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Test Lenovo ThinkPad X1 (NWK3QGE) Notebook

Business as usual? Das Spitzenmodell aus Lenovos ThinkPad-X1-Baureihe muss in unserem Testparcours unter Beweis stellen, ob es seinen stattlichen Preispunkt von fast 1800 Euro rechtfertigen kann. Integriertes UMTS, ein großes Solid State Drive und eine flotte Core-i7-CPU gehören zur Standardausstattung des dünnsten ThinkPads aller Zeiten.

Ein ThinkPad ist klobig, massiv und schwer - drei Grundsätze, die spätestens seit der Vorstellung des X1 Mitte 2011 nicht mehr zwangsläufig gelten müssen. Mit einer Dicke von gut 21 Millimetern nur knapp über der Ultrabook-Klasse angesiedelt, soll der elegante Arbeiter frischen Wind in Lenovos optisch etwas angestaubte Business-Sparte bringen.

Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits die Einstiegsvariante - falls man bei etwa 1200 Euro denn von einer solchen sprechen kann - unter die Lupe genommen haben, hat nun das fast 1800 Euro teure Topmodell seinen Weg in unser Testlabor gefunden. Statt des ebenfalls nicht gerade leistungsschwachen Core i5 2520M wurde hier der momentan schnellste mobile Dualcore-Prozessor, Intels Core i7 2640M, zusammen mit 8 GByte Arbeitsspeicher und einerm 160 GByte großen Solid State Drive verbaut.

Da sich an der weiteren Ausstattung sowie dem Gehäuse selbst praktisch nichts geändert hat, wollen wir diese Kapitel überspringen und gleich mit dem Abschnitt Display einsteigen. Für alle Einzelheiten bezüglich der Verarbeitungsqualität, Schnittstellen oder Eingabegeräte soll an dieser Stelle auf unseren vorherigen Testbericht verwiesen werden.

Das Konkurrenzumfeld in der Klasse von 12 bis 14 Zoll ist breit gefächert, auch wenn nur wenige Modelle neben dem ThinkPad X1 eine ähnliche Verknüpfung von hoher Leistung sowie schlanker Bauform aufweisen. Diesem Anspruch noch am nächsten kommen beispielsweise das Dell Latitude E6320 oder Fujitsus Lifebook S761, eher auf den Consumer-Bereich ausgerichtet ist das Macbook Pro 13.

Display

Wie wir testen - Display

Business-Notebook ohne mattes Display? "Frevel!", werden da einige rufen und haben nicht Unrecht: Auch für unseren Geschmack gehört die Anzeige eines Profi-Gerätes ohne Wenn und Aber entspiegelt. Das bis in die Ecken ("Edge-to-Edge") reichende Gorilla-Glas auf der Oberseite reflektiert zwar einen Hauch weniger Umgebungslicht als gewöhnliche Glare-Displays, fällt aber dennoch störend auf.

Leider kommt auch in unserem voll ausgestatteten X1 nur ein WXGA-Panel mit 1366 x 768 Bildpunkten zum Einsatz. In Verbindung mit einer Diagonale von 13,3 Zoll resultiert daraus eine Pixeldichte von etwa 118 dpi - ausreichend fein, doch eine noch etwas größere Arbeitsfläche würde die Kundschaft sicherlich begrüßen. Asus möchte seine nächste Ultrabook-Generation bis hinab zum 11,6-Zoll-Modell mit FullHD-Displays ausstatten, so dass auch Lenovo in diesem Punkt nachbessern sollte.

Auf einem bereits jetzt hervorragenden Niveau liegt die Helligkeit der Anzeige. Ganze 331 cd/m² stemmt das in 15 Schritten regelbare LED-Backlight in der Maximaleinstellung, fast zehn Prozent mehr als in unserem ersten Test. Die Herstellerangabe von 350 cd/m² wird zwar noch immer knapp verfehlt, im Konkurrenzvergleich macht das ThinkPad aber trotzdem eine gute Figur (Lifebook S761 253 cd/m², Latitude E6320 195 cd/m²). Lediglich die Ausleuchtung von 81 Prozent könnte noch ein wenig homogener ausfallen.

