Test Medion Erazer X6815 Notebook
Wer sich die Spezifikationen des Erazer X6815 (MD97824) durchliest und danach den Preis anschaut, dürfte erst einmal ungläubig die Augenbrauen heben und denken „Das ist doch zu schön, um wahr zu sein!“.
Zum Preis von 800 Euro wird dem Käufer nicht nur ein Quad-Core-Prozessor aus Intels aktueller Sandy-Bride-Generation (Core i7-2630QM) und eine DirectX 11 fähige Grafikkarte der oberen Mittelklasse (GeForce GT 555M) geboten, sondern auch ein Full-HD-Display mit passendem Blu-ray-Laufwerk (brennt CDs & DVDs). Hinzu gesellen sich vier GByte DDR3-RAM und eine 500 GByte große HDD. Als Betriebssystem dient die 64 Bit-Fassung von Windows 7 Home Premium.
Vergleichbar ausgestattete UND ähnlich flotte Notebooks finden sich zu diesem Preis kaum, in mindestens einem Bereich muss der Nutzer Abstriche machen. Dem bisherigen Preis-Leistungstipp, HPs dv6-Serie (Radeon HD 6770M), fehlt es beispielsweise an einem Full-HD-Display. Entsprechend waren wir sehr gespannt darauf, an welchen Stellen Medion notgedrungen den Rotstift ansetzt. Ob es sich beim Erazer X6815 um ein empfehlenswertes Schnäppchen handelt, erfahren Sie jetzt.
Dem Gehäuse merkt man sein potentes Innenleben nicht unbedingt an. Medion vertraut auf ein schwarzes Kunstoff-Chassis, das weder optisch noch qualitativ einen berauschenden Eindruck macht. Die hochglänzenden Oberflächen verschmutzen sehr schnell, innerhalb kürzester Zeit ist das Notebook mit Fingerabdrücken und Staubpartikeln übersät. Wer beim Transport respektive der Reinigung nicht aufpasst, hat zudem fix Kratzer im Material. Matte Oberflächen wie beim größeren Bruder X6813 wären definitiv praxistauglicher.
Aus handwerklicher Sicht gibt es weniger zu bemängeln, das X6815 ist anständig verarbeitet. Scharfe Kanten oder abweichende Spaltmaße wies unser Testgerät nicht auf. Von der Stabilität hat uns zumindest die Baseunit gefallen. Die Oberseite lässt sich nur im Bereich der berührungsempfindlichen Leiste spürbar durchdrücken. Der Deckel ist hingegen nicht sonderlich verwindungssteif – ein typisches Notebookproblem. Weitere Kritik müssen sich die Scharniere anhören. Zwar schwingt die Baseunit beim Öffnen des Geräts kaum mit, Untergrunderschütterungen provozieren jedoch ein Wippen des Bildschirms. Ein Gesamtgewicht von 2.7 Kilogramm und eine Notebookhöhe von knapp vier Zentimetern sind mit Blick auf die gebotene Leistung mehr als vertretbar.
Anschlussausstattung
Bei den Anschlüssen beschränkt sich Medion auf das Wesentlichste. Wer unbedingt einen ExpressCard-Einschub, einen eSATA- oder einen Firewire-Port benötigt, muss sich zwangsläufig nach einer Alternative umsehen.
Doch zurück zum Thema: Neben üblichen Verdächtigen wie dem Stromeingang, einem Kensington Lock und einem VGA- respektive HDMI-Ausgang enthält das Erazer X6815 vier USB-Ports (davon 2x USB 3.0). Headsets oder Stereo-Lautsprecher lassen sich über die zwei Audio-Ports mit dem Notebook verbinden.
Die Positionierung der Schnittstellen hat uns nur auf der linken Seite gefallen. Auf der rechten Seite herrscht indes Nachholbedarf. Angeschlossene Kabel gehen beim Einsatz einer Maus gerne im Weg um. Grund: Die Ports sitzen arg weit vorne.
