Test Apple MacBook Pro 15 Early 2011 (2.2 GHz Quad-Core, glare)
Nach den Berichten bezüglich möglichen Untertaktungstendenzen der neuen Apple MacBook Pro Notebooks, sehen wir uns die angebotenen Ausstattungen besonders genau an. Ergänzend zum Test der Einstiegskonfiguration mit Intel 2635QM CPU und AMD HD 6490M Grafikarte folgt nun ein intensiver Check des an sich baugleichen Gerätes, allerdings in der stärkeren verfügbaren Konfiguration mit Intel i7-2720QM Sandy Bridge CPU und AMD Radeon HD 6750M Grafikkarte. Mit einem Einstiegspreis von 2.149 Euro kostet diese Variante stolze 400 Euro mehr als die von uns bereits getestete Basiskonfiguration. Will man ein feiner aufgelöstes WSXGA+ Display, darf man nochmals 100 Euro für die spiegelnde Variante bzw. 150 Euro für das matte Display aufzahlen (hier bei uns im Test). Sofern die Scheine besonders locker in der Brieftasche sitzen, wäre außerdem noch ein Update bei der CPU hin zur 2820QM (+100 Euro), sowie beim Arbeitsspeicher (8GB für +200 Euro) und bei dem eingesetzten Massenspeicher (512MB SSD +1.100 Euro) möglich.
Infos zu den Rubriken Gehäuse, Eingabegeräte und Anschlussausstattung finden Sie in unserem Test des baugleichen MacBook Pro 15 Early 2011 mit 2635QM CPU und AMD HD 6490M Grafikkarte. Folgender Test behandelt in erster Linie das Kapitel Leistung und Emissionen bzw. Akkulaufzeit und analysiert, inwiefern sich die stärkeren Komponenten hier auswirken.
Werfen wir abermals einen kurzen Blick auf das eingesetzte Display. Mit einer Auflösung von 1440x900 Pixel (16:10) bietet das Display der Standardkonfiguration zwar eine etwas bessere Übersicht als viele Displays im HD-Format (1366x768), im Vergleich zu fein aufgelösten Full-HD Displays steht das MacBook Pro aber dennoch etwas traurig da. Apple bietet zwar die Option auf ein höherwertiges WSXGA+ Display an (1680x1050), dieses kostet aber extra und bleibt hinsichtlich Übersicht immer noch unter Full-HD, was insbesondere Multimedia-Enthusiasten und professionelle Anwender etwas enttäuschen dürfte.
Dennoch, auch das verbaute Einstiegspanel bietet mit durchschnittlich 227 cd/m² und einem maximalen Kontrast von 619:1 gute Werte. Beim Farbraum zielt Apple wie gewohnt auf sRGB ab, der auch gut abgedeckt werden kann. In diesem Punkt bietet die höher aufgelöste Displayvariante keinen Vorteil.
Details zum WXGA+ Display mit spiegelnder Oberfläche finden Sie in diesem Testbericht, alle Messungen zum höher aufgelösten matten WSXGA+ Panel im MacBook Pro 15 Early 2011 in diesem umfangreichen Testbericht.
Das 2.2 GHz MacBook Pro 15 (MC723LL/A) erbt das Innenleben des großen MacBook Pro 17. Besonders die deutlich stärkere Radeon HD 6750M kann sich von der kleinen Einsteigergrafikkarte 6490M im 2 GHz MacBook Pro (MC721LL/A) abheben. 480 versus 160 Shader, 128 Bit versus 64 Bit Speicherbus und 1GB versus 256MB GDDR5 sprechen eine deutliche Sprache. Aber auch der Core i7-2720QM kann mit 10% höherem Basistakt und 14% höherem Maximalturbo punkten. Auch die integrierte Grafik kann mit 1.3 GHz einen geringfügig höheren Turbo Takt einnehmen als beim 2 GHz i7-2635M. Zu guter letzt bietet der stärkere Prozessor auch noch zwei mehr freigeschaltete Features des Sandy Bridge Kerns - VT-d Virtualization und AES Funktionen. Da die AES Funktionen bis jetzt von Mac OS X nicht genutzt werden, verfällt dieser Vorteil vorerst. Letztes Unterscheidungsmerkmal der beiden MBP15 Varianten ist die ausgelieferte Festplatte. Das vorliegende 2.2 GHz Modell wird mit einer größeren 750 GB HDD ausgeliefert.
