Test HP Pavilion dv6-6008eg Notebook
Wenn etwas immer gut bei den Kunden ankommt, dann ist es potente Hardware für wenig Geld. Mit seinen Pavilion dv6-Modellen spricht der US-Hersteller HP Consumer an, die im mittleren Preisbereich von 600 bis 900 Euro spieletaugliche Notebooks suchen. Vorliegende 2011er dv6-6xxx Serie ist mit der AMD-Grafikkarte Radeon HD 6770M ausgerüstet, deren Leistung deutlich über Nvidias Mainstream GPU GT 540M liegt. Laptops mit dieser Geforce-Konkurrenz finden sich im gleichen Preisbereich.
Die Kombination mit einem echten Quadcore-Prozessor, dem Core i7-2630QM (4x 2.00GHz), und 8.192 MB RAM für 799 Euro stellt aktuell ein preisaggressives Angebot dar, das sicher bei vielen Performance orientierten Käufern auf Interesse stößt. Die Auslieferung der neuen dv6-Modelle mit Radeon HD 6770M und 2011er i3-, i5- und i7-CPUs kommt dieser Tage erst bei den Online-Shops in die Gänge. Erfahren Sie in diesem Test über die Leistung aber auch über die weichen Faktoren (Abwärme, Stabilität, Klang, etc.) des Multimedia-Notebooks HP Pavilion dv6-6008eg.
Wer das Pavilion dv6-6008eg erblickt, der erkennt ein edel wirkendes und beinahe schon extravagantes Notebook. Das Finish des matten Aluminium-Deckels ist gebürstet und fühlt sich metallisch kühl an. Das beleuchtete HP-Logo wertet die einheitsbraune Fläche effektvoll auf.
Auf der Arbeitsumgebung werden Nutzer von geschwungenen Formen, metallischer Haptik und einem hohen Werteindruck begrüßt. Der Rahmen der Anzeige und das Panel selbst setzen nicht den einzigen Hochglanz-Aspekt. Die matten Tasten der Eingabe liegen in einem hochglänzenden Gitter. Das Scharnier hält den Deckel sehr straff in Position und ist fest an der Base Unit eingehangen. Die Abdeckung der Gelenke besteht aus Metall.
Die Base Unit besitzt keine besonders starken Verstrebungen. Mit zwei Händen anfassend können wir das Chassis mit wenig Kraft verbiegen. Über dem optischen Laufwerk geben die Flächen auf der Ober- und Unterseite nach. Wo über dem rechten Front-Lautsprecher der silberne Seiten-Rahmen und und die Alu-Handauflage aneinander liegen, dort ist ein biegsamer Spalt entstanden. Völlig außer Rand und Band ist das Bett der Tastatur. Dieses lässt sich überall klappernd eindellen. Kurz: Einerseits ist die Verarbeitung sehr gut, andererseits aber auch an einigen Punkten misslungen. So stellt sich kein stimmiges Gesamtbild ein.
Die Bodenplatte zeigt viele Öffnungen zum Einsaugen von kühlender Luft. Es sind genau diese Öffnungen, welche auf Druck teilweise deutlich eindellen. Die Wartungsklappe, welche zu HDD, RAM, WLAN-Modul und DVD-LW führt, kann ohne Schrauben abgenommen werden. Dazu muss lediglich der Hebel zum Akku-Auswurf kräftig in die anderen Richtung geschoben werden. Die Abdeckung kommt dann ein stück weit nach oben und kann abgeschoben werden.
Der multimediale Betrieb im Privatbereich stößt an seine Grenzen, wenn etwa die vorhandene externe eSATA-Festplatte oder die alte ExpressCard34 TV-Karte angeschlossen werden soll. Für andere externe Speicher gibt es USB 3.0 (2x). Seinen externen Flachbildschirm kann der Nutzer an HDMI oder über die analoge VGA-Schnittstelle anstecken. Wer Anschlüsse wie FireWire oder 7.2 Soundausgänge nachrüsten will, der hat also schlechte Karten.
Die Position der Anschlüsse erscheint zum Teil sinnvoll, zum Teil aber auch sehr ungünstig. USB, 3 x Audio, Ethernet und HDMI sind links vorn zwar bequem zu erreichen, aber besonders das sperrige HDMI-Kabel kann viel Platz auf dem Schreibtisch wegnehmen. Rechts sieht es besser aus: Die zwei USB 3.0 Ports und das Stromkabel sitzen ganz hinten, wodurch diese sperrigen Kabel schnell rückwärtig abgeführt werden können.
