Test Dell Studio 1749 Notebook
Spiel-Studio.
Dells Studio-Serie in 17-Zoll bringt Leistung für Anwendungen und Spiele auf den Schreibtisch. Jetzt steht der wuchtige 17-Zoller mit der beliebten ATI Grafik HD 5650 zur Verfügung. Ob damit Mittelklasse Gaming-Power Einzug hält, das erfahren Sie in diesem Test. Zugleich prüfen wir, ob sich die bisweilen hitzköpfige Studio-Serie abgekühlt hat. Der Intel Core i5-520M sollte dem nicht im Wege stehen, was andere Hersteller beweisen.
Das Studio 1747 richtet sich an Anwender, die mit dem Kauf eines Laptops ihren Desktop PC ersetzen wollen oder halbwegs tragbare Rechenpower benötigen. Für den Desktop-Ersatz sprechen massig Anschlüsse sowie das 2.1 Soundsystem mit JBL-Lautsprechern. Für die Mobilität spricht der 85 Wattstunden Akku sowie die integrierte Broadband WWAN Karte (3G/HSDPA). Nicht zu vergessen ist die Rechenleistung von Grafik und Prozessor. Die befindet sich auf einem hohen Niveau. Fans von Computerspielen dürften mit der ATI Mobility Radeon HD 5650 in der nächsten Zeit auf ihre Kosten kommen. Trifft Dell mit dieser 1.000 Euro Konfiguration ins Schwarze? Alle Informationen finden Sie in diesem Test.
Am Gehäuse hat der Hersteller im Vergleich zum Vorläufer Studio 1747 keine Änderungen vorgenommen. Dies war auch nicht notwendig, denn das wuchtige Chassis stellt eine solide Ablage für die Hände. Hier gibt nichts nach, der Deckel ist straff eingehangen und das Ganze strahlt Wertigkeit aus. Die farbliche Standardkonfiguration, wie sie vor uns steht, hat einen schwarzen Deckel mit einem dezenten Muster. Dieses sieht wie die Glieder einer Fahrradkette aus, welche säuberlich in einer Fläche aufgestellt sind.
Der schwarz glänzende Deckel sammelt allerdings Fingerabdrücke. Ebenso die schwarze Displayrahmung. Die Arbeitsumgebung bleibt vom Staub auch nicht verschont, speziell auf den Flächen über den Tasten. Schon nach kurzer Zeit hat sich der Staub des Büros dort angesammelt. Wer sein Studio liebt, der muss es eben häufiger putzen.
Mit beiden Händen können wir das Chassis kaum verbiegen. Die Handballenauflage liegt fest auf, was aber nicht für das Tastenfeld gilt. Dieses federt mittig und über dem Ziffernblock deutlich ein. Den Deckel können unsere Hände allenfalls leicht verwinden. Sein dicker Rahmen sorgt für eine angemessene Stabilität der großen 17.3-Zoll Fläche. Die Fläche des Deckels ist bei Druck mit dem Finger etwas instabil, was aber angesichts des 17-Zoll Formfaktors nicht schwerwiegend ist.
Die Scharniere sind sehr stramm angezogen, wir benötigen trotz des schweren Chassis zwei Hände beim Öffnen des Deckels. Beim maximalen Aufklappen existiert ein harter Anschlag und der Deckel wippt nicht nach. Der maximale Aufklappwinkel ist für den Betrieb auf dem Schoß mehr als ausreichend.
Die Bodenplatte besteht aus einfachem Kunststoff. Sie lässt sich nur an der größten Lufteinzugsöffnung leicht eindellen. Die große Klappe bietet die Möglichkeit, Festplatte, Arbeitsspeicher oder 3G/WLAN-Modul zu tauschen. Ein besonderes Schmankerl ist der leere Festplattenschacht. Hier kann der Nutzer ohne Aufwand eine handelsübliche SATA 2.5-Zoll HDD einsetzen. Eine solche Festplatte gibt es zum Beispiel mit 640GB bereits ab zirka 90 Euro.
In Sachen Anschlüsse rüstet Dell seinen 17-Zoller mit allem aus, was derzeit angesagt ist. Außen vor bleibt lediglich USB 3.0.