Bei unseren Windows Benchmarks unter Bootcamp kann der Core i7-2720QM die Muskeln spielen lassen. Im Vergleich zum kleinen 15" MacBook Pro mit 2635QM Quad Core, ist unser Testgerät 4-16% schneller in reinen Prozessorbenchmarks. Verglichen mit anderen Windows Notebooks reiht sich das Aluminiumnotebook wie erwartet an der Spitze ein. Nur beim 3DMark06 CPU Test ist es am unteren Ende der 2720QM basierten Notebooks (aber noch vor 2630QM basierter). Verglichen mit dem gleich-ausgestattetem MacBook Pro 17 sind die Ergebnisse praktisch gleich.
Einen größeren Vorsprung als der Prozessor kann die schnelle Radeon HD 6750M Grafikkarte im Vergleich zur 6490M in der kleineren Version einfahren. In den Gesamtpunkten der 3DMark Versionen ist die kleine Variante nur ungefähr halb so schnell. Auch bei anspruchsvollen Spielen wie Call of Duty: Black Ops oder Battlefield Bad Company 2 ist die 6490M nur halb so schnell. Auch die alte GeForce GT 330M in der vorigen Generation lässt die AMD Grafikkarte deutlich hinter sich. Zwischen 30 und ebenfalls 50% beträgt der Abstand in unseren Tests.
Mit dem PCMark Vantage messen wir die generelle Systemleistung unter Windows. Hier kann sich unser Testgerät überraschenderweise sogar vom gleich ausgestatteten MacBook Pro 17 um 8% absetzen. Das 15 Zoll Einstiegsgerät erreich nur 76% der Punkte. Verglichen mit Windows Notebooks, ist das 2.2 GHz MBP15 auf einem Level mit dem Asus N53SV mit selber CPU und GeForce GT 540M Grafik. Das Eurocom Racer mit gleicher CPU und GPU kann sich durch die schnellere Hybrid HDD um 20% absetzen.
3DMark 05 Standard | 17519 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9381 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5575 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1319 Punkte | |
Hilfe |
PCMark Vantage Result | 8064 Punkte | |
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Leistung unter Mac OS X
Die neuen Quad-Core MacBook Pro können sich in den XBench Einzeltests teils deutlich von den Doppelkernmodellen im aktuellen MBP13 und auch den Vorgängerprozessoren (MacBook Pro 17 2010) abesetzen. Beim Memory, System und Stream Subtest dürfte die neue Sandy Bridge Generation generell glänzen, da sie sich alle vom Core 2 Duo abesetzen können.
Der Gesamtscore des XBench streut übrigens sehr deutlich (teilweise doppeltes Ergebnis als beim Durchlauf wenige Sekunden davor mit ähnlichen Teilergebnissen), wodurch die Detail-Analyse dessen nur wenig Sinn machen würde.
Wie in unserem MacBook Pro 17 Testnotebook, arbeitet hier eine Toshiba MK7559GSXF mit 750GB (brutto) Kapazität und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/min. Die mit HD Tune ermittelten Ergebnisse sind für diese Kategorie sehr gut obwohl sie minimal hinter dem Modell im 17" MBP bleibt.
Die DPC Latenzen sind unter Windows bei allen aktuellen MacBook Pro Modellen mit AMD Grafik vergleichbar und bleiben unter dem roten Bereich (DPC Latency Checker Tool).
Spiele Fazit
Hier kann man das Ergebnis unsere 17" MBP Tests eigentlich 1:1 übernehmen. Die HD 6750M gehört dank des schnellen GDDR5 Grafikspeichers zur gehobenen Mittelklasse und ermöglicht dadurch die flüssige Darstellung von aktuellen Spielen in hohen Details.
