Test Apple MacBook Pro 17 Early 2011 (2.2 GHz Quad-Core, glare)
Sehr gute Leistung gepaart mit langer Akkulaufzeit im super-schlanken Kleid sind die handfesten Argumente, die neben den optischen Reizen auch die Vernunftsektion potentieller Käufer gnädig stimmt. Das ist auch nötig, hat doch der Einstiegspreis ab 2500,- Euro die Überwindungsschwelle zum „Ja“ für viele Interessenten unerreichbar hoch gesetzt. Ein gern gesehener Begleiter ist das MacBook Pro 17“ daher vor allem in den Branchen, die ein Höchstmaß an Prestige und Exclusivität einfordern.
Nach rein praktischen und vernunftorientierten Maßstäben betrachtet, hat das große MacBook Pro je nach Gesichtspunkt eine Menge Konkurrenz abzuwehren.
Gewicht: Das E372 von Samsung liegt laut Herstellerangabe bei 2840g und auch ansonsten findet man mittlerweile über 40 verschiedene 17“ Notebooks (Konfigurationen) mit einem Gewicht von unter 3 kg.
Ausstattung: 17“ Notebooks, wie zum Beispiel das HP Pavilion dv7-6001sg mit aktueller Quad-Core CPU und vergleichsweise guter Ausstattung gibt es bereits ab 800,- Euro.
Display: Mit Full HD Display und nochmals besserer Ausstattung stechen derzeit das HP Envy 17 oder Dells Studio XPS 17 aus der Masse hervor, die mit 1300,- respektive 1500,- Euro immer noch einen deutlichen Preisvorteil bei teilweise besserer Leistungsfähigkeit verbuchen können.
Leistung: Im Profibereich, wo insbesondere die Elitebooks, Precisions und Thinkpads zu Hause sind, werden derzeit die Serien auf Sandy-Bridge umgestellt und sind daher noch nicht wirklich vergleichbar. Aber auch hier werden wieder Alleinstellungsmerkmale wie RGB-LED Displays, Blu-Ray Brenner und vieles mehr erhältlich sein, die es bei Apple noch nicht einmal gegen Aufpreis gibt.
In jedem Teilbereich gibt es also Alternativen, die das ein oder andere besser können, als das Macbook Pro 17“. Doch die Symbiose aus Leichtgewicht, Gehäusequalität, Anmutung, hoher Leistungsfähigkeit und vor allem langer Akkulaufzeit gelingt keinem der Konkurrenten. Hier ist Apple alleine auf weiter Flur und ohne Alternative.
Unser Testmodell ist identisch mit der Basiskonfiguration und verfügt damit über Intel Core i7-2720QM, 4 GB RAM, 750 GB Festplatte und Glare-Display. Es kostet im Apple-Store derzeit ca. 2500,- Euro ohne Sonderwünsche.
Das Gehäuse wurde im Vergleich zu den Unibody-Vorgängerserien nur unwesentlich (Thunderbolt-Symbol) geändert. Eine hervorragende Materialqualität hinsichtlich Festigkeit, Oberflächengüte und Verarbeitung ist man ja inzwischen von Apple gewohnt. Spaltmaße, Passgenauigkeit und Materialien sind Top. Hier hat man nichts zu befürchten. Lediglich am Displaydeckel und am Unterboden kann man aufgrund der Baugröße des 17“ Boliden minimale Schwächen finden. Der Bildschirm lässt sich ein wenig biegen und die Unterseite minimal eindrücken. Die etwas scharfen Kanten sind ebenfalls geblieben, aber nicht störend. Im Vergleich zur Konkurrenz ist diese Gehäusequalität wie gehabt auf Referenzniveau und bisher unerreicht. Wenn hier gemeckert wird, dann also auf sehr hohem Niveau.
Das Displayscharnier erfüllt seine Aufgabe gut, das Display lässt sich angenehm auf- und zuklappen. Der satte Plopp beim Schließen ist einzigartig im Notebookbereich und immer wieder faszinierend. Aufgrund der Größe des Displaydeckels und dem damit verbundenen Gewicht, fängt er bei Bewegung aber relativ früh an zu wippen, obwohl das Scharnier an sich festhält. Im stationären Betrieb ist das natürlich kein Problem und lässt somit bei den üblichen Anwendungsszenarien keine Einschränkungen erkennen. Der Öffnungswinkel ist aufgrund der Scharnierkonstruktion allerdings mehr als üblich eingeschränkt und könnte in manchen Arbeitssituationen stören. Die Bildschirmeinfassung hat bei unserer Glossy-Variante die schwarze Rahmung, bei Modellen mit matter Oberfläche ist diese, wie das Gehäuse, aus Aluminium.