Links: Gleich zwei 3.5mm Kopfhörerausgänge, ein Mikrofoneingang, ein Express-Card34-Slot sowie ein inaktiver Antennenanschluss (TV-Tuner nicht verbaut) warten auf potenzielle Verkabelung. Dann schließt sich ein kombinierter eSATA–USB-, ein HDMI-, ein DisplayPort-, ein VGA- und ein Ethernet-Anschluss an. Anwender haben also stolze drei Möglichkeiten zum Verbinden einer externen Anzeige. Im Scharnier befindet sich der Anschluss für ein Kensington Lock.
Rechts: Der FireWire-Anschluss (i.LINK) wird von einem 8-in-1-Kartenleser gefolgt. Dahinter befindet sich ein USB-Anschluss, der Slot-In-DVD-Brenner, ein weiterer USB-Port und abschließend der Netzstecker.
Anschlüsse auf der Rückseite würden für Ordnung auf dem Schreibtisch sorgen. Es gibt dort aber keine, weil die tief liegende Display-Einhängung dies verhindert. Bei einer entsprechend massiven Verkabelung mutiert der Studio Laptop daher zu einem unschönen Kabelbaum, der rechts und links kaum Platz zur Ablage einer Maus (Rechts bzw. Linkshänder) übrig lässt. Angesichts dieser widrigen Umstände sind die Anschlüsse allenfalls brauchbar positioniert. Dicke und sperrige Kabel (VGA, eSATA, HDMI, Ethernet) befinden sich im hinteren Bereich der linken Gehäuseseite. Eine unrühmliche Ausnahme ist der FireWire-Port, der sich ganz vorn auf der rechten Seite befindet. Einen Docking-Port besitzt kein Dell Studio Notebook.
Das mobile Internet wird durch eine Dell 5540 Broadband WWAN Karte ermöglicht (Mini PCI-E). Nach dem Einlegen der SimCard des entsprechenden Datenvertrags, können Edge-, UMTS- oder HSDPA-Bandbreiten genutzt werden. Was zur Verfügung steht, das hängt von der Signalstärke des Standorts ab.
Wer lieber Festnetz-DSL benutzt, der kann dies im schnellsten Draft-N Standard. Den unterstützt die Intel 6200 AGN Funkkarte. Um diese Bandbreite zu nutzen, muss natürlich ein Draft-N Router vorhanden sein. Wer daheim seinen Studio mit dem Gigabit-Switch verbinden will, den erwartet mit dem Realtek Gigabit Adapter die passende Ethernet-Karte. In Sachen Netzwerk ist der Nutzer mit der vorliegenden Konfiguration auf dem Stand der Zeit.
Tastatur
Die Tastatur kommt mit einem vollständigen Ziffernblock daher, was die Eingabe von Zahlen oder die Steuerung mancher Spiele ungemein erleichtert. Das Tastenfeld biegt sich bei festen Anschlägen mittig und über dem optischen Laufwerk deutlich ein. Nur Nutzer mit einem sehr leichten Anschlag werden davon nichts mitbekommen. Die Eingabe unserer Ausstattungsvariante ist weiß hinterleuchtet, was sich per Knopfdruck aber auch ausschalten lässt. Ein praktisches Feature für dunkle Umgebungen.
Die Tasten haben die Abmessungen einer Desktop-Eingabe. Was fehlt ist lediglich der Abstand zwischen ihnen. Finger können sich jedoch überraschend gut mit der Oberfläche anfreunden. Die abgesenkten Kanten und der deutliche Hub sorgen für eine hohe Zielgenauigkeit. Die Flächen berühren sich durch eine matte Oberfläche angenehm griffig. Wir haben das Gefühl, dass hier eine ganz leichte Gummierung vorliegt.
Neben dem deutlichen Hub ist der Druckpunkt gut spürbar. Die Tastatur des Studio 1749 hätte zu einer perfekten Eingabe werden können. Leider verhagelt die nachgebende Fläche einen festen Anschlag.
Touchpad
Der breite Mausersatz liegt geringfügig vertieft in der Handauflage. Wir nehmen den Unterschied durch eine schmale Kante war. Die Fläche ist sehr groß und bis an den Rand berührungsempfindlich. Auch wenn nicht optisch gekennzeichnet: Die Touch-Fläche besitzt vertikale und horizontale Scrollbars. Das Multitouch-Pad ist ein Synaptics TouchPad V7.2, das mit vielfältigen Gesten aufwarten kann. Drehen, Zoomen, Blättern oder Rollen sind nur einige Beispiele. Die erstgenannten Bildlaufbereiche können in der Synaptics-Software vergrößert oder verkleinert werden.
