Test MSI GX640-i5447LW7P Notebook
Neue Hardware, alte Schwächen.
MSI verkauft mit dem GX640 den neusten Sprössling seiner Gaming-Serie. Äußerlich hat sich nichts geändert, im Inneren verbirgt sich mit der Radeon HD 5850 GDDR5 hingegen eine äußerst leistungsfähige Grafikkarte. Ob MSI dem flachen 15-Zoll Gehäuse dabei zu viel zumutet?
Momentan stehen für das GX640 vier verschiedene Modellvarianten zur Auswahl. Das von uns getestete GX640-i5447LW7P stellt mit 1200 Euro den Einstieg dar und verfügt über ein 15.4-zölliges Display mit einer Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten. Die 500 GByte große Festplatte dreht mit flotten 7200 U/Min, der Arbeitsspeicher umfasst vier GByte DDR3-RAM. Als Betriebssystem dient - wenig überraschend - Windows 7 Home Premium in der 64bit Fassung. Wirklich interessant wird es erst bei der Grafikkarte: Die verbaute ATI Mobility Radeon HD 5850 kann nämlich mit pfeilschnellem GDDR5-VRAM aufwarten. Alle bisher mit der Radeon HD 5850 ausgestatteten Notebooks wie das Acer Aspire 7745G werden durch das verwendete GDDR3-VRAM unnötig ausgebremst. Der Prozessor, Intels Core i5-430M, wirkt mit 2.26 GHz hingegen etwas zart besaitet. Wer mehr CPU-Power sucht, greift zum 200 Euro kostspieligeren Modell GX640-i7247LW7P, das dank des Core i7-720QM mit einer Vierkern-CPU aufwarten kann. Filmfans sind indes bei der 1500 Euro teuren Variante GX640-i7247BLW7P richtig, da MSI hier ein BluRay Combo Laufwerk integriert hat. Die mit acht GByte Arbeitsspeicher ausgestattete und 1600 Euro teure Variante GX640-i7287LW7P halten wir dagegen für überflüssig.
Aufmerksamen Lesern dürfte das Gehäuse des GX640 bereits bekannt sein, fand es doch schon mehrfach z.B. in Form des GX623, des GT628 und des GT640 Verwendung. Mit der Gehäusewahl gehen einige Vor- sowie Nachteile einher. Auf der einen Seite imponieren die hochwertigen Oberflächen aus gebürstetem Aluminium, die dem Gaming-Notebook trotz seiner feurig roten Akzente ein edles Äußeres verleihen. Des Weiteren wirkt das GX640 mit einer Bauhöhe von maximal 36mm relativ kompakt, das verhältnismäßig geringe Gewicht von 2.7 kg sorgt überdies für Mobilität. Auf der anderen Seite ist es nicht allzu gut um die Gehäusestabilität bestellt. Sowohl Baseunit als auch Displaydeckel lassen sich deutlich durchdrücken bzw. verbiegen. Beim Öffnen des GX640 können die Scharniere zudem nicht ein Mitschwingen des Gehäuses verhindern.
Anschlussausstattung
Für ein 15-Zoll Gehäuse ist die Anschlussausstattung ungewohnt üppig. Ein 54mm Einschub für ExpressCards, ein Firewire-Port, ein Modem-Anschluss und eine eSATA/USB-Combo sind bei Weitem keine Selbstverständlichkeit. Hinzu gesellen sich zwei zusätzliche USB 2.0-Ports, ein Kartenleser, ein VGA-Ausgang sowie ein HDMI-Port. Abgerundet wird das Paket von gleich vier Soundanschlüssen, mit denen sich eine vollwertige Surround-Anlage verbinden lässt. Auf der drahtlosen Seite gibt es mit Wlan (Intel WiFi Link 5100 AGN) und Bluetooth 2.0 ebenfalls nichts zu bemängeln. Die Positionierung der Anschlüsse (das optische Laufwerk wird gern von Kabeln verdeckt) hat uns indes nicht durchgehend zugesagt, aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Zubehör
Im Verpackungskarton ist neben eher unspektakulären Beigaben wie einem Garantiebuch, einem Quick Start Guide und einer Treiber- & Tools-CD noch eine schwarze Gaming-Maus mit silberner Linienführung zu finden. Der optische Sensor der ergonomisch geformeten Maus löst mit 3200 Bildpunkten auf. Zudem verfügt die 6-Tasten-Maus laut Aufschrift über einen Makro Manager.
