Test Dell Vostro 3550 Notebook
Wer ein mobiles und leistungsfähiges Notebook mit entspiegeltem Display sucht, ist beim Vostro 3550 genau richtig. Als Prozessor dient ein aktueller Zweikerner von Intel, Dell hat den Core i3-2310M, den Core i5-2410M und den Core i7-2620M im Angebot.
Die Grafikkarte beschränkt sich hingegen auf zwei Optionen – eine integrierte und eine dedizierte. Vielseitig orientierte Nutzer sollten dabei unbedingt AMDs Radeon HD 6630M wählen. Intels HD Graphics 3000, die in den günstigeren Modellen verwendet wird, rechnet in Spielen erheblich langsamer. Der DDR3-Arbeitsspeicher umfasst 2048 bis 6144 MByte, die Festplatte ist 250 bis 750 GByte groß. Als Betriebssystem wird schließlich die 64 Bit-Version von Windows 7 Home Premium oder Professional vorinstalliert.
Unser Testgerät (siehe Datenblatt rechts) stammte vom Internethändler Notebooksbilliger.de und hätte zum Zeitpunkt des Artikels 958 Euro gekostet. Dell verlangt in seinem hauseigenen Shop knapp 150 Euro mehr, dafür hat der Kunde bei der Konfiguration allerdings auch diverse Einflussmöglichkeiten. Tipp: Falls Sie ab und an ein Spielchen wagen wollen, würden wir Ihnen zur Variante mit Core i5-2410M und Radeon HD 6630M raten, da diese unserer Meinung nach über das beste Preis-Leistungsverhältnis verfügt.
Optisch bekommt der Nutzer so einiges geboten. Das Design des Vostro 3550 ist edel und stylish zugleich. Während die Tastaturumgebung, der Displayrahmen und ein Teil des Bodens in einem zarten Schwarz gehalten sind, erstrahlen die restlichen Bereiche – je nach Vorliebe des Kunden – entweder in Rot, Bronze oder Silber.
Aufgrund des matten Finish sind jegliche Oberflächen unempfindlich und schmutzresistent, um Kratzer muss man sich ebenso wenig sorgen wie um Fingerabdrücke. Von der Verarbeitung war das Testgerät leider nicht ganz perfekt, zahlreiche Elemente gingen unsauber ineinander über. Die Gehäusestabilität hat uns ebenfalls ein bisschen enttäuscht. Sowohl der Notebookdeckel als auch die Laufwerksumgebung lassen sich spürbar eindrücken bzw. durchbiegen.
Weiter geht die Kritik bei den Scharnieren. Zwar kann der Deckel mit einer Hand geöffnet werden, kleinste Erschütterungen der Baseunit zwingen das Display jedoch zum Wackeln. Mit seinem relativ geringen Gewicht (rund 2.5 kg) kann das Gehäuse aber wieder an verlorenem Boden gutmachen, ein häufiger Transport ist problemlos möglich. Abmessungen von 375 x 260 x 35 mm sind zudem typisch für ein 15-Zoll-Gerät.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung liegt über dem Durchschnitt. Bis auf einen Firewire-Port hat Dell alle Schnittstellen untergebracht, die man heutzutage von einem modernen Notebook erwarten kann. Beginnen wir mit der linken Seite, auf der sich ein 8-in-1-Kartenleser, eine eSATA/USB 2.0-Combo, ein HDMI-Ausgang und ein weiterer USB 2.0-Port tummeln. Die rechte Seite verfügt hingegen über einen Einschub für ExpressCards (nur 34 mm), einen Soundausgang, einen Soundeingang und einen flotten USB 3.0-Port.
Sogar die Rückseite beherbergt einige Verbindungsmöglichkeiten. Neben dem Akku sitzen der Stromeingang, ein VGA-Ausgang, ein zweiter USB 3.0-Port, ein RJ-45 Gigabit-Lan-Port sowie ein Kensington Lock. Mit Ausnahme der linken Seite hat uns die Anschlussanordnung insgesamt gut gefallen. Da die meisten Schnittstellen im hinteren Bereich zu finden sind, bleibt seitlich des Notebooks genügend Bewegungsspielraum, was beispielsweise dem Einsatz einer Maus zugute kommt.
