Test Dell XPS 15 Notebook (i5-2410M & GT 540M)
Aus der Flut der auf dem Markt erhältlichen, 15-zölligen Multimedia-Notebooks sticht das XPS 15 deutlich heraus. Dell setzt nicht nur auf ein optisch einzigartiges und mit hochwertigen Materialien versehenes Gehäuse, sondern auch auf potentes Innenleben. Statt eines Intel-Prozessors der ersten Core i-Generation werkelt im neuen XPS 15 eine topaktuelle Sandy-Bridge-CPU mit zwei oder vier Kernen. Als Grafikkarte verrichtet entweder die GeForce GT 525M oder die – für Spieler interessantere – GeForce GT 540M ihren Dienst. Beides DirectX 11-fähige Mittelklassemodelle von Nvidia.
Mehr Auswahl gibt es beim Arbeitsspeicher, die Palette reicht von zwei bis maximal acht GByte DDR3-RAM. Ein Speicherupgrade ist allerdings unverhältnismäßig teuer, zumal vier GByte derzeit völlig ausreichen. An Festplatten mangelt es momentan noch etwas, zum Testzeitpunkt ließ sich nur eine 500 oder 640 GByte große HDD konfigurieren. Die Auswahlmöglichkeiten beim optischen Laufwerk gehen derweil in Ordnung, neben einem klassischen DVD-Brenner ist zusätzlich ein Blu-Ray-Combo-Laufwerk erhältlich.
Auch in weiteren Belangen lässt Dell seinen Kunden freie Hand. Wer viel im Dunkeln arbeitet, dürfte sich beispielsweise an der optionalen Tastaturbeleuchtung erfreuen. Wer auf eine hohe Mobilität angewiesen ist, sollte hingegen gleich zum starken 9-Zellen-Akku greifen. Sogar einen DVB-T TV-Tuner bietet Dell an. Standardmäßig wird das XPS 15 mit einem WLED Display (1366 x 768) ausgestattet. Das deutlich teurere B+RG-LED-Display überfordert die Grafikkarte in modernen Spielen zwar oftmals, liefert dank einer Auflösung von 1920 x 1080 jedoch gleichzeitig wesentlich mehr Platz zum effizienten und komfortablen Arbeiten. Ein Upgrade des Betriebssystems können Sie sich indes sparen, Windows 7 Home Premium 64 Bit enthält bereits alle für normale Anwender wichtigen Features.
Abgesehen von den teils sehr kostspieligen Upgrades hat sich Dell insgesamt auf einen überaus fairen Preis besonnen, das XPS 15 ist in der Minimalkonfiguration schon für unter 600 Euro zu haben. Mit entsprechender Ausstattung klettert der Preis allerdings schnell über 1000 Euro. Das vorliegende XPS 15 L502X mit Core i5-2410M, GeForce GT 540M, vier GByte RAM, 500 GByte HDD, Blu-Ray-Laufwerk, TV-Karte, Windows 7 Home Premium 64 Bit, Full-HD-Display, beleuchteter Tastatur und 9-Zellen-Akku kam zum Zeitpunkt des Tests auf beachtliche 1214 Euro.
Abseits vom aufgefrischten Innenleben bleibt Dell beim Design des XPS 15 seinem eigenwilligen Stil treu. Die rundliche Formgebung trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack, uns hat das Notebook in gewisser Weise an ein Schlauchboot erinnert. Farblich halten wir das XPS 15 hingegen für gelungen, schwarze Umrandungen rahmen die silbernen Oberflächen ein, die Deckel, Oberseite und Unterseite bedecken. Dell vertraut dabei zum Teil auf Aluminium, der Materialeindruck ist dementsprechend hochwertig. Die Metalloberflächen sorgen zudem für eine gute Stabilität, ohne unnatürlich hohe Krafteinwirkung gibt das Gehäuse nicht spürbar nach.
