Test Chiligreen Mobilitas OV0789 (Compal CBL21) Notebook
Auf der Suche nach einem interessanten Multimedia-Paket stehen Kaufwillige meist vor einer Flut an in Frage kommenden Geräten. In der Regel beherrschen Superlativen hinsichtlich Gigabyte und Gigahertz die Prospekte, flankiert von verlockenden "x99.-" Preisen. Wie es abgesehen von dieser Zahlenspielerei bei den einzelnen Angeboten wirklich aussieht, das bleibt dem Kunden in der Regel verborgen.
Wir sehen uns anhand des Chiligreen Mobilitas OV0789 einen Vertreter der günstigen wohl aber potenten Multimedia-Klasse an und werden beim eingesetzten Full-HD Display fündig. Allerdings nicht zum Nachteil für das Notebook.
Compal setzt als Hersteller dieses Barebones in alter Tradition auf Kunststoff. Dieser kann zwar nicht über den günstigen Einstiegspreis des Notebooks hinwegtäuschen (ab 599 Euro), bietet aber eine ausreichend gute Stabilität. Das schwarze Gehäuse wird lediglich durch eine silber lackierte Leiste beim Display etwas aufgelockert. Zusätzlich soll ein Wechsel von hochglänzend lackierten Oberflächen (Displaydeckel und Rahmen, Tastatureinbfassung) und matten Gehäuseparts (Handballen, Gehäusewanne) für etwas Pepp sorgen. Im frisch geputzten Zustand sieht dies ganz nett aus, nach einigen Wochen im Gebrauch sammeln sich dort aber eine Menge unschöner Fingerabdrücke und Staubpartikel an.
Die Displayscharniere weisen eine mäßige Spannkraft im zugeklappten Zustand auf, sprich das Gerät sollte, sofern möglich, in einer separaten Hülle transportiert werden, um ein Eindringen von Fremdkörpern in den Zwischenraum von Display und Tastatur zu verhindern. Im aufgeklappten Zustand können wir insbesondere im mobilen Betrieb ein leichtes Wippen des Displays beobachten.
Unter den angebotenen Ports finden wir HDMI ebenso wie USB 3.0. Zusammen mit zwei weiteren USB 2.0 Ports, VGA, LAN und den 3.5mm Audio Buchsen bietet das Mobilitas die Multimedia-Grundausstattung. Keinesfalls einverstanden sind wir allerdings mit der Positionierung der einzelnen, eigentlich aller Ports. Compal ordnet diese konsequent an den Seitenkanten des Gehäuses an und zwar im äußerst vorderen Bereich.
Sofern man hier nur eine externe Maus, sprich einen USB-Port nutzt, fällt dies nicht ins Gewicht. Beim Anschluss von LAN-Kabel, externem Monitor und möglicherweise noch 1-2 zusätzlichen USB-Geräten (Drucker, ext. HDD, UMTS-Stick...) muss man sich mit einem störenden Stecker- und Kabelsalat links und rechts neben dem Notebook arrangieren.
Der 3-in-1 Kartenleser an der Vorderkante versteht sich mit den geläufigsten Speicherkarten Formaten von Digi-Cams, das integrierte optische Laufwerk liest und beschreibt DVDs. Ein Blu-Ray Laufwerk hat Chiligreen zwar nicht gelistet, war aber in unserem Testsample dennoch verbaut.
Kommunikation
Mit Gigabit LAN, WLAN nach dem Standard 802.11 b/g/n und Bluetooth verfügt das Mobilitas über alle gängigen Kommunikationsfeatures. Im Displayrahmen ist zusätzlich noch eine 1.3 Megapixel Webcam verbaut, die etwa für Videokonferenzen per Skype genutzt werden kann.
Garantie
Chiligreen gewährt auf das Mobilitas zwei Jahre Pick-Up & Return Garantie.
