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Test Lenovo ThinkPad Edge 15 Notebook

Um die Ecke gedacht. „modern, zweckmäßig, zuverlässig – und preisgünstig.“ So positioniert Lenovo die ThinkPad Edge-Serie für kleine Unternehmen. Wir prüfen, ob das gelungen ist und auch Privatanwender eine attraktive Office-Alternative vorfinden.

Ach, wie einfach war noch die Welt, als 2005 IBM seine PC-Sparte an Lenovo verkaufte. Es gab drei klar definierte Produktlinien für den Notebookmarkt: die R-Serie war der Einstieg in die Thinkpad-Welt. Die T-Serie stand für hochqualitätive Geschäfts-Notebooks, deren Ruf noch bis heute nachhallt. Und dann gab es noch die ultramobilen Geräte aus der X-Serie.

Heute ist alles etwas komplizierter: neben Lenovos ursprünglichen Marken finden sich sieben Thinkpad-Sparten im Produktportfolio. Neueste Sprösslinge daraus sind die ThinkPad Edge Modelle. Mit „durchdachter Einfachheit“ und günstig im Preis spricht Lenovo besonders kleine Unternehmen mit beschränktem Budget an, die aber dennoch nicht auf Qualität und Funktionsumfang verzichten wollen. Ein kleines Werbefilmchen (Clip Nr. 3) zeigt klar auf, worin sich das TP Edge gegen die Modelle R, SL und L abgrenzt:
Während die zuletzt genannten Geräte die klassische Style-Linie fortführen, versucht Lenovo mit dem Edge neue Design-Akzente zu setzen, ohne dabei auf bewährte Konzepte zu verzichten. Wir sind sehr gespannt, ob dies gelungen ist. Bereits im März hatte sich der kleine 13-Zoll-Bruder des hier vorgestellten 15-Zoll-Gerätes auf dem Teststand eingefunden und konnte durchaus überzeugen. Bald in den Läden: die 11-Zoll Variante der Serie.

Gehäuse

Wie wir testen - Gehäuse

Das Oberflächenmaterial ist anfällig für Fettflecke. Mangelnde Verriegelung.
Mangelnde Verriegelung
Seitliche Ansicht
Seitliche Ansicht

Die Edge-ThinkPads überraschen mit einem neuen, frischen, jedoch nach wie vor schlichten Design. Sanfte Rundungen haben das kantige Design der klassischen ThinkPads abgelöst. Und es gibt neben dem typischen schwarz zwei neue Farben für den Display-Deckel: Anthrazit und Rot. Einzig markant ist das ThinkPad-Logo auf der Gehäuseoberseite und auf der Baseunit. Pfiffig ist der rot leuchtende I-Punkt des Schriftzuges, welcher den Betriebszustand des Notebooks anzeigt. Auf weitere typische Betriebsanzeigen, wie z. B. für Festplattenaktivität oder WLAN-Status, verzichtet Lenovo. Lediglich an der LAN-Schnittstelle und am Stromanschluss gibt es kleine LEDs – diese fallen aber aufgrund der seitlichen Anordnung nicht auf. Auch gibt es keine Sondertasten oder WLAN-Schalter – so viel Schlichtheit haben wir in der Vergangenheit selten gesehen.

Ein silberner Rahmen ziert Displaydeckel sowie Baseunit und vermittelt einen stabilen Eindruck. Leider ist es kein Metall- sondern nur ein Kunststoffzierrahmen. Dennoch, der Kunststoff des Gehäuses wirkt hochwertig und verleiht der Baseunit die notwendige Verwindungssteifheit. Das gilt leider nicht für das Display: während die Displaydeckel der klassischen ThinkPads sich absolut nicht verwinden lassen, ist dies beim Edge leider möglich. Der untere Rand zwischen den Displayscharnieren ist besonders labil. Aber hier folgt das Edge der Tradition vieler anderer Laptops.
Der nächste Schwachpunkt am Gehäuse ist das rechte Viertel der Tastatur über dem optischen Laufwerk. Hier scheint ein Hohlraum unter der Tastatur zu sein, denn der Bereich um die „Enter“-Taste lässt sich stark eindrücken. Das ist nicht zu unterschätzen, denn auch beim Tippen mindert dies erheblich den Schreibkomfort (mehr dazu im Abschnitt „Eingabegeräte“). Die Abkehr vom ursprünglichen ThinkPad-Design bedeutet auch die Abkehr vom „Clamshell“-Design des Displays. Und so schließt der Deckel nicht mehr so passgenau, zumal eine richtige Display-Verriegelung fehlt. Auch hier reiht sich das TP Edge in die Kette der vielen Standard-Gehäuse ein.

