Test Gigabyte P2532N Notebook
Nach dem Convertible T1125N ist das P2532N erst das zweite Gerät von Gigabyte, das wir auf Herz und Nieren überprüfen. Gigabyte spielt im Notebooksegment eine ziemlich untergeordnete Rolle, in den Internetshops tummeln sich nur wenige Geräte des Herstellers. Um herauszufinden, ob Gigabyte mehr Aufmerksamkeit gebührt, haben wir uns das 15.6-zöllige P2532N geschnappt. Das kostspielige Multimedia-Notebook vereint ein schickes Gehäuse mit leistungsfähigen Komponenten aus der Mittel- und Oberklasse.
Gigabytes Website führt momentan zwei verschiedene Modelle. Beginnen wir mit dem von uns getesteten P2532N, das für rund 1200 Euro über die Ladentheke geht. Zu diesem Preis erhält der Käufer nicht nur einen flotten Quad-Core-Prozessor von Intel (Core i7-2630QM) und eine DirectX 11 fähige Grafikkarte von Nvidia (GeForce GT 550M), sondern auch eine 750 GByte große HDD (7200 U/Min) und acht GByte DDR3-RAM (1333 MHz). Hinzu kommen ein klassischer DVD-Brenner und ein glänzendes Full-HD-Display.
Das zweite Modell mit der Bezeichnung P2532V ist laut geizhals.de momentan bei keinem deutschen Händler verfügbar. Die Komponenten sind weitgehend identisch zum erstgenannten Modell, der Unterschied liegt im Display. Anstelle eines „normalen“ 60 Hz Monitors verwendet Gigabyte im P2532V ein 3D fähiges 120 Hz Display. Inklusive der mitgelieferten Shutter-Brille lassen sich angepasste Bilder, Filme und Spiele auf Wunsch auch in der dritten Dimension genießen. Da der 3D-Modus eine Menge Leistung verschlingt, löst das Display lediglich mit 1366 x 768 Pixeln und nicht mit 1920 x 1080 Bildpunkten auf.
Potentielle Käufer müssen sich also zwischen einer hohen Auflösung und einer 3D-Unterstützung entscheiden. Persönlich würde der Tester eher bei der Standard-Variante zuschlagen. Einerseits konnte uns Nvidias 3D Vision-Technologie im Test nicht vollends überzeugen. Andererseits muss die 3D-Version ohne eine automatische Grafikumschaltung (Nvidia Optimus) auskommen.
Das edle Gehäuse ist mithin das größte Alleinstellungsmerkmal des P2532N. Gigabyte kombiniert virtuos schwarzen Kunststoff (Deckel / Boden) und gebürstetes Aluminium (Tastaturumgebung). Für Abwechslung sorgt eine hochglänzende, silberne Chromleiste, die nahezu das komplette Notebook einfasst. Insgesamt erwecken die Materialien einen sehr hochwertigen Eindruck. Da die meisten Oberflächen matt sind, hält sich die Verschmutzung in Grenzen, Fingerabdrücke oder dergleichen treten kaum auf.
Allgemein sprüht das Gehäuse vor Individualität, Gigabyte legt großen Wert auf ein einzigartiges Design. Dies merkt man nicht zuletzt an den interessant geformten Lüfterausgängen, die – wie man es auf der Homepage sehen kann - von der Heckansicht des Lamborghini Gallardo inspiriert sind. Im Vergleich zum Asus VX7, das thematisch eine ähnliche Linie fährt, erscheint uns das P2532N weit weniger verspielt. Wer es etwas bunter mag: Den 15-Zöller soll es auch in Rot, Gelb und Orange geben. Die Verarbeitung steht dem Design in nichts nach, mit Ausnahme der mäßig befestigten Bodenplatte ist das Gehäuse sauber produziert.
Mehr auszusetzen gibt es derweil bei der Stabilität. Wer es darauf anlegt, kann die Oberseite im Bereich des optischen Laufwerks kräftig durchdrücken. Der Deckel lässt sich mit zwei Händen ebenfalls merklich verbiegen. Die Scharniere lieferten im Test keine allzu gute Vorstellung ab. Zum einen schwingt die Baseunit beim Öffnungsvorgang gehörig mit. Zum anderen bringen Erschütterungen des Untergrundes das Display zum Wackeln. Gewicht und Größe bewegen sich in dem für 15-Zoll-Notebooks üblichen Rahmen, 2.66 Kilogramm zwingen den Nutzer nicht zum stationären Aufenthalt.
Anschlussausstattung
Für ein Multimedia-Notebook geht die Anschlussausstattung in Ordnung. Zwei Soundports, ein Kartenleser, ein Kensington Lock, ein Gigabit-Lan-Port sowie ein VGA- respektive HDMI-Ausgang sind Standard. Zwei USB 3.0-Ports und eine eSATA / USB 2.0-Combo findet man hingegen nicht bei jedem Notebook.