Die dunkle Seite unseres Tests stellt leider immer noch die Anschlussausstattung des MacBook Pro dar. Hier muss man auf vieles verzichten, was die Konkurrenz aus dem Windows-Lager in Hülle und Fülle zu bieten hat. Internes HSPA Modem (3G), Dockingport, Cardreader, USB 3.0 oder eSata: alles Fehlanzeige! Während drei USB 2.0 Ports von der Anzahl her vielleicht gerade noch in Ordnung gehen, ist die eng beieinanderliegende Konzentration der Anschlussmöglichkeiten auf der linken Seite doch schon konfliktträchtig. Speichersticks oder breitere Anschlusskabel blockieren nebenliegende Ports. Auch Linkshänder mit Maus könnten sich hier durch angeschlossene Kabel gestört fühlen. Immerhin lassen sich über den ExpressCard/34 zusätzliche Schnittstellen nachträglich hinzufügen. So gibt es beispielsweise von LaCie eine Lösung, die sogar USB 3.0 mit speziellen Treibern per ExpressCard/34 an den Mac bringt.
Auf der Habenseite hat das MacBook Pro natürlich auch was zu bieten. FireWire 800 liefert mit 78,5 MB/s immerhin ausreichend Performance, um viele mobile Festplatten ausreizen zu können. Mit entsprechendem Kabel können zudem auch weiterhin FW400 Geräte (37,7 MB/s) genutzt werden. USB 2.0 hat geschwindigkeitstechnisch mit 30,7 MB/s das Nachsehen und wird daher wie gehabt eher zum Anschluss digitaler Fotoapparate, Drucker oder TV-Sticks genutzt. Obwohl derzeit noch keine passende Peripherie verfügbar ist, kann man durchaus die bereits integrierte Thunderbolt-Schnittstelle als willkommenes Ausstattungsplus bezeichnen. Die zu erwartenden Datenraten (bis zu 10 Gbits/s) sind enorm und auch die sonstigen Features wie Kettenschaltung oder geringe Latenzen (8ns) machen Hoffnung. Wie sich der neue Standard in der Praxis schlägt, muss man allerdings noch abwarten. Bis dahin lassen sich aber schon mal Displays per Mini DisplayPort anbinden, deren Steckverbindung, bis auf eine andere Pin-Belegung identisch ist.
Nicht nur schick, sondern auch praktisch zeigt sich das Slot-in Laufwerk auf der rechten Seite. Nervige Schubladen mit fummeligen DVD-Aufnehmern gehören bei Apple weiterhin der Vergangenheit an. Ebenfalls in der Vergangenheit liegen aber auch die unterstützten Formate beim optischen Laufwerk. Blu-Ray Discs lassen sich auch mit der aktuellen Serie am Mac weder lesen noch beschreiben. Auch hier müsste man zu einer Lösung von LaCie greifen, die sich aber auf das Brennen von Daten beschränkt. HD-Videos kann man auch damit von Blu-Ray Discs unter Mac OS X nicht wiedergeben.
Kommunikation
Die kabellose Ausstattung hat sich laut Datenblatt im Vergleich zum Vorgänger nicht verändert. Bluetooth 2.1+EDR und W-LAN 802.11n sind an Bord, W-LAN nun aber mit drei Antennen und laut Apple verbesserter Reichweite. Wer eine Anbindung an Internet oder Netzwerk per Kabel bevorzugt, findet hierzu weiterhin Gigabit-LAN vor. Für Videotelefonie und andere Aufgaben sind Webcam (FaceTime HD Camera) und Mikrofon im Displayrahmen integriert.
Garantie
Fast schon eine Frechheit ist die lediglich einjährige Garantie, die Apple einem Käufer dieses mindestens 2500,- Euro teuren Hochleistungsnotebooks mit auf den Weg gibt. Der optional erhältliche Apple Care Protection Plan fürs MacBook Pro kostet zudem happige 349,- Euro (3 Jahre ab Kaufdatum). Sie beinhaltet jedoch auch einen kostenlosen Telefonsupport.