Drahtlose Kommunikation
Für die drahtlose Kommunikation ist gesorgt. Das bei Herstellern momentan extrem beliebte Centrino Wireless-N 1030 Modul von Intel unterstützt Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Wie von Dell gewohnt, ist auf dem Vostro 3550 eine Menge Software vorinstalliert. CyberLinks PowerDVD 9.5 und Microsofts Office Starter 2010 zählen dabei wohl zu den nützlichsten Bestandteilen. Um den Systemstart zu beschleunigen, sollte man Programmen, die sich im Infobereich der Taskleiste einnisten, übrigens den Autostart verbieten.
Lieferumfang
Der Lieferumfang stellt viele Konkurrenzprodukte in den Schatten. Zu diversen Infoheften gesellen sich eine Recovery-DVD (versetzt das Betriebssystem in den Ausgangszustand) und eine Treiber- & Tool-DVD. Hinzu kommen Datenträger, die Software für die Webcam (2.0 Megapixel) und den Fingerabdrucksscanner enthalten. Abgerundet wird das Paket von einer Sicherheits-Software (Trend Micro Worry-Free Business Security Services), welche das Notebook 15 Monate vor unerwünschten Eindringlingen schützen soll.
Garantie
Die Garantiezeit variiert je nach Anbieter. Wer direkt bei Dell bestellt, muss sich zwischen einem 12 und 36 monatigen Service entscheiden (am nächsten Arbeitstag). Der Internetshop Notebooksbilliger.de gewährt dagegen die in der Branche üblichen 24 Monate.
Tastatur
Die Eingabegeräte sind eine der wichtigsten Faktoren bei einem Office-Notebook. Dell hat in dieser Disziplin prima Arbeit geleistet, die Tastatur kann eine gute Wertung absahnen. Der Hersteller vertraut auf relativ kleine (14 x 14 mm), dafür aber freistehende Tasten. Deren Tippverhalten erwies sich als ordentlich, wobei der Anschlag nach dem Geschmack des Testers noch knackiger sein sollte. Am Layout gibt es derweil nichts auszusetzen, man gewöhnt sich sehr schnell ein.
Zudem hat Dell die Sonderfunktionen, die standardmäßig per Fn-Taste aktiviert werden, mit einer verständlichen Symbolsprache versehen, auf den Nutzer warten unter anderem eine praktische Multimediasteuerung und eine Helligkeits- respektive Lautstärkeregelung. Weiterer Pluspunkt ist die integrierte weiße Beleuchtung, die auch in absoluter Dunkelheit ein optimales Arbeiten erlaubt. Die Akustik der Tasten hätte hingegen hochwertiger sein dürfen, das Tippgeräusch machte auf uns einen etwas billigen Eindruck. Hauptproblem der Tastatur ist allerdings ihre mäßige Stabilität, zur rechten Seite hin gibt sie deutlich nach.
Touchpad
Am exzellenten Touchpad sollten sich die restlichen Hersteller mal ein Beispiel nehmen. Auf den ersten Blick fällt sofort die üppige Dimensionierung ins Auge, ganze 100 x 56 mm misst das Touchpad. Vorteil: Es lassen sich auch größere Bildstrecken ohne ein Nachsetzen des Fingers bewältigen. Allgemein ist das Touchpad äußerst komfortabel zu bedienen, die glatte Oberfläche gewährleistet hervorragende Gleiteigenschaften.
Durch die klare Absenkung und die silberne Umrandung mangelt es darüber hinaus nicht an der nötigen Orientierung. Des Weiteren unterstützt das Touchpad neben der Mehrfingereingabe diverse Gesten (z.B. Zoomen & Scrollen). Die beiden Maustasten konnten uns indes nicht wirklich überzeugen. Zum einen sind sie bei kräftigerem Druck recht laut, zum anderen ist die Auslösemechanik eher undefiniert.
Das Display offenbart keine großen Überraschungen. Ein Bildformat von 16:9 ist im 15-Zoll-Segment ebenso Standard wie eine „normale“ HD-Auflösung. 1366 x 768 Bildpunkte sind unserer Ansicht nach gerade noch akzeptabel, wobei die Nutzung von zwei nebeneinander geöffneten Fenstern mit massiven Einschränkungen verbunden ist. Im Vergleich zu höheren Auflösungen steht wesentlich mehr Scrollarbeit an, wir hätten 1600 x 900 Bildpunkte präferiert. Immerhin wird die Grafikkarte durch die moderate Auflösung nicht übermäßig belastet.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 193 cd/m²
Kontrast: 123:1 (Schwarzwert: 1.74 cd/m²)46.83% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
68.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.33% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Von den Werten siedelt sich das verwendete LGD02E3-Panel im unteren Mittelfeld an. Insbesondere der Schwarzwert muss gehörig Kritik einstecken. 1.74 cd/m² lassen dunkle Passagen in Filmen und Spielen ungemein gräulich wirken. Während qualitativ hochwertige Displays unter 0.4 cd/m² liegen, erzielen die meisten Geräte rund 1.0 cd/m².