Tastatur
Die Tastatur ist mithin der größte Kritikpunkt am GX640. MSI sind hier nahezu alle erdenkbaren Aspekte misslungen. Sei es das missglückte Layout, die teils viel zu schmalen Tasten oder der völlig undefinierte Anschlag. Dass die Tastatur auf ihrer gesamten Fläche zusätzlich noch stark nachgibt und einige Tasten oftmals nachwippen, macht die Situation natürlich nicht besser.
Touchpad
Im Gegensatz zur Tastatur hinterließ das Touchpad einen sehr guten Eindruck. Die angenehm glatte Oberfläche sorgt für gute Gleiteigenschaften, die leichte Absenkung mit ihrer feinen, silbernen Umrandung schafft die nötige Rückmeldung. Auch die beiden, in die Handballenauflage eingefrästen, Maustasten überzeugen dank ihres harten, aber klar definierten Druckpunktes. Einzig die zu weit linke Positionierung des Touchpads hat uns insbesondere bei Spielen gestört.
MSI ist einer der wenigen verbliebenen Hersteller, die Gaming-Notebooks im 16:10 Format anbieten. Nachteil dieser Formatwahl sind hauptsächlich die breiteren Streifen in Filmen. Als Vorteil von 16:10 ist hingegen die geringere Scrollanfälligkeit bei Office- und Internetaktivitäten zu nennen. Bei der Auflösung hat MSI mit 1680 x 1050 unserer Meinung nach eine intelligente Entscheidung getroffen. Auf der einen Seite wird dadurch gewährleistet, dass selbst die anspruchsvollsten Spiele in hohen Details flüssig laufen. Auf der anderen Seite erhält der Nutzer ausreichend Bildfläche, um beispielsweise zwei Fenster nebeneinander zu betreiben.
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Ausleuchtung: 76 %
Kontrast: 438:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
MSI typisch fällt die Leuchtdichte mit durchschnittlich 151.5 cd/m² sehr mager aus. Zum Arbeiten mag eine derartige Helligkeit ideal sein, bei Filmen oder Spielen lässt es das GX640 dagegen definitiv an Leuchtkraft vermissen, das Bild wirkt allgemein etwas blass. Diesen Umstand weiß der gute Kontrast von 438:1 nur bedingt auszugleichen. Der Schwarzwert von 0.41 cd/m² ist ebenfalls als gut zu bezeichnen. Dunkle Areale erfreuen auf diese Weise mit einem satten Schwarz. Leider machen die eingeschränkten Blickwinkel dem Schwarzwert einen Strich durch die Rechnung, da sie eine Hälfte des Bildschirms unweigerlich ins gräuliche abdriften lassen.
Für den Außenbereich eignet sich das GX640 aufgrund seiner nicht entspiegelten Displayoberfläche kaum. Egal ob direktes oder indirektes Licht, stets sieht man sich mit starken sowie unangenehmen Spiegelungen konfrontiert. In Zusammenspiel mit der mäßigen Helligkeit fällt es beim Außeneinsatz umso schwerer, etwas auf dem Bildschirm zu erkennen. Und selbst im Innenbereich kann es je nach Positionierung zu störenden Reflexionen kommen.
Wie Sie unten sehen, sind die Blickwinkel sehr bescheiden. Insbesondere vertikal genügen bereits minimale Abweichungen (die direkt vor dem Notebook eigentlich immer auftreten), um für Veränderungen bei der Beleuchtung zu sorgen.
Beim Prozessor hat sich MSI mit dem Core i5-430M für ein Modell der Mittelklasse entschieden, das in Relation zur Grafikkarte leicht unterdimensioniert erscheint. Ein Takt von 2.26 GHz ist für den Großteil an Games zwar noch ausreichend, in Settings bei denen die Grafikkarte (noch) nicht limitiert, kann jedoch ein deutlicher Unterschied zu höher getakteten Prozessoren wie dem Core i7-620M zu Tage treten. Immerhin verfügt der Core i5-430M über eine automatische Übertaktungsfunktion (Turbo Boost), die den Takt bei Bedarf moderat auf bis zu 2.53 GHz anhebt. Da die Turbo Boost-Funktion allerdings stark von der Auslastung einzelner Kerne und der verwendeten Kühllösung abhängt, sollte man sich nicht allzu viel erwarten.