Sehr gelungen sind auch die Tasten. Sie besitzen kein Klick-Geräusch, aber dennoch einen deutlichen Hub und einen gut fühlbaren Druckpunkt. Die harten Kanten der Einfassung schränken den Komfort jedoch etwas ein.
Die 17.3-Zoll Anzeige löst maximal in 1.600 x 900 Pixeln auf (HD+). Die Glare Type Anzeige (nicht entspiegelt) kann die geringen Kontraste optisch etwas aufbessern. Wir messen jedoch nur 163:1. Das ist ein Schwarzwert von 1.31 cd/m². Bereits mit bloßem Auge ist ein grauer Einschlag in schwarzen Flächen zu erkennen. Unsere Konfiguration enthält das Standard-Panel des 17-Zollers. Im Online-Shop bietet Dell auch ein Upgrade auf ein Full HD 1080p an („hochauflösendes Ultra Sharp–Display“). Der kleine Farbraum zeigt zudem: Das Panel übertreibt nicht mit der Anzahl der darstellbaren Farben (GAMUT).
|
Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 214 cd/m²
Kontrast: 163:1 (Schwarzwert: 1.31 cd/m²)
Die Messung der Helligkeit auf der Bildschirmanzeige liefert einen kleinen Lichtblick. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 214 cd/m². Die Ausleuchtung ist relativ gleichmäßig, obgleich das WLED-TFT am hellsten Punkt 235 cd/m² und am leuchtschwächsten Punkt 192 cd/m² erreicht. Dieser Unterschied ist mit dem Auge nicht wahrnehmbar.
Diese Helligkeit des Displays genügt für Innenräume vollends. Bei Filmen oder in Games haben wir die Helligkeit auf zirka 120 cd/m² zurückgesetzt. Das leichte Plus an Leuchtdichte wird möglicherweise für den Outdoor-Einsatz interessant.
Wer mit dem Laptop im Freien arbeiten will, der sollte sich lieber ein schattiges Plätzchen suchen. Dem 17.3-Zoll Panel fehlt eine Entspiegelung. Dies sorgt für Reflexionen, welche die Sicht stark einschränken können. Je nach Lichteinfall kann der Nutzer durchaus auf der Anzeige etwas erkennen. Von arbeitstauglichen Verhältnissen wollen wir aber nicht sprechen, weil undeutliche Konturen ein mühseliges Ablesen bescheren.
Hinzu kommen die für Staub und Kratzer sensiblen Hochglanz-Flächen. Zusammen mit dem hohen Gewicht von 3.65 Kilogramm plus 440-Gramm-Netzteil, wird die mobile Nutzung eher zur Qual. Dass der 17-Zoller dennoch für steckdosenunabhängige Freuden sorgen kann, das wird er uns im Abschnitt zur Akkuleitung beweisen.
Blickwinkel beschreiben die möglichen Sichtpositionen auf die Anzeige. Je größer die Abweichungen von der perfekten frontalen Position sein können, umso hochwertiger ist die Anzeige. Im Testgerät ist die Standardanzeige HD+ (1600 x 900) TrueLife WLED 900p verbaut. Diese bietet lediglich schlechte (vertikal) und mittelmäßige (horizontal) Blickwinkel.
Horizontal können unsere Augen bis zu 50 Grad abweichen, dann erst verfälschen die Farben. Vertikal beginnt dieser Effekt schon bei 15 Grad Abweichung von der Mitte. Das Bild dunkelt dann deutlich ab und die Farben invertieren. Im Dunkelkammer-Foto sind die kleinen vertikalen Blickwinkel deutlich erkennbar.
Dell bestückt seinen Studio 1749 mit einem Core i5-520M. Die gehobene Mittelklasse-CPU besitzt zwei Kerne mit je 2.40 GHz (Standard-Taktung). Der Takt im Betrieb liegt aber zwischen 2.4 und 2.93 GHz. Die dynamische Übertaktung wird durch Intel Turbo-Boost ermöglicht. Die jeweilige Anwendung bestimmt, wie viele Kerne ihren Takt erhöhen sollen. Hierbei werden einzelne Kerne des Prozessors vollautomatisch übertaktet.