Kommunikation
Die Kommunikationsmöglichkeiten geben keinen Anlass zur Kritik. Intels beliebtes Funkmodul Centrino Wireless-N 1030 bringt eine Unterstützung für Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0 mit. Kabelgebunden führt der RJ-45 Gigabit-Lan-Port ins weltweite Netz.
Sonstige Ausstattung
Ansonsten kann der 15-Zöller noch mit einem Mikrofon, einer Webcam (1.3 Megapixel) und einem Fingerabdruckssanner aufwarten.
Software
Wegen der übertriebenen Softwareinstallation arbeitet das Notebook im Auslieferungszustand relativ lahm. Zum einen dauert der Bootvorgang verhältnismäßig lang, zum anderen reagiert Windows 7 direkt nach Systemstart enttäuschend träge. Es dauert eine Weile, bis sich das Gerät auf seine normale Geschwindigkeit einpendelt. Lobenswert ist derweil die umfangreiche Software-Suite von CyberLink. Blu-ray-Discs können mit dem vorinstallierten PowerDVD 10 abgespielt werden.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang können wir leider nichts genaueres sagen, da uns Medion lediglich ein Vorabmodell ohne jegliches Zubehör geschickt hat. Abseits vom Akku (6 Zellen) und dem Netzteil (120 Watt) soll der Verkaufsversion laut Homepage eine Application- & Support-DVD beiliegen.
Tastatur
Die Eingabegeräte sind nicht gerade eine Stärke des Erazer X6815. Beginnen wollen wir mit der Tastatur, die immerhin ein paar Pluspunkte aufweist. Durch das Chiclet-Design (freistehende Tasten) und das durchdachte Layout tippt man kaum daneben und gewöhnt sich schnell ein. Mit Ausnahme der zu klein geratenen Pfeiltasten geht auch die Dimensionierung in Ordnung (15 x 14 Millimeter).
Auf der negativen Seite stehen hingegen das billig wirkende Tippgeräusch und das schwammige Tippgefühl. Insbesondere der Anschlag ist recht undefiniert. Oberhalb der Tastatur entdeckt der Nutzer eine praktische, berührungsempfindliche Multimedia-Steuerung (Lautstärke, Vor, Zurück, Play, Stop etc.), die etwas über eben genannten Mängel hinwegtröstet.
Touchpad
Beim Touchpad hat Medion – gelinde gesagt - voll daneben gegriffen. Da das Touchpad wie die restliche Handballenauflage mit einem Hochglanzfinish versehen ist, bleiben die Finger auf der Oberfläche beinahe kleben. Es bedarf einiger Kraft, um die Finger in Bewegung zu setzen. Gute Gleiteigenschaften sehen anders aus.
Doch damit nicht genug: Von Präzision hat das Touchpad anscheinend noch nie etwas gehört. Der Mauszeiger springt oft wild umher, es kommt häufig zu Aussetzern. Ganz zu schweigen von den (jedenfalls bei unserem Testgerät) nicht funktionierenden Gesten. Überdies fällt die Orientierung unnötig schwer, das 80 x 45 Millimeter große Touchpad ist lediglich auf der rechten und linken Seite abgesenkt.
Die Maustasten sind aufgrund ihres lauten Klickgeräuschs ebenfalls nicht optimal. Kurz gesagt: Ohne externe Maus bereitet die Bedienung keine wirkliche Freude. Die Deaktivierungsoption ist noch das Beste am Touchpad – traurig.
Im Gegensatz zu den meisten 15-zölligen Notebooks verfügt das Erazer X6815 nicht über ein einfaches HD(+)-Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 respektive 1600 x 900, sondern über ein "richtiges" Full-HD-Display. 1920 x 1080 Pixel sorgen für ein knackscharfes Bild, was nicht zuletzt der Wiedergabe von Blu-rays zugute kommt. Passend zum Entertainment-Anspruch ist der Monitor im 16:9-Format gehalten. Die Grafikkarte hat es in modernen Games unterdessen etwas schwer, für hohe Details muss man gelegentlich die Auflösung reduzieren. Bei der Interpolation lieferte das Display eine passable Vorstellung ab.