353
cd/m²
367
cd/m²
354
cd/m²
322
cd/m²
348
cd/m²
315
cd/m²
316
cd/m²
298
cd/m²
305
cd/m²
Ausleuchtung des Bildschirms
Lenovo LP133WH2-TLM5 getestet mit Gossen Mavo-Monitor
Maximal: 367 cd/m² (Nits) Durchschnitt: 330.9 cd/m²
Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 348 cd/m²
Kontrast: 124:1 (Schwarzwert: 2.8 cd/m²)37.88% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
54% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
36.49% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)

Herbe Enttäuschung bei Schwarzwert und Kontrast: Mit 2,8 cd/m² und einem Verhältnis von 124:1 bestätigen sich die schlechten Werte der kleineren Ausstattungsvariante. Qualitativ ist das verbaute TN-Panel (Lenovo LP133WH2-TLM5) somit keinen Deut besser als bei günstigen Einstiegsnotebooks für weit unter 500 Euro. Age, quod agis, Lenovo! Diese Kritik richtet sicher allerdings ebenso an andere Hersteller, nur in wenigen Ausnahmefällen (Apple MacBook Pro 13) werden wirklich hochwertige Displays verbaut.

Gleichermaßen dürftig fällt auch der Farbumfang aus, welcher in etwa dem des Fujitsu Lifebook S761 entspricht. Subjektiv wirkt das Bild durch die verspiegelte Oberfläche und die hohe Helligkeit dennoch sehr lebendig. Einzig für die professionelle Bildbearbeitung empfiehlt sich der Anschluss eines zusätzlichen externen Monitors per Mini-DisplayPort oder HDMI.

ThinkPad X1 vs. AdobeRGB (t)
ThinkPad X1 vs. AdobeRGB (t)
ThinkPad X1 vs. sRGB (t)
ThinkPad X1 vs. sRGB (t)
ThinkPad X1 vs. E6320 (t)
ThinkPad X1 vs. E6320 (t)
ThinkPad X1 vs. S761 (t)
ThinkPad X1 vs. S761 (t)

Im Außengebrauch sowie bei der Blickwinkelstabilität ist kaum ein Unterschied zu unserem ersten ThinkPad X1 feststellbar. Auf direktes Sonnenlicht reagiert das Display noch immer mit starken Reflexionen, auch wenn die weiter gesteigerte Helligkeit zumindest im Schatten eine problemlose Ablesbarkeit gewährleistet. Dabei sollte man sich möglichst mittig vor dem Monitor positionieren, besonders Abweichungen nach oben oder unten führen zu einer starken Verfälschung des Bildinhaltes. Für größere Blickwinkel (und einen höheren Kontrast) würden wir uns ein IPS-Display wünschen, wie es viele Tablets (beispielsweise das Asus Transformer Prime) bieten.

Außeneinsatz
Außeneinsatz
Blickwinkel
Blickwinkel
3,5 GHz maximale Turbo-Taktrate
3,5 GHz maximale Turbo-Taktrate

Fast 600 Euro Mehrpreis gegenüber der günstigsten Version des Notebooks sind eine Menge Geld - wir wollen nun untersuchen, ob diese Investition lohnt.

Intels Core i7-2640M ist der zur Zeit schnellste Dual-Core-Prozessor auf dem Markt. Er basiert auf der kurz vor der Ablöse stehenden Sandy-Bridge-Architektur, welche in einem 32-Nanometer-Prozess gefertigt wird. Für ein opulentes Leistungsangebot sorgt eine Kerntaktrate von 2,8 GHz, welche mittels Turbo Boost 2.0 bis auf 3,3 GHz (beide Kerne) beziehungsweise sogar 3,5 GHz (ein Kern) angehoben werden kann. Wie beim i5-2520M werden Features wie AVX, AES-NI oder Hyperthreading für die parallele Bearbeitung von 4 Threads unterstützt, jedoch besitzt der i7-2640M den größeren L3-Cache von 4 MByte. Die TDP beider Modelle liegt bei angemessenen 35 Watt.

Das ThinkPad X1 verfügt über keine dedizierte Grafikeinheit, sondern nutzt die im Prozessor integrierte HD Graphics 3000. 12 sogenannte Execution Units (EUs) mit einem Takt von 650 bis 1300 MHz (Turbo) stellen eine eher mäßige 3D-Leistung bereit, welche sich in etwa mit Einstiegsmodellen wie der AMD Radeon HD 6450M vergleichen lässt. Videos können von der HD 3000 nicht nur bei der Wiedergabe beschleunigt, sondern über die Quick-Sync-Einheit auch besonders schnell encodiert werden.