Der Kontrast ist mit 123:1 indes verhältnismäßig niedrig. Das Bild wirkt relativ undifferenziert, ein richtiger Multimediagenuss mag nicht aufkommen. Auch die Farben enttäuschen auf ganzer Linie, blass und kraftlos wären hier passende Attribute. Für die professionelle Bildbearbeitung ist das Vostro 3550 denkbar ungeeignet. Wie unsere Screenshots zeigen, wird der sRGB-Farbraum nicht ansatzweise abgedeckt.
Einzig die Leuchtkraft geht halbwegs in Ordnung. Durchschnittlich 196.2 cd/m² genügen für Innenräume völlig. Im Außenbereich wäre dagegen eine höhere Luminanz wünschenswert. Lob hat Dell für die Wahl einer matten Displayoberfläche verdient. Anders als bei glänzenden Vertretern sind unangenehme Reflexionen eher selten. Dank seiner Entspiegelung fühlt sich das Vostro 3550 nicht nur stationär, sondern auch mobil wohl.
Eine hohe Blickwinkelstabilität ist dem Display nicht vergönnt. Vor allem im vertikalen Bereich verfälscht das Bild schon bei kleinen Abweichungen stark, der Nutzer muss häufig nachjustieren. Nimmt man alle Aspekte zusammen, erweist sich das Display als größte Schwäche des Vostro 3550. Die Bildqualität mag für Office- und Internettätigkeiten ausreichen, Spiele und Filme können allerdings erst mit einem externen Monitore ihre ganze Atmosphäre entfalten.
Prozessor: Intel Core i7-2620M
Das Topmodell des Vostro 3550 ist mit dem schnellsten mobilen Dual-Core-Prozessor ausgestattet. Der Core i7-2620M basiert auf Intels aktueller Sandy-Bridge-Architektur und kann mit 624 Millionen Transistoren und vier MByte L3-Cache aufwarten. Bereits der Grundtakt weiß zu begeistern, 2.7 GHz übertreffen die Konkurrenz teils deutlich. Je nach Auslastung und Temperatursituation klettert die Taktrate sogar auf üppige 3.4 GHz (Turbo-Boost).
Ein weiteres wichtiges Feature ist die sogenannte Hyperthreading-Technologie. Diese simuliert zu den zwei real existierenden Kernen zwei virtuelle Kerne, was optimierte Anwendungen mit einem gewissen Performanceschub belohnen. Doch damit nicht genug: Intel hat seiner neuen Prozessor-Generation zusätzlich einen Grafikchip namens HD Graphics 3000 verpasst, der zwar relativ langsam rechnet, den Herstellern aber die Umsetzung einer energieschonenden Grafikumschaltung ermöglicht. Produziert wird der Core i7-2620M im modernen 32 nm Verfahren, der Stromverbrauch beläuft sich auf maximal 35 Watt.
Leistung CPU
Ob der Core i7-2620M leistungstechnisch an Intels hauseigene Vierkerner heranreichen kann, haben wir mithilfe des Benchmarkprogramms Cinebench (64 Bit) überprüft. In der 10er Variante macht der Zweikerner zumindest im Single-Core-Rendering eine überaus gute Figur. Aufgrund seines wesentlich höheren Taktes hängt er den Core i7-2630QM (Schenker XMG A501) um ganze 19% ab (5446 gegen 4569 Punkte). Im Multicore-Rendering ist unterdessen die Kernanzahl von zentraler Bedeutung. Mit 15297 zu 11372 Punkten hat der Core i7-2630QM hier um 35% die Nase vorne.
Der CPU-Score des Cinebench R11.5 fällt noch deutlicher zugunsten des Quad-Cores aus, 4.36 zu 3.07 Punkte repräsentieren einen Vorsprung von respektablen 42%. Kurz gesagt: Sofern eine Anwendung lediglich von einem Kern Gebrauch macht, positioniert sich der Core i7-2620M souverän an der Spitze. Werden mehr als zwei Kerne belastet, ziehen hingegen die Quad-Core-Pendants als Sieger vom Felde.