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Ausleuchtung: 79 %
Helligkeit Akku: 162 cd/m²
Kontrast: 181:1 (Schwarzwert: 1.08 cd/m²)59.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
57.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Weniger überzeugen konnte uns die reine Bildqualität. Wie bei vielen anderen Mittelklasse-Notebooks ist der Schwarzwert relativ hoch, das Messgerät sprach von 1.08 cd/m². Um ein sattes Schwarz auf den Monitor zu zaubern, müsste der Wert unter 0.4 cd/m² liegen. Gerade wer nachts ein Medium mit etlichen dunklen Szenen konsumiert (Stichwort Horror-Shooter), dürfte sich über die gräuliche Darstellung ärgern.
Der Kontrast fällt dagegen zu niedrig aus, 181:1 werden von hochwertigen Panels mühelos getoppt (siehe z.B. das Schenker XMG A501). Obwohl der sRGB-Farbraum halbwegs abgedeckt wird, sind wir auch mit den Farben etwas unglücklich. Spiele und Filme wirken nicht so kräftig, wie man es sich wünschen könnte. Die Helligkeit geht derweil in Ordnung, im Schnitt waren es 201.9 cd/m².
Für den Outdoor-Einsatz ist das Notebook kaum geeignet. Die glänzende Displayoberfläche provoziert bei direkter Sonneneinstrahlung teils deftige Reflexionen. Um in Innenräumen nervige Spiegelungen zu vermeiden, muss der Nutzer ebenfalls auf einen adäquaten Standort achten.
Wenig überraschend hapert es darüber hinaus an der Blickwinkelstabilität. Vor allem im vertikalen Bereich rufen schon geringfügige Abweichungen eine deutliche Veränderung des Bildes hervor. Die mäßigen Blickwinkel machen sich insbesondere dann negativ bemerkbar, wenn sich mehrere Personen vor dem Bildschirm tummeln. Für einen geselligen Filmabend sollte man am besten einen externen Monitor verwenden.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Der Prozessor ist mithin die beeindruckendste Komponente des Erazer X6815. Medion verpasst dem 15-Zöller nämlich einen pfeilschnellen Vierkerner. Der Core i7-2630QM stammt aus Intels effizienter Sandy-Bridge-Generation und wird im 32 nm Verfahren hergestellt.
Dank der Hyperthreading-Technologie (simuliert vier virtuelle Kerne) ist der Prozessor in der Lage, acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Gamer freuen sich indes primär über die Turbo-Boost-Funktion, nach Möglichkeit wird der Standardtakt von 2.00 GHz dynamisch auf maximal 2.90 GHz angehoben. Sechs MByte L3-Cache und 995 Millionen Transistoren (Core i5-Reihe: 3 MByte & 624 Millionen) verdienen ebenfalls Respekt.
Des Weiteren rüstet Intel die Sandy-Bridge-CPUs mit einem kleinen Grafikchip namens HD Graphics 3000 aus. Dieser erlaubt den Notebookherstellern eine manuelle oder automatische Grafikumschaltung zu integrieren. Der Prozessor an sich ist nicht besonders sparsam, Intel beziffert die Wärmeverlustleistung auf 45 Watt.
Leistung CPU
Die brachiale Power des Core i7-2630QM wird nicht zuletzt bei den reinen CPU-Benchmarks deutlich. Während der zweikernige Bruder Core i5-2410M (HP dv7-6101eg) im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 64 Bit noch auf Augenhöhe performt (4551 gegen 4583 Punkte), fällt er im Multi-Core-Rendering gnadenlos zurück. Mit 16532 zu 9660 Punkten übernimmt der Quad-Core um 71% die Führung. Im neueren Cinebench R11.5 verringert sich die Differenz etwas, 4.40 gegen 2.61 Punkte repräsentieren einen Vorsprung von 69%.