Eine Zusammenfassung aller von uns getesteten Windows Spiele mit der Radeon HD 6750M finden sie auf der Grafikkartenseite.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Doom 3 (2004) | 201.4 | |||
World of Warcraft (2005) | 35 | |||
World in Conflict - Benchmark (2007) | 52 | 18 | ||
Supreme Commander - FA Bench (2007) | 34.1 | 25.3 | ||
Trackmania Nations Forever (2008) | 80.5 | 33.1 | ||
Far Cry 2 (2008) | 152 | 57 | 25.5 | |
Left 4 Dead (2008) | 143 | |||
GTA IV - Grand Theft Auto (2008) | 65.1 | 62.4 | 32 | |
Sims 3 (2009) | 51 | |||
Resident Evil 5 (2009) | 140.6 | 60.6 | 35.3 | |
Risen (2009) | 78 | 47 | 32 | 23 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 33 | |||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 80 | 62 | 39 | 22 |
Metro 2033 (2010) | 48 | 22 | 12 | |
Mafia 2 (2010) | 65.7 | 53.8 | 46.4 | 29.2 |
Fifa 11 (2010) | 458 | 275 | 130 | 70 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 57 | 33 | ||
Crysis 2 (2011) | 79 | 53 | 38 | 12 |
Geräuschemissionen
Die annähernd lautlose Geräuschkulisse im Betrieb ohne Last haben beide getesteten Ausstattungsvarianten gemeinsam. Hörbar ist hier sowohl unter Windows 7 als auch unter MacOS nur das Rauschen der eingesetzten Festplatte. Man muss sich der Lüfteröffnung mit dem Ohr schon auf wenige Zentimeter nähern, um das leise Rauschen, das die beiden Lüfter bei minimaler Aktivität (2000 rpm) von sich geben, zu erlauschen (28.8 dB(A), 1.22 Sone). Bei anspruchsloser Office-Tätigkeit, etwa dem Surfen im Internet bleiben die Lüfter konstant auf rund 2000 rpm. Dass im Idle-Betrieb sogar noch Kühlreserven geboten werden, zeigt etwa ein Durchlauf von xBench oder auch dem OpenGL Test von Cinebench unter MacOS: Die Lüfter bleiben hier trotz entsprechender Last auf 2000 rpm.
Im Stresstest unter Windows 7 (Furmark+Prime95) konnten wir maximal 46.1 dB(A) bzw. 4,75 Sone beobachten (6200 rpm). Dies entspricht dem beobachteten Niveau bei der bereits getesteten kleinen Ausstattung des MacBook Pro 15. Anhand der Sone-Messung lässt sich der Lärmpegel auch entsprechend dem subjektiven Empfinden gut beschreiben: Maximal ist das MacBook Pro 15 knapp 4x so laut wie im Idle-Betrieb.
Setzt man das MacBook Pro 15 unter MacOS unter leichte Last, etwa mit dem StarCraft 2 Hauptmenü, bleibt das Gerät erstaunlich lang leise. Erst bei einer CPU-Temperatur von 86 °C springt der Lüfter an und dreht kurzzeitig auf (4000 rpm, 34.4 dB/1.9 Sone), um nach kurzer Zeit wieder auf 2000 rpm zurück zu fallen. Bei andauernder kombinierter CPU und GPU Last, etwa im Gaming Betrieb, pendelt sich der Lärmpegel zwischen 34.4 dB (1.9 Sone) und 40.5 dB (3.1 Sone) ein.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.8 / 28.8 / 28.8 dB(A) |
HDD |
| 29.5 dB(A) |
Last |
| 38 / 46.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Behringer ECM8000 + Terratec DMX 6Fire + Arta (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während die "kleine" Ausstattung bei der Messung der Oberflächentemperaturen im Idle Betrieb unter 24 °C blieb, können wir bei der vorliegenden leistungsstärkeren Ausstattung eine durchaus höhere Temperatur beobachten. Ohne Last erreicht das Gehäuse bis zu 31 °C, was allerdings immer noch weit im grünen Bereich bleibt und von den Händen lediglich als geringfügige Erwärmung wahrgenommen wird.
