Test Eurocom Racer Gaming-Notebook (2720QM / HD 6970M)
Neben bekannten deutschen Firmen wie Schenker und DevilTech bedient sich auch der in Kanada ansässige Hersteller Eurocom bei den Barebones von Clevo. Großer Vorteil der Clevo-Barebones ist die umfangreiche Konfigurierbarkeit. Im Gegensatz zu Branchengrößen wie Acer oder Asus ist man nicht an bestimmte Hardwarekombinationen gebunden, sondern kann das Notebook relativ frei an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
Allein bei der Festplatte dürfte den meisten Nutzern die Entscheidung schon schwer fallen. Klassische HDDs buhlen ebenso um die Gunst der Käufer wie moderne Hybrid-Festplatten und (leider noch sehr teure) SSDs. Weiter geht es mit dem Prozessor, wo Eurocom wenig überraschend auf die zweite Generation von Intels ungemein leistungsfähiger Core i-Reihe setzt. Die Palette reicht vom Zweikerner Core i5-2520M mit 2.50 – 3.20 GHz und drei MByte L3-Cache bis hin zum Vierkerner Core i7-2920XM mit 2.50 – 3.50 GHz und acht MByte L3-Cache. Bei den Grafikkarten dominiert hingegen Nvidia. Von der GeForce GTX 460M über die GTX 470M bzw. GTX 480M bis hin zur GTX 485M ist die komplette High-End-Riege vertreten.
Als einer der wenigen Clevo-Anbieter verbaut Eurocom auf Wunsch jedoch auch Grafikkarten von AMD. Wie in unserem Testgerät handelt es sich dabei um das neue Spitzenmodell Radeon HD 6970M mit üppigen zwei GByte GDDR5-VRAM. Als Arbeitsspeicher dient etabliertes DDR3-RAM. Über die weiteren Ausstattungsmöglichkeiten lässt sich noch nichts abschließendes sagen, da das Eurocom Racer - wohl aufgrund der Verzögerungen durch die fehlerhaften Sandy-Bridge-Chipsätze - erst am 1. April ausgeliefert werden soll und auf der Website entsprechend noch nicht zur Konfiguration bereit steht.
Vorbildlich: Eurocom macht es seinen internationalen Kunden denkbar einfach, Stromkabel und Tastaturlayout können länderspezifisch angepasst werden, der Preis lässt sich auch in Euro anzeigen. Aller Voraussicht nach soll die Basisvariante des Racer für faire 1100 erhältlich sein. Unser Testgerät mit Core i7-2720QM, Radeon HD 6970M, acht GByte DDR3-RAM, 500 GByte Hybrid-Festplatte, Blu-Ray-Laufwerk und Windows 7 Home Premium 64 Bit (weitere Ausstattung siehe Datenblatt rechts) siedelt sich derweil bei rund 1800 Euro an.
Da wir das 3.1 kg schwere und 376 x 256 x 49 mm große P150HM-Barebone in Form des mySN XMG P501 bereits einmal im Test hatten, verzichteten wir auf eine Erläuterung des Gehäuses, der Ausstattung und der Eingabegeräte. Los geht es direkt mit dem Display.
Das P150HM-Barebone enthält ein 15.6-zölliges Display, das mit 1920 x 1080 Bildpunkten auflöst. Dadurch erscheint das Bild einerseits sehr fein und knackscharf, andererseits lohnt sich für Filmbegeisterte die Anschaffung des optionalen Blu-Ray-Laufwerks. Ein weiteres Merkmal ist die energiesparende LED-Hintergrundbeleuchtung, mit der inzwischen immer mehr Geräte aufwarten können. Aller Voraussicht nach wird Eurocom das Display in einer matten, einer glänzenden und sogar in einer 3D-Variante (120 statt 60 Hz) anbieten.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 235 cd/m²
Kontrast: 603:1 (Schwarzwert: 0.39 cd/m²)60% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.2% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Wie das mySN XMG P501 ist auch das Racer mit dem hochklassigen AUO11ED-Panel (B156HW01 V1) versehen. Dieses punktet nicht zuletzt mit einer überaus guten Helligkeit, durchschnittlich 237.8 cd/m² stellen die meisten Konkurrenzprodukte sprichwörtlich in den Schatten. Eine Ausleuchtung von 81% ist zwar nicht optimal, trotzdem wirkt das Bild recht gleichmäßig. Lob hat sich das Panel zudem für den niedrigen Schwarzwert verdient, 0.39 cd/m² sorgen für ein sattes Schwarz, anders als bei einem typischem 08/15-Display tragen dunkle Areale keinen deftigen Graustich. Umgerechnet ergibt sich ein – für Notebookverhältnisse – guter Kontrast von 603:1. Das Bild erweckt einen sehr differenzierten Eindruck, die Farben sind als kräftig und natürlich zu bezeichnen.