PCMark Vantage Result | 7842 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2059 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6630M
Die Grafikkarte der teuersten Vostro 3550-Variante feiert bei uns Premiere. AMDs Radeon HD 6630M ist ein DirectX 11 fähiges und in 40 nm Strukturbreite gefertigtes Mittelklasse-Modell, das die ungemein erfolgreiche Mobility Radeon HD 5650 beerben soll. Im Vergleich zur stärkeren Radeon HD 6650M sind die Taktraten etwas niedriger, statt 600 respektive 900 MHz (Kern/Speicher) operiert die Radeon HD 6630M mit 485 bzw. 800 MHz. Eine Shaderanzahl von 480 ist derweil identisch. Der DDR3-Videospeicher offenbart sich als ausreichend dimensioniert, die wenigsten Spiele nutzen über 1024 MByte.
Schade: Wie in der Mittelklasse momentan üblich, beträgt die Speicheranbindung magere 128 Bit. Während dieser Umstand beim Einsatz von GDDR5-VRAM nicht zum Problem wird, kommt es mit DDR3-VRAM oftmals zu Limitierungen. Einer Erwähnung wert sind darüber hinaus der UVD3 genannte Video Decoder und der integrierte HD Audio Controller, der eine Surround-Sound-Ausgabe über HDMI beherrscht. Wer es auf möglichst viele Features abgesehen hat, fährt mit Nvidia jedoch besser. AMDs Grafikkarten ziehen in punkto Physikbeschleunigung (Stichwort PhysX) und stereoskopischer 3D-Darstelung (Stichwort 3D Vision) merklich den Kürzeren.
Switchable Graphics
Das Vostro 3550 ist das erste von uns getestete Notebook, das mit AMDs neuartiger Grafikumschaltung auftrumpfen kann. Im Gegensatz zur Vergangenheit funktioniert die Umschaltung zwischen integrierter und dedizierter Grafikeinheit nicht mehr manuell, sondern geht wie Nvidias Optimus automatisch vonstatten.
Falls eine Anwendung geöffnet wird, die das System nicht selbständig einer bestimmten Grafikkarte zuordnen kann (was bei rund 50% der Programme der Fall war), poppt ein kleines Hinweisfenster auf, das den Nutzer in den entsprechenden Reiter des Catalyst Control Centers weiterleitet. Dort lässt sich mit einem simplen Mausklick die passende Grafikeinheit festlegen (siehe Sreenshot). Wir empfanden dieses Verfahren anfangs als etwas nervig, gleichzeitig aber als einsteigerfreundlich und übersichtlich, zumal das Hinweisfenster deaktivierbar ist.
Einige Details sollte AMD allerdings noch von Nvidia abkupfern. So fehlen uns eine Updatefunktion, eine permanente Liste mit den getroffenen Zuteilungen, eine optische Anzeige für die Taskleiste und direkte Auswahlmöglichkeiten per Rechtsklick wie sie Optimus bietet. Im Testverlauf traten zudem zwei Probleme auf. Einerseits kam es bei manchen Spielen (Starcraft 2 & Resident Evil 5) – abhängig von den Settings – zu Grafikfehlern. Anderseits quittierte das Vostro 3550 einige Anwendungen mit einer Fehlermeldung (SPECviewperf 11 & Metro 2033). Da Optimus in den ersten Monaten auch nicht gerade einwandfrei agierte, darf man AMD diesbezüglich keinen allzu großen Vorwurf machen.
Leistung GPU
Das preislich attraktive Mittelklasse-Segment wird derzeit von Nvidias GeForce GT 540M dominiert. Bei einer direkten Gegenüberstellung kann die Radeon HD 6630M nur teilweise mithalten. Der GPU-Score des 3DMark Vantage favorisiert beispielsweise eindeutig die Nvidia-Grafikkarte, mit 3551 zu 3066 Punkten übernimmt die GeForce GT 540M (Schenker XMG A501) um 16% die Führung.
Im GPU-Score des aktuellen 3DMark 11 holt die Radeon HD 6630M ihren Rückstand dagegen auf und reiht sich mit 873 Punkten ziemlich knapp hinter der GeForce GT 540M ein (897 Punkte). Im anspruchsvollen Unigine Heaven 2.1 Benchmarks erhöht sich die Differenz jedoch wieder. Dank ihrer überlegenen DirectX 11-Leistung, oder genauer gesagt der besseren Tessellation-Performance, kann sich die GeForce GT 540M um beachtliche 27% distanzieren (13.3 gegen 10.5 fps).
