Test Asus Zenbook UX21E Ultrabook
Über die Ultrabooks wurde in den letzten Monaten viel geschrieben und diskutiert. Manche blickten skeptisch auf den Preis von tendenziell über 1.000 Euro. Andere diskutierten über Gewinnmargen und prognostizierte Stückzahlen. Intel wünschte sich Marktanteile von 40 % für 2012 und wurde dafür belächelt.
Für uns als Technik-Fans spielt das alles keine Rolle. Entscheidend ist: Nach dem Erstkontakt hinter verschlossenen Türen auf der IFA 2010 halten wir jetzt das wohl dünnste und gleichzeitig leistungsstärkste Subnotebook in den Händen. Oder besser Zenbook, was mit Einfachheit oder Vollkommenheit übersetzt werden kann (Zen-Buddhismus). MacBook Air 11? Das war gestern. Diese Windows Maschine UX21E tritt zurückhaltend auf, hat es aber in sich.
Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? So titelt Asus auf der deutschen Hersteller-Seite in einem Großformat-Banner über die Zenbook-Serie. In der Tat kann sich der Hersteller diese Angeberei erlauben: Das UX21E, 11.6-zollig das kleinste Mitglied der neuen Familie, beeindruckt auf den ersten Blick und die erste Berührung. Das Aluminium-Gehäuse ist in Sachen Festigkeit und Wertigkeit über alle Zweifel erhaben und spielt auf einem Niveau mit Apples Unibody-Konzept. Dies gilt auch für Details wie den dünnen, aber extrem steifen Deckel und das Scharnier. Wie man es auch dreht und wendet, der Body zeigt an keiner Stelle irgend einen Makel bei der Verarbeitung.
Die Base-Unit besteht aus einem Oberteil, aus dem rechts und links die Anschlüsse herausragen. Die Unterseite ist eine homogene, zu den Seiten gewölbte Fläche, die ohne irgend eine Lüftungsöffnung oder gar Wartungsklappe auskommt. Die Platte kann durch Lösen von Torx-Schrauben abgenommen werden. Einen Nutzen hat das aber nicht, denn WLAN-Modul und Arbeitsspeicher sind auf dem Mainboard aufgelötet. Auch die „Festplatte“ in Form der ADATA XM11 (128 GB SSD) ist nicht als 2.5- oder 1.8-Zoll Formfaktor eingebaut (typisch in Notebooks, Subnotebooks, Netbooks) und mit dem Standard-SATA-Pfostenstecker angeschlossen, sondern als mSATA gesteckt.
Die räumlichen Bedingungen des höchstens 17 Millimeter hohen Chassis (dickste Stelle inkl. Standfüße) sprechen gegen eine üppige Ausrüstung mit vielen Ports. Hinzu kommt der optische Anspruch von Vollkommenheit und Sauberkeit. Hier wären Stecker-Batterien völlig fehl am Platz. Die Bestückung des UX21E ist von daher spartanisch auf zweimal USB (1 x 3.0), Mikro-HDMI, Mini-VGA (für Dongle) und Kopfhörer beschränkt.
Der Hersteller löst das Problem des zu großen VGA D-Sub Steckers und des zu hohen RJ45-Ports per Adapter bzw. per USB-Ethernet-Karte (ASIX AX88772B). Wer also in die Notlage kommt, einen Projektor (typisch: VGA) für eine Präsentation anschließen zu müssen, der hat den Adapter dabei. Adapter für Micro-HDMI Typ D (M) auf HDMI Typ A, 19-polig (W) gibt es für wenige Euro im Handel.
Kommunikation
Ein Ethernet-Adapter ist zwar nicht integriert, dafür aber selbstredend ein WLAN-Adapter nach aktuellem DraftN-Standard (Atheros AR9485WB-EG). Hinzu kommt unverhofft ein Bluetooth 4.0+HS Gerät (Atheros AR3012). BT 4.0 ist die Low-Energy-Variante, welche auch in Geräten mit Knopfzelle eingesetzt wird. In Notebooks wird BT 4.0 noch nicht standardmäßig platziert.
Zubehör
Neben den Dongles und den üblichen Kurzanleitungen befindet sich weiteres Zubehör im Karton. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges Slim-Case aus Lederimitat. Recovery-Datenträger für Microsoft Windows 7 Home Premium 64 Bit liegen nicht bei.
