Test HP Envy 14 Beats Edition Notebook
Um HPs Envy-Serie wurde viel Wirbel geschlagen. Der Hersteller wollte eine neue Consumer-Königsklasse erschaffen, für die so genannte „ProSumer“ (Marketing-Deutsch) gern bereit sind, viel Geld auf den Tisch zu legen. Die Geräte in 13-, 14-, 15- und 17-Zoll sollten den Apple MacBook Pro Laptops das Wasser reichen können.
An der Redaktionsfront konnten die Geräte aber nicht durchweg positiv einschlagen. Zuerst enttäuschte der Envy 15-1090eg (Core i7-720QM) mit geringer Helligkeit und hoher Lautstärke unter Last (Test 11/2009). Viele Monate und zahlreiche Testgeräte-Anfragen später trumpfte das HP Envy 14-1010eg mit einem farb-, kontrast-, und helligkeitsstarken Radiance Display auf (Test: 8/2010). Die Redaktionen waren begeistert und die störende Lautstärke war fast vergessen.
Zwischendurch schockierte HP die Envy-14-Fans mit der Meldung, das Radiance Display werde nicht mehr im 14-Zoller verbaut. Jetzt steht es also vor uns, ein Envy 14-1190eg Beats Edition – ohne das farbstarke Display unseres ersten Tests.
Was hat das „neue“ Display auf dem Kasten? Wie viel Premium-Notebook bleibt bei hochwertiger Verarbeitung und starken Komponenten übrig? Ist die Radeon HD 5650 immer noch herunter getaktet? Wie viel Laufzeit lässt der 2.66-GHz-Prozessor Core i5-560M zu? Und sind die beigelegten Kopfhörer alles, was die Beats Edition zum Preis von 1.800 Euro mitbringt? Alle brennenden Fragen beantwortet dieser Testbericht.
Halten wird es kurz: Die hochwertigen Eigenschaften des bereits getesteten Envy 14-1010eg bleiben im 14-1190eg komplett erhalten. Die Stabilität ist weiterhin hervorragend und über jeden Zweifel erhaben. Auch hochwertige Details wie die Gummilippe rund um das Edge-to-Edge Display und die hohe Verschlusskraft der Gelenke bleiben erhalten.
Was sich verändert hat, ist die Optik und die Haptik vieler Flächen. Der 14-Zoller besteht immer noch aus Metallbauteilen, diese wurden jedoch lackiert (Deckel) oder gummiert (Arbeitsumgebung). Während die Hände beim ersten Testgerät auf der Handballenablage und dem Displaydeckel ein Karo-Relief berührten, sind diese Flächen nun samtig weich (Handauflage) bzw. glatt und matt (Deckel).
Die Chromleiste rund um die Base-Unit bleibt erhalten und zieht im Gegensatz zu den ansonsten matten Flächen Fingerabdrücke an. Was unseren 14-1190eg vom MacBook Unibody-Gehäuse weiterhin unterscheidet, das ist der Aluminiumdeckel, welcher den Akku als auch die 2.5-Zoll-Festplatte auf der Unterseite freigibt. Die Platte hat eine akkurate Arretierung und liegt fest auf, doch die Unibody-Steifigkeit geht hier verloren.
Die gute Anschlussausrüstung wird fortgesetzt und erhält keine Aufwertung in irgendeiner Form. Selbst die Netzwerk- und Funkmodule sind dieselben geblieben (Broadcom abgn, Gigabit LAN und 2.1 Bluetooth). Die Beschriftung der folgenden Bilder listet die äußeren Anschlüsse auf. USB 3.0 ist weiterhin nicht vorhanden, genauso wie ein ExpressCard-Schacht für Erweiterungskarten. Speziell letzterer hätte den 14-Zoller vielfältiger einsetzbar gemacht. Per Controller-Karte hätte zum Beispiel für wenig Geld USB 3.0 oder FireWire nachgerüstet werden können.
Im zentralen Bereich der Base-Unit (Unterseite) gibt es einen kleinen Stecker. Das ist ein Konnektor für die externe Slice-Akkulösung von HP. Für selbige sind die vier Einkerbungen der Bodenplatte vorgesehen (Arretierung).