Die Verteilung der Schnittstellen empfanden wir als relativ gelungen. Da die meisten Ports ziemlich weit hinten sitzen, bleibt genügend Bewegungsspielraum zum Einsatz einer Maus erhalten. Die Bauweise der Seitenflächen sollte der Hersteller unterdessen noch einmal überdenken. Die Ports sind derart weit innen positioniert, dass man den Kopf bzw. Körper sehr stark neigen muss, um die einzelnen Anschlüsse zu sehen.
Drahtlose Kommunikation
Bei der drahtlosen Kommunikation ist Gigabyte kein Vorwurf zu machen. Der 15-Zöller unterstützt Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller knallt Gigabyte das System nicht mit überflüssiger Bloatware voll. Neben diversen Treibern ist ein Sicherheits- und Officepaket von Microsoft vorinstalliert (Security Essentials & Office 2010 Starter). Nette Idee: Per Smart Switch lässt sich zwischen der 32 und der 64 Bit Version von Windows 7 umschalten (erfordert Neustart), was vor allem bei älterer Hard- und Software hilfreich sein kann.
Lieferumfang
Der Lieferumfang wird wohl keine Begeisterungsstürme auslösen. Ein Handbuch, eine Garantiekarte, eine Utility-DVD und ein Reinigungstuch hält Gigabyte für ausreichend.
Garantie
Wenig überraschend beläuft sich die Garantiezeit auf 24 Monate. Es handelt sich um einen Bring-In-Service.
Tastatur
Bis auf kleine Details machten die Eingabegeräte eine gute Figur. Gigabyte vertraut bei der Tastatur auf das ungemein beliebte Chiclet-Design. Die freistehenden Tasten sind mit 15 x 15 Millimetern ausreichend dimensioniert, in Zusammenspiel mit dem durchdachten Layout gewöhnt man sich schnell ein. Einzig die Pfeiltasten und die Tasten des dedizierten Nummernblocks sind aus Platzgründen etwas schmal geraten.
Das Tippgefühl würden wir als ordentlich bezeichnen, wobei der Anschlag noch definiter sein könnte. Größter Makel ist das verhältnismäßig laute und klapprige Tippgeräusch, akustisch wirkt die Tastatur recht billig. Wie bei den meisten Konkurrenten sucht man eine Beleuchtungsoption vergebens. Erwähnenswert ist darüber hinaus die sogenannte Smart-Taste, welche direkt neben dem Powerknopf sitzt. Hinter dem ominösen Smart verbirgt sich ein kleines Tool, das einfachen Zugriff auf diverse Komfortfunktionen gewährt.
Touchpad
Das 92 x 42 Millimeter große Touchpad begeistert vor allem mit seiner Mehrfinger-Unterstützung. Zahlreiche, konfigurierbare Gesten wie Scrollen und Zoomen erleichtern den Arbeitsalltag enorm. Klassische Scrollleisten am Touchpadrand dürfen natürlich auch nicht fehlen. Von der Präzision und der Zuverlässigkeit siedelt sich das Touchpad im Mittelfeld an, ein Großteil der Eingaben wurde tadellos umgesetzt.
Die mit feinen Noppen versehene Oberfläche halten wir indes für weniger gelungen. Einerseits sind die Gleiteigenschaften suboptimal, andererseits erweist sich die raue Struktur über einen längeren Zeitraum als unangenehm. Zocker freuen sich hingegen über die mittige Positionierung, eine Deaktivierung ist in Spielen nicht unbedingt nötig. Die beiden Maustasten wurden vom Hersteller in einer durchgehenden Leiste vereinigt.
Gigabyte hat sich für ein 15.6-zölliges Glare-Panel entschieden, das im 16:9 Format gehalten ist und über eine stromsparende LED-Hintergrundbeleuchtung verfügt. Die Auflösung (Full HD) können wir nicht ganz nachvollziehen. 1920 x 1080 Pixel garantieren zwar ein scharfes Bild und eine große Arbeitsfläche, überfordern die Grafikkarte in modernen Spielen aber gleichzeitig. Da dem P2532N zudem ein Blu-Ray-Laufwerk fehlt, hätten wir eher 1600 x 900 Pixel gewählt.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 230 cd/m²
Kontrast: 565:1 (Schwarzwert: 0.46 cd/m²)63% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.3% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Viel Lob gebührt Gigabyte für die Displayqualität. Das verbaute LG Philips LP156WF1-TLC1-Panel punktet in beinahe jeder Beziehung. Angefangen bei der Leuchtkraft, die mit durchschnittlich 239.2 cd/m² mehr als passabel ausfällt. In Innenräumen strahlt das Display erfreulich hell, Spiele und Filme verkommen nicht zu einer trüben Angelegenheit.