Tastatur
Die Tastatur hat keine Veränderung erfahren und ist wie gehabt mit 79 normalgroßen hintergrundbeleuchteten Tasten bestückt. Mit dazugehört auch die kleine Return-Taste. Ein Ziffernblock ist weiterhin weder standardmäßig noch optional vorgesehen. Das Layout ist appletypisch mit einigen Besonderheiten ausgestattet, die Windows-Usern erstmal eine Umgewöhnung abfordern. So befindet sich das @ beispielsweise auf der L-Taste und fn alt und ctrl (strg) sind etwas durchgewürfelt worden. Der weiche Anschlag vermittelt einen gut ertastbaren Druckpunkt und vor allem ein leises Anschlagsgeräusch. Die Eingabe liegt fest auf und ist daher gut für Vielschreiber geeignet. Ein Hardwareschalter oder eine FN-Kombination für die Funkmodule ist nicht integriert. Zudem werden Windows-User viele sonst gewohnte Tastaturfunktionen wie „druck“, „entf“ usw. vermissen. Dafür lassen sich aber die Tastaturbeleuchtung und auch die vorhandenen FN-Kombinationen nutzen.
Touchpad
Das riesige Trackpad eignet sich ideal für die Bedienung mit Mehrfingergesten und bekommt mit der Glasoberfläche auch eine gleitfähige Grundlage geliefert. Dynamisches scrollen, streichen mit 4 Fingern, drehen und vieles mehr sind Gesten, die man schnell verinnerlicht und gerne nutzt. Separate Touchpadtasten sind nicht vorhanden, hier dient das gesamte Trackpad als Eingabemedium.
Unter Windows funktioniert das Trackpad nicht in vollem Umfang. Zoomen und scrollen mit Schwung funktionierten bei unserem Testgerät nicht oder nur sehr unzuverlässig. Einstellungen können nur in sehr geringem Umfang in der Systemsteuerung vorgenommen werden.
Apple bietet standardmäßig, wie beim Testgerät verbaut, ein spiegelndes LED Hochglanz-Widescreendisplay mit einer Auflösung von 1920x1200 Bildpunkten an. Optional ist gegen einen Aufpreis von 50,- Euro auch eine blendfreie Variante erhältlich. Gegenüber den mittlerweile zum Standard gewordenen Full-HD Displays mit 1920x1080 Bildpunkten bringen die zusätzlichen 120 Bildpunkte des 16:10 Formats in der Vertikalen mehr Arbeitsfläche, die insbesondere Internetseiten, Dokumenten und Bildern entgegen kommen. Hier hat man eine bessere Übersicht und muss weniger scrollen. Etwas nachteilig wirkt sich dieses Format einzig bei Kino-Filmen aus, die etwas breitere schwarze Balken hervorrufen. Mit 133 dpi ist die Arbeitsfläche in Relation zur Darstellungsgröße für die meisten User eine gute Lösung und bietet damit viel Raum für mehrere Fenster, Dokumente oder Bilder.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 270 cd/m²
Kontrast: 600:1 (Schwarzwert: 0.45 cd/m²)71.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
96.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
73.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die von uns an 9 Messpunkten ermittelte maximale Helligkeit liegt im Bereich von 246 cd/m² bis 284 cd/m². Im Mittel ergibt das 267 cd/m². Die Ausleuchtung liegt bei 87 %. Die Helligkeit lässt sich in 16 Stufen regulieren. Die dunkelste Stufe leuchtet mit 7 cd/m² und für Innenräume ergonomische 142 cd/m² erhält man mit Stufe 12. Doch die eigentlich ergonomische Helligkeitseinstellung lässt sich in der Praxis nicht nutzen, da das Display sehr stark spiegelt. Helle Kleidung, hell beleuchteter Innenraum oder auch seitlich positionierte Lichtquellen stören die eigentlichen Bildinhalte und erfordern ein Aufdrehen der Leuchtstärke, um die Spiegelbilder soweit überstrahlen zu können, dass dieser Effekt in den Hintergrund verlagert wird.
Ebenfalls Thema ist dieser Nachteil beim Außengebrauch. Mit maximaler Helligkeit, die auch im Akkubetrieb zur Verfügung steht, kann man zwar deutlich länger Bildinhalte erkennen, als bei vielen Konkurrenzmodellen mit spiegelnder Oberfläche, dennoch hat man immer Überlagerungen von Umgebungsspiegelungen auf dem Schirm. Je dunkler die Bildinhalte und je heller die Sonne, desto stärker werden diese Irritationen sichtbar.