Apropos Verriegelung: die Scharniere müssen nicht nur das Display geschlossen halten, sondern auch für guten Halt bei geöffnetem Bildschirm sorgen. Auch das gelingt dem Edge nicht so gut wie bei den höherwertigen T-Modellen. Die Haltekraft lässt bei einem Öffnungswinkel >120° stark nach, sodass das Display nach hinten wegzukippen droht.

Ausstattung

Wie wir testen - Gehäuse

Seit einigen ThinkPad Geräte-Generationen befinden sich die meisten Ports an der rechten oder linken Gehäuseseite, sodass diese leicht zugänglich sind. So auch beim TP Edge: Beamer, Netzwerkkabel oder USB-Festplatte schließt man mühelos ohne Verrenkungen an. Nachteil hiervon ist, dass die Kabel der angeschlossenen Geräte seitlich vom Gerät abstehen und so unter Umständen wertvollen Schreibtischplatz verschwenden oder gar beim Navigieren mit der Maus behindern.

Die Hinterseite nimmt fast ausschließlich der Akku in Anspruch und lässt lediglich Freiraum für einen USB-Port und Lüftungsschlitze. Rechter Hand sind ein Kensington-Anschluss, der Stromanschluss, DVD-Laufwerk, sowie zwei USB-Ports platziert. Vorne befindet sich nur der Cardreader (ohne Abdeckung gegen Verschmutzung). An der linken Seite gibt es einen kombinierten USB/eSATA-Port, einen VGA- und HDMI-Ausgang, einen kombinierten In/Out-Audio-Port, 34mm ExpressCard Slot und den LAN-Anschluss. Alle Schnittstellen sind gut zu erreichen und durch genügend Abstand lassen sie den anzuschließenden Geräten in der Regel ausreichend Platz. Lediglich beim Einsatz einer großen ExpressCard (z. B. UMTS) könnte diese unter Umständen den HDMI- und Audio-Port verdecken. Einen Dockingstationanschluss hat Lenovo wohl aus Kostengründen und Abgrenzung zu den übrigen Serien eingespart.

Frontseite: Cardreader ohne Abdeckung
Vorderseite
Linke Seite: VGA, USB/eSATA, HDMI, ExpressCard, AudioRechte Seite: 2x USB, DVD, Strom, SchlossRückseite: USB
Linke Seite
Rechte Seite
Rückseite

Kommunikation

Mit Bluetooth nach Standardversion 2.1, WLAN b\g\n und Gigabit-LAN hat Lenovo dem Edge zahlreiche Kommunikationsschnittstellen spendiert. Komplettiert wird das Paket mit einer integrierten Webcam samt Mikrofon. Die Bildqualität der Kamera indes ist mäßig, aber die Bildfolge flüssiger als bei billigen 15-Euro-Webcams. Für gelegentliche Videokonferenzen sollte sie damit ausreichen. UMTS gibt es als Option auch für die kleinen Edges. Ältere Schnittstellen wie Infrarot oder Modem wurden wegrationalisiert.

Sicherheit

Nicht gespart hat Lenovo bei der Sicherheit: Ein Festplattensensor schützt wie bei allen ThinkPad-Modellen die Festplatte vor Datenverlust bei starken Erschütterungen oder Stürzen, indem die Lese- und Schreibköpfe der Festplatte rechtzeitig von den Magnetscheiben zurückgezogen werden. Die spritzwassergeschützte Tastatur ist ein weiterer Sicherheitspunkt. Einen integrierten Fingerabdrucksensor gibt es als Ausstattungsvariante nur für die 15 Zoll-Geräte und war in unserem Testmodell nicht integriert. Außerdem fehlt ein TPM-Modul. Eine Backup- und Recovery-Software ist fester Bestandteil des ThinkVantage-Softwarepakets, das auf allen ThinkPad-Geräten installiert ist.