Der Schwarzwert kann sich mit 0.46 cd/m² ebenfalls blicken lassen, dunkle Areale weisen einen relativ gesättigten Farbton auf. Hinzu gesellt sich ein guter Kontrast, 565:1 übertreffen die meisten Konkurrenzprodukte deutlich. Zum Vergleich: Ein „normales“ 08/15-Panel erreicht einen Schwarzwert von rund 1.0 cd/m² und einen Kontrast von ungefähr 200:1. Die Farben wirken kräftig und natürlich, der Medienkonsum bereitet viel Freude.
Weniger gefallen hat uns die Verspiegelung des Displays. Aufgrund der glänzenden Oberfläche treten speziell im Außenbereich unschöne Reflexionen auf. Innerhalb der eigenen vier Wände fühlt das Notebook merklich wohler, wobei es je nach Beleuchtungssituation und Standort immer noch zu Spiegelungen kommt. Eine matte Displayoberfläche wäre angenehmer für die Augen.
Die Blickwinkel stimmen uns wieder gewogen. Horizontal verändert sich das Bild auch bei größeren Abweichungen kaum. Obwohl die Blickwinkel vertikal etwas schlechter sind, sieht sich der Nutzer nicht zu einem ständigen Nachjustieren gezwungen. Mit mehreren Leuten einen Film anschauen? Kein Problem.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Um den Nutzer angemessen für die Zukunft zu rüsten, verpasst Gigabyte dem P2532N einen aktuellen Vierkern-Prozessor. Der Core i7-2630QM stammt aus Intels effizienter Sandy-Bridge-Generation und wird in 32 nm Strukturbreite gefertigt. 995 Millionen Transistoren und ein sechs MByte großer L3-Cache sind Indizien für ein hohes Leistungsvermögen. Der Grundtakt fällt mit 2.00 GHz nicht gerade üppig aus, dank der der Turbo-Boost-Funktion kann sich der Prozessor allerdings auf maximal 2.90 GHz übertakten.
Bei Hyperthreading handelt es sich ebenfalls um ein wichtiges Feature. Durch die Simulation von vier virtuellen Kernen lassen sich acht Threads gleichzeitig bearbeiten. Während einige Anwendungen deutlich von Hyperthreading profitieren, sprechen Spiele kaum auf diese Technologie an. Ein integrierter Grafikchip namens HD Graphics 3000 gehört zu den weiteren Merkmalen des Core i7-2630QM. Der Energieverbrauch liegt über dem Durchschnitt, Intel gibt eine TDP von 45 Watt an (entspricht dem Core i7-2720QM & 2820QM).
Leistung CPU
Bei den CPU-Benchmarks kann der Core i7-2630QM ungehindert sein Potenzial ausspielen. Im Cinebench R11.5 64 Bit haben die zweikernigen Intel-Geschwister nicht den Hauch einer Chance. Mit 4.74 zu 2.61 Punkten muss sich der beliebte Core i5-2410M (Schenker XMG A501) um 82% geschlagen geben. Beim Multi-Core-Rendering des Cinebench R10 64 Bit ist der Vorsprung etwas geringer, 17347 gegen 9781 Punkte stehen für ein Plus von 77%. Wenn lediglich ein Kern belastet wird, rechnen beide Prozessoren mehr oder weniger gleich schnell, im Single-Core-Rendering erzielte der Core i7-2630QM gute 4643 Punkte (Core i5-2410M: 4631 Punkte). Wie unser Sandy-Bridge-Vergleich belegt, hätte für Games auch ein Zweikerner gereicht.
Grafikkarte: Nvidia GeForce GT 550M
Als Grafikkarte dient ein DirectX 11 fähiges Mittelklassemodell. Die GeForce GT 550M basiert auf Nvidias Fermi-Architektur, genauer gesagt dem GF108-Chip. Anders als es der Name vermuten lässt, ist die GeForce GT 550M eher mit der GT 540M als mit der GT 555M verwandt. Grund: Statt 144 "CUDA-Cores" enthalten die beiden erstgenannten GPUs nur 96 Shadereinheiten.
Die Taktraten liegen indes 10% über der schwächeren GeForce GT 540M, statt 672/1344 MHz laufen Kern und Shader mit 740 respektive 1480 MHz. Der DDR3-Videospeicher (900 MHz) ist mit 2048 MByte zwar großzügig bemessen, in der Praxis limitiert jedoch die schmale Speicheranbindung von lediglich 128 Bit. GDDR5-Speicher oder ein mindestens 192 Bit breites Interface hätte zu einer besseren Leistung geführt.