Tastatur
Entgegen dem allgemeinen Trend setzt Quanta in diesem Notebook auf ein altbewährtes Tastenlayout im "Choclat-Design". Allein daraus ergeben sich allerdings keine Nachteile. Das Tippgefühl mit einem deutlichen Druckpunkt und einem vergleichsweise langen Hubweg empfanden wir im Test durchaus angenehm, weniger toll war allerdings das deutlich mögliche Durchbiegen der Tastatureinheit über die gesamte Breite hinweg, die bei härterem Anschlag zu einem unangenehmen Federn und Klappern der Tastatur führt.
Der zusätzlich integrierte Nummernblock sorgt im rechten Tastenbereich für etwas gedrängte Verhältnisse, insbesondere die Pfeiltasten fallen mit nur einer halben Tastenhöhe schon bedenklich klein aus.
Touchpad
Das Touchpad wurde direkt in die Handballenablagen eingesetzt und weist auch die selbe Kunststoffoberfläche, wenn auch in etwas abgeänderter Oberflächenstruktur, auf. Die Gleiteigenschaften der Plastikoberfläche hängen sehr mit dem momentanen Zustand der Fingerkuppen zusammen. Während im trockenen Zustand gut navigiert werden kann, rubbelt man mit etwas feuchteren Fingerkuppen bereits mühsam über das Pad.
Multitouch-Gesten werden zwar grundsätzlich unterstützt, wurden aber bei weitem nicht so geschmeidig integriert, wie dies etwa bei den aktuellen Apple-Notebooks der Fall ist. Die Tastenleiste unter dem Pad spricht in den Randbereichen gut an, zeigt aber eine tote Zone in der Mitte der Tastenwippe. Insgesamt bleibt das Touchpad damit lediglich ein Mausersatz für unterwegs, wenn man keine externe Lösung zur Hand hat.
In der Preisklasse deutlich unter 1000 Euro liegen unsere Erwartungen an das integrierte Panel eher niedrig, schließlich blickt die Zielgruppe hier eher auf den Preis als auf Qualität im Detail. Umso überraschter waren wir bereits nach den ersten Messungen.
Chiligreen konfiguriert das Quanta Barebone mit einem hochauflösendem Full-HD Panel (1920x1080) mit spiegelnder Oberfläche, das in unserem Test der maximalen Helligkeit mit hohen 304 cd/m² aufwarten konnte. Trotz eines Abfalls der Helligkeit zu den Seiten hin (Ausleuchtung 81.25%), fällt auch die durchschnittliche Helligkeit mit 273 cd/m² zu unserer Zufriedenheit aus.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 304 cd/m²
Kontrast: 760:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)61.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
90.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
60.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Hohe Helligkeit ist allerdings nicht genug. Den Schwarzwert messen wir bei maximaler Helligkeit mit nur 0.4 cd/m². Damit kann das Display (AUO10ED) mit einem ausgezeichneten maximalen Kontrast von 760:1 aufwarten. Dies klingt nicht nur auf dem Papier gut, es fällt auch am erstklassigen Bild des Displays positiv auf.
Selbst beim darstellbaren Farbraum zählt das eingesetzte Display zu den besseren seiner Sorte. An der Abdeckung von sRGB schrammt das Panel zwar knapp vorbei, dennoch liegt das Display im Klassenvergleich unter ähnlich günstigen Multimedia-Notebooks an vorderster Front.
Was die Verwendung unter freiem Himmel angeht, hat das Chiligreen Mobilitas grundsätzlich gute Karten dank der überaus hohen Displayhelligkeit. Je nach Einfallswinkel der Sonne ist man allerdings mit mehr oder weniger starken Spiegelungen konfrontiert, die die Verwendung im Freien oft nur mühsam möglich machen.
Hinsichtlich Blickwinkelstabilität bietet das eingesetzte Display im horizontalen Bereich die üblichen, durchaus großzügigen Blickwinkel, während es entlang der vertikalen Sichtachse deutlich schneller zu Verfälschungen kommt. Insgesamt fällt der stabile Arbeitsbereich aber auch hier zufriedenstellend aus.