Garantie
Asus gewährt eine Herstellergarantie von 24 Monaten auf seine Ultrabooks (inklusive Pick-Up & Return). Wem das nicht ausreicht, der erwirbt für zirka 90 Euro eine Garantieerweiterung auf drei Jahre.
Tastatur
Die Tasten liegen vertieft auf einer matten Kunststoffplatte. Eingedrückte Tasten liegen mit diesem Gitter gleichauf und bei hohem Druck sogar etwas tiefer. Die Handauflage ist üppig dimensioniert, auch große Hände finden Platz. Positiv: Die kleinen, aber abgesetzten Pfeiltasten sind blind leicht zu ertasten. Auf eine Tastenbeleuchtung hat Asus verzichtet. Die Power-On-Taste ist Teil der Eingabe geworden und befindet sich in der rechten Ecke neben "Entfernen". Hier kann ein Daneben-Tippen schnell zu einem ungewollten Herunterfahren oder StandBy-Modus führen.
Die Tasten sind komplett plan, d. h. sie haben keine konische Innenwölbung (für Treffsicherheit). Der deutliche Druckpunkt und der feste Anschlag (nicht hart) fallen uns positiv auf. Der bauartbedingte, niedrige Tastenhub von nur zwei Millimetern sorgt jedoch für ein etwas kurzatmiges, unbefriedigendes Tippgefühl. Die Tasten haben eine glatte Oberfläche, die je nach Fingerfeuchtigkeit schmierig wirken kann. Die Blindschreiber-Markierungen sind haptisch sehr deutlich ausgeprägt.
Touchpad
Das Multi-Touch-Pad vom Typ Elan SmartPad ist sehr groß und matt (keine Fingerabrücke, gute Gleiteigenschaften). Die Spezialität des "Click Pads" ist eine „linke Maustaste“ unter dem kompletten Bereich der sensitiven Oberfläche. Wie bei den Apple MacBooks aber auch dem Samsung Serie 9 900X3A drückt die Pad-Fläche einen Millimeter nach unten und erzeugt damit einen linken Mausklick (auch Doppelklick).
Das Pad hat zudem eine rechte Maustaste, mit der meist Kontextmenüs aufgerufen werden. Die rechte und linke Taste befinden sich im vorderen Bereich. Darüber ist die Fläche nicht berührungsempfindlich. Das ist sehr gut, wird doch ein irritierendes Bewegen des Cursors vermieden, wenn eigentlich nur ein Klick ausgelöst werden soll. Das Samsung Serie 9 900X3A hatte eine solche Schwachstelle. Der Tastenhub der Maustasten ist gut (zwei Millimeter), könnte aber noch deutlicher ausfallen (für Schnelligkeit). Der Druckpunkt ist ausreichend, der Anschlag weich und der Klick leise.
Das 11.6-Zoll-Panel löst mit 1366 x 768 Pixeln typisch für den kleinen Formfaktor auf. Wer ein Zenbook mit mehr Übersicht sein Eigen nennen möchte, der muss den 13.3-Zoller UX31E erwerben, welcher in jeder Konfigurationsversion mit einer HD+ Auflösung (1.600 x 900) gerüstet ist. Das spiegelnde Panel hat seine Qualität bei der Helligkeit, Farben und Kontraste können uns aber nicht überzeugen.
Mit einem äußerst schwachen Schwarzwert von 3.31 cd/m² errechnen wir einen Kontrast von 144:1. Ein hoher Kontrast schafft leuchtende, frische Farben. Der Glare Type poliert diese zwar optisch etwas auf, Farben wirken in Summe aber eher blass. Die AdobeRGB(t)- und sRGB(t)-Farbräume werden deutlich verfehlt (Bilder 1 & 2). Wir stellen zum Vergleich das "VAIO Premium-Display" eines Vaio SE1Z9EB (FHD) daneben (sRGB-Abdeckung).
|
Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 395 cd/m²
Kontrast: 144:1 (Schwarzwert: 3.31 cd/m²)40.13% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
57% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
38.64% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Als Synonym für Mobilität will das Zenbook seinem Anspruch gerecht werden und fährt eine Leuchtdichte auf, die es in sich hat. Punktuell erreicht das Panel gigantische 478 cd/m² (fast Bestwert der Notebook-Datenbank!). Im Durchschnitt sind es immer noch extrem gute 441 cd/m² (Bestwert). Der bisherige Helligkeits-Spitzenreiter Samsung Serie 9 900X3A (matt, max. 482, Durchschnitt 413 cd/m²) ist damit abgelöst. Die Helligkeitsverteilung ist trotz der hohen Leuchtkraft mit 87 % ziemlich gut.