Kommunikation
Schade ist das Fehlen eines internen Breitbandmodems (UMTS/HSPA), obwohl ein SimCard-Slot unter dem Akku vorhanden ist. Für den hohen Preis hätte ein solches eigentlich drin sein müssen. Mobile Nutzer müssen daher auf ein unschönes USB-Modem ausweichen, das deutlich sichtbar links oder rechts vorn angedockt werden muss.
Zubehör
Das Zubehör wird von Kopfhörern mit dem Namen „Monster Beats by Dr. Dre Solo HD“ dominiert. Diese Studio-Kopfhörer sollen Bandbreite und Dynamik detailreich und präzise abbilden. Kostenpunkt bei Einzelkauf: Mindestens 150 Euro. Mehr zu den Audio-Features im Kapitel Lautsprecher.
Die Software muss sich vor den Kopfhörern nicht verstecken. Neben den Vollversionen von Adobe Photoshop Elements, Premiere Elements, Stardock My Colors (optische Anpassung von Windows) und CyberLink DVD Suite soll die HP MediaSmart Suite den Umgang mit den persönlichen Media-Files erleichtern.
Zuletzt fallen eine 2GB SD-Card (SanDisk) und eine Stoff-Hülle aus dem Karton. Die Größe der SD-Karte ist eher ein Witz in der heutigen Zeit, sie dient aber nur als Träger des Handbuches im PDF-Format. Das Schnellstart-Mini-OS HP Quick Web (Envy 14-1010eg) können wir nicht mehr entdecken, auch das Handbuch schweigt sich darüber aus.
Garantie
HP bietet für das Envy 14 eine 24 Monate Herstellergarantie mit Abhol- und Lieferservice an. Ein kostenpflichtiges Garantieupgrade um ein weiteres Jahr ist ebenso möglich.
Die Eingabegeräte Tastatur und das als Wippe ausgeführte Touchpad sind mit dem Envy 14-1010eg aus dem ersten Test vollkommen identisch. Eindeutiger Druckpunkt, fester Anschlag und direkt erreichbare Steuerungstasten hatten uns damals schon überzeugt. Wir verweisen auf den Test des Envy 14-1010eg.
Die Schwierigkeiten, die wir im ersten Test mit den Multi-Touch Funktionen des Pads (Synaptics ClickPad V7.4) hatten, scheinen nicht überwunden. Finger-Gesten lassen sich weiterhin nur mühsam einleiten.
Statt dem wohlklingenden „LED Radiance Infinity Display“ gibt es jetzt wieder Hausmannskost. Die 14.5-Zoll Anzeige löst mit 1.366 x 768 Pixeln standardmäßig auf. Das Glare Type Panel ist als LP145WH1-TLB1 (Hersteller LG) auslesbar. Dem Panel ist jeder Vorteil abhanden gekommen. Der Kontrast ist gering (164:1) und die Luminanz ebenso. Alles, was unsere Messgeräte auslesen und was wir sehen (Blickwinkel) kommt nicht über ein 08-15 Office-Panel hinaus. Doch ein solches steckt in jedem 400 Euro Laptop.
Der Farbraum ist von dem des Radiance Infinity (14-1010eg) weit entfernt. Noch nicht einmal sRGB (t) wird nur ansatzweise vom LG-Panel abgedeckt. Am deutlichsten wird der schwache Farbraum im Vergleich zum 14-1010eg (t).
Eine Besonderheit liegt mit dem Mini DisplayPort (statt VGA) in Kombination mit ATI Eyefinity vor. Es können bis zu zwei externe Bildschirme genutzt werden, sofern einer der Bildschirme am Mini DisplayPort steckt, der andere an HDMI. Zudem können die zwei externen Anzeigen als SLS (Single Large Surface) konfiguriert werden. Zwei Bildschirme mit gleicher Auflösung können dann zu einer einzigen, riesigen Anzeige kombiniert werden.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 194 cd/m²
Kontrast: 164:1 (Schwarzwert: 1.18 cd/m²)52% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
55.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Luminanz ist ebenso gering. Im Durchschnitt ermitteln wir eine Ausleuchtung von nur 178 cd/m². Für Innenräume ist das ausreichend aber helle Umgebungen und grelles Sonnenlicht sind tabu. Hier wird die Anzeige oftmals zu dunkel bleiben.
Wir wagen den Schritt vor die Haustür und erleben eine stark von Reflexionen beeinträchtigte Sicht. Der Outdoor-Einsatz im nächsten Sommer wird also ausfallen. Geringe Helligkeit und Spiegelung, das ergibt zusammen eine unheilvolle Mischung.