Aber auch Multi-Core Applikationen profitieren gegenüber der älteren Core 2 Duo Generation. Durch Hyper-Threading werden die beiden physischen Kerne durch zwei virtuelle ergänzt. Anwendungen können also auf bis zu vier Kerne zugreifen. Ist dies der Fall, so takten aber nicht alle vier mit 2.93 GHz sondern eher mit 2.5 GHz. Sind nur zwei Kerne aktiv, so liegt der Takt dieser beiden etwa bei 2.8 GHz. Nur wenn ein einzelner Kern den kompletten Rechenaufwand übernimmt, dann geht sein Takt auf die besagten 2.93 GHz.
PCMark Vantage Result | 6029 Punkte | |
Hilfe |
Das Core i5-520M System bestätigt, was bereits zahlreiche Tests vorgaben: Die neuen Arrandale Prozessoren bringen sehr starke Rechenleistung in kleine Notebook-Gehäuse. Der PCMark Vantage checkt das Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und Festplatte. Sein Gesamtergebnis von 6.029 Punkten ist typisch für ein 520M-System. Performanter sind lediglich Laptops mit Core i7 720QM, 820QM oder 920XM. Das mySN QXG7 mit Geforce GTX280M erzielte im gleichen System-Benchmark 7.559 Punkte. Teilhaber dieser guten Bewertung ist die 7.200 U/Min Festplatte von Toshiba.
3DMark 2001SE Standard | 26733 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 13376 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6705 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3232 Punkte | |
Hilfe |
Die 500 GB (Bruttokapazität) fassende Festplatte stammt von Toshiba (MK5056GSY) und dreht mit 7.200 U/Min. Dadurch kann die HDD im HD-Tune einen Durchsatz von 77 MB pro Sekunde (Sequentielles Lesen) erreichen. Das ist sehr viel. Der Durchschnitt guter 5.400 U/Min HDDs liegt bei 60 bis 65 MB pro Sekunde. Die Toshiba HDD ist im Betrieb nur durch ein konstantes Grundrauschen zu hören. Die Schreib- und Leseköpfe klackern bei der Arbeit nur sehr leise.
Als GPU kommt eine ATI Radeon HD5650 (Madison) mit 1.024 MB GDDR3 Speicher zum Einsatz. Dell löst damit die ATI HD4650 ab. Der GPU-Kern taktet mit 550 MHz, der Speicher mit 800 MHz. Der Unterschied zur 4er Serie ist die Unterstützung von DirectX-11 Effekten. Die Nvidia Konkurrenzmodelle der 3er Serie haben diesen Schritt noch nicht vollzogen.
Die HD5650 ist das Top-End der ATI-Mittelklasse, was Spiele-Tests und synthetische Benchmarks bestätigen. Der 3DMark2006 schließt mit 6.705 Punkten ab (1.280 x 1.024). Dies sind nur ein paar Punkte mehr, als ein Samsung R780 Hawk mit gleicher CPU und Nvidia GT 330M erreicht. Auch ein Blick auf die ATI HD4650 (7.149 3DMarks06 bei i7-720QM) zeigt keinen besonders attraktiven Leistungssprung. Die Spiele-Benchmarks können aber unter Beweis stellen, dass die ATI HD5650 die Nvidia Mittelklasse-GPU 330M und den eigenen Vorgänger hinter sich lassen kann.
Modern Warfare CoD2
Mit Infinity Wards Shooter kann der Studio-1749-Nutzer viel Spaß haben. Die niedrigen Einstellungen überspringen wir gleich. In 1.024 x 768 Pixeln rennt der Shooter in mittleren Einstellungen (2xAA) mit 48 FPS. Dies lässt ausreichen Potenzial für die HD-Ready Auflösung (1.366 x 768) und eine Erhöhung der Detailstufe (Hoch, 4xAA). Jetzt sind es immer noch stolze 38 FPS. Es zeigt sich, dass der um 100 MHz höhere GPU-Takt Auswirkungen hat. Die HD5650 im Vaio EB1S1E/BJ erreicht nur 34 FPS (Hoch). Die Vorgänger GPU Mobility Radeon HD 4650 ist mit ihren 35 FPS (Dell Studio 1747, i7-720QM) trotz stärkerem Prozessor leicht geschlagen (Hoch). Die relativ geringen Anforderungen von Modern Warfare 2 sind aber bekannt. Wir blicken gespannt auf das nächste Game.