Leider wird die phänomenale Helligkeit nicht mit einem matten, sondern mit einem Glare Type Panel kombiniert. Daher kommt es zu den üblichen störenden Reflexionen, sofern Sonnenlicht im ungünstigen Winkel auf die Anzeige trifft. Die Luminanz hilft dabei, diese Effekt zu minimieren. Eine hoch eingestellte Helligkeit im Akkubetrieb hat aber den Nachteil einer geringeren Laufzeit. Die ohnehin nicht besonders guten Laufzeiten dieses Tests wurden bei eingestellten 100 cd/m² ermittelt (WLAN-Test, Film). Wenn sich diese Zeiten weiter verkürzen, ist das ungünstig. Die Luminanz geht im Akkubetrieb auf 395 cd/m² zurück (Mitte).
Die horizontalen Blickwinkel sind nur bis etwa 45 Grad stabil. Dann verwaschen die Kontraste und die Farben invertieren. Weicht der Blick nach unten ab (vertikal), so bleibt Schrift bis etwa 35 Grad gut ablesbar. Farben invertieren aber bereits ab 10 Grad deutlich. Es handelt sich folglich um ein blickwinkelschwaches TN-Panel. Das ist schade, denn solche TFTs werden in jedem Low-Cost-Laptop verbaut. Viele Nutzer wären sicher bereit, für ein höherwertiges IPS-Panel einen kleinen Aufpreis zu zahlen.
Der Intel Core i7 2677M (Standard 1.80 GHz, Turbo 2.0 bis zu 2.90 GHz) ist ein brandneuer Doppelkern-Prozessor der zweiten Intel Core Generation von 2011 (Sandy Bridge). Der TDP liegt bei 17 Watt (Laptops sonst 35 und 45 Watt). Gegenüber dem in letzter Zeit oft in Subnotebooks verwendeten Intel Core i7 2620M (Dual Core, 35 Watt) ist die TDP damit deutlich geringer. Dies gilt jedoch auch für die Standard-Taktung. Als günstigere Variante steht für das UX21E-KX004V ein Core i5 2467M (1.60 GHz, Turbo bis zu 2.00 GHz) zur Verfügung.
Der Arbeitsspeicher ist mit 4 GByte (DDR3) normal bemessen. Selbiger ist auf dem Mainboard verlötet und ließ sich nicht auslesen (Onboard). Die Intel Grafik HD Graphics 3000 ist in der CPU untergebracht (Shared Memory). Als Motor des UX21E wird sich die 128-GByte-SATA-SSD herausstellen. Das mSATA-Modell XM11 von ADATA gibt es nicht im Einzelverkauf.
Das Asus UX21E zeigt sich mit seinem Zweikerner i7 2677M kräftig: Der Prozessor-Test Cinebench R11.5 (64 Bit, Multi-Core-Rechnen) vergibt an das Testsystem 2.13 Punkte. Der i5-2537M aus dem Samsung 900X3A schaffte in dieser Disziplin nur 1.41 Punkte. Das Ultrabook mit der Core i7-CPU liegt demnach bei der Rechengeschwindigkeit gleichauf mit den normalen Laptop-Prozessoren Core i3 2330M (2.1) oder dem älteren i5 430M (2.0). Ein Core i3 2310M (sehr oft verwendet) schafft nur 2.0 Punkte.
Blicken wir auf die Low-Voltage-CPUs von 2010 (Arrandale), so wird der Performance-Boost sehr deutlich. Ein i5-470UM (1.33 - 1.86 GHz, 18 Watt) lag im R11.5 Test bei 1.3 Punkten. Ein i5-560UM (1.33 - 2.13 GHz, 18 Watt) kam auf 1.5 Punkte.