Letztes Kriterium für den Bildschirm ist die gebotene Blickwinkelstabilität. Der Daumen geht nach unten, die Winkel sind genauso knapp und einschränkend wir bei unserem 299-Euro-Testgerät Compaq Presario CQ56. Horizontal können wir maximal bis zu 40 Grad von der Frontalen abweichen. Danach dunkelt die Anzeige zwar noch nicht ab, aber die Farben beginnen zu verfälschen (Geisterbilder). Vertikal beginnt der Invertierungseffekt schon bei 10 Grad. Farben verblassen und das Bild verdunkelt sich. Im Dunkelkammer-Foto sind die Farbintervierungen gut erkennbar. Stärkste Einschränkungen erleben wir aus seitlichem Blick von leicht Oben oder Unten.
Das Testgerät ist mit einem Intel Core i5-560M (2.67 GHz) ausgestattet. Es ist neben dem 580M (2.6 GHz) der stärkste i5-Prozessor der Arrandale Architektur. Die Core i5 2-Kern-CPU beinhaltet die Features wie Turbo Boost (bis zu 3.2 GHz), Hyperthreading (2 Threads pro Kern) und 3MB L3 Cache.
Der maximale CPU-Stromverbrauch liegt laut TDP bei 35 Watt. Davon zehren im Belastungsfall die zwei Rechenkerne, die Intel HD Graphics und der integrierte Speichercontroller. Im Testgerät ist die Intel HD aktiviert und kann manuell oder automatisch zur dedizierten ATI HD 5650 umgeschalten werden. Es handelt sich um eine Hybrid-Grafik, nicht um Nvidia Optimus (ATI GPU!).
Ergänzend sitzen 4.096 MB des schnellen Speichertyps PC3-10700 (667 MHz) auf dem Intel HM55 Chipsatz. Bemerkenswert ist, dass hier EIN 4GB-Riegel zum Einsatz kommt. Der zweite Schacht ist frei und über den zweiten Teil der Bodenplatte zugänglich (bis zu 8 GB DDR3). Auf den minimal schnelleren Dual-Channel Betrieb muss man dadurch verzichten. Die Festplatte stammt aus dem Hause Seagate (Momentus ST9500420AS, 500GB) und dreht mit 7200 U/min.
Im Vergleich zu günstigeren Consumer-i5-Modellen (wie 460M), hat der 560M die Unterstützung für Virtualization Technology for Directed I/O (VT-d), Trusted Execution Technology und AES New Instructions. AES hilft bspw. dabei, schnell zu Ver- oder Entschlüsseln. Wichtig sind diese Features vorallem für virtuelle Maschinen z. B. VMware Workstation 7.1. Durch die AES Funktionen gewinnt jedoch auch der Communication Suite Test des PCMark Vantage mit einem i5-560M über 40% an Geschwindigkeit (7.794 statt 4.849 Punkte @460M).
Insbesondere Turbo Boost (bis zu 3.2 GHz auf einem Kern) und Hyperthreading (4 Threads) sollen für eine effiziente Auslastung sorgen. Was sagen die Prozessor-Benchmarks dazu? Die Ergebnisse des CPU Benchmarks Wprime (543 Punkte) liegen auf dem Niveau eines Core i7-620M (zirka 550 Punkte) und über der eines i5-520M (zirka 600 Punkte). Der i5-460M (zirka 580 Punkte), der in starken Consumer Laptops gern verwendet wird, ist nur geringfügig langsamer.
Der Cinebench R11.5 CPU-Test (Multi, 64 Bit) fährt 2.36 Punkte ein. Auch das ist schneller als ein 520M (zirka 2.2 Punkte) aber knapp langsamer als ein 620M (zirka 2.45 Punkte). Umfangreiche Render- und Konvertierungsaufgaben sind genau der richtige Job für den Prozessor. Power-User werden damit bestens bedient.
PCMark 05 Standard | 7453 Punkte | |
PCMark Vantage Result | 7089 Punkte | |
Hilfe |
In Anbetracht der schnellen 7.200 U/Min Festplatte und des starken Prozessors ist die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit mehr als nur flott. Der PCMark Vantage lässt uns die Systemleistung (CPU, Grafik, Arbeitsspeicher, Festplatte) in einer einzigen Zahl sehen.