Zuverlässiger ist da schon die Hyperthreading-Technologie, die für eine Simulation von zwei zusätzlichen CPU-Kernen sorgt und mit deren Hilfe der Core i5-430M bis zu vier Threads gleichzeitig abarbeiten kann. In Spielen bringt Hyperthreading leider noch kaum bis gar keine Vorteile. Der Stromverbrauch ist mit 35 Watt zwar nicht gerade niedrig, dafür kann der Core i5-430M mit einem integrierten (aber lahmen) Grafikchip namens GMA HD aufwarten. Über eine Funktion zur Umschaltung zwischen der integrierten und der dedizierten Grafikeinheit, wie man sie in letzter Zeit bei immer mehr Notebooks sieht (z.B. Acer Aspire 4820TG), verfügt das MSI GX640 übrigens nicht, so dass in der Praxis immer die Radeon HD 5850 aktiv ist. Doch zurück zum Prozessor, der neben 512 KByte L2-Cache über 3 MByte L3-Cache verfügt. Der Fertigungsprozess ist mit 32nm auf dem derzeitigen Stand der Technik. Belastbarkeit erhält der Core i5-430M überdies durch die relativ hohe Maximaltemperatur (Tjunction) von 105°C.
Wie bereits erwähnt, kommt als Grafikkarte die Mobility Radeon HD 5850 von ATI zum Einsatz. Löblich: Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat MSI „seine“ HD 5850 nicht mit GDDR3-, sondern mit wesentlich flotterem GDDR5-Videospeicher (1000 MHz) ausgestattet. Das ist insofern von Belang, da die Radeon HD 5850 grundsätzlich mit einer recht schmalen Speicherbandbreite von lediglich 128bit auskommen muss. Mit (G)DDR3-VRAM würden bei neueren Spielen sonst schnell Engpässe entstehen. Doch auch bei den Taktraten muss man MSI auf die Schulter klopfen, denn mit 625 MHz liegt der Kerntakt am oberen Limit der Vorgaben von ATI (500-625 MHz). In Kombination mit 800 Unified Shadern, 1040 Millionen Transistoren und einer theoretischen Rechenleistung von 1.0 TFLOPs verspricht die Radeon HD 5850 eine brachiale Spieleleistung zu liefern.
Weiteres Kernmerkmal der 5000er Serie ist die Unterstützung für DirectX 11, mit der im mobilen HighEnd-Sektor momentan nur ATI aufwarten kann. Im Vergleich zum derzeitigen Topmodell, der Radeon HD 5870, muss man leistungstechnisch indes kaum Abstriche fürchten, da sich die Spezifikationen bis auf den niedrigeren Kerntakt (625 MHz statt 700 MHz) stark ähneln. Im Vergleich zur Desktopserie siedelt sich die Mobility Radeon HD 5850 jedoch „nur“ unterhalb der Mittelklassekarte Radeon HD 5750 an. Der Stromverbrauch von 39 Watt ist angesichts der Leistung vertretbar, die Radeon HD 5870 verbrät mit maximal 60 Watt beispielsweise deutlich mehr.
Solange nicht alle Kerne voll ausgelastet werden, braucht sich der Core i5-430M nicht hinter Vierkernmodellen wie dem beliebten Core i7-720QM zu verstecken. Festzustellen ist dies unter anderem im Singlecore-Rendering von Cinebench R10 (64bit), wo die beiden CPUs mit 3444 Punkten (i5-430M) respektive 3667 Punkten (i7-720QM) noch recht nahe beieinander liegen. Im Multicore-Rendering (64bit) kann der Core i7-720QM mit 9877 Punkten dann aber sein wahres Potenzial entfalten, der Core i5-430M rechnet mit 7864 Punkten rund 2000 Punkte langsamer.
PCMark Vantage Result | 6343 Punkte | |
Hilfe |
Bevor wir uns den Grafik- und Spielebenchmarks widmen, eine wichtige Anmerkung vorweg: Der mitgelieferte Grafikkartentreiber enttäuschte mit einer überraschend schlechten Performance auf ganzer Linie. So war die Radeon HD 5850 im Auslieferungszustand teils langsamer als das eigentlich wesentlich leistungsschwächere Mittelklassemodell Radeon HD 5650 ! Erst nachdem wir von der ATI-Seite den aktuellsten Treiber (Version 10.4) heruntergeladen und installiert hatten, lief die Radeon HD 5850 mit überzeugender Geschwindigkeit.