Die günstigere Alternative i5 2467M, wie sie im Acer Aspire S3-951-6646 (Ultrabook) und im Macbook Air 11 inch 2011-07 MC969D/A verwendet wird, ist nicht deutlich schwächer: 1.9 Punkte. In den anderen CPU-Test waren die Ergebnisse ähnlich, z. B. WPrime 2.0 mit 732 Sekunden (kleiner ist besser). 869 Sekunden braucht der i5 2467M. Der Core i7 lohnt sich daher nur für Performance-Fans.
Der Turbo 2.0 verrichtet seinen Dienst ohne Tadel, was an den hohen Scores erkennbar ist. Wir stellen keine Leistungseinbrüche fest, denn die Taktung liegt in den Multi-Core-Tests anfänglich bei 2.6 GHz und fällt dann lediglich auf bis zu 2.2 GHz ab. Dies liegt noch im Bereich der Turbo-Range und oberhalb des 1.8 GHz Standard-Taktes.
Wie ist die erlebte und gemessene Anwendungsleistung im Zusammenspiel von CPU, Grafik, Arbeitsspeicher und 128-GB-SSD? Die gefühlte Geschwindigkeit ist überaus flott. Installationen gehen ruck zuck vorüber, gleichzeitig ausgeführte Programme haben keine Hänger, und Programme sind in Sekundenbruchteilen geladen. Gleiches gilt für den System-Kaltstart (16 Sekunden) oder den Warmstart (aus StandBy 2 Sekunden).
Der PCMark Vantage und der PCMark 7 stellen die gemessenen Wertungen dar. Die Gesamtergebnisse von 11.054 bzw. 3.612 Punkten fallen sehr gut aus. Die Wertungen sind geringfügig besser als die des Samsung Serie 9 900X3A mit 10.833 bzw. 3.448 Punkten.
Der PCMark 7 (3.612 Punkte) liebt die ADATA-SSD. Nur 2630QM und 2920XM (+SSD) bestückte Gaming-Laptops oder Workstations fuhren bisher höhere Scores ein. Hier seien das Alienware M18x (4.579), das Fujitsu Celsius H710 WXP11DE (3.695) und das XMG P501 PRO (4.208) genannt. Normale i7-Dual-Core-Laptops ohne SSD liegen bei nur 2.000 Punkten (Vostro 3350).
Bemerkenswert: Die genannten Laptops haben dedizierte Grafikkarten, weshalb ihr Vorsprung eigentlich sehr groß sein müsste. Dass ein 11.6-Zoller mit Hilfe einer SSD zu den Boliden aufschließt, ist beachtlich.
PCMark Vantage Result | 11054 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3612 Punkte | |
Hilfe |
Die GPU kann zu Lasten der Prozessor-Leistung im Turbo-Konzept übertakten, dennoch ist sie teilweise schwächer als eine vom Namen her idente HD 3000 in einem i7 2620M oder i5 2410M. Der Grund ist der niedrigere Basistakt von 350 (statt 650 MHz) und Turbo-Takt von 1200 (statt 1100-1300 MHz). Eine HD 3000 könnte demnach um die 4.000 bis 5.000 im 3DMarks 06 schaffen. Das UX21E liefert jedoch nur 3.755 Punkte.
Der Cinebench R11.5 Shading-Test fällt hingegen sehr gut aus: 9.78 Punkte. Die meisten HD 3000 in Core i3 und i5 liegen bei zirka 7.0 Punkten. Eine im 2620M beheimatete Intel-Grafik schafft auch mal 9.0 Punkte. Beachtlich erscheint, dass es zwischen i7 2620M und 2677M im Heaven 2.1 3D-Benchmark keinen Unterschied gibt (8.1 fps).
Die integrierte DirectX 10 Intel HD Graphics 3000 ist, wie in bisherigen Tests, der falsche Kandidat für aktuelle Games. Gleich ob DirecX-10 oder nicht, flüssiges Gameplay gibt es nur in niedrigsten Details und Auflösungen.
3DMark 06 Standard Score | 3755 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1661 Punkte | |
Hilfe |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 35.3 | 17.4 | 10.6 | |
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 34.2 | 16.2 | 9.4 | |
StarCraft 2 (2010) | 86.8 | 13.3 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 31.2 |
Grund für die Schwindel erregende Schnelligkeit des Zenbook UX21E sind die schnellen Zugriffe der ADATA-SSD. Die treiben den HDD-Score des PCMark Vantage auf 42.351 Punkte. Einen solch starken Score hatte bisher nur das Chiligreen Mobilitas OV0789 (2620M, GeForce GT 550M) mit OCZ Vertex 3 VTX3-25SAT3-120G (RAID0). Das Samsung 900X3A brachte es hierbei "nur" auf 15.599 Punkte und ein Vaio Z13 mit Quad SSD auf 13.055 Punkte.