Zubehör

Die professionelle Ausrichtung auf den Business-Markt wird spätestens bei den Zubehör- und Serviceoptionen deutlich: zwar vermissen wir für die Edge-Serie eine Dockingstation, aber es gibt einen Portreplikator für den USB-Anschluss. Ein größerer Akku verlängert die Laufzeit und vielfältige Garantie- und Serviceleistungen runden das Angebot ab. Der Lieferumfang selbst ist ebenso spartanisch wie das Edge-Design: neben dem Netzteil und einer Kurzanleitung findet sich nichts im Karton. Sogar die Recovery-DVD muss man selbst erstellen. Das geht aber aufgrund der bereits installierten Software und Recovery-Partition auf der Festplatte recht einfach.

Clever finden wir die Idee, dass Netzteil in ein multifunktionales Ladegerät zu verwandeln: Zahlreiche Adapter ersetzen das Kabelgewirr von Handy-, MP3-Ladegerät & Co. Und einen USB-Hub im Netzteil … das kommt ja fast dem „Universal Business Adapter“ gleich …

Garantie

Lediglich ein Jahr Garantie ist beim Edge inklusive, lässt sich aber auf „ThinkPlus“ oder „Lenovo Care Services“ upgraden: dann bekommt man eine schnelle Reperatur oder ein Ersatzgerät (je nach Servicepaket auch bei Schäden durch Überspannung oder Wasser) – natürlich alles gegen Aufpreis. Die Kombinationsmöglichkeiten sind hier vielfältig.

Eingabegeräte

Wie wir testen - Eingabegeräte

Eingabegeräte
Eingabegeräte
Touchpad
Touchpad
Trackpoint
Trackpoint
Sondertasten statt F-Tasten
Sondertasten

Tastatur

Hohe Erwartungen stellen wir an die Tastatur, denn wer „ThinkPad“ im Namen trägt, weckt entsprechende Erwartungen an den Tippkomfort. Das im Edge verbaute Keyboard gibt sich nun im Chicklet-Look und fügt sich ins minimalistische Design nahtlos ein. Die Tasten haben einen geringen Hub und einen sanften, aber dennoch deutlichen Druckpunkt. Das Tastenmaterial ist angenehm hochwertig und schafft es sogar, einen Hauch Noblesse zu versprühen. Erfreulich groß sind die Enter-, Backspace- und Shift-Tasten. Zu klein sind hingegen die Cursortasten geraten. Besonders ungünstig sind die „Bild“-Tasten angebracht: sie befinden sich rechts und links neben dem Up-Cursor. Die Tasten sind zwar vertieft angebracht, aber da die Cursortasten nur etwa die Hälfte der Größe der normalen Tasten besitzen, trifft man gerne die falsche.

Dennoch, wie im Abschnitt „Gehäuse“ bereits angesprochen, hat die Tastatur einen großen Makel: im Bereich um die Backspace-, Enter- und Cursor-Tasten ist sie sehr instabil. Dieser Bereich gibt beim Tippen stark nach und die Tasten verkannten sich hin und wieder kurz. Der Hub- und Druckpunkt dieser Tasten vermatscht somit komplett und hinterlässt ein beinahe ekeliges Tippgefühl.

Die Hauptfunktionen der F-Tasten wurden auf die Zweitbelegung per „FN“-Taste verbannt. Als primäre Tastenbelegung findet man dort nun die für Notebooks übliche Zweitbelegung oder als Sondertasten ausgeführte Funktionen wie Lautstärke, WLAN/Bluetooth-Schalter, Helligkeitsregler, Kamera, Displaysteuerung, usw. Das finden wir durchaus sinnvoll.

Mausersatz

Das Touchpad ist im Vergleich zu anderen ThinkPads oder Notebooks sehr groß: 9,5 cm mal 5,5 cm sind schon fast gigantische Ausmaße. Das Oberflächenmaterial des Touchpads ist ähnlich angenehm und hochwertig wie das der Tastatur und beherrscht obendrein Multigesten mit zwei Fingern. Dadurch punktet das Lenovo Edge bei der Ergonomie.

