gehäuse geschafft werden. Klappt dies nicht, erwärmt sich das Gehäuse deutlich im Betrieb.
Das HP Envy 17 hat mit diesem Problem scheinbar nicht zu kämpfen. Unter Last wird die heißeste Stelle auf der Oberseite 43.7 Grad Celsius und auf der Unterseite 42.1 Grad Celsius warm. Da es sich nur um punktuelle Stellen handelt die diese Temperaturen erreichen, gibt es auch keinen Grund zur Sorge. Auch die Benutzung auf dem Schoß ist ohne weiteres möglich. Allerdings sollte man im Sommer mit kurzer Hose dann doch etwas aufpassen, da bei sommerlichen Temperaturen noch ein paar Grad hinzukommen werden. Im Leerlauf sind die Temperaturen komplett unproblematisch. Maximal 28.9 Grad Celsius auf der Oberseite und 29.1 Grad Celsius auf der Unterseite des Notebooks sind kein Problem.
Bei unserem Belastungstest mit Prime95 und Furmark machte das HP Envy 17 keine Probleme. Die Prozessortemperaturen steigen auf maximal 83 Grad Celsius an und blieben somit noch im grünen Bereich. Auch von Leistungseinbrüchen war nichts zu spüren. Ein im direkten Anschluss an den Stresstest durchgeführter 3DMark Benchmarktest brachte eine vergleichbare Punkteanzahl wie im kalten Betriebszustand.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.9 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-2 °C).
Lautsprecher
Im Envy 17 kommt das Beats Audiosystem mitsamt Subwoofer zum Einsatz. Auch wieder mit dabei ist das Beats-Audioprofil. Dieses ist Standardmäßig aktiviert und kann mit der Tastenkombination Fn + b deaktiviert oder wieder aktiviert werden.
Schon die kleineren Envy Modelle konnten trotz des fehlenden Subwoofers mit ihrem Klang überzeugen. Das Envy 17 liefert diesen nun nach. Dieser bewirkt allerdings keine Wunder, das sollte schon allein anhand der Größe klar sein. Allerdings sorgt er für ein sehr ausgewogenes Klangbild. Nur bei maximaler Lautstärke kann man innerhalb sehr hochfrequenter Töne Verzerrungen feststellen. Die maximale Lautstärke des Soundsystems kann sich auf jeden Fall sehen, oder besser gesagt, hören lassen. Das Envy 17 übertönt mit seinem Soundsystem viele andere Multimedia-Notebooks.
Die leistungsstarke Hardware fordert seinen Tribut von der Akkulaufzeit des Systems. Da dem Notebook Features wie umschaltbare Grafik fehlen, sind die leistungshungrigen Komponenten ständig aktiv. Dadurch hält der 6 Zellen Akku nicht besonders lange durch. Im Leerlauf sind es immerhin noch 1 Stunde und 47 Minuten (Batteryeater Readers Test, Energiesparprofil, min. Displayhelligkeit), die das Notebook ohne das Stromnetz auskommt. Wird das Notebook belastet (Classic Test, Profil Höchstleistung, max. Displayhelligkeit), sinkt die Laufzeit auf 51 Minuten ab. Auch einen Film wird man unterwegs nicht komplett zu Ende schauen können, hier hält der Akku ebenfalls nur 51 Minuten.
Beim Energieverbrauch gibt sich das HP Envy 17 nicht besonders sparsam. Im Idle Betrieb variiert der Stromverbrauch von 30.2 Watt, bis hin zu 50.6 Watt. Das sind sehr hohe Werte, andere Notebooks verbrauchen im Leerlauf gerade einmal die Hälfte. Unter Last wird das Envy dann ein richtiger Stromfresser. Hier zeigt unser Messgerät bis zu 120 Watt an. Damit ist das 120 Watt Netzteil ach voll ausgelastet.
Aus / Standby | 0.4 / 1 Watt |
Idle | 30.2 / 32.7 / 50.6 Watt |
Last |
120 / 120.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Das HP Envy 17 ist ein beeindruckendes Stück Technik. Design und Verarbeitungsqualität sind fast über jeden Zweifel erhaben. Die verwendeten Materialien wurden sauber verarbeitet und passen gut zu dem Bild, was man von einem Premium Multimedia-Notebook hat. Ebenso fügt sich die gute Tastatur passend in das Gebilde.
Die leistungsfähige Hardware sorgt nicht nur für Filmgenuß in Full-HD, sondern lässt auch Freude beim Spielen aufkommen. Denn auch hier macht das Envy 17 eine gute Figur.
Etwas Sorgen hat uns zunächst das Display gemacht. Während man beim Envy 14 einen Rückschritt vom Radiance Display auf ein Standard Display vollzogen hat, gibt es nun wieder ein qualitativ hochwertiges Display, das eine beeindruckende Helligkeit aufweist, wenn auch nicht ganz an das Radiance Display herankommt. Zudem ist das 3D Feature eine nette Sache, das sicherlich bei vielen Multimediafreunden Anklang finden wird. Bei den Spielen wird man von HP noch etwas im Dunkel stehen gelassen, zumindest konnten wir keinerlei Informationen in den mitgelieferten Unterlagen dazu finden.
Wenn es bei dem HP Envy 17 etwas bemängeln gibt, dann ist es das Kühlsystem und die Akkulaufzeit. Das Kühlsystem ist durchgehend aktiv, selbst wenn das Notebook nicht belastet wird und sich nur im Leerlauf befindet. Hier besteht noch Verbesserungsbedarf. Auch bei der Akkulaufzeit herrscht noch Bedarf nach Optimierungen. Im Leerlauf hält der Akku keine 2 Stunden und unter Last noch nicht einmal eine Stunde. Auch wenn Mobilität bei einem 17-Zoller nicht ganz oben bei den Anforderungen steht, könnten aktuelle Technologien, etwa Sandy Bridge und Nvidia Optimus hier wesentliche Verbesserungen mit sich bringen.
Das HP Envy 17 dürfte besonders Design-Liebhaber mit Hand zu hoher Performance gefallen. Aber auch Spieler mit gehobenen Ansprüchen könnten sich mit dem Notebook anfreunden können. Vorausgesetzt die Geldbörse der Interessenten ist ausreichend gefüllt. HP nennt als Verkaufspreis 1699 Euro. Shops die das Notebook gelistet haben finden sich im deutschsprachigen Raum aktuell leider nicht.