3DMark 03 Standard | 14546 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 12394 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6616 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3720 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 990 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Modellunabhängig kommt als Festplatte eine klassische HDD mit 7200 U/Min zum Einsatz. Die in unserem Testgerät verbaute Seagate ST9500423AS umfasst 500 GByte und punktet mit einer guten Performance. Eine sequentielle Leserate von 87.45 MB/Sek ist ebenso überdurchschnittlich wie eine sequentielle Schreibrate von 83.67 MB/Sek (CrystalDiskMark).
Auch die Zugriffszeit braucht sich mit 15.5 ms keineswegs zu verstecken, die meisten HDDs orientieren sich eher an 20 ms (HDTune). Einer modernen SSD kann die integrierte HDD dennoch nicht das Wasser reichen, Bootvorgang, Ladezeiten und Dateiübertragungen werden von einer Solid State Drive flotter bewältigt.
Fazit Leistung
Intels hoch getakteter Core i7-2620M sorgt im Zusammenspiel mit vier GByte DDR3-RAM und der schnelldrehenden HDD für eine ausgezeichnete Anwendungsleistung. Trotz der Fokussierung auf den Office-Bereich kommt der Multimedia-Aspekt nicht zu kurz, das Gesamtpaket stimmt. Dell hat die Komponenten wohl austariert, wobei der Prozessor mit Blick auf die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte etwas übertrieben wirkt. Die meisten Nutzer werden bereits mit einem Core i5-2410M glücklich.
Die Gaming Performance des Vostro 3550 haben wir mit insgesamt 12 Titeln aus verschiedenen Genres getestet. Im Mittelpunkt stand dabei wiederum der Konkurrenzkampf zwischen AMDs Radeon HD 6630M und Nvidias GeForce GT 540M (Schenker XMG A501), die häufig in ähnlich teuren Notebooks zu finden ist. Die Resultate von vier der momentan angesagtesten Kandidaten lesen Sie jetzt.
Starcraft 2
Mit dem hochdekorierten Starcraft 2 hat Entwicklerlegende Blizzard der darbenden Echtzeit-Strategie zu neuem Glanz verholfen. Im Intro der Herausforderung „For the Swarm“ lieferte die Radeon HD 6630M eine ordentliche Vorstellung ab. Beim Einsatz von hohen Details und einer Auflösung von 1366 x 768 pendelte sich die Bildwiederholrate auf passable 29.7 fps ein. Nvidias GeForce GT 540M kommt noch etwas besser mit den gestellten Anforderungen zurecht, 32.9 fps entsprechen einem Plus von 11%.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high | 29.7 fps | |
1360x768 | medium | 44.3 fps | |
1024x768 | low | 146 fps |
Call of Duty: Black Ops
Damit es im Multiplayer-Modus des aktuellen Call of Duty-Sprösslings so richtig abgeht, bedarf es einer halbwegs potenten Grafikkarte. Die Radeon HD 6630M ist leistungsstark genug, um hohe Details, zweifaches Antialiasing (AA), vierfache anisotrope Filterung (AF) und 1366 x 768 Bildpunkte flüssig zu befeuern. In der ersten Mission des Singleplayers (Straßenkampf in Kuba) gab das Tool Fraps eine durchschnittliche Bildwiederholrate von guten 40.1 fps aus. Über dieses Ergebnis kann die GeForce GT 540M nur müde lächeln, die Grafikkarte ordnet sich mit 48.9 fps 22% vor der Radeon HD 6630M ein.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 40.1 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 55.9 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 78.7 fps |
Fifa 11
Die Fußballsimulation aus dem Hause EA bleibt weit hinter dem technisch machbaren zurück. Nutzer mit schwacher Hardware freuen sich dagegen über den niedrigen Ressourcenbedarf von Fifa 11. Eine Kombination aus hohen Details, zweifacher Kantenglättung und 1366 x 768 Bildpunkten führte zu butterweichen 87.0 fps. Gegen die GeForce GT 540M hat die Radeon HD 6630M dennoch nicht den Hauch einer Chance, angesichts von 125.3 fps rechnet Nvidias Preis-Leistungsknaller um 44% schneller.