Wer das Eurocom Racer auch mal im Außenbereich verwenden will, sollte definitiv zur matten Display-Variante greifen. Im Gegensatz zu einem glänzenden Display kommt es mit einer matten Oberfläche weit weniger zu nervigen Reflexionen. Dank der hohen Leuchtkraft lässt sich selbst bei stärkerer Sonnen- oder Lichteinstrahlung noch etwas auf dem Bildschirm erkennen. Ein gemütlicher Einsatz auf dem Balkon oder im Garten ist somit kein Problem.
Bezüglich der Blickwinkelstabilität gibt es ebenfalls kaum etwas zu bemängeln. Gerade horizontal bleibt das Bild erstaunlich farb- und helligkeitstreu. Vertikal treten dagegen schon eher Verfälschungen auf, ein ständiges Nachjustieren, wie man es von anderen Geräten kennt, ist aber nicht nötig. Insgesamt liefert das Display eine exzellente Vorstellung ab, Office- und Internettätigkeiten bereiten ebenso viel Freude wie der Genuss von Filmen und Spielen. Einen externen Monitor kann man sich getrost sparen.
Hinweis: Clevo wechselt mitunter den Panel-Typ, wodurch es im schlimmsten Fall passieren kann, dass man ein qualitativ schlechteres Display erhält. Der Panel-Typ lässt sich ganz simpel mithilfe diverser Tools (z.B. AIDA) auslesen.
Prozessor: Intel Core i7-2720QM
Wenn es um die CPU-Leistung im mobilen Sektor geht, hat Intel momentan eindeutig die Nase vorne. Mit der ungemein potenten Sandy-Bridge-Architektur ist Intel im Vergleich zur ersten Core i-Generation ein erheblicher Geschwindigkeitssprung gelungen (siehe Test). Für das Eurocom Racer stehen Zwei- und Vierkern-Prozessoren der Core i5- und Core i7-Serie zur Wahl. Wir haben uns für den Core i7-2720QM entschieden, da dieser ein tadelloses Preis-Leistungsverhältnis bietet und den passenden Partner für die High-End-GPU darstellt.
Beim Core i7-2720QM handelt es sich um einen, in 32 nm Strukturbreite gefertigten, Quad-Core, der über beachtliche 995 Millionen Transistoren verfügt und im Ausgangszustand mit ordentlichen 2.20 GHz taktet. Dank der Turbo-Boost-Technik, die sich für eine automatische Übertaktung verantwortlich zeigt, sind in der Praxis allerdings bis zu 3.30 GHz möglich. Spieler freuen sich darüber hinaus über den sechs MByte großen L3-Cache. Die Hyperthreading-Technologie ist indes eher für professionelle Anwender interessant. Durch die Simulation von vier virtuellen Kernen ist der Core i7-2720QM dazu fähig, maximal acht Threads parallel zu bearbeiten. Der integrierte Grafikchip namens HD Graphics 3000 ist aufgrund des Fehlens einer manuellen oder automatischen Grafikumschaltung übrigens inaktiv.
Leistung CPU
Wie bereits angesprochen, haben die alten Core i-Prozessoren keine Chance gegen ihre neuen Sandy-Bridge-Pendants. Der ehemals sehr beliebte Core i7-740QM (Eurocom W860CU Cougar) muss sich beispielsweise deutlich geschlagen geben. Am besten zu sehen ist die Leistungsdifferenz im Benchmark-Programm Cinebench R10 (64 Bit). Mit 5299 zu 3793 Punkten setzt sich der Core i7-2720QM im Singelcore-Rendering um 40% an die Spitze. Das Multicore-Rendering fällt noch deutlicher zugunsten der Sandy-Bridge-CPU aus, 18735 zu 11033 Punkte stehen für ein Plus von ganzen 70%. Im aktuellen Cinebench R11.5 (64 Bit) schrumpft der Vorsprung etwas, ist mit 63% aber immer noch enorm (5.23 gegen 3.20 Punkte). Für Performance-Enthusiasten führt also kein Weg an Intels neuer CPU-Generation vorbei.