Neben einem 160-GByte-SSD kommen großzügige 8 GByte RAM zum Einsatz, die sich auf einem einzigen Modul vom Hersteller Elpida befinden. Derart große DIMMs haben Seltenheitswert, da ihr Preis momentan noch etwa 50 Prozent über dem zweier 4-GByte-Module liegt. Weiter aufrüsten lässt sich diese Kapazität mangels eines zweiten Slots nicht.

Systeminfo CPUZ CPU
Systeminfo CPUZ Cache
Systeminfo CPUZ Mainboard
Systeminfo CPUZ RAM
Systeminfo CPUZ RAM SPD
Systeminfo GPUZ
Systeminfo HDTune
DPC Latenzen
Systeminformationen Lenovo ThinkPad X1 NWK3QGE

Prozessor

Lob an Lenovo: Sowohl im Netz- als auch im Akkubetrieb erreicht der Core i7-2640M seine maximalen Turbotaktraten, dementsprechend hervorragend fallen die Leistungswerte in unseren Benchmarks aus. Im Cinebench R10 konnten wir 5519 respektive 11943 Punkte im Single- und Multithreadtest ermitteln, der aktuelle Cinebench R11.5 lieferte einen starken Score von 3,15 Punkten (alles 64 Bit). Dies entspricht einer Mehrleistung von ungefähr zehn Prozent gegenüber dem i5-2520M, das Vorgängermodell i7-2620M (Lifebook S761Latitude E6320) kann hingegen nur um etwa drei bis vier Prozent distanziert werden. Für einen wirklich deutlichen Leistungssprung wäre ein Quad-Core vonnöten, den es in der 35-Watt-Klasse (TDP) jedoch erst mit Ivy Bridge geben wird. In der Praxis dürfte es aber nur selten passieren, dass der i7-2640M keine zufriedenstellende Rechenleistung liefern kann.

Cinebench R10 Rendering Single 32Bit
4455
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 32Bit
9830
Cinebench R10 Shading 32Bit
5185
Cinebench R10 Rendering Single CPUs 64Bit
5519 Points
Cinebench R10 Rendering Multiple CPUs 64Bit
11943 Points
Cinebench R10 Shading 64Bit
5711 Points
Cinebench R11.5 OpenGL 64Bit
9.04 fps
Cinebench R11.5 CPU Multi 64Bit
3.15 Points
Hilfe
AS-SSD-Benchmark
AS-SSD-Benchmark

Massenspeicher

Einer der Hauptgründe für den hohen Preis des Notebooks ist das 2,5-Zoll-SSD von Intel (SSD 320/SSDSA2BW160G3L), welches allein schon über 200 Euro kostet und beispielsweise auch im ThinkPad T420s verbaut wird. Von den insgesamt 160 GByte Kapazität hat Lenovo knapp 12 GByte für die Recovery-Partition reserviert, die nach dem Brennen einer Wiederherstellungs-DVD gelöscht und für andere Zwecke genutzt werden kann.

Mit sequentiellen Transferraten von 262 MB/s Lesen und 169 MB/s Schreiben im AS-SSD-Benchmark können wir die Herstellerangaben (270 bzw. 165 MB/s) nahezu exakt bestätigen. Bei kleinen 4K-Dateien erreicht der Datenträger noch 15 respektive 27 MB/s, der 4K-64Thrd-Test (praktisch eher ein Ausnahmefall) endete mit 124 und 59 MB/s.

Verglichen mit herkömmlichen Festplatten sind dies beeindruckende Ergebnisse, die von aktuellen High-End-SSDs mit SATA-III-Interface, beispielsweise der Samsung PM830 im Dell XPS 13, aber nochmals deutlich übertroffen werden. Intels Laufwerke gelten dafür als besonders zuverlässig, was bei einem Profigerät wie dem ThinkPad X1 kein unwichtiger Punkt sein dürfte.