Grafikkarte: Nvidia GeForce GT 555M
Für die Grafikbeschleunigung ist ein Modell der gehobenen Mittelklasse verantwortlich. Mit der GeForce GT 555M schließt Nvidia geschickt die Lücke zwischen Midrange-Segment (GeForce GT 540M) und High-End-Bereich (GeForce GTX 560M). Die DirectX 11 fähige Grafikkarte stellt einen Abkömmling der Fermi-Architektur dar (GF106-Chip) und wird im 40 nm Prozess gefertigt.
Zu den Merkmalen gehören unter anderem ein 590 MHz schneller Kern, 144 Unified Shader (1180 MHz) und ein 2048 MByte großer DDR3-Videospeicher (900 MHz). Schade: Medion hat sich für die schwächste Variante der GeForce GT 555M entschieden. Anders als beim Dell XPS 17 oder beim Alienware M14x ist der Speicher lediglich mit 128 statt mit 192 Bit angebunden. Wie wir im Test des Schenker XMG A501 bereits ermittelt haben, gehen dadurch über 10% Leistung verloren.
Angesichts des Preises kann man Medion allerdings keinerlei Vorwurf machen. Featuremäßig spielt die GeForce GT 555M sowieso in der ersten Liga. Die Dekodierung von hochauflösendem Videomaterial (PureVideo HD) wird ebenso unterstützt wie die Berechnung von Physikeffekten (PhysX). Auf Wunsch lässt sich per HDMI zudem Surround-Sound übertragen.
Nvidia Optimus
Äußerst erfreut waren wir über die Tatsache, dass Medion Nvidias Optimus-Technologie umgesetzt hat. Optimus steht für eine automatische Grafikumschaltung, die passend zur derzeitigen Anwendung entweder die in der CPU integrierte oder die dedizierte Grafikkarte aktiviert. Vorteil: Bei anspruchslosen Aufgaben genehmigt sich das System weniger Energie (= höhere Akkulaufzeit). Die stromhungrige GeForce geht nur dann ans Werk, wenn die Leistung auch wirklich benötigt wird.
Nachteil: Es existieren einige 3D-Anwendungen und Spiele, die (noch) nicht korrekt von Optimus erkannt werden und trotz Profilanpassung auf der schwachen Intel-Grafik laufen. Größtenteils agiert Optimus aber sehr zuverlässig, Fehler sind eher die Ausnahme als die Regel. Die Umschaltung funktioniert übrigens blitzschnell und ohne einen sichtbaren Übergang. Wer auf der Suche nach Komfortfunktionen und Eingriffsmöglichkeiten ist, wird in der Nvidia-Systemsteuerung fündig (Rechtsklick auf den Desktop).
Leistung GPU
Die Grafikleistung bewegt sich über dem Notebook-Durchschnitt. Beim 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) kann die GeForce GT 555M einen GPU-Score von 1123 Punkten einfahren. Zum Vergleich: Der wohl härteste Konkurrent aus dem Hause AMD, die Radeon HD 6770M, kam im Test des HP dv6-6008eg auf 23% höhere 1379 Punkte. Dank ihres modernen GDDR5-VRAMs rechnet die Radeon HD 6770M auch im Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) flotter. Mit 16.6 zu 16.9 fps muss sich die GeForce GT 555M allerdings nur knapp geschlagen geben.