Kaum einen Unterschied können wir bei der Messung im Anschluss auf unseren Stresstest (100% CPU+GPU Last) unter Windows 7 feststellen. Das vorliegende Gerät erreicht mit maximal 41 °C einen annähernd identen Maximalwert wie das schwächer ausgestattete MacBook Pro 15. Lediglich die durchschnittlichen Temperaturen liegen bei der starken Variante etwas über jenen bei der günstigeren Ausstattung.
Im Betrieb unter MacOS konnten wir in Ausnahmefällen eine geringfügig höhere Oberflächentemperatur feststellen, als im besagten Stresstest unter Windows (Bootcamp). Ursache dürfte hier die Lüftersteuerung sein, die auf eine geringstmögliche Geräuschkulisse optimiert ist, und damit den Lüfter teils deutlich später aktiviert bzw. hochdrehen lässt, als dies unter Windows der Fall ist. Mit zeitweise etwas höheren Gehäusetemperaturen muss man sich arrangieren. Die wichtigen Handballenauflagen bleiben aber immer ausgesprochen kühl. Die Benutzung am Schoß (vorallem im Sommer) kann bei gewissen Lastzuständen jedoch beeinträchtigt sein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 40 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (+0.8 °C).
Die internen Temperaturen bleiben ohne Last mit langsam drehenden Lüfter trotzdem im grünen Bereich. 50 - 60°C melden die Temperatursensoren von Prozessor und Grafikkarte. Mainboard, Northbridge und Festplatte bleiben deutlich darunter.
Unter extremer Last und Windows kann man auch beim starken Modell ein Untertakten der CPU feststellen. Dies tritt jedoch ebenfalls nur bei unseren theoretischen Belastungstests mit Furmark und Prime95 gleichzeitig auf. Im extrem fordernden Battlefield Bad Company 2 konnten wir kein Throttling feststellen. Der Turbo Boost funktionierte laut HWInfo32 einwandfrei, die internen Temperaturen der CPU erreichten jedoch sehr hohe 90°C.
Auch unter Mac OS X funktionierte laut MSR Tools der Turbo Boost, und seit dem Update auf Mac OS X 10.6.7 frierte das System bei sehr hoher Grafik und CPU Last auch nicht mehr ein.
Die gemessenen Akkulaufzeiten unserer stärkeren Version liegen durch die Bank geringfügig unterhalb der 2 GHz Version des MacBook Pro 15. Einziger Ausreisser ist der BatteryEater Classic Test, welcher im zweiten Durchlauf eine deutlich höhere (und auch plausiblere) Laufzeit erzielte. Im ersten Durchlauf lag sie jedoch mit 46 Minuten auch auf Höhe der 2GHz Version (53 Minuten).
Die stärkere Version des 15" MacBook Pro hat einiges zu bieten. Neben der etwas schnelleren CPU ist vorallem die deutlich schnellere Grafikkarte erwähnenswert. Sie ermöglicht das Spielen von aktuellen Games mit ansehnlichen Details und dank 1GB Grafikspeicher ist sie auch für den Multimonitorbetrieb besser geeignet. Die etwas größere Festplatte ist der dritte Unterschied zur Basisausstattung.
Man erkauft sich die Mehrleistung aber natürlich mit einer etwas verringerten Akkulaufzeit und leicht erhöhten Emissionen.
Größter Nachteil der stärkeren Version ist jedoch der unserer Meinung nach überzogene Aufpreis. Derzeit verlangt Apple 400 Euro auf die mit 1.749,00 Euro bereits sehr teure Basisversion. Als Apple User mit Performance-Bedarf hat man jedoch kaum Alternativen ausser dem nochmals 300 Euro teureren MacBook Pro 17 mit den selben Innereien.
» Das Apple MacBook Pro 15 2.2GHz/HD6750M ist derzeit ab 1950,- bei Notebooksbilliger.de erhältlich.