Intel SSD 320 Series SSDSA2BW160G3L
Minimale Transferrate: 77 MB/s
Maximale Transferrate: 146.1 MB/s
Durchschnittliche Transferrate: 140.1 MB/s
Zugriffszeit: 0.1 ms
Burst-Rate: 39.2 MB/s
CPU Benutzung: 1 %

Systemperformance

Das flotte Solid State Drive sorgt in Verbindung mit dem leistungsstarken Prozessor für eine exzellente Systemleistung. 11911 Punkte im PCmark Vantage sowie 3312 Punkte im PCMark 7 liegen in Schlagdistanz zum Fujitsu Lifebook S761, das Dell Latitude E6320 fällt mangels SSD klar zurück. Gegenüber unserem ersten Test des X1 mit i5-2520M und 320-GByte-HDD (7302/2323 Punkte) können wir einen signifikanten Performancesprung vermelden.

Im Alltag ist vor allem das schnelle Intel Laufwerk ein echter Zugewinn. Ist das Betriebssystem Windows 7 Professional 64 Bit nach etwa 20 Sekunden gestartet, kann sofort und ohne weitere Verzögerungen gearbeitet werden. In Verbindung mit der hohen Singlethread-Performance des Prozessors überzeugt das System zudem mit einem überaus spontanen Ansprechverhalten und ausreichenden Leistungsreserven für nahezu alle (2D-)Anwendungen.

4.7
Windows 7 Leistungsindex
Prozessor
Berechnungen pro Sekunde
7
Speicher (RAM)
Speichervorgänge pro Sekunde
7.1
Grafik
Desktopleistung für Windows Aero
4.7
Grafik (Spiele)
3D-Business und Gaminggrafikleistung
6.2
Primäre Festplatte
Datentransferrate
7.7
PCMark Vantage Result
12128 Punkte
PCMark 7 Score
3758 Punkte
Hilfe

Grafiklösung

Etwas weniger euphorisch fällt unser Urteil über die integrierte Grafikeinheit aus. Obwohl Intel gegenüber dem Vorgänger einen zweifellos großen Schritt gemacht hat und auch die Treiberqualität verbessert wurde, siedelt sich DirectX-10.1-fähige HD 3000 nur im Low-End-Bereich an. Wir konnten 3452 Punkte im 3dMark 06 und 1753 Punkte im 3dMark Vantage ermitteln, minimal mehr als in Verbindung mit dem Core i5-2520M (identische GPU-Taktraten).

3DMark 03 Standard
8003 Punkte
3DMark 05 Standard
6128 Punkte
3DMark 06 Standard Score
3452 Punkte
3DMark Vantage P Result
1753 Punkte
Hilfe

Gaming Performance

Spieler werden sich vermutlich kaum für das ThinkPad X1 interessieren, doch in niedrigen Einstellungen kann das Business-Gerät auch einige aktuelle Titel knapp flüssig darstellen.

Als traditionell recht anspruchslos gilt dabei EAs Fußballsimulation Fifa 12. Auch in der nativen Displayauflösung von 1366 x 768 Pixeln, hohen Details und mit zweifacher Kantenglättung erzielten wir noch gute 31 fps. Um gelegentliche Ruckler zu unterbinden, würden wir allerdings mittlere Settings empfehlen.

Die detaillierte Optik von Anno 2070 sowie Deus Ex: Human Revolution stellt weitaus höhere Anforderungen an die Grafikkarte. In beiden Spielen mussten wir uns auf 1024 x 768 Bildpunkte und die minimale Detailstufe beschränken, um spielbare Bildraten von knapp über beziehungsweise leicht unter 30 fps zu erreichen. Bereits ein älteres Mittelklasse-Modell wie die Mobility Radeon HD 5650 ist mehr als doppelt so schnell.

Fifa 12
Fifa 12
Anno 2070
Anno 2070
Deus Ex
Deus Ex
min.mittelhochmax.
Deus Ex Human Revolution (2011) 26.7
Fifa 12 (2011) 120.4 65.1 30.9
Anno 2070 (2011) 33.4 13.8

Emissionen

Wie wir testen - Emissionen

Geräuschemissionen 

Dank eines SSD statt der zuvor verbauten mechanischen Festplatte ist unser ThinkPad X1 im Leerlauf noch ein wenig leiser geworden. Der Lüfter läuft zwar noch immer durchgängig, ist mit 29,8 bis 30,3 dB(A) aber praktisch nicht wahrnehmbar. Bei geringer Auslastung, beispielsweise beim Surfen oder in Office-Programmen, verbleibt die Geräuschentwicklung auf diesem Niveau und sorgt für ein ungestörtes Arbeiten.