PCMark Vantage Result | 9653 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6970M
Anders als die Radeon HD 5000-Serie lässt AMD die brandneue HD 6000-Reihe nicht mehr unter der Bezeichnung ATI laufen. Um dem Kunden die Orientierung leichter zu machen, wurde den mobilen Grafikkarten überdies ein „M“ angehängt. In unserem Testgerät verrichtete AMDs derzeitiges Spitzenmodell, die Radeon HD 6970M, ihren Dienst (Codename: Blackcomb XT). Die High-End-Grafikkarte steht in direkter Konkurrenz zu Nvidias GeForce GTX 470M und GTX 485M und kann im Vergleich zur alten Radeon HD 5870 mit 960 statt 800 Unified Shadern aufwarten. Die Taktraten entsprechen den Vorgaben von AMD, 680 bzw. 900 MHz sind es für Kern und Speicher. Das flotte GDDR5-VRAM ist üppige 2048 MByte groß und mit 256 Bit angemessen angebunden.
Technisch kann die Radeon HD 6970M somit auf ganzer Linie überzeugen, bezüglich der Features hinkt AMD den Grafikkarten von Nvidia dagegen etwas hinterher. Zwar verfügt auch die Radeon HD 6970M über einen Video Decoder (UVD3), einen HD Audio Controller und die Fähigkeit zum Mehrbildschirmbetrieb (Eyefinity), der 3D-Betrieb (HD3D) ist jedoch bei weitem nicht so ausgereift wie Nvidias 3D Vision. Ein etabliertes System zur GPU-basierten Physikbeschleunigung (Stichwort PhysX) bleibt der Radeon HD 6970M ebenfalls verwehrt. Die meisten Gamer dürfte das allerdings nur bedingt stören, hier ist DirectX 11 das wichtigste Merkmal. Hauptproblem der Radeon HD 6970M ist unterdessen ihr hoher Energieverbrauch, die in 40 nm produzierte Grafikkarte verbrät bis zu 100 Watt.
Leistung GPU
Bei den Grafikbenchmarks hat uns vornehmlich interessiert, ob sich die Radeon HD 6970M leistungstechnisch eher Richtung GeForce GTX 470M (DevilTech Fragbook DTX, Core i7-2630QM) oder eher Richtung GeForce GTX 485M (mySN XMG P501, Core i7-2630QM) orientiert. Angefangen beim 3DMark Vantage (GPU-Score), in dem die Radeon HD 6970M mit 11501 zu 8787 Punkten merklich an der GTX 470M vorbei zieht (+31%) und sich nur knapp hinter der GTX 485M positioniert (12208 Punkte).
Im 3DMark 11 (GPU-Score) nimmt die Radeon HD 6970M mit 2834 Punkten hingegen die Führungsrolle ein. Während die GTX 485M um 6% überflügelt wird (2668 Punkte), hat die GTX 470M um 44% das Nachsehen (1970 Punkte). Der Unigine Heaven 2.1-Benchmark, der massiven Gebrauch von Tessellation, einem Kernfeature von DirectX 11, macht, ist indes ein Freund der aktuellen Nvidia-GPUs. Mit 40.9 zu 33.2 fps liegt die GeForce GTX 485M ganze 23% vor der Radeon HD 6970M, wobei sich letztere immerhin 12% über der GeForce GTX 470M ansiedelt (29.6 fps).