Die Multimediaklasse wird zur Zeit dominiert von Maschinen mit Intel Sandy Bridge CPU und Nvidia Grafikkarten vom Schlage GT 540M. Das vorliegende Chiligreen Mobilitas macht hier nicht wirklich eine Ausnahme, allerdings greift man beim österreichischen Hersteller zur stärkeren Nvidia GT 550M Grafikkarte. Damit macht das Notebook insbesondere bei Multimedia- und vor allem Games einen kleinen Sprung nach vorne. Grundsätzlich handelt es sich bei der GT 550M um den selben Chip wie bei der GT 540M, allerdings mit höheren Taktraten. Theoretisch könnte auch ein schneller GDDR5 Videospeicher eingesetzt werden, der allerdings wohl preisbedingt nur selten anzutreffen ist. Auch im vorliegenden Chiligreen setzt man leider nur auf üblichen DDR3 Videospeicher (2048MB).
Bei den Prozessoren greift Chiligreen auf die Intel Sandy Bridge Dualcore Palette zurück, im Falle unseres Testgerätes die i7-2620M, als einer der schnellsten Dualcore Prozessoren zur Zeit. Wahlweise ist das Gerät auch mit etwas schwächeren aber vor allem günstigeren CPUs zu haben, etwa die i5-2520M, mit der das Mobilitas zusammen mit 8GB RAM und einer 750GB HDD auf 799 Euro kommt (OV0772). Unser getunetes Modell (auf Kundenwunsch möglich) setzt hingegen auf ein schnelles Solid State Laufwerk (SSD) mit einer Kapazität von 120GB.
Mit 5277 Punkten im Cinebench R10 Single CPU Test bleibt der Prozessor etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück. Interessant: Der CPU Takt im Test beträgt meist 3.2 GHz, maximal wäre die 2620M auf bis zu 3.4 GHz spezifiziert.
Im Multicore Test von Cine R10 fällt das Ergebnis ähnlich aus: 11127 Punkte und damit unter Geräten mit gleicher CPU lediglich einer der hinteren Plätze.
Auch im aktuelleren Cinebench R11.5 ergibt sich ein identisches Bild: Mit 3.0 Punkten im CPU-Test bleibt der Chip knapp hinter dem Höchstwert von 3.1 für Geräte mit gleicher CPU zurück.
Wie sieht es mit den Rundum-Leistungsreserven des Systems aus? PCMark Vantage weist im Test einen Gesamtscore von hohen 14847 Punkten aus. Damit schiebt sich der Underdog auf die vordersten Plätze unserer Datenbank, umringt von teuren Boliden wie dem Fujitsu Celsius H710 und dem Alienware M14x.
Im aktuelleren PCMark 7 sieht das Gesamtergebnis nicht minder beeindruckend aus: 3846 Punkte, Platz 6 unserer Datenbank, nur knapp hinter dem Sony Vaio Z21 Edel-Multimedia-Notebook aber noch vor dem Fujitsu S761 als Office-Profinotebook.
Bei beiden Benchmarktests kann in erster Linie das eingesetzte SSD Laufwerk punkten, das vor allem den HDD-Subscore pushed und so das Gesamtergebnis nach oben treibt. Allerdings können auch die schnelle CPU und die potente Grafikkarte sowie satte 8GB Arbeitsspeicher einen gehörigen Teil zu diesem guten Abschneiden beitragen.
PCMark Vantage Result | 14847 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3846 Punkte | |
Hilfe |
Auch für die eingesetzte Grafikkarte geht es vorab in die generischen 3DMark Tests. Mit 4436 Punkten im 3DMark Vantage Test bleibt das Chiligreen Mobilitas hier knapp hinter Notebooks mit gleicher Grafik zurück (4700-4800). Ein ähnliches Bild ergibt sich schließlich auch im aktuellen 3DMark 11 Benchmarktest. Mit 1048 Punkten bleibt das Notebook knapp hinter dem Asus N53 (2410M/GT550M) und etwas deutlicher hinter dem Gigabyte P2532N (2630QM/GT550M) zurück. Notebooks mit GT 540M Grafik liegen hier teils nur unwesentlich zurück (Sony F22S1 mit 1033 Punkten), AMD's Radeon HD 6650M spielt in etwa auf demselben Niveau (Acer 7551G).