World in Conflict
Das Echtzeit Strategiespiel profitiert vom Hyper-Threading. Mit den zwei zusätzlichen virtuellen Cores (i5-520M) beschleunigt das Studio 1749 in hohen Details (DirectX-10 Effekte) auf spielbare 33 FPS. Wer bei gleicher GPU mehr will, der braucht einen i7-720QM. Mit diesem Prozessor ergatterte das Deviltech Fire DTX stolze 45 FPS bei gleichen Einstellungen. Die Messung erfolgte in 1.024 x 768 Pixeln.
Risen
Das Fantasy-Abenteuer bewältigt die HD 5650 in mittleren Einstellungen. Bei 1.024 x 768 Bildpunkten reicht es zum Spielspaß mit 44 FPS. Wer mehr will und hohe Details in der HD-Ready Auflösung (1.366 x 768) ansetzt, der wird mit 21 FPS bestraft. Ein Mix der Details und AA-Einstellungen macht das Spiel aber in HD-Ready spielbar. In jedem Fall kann die ATI HD5650 die Nvidia GT330M deutlich hinter sich lassen. Mit gleichem i5-520M Prozessor erreichte die Konkurrentin in der Einstellung Hoch lediglich 28 FPS. Das sind 16 FPS weniger als unser Testgerät mit HD5650.
Left4Dead
Der Shooter stellt keine Herausforderung für die Hardware mehr dar. Beim Nachfolger Left4Dead 2 dürfte das anders aussehen. In 1.024 x 768 und der Detailstufe Hoch rennen unsere vier Kämpfer um ihr Leben und der Shooter mit 60 FPS. Das lässt viel Spielraum für eine Erhöhung der Auflösung bis an die nativen 1.600 x 900 Pixel.
Battlefield: Bad Company
Bad Company 2 geht nicht gerade zimperlich mit Hardware um. Doch die hohe Taktung der GPU (550/800 MHz) und der starke 520M-Prozessor sorgen in der Detailstufe Hoch für 32 FPS (1.366x768). HBAO zur Verbesserung der Ausleuchtung war aktiviert. Die GT 330M haben wir in diesem Spiel noch nicht getestet, ebenso wenig die ATI HD4650. Spieler sollten nicht zu irgendeiner mobilen HD5650 greifen. Das Sony Vaio VPC-EB1S1E/BJ mit einer niedriger taktenden HD5650 (450/700 MHz) erreicht lediglich 25 FPS (Hoch).
Fazit: Wer aktuelle Games in ansehnlichen Details flüssig spielen will, der liegt mit einer ATI HD5650 richtig. Wichtig ist, dass der Notebook-Käufer eine Variante erwischt, die wenigstens mit 550/800 MHz (Kern, Speicher) taktet und von einem Core i5-Prozessor ab 430M begleitet wird. Für das Studio 1749 gilt: Gelegenheitsspieler werden sich zufrieden zurücklehnen. Echte Zocker werden sich daran stören, dass neue Games in der nativen HD+ Auflösung nicht mehr flüssig spielbar sind. Das kontrastschwache 17.3-Zoll Display setzt zudem der Farbenpracht enge Grenzen.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high vsync off, high textures, 4xAA | 38.2 fps | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 47.6 fps |
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 31.6 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 45.4 fps |
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 21.4 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 43.7 fps |
Left 4 Dead | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | very high, 0xAA, 0xAF | 60 fps |
World in Conflict - Benchmark | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | High, 2xAA, 2xAF | 33 fps | |
1024x768 | Medium, 0xAA, 0xAF | 60 fps |
Geräuschemissionen
Die Geräuschemission ist die größte Schwachstelle des Dell Studio 1749. Bei einem leistungsstarken Core i5-Prozessor gehen wir natürlich nicht von einem flüsterleisen Betrieb aus. Aber Hersteller wie Samsung konnten unter Beweis stellen, dass der i5-520M in einem 15- oder 17-Zoller sehr leise gekühlt werden kann. Dells Studio 1749 eifert diesem Vorbild aber nicht nach und macht jederzeit immer wieder auf sich aufmerksam.
Die Kühlung wechselt, auch im Idle, regelmäßig ihre Drehzahlen. Dies wird durch ein plötzliches Aufjaulen des Lüfters vom Nutzer bemerkt. Die Lautstärke springt in diesem Fall alle drei bis fünf Minuten von flüsterleisen 31 dB(A) auf hörbare 33.7 dB(A). In unseren Ohren ist nicht der reine Messwert problematisch, wohl aber das urplötzliche Aufbrausen.