Erst wenn über längere Zeit eine größere Rechenleistung abgerufen wird, dreht der Lüfter langsam hoch und erreicht im 3DMark 06 deutlich hörbare 37,3 dB(A). Noch höhere Werte konnten wir lediglich in unserem Stresstest beobachten, der die Lautstärke auf bis zu 39,8 dB(A) steigerte. Dadurch, dass der Lüfter schnell und mit feiner Granularität auf Temperaturänderungen reagiert, ist das Betriebsgeräusch immer optimal an die jeweilige Situation angepasst. Auch nach längerer Volllast fällt der kleine und leider etwas hochfrequente Quirl schnell wieder auf das Leerlaufniveau zurück. 

Insgesamt erscheint uns die Lautstärke in Anbetracht der schlanken Bauform und des leistungsfähigen Prozessors durchaus angemessen. Wer ohnehin nur an maximaler Performance interessiert ist, kann im Energie-Manager Lenovos "Turbo Boost+" aktivieren. In diesem Modus wird die Lüfterdrehzahl stark angehoben, um die Taktreserven des Prozessors maximal auszuschöpfen.

Lautstärkediagramm

Idle
29.9 / 30.3 / 30.3 dB(A)
Last
37.3 / 39.8 dB(A)
  red to green bar
 
 
30 dB
leise
40 dB(A)
deutlich hörbar
50 dB(A)
störend
 
min: dark, med: mid, max: light   Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen)
Stresstest
Stresstest

Temperatur

Die Temperaturentwicklung des ThinkPads präsentiert sich im Leerlauf zunächst vorbildlich. An keiner Stelle erwärmt sich das Gehäuse über 28 Grad Celsius, die Handballenauflagen bewegen sich nahe der Zimmertemperatur. Unter Last (Prime95 + FurMark) ändert sich dieses Bild drastisch: Besonders im Bereich des Luftauslasses steigen die Temperaturen stark an und knacken locker die 50-Grad-Marke. Auf dem Schoß möchte man das Gerät jetzt nicht mehr betreiben. In der Praxis werden solch hohe Werte aber nur dann auftreten, wenn das Gerät im Hochsommer über längere Zeit voll gefordert wird - doch auch dafür muss ein Notebook ausgelegt sein.

Nicht nur die Temperaturen des Gehäuses, sondern auch die der CPU klettern in unserem Stresstest auf bedenklich hohe Werte. Bei bis zu 98 Grad Celsius zeigt der Prozessor bereits leichtes Throttling auf 2,2 bis 2,6 GHz (Standardtaktrate: 2,8 GHz). Die Grafikeinheit kann mit etwa 1250 MHz knapp ihre maximale Turbo-Taktrate beibehalten. Lassen wir Prime95 ohne FurMark laufen, pendelt sich der i7-2640M bei ungefähr 3,0 GHz ein.

 

Max. Last
 56.1 °C45.1 °C29.5 °C 
 43.6 °C43.6 °C30.6 °C 
 34.7 °C30.1 °C30.1 °C 
Maximal: 56.1 °C
Durchschnitt: 38.2 °C
32.4 °C44.8 °C52.5 °C
34.5 °C46.6 °C51.7 °C
30.7 °C35.8 °C38.8 °C
Maximal: 52.5 °C
Durchschnitt: 40.9 °C
Netzteil (max.)  57.3 °C | Raumtemperatur 20.2 °C | Voltcraft IR-360
(-) Die Durchschnittstemperatur auf der Oberseite unter extremer Last ist 38.2 °C. Im Vergleich erhitzte sich der Durchschnitt der Geräteklasse Subnotebook auf 30.8 °C.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 56.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 22.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.4 °C).
Sound-Panel
Sound-Panel

Lautsprecher

Die Soundqualität der Stereolautsprecher hat sich gegenüber dem vorherigen Test nicht verändert. Das ThinkPad X1 spielt weiterhin nur im Mittelfeld, was vor allem an den begrenzten Bass-Reserven und der nur durchschnittlichen Maximallautstärke liegt. Tipp: Da die Boxen vor allem nach unten und zur Seite abstrahlen, empfiehlt es sich, dass Notebook an der Vorderseite um einige Millimeter anzuheben. Mit dieser kleinen Tuning-Maßnahme lässt sich die Räumlichkeit und Brillanz im Hochton-Bereich nicht unerheblich verbessern, was insbesondere der Film- und Musikwiedergabe zugute kommt. Auf externe Lautsprecher per HDMI, DisplayPort oder 3,5-Millimeter-Klinke sollte nach Möglichkeit dennoch nicht verzichtet werden.