3DMark 06 Standard Score | 8434 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4436 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1048 Punkte | |
Hilfe |
Nachdem wir schon bei den Systembenchmarks eine erste Präsentation der Leistungsfähigkeit der eingesetzten SSD aufgetischt bekamen, lassen wir diesem Bauteil abschließend besonderes Interesse zukommen. Unter einer gut erreichbaren Klappe an der Unterseite des Notebooks sitzt eine brandneue Vertex 3 von OCZ, die in der eingesetzten Version zwar nur eine Kapazität von 120GB aufweist, dafür allerdings mit sehenswerten Performancedaten aufwarten kann. Im sequentiellen Lesetest von ASSSD erreicht der Festspeicher 513 MB/s, beim Schreiben sind es immer noch hohe 241 MB/s. Auffällig die übliche SSD-Schwäche bei 4k-Datenblöcken: 15 MB/s Lesen, 38 MB/s Schreiben.
Um einen kurzen Ausblick auf die praktische Performance bei aktuellen Games gaben zu können, haben wir uns an einigen Titeln versucht.
Der Shooter-Klassiker Battlefield: Bad Company 2 stellt die Multimedia-Mittelklasse in der Regel bereits vor eine schwierige Aufgabe. So auch zu beobachten beim Chiligreen Mobilitas, das bei hohen Grafiksettings (1366x768, high, 1xAA, 4xAF) in unserer Benchmarksequenz im Schnitt 29.3 Fps liefert. Andere Systeme mit identer Grafik können das etwas besser (Gigabyte P2532N - 32.1 Fps, Asus N53SN - 34.6 Fps), wobei beide Rechner auf eine Intel 2630QM Quadcore CPU zurückgreifen, die hier die bessere Performance erklären könnte. Keine Chance hat das Chiligreen Mobilitas auf ultra-presets, sprich Full-HD mit Qualitätsverbesserungen (15.0 Fps).
Bei Call of Duty: Black Ops liefert unser Testsystem auf hoher Detailstufe (1360x768, high, 2xAA, 4xAF) 38.7 Fps im Schnitt. Das Gigabyte P2532N mit gleicher GPU schafft hier signifikant bessere 55.4 Fps. Erst ein erneuter Durchlauf bringt unser Testgerät in die erhoffte Region: 50.0 Fps.
Auch bei Dirt 3 will das Chiligreen Mobilitas vorerst nicht an die theoretisch mögliche Performance der eingesetzten Hardware herankommen. Ein erster Test mit 33.2 Fps im Schnitt im spielintegrierten Benchmarktest bei hohen Grafikanforderungen (1360x768, high, 2xAA). Erst nach einigen Versuchen erreichen wir mit 42.9 Fps ein erwartetes Niveau womit sich das eingesetzte Gespann aus GT 550M Grafik und Intel 2620M CPU diesmal vor das Gigabyte P3532N setzen kann (41.6 Fps).
Unsere Beobachtungen der Gaming-Performance legen nahe, dass es unter gewissen Umständen zu Leistungseinbrüchen kommen kann. Mehr dazu im Kapitel Temperatur. Vorinstallierter und verwendeter Grafiktreiber war 266.01. Der aktuelle Treiber 280.26 funktionierte zum zum Zeitpunkt des Tests noch nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 43 | 29.3 | 15 | |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 61.6 | 50 | 24.2 | |
Dirt 3 (2011) | 53.7 | 42.89 | 12.66 |
Geräuschemissionen
Trotz des Verzichts auf Nvidia Optimus, sprich ständig aktiver Geforce GT 550M Grafikkarte, haben wir es beim Chiligreen Mobilitas OV mit einem eher ruhigen Zeitgenossen zu tun. Ohne Last können wir über weite Strecken ein gänzlich lautloses Gerät beobachten, meist läuft allerdings der Lüfter auf kleiner Stufe und wir messen unkritische 31.8 dB(A). Das Gerät bleibt damit bei wenig fordernden Office-Tätigkeiten stets angenehm im Hintergrund.