Das Envy 14 erreicht stolze 7.089 Punkte. Das ist ein beachtlicher Wert, der den 15.6-Zoller auf Platz 20 aller erhobenen PCMark Vantage Scores hievt. Gegenüber dem HP Envy 14-1010eg (520M) ist das ein kleiner Vorsprung von 175 Punkten. In diesem Bereich tummeln sich Workstations wie das HP Elitebook 8540w (620M) oder Gaming Boliden wie das mySN XMG P500 PRO (640M). Diese Gesellschaft im Ranking macht deutlich, dass unser 14.5-Zoller ein sehr potentes System ist.
3DMark 03 Standard | 19134 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 12403 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6314 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3096 Punkte | |
Hilfe |
Never Touch a Running System. Sagt sich HP und lässt die Festplatte unverändert, sogar die Produktbezeichnung (Seagate Momentus ST9500420AS) stimmt haargenau mit dem Envy 14-1010eg überein. Dass eine schnelle Festplatte ein Turbo für die Geschwindigkeit des gesamten Systems sein kann, das bewies der Sony Vaio VPC-Z12 mit seinen beiden SSDs im RAID 0. Soweit wollte HP es nicht treiben. Doch immerhin dreht die 500 GB HDD mit 7.200 RPM, was zu einem lesenden Durchsatz von 76.3 MByte/s führt (HD Tune). Der Crystal Disk Mark 3.0 sieht die Sache mit einer anderen Testroutine sogar noch etwas optimistischer: 90 MByte/s.
Die Harddisk liegt damit im Spitzenfeld konventioneller Massenspeicher, was durch den 4.205 Punkte starken HDD-Score des PCMark Vantage unterschrieben wird. Kleiner Nachteil der 7.200 RPM: Die HDD ist stets durch ein konstantes Grundrauschen zu hören, was aber nicht lauter ist, als der Grundpegel des Lüfters. Ein Dröhnen, dass sich auf die Tischplatte überträgt, wie wir es beim HP ProBook 6540b erlebten, gibt es aber nicht.
HP setzt wie gehabt auf eine dedizierte ATI Radeon HD 5650 (1.024 MB GDDR3). Als Hybrid-Grafik ist die HD 5650 zu Gunsten einer Intel HD abschaltbar.
Wie beim ersten Envy-14-Testgerät hat sich HP für die unterste Grenze der möglichen Chiptaktrate von 450 MHz entschieden (450-650 laut AMD möglich). Die meisten Modelle werden jedoch mit 550 MHz getaktet. Gegenüber der höher taktenden HD 5650, die von allen anderen Anbietern wie Acer, Toshiba, Dell oder Asus, verwendet wird, muss das Envy 14 mit weniger Performance auskommen. Wie stark leidet die ansonsten gute Mittelklasse-Spielekompetenz?
Der 3DMark2006 endet auf 6.314 Punkte. Derselbe Kern kann im Aspire Timeline X 3820TG (i5-460M, 550 MHz) 6.754 Punkte erreichen. Mit i7-720QM-Unterstützung können es auch 7.076 3DMarks06 sein (Deviltech Fire DTX). Wir haben folgende drei anspruchsvolle Games ausprobiert.
Spiele Fazit
Die gedrosselte HD 5650 (450 MHz) zeigt sich in Spielen als Nachteil. In StarCraft 2 (High) schafft das Aspire 3820TG-5464G75nks (460M) 29.1 statt 26.6 FPS. Das könnte gerade die Grenze zur Spielbarkeit sein. In Metro 2033 (Medium) erringt das Aspire 7551G-N934G64Bn (AMD N930) 27.1 statt 25 Punkte. In Risen (Mittel) ist die Differenz eklatant: Das Dell Studio 1749 (520M) liegt bei 44 statt nur 29 FPS.
Wie man es auch dreht und wendet, der passionierte Gamer achtet auf jeden einzelnen Frame und kann mit der 450-MHz-Variante nichts anfangen, da nützt auch der starke Prozessor wenig. Gelegenheitsspieler erhalten aber immer noch eine Grafik, die aktuelle Spiele zumindest in mittleren Details halbwegs flüssig abspielen kann.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 51.6 | 29.3 | 19.9 | |
Metro 2033 (2010) | 55.6 | 25 | ||
StarCraft 2 (2010) | 160 | 39.4 | 26.6 |
Geräuschemissionen
Die Ergonomie ist keine Stärke des Envy 14. Das Geräusch des Lüfters bleibt jederzeit präsent, denn die aktive Kühlung schaltet sich nie ab. Im Leerlauf sinkt der Lautstärkepegel nie unter 33.2 dB(A). Dabei ist es ganz gleich, ob die Intel HD (Akkubetrieb) oder die HD 5650 (Netzbetrieb) aktiv ist.