Setzen wir den Studio 1749 konstant unter Last, so steigert sich die abzuführende Wärme beträchtlich. Dies erhöht die Lautstärke deutlich, aber immerhin läuft die Kühlung jetzt relativ konstant. Bei den Spiele-Benchmarks liegt die Lautstärke zwischen 34.0 und 36.6 dB(A).
Aber erst ein Stresstest (GPU + CPU) über mehrere Stunden lässt den Studio 1749 die maximale Drehzahl herausholen: 42.2 dB(A). Bei allen Lastzuständen und deren Geräusch haben wir leichte Schwankungen der Drehzahl hören können. Diese Schwankungen treten alle ein bis zwei Minuten auf, sind aber auf Grund des ohnehin hohen Geräuschpegels nicht weiter störend.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 33.7 dB(A) |
HDD |
| 31.6 dB(A) |
DVD |
| 34 / dB(A) |
Last |
| 35.9 / 42.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Schon der Vorgänger Studio 1747 im gleichen Gehäuse sorgte als Hitzkopf für weniger positive Schlagzeilen. Bis zu 60 Grad Celsius mussten wir damals im Test messen (Bodenplatte, Stresstest). Ein solch hoher Wert wiederholt sich zwar nicht mehr, aber knapp 54 Grad sind auch jetzt noch provozierbar.
Nach dem Stresstest (Furmark+Prime95) für Prozessor und Grafikkarte messen wir auf der Handauflage (Touchpad) hohe 43.6 Grad Celsius. Die Bodenplatte kann mit 53.3 Grad (Mitte) noch höhere Temperaturen vorweisen. Die Durchschnittstemperatur auf der Unterseite liegt jetzt bei 40 Grad. Ein Betrieb auf dem Schoß ist unter Last nicht empfehlenswert. Schon deshalb, weil die Ansaugöffnung des kühlenden Luftstroms abgedeckt werden könnte.
Der Hersteller hat die geringfügig bessere Kühlleistung gegenüber dem Vorgänger 1747 durch einen einfachen Trick erreicht. Der Akku hebt das Chassis knapp 1.5 Zentimeter in die Höhe und sorgt dadurch für eine bessere Luftzufuhr der Ansaugöffnung. Das 1747 hatte keinen solchen überstehenden Akku. Während eines realistischen Idle-Szenarios bleibt der Studio 1749 dennoch alles andere als kühl. Der vormals wärmste Punkt auf der Bodenplatte ist jetzt immer noch 45 Grad warm.
Den Stresstest von über 12 Stunden überlebte das Dell Studio 1749 ohne Abstürze. Der Prozessor überstieg dabei nicht die Kerntemperatur von 79 Grad Celsius. Die ATI HD5650 überstieg 54 Grad nicht. Dies beweist, dass die Kühlung immerhin im inneren des Gehäuses ihre Arbeit sehr gut macht. Negativen Einfluss auf die Leistung der Komponenten hatte der Stresstest daher nicht (Thermal Throttling). Ein direkt im Anschluss ausgeführter 3DMark06 erreichte 6.703 3DMarks (1.280 x 1.024).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.6 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-14.7 °C).
Lautsprecher
Das Studio 1749 bringt unverändert ein 2.1 Soundsystem mit. Der Hersteller versteht darunter JBL-Stereo-Lautsprecher, die durch einen Subwoofer auf der Unterseite ergänzt werden. Die zwei Lautsprecher haben jeweils 1.5 Watt. Der Subwoofer bietet 3 Watt.
Den Klang erleben wir in jeder Lautstärke als ausgewogen. Höhen und Mitten geben die JBL-Speaker perfekt wieder. Bässe übernimmt der unscheinbare Subwoofer auf der Unterseite. Er schafft es sogar, die passenden Vibrationen auf die Handballenauflage zu übertragen. Besonders bei Spielen bereitet das viel Freude. Wem der Bass zu heftig ist, der kann in der Soundblaster Steuerung das Smart Volume Management (SVM) aktivieren. Dies flacht die Bässe etwas ab. Der Lautstärkepegel ist für einen 17-Zoller sehr hoch. Bei Maximalpegel gibt es aber keinerlei Verzerren oder Kratzen der Membrane.