Unter Last, sprich im Gaming-Einsatz legt der Lüfter hörbar zu: 44.5 dB(A). Im Stresstest (Auslastung CPU und GPU) können wir noch einen Tick mehr aus dem System herausholen: 46.6 dB(A) Maximum.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28.4 / 31.8 / 37.3 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 44.5 / 46.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Betrieb ohne Last bleibt das Gerät durchwegs wohl temperiert. Die Höchstwerte bewegen sich bei knapp 32-33 °C an der Ober- und Unterseite der Baseunit. Erst unter Last legt das Thermometer zu und weist knapp 40 °C als Spitzenwert für die Oberseite der Basiseinheit und rund 36 °C für die Unterseite aus. Beides allerdings unbedenkliche Werte.
Ein Blick ins Innere entlarvt die eingesetzte Grafikkarte offenbar als Hauptwärmequelle. Mit bis zu 96°C (lt. HWMonitor) kommt die GPU im Stresstest bereits gefährlich nah an ihre zulässige Maximaltemperatur heran. Entspannt hingegen die Kerntemperaturen der CPU (Näherungswerte lt. HWMonitor): maximal 72 °C. Im Stresstest stellt sich dennoch nach einiger Zeit ein CPU Throttling auf 800 MHz ein. Dies dürfte durch die Grafikkarte motiviert sein, deren Temperatur ungewöhnlich rasch auf rund 96 °C ansteigt, woraufhin sich die CPU auf 1.4 Ghz heruntertaktet. Die CPU selbst hat zu diesem Zeitpunkt noch keine 60 °C Kerntemperatur erreicht. In weiterer Folge sinkt der CPU Takt auf 800 MHz. Der GPU Takt bleibt indes bei 740 MHz konstant.
Schade: Auch im Test mit Battlefield: Bad Company 2 kann ein Throtteln der CPU auf 1.4 GHz beobachten, während die GPU sich auf bis zu 96°C aufheizt. Damit hängen wohl auch inkonsistente Ergebnisse im Benchmarktest zusammen, die wir im Laufe unserer Tests beobachten könnten.
Wir forschen nach und öffnen das Gehäuse, entfernen den CPU und GPU Kühler, prüfen die Wärmeleitpaste und setzen das Gerät anschließend wieder zusammen, lassen allerdings die Wartungsklappe geöffnet und bocken das Gerät einige Zentimeter in die Höhe. Und siehe da: Ein erneuter Test mit Battlefield: Bad Company 2 verläuft deutlich besser: Die GPU erwärmt sich auf bis zu 86 °C, die CPU bleibt auf 3.2 GHz. Nach dem Anbringen der Wartungsklappe erhöht sich die GPU Temperatur auf 94°C. Wir entfernen nun auch die beiden Klötze unter dem Notebook. Nach einer Weile dasselbe Bild: CPU Throttling auf 1.4 GHz. Eine erneute Wiederholung des Versuchaufbaus bringt die gleichen Ergebnisse.
Conclusio: Mit aufgesetzter Wartungsklappe kommt es im Inneren zu einem Hitzestau, der die GPU überhitzen lässt, woraufhin sich die CPU heruntertaktet. Chiligreen täte gut daran, entweder die Zulüftöffnungen der Wartungsklappe deutlich zu erweitern und/oder die Lüfterdrehzahl unter Last zu erhöhen. Möglicherweise könnte auch ein leistungsfähigerer Kühlkörper für die GPU, hochwertigere Wärmeleitpaste bzw. ein besserer Lüfter Entspannung in die Temperatursituation der GPU bringen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.9 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 36.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6.8 °C).