Natürlich darf auf einem ThinkPad auch ein Trackpoint nicht fehlen. Dieser ist eine echte Alternative zu Maus oder Touchpad. Der Cursor lässt sich damit präzise steuern und durch die große Oberfläche fällt auch längeres Arbeiten mit dem Trackpoint nicht schwer. Den Fokus legt Lenovo von je her auf den Trackpoint, denn diesem spendiert man drei extra Maustasten, dem Touchpad nur zwei.

Display

Wie wir testen - Display

Die Helligkeit nimmt nach rechts deutlich ab.
Helligkeitsverlauf

Selbst der sparsame Büroarbeiter stellt gewisse Ansprüche an das Display seines Rechenknechts: hell und gleichmäßig ausgeleuchtet, versehen mit einer entspiegelten Oberfläche sollte er sein. Da sind die 230 cd/m2 des Edge an der linken Displayseite schon ein guter Wert, aber mit der Gleichmäßigkeit nimmt es das Notebook nicht so genau. Der Helligkeitswert nimmt nach rechts extrem ab – 150 cd/m2 sind es nur noch am rechten Rand. Der Schwarzwert ist mit 1,39 recht hoch und empfiehlt sich somit nicht für Multimedia-Anwendungen, Fotobearbeitung und dergleichen. Dieses Anwendungszenario steht ohnehin nicht an erster Stelle für Office-Geräte.

218
cd/m²
176.4
cd/m²
159.2
cd/m²
236
cd/m²
183.4
cd/m²
169.1
cd/m²
230
cd/m²
171.4
cd/m²
150.2
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
getestet mit Spyder 3 Elite
Maximal: 236 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 188.2 cd/m²
Ausleuchtung: 64 %
Helligkeit Akku: 183.4 cd/m²
Kontrast: 132:1 (Schwarzwert: 1.39 cd/m²)47.75% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
46.22% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)

Der eingeschränkte Farbraum ist typisch für diese Geräteklasse. Ebenso die Blinkwinkelabhängigkeit. In der Horizontalen ist sie in Ordnung (auch von der Seite), solange man im 90° Winkel auf das Display schaut. Weicht man von der idealen vertikalen Position ab, so wird das Bild überstrahlt (> 90°) oder invertiert (< 90°). Für Multimedia-Anwendungen wie Spiele oder DVDs disqualifiziert sich das ThinkPad Edge-Display durch die deutliche Sichtbarkeit eines feinen Rasters. Besonders unangenehm wird dies bei DVDs, wo man den Eindruck bekommt, Bildmaterial im Zeilensprungverfahren (Interlace) anzuschauen. Ebenfalls absolut untauglich ist das Display für den Außeneinsatz – trotz Entspiegelung. Hier hätte es eine doch deutlich höhere Helligkeit benötigt.

Abgedunkelt bei Tageslicht
Abgedunkelt bei Tageslicht
Volle Helligkeit Außeneinsatz
Volle Helligkeit Außeneinsatz
Volle Helligkeit Außeneinsatz
Volle Helligkeit Außeneinsatz
Display Nahaufnahme: nicht videotauglich
Display Nahaufnahme

Blickwinkel Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG
Blickwinkel Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG

Auf die individuellen Belange von Kleinunternehmen geht Lenovo mit unterschiedlichen Prozessor- und Grafikchip-Plattformen ein. So stehen neben Geräten mit AMD und Intel Prozessoren auch verschiedene integrierte Grafikchips vom jeweiligen Hersteller zur Verfügung. Unser 15-Zoll Testmodell wurde mit Intel Core i3-350M und 2 GByte Arbeitsspeicher geliefert. Dieser Zweikern-Prozessor (2,26 GHz) bietet das von den Desktop-Prozessoren bekannte Hyperthreading und 64bit Unterstützung, aber keinen Turbo-Boost. Außerdem ist ein HD-Grafikchip mit an Bord. Dieser taktet zwischen 500 und 667 MHz und unterstützt die Dekodierung von High Definition Videos. Die Daten für die CPU liefert eine 250 GByte große Festplatte mit 5400 U/min an.