Akkulaufzeit

Wie wir testen - Akkulaufzeit

Energieaufnahme

Mit 7,0 bis 12,2 Watt im Leerlauf agiert die Core-i7-Version des ThinkPad X1 sparsamer als das Modell mit Core-i5-Prozessor, was zum Teil aber auch auf die effiziente SSD-Festplatte zurückgeführt werden kann. Denkbar wäre zudem, dass Lenovo mit einem aktualisierten BIOS die Stromsparfähigkeiten der Plattform besser ausnutzt.

Unter Last kehrt sich dieser Vorsprung ins Gegenteil um, auch wenn die Differenzen recht gering ausfallen. Maximal 62,4 Watt zieht das Notebook aus der Steckdose, 5 Watt mehr als das Schwestermodell. Im 3DMark 06 nehmen beide Geräte im Rahmen der Messgenauigkeit die gleiche Leistung auf - bei einer identischen TDP von 35 Watt und nur wenigen hundert MHz Taktunterschied waren ohnehin ähnliche Werte zu erwarten. Das 90-Watt-Netzteil hat keine Probleme, diesen Leistungsbedarf zu decken, selbst wenn parallel noch der Akku geladen werden soll.

Stromverbrauch
Aus / Standbydarklight 0.2 / 0.6 Watt
Idledarkmidlight 7 / 10.8 / 12.2 Watt
Last midlight 52.8 / 62.4 Watt
 color bar
Legende: min: dark, med: mid, max: light        Voltcraft VC 940

Akkulaufzeit 

Die reduzierte Energieaufnahme im Leerlauf spiegelt sich in einer verlängerten Laufzeit des fest integrierten 39-Wattstunden-Akkus wieder. 6 Stunden und 9 Minuten im Battery Eater Readers Test sind für ein aktuelles Notebook zwar bestenfalls Durchschnitt und praktisch kaum erreichbar (WLAN aus, minimale Displayhelligkeit), aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

Bei typischer Nutzung mit WLAN und angepasster Hintergrundbeleuchtung (150 cd/m²) hält das ThinkPad 3 Stunden und 31 Minuten durch. Ein größerer Akku wie im Lifebook S761 wäre auch hier von Vorteil - dieser fiel bei Lenovo jedoch dem Streben nach einem möglichst dünnen Gehäuse zum Opfer. Für nicht gerade preiswerte 240 Euro (etwas günstiger bei manchen Online-Shops) ist ein separater Akku-Slice mit zusätzlichen 36 Wattstunden erhältlich, der unten an das Gerät gesteckt wird und knapp 7 Stunden Internetsurfen ermöglichen sollte.

Schon nach gerade einmal 43 Minuten im Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, WLAN an) muss das X1 zurück an die Steckdose. Lenovos versprochene Ladezeit von nur 30 Minuten für 80 Prozent Füllstand können wir bestätigen, die restlichen 20 Prozent nehmen allerdings weitere 44 Minuten in Anspruch. Praktisch: Wer will, kann in den erweiterten Optionen des Lenovo-Energie-Managers selbst bestimmen, wann und wie weit die Zellen geladen werden. Beschränkt man sich beispielsweise darauf, den Akku nie über 90 Prozent zu laden, verlängert dies die Lebenserwartung desselben drastisch.

maximale Akkulaufzeit (Readers Test)
Readers Test
minimale Laufzeit  (Classic Test)
Classic Test
Ladevorgang
Ladevorgang
Akkulaufzeit
Idle (ohne WLAN, min Helligkeit)
6h 9min
Surfen über WLAN
3h 31min
Last (volle Helligkeit)
0h 43min

Fazit

Wie wir testen - Fazit

Lenovo ThinkPad X1
Lenovo ThinkPad X1

So richtig wollte das typische ThinkPad Feeling während unseres Tests nicht aufkommen. Ja, das X1 ist schlank, leicht und sieht gut aus - doch wirft es auch einige Tugenden über Bord, die einst den Erfolg der Modellreihe begründeten.