In den grafiklastigen 3DMarks machte die Radeon HD 5850 nach unserem Treiberupdate dann auch eine tadellose Figur. Im 3DMark 05 positioniert sie sich mit 17072 Punkten mittig zwischen GeForce GTX 260M (~14733 Punkte) und GeForce GTX 285M (~18935 Punkte). Selbes Bild im 3DMark 06: Die GeForce GTX 285M setzt sich mit 13433 Punkten an die Spitze, es folgt die Radeon HD 5850 mit 11530 Punkten, den Abschluss bildet die GeForce GTX 260M mit 10177 Punkten. Im 3DMark Vantage wendet sich das Blatt und die Radeon HD 5850 übernimmt mit 7147 Punkten die Führung. GeForce GTX 285M (~6468 Punkte) und GeForce GTX 260M (~4953 Punkte) müssen sich dahinter einreihen. Insgesamt hat die GeForce GTX 285M in den synthetischen Benchmarks also die Nase vor der Radeon HD 5850, wohingegen die GeForce GTX 260M das Nachsehen hat.
3DMark 03 Standard | 35948 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 17072 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 11530 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 7147 Punkte | |
Hilfe |
MSI achtet bei seinen Gaming-Notebooks stets auf eine gute Festplattenperformance. Die im GX640 verbaute, 500 GByte große Festplatte von Hersteller Seagate dreht dabei mit flotten 7200 U/Min. Die hohe Drehzahl äußerst sich unter anderem in einer sehr guten Übertragungsrate von durchschnittlich 81.1 MB/Sek. Die meisten HDDs erreichen lediglich 40-70 MB/Sek. Im Gegensatz zu Festplatten mit 5400 U/Min schienen uns subjektiv zudem die Ladezeiten in Spielen etwas kürzer zu sein.
Leistungs-Fazit
Keine Frage, ATIs Mobility Radeon HD 5850 überzeugt dank ihres hohen Taktes und ihres schnellen GDDR5-VRAMs mit einer sehr guten Performance. Intels Core i5-430M wirkt, trotz seiner ansehnlichen Leistung, hingegen etwas unterdimensioniert. Um ein wirklich ausgewogenes Gesamtpaket zu schaffen, hätte MSI unserer Meinung nach mindestens zum Core i5-520M (2.40 GHz) greifen müssen, dessen Turbo-Modus überdies mehr Reserven in petto hat. Zwar gibt es das GX640 auch mit Vierkern-CPU, MSI veranschlagt für diese Kombination aber gleich mindestens 200 Euro mehr.
Bei den Gaming-Benchmarks haben wir zu Vergleichszwecken auf den Einsatz der nativen Auflösung von 1680 x 1050 verzichtet und ausnahmslos auf die Auflösungen unserer Spieleliste zurück gegriffen. Als Kontrahenten kamen Nvidias HighEnd-Karten GeForce GTX 260M und GeForce GTX 285M sowie die derzeit schnellste Singelchip-GPU aus dem Hause ATI, die Radeon HD 5870, zum Einsatz.
Modern Warfare 2
Bereits in Infinity Wards beliebtem Shooter konnte die Radeon HD 5850 ihr Können unter Beweis stellen, denn selbst mit sehr hohen Details und 4x AA erzielte die ATI-Karte in der Auflösung 1920 x 1080 sehr gute 46.7 fps. Die Radeon HD 5870 kommt knapp über 50 fps, GeForce GTX 285M und GeForce GTX 260M sind mit 43 respektive 40 fps etwas abgeschlagen.
1920 x 1080 | Very High | 4x AA
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 51 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 47 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 43 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 40 fps
Shift
Direkt nach dem Rennstart, wo sich viele Sportwagen auf dem Bildschirm tummeln, ruckelte Shift in der FullHD-Auflösung, hohen Details und 4x AA noch sichtlich vor sich hin, nach kurzer Zeit pendelte sich die Bildwiederholrate allerdings auf gut spielbare 40.1 fps ein. Die Konkurrenz liegt mit 39-42 fps unterdessen nahe beieinander.
1920 x 1080 | High | 4x AA
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 42 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 40 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 39 fps
3. Platz: GeForce GTX 260M @ 39 fps
Risen
Da in Rollenspielen schon rund 30 fps für ein ordentliches Spielerlebnis genügen, können Sie die Regler mit der Radeon HD 5850 sogar in der Auflösung 1920 x 1080 auf Anschlag drehen: 29.1 fps waren es bei uns in hohen Details und 4x AF. Die Kontrahenten bewegen sich mit 27-32 fps auf einem ähnlich passablen Niveau.