Auch bezüglich der Verarbeitung muss sich das XPS 15 kaum Kritik anhören, bis auf einen etwas unsauberen Übergang zwischen Displayrahmen und Notebookdeckel sitzt alles perfekt an Ort und Stelle. Die Scharniere erledigen ebenfalls einen ordentlichen Job. So schwingt die Baseunit beim Öffnungsvorgang nur geringfügig mit, außerdem zwingen Erschütterungen des Untergrundes das Display nicht groß zum Wackeln. Mit einem Gewicht von knapp drei Kilogramm ist der 15-Zöller noch halbwegs angenehm zu transportieren. Hinweis: Der Einsatz des 9-Zellen-Akkus wirkt sich zwar nicht gerade positiv auf die Optik aus, die Anhebung des Gehäuses resultiert aber zugleich in einer - unserem persönlichen Empfinden nach - verbesserten Ergonomie beim Tippen.
Anschlussausstattung
Die gebotene Anschlussausstattung halten wir für gut, jedoch nicht überragend. Die meisten Verbindungsmöglichkeiten hat Dell auf der Rückseite untergebracht. Zu einem Mini-DisplayPort- und einem HDMI-Ausgang (dienen der Verwendung von externen Monitoren) gesellen sich ein Netzwerk-Port (RJ-45 Gigabit-Lan), der Antenneneingang für die optionale TV-Karte, der Stromeingang, ein moderner USB 3.0-Port sowie ein Kensington Lock zum Sichern des Notebooks. Die Bedienung der rückwertigen Anschlüsse gestaltet sich mitunter zwar etwas fummelig, dafür gehen aber auch keine Kabel im Weg um.
Die seitlichen Anschlüsse hat Dell darüber hinaus so weit hinten positioniert, dass der Einsatz einer Maus problemlos möglich ist. Linkshänder könnten sich beim Zocken allerdings am Lüfterausgang stören, unter Last wird eine auf der Maus liegende Hand schon deutlich erwärmt. Dem ungeachtet ist auf der linken Seite ein zweiter USB 3.0-Port zu finden. Den Abschluss bilden eine eSATA/USB 2.0-Combo-Buchse sowie drei Soundanschlüsse, die auf der rechten Seite sitzen. Auf der Vorderseite versteckt sich überdies ein 9-in-1-Kartenleser. Auf einen ExpressCard-Einschub, einen Firewire-Port und einen analogen VGA-Ausgang muss der Nutzer leider verzichten.
Kommunikation
Drahtlose Kommunikation ist mit dem XPS 15 kein Problem, das standardmäßig integrierte Funkmodul (Intel Centrino Wireless-N 1030) beherrscht Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Dell ist bekannt dafür, sich bei der Softwareinstallation nicht gerade zurückzuhalten. Das XPS 15 bildet in dieser Beziehung keine Ausnahme (siehe Screenshot). Nach der Einrichtung des Betriebssystems nervt das Notebook mit diversen Pop-Up-Meldungen, der Infobereich der Taskleiste ist von zahlreichen Anwendungen übersät. Bootzeit und Reaktionsgeschwindigkeit direkt nach Systemstart sind ebenfalls nicht optimal. Wir empfehlen deshalb eine umfangreiche Deinstallation der unnötigen Software. Erst ohne überflüssigen Ballast entfaltet das XPS 15 seine wahre Leistungsfähigkeit.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des XPS 15 kann sich durchaus sehen lassen. Zusätzlich zum flachen 90 respektive 130-Watt-Netzeil und dem 6 bzw. 9-Zellen-Akku packt Dell noch ein Handbuch, einige Infohefte sowie einen Datenträger mit Treibern und Tools in den Karton. Lob verdient zudem die mitgelieferte Betriebssystem-DVD, die den umständlichen Brennvorgang der sogenannten Recovery-Datenträger obsolet macht.
Garantie
Dell bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Garantieformen an. Der normale einjährige Pick-Up & Return-Service lässt sich bei Bedarf auf einen 12 bis 48 monatigen Vor-Ort-Hardware-Support erweitern (innerhalb von fünf Tagen). Beim Premium-Service gilt die Vor-Ort-Reparatur sogar am nächsten Arbeitstag.