Unser zentraler Kritikpunkt ist dabei das verspiegelte Display. Ungeachtet seiner hohen Helligkeit lassen sich Reflexionen im direkten Sonnenlicht nicht vermeiden, was den Außeneinsatz unnötig erschwert. Dass zudem selbst bei einem derart teuren Gerät kein hochwertiges Panel verbaut wird, hat leider traurige Tradition - nicht nur bei Lenovo.

Weitere Probleme entstehen durch das besonders dünne Gehäuse. Der fest integrierte Akku verfügt über lediglich 39 Wattstunden, was in dementsprechend eingeschränkten Laufzeiten resultiert. Auch das Kühlsystem musste extrem kompakt konstruiert werden und stößt unter Volllast an seine Grenzen. Neben der Lautstärke sind es besonders die hohen Temperaturen, die wir von einem ThinkPad eigentlich nicht gewohnt sind.

Genug der Kritik und Zeit, sich den positiven Aspekten des X1 zuzuwenden. Unser Topmodell bietet dank Core-i7-Prozessor und schnellem SSD eine nicht nur für die 13,3-Zoll-Klasse exzellente Anwendungsleistung, mit der sich so mancher Desktop-PC ersetzen lässt. Ebenso bewegen sich die Eingabegeräte sowie die Verarbeitungsqualität auf einem überaus hohen Niveau.

Ob das Notebook wirklich seinen enormen Kaufpreis von fast 1800 Euro wert ist, muss jeder Interessent selbst entscheiden. Neben den Konkurrenten von DellFujitsu oder Apple bietet sich auch die 1200 Euro teure Einstiegskonfiguration als Alternative an: Wer diese selbst mit einem SSD ausstattet, spart sich den enormen Aufpreis für den kaum schnelleren Prozessor und das 8-GByte-Speichermodul. Auf Anregung eines unserer Leser wollen wir zudem noch auf das Sony Vaio VPC-Z2 hinweisen, welches je nach Ausstattung ebenfalls in einer vergleichbaren Preisklasse spielt.

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Im Test:  Lenovo ThinkPad X1 NWK3QGE
Im Test: Lenovo ThinkPad X1 NWK3QGE, zur Verfügung gestellt von:

Datenblatt

Lenovo ThinkPad X1 NWK3QGE (ThinkPad X1 Serie)
Prozessor
Intel Core i7-2640M 2 x 2.8 - 3.5 GHz (Intel Core i7)
Grafikkarte
Intel HD Graphics 3000, Kerntakt: 650 MHz, Turbo bis 1300 MHz, 8.15.10.2476
RAM
8 GB 
, 1x 8192 MByte Elpida DDR3-1333 (667 MHz), 1 Slot
Bildschirm
13.30 Zoll 16:9, 1366 x 768 Pixel, Lenovo LP133WH2-TLM5, LED-Backlight, Gorilla-Glas, spiegelnd: ja
Mainboard
Intel QM67
Massenspeicher
Soundkarte
Intel Cougar Point PCH - High Definition Audio Controller
Anschlüsse
2 USB 2.0, 1 USB 3.0 / 3.1 Gen1, 1 HDMI, 1 DisplayPort, 1 Kensington Lock, 1 eSata, Audio Anschlüsse: Kopfhörer/Mikrofon (3,5 Millimeter Klinke), Card Reader: 4-in-1 (SD, SDHC, SDXC, MMC), 1 Fingerprint Reader
Netzwerk
Intel 82579LM Gigabit Network Connection (10/100/1000MBit/s), Intel Centrino Ultimate-N 6300 AGN (a/g/n = Wi-Fi 4/), Bluetooth Bluetooth 3.0, F5521gw Mobile Boradband UMTS/HSPA-Modul
Abmessungen
Höhe x Breite x Tiefe (in mm): 21.3 x 337 x 231
Akku
38 Wh Lithium-Polymer, 4 Zellen
Betriebssystem
Microsoft Windows 7 Professional 64 Bit
Kamera
Webcam: 1.3 Megapixel
Sonstiges
90-Watt-Netzteil, Kurzanleitung, ThinkVantage Tools, 24 Monate Garantie
Gewicht
1.75 kg, Netzteil: 337 g
Preis
1800 Euro