1920 x 1080 | High | 4x AF
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 32 fps
2. Platz: GeForce GTX 285M @ 30 fps
3. Platz: Radeon HD 5850 @ 29 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 27 fps
Fear 2
Der Grusel-Shooter hat inzwischen ein gewisses Alter auf dem Buckel und bereitet der Radeon HD 5850 deshalb keinerlei Kopfzerbrechen. 56.6 fps, die mit maximalen Details und 4x AA in der FullHD-Auflösung erreicht werden, können sich mehr als sehen lassen. GeForce GTX 260M und GeForce GTX 285M geraten mit 42 bzw. 48 fps ins Hintertreffen, die Radeon HD 5870 rechnet mit 63 fps hingegen etwas flotter.
1920 x 1080 | Maximum | 4x AA
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 63 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 57 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 48 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 42 fps
Anno 1404
Der Aufbaustrategiehit brilliert in sehr hohen Details und 4x AF mit einer fast umwerfenden Optik. Dank Radeon HD 5850 brauchen Sie dabei keine Abstriche bei der Performance zu fürchten, hervorragende 57.1 fps waren es beim GX640 in dieser Einstellung. Die Radeon HD 5870 kann sich mithilfe einer Vierkern-CPU deutlich absetzen (81 fps), GeForce GTX 260M (42 fps) und GeForce GTX 285M (47 fps) müssen sich unterdessen wieder einmal geschlagen geben.
1280 x 1024 | Very High | 4x AF
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 81 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 57 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 47 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 42 fps
Bad Company 2
Die vier Jungs der „Bad Company“ ruckeln in höheren Qualitätsstufen gerne vor sich hin, da es Entwickler DICE versäumt hat, die Engine ausreichend für den PC zu optimieren. So ist in der Auflösung 1920 x 1080, hohen Details, 4x AA und 8x AF aufgrund von 30.8 fps nicht an einen flüssigen Bildaufbau zu denken. Die Radeon HD 5870 hat es mit 32 fps ebenfalls schwer, GeForce GTX 260M (23 fps) und GeForce GTX 285M (26 fps) erleiden in diesen anspruchsvollen Settings nahezu komplett Schiffbruch.
1920 x 1080 | High | 4x AA | 8x AF
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 32 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 31 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 26 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 23 fps
Dirt 2
Die modernen DirectX 11 Effekte von Dirt 2 verlangen der Radeon HD 5850 alles ab. Mit 31.8 fps in der FullHD-Auflösung, sehr hohen Details und 4x AA lässt sich nichtsdestotrotz relativ manierlich über die äußerst schicken Pisten brettern. Da Nvidias mobile Grafikkarten momentan nur DirectX 10 beherrschen und Dirt 2 im DirectX 10 Modus nicht ganz so viele Ressourcen wie unter DirectX 11 vertilgt, können „ausnahmsweise“ sowohl GeForce GTX 260M als auch GeForce GTX 285M leicht davon ziehen.
1920 x 1080 | Very High | 4x AA
1. Platz: GeForce GTX 285M @ 35 fps
2. Platz: GeForce GTX 260M @ 33 fps
3. Platz: Radeon HD 5870 @ 32 fps
3. Platz: Radeon HD 5850 @ 32 fps
Crysis
Crysis war in unserem Test das einzige Spiel, welches die Radeon HD 5850 in ihre virtuellen Schranken weisen konnte. Magere 16.2 fps standen in sehr hohen Details und der Auflösung 1920 x 1080 am Ende auf dem Papier. Zur Verteidigung der Radeon HD 5850 sollte allerdings erwähnt werden, dass sich die meisten Desktopsysteme in dieser Einstellung ebenso überfordert zeigen. Auf Radeon HD 5870 (17 fps), GeForce GTX 285M (14 fps) und GeForce GTX 260M (12 fps) ruckelt Crysis indes ähnlich stark.