Tastatur
Die Tastatur ist mithin die größte Schwäche des Multimedia-Notebooks. Das beleuchtete Modell, das in unserem Testgerät steckte, machte mit einem relativ schwammigen Tippgefühl negativ auf sich aufmerksam. Für exzessive Schreiberlinge ist die Tastatur - trotz des akzeptablen Tippgeräuschs - eher suboptimal, wir hätten uns ein definierteres und knackigeres Auslöseverhalten gewünscht. Ansonsten hinterließ die Tastatur einen durchaus positiven Eindruck. Mit Ausnahme der schmalen F-Reihe sind jegliche Tasten akzeptabel dimensioniert (15 x 15 mm), das Chiclet-Design (freistehende Tasten) reduziert Fehleingaben.
Das Layout weiß ebenfalls zu gefallen, nach kürzester Zeit kamen wir bereits tadellos zurecht. Die Spezialfunktionen, die wie üblich per Fn-Taste ausgelöst werden, besitzen eine klare Symbolsprache, alle wichtigen Elemente wie Lautstärke- und Helligkeitsregelung sowie eine praktische Multimedia-Steuerung sind vorhanden. Über der Tastatur befindet sich sich zudem eine Leiste mit Status-LEDs und drei berührungsempfindlichen Flächen. Während die erste das Windows-Mobilitätscenter öffnet und die dritte ein Programm zur Soundkonfiguration startet, lässt sich für die zweite Fläche eine benutzerdefinierte Anwendung festlegen.
Touchpad
Im Gegensatz zur Tastatur lieferte das Touchpad eine ausgezeichnete Vorstellung ab. Als erstes sticht dem Nutzer wohl die schiere Größe ins Auge, 100 x 56 Millimeter sind überdurchschnittlich viel. Die angenehm glatte Oberfläche verfügt über gute Gleiteigenschaften, der Umgang mit dem Touchpad erweist sich als äußerst komfortabel. Dieser Umstand ist auch auf die hohe Präzision und die unterstützen Gesten (Drehen, Zoomen & Scrollen) zurückzuführen, eine Mehrfingereingabe darf natürlich nicht fehlen. Einzig die Touchpadtasten wollten uns nicht zusagen, wabbelig wäre hier das passende Attribut. Um das Touchpad im Spielebetrieb nicht aus Versehen auszulösen, hilft übrigens die optionale Deaktivierung.
Wie eingangs erwähnt, lässt sich das 15.6-zöllige Glare-Display in einer WLED-Version (1366 x 768) oder einer B+RG-LED-Version (1920 x 1080) konfigurieren. Wir haben uns für letztere Option entschieden. Das Full-HD-Display ist erwartungsgemäß im etablierten 16:9-Format gehalten, die typischen Filmbalken treten nur in reduzierter Form auf. 1920 x 1080 Bildpunkte sind für ein 15-Zoll-Gerät verhältnismäßig viel, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase kommt man mit dem detaillierten und scharfen Bild jedoch gut zurecht. Das verwendete Panel trägt die Bezeichnung AUO17ED (B156HW01) und entspricht somit unserem letzten Testgerät.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 646:1 (Schwarzwert: 0.41 cd/m²)
Die Werte des Full-HD-Displays sind als hervorragend zu bezeichnen. Dank einer durchschnittlichen Leuchtkraft von 262.2 cd/m² strahlt das Panel erfreulich hell. Das Bild ist dabei relativ gleichmäßig, 247 bis 284 cd/m² stehen für eine gute Ausleuchtung von 87%. Der Schwarzwert hat uns ebenso überzeugt, durch 0.41 cd/m² wirken schwarze Areale äußerst gesättigt. Insgesamt ergibt sich ein tadelloser Kontrast von 646:1, die meisten Notebooks siedeln sich hier bei rund 200:1 an.
Großer Respekt gebührt darüber hinaus den Farben, die extrem kräftig erscheinen. Teilweise zu kräftig, gerade das Rot empfanden wir als arg dominant. Wie unsere Messungen zeigen, ist das Panel sogar dazu in der Lage, den AdobeRGB-Farbraum abzudecken. Zum Vergleich: Viele Geräte meistern nicht einmal den normalen sRGB-Farbraum.