3DMark 03 Standard | 58788 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 24871 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 19382 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 12838 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 3120 Punkte | |
Hilfe |
Festplatte
Neben einer konventionellen HDD lässt sich das Eurocom Racer auch mit einer SSD oder – wie in unserem Fall – einem Hybrid-Modell bestücken. Die verbaute Seagate Momentus XT (ST95005620AS) liefert ein Fassungsvermögen von 500 GByte und arbeitet nicht zuletzt dank einer Drehzahl von 7200 äußerst flott, eine durchschnittliche Übertragungsrate von 85.0 MB/Sek ist sehr gut (HDTune). Die sequentielle Leserate (96.79 MB/Sek) und die sequentielle Schreibrate (95.10 MB/Sek) wissen ebenfalls zu gefallen (CrystalDiskMark). Einzig bei sehr kleinen Dateien reduziert sich die Geschwindigkeit deutlich, in dieser Beziehung hat die Hybrid-Festplatte keine Chance gegen eine vollwertige SSD.
Fazit Leistung
Eine derart hohe Leistungsfähigkeit findet man im Notebooksegment ziemlich selten. Kaum eine Anwendung entlockt dem Eurocom Racer mehr als ein müdes Lächeln, Intels Core i7-Prozessoren der Sandy-Bridge-Generation bieten extrem viele Reserven. Zusammen mit einer High-End-Grafikkarte vom Schlage der Radeon HD 6970M und acht GByte Arbeitsspeicher ist der Nutzer perfekt für jegliche Aufgaben gerüstet. Wer es sich leisten kann, sollte allerdings den Kauf einer SSD in Erwägung ziehen, da diese den Windowsalltag, Boot- respektive Ladezeiten und Datenübertragungen spürbar beschleunigt.
Zeit sich den praxisnahen Spielebenchmarks zu widmen. Hier musste sich die Radeon HD 6970M ein weiteres mal gegen ihre ärgsten Kontrahenten, die GeForce GTX 470M (DevilTech Fragbook DTX, Core i7-2630QM) und die GeForce GTX 485M (mySN XMG P501, Core i7-2920XM) behaupten. Zur Minimierung des CPU-Einflusses griffen wir jeweils auf die native Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten zurück.
Mafia 2
Der beliebte Action-Titel von Entwickler 2K Czech (ehemals Illusion Softworks) bildet den Anfang unseres Benchmarkparcours. Hohe Details und 16x AF (anisotrope Filterung) stellen keine besondere Herausforderung für die Radeon HD 6970M dar. Mit 55.9 fps wird das Ergebnis der GeForce GTX 485M zwar nicht ganz geknackt (58.3 fps), die GeForce GTX 470M wird dafür um 21% abgehängt (46.1 fps).
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 55.9 fps |
Call of Duty: Black Ops
Obwohl die Call of Duty-Serie seit Jahren mit Innovationen geizt, tut dieser Umstand den Verkaufszahlen keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Radeon HD 6970M eignet sich vorzüglich für den klasse inszenierten Ego-Shooter. Sehr hohe Details, 4x AA (Antialiasing) und 8x AF resultierten in hervorragenden 74.5 fps. Die GeForce GTX 485M folgt mit 71.4 fps knapp dahinter, die GeForce GTX 470M nimmt mit 64.1 fps derweil Platz 3 in Anspruch.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 74.5 fps |
Starcraft 2
Um den Echtzeit-Strategiehit Starcraft 2 in hohen Auflösungen und Grafikeinstellungen ruckelfrei genießen zu können, bedarf es durchaus einer potenten Hardware. Die Radeon HD 6970M bringt alle nötigen Voraussetzungen mit, die Ultra-Settings wurden mit durchschnittlich 58.6 fps sehr flüssig wiedergegeben. Während die GeForce GTX 485M noch gut Anschluss halten kann (56.5fps), läuft Starcraft 2 auf einer GeForce GTX 470M rund ein Drittel langsamer (41.1 fps).