Wer dennoch externe Boxen an den Studio 1749 anschließen möchte, der erlebt eine rauschfreie Ausgabe. Selbst bei geringen Ausgangspegeln bleibt das so. Der Ausgangspegel kann allerdings so hoch eingestellt werden, dass manche externe Lautsprecher überlastet sind. Dies ist aber unproblematisch, weil dann die Ausgabelautstärke einfach herabgesetzt werden kann.
Akkulaufzeiten sind selten die Stärke von leistungsstarken 17-Zollern. Das Studio 1747 macht dabei mit bis zu 251 Minuten (4:11 Stunden) eine rühmliche Ausnahme. Dies gilt für den Reader-Test ohne Last. Grund hierfür sind aber nicht stromsparende Komponenten, sondern schlichtweg ein Akku mit extrem hoher 85 Wattstunden Kapazität (9 Zellen).
Bei einer Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN erreichen wir als höchste Laufzeit knapp dreieinhalb Stunden (204 Minuten, WLAN). In dieser Zeit haben wir einen Steam-Download beendet und einfache News-Websites aufgesucht.
Wie stark der Akku ist, das zeigt sich im Last-Test: Selbst bei maximaler Helligkeit, aktivierten Funkmodulen und Modus Höchstleistung hält das Studio 1749 fast zwei Stunden ohne Steckdose aus (118 Minuten). Wer sich einen DVD-Film ansehen will und die Helligkeit etwas reduziert (Funkmodule aus), der kann ebenfalls mit zwei Stunden rechnen (123 Minuten).
Bis der Akku dann aber wieder aufgeladen ist, vergehen viele Stunden. Die Ladeelektronik benötigt 6:23 Stunden, um einen völlig entleerten Akku wie zu 100 Prozent auf zu füllen. Dies dient aber der Lebensdauer des Akkumulators: Ab 80 Prozent Ladung wir der Ladestrom deutlich verringert (Siehe Screenshot Ladung).
Der 17-Zoller wirft Energie zwar nicht aus dem Fenster heraus, gering ist der Strombedarf aber nicht. Minimal benötigt der 17.3-Zoller 21 Watt aus der Dose. Realistischer weil mit höherer Leuchtstärke, leuchtender Tastatur und aktivierten Funkmodulen sind eher 25 Watt im Betrieb ohne Last. Den maximalen Bedarf ermitteln wir im Stresstest (Prime95 / Furmark). Unser Multimeter zeigt stolze 86 Watt an. Das 90 Watt Netzteil ist also passend dimensioniert. Allerdings kommt hier noch die Akkuladung hinzu, die zirka 20 Watt ausmacht. Das Studio 1747 hatte einen etwas geringeren Verbrauch. Mit HD 4650 erreichte es knapp 80 Watt Maximalverbrauch.
Aus / Standby | 0.1 / 1.1 Watt |
Idle | 20.9 / 25.4 / 28.8 Watt |
Last |
69.6 / 85.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Dell liefert mit dem Studio 1749 einen leistungsorientierten 17.3-Zoller mit Fokus auf Gaming, Unterhaltung und Rechenleistung. Der Core i5-Prozessor 520M legt zusammen mit der 7.200 U/Min schnellen Toshiba Festplatte eine exzellente Leistung für Anwendungen hin.
Spieler dürften sich am Meisten über die endlich integrierte ATI Mobility Radeon HD5650 freuen. Die DirectX-11 GPU kann aktuelle Games in der Regel bis HD-Ready (1.366 x 768 Pixel) in hohen Details flüssig wiedergeben. Nvidias GT330M wird dabei leicht bis deutlich überflügelt. Für Spieler weiterhin von Vorteil ist das sehr gute 2.1-Soundsystem mit Subwoofer.
Der Hersteller hat die Kritikpunkte am Vorgänger Studio 1747 leider nicht ausgemerzt, sondern lediglich entschärft. Das Gehäuse wird weiterhin mit oder ohne Last übertrieben warm. Der Lüfter ist in Sachen Lautstärke gut zu ertragen. Die unruhige Steuerung nervt aber besonders im anspruchslosen Idle-Betrieb.
Anspruchsvolle Nutzer werden sich weiterhin am kontrastschwachen und blickwinkelinstabilen Standard Display stören (1.600 x 900 Pixel). Dieses Manko kann möglicherweise beim Kauf durch ein Upgrade auf das Full-HD-Display (1.920 x 1.080 Pixel) entschärft werden.