Lautsprecher
Die beiden in Richtung Standfläche schallenden Speaker können in keinem unserer Audiotests überzeugen. Der wiedergegebene Klang ist stets dünn, verhalten und höhenlastig. Weder bei verschiedenen Musiktiteln noch bei der Wiedergabe von DVDs will damit richtig Stimmung aufkommen. Es empfiehlt sich in jedem Fall eine externe Lösung in Form von aktiven Lautsprechern oder Kopfhörern. Am angebotenen 3.5mm Stereo-Port konnten unsere Profi-Kopfhörer AKG K181DJ einen gute Ausgabequalität beobachten.
Werfen wir zuerst einen Blick auf den Stromverbrauch des Testsystems. Mit 11.8 bis 19.0 Watt im Betrieb ohne Last positioniert sich das Chiligreen Mobilitas OV im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Notebooks nicht so schlecht. Auch mit Optimus können etwa das Gigabyte P3532N als auch das Asus N53SN das Chiligreen in dieser Kategorie nicht unterbieten, allerdings greifen beide Geräte auf eine 45W TDP Quadcore CPU zurück.
Unter Last messen wir maximal 117.6 W an der Steckdose, womit das 120 Watt Netzteil schon nahezu am Limit arbeitet. Im mehrstündigen Stresstest wird dies mit einer Temperatur von 56.9 °C quittiert.
Aus / Standby | 0.3 / 0.4 Watt |
Idle | 11.8 / 16.7 / 19 Watt |
Last |
79.8 / 117.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Mit dem 58 Wh Akku hält unser Testgerät im Readers Test von BatteryEater (min. Helligkeit, Energiesparprofil) 330 Minuten durch, sprich 5.5 Stunden. Unter Last, im Classic Test ist allerdings bereits nach 73 Minuten Schluss (max. Helligkeit, Profil Höchstleistung).
Im praxisnahen WLAN-Einsatz (angepasste Helligkeit, Energiesparprofil, Surf-Mix) können wir rund 250 Minuten, also knapp mehr als vier Stunden ohne nahe Steckdose arbeiten. Bei Wiedergabe einer DVD reduziert sich die Laufzeit auf rund 3 Stunden.
Das Chiligreen Mobilitas legte zu Beginn unserer Tests einen sehenswerten Start hin. Das Gehäuse gab sich schlicht, aber ausreichend stabil, die Tastatur wird zwar niemanden vom Hocker werfen, erfüllt aber dennoch ihren Dienst zu unserer Zufriedenheit. Das eingesetzte Full-HD Panel lässt uns schließlich erstaunt hochblicken, finden wir in diesem Vertreter des günstigen Preissegments wider Erwarten doch ein hochwertigs Display mit guter Helligkeit und ausgezeichnetem Kontrast.
Damit aber nicht genug: Dank dem in unserem Testgerät eingesetzten SSD kann das Chiligreen Mobilitas OV bei den Anwendungsbenchmarks punkten und schiebt sich unter die Topplatzierungen. Erst die ersten Benchmarktests lassen Zweifel aufkommen: Einbrüche bei Dirt 3 und Battlefield: Bad Company 2 können durch ein auftretendes CPU Throttling zufolge GPU-Überhitzung geklärt werden. Beim Gaming-affinen Publikum wird dies auf wenig Gegenliebe stoßen, allerdings zurecht.
Schade ist diese Tatsache vor allem insofern, da die weiteren Testkriterien, wie Lautstärke, Temperatur und Akkulaufzeit ebenso durchaus positiv absolviert werden. Lediglich bei den verbauten Lautsprechern greift Compal auf doch auffallend minderwertige Ware zurück.
Somit bleibt insgesamt eine eher positive Bilanz, die aber von einem kräftigen Schnitzer bei der Gaming-Performance (GPU Kühlung) getrübt wird. Chiligreen täte gut daran, die Wärmeentwicklung der GPU in den Griff zu bekommen (sofern dies wirklich der Auslöser für das beobachtete Throttling ist), denn dann hätte man mit dem Mobilitas OV einen überaus attraktiven und vor allem preiswerten Multimedia- Boliden im Stall.