 

Wir präsentieren: Das Lenovo ThinkPad X1, ...
Wir präsentieren: Das Lenovo ThinkPad X1, ...
...und endet mit dem traditionellen Trackpoint.
...und endet mit dem traditionellen Trackpoint.
...die ein klares Feedback und einen präzisen Druckpunkt bietet, ...
...die ein klares Feedback und einen präzisen Druckpunkt bietet, ...
Dies beginnt bei der Tastatur, ...
Dies beginnt bei der Tastatur, ...
Ausgezeichnete Eingabegeräte kennzeichnen das X1.
Ausgezeichnete Eingabegeräte kennzeichnen das X1.
Im Inneren arbeitet ein schneller Core i7-2640M.
Im Inneren arbeitet ein schneller Core i7-2640M.
...aber auch die SIM-Karte für das UMTS-Modul.
...aber auch die SIM-Karte für das UMTS-Modul.
...befindet sich unter anderem USB 3.0 und eSATA, ...
...befindet sich unter anderem USB 3.0 und eSATA, ...
Unter den rückseitig angebrachten Anschlüssen...
Unter den rückseitig angebrachten Anschlüssen...
180 Grad sind kein Problem.
180 Grad sind kein Problem.
Der maximale Öffnungswinkel ist überaus großzügig:
Der maximale Öffnungswinkel ist überaus großzügig:
...auch die festen Scharniere überzeugen.
...auch die festen Scharniere überzeugen.
Mängel bei der Verarbeitung konnten wir nicht entdecken, ...
Mängel bei der Verarbeitung konnten wir nicht entdecken, ...
...das dünnste Modell der gesamten Baureihe.
...das dünnste Modell der gesamten Baureihe.
Dedizierte Tasten steuern die integrierten Lautsprecher.
Dedizierte Tasten steuern die integrierten Lautsprecher.

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+ Leistungsfähiger Prozessor
+ Dünnes und gut verarbeitetes Gehäuse
+ Helles Display
+ Hochwertige Eingabegeräte
+ Umfassende Schnittstellenausstattung

Contra

- Hoher Preis
- Schwacher Kontrast und eingeschränkte Blickwinkel
- Verbesserungswürdige Akkulaufzeit
- Temperaturentwicklung unter Last

Shortcut

Was uns gefällt

Besonders durch das schnelle Flash-Laufwerk wird die Arbeitsgeschwindigkeit des ThinkPad X1 deutlich verbessert. Windows und Programme starten in Sekundenschnelle, und auch der i7-2640M bietet großzügige Leistungsreserven für fast alle Anwendungen.

Was wir vermissen

Die Abwärme der flotten CPU kann das Kühlsystem speziell im Sommer schnell an seine Grenzen bringen. Hier sollte Lenovo noch einmal Hand anlegen, um die Geräuschkulisse und die Temperaturen zu reduzieren.

Was uns verblüfft

Welcher ThinkPad Kunde möchte ein verspiegeltes Display? Für den Nachfolger wünschen wir uns ein mattes und hochwertigeres Panel.

Die Konkurrenz

Unter den professionellen 13-Zöllern muss sich das X1 mit dem Dell Latitude E6320 und dem Fujitsu Lifebook S761 messen, unter Umständen ist auch Apples MacBook Pro 13 interessant. Harte Konkurrenz aus dem eigenen Haus stellt das ThinkPad T420s dar.

Bewertung

Lenovo ThinkPad X1 NWK3QGE - 03.04.2012 v2 (old)
Sebastian Jentsch

Gehäuse
85%
Tastatur
87%
Pointing Device
83%
Konnektivität
84%
Gewicht
90%
Akkulaufzeit
73%
Display
62%
Leistung Spiele
64%
Leistung Anwendungen
94%
Temperatur
69%
Lautstärke
91%
Auf- / Abwertung
80%
Durchschnitt
80%
81%
Subnotebook - gewichteter Durchschnitt
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Autor: Sebastian Jentsch (Update: 15.08.2024)