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 87 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 158 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 228.3 fps |
Crysis 2
Obwohl der deutsche Ego-Shooter den gesteckten Erwartungen in optischer Hinsicht nicht ganz gerecht wird, haben zahlreiche Notebooks ihre liebe Not mit Crysis 2. Die Voreinstellung „Very High“ und eine Auflösung von 1366 x 768 überforderte die Radeon HD 6630M sichtlich, 24.8 fps sind für einen Titel aus der First-Person-Perspektive viel zu wenig. Die GeForce GT 540M (Dell XPS 15) scheitert mit mageren 26.5 fps (+7%) ebenfalls gnadenlos an diesen Settings. Erst mit reduzierter Auflösung und dem Preset „High“ lässt sich der Actionkracher zu einem ruckelfreien Bildaufbau bewegen.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | Very High | 24.8 fps | |
1024x768 | High | 33.9 fps | |
800x600 | High | 51.9 fps |
Fazit Spieleleistung
AMDs Radeon HD 6630M richtet sich vornehmlich an Gelegenheitsspieler, die maximal 1000 Euro für ein Notebook ausgeben wollen. Sofern man im Bedarfsfall von Qualitätsverbesserungen absieht (AA & AF), können die meisten Titel in mittleren oder hohen Details gezockt werden. Mehr als 1366 x 768 Bildpunkte sollte man der Radeon HD 6630M allerdings nicht zumuten, für die HD+-Auflösung 1600 x 900 ist die Grafikkarte tendenziell zu schwach, vom Full-HD-Bereich (1920 x 1080) ganz zu schweigen.
Nvidias GeForce GT 540M eignet sich für gaming-interessierte Nutzer etwas besser, je nach Titel liegt sie mal mehr und mal weniger vorne. Da ein Großteil der Notebooks, die primär auf den Office-Gebrauch abzielen, eine wesentlich schlechtere Performance aufweist, hat Dell trotzdem eine tadellose Wahl getroffen. Das Vostro 3550 steht mit seiner Mischung aus gaming-tauglicher Grafikkarte und mattem Display ziemlich allein auf breiter Flur, nur wenige Geräte wie beispielsweise das Acer Travelmate 5740G beruhen auf einer vergleichbaren Rezeptur.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Colin McRae: DIRT 2 (2009) | 80 | 57.2 | 28.2 | |
Need for Speed Shift (2009) | 32.9 | 30 | ||
Resident Evil 5 (2009) | 99.4 | 42.8 | ||
Risen (2009) | 51.6 | 31.3 | 22.1 | |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 84.6 | 40.3 | 32.5 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 52.4 | 40.7 | 27.9 | |
Metro 2033 (2010) | 48.2 | 26.4 | ||
StarCraft 2 (2010) | 146 | 44.3 | 29.7 | |
Mafia 2 (2010) | 54.5 | 37.3 | 29.2 | |
Fifa 11 (2010) | 228.3 | 158 | 87 | |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 78.7 | 55.9 | 40.1 | |
Crysis 2 (2011) | 51.9 | 33.9 | 24.8 | |
Dirt 3 (2011) | 89.5 | 51.4 | 36.3 | 13 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung ist als akzeptabel zu bezeichnen. Zwar dreht der Lüfter bei geringer Belastung kurzfristig auf ein merklich hörbares Niveau auf, die meiste Zeit verhält sich das Vostro 3550 jedoch verhältnismäßig ruhig. Einem entspannten Arbeiten steht nichts im Wege. Bei hoher Last wird hingegen ein deutlicher hörbarer Pegel erreicht, die Soundkulisse von Spielen hat bis auf ruhigere Szenen aber Vorrang. Selbst unter Volllast macht das Notebook nicht allzu sehr auf sich aufmerksam, störend laut erschien uns das Lüftergeräusch nie. Nutzer mit einem normalen Hörempfinden dürfen bedenkenlos zugreifen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.1 / 33.1 / 37.6 dB(A) |
HDD |
| 33.7 dB(A) |
DVD |
| 39.1 / dB(A) |
Last |
| 37.6 / 42.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturen der Gehäuseoberflächen verweilen stets in einem vertretbaren Rahmen. Während die Unterseite im Volllast-Betrieb maximal 35°C erzielte, ermittelten wir auf der Oberseite bis zu 39°C.