Kommunikation
WLAN im schnellsten Draft-N Standard (WLAN 802.11bgn) unterstützt ein Broadcom-Chip. Ein integriertes Bluetooth-Modul ist aber nicht an Bord. Die Realtek Netzwerkkarte unterstützt Gigabit Ethernet.
Software
Recovery Datenträger sind bei HP schon lange nicht mehr in Mode. Daher liegt außer einer Kurzanleitung keinerlei Zubehör oder CDs im Karton. Zum Erstellen von Recovery-Datenträgern und Sicherungs-Images gibt es den Recovery Manager. Weitere Tools wie der Power Manager setzen Energieprofile, CoolSense beeinflusst die Lüftersteuerung (Siehe bei Emissionen). Im Catalyst Treiber kann manuell zwischen den Grafikkarten Intel HD und HD 6770M umgeschalten werden. Vor ungewollter Software (Norton etc.) kann sich der Nutzer schützen, indem beim ersten Start gewisse Häkchen entfernt werden. Viele Nutzer werden diese Option begrüßen.
Garantie
HP bietet für das dv6 eine 24 Monate Herstellergarantie mit Abhol- und Lieferservice an. Ein kostenpflichtiges Garantieupgrade für 99 Euro auf 3 Jahre Pick-up & Return ist im Handel zu haben.
Tastatur
Die Tasten bieten dem Schreiber einen deutlichen Druckpunkt und einen großen Tastenhub. HP integriert einen Ziffernblock, der die Eingabe von Zahlen erleichtert. Leicht ist auch die Bedienung der Richtungstasten, weil Rechts/Links fast so groß sind wie die Buchstabentasten. Die wenigen Vorteile werden jedoch durch ein schwammiges Tastenfeld, das fast überall deutlich nachgibt, ausgelöscht. Schon wer leicht in die Tasten haut, der erlebt ein klappriges Schreibgefühl.
Touchpad
Der Mausersatz ist ein Synaptics Multitouch Pad (Synaptics V7.5). Das Pad hat einen Lichtsensor links oben (Markierung). Decken wir diesen beim Tippen mit der Hand ab, deaktiviert sich die Touch-Fläche. Dies soll ungewollte Eingaben verhindern. Manuelles Abschalten des Mousepads ist mangels entsprechender Fn-Taste nicht möglich.
Die vglw. glatte Oberfläche des Pads liegt vertieft in der Alu-Handauflage und wird durch einen stets leuchtenden weißen Ring umgeben. Wie dieser abzustellen wäre, das haben wir nicht heraus gefunden. Die Tasten klicken je nach Position unterschiedlich laut. Der mittlere Tastenhub in Kombination mit einen deutlichen Druckpunkt gibt dem Bediener ein gutes Feedback und erlaubt schnelle Bedienung.
Das nicht entspiegelte CMO-Panel (Typ N156B6-L0B) löst mit 1.366 x 768 Bildpunkten auf (WXGA, 16:9). Diese native Auflösung ist für den 15.6-Zoller grob aber Standard in der Preisklasse unter 800 Euro. Wir halten die Auflösung für fragwürdig. Die verbaute HD 6770 kann aktuelle Games teils auch in höheren Auflösungen flüssig abspielen (Siehe Spieletests). WXGA+ (1.600x900) würde das dv6 deutlich aufwerten.
Das CMO-Panel hat einen geringen Kontrast von 192:1. Damit liegt es auf dem Niveau typischer Office- oder Multimedia-Modelle. Dem dv6 kann aber zu Gute gehalten werden, dass 90 Prozent der Consumer-Notebooks aus unseren Tests keinen Kontrast jenseits der 200:1 bieten können. Von einem guten Kontrast sprechen wir bei 400:1 bis 1000:1. Der Kontrast beschreibt den Weißanteil einer schwarzen Fläche. Schwarz sieht demnach auf dem dv6 nicht so knackig und dunkel aus, wie es sein könnte. Das spiegelnde Glare-Type-Panel bessert die geringen Kontraste optisch etwas auf. Farben wirken darauf geringfügig kontraststärker und brillanter als auf entspiegelten Panels.