Sporadische Rechenaufgaben (Surfen im Internet, kleine Dokumente verschieben, Excel Öffnen) bringen den Lüfter aber schon aus der Ruhe und setzen den Pegel auf bis zu 42 dB(A). Erst wenn der Prozessor auf allen vier Threads rechnen muss (Prime95) und die HD 5650 alle Shader betreibt (Furmark), dann legt der Lüfter auf sehr deutliche 47.6 dB(A) zu (Stresstest). Diese hohe Lautstärke ist sehr präsent, läuft aber gleichmäßig.
Während des Computerspielens wird das Envy 14-1190eg aber lediglich 40 dB(A) laut. Dies liegt wahrscheinlich am geringeren TDP der Radeon Grafikkarte (zirka 15-19 Watt) im Vergleich zur 560M-CPU (35 Watt).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.2 / 33.2 / 33.2 dB(A) |
HDD |
| 33.3 dB(A) |
DVD |
| 35.4 / dB(A) |
Last |
| 40 / 47.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf ohne nennenswerte Last bleiben die Temperaturen der Ober- und Unterseite der Base-Unit stets im blauen Bereich und überschreiten noch nicht einmal die 25 Grad Marke. Das komplette Gehäuse berührt sich in diesem Zustand sehr kühl. Dies ändert sich unter Belastung nur an bestimmten Hotspots deutlich.
Die Messung im Stresstest ermittelt auf der Oberseite bis zu 38 Grad. Während das rechts für warme Finger sorgt, bleibt die linke Tastaturhälfte mit 24 bis 28 Grad überaus kühl. Die Unterseite übersteigt währenddessen 37 Grad nicht, wobei der Durchschnitt bei lediglich 29 Grad liegt. Im Innern stieg die Temperatur der CPU während des Stresstests auf maximal 81 Grad, die GPU pegelte sich bei lediglich 66 Grad ein. Letzteres könnte durch die geringe Taktung der HD 5650 auf 450 MHz begründet sein.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+1.1 °C).
Lautsprecher
Was ist Beats Audio? Es handelt sich um ein Audioprofil mit Bassanhebung bei gleichzeitig klarem Sound. Das Profil ist standardmäßig aktiviert und kann über Fn+B (Beats Audio Symbol) verstärkt oder abgeschwächt werden. Der IDT 92HD81B1X Audio Controller kommt in Notebooks selten zum Einsatz, uns ist lediglich der Dell Inspiron 1440 bekannt (Basic-Notebook).
Die damit erzeugten Tiefen können es zwar nicht mit einem Subwoofer-System aufnehmen, der ausgewogene Klang kann sich aber hören lassen. Bässe sind ansatzweise spürbar, die Mitten sind ausgewogen und die Höhen werden akzeptabel abgebildet. Erstaunlich ist, dass der Klang aus den beiden winzigen Öffnungen an der silbernen Frontseite des Notebooks dringt.
Die maximale Lautstärke ist gut, aber nicht sonderlich stark. Gegenüber dem Vorgänger Envy 14-1010eg, dessen Verpackung auch schon ein „Beats Audio“-Logo zeigte, hat sich der Klang deutlich verbessert (war höhenlastig).
Kommen wir zu den knalligen Dr. Dre Studio-Kopfhörern. Die Monster Beats Solo HD bieten einen sehr guten Klang und dichten das Ohr mit einer weichen Ohrmuschel sehr gut ab. Die maximale Lautstärke der Monster Beats ist so enorm, davon könnte man einen Hörschaden bekommen. Das Beats Audio Profil bringt mit den Kopfhörern den geringsten Effekt und scheint für die integrierten Speaker optimiert zu sein.
Etwas Spezielles befindet sich im Kabel (abnehmbar). Der schwarze "Control Talk" knapp vor der Ohrmuschel beinhaltet Mikrofon und Antwortknopf, was Musik hören und Telefonieren gestattet, ohne in die Hosentasche greifen zu müssen. Die Musik muss dabei von Apple 3Gs iPhone, iPod Shuffle und anderen iPods und ähnlichen Geräten kommen.