Im Idle-Betrieb würden wir von einer moderaten Erwärmung sprechen, die Gehäuseoberflächen siedelten sich im Schnitt bei rund 30°C an. Einzig die Handballenauflage müssen wir negativ ankreiden, auf Höhe der für Gamer wichtigen WASD-Tasten gab unser Messgerät maximal 33°C aus. Manche Nutzer könnten diese Temperatur auf Dauer als etwas unangenehm empfinden.
Unter der Haube ist derweil alles im grünen Bereich, die Temperaturen sind weit von kritischen Regionen entfernt. Ein Heruntertakten von Prozessor oder Grafikkarte ließ sich nicht feststellen, unser mehrstündiger Volllasttest mit den Tools Prime und Furmark wurde fehlerfrei absolviert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 34.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-5.4 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität des Vostro 3550 haut sicherlich niemanden vom Hocker. Dell hat auf der Unterseite zwei kleine Lautsprecher verbaut, die einen ziemlich dürftigen Klang liefern. Tiefe Töne werden deutlich vernachlässigt, der Bass ist im Endeffekt nicht vorhanden. Bei zu viel Belastung geben die beiden Speaker darüber hinaus ein unschönes Klirren von sich. Ohne externe Lautsprecher büßen Filme und Spiele erheblich an Stimmung ein. Lediglich die Maximallautstärke konnte uns überzeugen, der Sound lässt sich relativ hoch aufdrehen.
Trotz der automatischen Grafikumschaltung ist die Akkulaufzeit „nur“ ordentlich. Grund: der mitgelieferte 6-Zellen-Akku gehört mit 48 Wh eher zu den schwächeren Zeitgenossen. Der Classic Test von Battery Eater, der eine hohe Belastung des Systems repräsentiert, brach mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen bereits nach einer Stunde ab. Bei der Wiedergabe einer DVD hält das Vostro 3550 wesentlich länger durch, über zwei Stunden und 40 Minuten benötigen die wenigsten Filme.
Drahtloses Websurfen meistert der 15-Zöller auch adäquat, Microsofts Internet Explorer 9 lief knapp 3.5 Stunden. Um mehr als vier Stunden aus dem Akku herauszuquetschen, muss man schon die Helligkeit auf den Minimalwert regeln und auf maximale Stromsparmechanismen zurückgreifen. Der Readers Test von Battery Eater wurde nach rund 4.5 Stunden beendet. Wer eine höhere Mobilität erwartet, sollte zum optionalen 9-Zellen-Akku (90 Wh) greifen.
Wenn im Idle-Betrieb die integrierte Grafikeinheit aktiv ist, arbeitet das Vostro 3550 mit 11.0 – 18.5 Watt recht genügsam. Schaltet sich unter Last die dedizierte Grafikkarte dazu, klettert der Strombedarf auf 36.2 – 67.4 Watt. Ein anständiges Ergebnis, ähnliche gestrickte Notebooks wie das Medion Akoya P6631 genehmigen sich bei Belastung ein gutes Stück mehr Energie.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 11 / 13.9 / 18.5 Watt |
Last |
36.2 / 67.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Dell hat mit dem Vostro 3550 einen ambitionierten Office-Multimedia-Hybriden konzipiert. An eine Mixtur aus mattem Bildschirm und potenten Mittelklasse-Komponenten traut sich nicht jeder Hersteller heran. Ein Verbund aus AMDs Radeon HD 6630M und Intels Core i7-2620M bringt den Nutzer flott durch den Alltag.
Gleichzeitig hat Dell die Mobilität nicht aus dem Auge verloren, dank des moderaten Gewichts und der automatischen Grafikumschaltung kann das Vostro 3550 auch außerhalb der eigenen vier Wände punkten. Auf der positiven Seite wäre überdies die umfangreiche Anschlussausstattung, die schicke Tastaturbeleuchtung und das große Touchpad zu nennen.
Nachbessern sollte Dell hingegen bei der Displayqualität, die blassen Farben, der hohe Schwarzwert und der niedrige Kontrast ziehen den Multimediagenuss in Mitleidenschaft. Der mäßige Klang der integrierten 2.0-Speaker schmälert das Erlebnis weiter. Darüber hinaus mangelt es dem Gehäuse an Stabilität, insbesondere der Deckel und der Bereich um das optische Laufwerk geben merklich nach.
Insgesamt gilt: Wer seine Ansprüche an die Bild- und Tonqualität herunterschraubt, findet im Vostro 3550 ein gelungenes Office-Notebook, das mit Einschränkungen auch für Games und Videos taugt.