1920 x 1080 | Very High
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 17 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 16 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 14 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 12 fps
Im folgenden sehen Sie die restlichen Ergebnisse aller durchgeführten Spielebenchmarks. Für Details einfach über die jeweiligen Werte fahren:
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis - GPU Benchmark (2007) | 56.2 | 46.6 | 16.2 | |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 54.7 | 44.6 | 14.8 | |
F.E.A.R. 2 (2009) | 86.8 | 82.2 | 56.6 | |
Anno 1404 (2009) | 57.3 | |||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 66 | 53.8 | 31.8 | |
Need for Speed Shift (2009) | 50 | 48.2 | 40.1 | |
Risen (2009) | 52.5 | 37.8 | 29.1 | |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 73.4 | 64.3 | 46.7 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 75.1 | 54.5 | 30.8 |
Spieleleistungs-Fazit
Die ATI Mobility Radeon HD 5850 liefert nicht zuletzt dank ihres flotten GDDR5-Videospeichers eine sehr überzeugende Vorstellung ab. Mit Ausnahme von extrem anspruchsvollen Spielen wie Crysis fühlt sich die Radeon HD 5850 in hohen bzw. sehr hohen Details bis hinauf zur FullHD-Auflösung von 1920 x 1080 wohl, meist sogar inklusive von Qualitätsverbesserungen wie Antialiasing und anisotroper Filterung. Besonders hat uns jedoch die Tatsache überrascht, dass sich die Radeon HD 5850 nicht nur gegen die GeForce GTX 260M, sondern zugleich gegen Nvidias Topmodell, die GeForce GTX 285M, durchsetzen kann. Im Highend-Bereich führt aktuell also kaum ein Weg an ATI vorbei.
Performancerating
1. Platz: Radeon HD 5870 @ 43.75 fps
2. Platz: Radeon HD 5850 @ 38.63 fps
3. Platz: GeForce GTX 285M @ 35.00 fps
4. Platz: GeForce GTX 260M @ 32.50 fps
Geräuschemissionen
Um die Kühlung derart leistungsfähiger Komponenten zu gewährleisten, kam MSI nicht umhin, den Gehäuselüfter stets mit einer gewissen Drehzahl zu betreiben. So ist das GX640 bereits im Idle-Betrieb mit 37.1 dB(A) deutlich wahrnehmbar. Wer im Internet surft oder seine Zeit mit Office-Tätigkeiten verbringt, sieht sich auf diese Weise ständig mit einem hörbaren Rauschen konfrontiert. Bei lauten Hintergrundgeräuschen wie Musik oder Filmen tritt der Lüfter immerhin etwas in den Hintergrund. Sobald der Nutzer ein Spiel startet, erhöht sich die Geräuschkulisse auf laute 44.5 dB(A), ein Geräuschniveau, das erst durch lautsprecherintensive Szenen wie beispielsweise Schusswechseln übertönt wird. An den Rand der Belastbarkeit (Furmark + Prime) gebracht, konnten wir sogar einen Geräuschpegel von störend lauten 48.1 dB(A) messen. Nutzer, die halbwegs Wert auf eine akzeptable Geräuschkulisse legen, sollten also lieber einen weiten Bogen um das GX640 machen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 37.1 / 37.1 / 37.1 dB(A) |
HDD |
| 37.4 dB(A) |
DVD |
| 39.2 / dB(A) |
Last |
| 44.5 / 48.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gaming-Notebooks von MSI waren in der Vergangenheit mehrfach durch viel zu hohe Temperaturen aufgefallen. Über 90°C beim Prozessor und an die 100°C bei der Grafikkarte waren leider keine Seltenheit. Wenn man einen Blick ins Gehäuseinnere wirft, wird schnell die Ursache ersichtlich: Ein einziger Gehäuselüfter und lediglich eine Heatpipe für CPU und GPU kümmern sich um die Abwärme der leistungstarken Komponenten. MSI kümmert diese Problematik anscheinend nur wenig, sonst hätte man das Gehäuse längst in den (überfälligen) Ruhestand geschickt.
Beim GX640 sieht die Situation wie folgt aus: Während der Core i5-430M im Idle-Betrieb mit rund 50°C noch ausreichend gekühlt wird, erhöht sich die Temperatur unter Volllast auf hohe 85°C. Richtig kritisch wird es allerdings erst bei der Radeon HD 5850, denn nach einer halben Stunde Volllast zeigte Furmark eine Temperatur von enormen 107°C Grad an. Um die Lebensdauer der Komponenten ist es auf lange Sicht deshalb nicht allzu gut bestellt. Dabei sollte zusätzlich angemerkt werden, dass diese Temperaturmessung mit dem zweiten Testgerät entstand. Beim ersten uns zur Verfügung gestellten Testgerät schoss die Temperatur der GPU nach kürzester Zeit auf 110°C hinauf, woraufhin sich das GX640 verabschiedete. Vermutlich lag die Kühlplatte der Grafikkarte nicht 100% auf.