Das Kontrastverhältnis liegt mit 600:1 im guten Bereich und sorgt für ein ordentliches Schwarz und weißes Weiß. Insbesondere Filme und Fotos profitieren von dem soliden Kontrastverhältnis und satten Farben. In die gleiche Stoßrichtung kann sich der Farbraum mit einbringen, der für eine differenzierte Farbdarstellung sorgt und damit Farben wiedergibt, die auf Standarddisplays nicht zu sehen sind. Abgedeckt wird
Der Farbraum liegt deutlich über dem der sonst üblichen Standarddisplays und übertrifft sogar die Menge aller Farben des sRGB Farbraum mit etwa 14%. Dennoch werden nicht alle Farben des sRGB Farbraums dargestellt. Hier gibt es leichte Schwächen vor allem im grün-blau Bereich. Über den sRGB Farbraum hinaus schießt dafür das grün-gelb-orange Spektrum. Siehe dazu auch die beiden Grafiken. Für eine möglichst farbverbindliche Darstellung ist also wie immer eine Kalibrierung mit einem Colorimeter zu empfehlen.
Die Blickwinkelstabilität ist nicht perfekt, aber sichtbar besser als bei vielen anderen Notebookdisplays. Im horizontalen Bereich ist das Bild immer erkennbar, Farben und Helligkeit ändern sich aber etwas. Weiß bekommt einen gelbstich und die Helligkeit nimmt etwas ab. Im vertikalen Bereich invertiert die Darstellung aus Blickwinkeln von unten und bleicht aus Blickwinkeln von oben aus. Das geschieht aber später und auch nicht so stark wie bei üblichen Standarddisplays.
Hardwareseitig baut das MacBook Pro 17 auf Intels aktuelle Chipsatzgeneration Sandy Bridge auf, hier der HM65 Chipsatz. Als CPU kommt Intels neuer Vierkerner Intel Core i7-2720QM zum Einsatz. Hyperthreading, Turbo Boost 2.0, 6MB L3 Cache und viele weitere Eigenschaften, die derzeit Stand der Technik sind, findet man in diesem Prozessor. Ebenfalls im CPU-Gehäuse integriert ist Intels HD Graphics 3000 und der Speichercontroller. 4 GB DDR3 Arbeitsspeicher sind in 2 Slots standardmäßig vorhanden, könnten aber auf maximal 8 GB ausgebaut werden.
Für die leistungsfähigeren Grafikaufgaben sorgt die dedizierte AMD Radeon HD 6750M, die mit 1 GB GDDR5 Grafikspeicher bestückt ist. Zusammen mit der integrierten Intel Grafik soll durch einen dynamischen Wechsel je nach Aufgabe jeweils die optimale Grafiklösung gewählt werden. Intel HD für Standardaufgaben, AMD Radeon für Aufgaben wie Spiele, Rendern und 3D Animationen.
Doch in diesem Punkt gibt es schon einen tiefgreifenden Unterschied zwischen den beiden nutzbaren Betriebssystemen. Während Mac OS X alle Funktionen unterstützt, kann derzeit die Intel HD Grafik unter Windows nicht genutzt werden. Das hat zwar keine Auswirkung auf die maximale Leistungsfähigkeit, jedoch auf die möglichen Akkulaufzeiten, die wir im Laufzeit-Kapitel genauer besprechen werden.
Die CPU-Leistung jedenfalls ist enorm. Wprime 1024m wird in 410s und SuperPi 32m in 671s berechnet. Auch die Dhrystone und Whetstone Benchmarks zeugen von flotter CPU Performance mit 109640 MIPs respektive 66400 MFlops.
Die Grafikperformance liegt im 3D Mark Vantage mit 5536 Punkten knapp über dem Ergebnis der HD5850 des Packard Bell Easynote LX86 (5492) und der HD 4850 des MSI GT725 (5500). Im Vergleich zum 2010er MBP 17 mit Nvidia GT 330M, das nur 2356 Punkte erzielte, ist das fast schon eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit.
Leistungsvergleich Mac OS X vs. Windows 7
iTunes Konvertierung von MP3 zu AAC wird mit dem MBP 17 unter Mac OS X in 50,2-facher Geschwindigkeit ausgeführt. Mit Windows gelingt das in 44,6-facher Geschwindigkeit. Der plattformübergreifende Benchmark Geekbench testet Prozessor und Speicher und liefert unter Windows 7 8583 Punkte und unter Mac OS X 9342 Punkte.