Aufgrund der eingesetzten Verspiegelung ist das XPS 15 nur bedingt für den Außeneinsatz geeignet. Zwar wäre die Luminanz des Displays eigentlich mehr als ausreichend, deftige Reflexionen vermiesen bei direkter Sonneneinstrahlung dennoch schnell den mobilen Spaß. Selbst in Innenräumen sollte man auf einen passenden Standort achten, vor allem gegenüber oder unter Fenstern kann es oftmals zu nervigen Spiegelungen kommen. Wir hoffen, dass Dell in Zukunft eine matte Displayoption addiert.
Die Blickwinkel des XPS 15 sind überdurchschnittlich gut. Wenn man einmal von schräg unten absieht, bleiben Beleuchtung und Farben auch aus größeren Winkeln relativ stabil. Ein gediegener Filmabend mit mehreren Freunden ist durchaus realisierbar, ständiges Nachjustieren liegt nicht an der Tagesordnung.
Prozessor: Intel Core i5-2410M
Das XPS 15 kann mit Dual- oder Quad-Core-CPUs aus Intels brandneuer Sandy-Bridge-Generation (Core i3, i5 & i7) bestückt werden. Mit Blick auf die Grafikleistung genügt dabei schon eines der kleineren Zweikernmodelle (siehe Bericht). Wir vertrauten auf den Core i5-2410M, der über 624 Millionen Transistoren sowie einen drei MByte großen L3-Cache verfügt und im Ausgangszustand mit ordentlichen 2.3 GHz taktet. Eine intelligente Technik namens Turbo-Boost gestattet es dem Core i5-2410M allerdings, sich im Bedarfsfall automatisch auf bis zu 2.9 GHz zu übertakten.
Einige Anwendungen profitieren außerdem von der Hyperthreading-Technologie. Hyperthreading simuliert zu jedem real existierenden Kern einen virtuellen Kern hinzu, was dem Prozessor erlaubt, maximal vier Threads gleichzeitig zu bearbeiten (acht Threads bei den Quad-Cores). Angesichts des integrierten Grafikchips ist ein Energieverbrauch von bis zu 35 Watt vertretbar. Die HD Graphics 3000 genannte Grafikeinheit ist für moderne Spiele zwar zu leistungsschwach, eignet sich aber perfekt, um mittels einer GPU-Umschaltung die Akkulaufzeit zu erhöhen. Produziert werden die Sandy-Bridge-CPUs im aktuellen 32 nm Verfahren.
Leistung CPU
Intels taufrische Prozessorgeneration Sandy-Bridge begeistert mit ihrem vorzüglichen Preis-Leistungsverhältnis auf ganzer Linie. Die „alten“ CPUs der Arrandale- und Clarksfield-Reihe sehen im direkten Vergleich teils ziemlich alt aus. Besonders im Cinebench R10 64 Bit kann der Core i5-2410M ungehindert seine Stärken ausspielen. Der ehemals sehr beliebte Core i5-460M (hier am Beispiel des Sony Vaio VPC-EB3Z1E) wird im Singlecore-Rendering trotz ähnlichen Taktes um rund 18% geschlagen (4517 gegen 3826 Punkte). Im Multicore-Rendering verringert sich der Unterschied etwas, mit 9839 zu 8448 Punkten liegt der Core i5-2410M trotzdem um knapp 16% vorne. Fortgesetzt wird der Trend im Cinebench R11.5 64 Bit, 2.58 gegen 2.27 Punkte entsprechen einem Plus von 14%.
PCMark Vantage Result | 6443 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GT 540M
Um dem Käufer ein ordentliches Maß an Gamingpower zu garantieren, spendiert Dell dem XPS 15 eine Grafikkarte der Mittelklasse. Die GeForce GT 525M und die GeForce GT 540M sind DirectX 11 fähige Grafikbeschleuniger von Nvidia, die sich nicht unbedingt an Hardcore-Gamer, sondern vornehmlich an Gelegenheitsspieler richten.