Summa summarum bekommt der Kunde einen der schnellsten am Markt verfügbaren SSD-Speicher, was in der Konsequenz für die beste Leistung eines 11.6-Zollers sorgt, die wir bisher messen konnten. Starke Notebooks mit normalen Festplatten (7.200 rpm) liegen bestenfalls bei 6.200 Punkten (z. B. HP Elitebook 8540w).
Hinter den HDD-Scores der System-Benchmarks stehen die Lese- und Schreibraten, welche wir mit HD Tune, Crystal Disk Mark und AS SSD ermittelt haben. Die ADATA XM11 arbeitet am SATA-6Gb/s-Port, was auch ohne RAID-0-Lese-Durchsätze von weit über 400 MB/s erlaubt (SandForce-SF-2281-Controller).
Geräuschemissionen
Gemischte Gefühle bei der Lautstärke: Im Leerlauf bleibt das UX21E stets unhörbar, sei es mit inaktivem (29.6 dB(A)) oder mit leicht säuselndem Lüfter (30.1 dB(A)). Gelegentliche Last beim Surfen im Web oder anderen Tätigkeiten lässt den Pegel sanft auf 31 dB(A) ansteigen.
Der Leisetreter hält aber nicht lange vor. Wenn Prozessor und/oder IGP-Grafik belastet werden, wird der 11.6-Zoller sehr laut. Das helle Rauschen erreicht recht schnell (3DMark Vantage, Cinebench R11.5) 42 dB(A). Im Stresstest (CPU&GPU) messen wir ebenfalls 42 dB(A). Immerhin: Der Lüfter dreht dabei konstant.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 31.1 / 31.1 dB(A) |
Last |
| 41.7 / 42 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei hoher und vor allem konstanter Belastung kann auch der laute Lüfter der Abwärme nur noch bedingt Herr werden. Die Temperaturspitzen von bis zu 46 Grad sind aber erträglich und keineswegs bedrohlich. Trotz des Aluminium-Gehäuses verteilt sich die Abwärme nicht gleichmäßig auf der Unter- und Oberseite.
Das von einigen Lesern als bedrohlich empfundene CPU-Throttling der neuen Intel Prozessoren tritt beim i7 2677M nicht ein. Selbst der mehrstündige Stresstest unter Vollast für GPU und CPU vermag es nicht, die Taktung auf unter 1.5 GHz zu drücken (unrealistisches Szenario). Sofern keine gleichzeitige GPU-Last anliegt, die per Definition Leistung abzwackt (vom TDP), steht der Takt bei Multi-CPU-Last bei mindestens 2.0 GHz (Prime95). Das liegt über dem Standard-Takt von 1.8 GHz, also noch im Turbo-Spielraum. Der variable, temperaturabhängige Takt (inklusive Übertaktung) ist ein Feature der Intel CPUs. In wenigen Geräten, wie dem Acer Aspire TimelineX 3830TG, wurde die Leistung bereits in Spielen oder CPU lastigen Anwendungen auf bspw. 800 MHz gedrosselt.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.7 °C).
Lautsprecher
Wo sind die Lautsprecher? Es gibt zwei davon, rechts und links der Handauflage (Unterseite) befinden sich zwei längliche Öffnungen. Die Stereo-Lautsprecher liefern ein mittenlastiges, aber im Rahmen dieses Formfaktors gutes Klangbild. Tiefen und ausgeprägte Höhen können die kleinen Membrane nicht gut wiedergeben. Auf den möglichen hohen Pegel sollten Nutzer verzichten, denn die Lautsprecher beginnen zu verzerren zu kratzen. Der seitlich angeordnete Audio-Ausgang (Kopfhörer, kein Mikrofon!) funktionierte an zwei Yamaha Boxen (YST-M20SDP) einwandfrei und ohne Rauschen.