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 58.6 fps |
Metro 2033
Der atmosphärisch dichte Ego-Shooter Metro 2033 war in technischer Hinsicht eines der Spiele-Highlights des Jahres 2010. Sehr hohe Details, der DirectX 11-Modus, AAA (Analytical Antialiasing) und 4x AF überfordern derzeit selbst absolute High-End-Grafikkarten. Die Radeon HD 6970M kam in unserem Test auf magere 18.3 fps, viel zu wenig für einen akzeptablen Spielablauf. Die GeForce-Konkurrenz hat es ebenso schwer, sowohl GTX 485M (16.1 fps, -12%) als auch GTX 470M (12.1 fps, -34%) wissen diese Einstellungen nicht flüssig zu befeuern.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 18.3 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 52 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Mit Bad Company 2 ist Entwickler Dice ein, jedenfalls im Multiplayer, äußerst vortrefflicher Action-Titel gelungen. Vor hohen Details, 4x AA und 8x AF müssen die meisten Notebooks allerdings den Hut ziehen. Die Radeon HD 6970M ist damit jedoch noch nicht an ihren Grenzen angelangt, 49.7 fps repräsentieren eine tadellose Bildwiederholrate und einen Vorsprung von 33% auf die GeForce GTX 470M (37.5 fps). Die GeForce GTX 485M liegt mit 49.5 fps dagegen auf Augenhöhe.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 49.7 fps |
Risen
Der kürzlich angekündigte Nachfolger zum, vor allem in Deutschland, sehr populären Rollenspiel Risen hat sich ein Piraten-Szenario auf die Fahne geschrieben. Wer sich bis zum Erscheinungstermin noch mit dem ersten Teil vergnügen will, findet im Eurocom Racer den perfekten Begleiter. Mit hohen Details und 4x AF erreichte die Radeon HD 6970M sehr gute 46.8 fps, wodurch sich die ATI-GPU 11% hinter der GeForce GTX 485M (52.7 fps), aber 23% vor der GeForce GTX 470M (38.2 fps) einsortiert.
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high/all on, 0xAA, 4xAF | 46.8 fps |
Need for Speed: Shift
Sündteure Edelkarossen in schicker Optik auf anspruchsvollen Strecken, so könnte man den realistisch angehauchten Need for Speed-Ableger Shift zusammenfassen. Hohe Details und 4x AA sind für heutige High-End-Grafikkarten keine Bewährungsprobe mehr. Aufgrund von durchschnittlich 64.6 fps lässt es sich mit einer Radeon HD 6970M ausgezeichnet um die Kurven brettern. Während die GeForce GTX 470M nicht ganz mithalten kann (55.7 fps, -14%), übernimmt die GeForce GTX 485M um 9% die Führung (70.7 fps).
Need for Speed Shift | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | all on/high, 4xAA, triliniarAF | 64.6 fps |
Colin McRae: Dirt 2
Bei der Rally-Simulation Dirt 2 handelt es sich um einen klaren Nvidia-Sympathisanten. In sehr hohen Details und 4x AA wird die Radeon HD 6970M mit 50.3 fps sowohl von der GeForce GTX 470M (53.9 fps, +7%) als auch von der GeForce GTX 485M (70.3 fps, +40%) überholt. Mit Blick auf den Unigine Heaven-Benchmark kommt man schnell zu dem Schluss, dass die GeForce 400-Serie im Vergleich zur Radeon HD 6000-Reihe über die etwas bessere DirectX 11-Performance verfügt.
Colin McRae: DIRT 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA | 50.3 fps |
Fazit Spieleleistung
Insgesamt punktet das Eurocom Racer mit einer hervorragenden Spieleleistung. AMDs Radeon HD 6970M ist leistungsstark genug, um einen Großteil aktueller Titel in hohen Auflösungen und Grafikeinstellungen sogar inklusive diverser Qualitätsverbesserungen (AA & AF) flüssig darzustellen. Die gebotene Grafikleistung braucht sich keineswegs hinter einem ausgewachsenen Desktop-PC zu verstecken, es ist schon erstaunlich, wie viel Power heutzutage in einem kompakten 15-Zoll-Gehäuse schlummern kann. Einzig bei extrem ressourcenintensiven Spielen wie Metro 2033 oder Crysis reicht es nicht ganz für die maximale Optik, hier bleibt dem Nutzer nichts anderes übrig, als Auflösung und/oder Detailstufe zu reduzieren.