Unser Testgerät enthielt mit der GeForce GT 540M das stärkere der beiden Modelle. Wie die GT 525M ist auch die GT 540M mit 96 Unified Shadern ausgestattet. Von den Taktraten unterscheiden sich die Grafikkarten jedoch teilweise, statt 600/900/1200 MHz läuft die GeForce GT 540M mit 672/900/1344 MHz (Kern/Speicher/Shader). Die Leistungsdifferenz ist deshalb nicht allzu groß, spieleinteressierten Nutzern würden wir dennoch eher zur GeForce GT 540M raten. Diese verfügt mit 2048 MByte auch über einen doppelt so großen Speicher, wobei in der Praxis leider die schmale Speicheranbindung limitiert. Die Kombination aus DDR3-VRAM und 128 Bit Interface gelangt bei moderneren Titeln schnell an ihre Grenzen, hohe Auflösungen und der Einsatz von Qualitätsverbesserungen (z.B. Antialiasing) sind oftmals tabu.
Durch ihre Unmenge an Technologien kann die GeForce GT 540M allerdings wieder einiges an verlorenem Boden gut machen. Neben GPU-basierter Physik- und Videobeschleunigung (PhysX & PureVideo HD) zählt unter anderem die Wiedergabe von 3D-Material (3DTV Play & 3D Vision) zur Liste der unterstützten Features. Der Energiebedarf der im 40 nm Prozess gefertigten Grafikkarte liegt mit maximal 35 Watt auf einem Level zur Dual-Core-CPU.
Nvidia Optimus
Ein weiteres wichtiges Merkmal des Multimedia-Notebooks ist Nvidias Optimus-Technologie. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur dynamischen Grafikumschaltung. Will heißen: Je nach derzeitigem Anwendungsszenario wechselt das System entweder auf die integrierte (HD Graphics 3000) oder auf die dedizierte (GeForce GT 540M) Grafikeinheit. Während unter Last (Spiele, 3D-Anwendung etc.) also das Maximum an Leistung zur Verfügung steht, wird bei anspruchslosen Aufgaben (Office, Internet etc.) aktiv Energie gespart.
Seit den ForceWare-Treibern der 200er-Reihe (bei uns war die ForceWare 265.94 installiert) funktioniert Optimus inzwischen relativ zuverlässig, wobei der Nutzer mitunter dann doch manuell eingreifen muss. Will beispielsweise ein Spiel partout nicht mit der dedizierten Grafikkarte laufen, hilft meist ein Eingriff in die Nvidia Systemsteuerung (Rechtsklick auf den Desktop). Unter „3D-Einstellungen verwalten“, „Programmeinstellungen“ lassen sich für einzelne Anwendungen eigene Profile anlegen (falls nicht schon vorhanden) und der bevorzugte Grafikbeschleuniger auswählen.
Zudem sollte unter „Globale Einstellungen“, „Updates verwalten“ unbedingt das Kästchen aktiviert sein. In diesem Menü lässt sich auch einfach die globale Einstellung für die bevorzugte Grafikeinheit ändern. Noch komfortabler geht es aber mit der Option „Mit Grafikprozessor ausführen dem Kontextmenü hinzufügen“, die Sie im Reiter „Desktop“ finden. Damit können Sie einem Programm gleich per Rechtsklick eine bestimmte Grafikkarte zuweisen.
Leistung GPU
Die DirectX 11-Performance der GeForce GT 540M haben wir mit dem 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) und dem Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) überprüft. Als Vergleichsgrundlage musste AMDs Konkurrenzmodell Radeon HD 6650M herhalten (Packard Bell EasyNote LS11-HR-050GE), die sich leistungstechnisch in sehr ähnlichen Gefielden bewegt. Im 3DMark 11 behält die Radeon HD 6650M dabei noch die Überhand, mit 1013 zu 889 Punkten (GPU-Score) beträgt der Abstand immerhin 14%. Der extrem anspruchsvolle Unigine Heaven 2.1 Benchmark fällt hingegen zugunsten der Geforce GT 540M aus, die Nvidia-GPU rechnet ganze 17% schneller (13.9 gegen 11.9 fps). Insgesamt nehmen sich beide Grafikkarten nicht viel, weshalb sich der Käufer nach den persönlichen Hersteller-Präferenzen richten kann.