Systeminfo CPUZ CPU
Systeminfo CPUZ Cache
Systeminfo CPUZ Mainboard
Systeminfo CPUZ RAM
Systeminfo CPUZ RAM SPD
Systeminfo GPUZ
Systeminfo HWInfo
Latenzen
Systeminformationen Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG
3.9
Windows 7 Leistungsindex
Prozessor
Berechnungen pro Sekunde
6.4
Speicher (RAM)
Speichervorgänge pro Sekunde
5.5
Grafik
Desktopleistung für Windows Aero
3.9
Grafik (Spiele)
3D-Business und Gaminggrafikleistung
5.1
Primäre Festplatte
Datentransferrate
5.8
Cinebench R10 Rendering Single 32Bit
2474
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 32Bit
5869
Cinebench R10 Shading 32Bit
1774
Cinebench R10 Rendering Single CPUs 64Bit
3077 Points
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 64Bit
7059 Points
Cinebench R10 Shading 64Bit
1769 Points
Cinebench R11.5 OpenGL 64Bit
1.23 fps
Cinebench R11.5 CPU Multi 64Bit
1.87 Points
Hilfe
PCMark 05 Standard
5259 Punkte
PCMark Vantage Result
4922 Punkte
Hilfe

Im Vergleich zu anderen Business-Laptops, wie dem kürzlich getesteten Toshiba Tecra M11, positioniert sich das Thinkpad Edge hinsichtlich Anwendungsperformance im erwarteten Bereich.
Der PCMark Vantage Benchmarktest bewertet das vorliegende Testsystem mit insgesamt 4922 Punkten. Damit kann sich das Edge vor vergleichbaren Systemen, wie etwa dem Tecra M11 (330M/GMA HD) - 4819 Punkte, und dem Thinkpad L512 (330M/GMA HD) aus eigenem Haus mit 4684 Punkten absetzen. Der geringe Vorsprung dürfte hier zu Lasten der etwas schnelleren Intel Core i3-350M CPU im Thinkpad Edge zurückzuführen sein.

Das es auch besser bzw. schneller geht, zeigt etwa der Vergleich mit dem Toshiba Tecra A11, ausgestattet mit Intel i5-430M CPU, das hier 5676 Punkte erreicht. Leistungstechnisch aber auch beim Preis schon in einer anderen Liga spielt etwa das HP Elitebook 8440p mit i5-520M CPU und GMA HD Grafik, das im gleichen Anwendungsbenchmarktest stolze 7770 Punkte einfährt.

Grundsätzlich ist die gebotene Anwendungsleistung für Standard-Büroaufgaben absolut ausreichend. Auch für HD- Filmmaterial stellt das Edge dank Unterstützung des HD-Grafikchips genügend Rechenleistung zur Verfügung.

3DMark 2001SE Standard
7827 Punkte
3DMark 03 Standard
3852 Punkte
3DMark 05 Standard
2608 Punkte
3DMark 06 1280x768 Score
1546 Punkte
Hilfe
Seagate Momentus 5400.6 ST9250315AS
Minimale Transferrate: 31.6 MB/s
Maximale Transferrate: 81 MB/s
Durchschnittliche Transferrate: 62.4 MB/s
Zugriffszeit: 18.2 ms
Burst-Rate: 65.6 MB/s

Die verbaute Festplatte liefert die Daten ohne erkennbare Performance-Einschränkungen im Rahmen der üblichen Transferraten. Das optische Laufwerk schreibt auch Double-Layer-DVDs, eignet sich aber wegen der mangelnden Haltbarkeit solcher Medien nicht für Backups von sensiblen Geschäftsdaten. Man sollte hier auf andere Medien ausweichen.

Emissionen

Wie wir testen - Emissionen

Geräuschemissionen

Erfreulich leise bleibt das Notebook unter geringer Last bzw. im wenig fordernden Office Betrieb. Knapp 30 dB(A) im Schnitt sind gerade einmal als zartes Surren zu vernehmen. Meist ist die Festplatte lauter als der Lüfter. Das Festplattengeräusch ist indes etwas nervig, da es recht hochfrequent in den Ohren klingt.
Auch unter Last sind die Emissionswerte gut: mit 36,4 dB(A) im Stresstest bleibt der Lüfter zwar deutlich hörbar, aber noch im gut erträglichen Rahmen. Ähnlich laut wird das DVD-Laufwerk. Bei einer Video-DVD beruhigt sich das Laufwerk aber bald wieder, sodass es nicht weiter stört.