Beim Cinebench R10 und R11.5 drehen sich die Ergebnisse zu Gunsten des Windowssystems. Hier sind fast durchweg bessere Ergebnisse vorhanden. Dieses Bild kann sich aber schon beim nächsten Treiber-Update ändern, da die Plattform noch recht jung ist und der Erfahrung nach das eigentliche Leistungspotential erst nach und nach ausgereizt wird.
Xbench 1.3
Unter Mac OS X lässt sich die Systemleistung mit dem Benchmark Xbench 1.3 einordnen. In allen Teilbereichen kann das neue MBP17 einen deutlichen Leistungszuwachs im Vergleich zum 2010er Modell feststellen. Es waren jedoch jeweils mehrere Testdurchläufe nötig, da die Ergebnisstreuung teils erheblich ausfällt. Warum das Gesamtergebnis des 2010er MBP 17 trotz schlechterer Teilwertungen höher ausfällt, als das des 2011er, bleibt ein Geheimnis von Xbench.
Mac OS X 64bit | Windows 7 64bit | |
Cinebench R10 Singlecore | 4254 | 5244 (+23%) |
Cinebench R10 Multicore | 15469 | 18193 (+18%) |
Cinebench R10 OpenGL | 7542 | 8256 (+10%) |
Cinebench R11.5 CPU | 5.45 | 5.33 (-2%) |
Cinebench R11.5 OpenGL | 35.52 | 43.36 (+22%) |
Geekbench | 9342 | 8583 (-8%) |
iTunes MP3 zu AAC | 50.2-fach | 44.6-fach (-11%) |
Der Test mit dem DPC Latency Checker, fällt ordentlich aus und zeigt nur sporadisch einen gelben Ausschlag im Bereich von über 1000 µs. Das Deaktivieren der üblichen Verdächtigen, wie W-LAN und LAN, hat hier keine Besserung gebracht. Zumindest scheinen nicht die Eingabegeräte verantwortlich zu sein. Wer hier optimale Voraussetzungen benötigt, muss also eine etwas intensivere Fehlersuche durchführen. Vom kritischen roten Bereich ist man aber noch weit genug entfernt, sodass man auch so eher nicht mit Synchronisationsfehlern beim Nutzen externer Geräte rechnen muss.
PCMark Vantage Result | 7432 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 2001SE Standard | 43578 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 25742 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 17431 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9361 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5536 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1316 Punkte | |
Hilfe |
Unter Windows wie auch Mac OS X gibt es leistungstechnisch hinsichtlich der Anwendungsperformance keine Bedenken. Das sieht man auch am Ergebnis des PC Mark Vantage, der mit 7432 Punkten insgesamt sehr gut abgeschlossen wird. Browser, Skype, Bildbearbeitung, Tabellenkalkulation, Textverarbeitung und vieles mehr werden sehr schnell ausgeführt. Lediglich bei Bildbearbeitung mit sehr großen oder einer hohen Anzahl gleichzeitig geöffneter Dateien sollte man über eine Aufrüstung des Arbeitsspeichers nachdenken.
Die im MBP 17 verbaute Festplatte fasst 750 GB (brutto) stammt von Toshiba und arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400 U/min. Die mit HD Tune ermittelten Ergebnisse sind für diese Kategorie sehr gut und erreichen bis zu 106 MB/s beim Lesen. Ob hier die optional angebotene 500 GB Festplatte mit 7200 U/min eine bessere Alternative wäre, ist fraglich, da man hier mit einer deutlichen Erhöhung der Geräuschemissionen bei kaum besserer Leistungsfähigkeit rechnen muss. Geschwindigkeits- und lautstärketechnisch könnte man lediglich durch den Einsatz eines SSDs eine signifikante Verbesserung erreichen. Hierbei ist allerdings noch unklar, ob nur Apple SSDs die Trim Funktion unterstützen. Wenn dem so wäre, müsste man also entweder zu den teuren Apple-Laufwerken greifen oder mit dem Nachteil der fehlenden Trim-Unterstützung leben.
Spiele Fazit
Derzeit nativ unter Mac OS X verfügbare Spiele sollten das MBP 17 vor keine Probleme stellen. World of Warcraft und StarCraft 2 haben wir getestet und selbst mit Full-HD Auflösung und Ultra-Einstellungen sind bei SC2 subjektiv nur vereinzelt Ruckler wahrnehmbar. Nach der Reduzierung des ein oder anderen optischen Schmankerls, lässt es sich mit immer noch ansprechender Optik auch bei voller Auflösung sehr angenehm spielen.