Nach den schwachen Kontrasten wundert uns der kleine Farbraum eben so wenig. Die Referenz sRGB wird verfehlt, Profi-Displays wie das Panel des Vaio F21Z1EB decken mehr Farben ab. Es gibt jedoch auch Notebooks, deren Farbraum noch kleiner ausfällt: Vaio F13. Für den Nicht-Fotoprofi bzw. Grafiker entstehen dadurch aber keinerlei Nachteile.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 221 cd/m²
Kontrast: 192:1 (Schwarzwert: 1.15 cd/m²)55.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
79.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Helligkeitsmessung liefert brauchbare Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 217 cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 88% recht gleichmäßig. Das TFT überschreitet an keinem Punkt die 230 cd/m² Marke.
Mit dem Pavilion dv6 in die Sonne! Das wird dem stolzen dv6-Besitzer nicht viel Freude bereiten. Auf der einen Seite heizt sich das dunkle Gehäuse schnell auf. Auf der anderen Seite fehlt dem Glare-Type Displaypanel eine Entspiegelung. Das sorgt für störende Refexionen. Die Luminanz von maximal 228 cd/m² reicht in Räumen bei weitem aus, Draußen bleibt der Desktop aber duster.
Weite Blickwinkel braucht ein Multimedia-Notebook, damit Betrachter aus verschiedenen Positionen ohne Einschränkungen Farben und Text erleben können. Horizontal können die Augen bis zu 45 Grad abweichen, ab hier verfälschen die Farben deutlich. Wer bei dieser Abweichung von Unten oder Oben in die Anzeige blickt, der erkennt bereits die extrem kleinen vertikalen Blickwinkel. Vertikal beginnt die Farbinvertierung schon bei 10 Grad Abweichung. Farben waschen sehr schnell aus. Im Blickwinkel-Video ist die eingeschränkte Sicht deutlich erkennbar.
Der Vierkerner Core i7-2630QM mit 4 x 2.0 GHz (Normal-Takt) hat bereits vielfach für eine starke Anwendungsleistung gesorgt, z. B. Deviltech Fragbook DTX (Clevo P170HM, GTX 470M), Asus G73SW (GTX460M), Fujitsu NH751 (GT 525M). Per Turbo-Boost kann im Bedarf auf bis zu 2.9 GHz übertaktet werden (ein Kern). Siehe CPU-Datenblatt.
Die integrierte HD Graphics 3000 sorgt für einen (vglw.) sparsamen Betrieb, wenn Akkulaufzeit und keine GPU-Leistung gefordert sind. Die AMD Radeon HD 6770M (1.024 MB) kann manuell oder automatisch beim Wechsel in den Akkubetrieb zur erstgenannten IGP-Grafik umschalten. Das soll die Akkulaufzeiten erhöhen und die Wärmeemission verringern.
Der Cinebench R11.5 CPU-Test (Multi, 64 Bit) schlägt mit 4.83 Punkten kräftig zu. Das ist deutlich mehr als der Vorgänger 740QM (3.4; MSI GX660R) erreichte. Der "identische" i7-2630QM im Aspire 7750G oder Asus G73SW-TZ083V konnte sich mit 5.0 Punkten jedoch einen leicht besseren Score einheimsen, was an einer besseren Ausnutzung des Dynamic Frequency (Turbo 2.0) liegen muss. Den schlechtesten Score von 3.9 Punkte hatte das Acer Aspire Ethos 8951G erreicht. Je nach kaltem (vorher Leerlauf) oder warmen Kühlkörpern (vorher Stress) pendelt der R11.5-Score unseres dv6 zwischen 4.48 und 4.83 Punkten (7% Differenz).
Der PCMark Vantage ermittelt 7.253 Punkte. Eine Zahl, die durch Spiele-Boliden wie Asus VX7-SZ062V (GTX 460M, 8.657) oder MSI GT780R (GTX 560M, 8.599) leicht getoppt werden kann. Eine stärkere GPU würde das System aber nicht zwangsläufig beflügeln, das zeigen Acer Aspire 5750G-2634G64 (7.777) und Sony Vaio VPC-F21Z1E/BI (7.312), beide mit schwächerer GT 540M.
Wir haben weiterhin den PCMark 7 ausgeführt, welcher auf 2.283 Punkte endet. Aktuelle Core i7-Quad-Systeme mit ähnlicher Mittelklasse-GPU, wie das Lenovo IdeaPad Y560p (2630QM, HD 6570M) liegen gleichauf (2.137). Sofern eine SSD ins Spiel kommt, wie beim Acer Aspire Ethos 8951G (GT 555M), steigt die Gesamt-Leistung aber deutlich: 3.430 beim Ethos 8951G.