Doch nicht nur die Komponenten, sondern auch die Gehäuseoberflächen geben Anlass zur Kritik. Unter Last erwärmt sich die Handballenauflage auf unangenehme 36.9°C, die Tastatur erreicht nochmals höhere 38.2°C. Auf der Unterseite sind es sogar bis zu 51.9°C, das GX640 längere Zeit auf den Schoß zu nehmen, ist aufgrund dessen keine gute Idee.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.9 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-8.4 °C).
Lautsprecher
Trotz der Unterstützung für SRS Premium Sound bleibt der Klang der beiden integrierten Lautsprecher stets auf einem enttäuschenden Niveau: Unnatürlich, matschig, blechern, um nur einige Attribute zu nennen. Ein Bass ist nicht wirklich auszumachen und bei zu viel Belastung entstehen schnell Störgeräusche. Sie merken schon: Auf den Einsatz externer Lautsprecher sollte nach Möglichkeit nicht verzichtet werden.
Beim Energiebedarf gibt es kaum Überraschungen zu vermelden. Rund 50 Watt im Idle-Betrieb entsprechen ungefähr dem Verbrauch vergleichbar ausgestatteter Notebooks. Unter Last sind es darüber hinaus um die 100 Watt, zahlreiche Gaming-Notebooks wie das Medion Akoya X7811 genehmigen sich unter selben Voraussetzungen durchaus über 150 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 45.3 / 50.5 / 53.3 Watt |
Last |
95.7 / 105.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Obwohl das GX640 über einen 9 Zellen Akku mit üppigen 85Wh verfügt, geht dem Notebook nach spätestens 2.5 Stunden die Puste aus. Für diese Laufzeit müssen jedoch optimale Bedingungen in Form von geringer Belastung (Readers Test von Battery Eater), minimaler Helligkeit und maximalen Energiesparoptionen erfüllt sein. Beim praxisorientierteren Internetsurfen mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen waren es in unserem Test etwas über zwei Stunden. Filmliebhaber dürften mit dem GX640 unterdessen nicht glücklich werden, da der Bildschirm bei DVD-Wiedergabe bereits nach 1 Stunde und 45 Minuten schwarz wurde. Unter Last (Classic Test von Battery Eater) waren es bei maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen schließlich nur 1 Stunde und 17 Minuten.
MSI hat das GX640 nahezu ohne Rücksicht auf maximale Leistung getrimmt und das merkt man dem 15-zölligen Gaming-Notebook auch deutlich an: Hohe Oberflächen- und Komponententemperaturen (GPU bis zu 107°C) sowie eine sehr hohe Geräuschentwicklung sind die Folge. Weitere Schwächen offenbarte das GX640 beim enttäuschenden Sound und dem leuchtschwachen Display mit seinen äußerst eingeschränkten Blickwinkeln. Völlig unverständlich ist uns zudem, warum MSI noch immer an der Tastatur festhält, die selbst nach längerer Eingewöhnungszeit beinahe als Zumutung zu bezeichnen ist.
Doch das GX640 hat auch seine Stärken. Dazu zählen das kompakte Gehäuse mit seinen hochwertigen Oberflächen aus gebürstetem Aluminium, die flotte Festplatte, das gute Touchpad, die reichhaltige Anschlussausstattung und das Zubehör in Form einer schwarzen Gamingmaus. Der größte Pluspunkt des GX640 ist allerdings seine – für Notebookverhältnisse – brachiale Spieleleistung. Dank eines hohen Taktes und dem pfeilschnellem GDDR5-VRAM konnte sich ATIs Mobility Radeon HD 5850 in unseren Benchmarks sogar vor Nvidias Topmodell, der GeForce GTX 285M, positionieren.
Summa summarum können wir für das MSI GX640 nur bedingt eine Kaufempfehlung aussprechen, da das Gaming-Notebook doch über einige Schwachstellen verfügt. Wer ein ausgewogeneres Gesamtpaket sucht, sollte lieber zu Konkurrenzprodukten wie dem Asus G73J greifen. An der erstklassigen gebotenen Spieleperformance sollte es aber beim GX640 nicht scheitern.