Nvidia sollte sich jedenfalls warm anziehen: Trotz ihres wesentlich geringeren Preises kommt die Radeon HD 6970M sehr nahe an die Leistung der GeForce GTX 485M heran. Plus 7% heißt es am Ende nur zugunsten der Nvidia-Karte. Die (zumindest bei Eurocom) etwa gleich teure GeForce GTX 470M muss indes eine herbe Niederlage einstecken, AMDs Radeon HD 6970M rechnet rund 28% schneller. Preis-leistungsmäßig ist die Radeon HD 6970M somit ein ganz heißes Eisen. Wirklich schade, dass nicht jeder Clevo-Anbieter optional auch Grafikkarten von AMD verbaut.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis - GPU Benchmark (2007) | 76.7 | 25 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 74.1 | 23.3 | ||
Far Cry 2 (2008) | 57.2 | |||
F.E.A.R. 2 (2009) | 86.8 | |||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 50.3 | |||
Need for Speed Shift (2009) | 64.6 | |||
Resident Evil 5 (2009) | 80 | |||
Risen (2009) | 46.8 | |||
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 76.9 | |||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 49.7 | |||
Metro 2033 (2010) | 52 | 18.3 | ||
StarCraft 2 (2010) | 58.6 | |||
Mafia 2 (2010) | 55.9 | |||
Fifa 11 (2010) | 171.4 | |||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 74.5 |
Geräuschemissionen
Die übermäßige Geräuschentwicklung ist unserer Ansicht nach die größte Schwäche des Eurocom Racer. Bereits im Idle-Betrieb gehen die beiden Gehäuselüfter nicht gerade leise zu Werke, selbst einfachste Tätigkeiten wie Office oder Internet werden von einem merklichen Rauschen begleitet. Unter Last erhöht sich die Geräuschkulisse auf ein deutlich hörbares und für viele wohl schon störend lautes Niveau. Ohne Kopfhörer oder eine hohe Lautsprechereinstellung kommt es zu einer unangenehmen Überlagerung des Spiele- oder Filmsounds.
Geräuschempfindliche Gemüter sollten also lieber einen großen Bogen um das Eurocom Racer machen, wobei das Angebot an halbwegs leise arbeitenden Gaming-Notebooks momentan sehr eingeschränkt ist. Das Asus G73SW gehört zu den seltenen Ausnahmen. Mit GeForce GTX 485M agiert das P150HM-Barebone unter Last übrigens ähnlich laut, wohingegen die Lüfter im Idle-Betrieb etwas ruhiger bleiben (mySN XMG P501).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.8 / 34.8 / 35.3 dB(A) |
HDD |
| 34.8 dB(A) |
DVD |
| 36.7 / dB(A) |
Last |
| 44.9 / 46.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Gegensatz zu den Geräuschemissionen gibt es an den Temperaturen nichts auszusetzen. Sowohl im Idle-Betrieb als auch unter Last verweilen die Gehäuseoberflächen in angenehm kühlen Regionen, ein Wert von 33°C wurde nicht überschritten – Respekt.
Insbesondere die Handballenauflage erwärmt sich kaum, mehr als 22°C ließen sich dem P150HM-Barebone nicht entlocken. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Nutzer selbst über mehrere Stunden hinweg komfortabel mit dem Gerät zocken kann. Beim Einsatz einer GeForce GTX 485M gestaltet sich die Situation hingegen etwas anders. Das mySN XMG P501 erhitzte sich im Test deutlich mehr, unter Last gab unser Messgerät bis zu 38°C (Oberseite) respektive 46°C (Unterseite) aus.
Ein Blick ins Gehäuseinnere offenbarte keine großen Überraschungen. Zwar sind maximal 87°C für den Prozessor und maximal 94°C für die Grafikkarte relativ viel, jedoch entstanden diese Temperaturen im praxisfernen Volllasttest mit den Tools Prime und Furmark. Im normalen Gaming-Betrieb dürften die Komponenten nicht ganz so hohe Werte erzielen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 29.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 21.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+7.2 °C).
Lautsprecher
Das integrierte 2.1-Soundsystem hat einen passablen Eindruck hinterlassen. Zu den zwei oberhalb der Tastatur versteckten Lautsprechern gesellt sich ein auf dem Gehäuseboden angebrachter Subwoofer. Positiv hervorzuheben ist vor allem die hohe Maximallautstärke, jegliche Medien sind auch aus größerer Entfernung deutlich wahrnehmbar. Ansonsten erschien uns der Klang etwas dumpf und schwammig, es fehlt an Präzision. Bei zu viel Belastung konnten wir zudem eine gewisse Verzerrung feststellen. Für Zwischendrin ist die integrierte Soundcombo durchaus in Ordnung, auf Dauer würden wir allerdings den Einsatz von externen Lautsprechern empfehlen. Wer nicht dazu bereit ist, eine externe Anlage anzuschließen, sollte sich das Asus G73SW, das MSI GT663R oder das Medion Erazer X6811 einmal näher ansehen.