3DMark 03 Standard | 21057 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15668 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7870 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 989 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Als Festplatte dient dem XPS 15 L502X ein 500 GByte großes Modell von Seagate (ST9500420AS). Nicht zuletzt dank ihrer flotten Drehzahl von 7200 U/Min hat die HDD eine gute Performance vorzuweisen. Eine sequentielle Leserate von 88.75 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 85.06 MB/Sek liegen über dem Durchschnitt. Gegen eine moderne SSD zieht die HDD trotzdem merklich den Kürzeren, wobei Dell momentan noch keine entsprechende Upgradeoption anbietet. Hinweis: Der Austausch der Festplatte ist für Laien nicht so ohne weiteres möglich, da die abschraubbare Bodenklappe nur Zugriff auf den Arbeitsspeicher (zwei Slots), das Funkmodul und die aufpreispflichtige TV-Karte gewährt.
Fazit Leistung
Wenig überraschend stellt das XPS 15 in den Benchmarks keine neuen Referenzwerte auf. Das muss der 15-Zöller aber auch gar nicht, denn für alle typischen Anwendungsszenarien von Office über Internet bis hin zu Filmen und (moderatem) Gaming ist das XPS 15 bestens gerüstet. Oder anders gesagt: Wer ein alltagstaugliches und vielseitig verwendbares Multimedia-Notebook sucht, wird angemessen bedient. Dell hat ein ausgewogenes System auf die Beine gestellt, die Komponenten passen perfekt zusammen.
Zeit sich der Gaming-Performance des XPS 15 zu widmen. Da wir die GeForce GT 540M inzwischen schon mehrmals im Test hatten, beschränkten wir uns für die Leistungsbeurteilung auf zwei aktuelle Titel verschiedenen grafischen Anspruchs.
Fifa 11
Aufgrund seiner niedrigen Hardwareanforderungen bereitet Fifa 11 der GeForce GT 540M keinerlei Schwierigkeiten. Selbst in der nativen Full-HD-Auflösung lief die Fußballsimulation mit hohen Details und vierfacher Kantenglättung flüssig. Mit 70.4 fps rechnet das XPS 15 genauso flott wie das Schenker XMG A501 (inkl. Core i7-2630QM), das ebenfalls auf die GeForce GT 540M baut. Als noch schneller erweist sich indes die GeForce GT 445M, das Dell XPS 17 (inkl. Core i7-840QM) erreichte knapp 100 fps (+40%).
Fifa 11 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 4xAA, 0xAF | 70.4 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 0xAF | 124 fps |
Call of Duty: Black Ops
Etwas anders sieht die Situation bei modernen Ego-Shootern aus. Call of Duty: Black Ops können Sie in der Auflösung 1920 x 1080 nicht in seiner maximalen Grafikpracht genießen. Mit sehr hohen Details, vierfachem Antialiasing (AA) und achtfacher anisotroper Filterung (AF) pendelte sich die Bildwiederholrate auf mäßige 29.1 fps ein. Das mit einer Radeon HD 6650M und einem Core i5-2410M ausgestattete Packard Bell EasyNote LS11-HR-050GE fällt in diesen Einstellungen etwas zurück, 24.5 fps genügen nicht ansatzweise zum Spielen. Wir würden Ihnen für Black Ops zu hohen Details, zweifacher Kantenglättung, vierfacher Texturfilterung und 1600 x 900 Bildpunkten raten.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 29.1 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 45.7 fps |
Fazit Spieleleistung
Die Spieleleistung der GeForce GT 540M ordnet sich erwartungsgemäß im Mittelfeld ein. Technisch anspruchslosere Titel wie Fifa 11 können in der Full-HD-Auflösung zwar durchaus mit (sehr) hohen Details gezockt werden, sobald es an grafisch intensivere Titel geht, ist demgegenüber oftmals schon bei der mittleren oder in Extremfällen (z.B. Metro 2033) sogar bei der niedrigen Detailstufe Schluss. Je nach Spiel sollten sie also die Auflösung etwas herunter regeln, das Display hat eine anstandslose Interpolationsfähigkeit. Für Hardcore-Gamer ist die GeForce GT 540M definitiv zu langsam, Gelegenheitsspieler, die sich nicht ständig jeden neuen Titel in seiner maximalen Optik zu Gemüte führen müssen, dürften mit dem XPS 15 jedoch glücklich werden. Wen es nach mehr Grafikpower dürstet: Das 17-zöllige XPS 17 ist mit der deutlich stärkeren GeForce GT 555M konfigurierbar.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Fifa 11 (2010) | 124 | 70.4 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 45.7 | 29.1 | ||