PCMark Vantage Result | 7253 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2283 Punkte | |
Hilfe |
Die synthetischen Benchmarks, wie Unigine Heaven 2.1 (17fps), bescheinigen der AMD Radeon HD 6770M eine Leistung identisch mit einer Nvidia GT 555M. Ein 3DMark11 (P 1.560) läuft mit einer GT 555M schwächer (P 1.313). Zum Vergleich: Eine GeForce GTX 460M kommt auf 1.789 (Medion Erazer X6811-MD97624, i7-740QM).
Der 3DMark2006 (1.280 x 1.024) schließt auf der Radeon-Mittelklasse mit 10.762 Punkten ab, was einer GT 555M sehr ähnlich ist (11.147 @Dell XPS 17-L702X). Systeme mit der genannten Nvidia-Konkurrenz, wie das Alienware M14x, Aspire Ethos 8951G oder Schenker XMG A501 (W150HRM) kosten jedoch mindestens 950 Euro.
3DMark 05 Standard | 9017 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10762 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6431 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1560 Punkte | |
Hilfe |
Als Highlight des dv6-6008eg entpuppte sich die mit 7.200 U/min drehende Festplatte von Hitachi (500 GB, HTS725050A9A364). Sie liest mit 76.5 MByte/s im Sequential Read Daten von den rotierenden Scheiben (HD Tune). Dies ist ein überdurchschnittlicher Wert für 2.5-Zoll Notebook HDDs.
Der Crystal DiskMark 3.0 ermittelt auf Grund einer anderen Testroutine 88 MB/s (Lesen/Schreiben), ebenfalls im Vergleich zu rotierenden 2.5-Zoll HDDs ein guter Wert. Der HDD-Score im PCMark Vantage liegt bei 4.431 Punkten. Einen echten Geschwindigkeits-Rausch, der sich positiv auf die Anwendungsleistung auswirken würde, könnte das dv6 durch eine SSD erfahren. Das Acer Aspire Ethos 8951G mit SSD schafft einen HDD-Score von 23.173 Punkten (Lesen 169 MByte/s). Die Aktivitäts-LED der Festplatte befindet sich übrigens kaum sichtbar an der rechten Gehäuseseite zwischen DVD-LW und USB-Port.
Die AMD Radeon HD 6770M (1024 MB) ist eine DirectX-11 GPU, die wie die ATI HD 6700M und 6600M-Serie auf demselben Whistler Chip basiert (inkl. 128 Bit Speicherbus). Als Vorteil bringt sie einen hohen Kern-Takt von 725 MHz ins Spiel. Tests sind bisher noch selten, da HP als einziger Hersteller diese GPU verwendet.
Risen
Im Adventure Risen kann die GPU dem direkten Vergleich mit einer GT 555M standhalten. Beide Karten erreichen bei gleichem Prozessor 53 bzw. 52 fps (Details Medium). In hohen Details geht die GT 555M in Führung (3%), was jedoch zu vernachlässigen ist (High 37 fps).
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 36.8 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 53.3 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der beliebte Shooter aus 2010 kann mit der höchsten (nativen) Auflösung und in hohen Detailstufen auf dem dv6 gespielt werden. Knapp 48 fps zeugen davon, dass ggf. sogar eine externe Anzeige mit WXGA++ oder ähnlich flüssig bespielt werden könnte. In diesem Game ist die GT 555M 15% langsamer und die HD 6770M liegt nur knapp hinter einer GTX 460M.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 47.5 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 69 fps |
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high | 44.6 fps | |
1360x768 | medium | 64.1 fps |
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 55.5 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 58.8 fps |
Spiele Fazit
Die komplett grüne Grafik mit unseren vier Testspielen der Jahre 2009 und 2010 ist eindeutig. Das dv6 mit Radeon HD 6770M taugt bestens für aktuelle oder jüngere Games. Hohe Details in der nativen Auflösung (1366 x 768) stellen keine Hürde dar. In einigen Fällen ist sogar Luft genug, um eine externe Anzeige bspw. auf 1600 x 900 Pixeln laufen zu lassen (Spiele). Die Nvidia-Alternative GT 555M ist im Wesentlichen ähnlich leistungsstark, doch die Geräte sind deutlich teurer.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 53.3 | 36.8 | ||
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 69 | 47.5 | ||
StarCraft 2 (2010) | 64.1 | 44.6 | ||
Call of Duty: Black Ops (2010) | 58.8 | 55.5 |
Geräuschemissionen
Starke Notebooks dürfen auch mal lauter werden. Beim Spielen und in den 3D-Benchmarks dreht das Kühlsystem auf bis zu 43.5 dB(A) auf (15 Zentimeter vor Gehäusekante). Gelassener geht es im stressfreien Office-Betrieb zu. Wer den 15.6-Zoller fast gar nicht belastet, der muss nur 32 bis 36 dB(A) ertragen. Die Kühlung läuft stetig, sie geht niemals aus.