Lautstärkediagramm

Idle
29.8 / 29.8 / 33.3 dB(A)
HDD
30.6 dB(A)
DVD
36.1 / dB(A)
Last
33.3 / 36.4 dB(A)
  red to green bar
 
 
30 dB
leise
40 dB(A)
deutlich hörbar
50 dB(A)
störend
 
min: dark, med: mid, max: light    (aus 15 cm gemessen)

Temperatur

Weniger gut sind die Werte bei der Temperatur. Im Ruhebetrieb werden schon fast 40° C auf der Unterseite erreicht. Die Temperatur steigt dann dort unter Last auf nahezu 50° C - das ist schon gefährlich heiß. Die Oberseite bleibt in beiden Szenarien zwar kühler, aber alles andere als kalt. Das ist wohl der Preis für ein leises Notebook: für eine kühleres Gerät müsste der Lüfter wesentlich mehr und häufiger drehen. Sprichwörtlich das Ei brät das kleine Netzteil unter Volllast mit sage und schreibe 61°C! Hier sollte Lenovo dringend nachbessern.

Max. Last
 45 °C36.9 °C30.7 °C 
 37.7 °C37.4 °C31.8 °C 
 32.9 °C34.6 °C33.9 °C 
Maximal: 45 °C
Durchschnitt: 35.7 °C
34.8 °C32.4 °C48.5 °C
30.7 °C38.2 °C48.2 °C
28.7 °C36.1 °C40.3 °C
Maximal: 48.5 °C
Durchschnitt: 37.5 °C
Netzteil (max.)  60.7 °C | Raumtemperatur 22.5 °C
(±) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 35.7 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Office auf 29.5 °C.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-7.1 °C).

Lautsprecher

Obligatorisch bei jedem Notebook sind Lautsprecher, je nach Einsatzzweck mehr oder weniger aufwendig realisiert. Bei Office-Geräten stehen Kollaborationsszenarien wie Videotelefonie oder E-Learning im Vordergrund. Sprache muss also klar und deutlich zu verstehen sein. Lenovo positioniert dazu die Lautsprecher am unteren Displayrand, sodass die Schallwellen ungehindert Richtung Benutzer abgestrahlt werden. Klangwunder darf man aber dennoch nicht erwarten: der Output ist zwar klar, aber Mitten und Tiefen fehlen gänzlich. Die Lautstärke der kleinen Lautsprecher kann durchaus überzeugen.

Akkulaufzeit

Wie wir testen - Akkulaufzeit

Mit einer maximalen Laufzeit von etwas mehr als 4 Stunden kann man zwar schon etwas unabhängig von der Steckdose arbeiten, aber das macht bei voll gedimmter Displaybeleuchtung wirklich keinen Spaß und strengt die Augen sehr an. Ähnliche Geräte kommen länger ohne externe Stromzufuhr aus.
Dass sich auf die Laufzeit neben der tatsächlichen Auslastung auch die Displayhelligkeit direkt auswirkt, zeigte der Versuch bei der DVD Wiedergabe: reduziert man die Helligkeit um drei bis vier Stufen (von insgesamt 15), bleibt das Bild noch recht hell, die Laufzeit verlängert sich aber um bis zu 40 Minuten auf ca. zweieinhalb Stunden. Surfen per WLAN kann man rund 3 Stunden und 20 Minuten. Erfahrungsgemäß sinkt die Laufzeit stark, wenn das WLAN dauerhaft mit starken Transferraten belastet wird. Unter Last hält das ThinkPad Edge gerade etwas länger als eine Stunde. Ein größerer Akku wäre also angebracht. Der optional erhältliche 9-Zellen-Akku sollte theoretisch eine 50 % höhere Laufleistung gegenüber dem standardmäßigen 6-Zellen-Akku liefern.