Crysis 2 (2011) | 55.7 | 36.4 | 26.5 | 8.9 |
Geräuschemissionen
In unserem letzten Test offenbarte sich die Geräuschentwicklung als eine der größten Schwachstellen des XPS 15. Zu den leisesten Notebooks zählt die neue Version zwar immer noch nicht, trotzdem sind wir mit den Geräuschemissionen diesmal etwas zufriedener. Bei geringer Last (z.B. Internet & Videos) dreht der Gehäuselüfter - bis auf seltenes kurzfristiges Auftouren - recht gemächlich vor sich hin, so dass es sich durchaus angenehm mit dem Gerät arbeiten lässt. Hat das Notebook gar nichts zu tun, stellt der Lüfter sogar nahezu komplett den Betrieb ein, der Nutzer vernimmt lediglich ein minimales Klackern der Festplatte. Auch das Laufwerk bleibt erstaunlich ruhig, die Filmwiedergabe wird von keinerlei Surren oder dergleichen unterlegt.
Erst unter Last regelt sich der Lüfter auf ein deutlich hörbares Niveau, sofern man nicht gerade einen Ego-Shooter, also ein Game mit einer konstant hohen Soundkulisse spielt, wird man von einem merklichen Rauschen begleitet. Die meisten gamingtauglichen Notebooks sind unter Last aber kaum leiser, weswegen sich ein Großteil der Nutzer mit der vorhandenen Geräuschentwicklung arrangieren dürfte. Um das XPS 15 zu einem störend lauten Pegel zu bewegen, muss man es schon mithilfe spezieller Tools (Furmark & Prime) voll auslasten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 35 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 32.7 / dB(A) |
Last |
| 39.2 / 47 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während sich die Lautstärke im Vergleich zum Vorgänger nicht extrem geändert hat, sind die Temperaturen erheblich gesunken. Im Idle-Betrieb erhitzen sich die Oberflächen nur moderat auf etwas mehr als 25°C (Durchschnitt). Dieser Wert entspricht einem komfortablen Arbeitsumfeld, beim normalen Tippen gibt es somit keine „heißen Finger“. Unter Last ist hingegen schon eine gewisse Erwärmung der Hände feststellbar, maximal 35.4°C im Bereich der Handballenauflage (Oberseite) und maximal 37.5°C im Bereich des Gehäuselüfters (Unterseite) sind nicht übermäßig viel, können für empfindliche Nutzer auf Dauer aber etwas unangenehm werden.
Im Inneren des Gehäuses herrschen nochmals wesentlich höhere Temperaturen. Bereits im Idle-Betrieb ist der Prozessor mit rund 52°C alles andere als kühl, über 90°C unter Volllast schafft auch nicht jedes Notebook. Der Grafikkarte ergeht es mit 44°C (Idle) und 88°C (Volllast) derweil etwas besser. Ein temperaturbedingtes Heruntertakten von CPU oder GPU konnten wir im Gegensatz zu früheren Dell-Geräten übrigens nicht beobachten.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.4 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.4 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.6 °C).
Lautsprecher
Obwohl es die Hersteller gerne anders versprechen, kann momentan kaum ein Notebook mit einem überzeugenden Sound aufwarten. Das Dell XPS 15 stellt sich vehement gegen diese Behauptung, die Klangqualität des integrierten 2.1-Systems sucht im mobilen Segment derzeit ihresgleichen. Dell vertraut dabei auf die Soundspezialisten von JBL, die zwei 4-Watt-Lautsprecher (über der Tastatur) und einen 12-Watt-Subwoofer (auf dem Gehäuseboden) stellen.