In einem Stresstest (Furmark & Prime95 gleichzeitig) messen wir sogar 47.2 dB(A). Dieser relativ selten erreichte Wert ist schon daher störend, weil er dauerhaft schwankt (40-47). Letztere Messung wird allerdings nur während des unrealistischen Stresstest-Szenarios erreicht.
Lüfter- und CPU-Drosselung per CoolSense
Mit dem Tool CoolSense kann die Lautstärke deutlich entspannt werden, allerdings zum Teil mit Leistungseinbußen. So kann ein "Ruhiger Modus" gewählt werden. Dieser verminderte im Spielebetrieb den Pegel von 43 auf 37 dB(A). Wir haben das Spiel Risen in High mit und ohne diesen Modus ausprobiert und haben keine Leistungsminderung festgestellt. Dennoch wird der Turbo Boost im Ruhigen- und im Kühlen Modus deutlich beschnitten. Siehe ScreenShot-Reihe.
Spiele und Benchmarks wurde im Leistungsoptimierten Modus (Standard) ausgeführt. Im Stresstest haben wir CoolSense durchprobiert und eine Drosselung von 2.0 (Normal) bis 1.6 (Throttle) festgestellt. Siehe ScreenShot-Reihe.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.2 / 35.6 / 36.5 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 33.8 / dB(A) |
Last |
| 36.8 / 47.2 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Beim Spielen kann sich die Oberseite auf bis knapp unter 37 Grad erwärmen (links, Tasten). Der Durchschnitt geht aber über 32 Grad nicht hinaus, denn die anderen Bereiche der Oberseite geben sich selbst unter hoher Belastung deutlich kühler (speziell Rechte Seite). Deutlich wärmer ist es in der Nähe des Lüfters, hier messen wir 48 Grad.
Nutzer sollten beim Spielen die Luftansaugöffnungen der Bodenplatte frei halten. Die Standfüße sind sehr flach. Die Bettdecke oder eine Tischdecke sind daher beim Spielen der falsche Untergrund.
Thermal Throttling nur @Höchst-Stress
Abermals müssen wir ein Drosseln der CPU Taktung feststellen. Siehe z. B. den Test Acer Aspire 3830TG. Sofern der Core i7-2630QM (4x 2.00GHz) mit Prime95 ausgelastet ist und die HD 6770M zeitgleich den Furmark berechnet (Stresstest), drosselt die CPU nach zirka 15 Minuten auf 2.0 GHz (x4 Kerne). Siehe Screenshot Core Temp (HWinfo Taktungen). Sofern Prime95 solo läuft, gibt es keine Drossellung (4x2.1 GHz). Da das Thermal Throttling nur nach einiger Zeit im äußersten Stress auftritt, ist die Leistung für Spiele und Anwendungen unseren Beobachtungen nach nicht betroffen. Selbst ein direkt nach dem mehrstündigen Stresstest ausgeführter 3DMark2006 hatte in etwa dieselbe Punktzahl wie der normale Test aus der Kalten. Wichtig ist jedoch der gewählte Lüfter-Modus, siehe oben unter Lautstärke.
Der Turbo 2.0 funktioniert grundsätzlich, was wir anhand des Multicore-Benchmarks Cinebench R11.5 ausprobiert haben. Benchmark kalter Zustand: 4.83 Punkte. Benchmark nach Stresstest: 4.48 Punkte (-7%). Erklärung: In den ersten Sekunden übertaktet die CPU oberhalb ihrer Turbo-Grenze. Die Temperatur steigt aber schnell an, weshalb dann die hohen Taktfrequenzen nicht mehr gehalten werden können und folglich das Ergebnis sinkt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.6 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-5.9 °C).
Lautsprecher
Zwei Lautsprecher sitzen oberhalb der Tastatur (Mitten, Tiefen), die zwei anderen frontseitig unter der Handauflage (Höhen). Das Resultat ist ein ausgewogener Klang, Höhen und Mitten wirken bei Musik ausgewogen. Beim Hören können wir deutlich erkennen, dass Höhen aus den vorderen Lautsprechern kommen. Die Tieftöner über der Tastatur liefern einen Bass, dieser könnte aber kräftiger sein. Nette Idee: Wer ein Film oder Musik zu Zweit hören will, der kann zwei Kopfhörer an den dv6 anschließen.