Der 8-Zellen Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 59Wh (3.760 mAh) kam in dieser Form auch schon im Envy 14-1010eg zum Einsatz. Die Akkulaufzeiten haben sich weder verschlechtert noch verbessert. Unterschiede von 10 bis 20 Minuten zählen speziell im WLAN-Test zur Messtoleranz. Die zweite Zahl in der Klammer stammt vom 14-1010eg.
Dreieinhalb Stunden (213 Minuten; 235) hält der 14.5-Zoller beim Surfen per WLAN durch. Wer unterwegs DVD-Filme schaut, der kommt mit 3:29 Stunden (209 Minuten; 215) locker über die Runden. Das reicht für knapp zwei Filme. Anspruchslose Anwender können die Laufzeit im Leerlauf auf bis zu 4:31 Stunden (271 Minuten; 263) anheben (BatteryEater Reader-Test). Bei diesen drei genannten Tests war die Intel HD aktiv und die dedizierte HD 5650 deaktiviert.
Unter Belastung des Prozessors zeigt sich, dass sich beide Envy 14 Modelle im Energieverbrauch nichts nehmen: 1:06 Stunden (66 Minuten, 60). Für diesen Test ließen wir die ATI HD 5650 aktiv. Das flache 90 Watt Netzteil benötigt zum vollständigen Laden 2:06 Stunden.
In Sachen Leerlauf-Energieaufnahme hat sich unser Testgerät jedoch leicht gesteigert. Mit aktiver Intel HD genehmigt sich das Envy minimal 13.3 Watt (statt 11.4 Watt). Mit der HD 5650 sind es bereits 16.4 Watt (statt 14.5 Watt). Die Intel HD spart dem System demnach zirka 3 Watt, die für eine längere Laufzeit zur Verfügung stehen.
Unter hoher Belastung durch den Stresstest (CPU & GPU 100% Last) steigt die Energieaufnahme auf bis zu 77.7 Watt. Damit kann das 90 Watt Netzteil gut umgehen. Er erwärmt sich auf 54 Grad, was OK ist. Sofern nur die 560M-CPU durch Prime95 gefordert wird, zeigt das Multimeter 54 Watt an.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 17.2 / 19.7 / 23.3 Watt |
Last |
45.2 / 77.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Wie schon der erste Envy-14-Zoller kann der 14-1190eg Beats Edition mit erstklassiger Stabilität, attraktiver Hülle und hochwertiger Ausstattung (Eingabegeräte, Anschlüsse) aufwarten. Die Leistung mit dem hoch taktenden Core i5-560M eignet sich für anspruchsvolle Anwendungen wie Video und Sound-Editing. Die Systemleistung ist dank der schnell drehenden 500 GB Festplatte außerordentlich hoch (Platz 20 im Ranking ALLER Notebooks). Wermutstropfen für Spieler ist die mit 450 MHz niedrig getaktete Radeon HD 5650. Sie ist messbar weniger leistungsstark als das 550-MHz-Gegenstück.
Die hohe Leistung kann durch ein effizientes aber stets hörbares Kühlsystem problemlos gekühlt werden. Die Akkulaufzeit von etwa dreieinhalb Stunden setzt zwar nicht zu Höhenflügen an, ist aber als brauchbar zu bezeichnen. Hinzu kommt das Beats Audio Sound-Profil, das in Zusammenarbeit mit den integrierten Lautsprechern für einen ausgewogenen Klang inklusive einiger Tiefen sorgt.
Nach dem vielen Lob kommt allerdings ein Totschlag-Argument für das 1.800 Euro Notebook. Das 14.5-Zoll Displaypanel könnte minderwertiger kaum sein. Es liegt mit geringen Kontrasten, schlechten Blickwinkeln, kleinem Farbraum und unterdurchschnittlicher Helligkeit auf dem Niveau günstiger Office-Laptops für 400 Euro.
Alle guten Eigenschaften des LED Radiance Infinity Display im HP Envy 14-1010eg sind im 14-1190eg Beats Edition nicht mehr existent. Schade, denn gerade dieses Display hatte den Envy 14 zu einem einzigartigen Notebook gemacht. Vor diesem Hintergrund wundert es fast nicht, dass unser Testgerät (Lieferung von HP) in fast keinem Online-Shop gelistet wird.
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