Unter Windows können wir unserem subjektiven Eindruck auch Messwerte beisteuern. Auch hier sind bei maximalen Einstellungen Einschränkungen wahrnehmbar. Unter 20 fps fallen die Bildwiederholraten aber selbst bei Battlefield: Bad Company 2 mit maximalen Einstellungen nicht. Mit ein wenig Verzicht bei der Darstellungsqualität und/ oder der Auflösung lässt es sich mit dem MBP 17 also auch gut Spielen. Die 16:9 Auflösungen 1366x786 und 1600x900 sind übrigens unter Windows durch den AMD Treiber nicht verfügbar (selbst mit nachinstalliertem Catalyst Control Center). Per Powerstrip lassen sich diese jedoch etwas umständlich nachrüsten.
Weitere repräsentative Spielebenchmarks (z.B. aus dem stärkeren MBP 15 Modell mit selber Ausstattung) finden Sie auf der Grafikkartenseite der Radeon HD 6750M.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Crysis - GPU Benchmark (2007) | 75.8 | 46.6 | 10.8 | |
Crysis Warhead (2008) | 105 | 16.9 | ||
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 71.5 | 21.3 | ||
Resident Evil 5 (2009) | 35.2 | |||
Risen (2009) | 22 | |||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 74 | 20 | ||
StarCraft 2 (2010) | 265 | 24 | ||
Mafia 2 (2010) | 54.8 | 45.8 | 23.3 | |
Fifa 11 (2010) | 70 | |||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 76 | 32 |
Throttling
Wie bereits beim Vorgängermodell, läuft auch das neue Sandy Bridge MacBook Pro unter extremer Last an sein Limit. Der Schuldige scheint abermals das zu klein dimensionierte Netzteil zu sein. Mit Furmark und Prime95 gleichzeitig unter Windows 7, kann sich die CPU nur auf 1100 bzw 1300 MHz takten. Sobald man jedoch Furmark beendet, schnellt die CPU Geschwindikgeit auf die erwarteten 2.2 GHz hoch und auch der Turbo Boost übertaktet einzelne Kerne immer wieder kurzfristig. Der Turbo Boost selbst funktioniert einwandfrei und zumindest der Multiplikator 32x (=3.2 GHz) ist in HWInfo32 / Intel Turbo Boost Tool kurz sichtbar. Die maximalen 3.3 GHz (33x) konnten die Tools jedoch nie festhalten.
Das Throttlen scheint demnach eine Art gewollte Notbremse zu sein, die beim Erreichen bestimmter Hitze- oder Stromverbrauchsgrenzen zieht, um das System vor Schäden zu schützen.
Geräuschemissionen
Insgesamt hat sich das Geräuschverhalten des MBP 17 zu den Vorgängerserien etwas erhöht, liegt aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Ohne Tools haben wir bei wenig Last um die 31 dB(A)/ 1,34 Sone (2000 U/min) gemessen. Selbst das Superdrive bleibt mit 31,2 dB(A) angenehm leise. Unter Windows ist dieses mit 32,8 dB(A) etwas lauter. Bei mittlerer Last muss man mit 33,4 dB(A) Win und 36,8 dB(A)/ 2,67 Sone (4000 U/min) Mac rechnen und bei maximaler Last legt die Turbine mit konstant 46,1 dB(A) 5,3 Sone (je 5500 U/min) los. Mit dem Tool SMCFanControl kann man die Lüfterdrehzahl seinen Bedürfnissen anpassen, um beispielsweise die Kühlung bei höherer Beanspruchung zu verbessern. Dann natürlich zulasten der Lautstärke.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31 / 31 / 31 dB(A) |
HDD |
| 30.9 dB(A) |
DVD |
| 32.8 / dB(A) |
Last |
| 33.4 / 46.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Vergleich zum Vorgänger haben sich die Gehäusetemperaturen im Maximum und im Mittel leicht reduziert. Maximal haben wir unter Last 44°C und im Durchschnitt 35°C gemessen. Bei geringer Last bewegen sich die Temperaturen durchweg unter 30°C. Mit Windows 7 bleibt das MBP 17 bei wenig Beanspruchung kühler, Mac OS X sorgt für geringere Temperaturen unter Last. Das passt auch zu der intensiveren Lüftertätigkeit unter Mac OS in diesem Lastbereich. Im Inneren sieht das aber ganz anders aus, denn nach einer Stunde Furmark Stability und Prime95 kann sich die CPU auf bis zu 97°C aufheizen.