Die langen Leerlauf- und WLAN-Laufzeiten (geringe Last) lassen vermuten, dass unser dv6 mit wenig Energie auskommt. Unser Multimeter bestätigt das. Die kleinste Energieaufnahme im Leerlauf rangiert von 12 bis 20 Watt. Hierbei haben wir einmal den geringsten (Intel HD 3000) und den höchsten Energiebedarf (HD 6770M) im Leerlauf gemessen und dabei den Akku entnommen.
Anders beim Stresstest (Prime95, Furmark): 113 Watt. Wenn nur die HD 6770M rechnet, dann sind 69 Watt fällig (3DMark06). Ein Throttling bei CPU-GPU-Parallelbetrieb existiert, siehe unter Geräuschemissionen. Welcher Betriebsmodus auch immer gewählt wird, das ist alles kein Problem für das 120 Watt Netzteil.
Aus / Standby | 0.5 / 0.2 Watt |
Idle | 12.2 / 18.8 / 19.8 Watt |
Last |
68.9 / 113 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der 6-Zellen Lithium-Ionen Akku mit einer Kapazität von 55Wh sorgt für überraschend lange Laufzeiten. 4:20 Stunden hält der 15.6-Zoller beim Surfen per WLAN durch. Wer unterwegs DVD-Filme schaut, der kommt mit 3:42 Stunden locker über die Runden. Das reicht für knapp zwei Filme. Anspruchslose Anwender können die Laufzeit im Leerlauf auf bis zu 5:51 Stunden anheben (BatteryEater Reader-Test). Bei diesen drei genannten Tests war die Intel HD aktiv und die dedizierte HD 6770M deaktiviert.
Unter Belastung des Prozessors kann das Gesamt-System bis zu 80 Watt benötigen (z. B. Prime95). Der Last-Test BatteryEater-Classic endet daher schon nach einer guten Stunde. Das wuchtige 120 Watt Netzteil benötigt zum vollständigen Laden zwei Stunden. Im HP Power Manager können Energie-Voreinstellungen gewählt werden. Hier werden im Wesentlichen die Windows-Energiemodi repliziert.
Die brandneuen Versionen von HPs Pavilion dv6 betreten derzeit die Online-Shops und werden an Kunden ausgeliefert. Auch wenn unsere Testkonfiguration dv6-6008eg (LQ765EA) selten bis gar nicht zum Verkauf steht, so wirft doch der Test Licht auf die zahlreichen Schwesterversionen. Im günstigsten Fall gibt es die Kombination mit Core i3-2310M schon für unter 600 Euro (dv6-6007sg, LH778EA). Die starke AMD Radeon HD 6770M Grafik ist standardmäßig an Bord und ist die zu diesem Preis leistungsstärkste Notebook-Grafik im Markt.
Der Preis ist heiß, die Leistung für Anwendungen und Games ist stark. Wieso reicht es nicht für ein Sehr Gut? Das schwammige Tastenbett, das biegsame Chassis und einige ungenaue Spaltmaße mindern den ansonsten sehr hochwertigen Eindruck. Denn auf der anderen Seite sind Alu-Handauflage, Deckel und Lautsprecherabdeckung edel.
Die Anschlüsse fahren das Mindestmaß ein eines aktuellen Multimedia-Laptops auf (USB 3.0). Die Lautstärke kann deutlich störend wirken, wobei der Nutzer mit dem CoolSense Tool den Effekt vermindern kann. Wertvolle Punkte gehen auch dem Displaypanel verloren, denn es ist in Sachen Farben, Kontrast und Blickwinkel minderer Güte. Zuletzt wäre da noch die Drosselung der CPU bei zeitgleicher CPU+GPU Last (Throttling) bzw. in den Lüfter-Modi "Kühl" und "Ruhig". Spieler müssen lediglich den "Leistungsoptimierten Modus" beibehalten.
Das dv6-6008eg ist ein attraktives Angebot, was die Hardware angeht. Ein rundes Angebot ist der 15.6-Zoller aber nicht, denn er verfehlt wichtige Anforderungen wie eine gute Tastatur, breite Blickwinkel und eine Stabilität, die mit dem wertigen Alu-Finish konform geht.
» Das Schwestermodell Pavilion dv7-6013eg mit HD 6770M ist derzeit ab 806,- bei Amazon.de erhältlich.