Ob Musik, Filme oder Spiele: der Klang ist erstaunlich klar, voluminös und druckvoll, der Bass tritt deutlich in Erscheinung. Jegliche Tonbereiche wirken natürlich und ausgewogen. Mithilfe einer komfortablen und intuitiv zu bedienenden Software (siehe Screenshot) lässt sich der Sound detailliert an die persönlichen Vorlieben anpassen, die einzelnen Optionen des MaxxAudio-Menüs haben teils große Auswirkungen. Kurz gefasst: Externe Lautsprecher kann man sich im Falle des XPS 15 getrost sparen.
Potente Hardware geht meist nicht mit einer guten Akkulaufzeit einher. Dell weiß diese Problematik geschickt zu umgehen, die Kombination aus 9-Zellen-Akku (90 Wh) und Nvidias Optimus-Technologie garantiert eine überaus hohe Mobilität. Wird das System eher geringfügig belastet, hält es das Notebook mit minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen über neun Stunden abseits der Steckdose aus - Respekt. Mobiles Filmvergnügen ist dem XPS 15 ebenso kein Fremdwort, beim Einsatz von maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen brach die Test-DVD erst nach vier Stunden und 40 Minuten ab.
Drahtloses Internetsurfen per Wlan resultiert in einer ähnlichen Laufzeit. Selbst unter hoher Last mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Energiesparoptionen braucht sich der 15-Zöller nicht zu verstecken, im Classic Test von Battery Eater ermittelten wir rund zwei Stunden. Ob nun stationär oder mobil: das XPS 15 macht immer eine gute Figur. Mit anderer Hardwareausstattung können Lautstärke, Temperatur und Akkulaufzeit natürlich von unseren Ergebnissen abweichen.
Gemessen an der Leistungsfähigkeit der Komponenten ist der Stromverbrauch als akzeptabel zu bezeichnen. 12.7 – 24.6 Watt im Idle-Betrieb und 72.1 – 91.2 Watt unter Last liegen auf dem Niveau vergleichbarer Multimedia-Notebooks. Das alte XPS 15 genehmigte sich mit Quad-Core-CPU etwas mehr Energie (siehe Test).
Aus / Standby | 0.1 / 0.8 Watt |
Idle | 12.7 / 22 / 24.6 Watt |
Last |
74.1 / 91.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Nach Abschluss aller Tests können wir Dell ruhigen Gewissens auf die Schulter klopfen. Der Hersteller hat die zahlreichen Stärken des XPS 15 beibehalten und sich gleichzeitig um alte Schwächen gekümmert. So ist die Temperatur- und Geräuschentwicklung unter Last zwar immer noch nicht optimal, einen Hinderungsgrund für den Kauf stellt sie unserer Ansicht nach aber nicht mehr dar. Abgesehen von der relativ schwammigen und undefinierten (beleuchteten) Tastatur war es das dann jedoch auch mit den Kritikpunkten, in nahezu allen restlichen Belangen schlägt sich das XPS 15 ansehnlich.
Vor allem das B+RG-LED-Display ist eine Klasse für sich, so mancher externer Monitor müsste sich im direkten Vergleich warm anziehen. Hinzu kommt das große und präzise Touchpad mit seiner angenehmen Oberfläche, die intelligent angeordneten Schnittstellen sowie die größtenteils hochwertige Verarbeitung. Vor Neid erblassen dürfte die Konkurrenz unterdessen bei den klanglichen Qualitäten, das integrierte 2.1-Soundsystem von JBL ist einfach eine Wucht.
Die gute Leistung des XPS 15 wird schließlich nicht durch eine eingeschränkte Mobilität erkauft. Dank Nvidias Optimus-Technik und dem starken 9-Zellen-Akku ist man für mehrere Stunden netzunabhängig. Wenn es Dell in Zukunft noch schafft, die Emissionen unter Last etwas zu drosseln, ein besseres Tastaturmodell zu kreieren und optional auch ein mattes Display anzubieten, wären wir vollends zufrieden.
Summa Summarum ist aus dem, insbesondere technisch überarbeiteten, neuen XPS 15 ein rundum gelungenes Multimedia-Notebook geworden, das für mannigfaltig orientierte Nutzer definitiv einen Blick wert ist.