Die Energiemessungen ab Steckdose (Akkuladung 100%) zeigen ein genügsames Ultrabook. Wir messen im Idle nur 6.6 Watt. Dies zeugt von sparsamen Komponenten. Das LED-Panel mit seiner hohen Helligkeit und der Betriebsmodus "Höchstleistung" können die Idle-Energieaufnahme aber auch auf bis zu 11 Watt schieben.
Bei Last steigt die Energieaufnahme, sie bleibt aber deutlich unter den 50 bis 70 Watt von Standard-Notebooks. Lastet allein der Prozessor-Stresstest den i5-2537M aus, so zeigt das Multimeter 29.5 Watt an (@1.8 GHz konstant). Kommt dann noch der 3D-Benchmark hinzu (Furmark), so steigt die Energieaufnahme auf 31.3 Watt. Ein 3DMark06 allein benötigt 34 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.3 Watt |
Idle | 6.6 / 9.1 / 11.1 Watt |
Last |
33.7 / 31.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Intel fordert von Ultrabooks eine Laufzeit von mindestens fünf, besser sieben Stunden. Unser Asus UX21E verfehlt diese Zielstellung deutlich, zumindest im praxisnahen Test, und landet bei nur 3:37 Stunden im WLAN-Test (217 Minuten). Die Helligkeit lag während des Tests lediglich bei 100cd/m²; wir haben News-Seiten besucht sowie sporadisch News-Videos geschaut.
Nach dem Aufladen des integrierten Akkus (35 Wh) hielt der 11.6-Zoller 2:29 Stunden bei CPU-Last (höchste Luminanz) durch. Während eines gering auflösenden Films (Low Resolution Avi) ermittelten wir 3:54 Stunden (234 Minuten, 100 cd/m², Funk off). Im Hinblick auf die normale Nutzung dieses mobilen Gerätes und in Betrachtung der Konkurrenz muss die Laufzeit enttäuschen. Das Acer Aspire S3 Ultrabook (HDD Version, Core i5) schaffte jedoch auch nur 213 Minuten im WLAN-Test. Auf der anderen Seite gibt es jedoch viele 11.6-Zoller (Samsung 900X1B, 356 Minuten) oder 13.3-Zoller (Samsung 900X3A, 338 Minuten) mit deutlich längeren Laufzeiten. So braucht das Dell Vostro V131 für seine 476 Minuten noch nicht einmal einen Low-Voltage-Prozessor, ein 65-Wh-Akku genügt. Und genau diese Kapazität (35 Wh) ist die Schwachstelle des UX21E, denn die Energieaufnahme an sich ist sehr gering.
Das Asus Zenbook UX21E-KX008V (UVP 1.099 Euro) betritt mit einem Paukenschlag die Bühne. Dank schneller ADATA-SSD ist die Anwendungsleistung sehr gut. Bis auf die geringe Spiele-Leistung werden Nutzer den Unterschied zu einem Standard-Desktop oder Notebook nicht bemerken. Im Gegenteil: Das UX21E ist bei den Zugriffszeiten HDD basierten Geräten oder auch vielen SSD-Laptops überlegen.
Die kompakte, harte und wertige Verarbeitung des Alu-Bodys ist eine Klasse für sich und steht Apples MacBook Air praktisch um nichts nach. Das große Click-Pad bedient sich sehr gut, die Tasten sind im Wesentlichen angenehm, aber kurzatmig. Die Anschlüsse zeigen sich systembedingt minimalistisch, werden aber mit beigelegten Adaptern praxisnah erweitert (VGA, Ethernet).
Kann das Zenbook UX21E-KX008V das MacBook Air 11 (2011) schlagen? Nein, denn zu schlecht ist das Displaypanel (niedrige Kontraste, kleine Blickwinkel) und zu kurz sind die Laufzeiten. Das Air hat einen höheren Kontrast und weite Blickwinkel. Die enorme Helligkeit der HD-Anzeige hat für das UX21E kaum einen Nutzen, das Panel ist nicht entspiegelt.
Auf jeden Fall schlagen kann das UX21E das günstigere Acer Ultrabook Einsteiger S3. Dieses hat mit 3:33 Stunden Laufzeit und einem 08-15 Panel mit niedrigem Kontrast und geringer Helligkeit schlechtere Ergebnisse erzielt. Zumal ist die 800-Euro-Basisvariante mit einer HDD gerüstet, welche eine deutlich niedrigere Systemleistung abliefert.