Maximale Akkulaufzeit (Readers Test)
Readers Test
WLAN Test (surfen)
WLAN Test (surfen)
DVD Test 1 (volle Helligkeit)
DVD Test 1
DVD Test 2 (reduzierte Helligkeit)
DVD Test 2
Minimale Laufzeit  (Classic Test)
Classic Test
Ladegraph: bei minimaler Displayhelligkeit (bei 30%-Marke) wird schneller geladen als bei voller. Die letzten 20% gehen aber immer langsam.
Ladegraph
Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
4h 10min
Surfen über WLAN
3h 18min
DVD
2h 24min
Last (volle Helligkeit)
1h 9min

Mit 11-18 Watt Energieaufnahme im Idle-Betrieb ohne Last liegt das Thinkpad Edge im erwarteten Bereich. Unter Last kann der Energiehunger zwar auf mehr als 50W ansteigen, im praxisnahen betrieb sollte dies aber kaum vorkommen.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.2 / 0.3 Watt
Idledarkmidlight 11.1 / 14.8 / 18.1 Watt
Last midlight 34.9 / 51.8 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        

Fazit

Wie wir testen - Fazit

Das ThinkPad Edge ist womöglich der erste Schritt von der Loslösung des klassischen ThinkPad Designs hin zu einem modernen Styling. Ob das tatsächlich notwendig ist, bleibt wohl Geschmackssache. Funktional und auch bei der Verarbeitung muss man jedoch Rückschritte hinnehmen.
Zwar positioniert Lenovo die ThinkPad Edge-Serie klar als günstige Einstiegsklasse mit gehobener Ausstattung, dennoch kann das Edge die Qualitätsansprüche an ein ThinkPad nicht komplett einhalten.

Die Abkehr vom „Clamshell“-Design ist wohl dabei der größte Fehler. Denn damit verliert Lenovo ein funktionales Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz: Dieser Verschlussmechanismus verhinderte zuverlässig das Eindringen von kleinen Gegenständen (z. B. Büroklammer) zwischen Display und Keyboard.
Der zweite große Schwachpunkt ist die „Hohlraumtastatur“ – hätte Lenovo hier besser gearbeitet, gäbe es wahrlich nichts am Keyboard auszusetzen.
Das Display ist sehr ungleichmäßig ausgeleuchtet – beinahe so, als ob die LEDs nur im linken Displayrand sitzen würden. Unangenehm ist auch die Temperatur unter Last. 

Bei der Rechen- und Laufleistung bewegt sich das Edge im üblichen Rahmen für diese Geräteklasse. Mit einem Straßenpreis von derzeit rund 630 € bekommt man mit dem ThinkPad Edge 15 schon recht viel Ausstattung und Rechenleistung geboten. Mit zusätzlichen Serviceoptionen und cleveren Zubehördetails wie dem multifunktionalen Netzteil bietet Lenovo interessante Upgrades. Diese sucht man in diesem Preissegment bei der Konkurrenz meist vergeblich. 

Trotz aller Billigheimerei liefert Lenovo ein insgesamt rundes Paket. Bezüglich der serienmäßig gebotenen Features macht dem Edge in diesem Preissegment so schnell wohl kein Hersteller Konkurrenz.
Die hier getestet Ausstattungsvariante wird mittlerweile nicht mehr auf der Homepage von Lenovo gelistet. Dort findet man derzeit nur Modelle mit Core i5-430 als kleinsten Core i-Prozessor. Bei einzelnen Shops kann man das Gerät dennoch ordern.

» Das ThinkPad Edge 15 ist ab 629,- € bei bei Notebooksbilliger.de erhältlich

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Im Test:  Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG
Im Test: Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG, zur Verfügung gestellt von:

Datenblatt

Prozessor
Intel Core i3-350M 2 x 2.3 GHz, Arrandale
RAM
2048 MB 
, Micron Technology - PC3-8500 - 16JSF25664HZ-1G1F1
Bildschirm
15.60 Zoll 16:9, 1366 x 768 Pixel, Len40B0 - LP156WH2-TLBA, spiegelnd: nein
Mainboard
Intel HM55
Massenspeicher
Seagate Momentus 5400.6 ST9250315AS, 250 GB 
, 5400 U/Min
Soundkarte
Realtek ALC269 @ Intel Ibex Peak PCH
Anschlüsse
1 Express Card 34mm, 4 USB 2.0, 1 VGA, 1 HDMI, 1 Kensington Lock, 1 eSata, Audio Anschlüsse: 1 In/Out-Kombiport, Card Reader: 7-in-1 (SD, SDHC, MS, MS Pro, MMC, xD, xD H), Kensington
Netzwerk
Realtek RTL8168D/8111D Family PCI-E GBE NIC (10/100/1000MBit/s), Intel WiFi Link 1000 BGN (b/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth 2.1 EDR, UMTS als Option
Optisches Laufwerk
HL-DT-ST DVDRAM GT30N
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 37 x 382 x 246
Akku
52 Wh Lithium-Ion, Sony 42T4755 - Serial: 3058
Betriebssystem
Microsoft Windows 7 Professional 64 Bit
Kamera
Webcam: Ricoh 2 Megapixel
Sonstiges
9-Zellen-Akku, AC/DC Kombo-Adapter, PowerHub, USB Portreplikator, Funkttastatur & -maus, Tasche, USB-Festplatte, div. Handy-Adapter, div. Garantieverlängerungen, Backup, Recovery, ThinkVantage Toolkit, 12 Monate Garantie
Gewicht
2.5 kg, Netzteil: 340 g

 

Kleines, aber heißes Netzteil. Mehr ist im Lieferumfang nicht enthalten.
Ein leuchtendes i-Tüpfelchen.
Der einzige Sonder-Knopf ist der Power-Button.
Office Starter erstetzt MS Works.
Die Umfangreiche Toolsammlung ...
... bietet eine übersichtliche Konfiguration ...
...ohne dabei den Autostart vollzumüllen. Dadurch bootet das Edge ziemlich fix.
Beim Cardreader kann man direkt auf die Platine schauen. Eine Abdeckung fehlt.
Hier ist Platz für das optionale UMTS-Modul.
Auch der Festplattenwechsel ist ein Kinderspiel.
Einige Stellen sind mäßig verarbeitet ...
... Schon leichter Druck über dem DVD-Laufwerk biegt das Chassis: es entstehen größere Spaltmaße.
Webcam und Micro.
Über eine große Service-Klappe erreicht man mühelos alle Komponenten ...
... wie RAM und Heatpipe. Die Lüftung kann einfach von Staub befreit werden.
Lenovo | Pfiffiges Zubehör: Das multifunktionale Netzteil gibt es auch mit USB-Hub.

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Test Bibliothek

  • Weitere eigene Testberichte

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Links

  • Herstellerinformationen zum Testgerät

Preisvergleich

Pro

+ Mattes Display
+ Leise, auch unter Last
+ Festplattensensor
+ Funktionstasten ersetzen F-Tasten
+ Viele Zubehör-Optionen und –Services

Contra

- Schlecht ausgeleuchtetes Display
- Heiß unter Last und auch im Leerlauf
- Kleinere Verarbeitungsmängel

Shortcut

Was uns gefällt

Das schlichte Design, das auf neue Funktionalität setzt. Das große Multigesten-Touchpad.

Was wir vermissen

Das „Clamshell“-Design des Displayrahmens sowie eine anständige Display-Verriegelung.

Was uns verblüfft

Die umfangreiche Ausstattung sowohl in Hardware als auch in Software (ThinkVantage Toolbox) für diesen Preis. Das clevere multifunktionale Netzteil, welches es als Option zu kaufen gibt.

Die Konkurrenz

… ist meist teurer. Lenovos L-Serie ist zwar günstiger als die T-Serie und auch besser verarbeitet als das Edge, aber immer noch 200 € teurer. Das Toshiba Tecra M11 ist bei ähnlicher Ausstattung knapp 250 € teurer. Features wie Festplattensensor und Multigesten-Touchpad sucht man in dieser Preisklasse oft vergebens. Mögliche Alternative: HP's ProBook Serie.

Bewertung

Lenovo ThinkPad Edge 15 0301-DFG - 04.12.2010 v2 (old)
Norman Pausch - Fotos: Revil.O

Gehäuse
74%
Tastatur
79%
Pointing Device
90%
Konnektivität
72%
Gewicht
81%
Akkulaufzeit
76%
Display
66%
Leistung Spiele
54%
Leistung Anwendungen
86%
Temperatur
78%
Lautstärke
92%
Auf- / Abwertung
79%
Durchschnitt
77%
79%
Office - gewichteter Durchschnitt
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Autor: Norman Pausch - Fotos: Revil.O (Update: 30.04.2019)