3DMark 03 Standard | 26478 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 18607 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10568 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5823 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1267 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Eine starke Festplatte darf man vom Erazer X6815 nicht erwarten. Die 500 GByte große Seagate ST9500325AS (5400 U/Min) zählt eher zu den langsameren Vertretern ihrer Zunft. Eine sequentielle Lese- und Schreibrate von rund 65 MB/Sek (CrystalDiskMark) und eine mittlere Zugriffszeit von 22.8 ms (HDTune) sind relativ mager. Schnelldrehende Modelle mit 7200 U/Min transferieren Daten oftmals mit über 100 MB/Sek. Hinweis: Mehr als eine Festplatte lässt sich nicht im Gehäuse unterbringen. Wer in Zukunft auf ein Solid State Drive umsteigen will, muss erst die alte HDD entfernen.
Leistung System
Core i7-2630QM und GeForce GT 555M sorgen zusammen für eine überaus gute Gesamtleistung. Dies belegt auch der PCMark Vantage: 7386 Punkte konkurrieren mit so manchem High-End-Gerät. Das ebenfalls mit einem Core i7-2630QM ausgestattete Multimedia-Notebook Acer Aspire 7750G-2634G50Bnkk (Radeon HD 6850M) erzielte ein vergleichbares Resultat (7402 Punkte). Insbesondere der Prozessor liefert ausreichend Power für die nächsten Jahre, vier Kerne dürften in absehbarer Zeit nicht an ihre Grenzen stoßen.
PCMark Vantage Result | 7386 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2159 Punkte | |
Hilfe |
Die Gaming Performance haben wir mit drei Titeln neuerer Bauart getestet.
Dirt 3
Beim Rennspiel Dirt 3 können Sie nicht einfach alle Optionen des Grafikmenüs auf Anschlag regeln. Ultra-Details, 1920 x 1080 Bildpunkte und vierfaches Antialiasing quittierte das Erazer X6815 mit unspielbaren 12.7 fps. Unser zweites Setting (1366 x 768, High, 2x AA) wurde hingegen flüssig absolviert, im integrierten Benchmark gab das Tool Fraps durchschnittlich 48.3 fps aus. AMDs Preis-Leistungsschlager, die Radeon HD 6770M, siedelt sich auf einem ähnlichen Niveau an, das HP dv7-6101eg brachte es auf 46.3 fps (-4%).
Empfehlung: 1600 x 900 | High | 2x AA
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 12.7 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 48.3 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 79 fps |
Dirt 3 - 1360x768 High Preset AA:2x AF:- (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6815 | |
HP Pavilion dv7-6101eg |
Crysis 2
Der grafisch opulente Ego-Shooter bringt die GeForce GT 555M gehörig ins Schwitzen. Beim Einsatz von 1920 x 1080 Pixeln und dem Preset Extreme (Version 1.2, kein DX11) ruckelte Crysis 2 heftig, 12.3 fps sind von einem ordentlichen Bildaufbau weit entfernt. Mit sehr hohen Details und einer Auflösung von 1366 x 768 bessert sich die Situation erheblich, 35 fps dürften einigen Nutzern bereits genügen. AMDs Radeon HD 6770M fühlt sich in diesen Settings noch wohler, 40.8 fps (HP dv7-6101eg) entsprechen einem Plus von respektablen 17%.
Empfehlung: 1366 x 768 | High
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 12.3 fps | |
1366x768 | Very High | 35 fps | |
1024x768 | High | 47.3 fps |
Crysis 2 - 1366x768 Very High (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6815 | |
HP Pavilion dv7-6101eg |
Starcraft 2
Abschließend wollen wir einen kurzen Blick auf Blizzards erfolgreichen Echtzeit-Strategiehit Starcraft 2 werfen. Wie bei den vorherigen Games ist die GeForce GT 555M zu schwach für die maximale Optik, mit 1920 x 1080 Bildpunkten und dem Preset Ultra stockte das Intro der Herausforderung "For the Swarm" etwas (22.6 fps). Hohe Details und 1366 x 768 Pixel führen derweil zu einer flüssigen Bildwiederholrate. 38.6 fps liegen 13% unter dem Ergebnis der Radeon HD 6770M, das HP dv6-6008eg erreichte im Schnitt 44.6 fps.