Die CPU wird bei extremer Last sehr heiss und wird bei gleichzeitiger Grafiklast künstlich heruntergetaktet. Ein Throttling aufgrund zu heisser Temperaturen dürfte jedoch bei praktischen Anwendungen nicht oder kaum stattfinden. Ganz selten zeigt die HWInfo32 Ausgabe ein Throttling eines Kerns an (der jedoch gerade im Turbo ist). Ein im sofortigen Anschluß auf die Extremlastphase durchgeführter 3DMark06 erreichte praktisch die gleiche Punktezahl wie im kühlen Zustand.
Die Handballenauflagen bleiben übrigens selbst nach 9h extremer Last ausgesprochen kühl.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 44 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-3.1 °C).
Lautsprecher
Die Soundausgabe liefert einen vergleichsweise guten Klang. Höhenlastig, aber mit hörbar mehr Mitten und Bassanteilen als von vielen anderen Notebooks gewohnt. Zum gelegentlichen Filme schauen, Präsentationen oder nebenbei Musik hören vollkommen ausreichend. Audiophile Genussmenschen werden aber auch weiterhin zu einer externen Erweiterung greifen. Die Lautstärke lässt sich in 16 Stufen regeln und liefert eine hohe Maximallautstärke, die lediglich in den letzten beiden Stufen etwas verzerrt ausgegeben wird.
Der Kopfhörerausgang liefert ein lautes und rauschfreies Signal (getestet mit dem AKG GHS 1 Headset). Selbst hochohmige Kopfhörer wie der AKG K701 erreichen am MacBook Pro eine gute Laustärke. Der verbaute Line-In Eingang kann jedoch weiterhin nicht ohne Mikrofonverstärker für ein Headset verwendet werden.
Der intern verbaute Lithium-Polymer Akku mit 95 Wh Kapazität hat aus praktischer Sicht weiterhin das Manko nicht in Eigenregie gewechselt werden zu können. Zweit-Akkus sind im Umkehrschluss nicht einsetzbar, um die Laufzeit zu verlängern. Hier muss man in jedem Fall eine Steckdose aufsuchen, wenn die Energie aufgebraucht wurde. Im Fall eines Defekts kann man den Akku gegen eine Pauschale von 139,- Euro bei einem autorisierten Apple-Vertragspartner austauschen lassen.
Die Leistungsaufnahme zeigt sich je nach Betriebssystem sehr unterschiedlich. Mit Mac OS X bewegt sich der Verbrauch zwischen 7,7 Watt und 89,9 Watt. Dabei ist vor allem entscheidend, welcher der beiden Grafikchips genutzt wird. Je nach Anwendung, so der Plan, kommt die jeweils geeignetere Grafiklösung zum Einsatz. Wir hatten jedoch oft den Fall, dass die ungünstigere AMD Grafik ausgewählt wurde, obwohl die Intel HD Graphics 3000 vollkommen ausgereicht hätte. Überwachen kann man das mit dem Tool gfxcardstatus. Hiermit kann man auch vorgeben, welcher der Grafikchips dauerhaft genutzt werden soll.
Die Leistungsaufnahme unter Windows 7 ist da generell deutlich unbarmherziger und genehmigt sich zwischen 17 Watt im Minimum und 91,3 Watt in der Spitze. Hierbei zeigt sich zum einen, dass AMDs Radeon unter Windows durstiger als unter Mac OS arbeitet und zum anderen, dass die Intel-HD nicht vom System erkannt wird, damit nicht nutzbar ist. Es ist also immer die Radeon HD 6750M aktiv, auch wenn die Leistungsfähigkeit der integrierten Grafik vollkommen ausreichen würde. Das ist bei Office, Internet, DVD und allen weiteren Anwendungen der Fall, bei denen keine 3D-Leistung abverlangt wird. Erst bei Spielen, 3D Animationen usw. wäre die Rechenleistung der Radeon HD 6750M gefragt und notwendig. Nachteilig für die Leistungsaufnahme ist dieser Umstand also vor allem im niedrigen Lastbereich.