Obwohl das Eurocom Racer mit einem starken 8-Zellen-Akku (76.96 Wh, 5200 mAh) ausgeliefert wird, sind die Akkulaufzeiten eher dürftig. Wird das Notebook stark belastet (z.B. durch den Classic Test von Battery Eater), ist mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen nach nicht einmal 60 Minuten Schluss.
Bei DVD-Wiedergabe (maximale Helligkeit, moderate Energiesparoptionen) erweist sich die Laufzeit ebenfalls als relativ kläglich, rund 72 Minuten genügen nicht ansatzweise für einen durchschnittlichen Film. Beim drahtlosen Internetsurfen per Wlan (Firefox 3 inkl. Adblock) sind immerhin knapp zwei Stunden möglich. Regelt man die Helligkeit auf den Minimalwert und die Stromsparmechanismen auf das Maximum, verbessert sich die Mobilität kaum, im Readers Test von Battery Eater ermittelten wir nur mäßige zwei Stunden und 15 Minuten.
Entsprechend ihrer brachialen Leistung genehmigen sich die High-End-Komponenten einiges an Energie. Im Vergleich zur GeForce GTX 485M verfügt die Radeon HD 6970M im Idle-Betrieb allem Anschein über die etwas schlechteren Stromsparmechanismen. Während das ansonsten sehr ähnlich ausgestattete mySN XMG P501 26.6 – 31.7 Watt aus der Steckdose zog, waren es beim Eurocom Racer 30.7 – 37.5 Watt. Unter Last ist der Verbrauch mit 120.4 – 175.5 Watt (Eurocom Racer) bzw. 125.1 – 180.2 Watt (mySN XMG P501) dagegen annähernd gleich, mit minimalen Vorteilen für die Radeon HD 6970M.
Aus / Standby | 0.05 / 0.9 Watt |
Idle | 30.7 / 34.7 / 37.5 Watt |
Last |
120.4 / 175.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Das Eurocom Racer hat sich die Bezeichnung Desktop-Replacement redlich verdient. Die Kombination aus topaktuellem Sandy-Bridge-Prozessor und DirectX 11 fähiger High-End-Grafikkarte gerät selbst bei technisch anspruchsvollen Spielen nicht ins Stocken. Besonders das Preis-Leistungsverhältnis der Radeon HD 6970M hat es uns angetan. Zum Preis einer GeForce GTX 470M erhält der Käufer annähernd die Performance einer wesentlich teureren GeForce GTX 485M.
Auch abseits der reinen Leistung macht das Eurocom Racer eine überzeugende Figur. Von den zahlreichen und intelligent plazierten Anschlüssen (2x USB 3.0), über die gute Tastatur bis hin zum schlichten Gehäuse mit seinen matt-schwarzen, gummierten und jederzeit kühlen Oberflächen: die Liste der Pluspunkte ist lang. Als weitere Stärke offenbarte sich das Display. Im Gegensatz zu einem typischen 08/15-Display, wie es momentan leider Standard ist, gibt es an Farben, Kontrast und Schwarzwert nichts zu kritisieren, Spiele und Filme können ungehindert ihre volle Atmosphäre entfalten.
Für eine sehr gute Wertung reicht es dann aber trotzdem nicht ganz. Auf der negativen Seite wären vor allem die hohen Geräuschemissionen zu nennen, gerade unter Last drehen die beiden Gehäuselüfter unangenehm stark auf. Verbesserungspotenzial besteht darüber hinaus bei der Gehäusestabilität und der Akkulaufzeit.
Summa Summarum ist Eurocom mit dem Racer ein kompaktes, qualitativ hochwertiges und extrem leistungsfähiges Gaming-Notebook gelungen, das für geneigte Zocker-Naturen definitiv eine Überlegung wert ist.