Empfehlung: 1600 x 900 | High
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 22.6 fps | |
1360x768 | high | 38.6 fps | |
1360x768 | medium | 55.8 fps |
StarCraft 2 - 1360x768 high (nach Ergebnis sortieren) | |
Medion Erazer X6815 | |
HP Pavilion dv6-6008eg |
Fazit Gaming Performance
Zum Preis von 800 Euro bietet das Erazer X6815 eine ansehnliche Spieleleistung. Wenn man bei Bedarf die Auflösung herunterfährt, lassen sich neue Titel auch mit hohen Details genießen. Manchmal packt die Grafikkarte sogar zweifache oder vierfache Kantenglättung. Über die von Medion gewählte native Auflösung kann man indes vortrefflich streiten, 1600 x 900 Bildpunkte hätten der GeForce GT 555M unserer Ansicht nach besser gestanden.
Gegen die AMD-Konkurrenz schlägt sich Nvidia jedenfalls wacker. Die GeForce GT 555M platziert sich insgesamt knapp hinter der Radeon HD 6770M, die mit flottem GDDR5-VRAM auftrumpft. Die meisten Notebooks müssen in diesem Preissegment mit einer wesentlich schwächeren Grafikkarte wie der GeForce GT 540M Vorlieb nehmen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 55.8 | 38.6 | 22.6 | |
Crysis 2 (2011) | 47.3 | 35 | 12.3 | |
Dirt 3 (2011) | 79 | 48.3 | 12.7 |
Geräuschemissionen
Im Idle-Betrieb sind die Emissionen über jeden Zweifel erhaben. Wenn das Notebook kaum etwas zu tun hat, dreht die Lüftung gemächlich vor sich hin. Der Geräuschpegel ist dabei erfreulich konstant, im Gegensatz zu anderen Geräten variiert nicht ständig die Drehzahl. Auch die Festplatte gibt sich größtenteils unauffällig. Bei 3D-Anwendungen ist der Gehäuselüfter hingegen deutlich wahrnehmbar. Der Spiele-Betrieb wird aber nur in ruhigeren Szenen minimal gestört. Insgesamt würden wir von einer passablen Geräuschentwicklung sprechen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33 / 33 / 33.1 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
DVD |
| 35.9 / dB(A) |
Last |
| 41.3 / 46.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Harmlose Aufgaben wie Office oder Internet rufen keine übermäßige Erhitzung der Gehäuseoberflächen hervor. Im Idle-Betrieb konnten wir an der Baseunit moderate 30°C messen. Die Hände erwärmen sich nicht unangenehm, man hält es problemlos mehrere Stunden mit dem Gerät aus. Unter Last erhöht sich die Temperatur an einigen Stellen massiv, der Lüfterbereich wurde bis zu 45°C heiß.
Im Gehäuseinneren geht es relativ entspannt zu. Während unseres Stresstests (Furmark + Prime) pendelten sich Grafikkarte und Prozessor laut HWMonitor auf rund 70 bzw. 80°C ein – zwei völlig unbedenkliche Werte. Leider taktete sich der Quad-Core unter Volllast bisweilen auf schwache 800 MHz herunter. Mit diesem Verhalten ist das Erazer X6815 jedoch nicht allein, ein Throttling der CPU beobachten wir nun immer häufiger.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 44.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 36.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-7.9 °C).
Lautsprecher
Das integrierte 2.1-System ist einigermaßen brauchbar. Zwar wirkt der Klang notebooktypisch etwas dumpf und könnte mehr Präzision vertragen, vom Volumen und der Maximallautstärke macht das Notebook aber eine überdurchschnittlich gute Figur. Ohne Dolby Home Theater (siehe Screenshot) büßt der Sound teils stark an Qualität ein. Mit den drei Szenarien Filme, Musik und Spiele lässt sich der Klang einfach an die jeweilige Situation anpassen - ideal für Laien. Exzellente Lautsprecher sind bei Notebooks rar gesät, das Dell XPS 15 ist in diesem Gebiet eines der seltenen Glanzlichter.