Aus / Standby | 0.05 / 0.6 Watt |
Idle | 7.7 / 15.1 / 26.4 Watt |
Last |
84.9 / 91.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Stromverbrauch | Windows 7 | Mac OS X |
Idle min (min Helligkeit, Energiesparprofil, WLAN aus) | 17.1 (AMD) | 7.7 (Intel) |
Idle med (max. Helligkeit, Ausgeglichenes Profil, WLAN aus) | 24.9 | 15.1 (Intel) 18.9 (AMD) |
Idle max (max. Helligkeit, Höchstleistung, WLAN an) | 26.4 | 20.7 (AMD) |
Last med (max. Helligkeit, 3DMark2006 / 4x HD Video+CB11 OpenGL) | 84.9 | 75.1 |
Last max (max. Helligkeit, Furmark + Prime95 / Cinebench R11 CPU) | 91.3 | 89.9 |
Cinebench R11.5 CPU | 90.7 | 89.9 |
Prime95 alleine | 91.2 | --- |
Furmark alleine | 91.1 | --- |
Die schließlich ermittelten Laufzeiten unterteilen die Systeme in zwei Welten. Mit dem originären Mac-System kann man über Laufzeiten von einer bis über 13 Stunden verfügen. Wirklich praxisgerecht erscheinen jedoch Zeiten zwischen 7 und 8 Stunden, da man dann auch mit angenehmer Displayhelligkeit und eingeschalteten Funkmodulen arbeiten kann (Intel Grafik). Nutzt man jedoch die vorhandene Leistungsfähigkeit inklusive AMD Grafik, so wird man lediglich auf eine Netzunabhängigkeit von 1-3 Stunden kommen. Im Akkubetrieb reduziert sich die Leistungsaufnahme nochmals etwas, da sich einzelne Komponenten wie Festplatte und DVD-Laufwerk nach einiger Zeit der Nichtbenutzung abschalten.
Unter Windows 7 kann man das MBP maximal 6 Stunden lang nutzen. Auch dieser Wert ist nicht praxisgerecht, da auch hier das Display in der niedrigsten Stufe mit lediglich 7 cd/m² dämmert. Mit angepassten Einstellungen sind um die 3-4 Stunden bei geringer Last möglich und bei maximaler Beanspruchung kommt man auch hier nicht über 1 Std. hinaus. W-LAN Surfen gelingt ca. 210 min lang und DVDs schauen kann man 197 min lang.
Das MacBook Pro 17“ ist unzweifelhaft ein sehr beeindruckendes Notebook. Immer noch einzigartig ist die Kombination aus hoher Leistungsfähigkeit, geringem Gewicht und langer Akkulaufzeit. Eindeutig für Mac OS X entwickelt, kommen auch nur mit diesem Betriebssystem alle Stärken voll zur Geltung. Dynamische Grafik, längere Akkulaufzeit und voller Funktionsumfang der integrierten Komponenten sind nur beim regulären System vorhanden. Windows 7 funktioniert zwar, in vielen Bereich aber eben nicht so wie erhofft.
Die Akkulaufzeit ist mit 7 Stunden für ein 17“ Notebook unter praxistauglichen Bedingungen sehr gut und reicht damit fast für einen kompletten Arbeitstag.
Das Display gehört vom Gesamteindruck her zu den besten, die derzeit im Mobilbereich erhältlich sind. Farbraum, Helligkeit, Kontrastverhältnis und Blickwinkel sind alles Eigenschaften von überdurchschnittlicher Qualität. Es nervt aber mit der stark spiegelnden Oberfläche, weshalb der Aufpreis für die entspiegelte Variante unserer Ansicht nach eine gute Investition ist. Ein Einsatz im Freien ist durch die helle Hintergrundbeleuchtung zwar möglich, die Spiegeleffekte lassen sich aber auch hier nicht wegdiskutieren.
Auch nicht zu übersehen ist das Throttling-Problem, das für Volllast zu schwach ausgelegte Netzteil und die dann mit 97°C sehr hohen CPU-Temperaturen. Ob das auf Dauer gut geht, muss sich erst noch zeigen. Zum Glück werden viele User dieses Leistungspotential nicht dauerhaft abverlangen.
Unverändert vorbildlich ist das Unibody-Gehäuse mit seiner hervorragenden Verarbeitung. Haptik, Anmutung und Qualitätseindruck sind immer noch unerreicht. Leider ebenfalls unverändert ist die magere Anschlussausstattung, das Fehlen vieler Features, die bei der Konkurrenz zum guten Ton gehören und der geizige Garantiezeitraum von lächerlichen 12 Monaten.
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