Dank der Grafikumschaltung zieht der 15-Zöller im Idle-Betrieb relativ wenig Strom aus der Steckdose. 12.1 bis 19.5 Watt gleichen beinahe den Werten des HP dv6-6008eg. Sobald sich unter Last die GeForce GT 555M dazu gesellt, schießt der Verbrauch gewaltig in die Höhe. 85.0 bis 96.0 Watt offenbarte unser Messgerät im Maximum. Prima: Das 120-Watt-Netzteil wird nicht ausgereizt.
Aus / Standby | 0.15 / 1.2 Watt |
Idle | 12.1 / 18.6 / 19.5 Watt |
Last |
85 / 96 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Trotz Optimus-Technologie muss sich der Nutzer mit eher dürftigen Akkulaufzeiten arrangieren. Bei hoher Last und aktivierter Nvidia-Grafikkarte wird der Bildschirm ziemlich schnell dunkel, im Classic Test von Battery Eater verabschiedete sich das Notebook bereits nach 56 Minuten (maximale Helligkeit & minimale Energiesparoptionen).
Selbst wenn man auf die dedizierte Grafikkarte verzichtet und mittlere Stromsparmechanismen wählt, sind lange Ausflüge tabu. Drahtlos im Internet zu surfen gelang uns beispielsweise nur für rund 2.5 Stunden. Erst mit maximalen Energiesparoptionen und minimaler Displayhelligkeit kann sich die Akkulaufzeit sehen lassen. Den Readers Test von Battery Eater (simuliert eine geringfügige Auslastung) schaffte das Notebook für knapp fünf Stunden.
Summa Summarum hat uns das Erazer X6815 in vielerlei Hinsicht enttäuscht. Angefangen beim Gehäuse, das zwar gut verarbeitet ist und an der Baseunit über eine ordentliche Stabilität verfügt, ansonsten jedoch diverse Schwächen aufweist. Hier wären unter anderem die magere Anschlussvielfalt, die schmutz- bzw. kratzempfindlichen Oberflächen und die schwammige Tastatur zu nennen.
Das Touchpad ist aufgrund seiner mangelhaften Gleiteigenschaften und der geringen Präzision respektive Zuverlässigkeit sogar ein totaler Reinfall. Darüber hinaus mangelt es dem Display an einer guten Bildqualität. Durch den hohen Schwarzwert, den niedrigen Kontrast und die bescheidenen Blickwinkel leidet die Atmosphäre von Spielen und Filmen.
In einer Beziehung macht Medion allerdings so schnell keiner etwas vor, nämlich beim Preis-Leistungsverhältnis. Es ist schon erstaunlich, wie es der Hersteller vollbringt, für 800 Euro ein derart flottes Notebook zu produzieren, das neben einem Quad-Core-Prozessor und einer gehobenen Mittelklasse-Grafikkarte zusätzlich ein Blu-ray-Laufwerk und ein Full-HD-Display enthält. Entertainment-Fans und Gelegenheitsspieler werden gleichsam angesprochen. Für einen moderaten Geldbetrag bekommt der Nutzer eine mobile und halbwegs zukunftssichere Allround-Plattform. Die beiden USB 3.0-Ports und die intelligente Optimus-Technologie unterstreichen diese Behauptung.
Zusammengefasst vertreibt Medion mit dem Erazer X6815 ein preislich attraktives Multimedia-Notebook, das abseits der Leistung in keinem Bereich wirklich begeistern kann. Wer bis 800 Euro möglichst viel Performance herausholen will, darf trotzdem einen Kauf erwägen. Die Hauptkonkurrenten sind entweder teurer, langsamer oder schlechter ausgestattet.