Bei den Features macht Nvidia dagegen alles richtig. So beherrscht die Grafikkarte unter anderem die Dekodierung von HD-Videomaterial (PureVideo HD), die Übertragung von HD-Audio per HDMI und die Berechnung von Physikeffekten (PhysX). Beim stereoskopischen 3D-Betrieb (das P2532N existiert in einer Variante mit Shutter-Brille) reicht die Leistung höchstens für Fotos und Videos, für die dreidimensionale Darstellung von Spielen ist die GeForce GT 550M meist zu langsam.
Nvidia Optimus
Eines der größten Highlights des P2532N ist die automatische Grafikumschaltung. Je nach Bedarf aktiviert Nvidias Optimus-Technologie entweder die integrierte oder die dedizierte Grafikkarte. Bei anspruchslosen Aufgaben wird somit nicht unnötig Energie verbraucht, was natürlich positive Auswirkungen auf die Akkulaufzeit hat. Optimus ist inzwischen relativ ausgereift, nur in seltenen Fällen muss der Nutzer von Hand eingreifen.
Sofern in der Nvidia-Systemsteuerung die Option „Mit Grafikprozessor ausführen dem Kontextmenü hinzufügen“ angeschaltet ist, können Programme komfortabel per Rechtsklick mit der gewünschten Grafikkarte gestartet werden. Optimus versorgt sich selbstständig mit Updates, zum optimalen Betrieb muss der Nutzer also nicht alle paar Wochen den neusten Treiber installieren. Wenn grundsätzlich nur die integrierte oder die dedizierte Grafikkarte arbeiten soll, lässt sich übrigens auch die globale Einstellung ändern.
Leistung GPU
Die GPU-Leistung bewegt sich erwartungsgemäß im Mittelfeld. Beim aktuellen 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) kann die GeForce GT 550M einen GPU-Score von 966 Punkten für sich verbuchen – ein ordentliches Ergebnis. AMDs Konkurrenzmodell, die Radeon HD 6750M (Apple MacBook Pro 15), zieht mit 1159 Punkten 20% an der Nvidia-GPU vorbei. Mithilfe des Unigine Heaven 2.1-Benchmarks (1280 x 1024, Tessellation normal) haben wir derweil den Performance-Unterschied zum kleineren Bruder GeForce GT 540M (Schenker XMG A701) getestet. 14.2 gegen 13.3 fps repräsentieren einen Abstand von immerhin 7%. Die Bildwiederholrate des Unigine Heaven-Benchmarks deutet es bereits an: Für anspruchsvolle Spieler ist die GeForce GT 550M denkbar ungeeignet.
3DMark 03 Standard | 21918 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 16365 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8776 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4761 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1092 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Gigabyte stattet das P2532N mit einer 750 GByte großen HDD von Western Digital aus. Die WD7500BPKT-75PKA4T0 kann nicht zuletzt dank ihrer flotten Drehzahl (7200 U/Min) eine sehr gute Leistung vorweisen. Eine sequentielle Leserate von 119.6 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 117.7 MB/Sek liegen deutlich über dem Niveau einer durchschnittlichen HDD (CrystalDiskMark).
Ein modernes Solid State Drive wäre dennoch die bessere Wahl gewesen. SSD-Festplatten beschleunigen den Windowsalltag massiv, das System reagiert flotter, Boot-, Lade- und Übertragungszeiten sind kürzer. Die Festplatte ist übrigens problemlos zugänglich, einer eventuellen Umrüstung steht nichts im Wege.
Leistung System
Schenkt man dem etablierten PCMark Vantage Glauben, reicht die Leistung des Gesamtsystems an so manches High-End-Notebook heran. 9116 Punkte sind ein überaus gutes Resultat. Zum Vergleich: Das in Spielen wesentlich schnellere Asus VX7-SZ062V (Core i7-2630QM & GeForce GTX 460M) musste sich im Test mit 8675 Punkten zufrieden geben. Um eine Marke von 10000 Punkten zu knacken, bedarf es in den meisten Fällen einer SSD-Festplatte. Summa Summarum wird die Leistung dem Notebookpreis nicht ganz gerecht, für 1200 Euro hätte es mindestens eine GeForce GT 555M sein sollen.
PCMark Vantage Result | 9116 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2465 Punkte | |
Hilfe |
Die Spieleleistung des P2532N haben wir mit mehreren Titeln aus den Jahren 2009 - 2011 überprüft. Zwei Fragen standen für uns dabei im Vordergrund. Erstens: Wie stark kann sich die GeForce GT 550M von ihrem kleinen Bruder GeForce GT 540M (Schenker XMG A501) distanzieren? Und zweitens: Hat die Grafikkarte eine reelle Chance gegen den Hauptkonkurrenten von AMD, die Radeon HD 6750M (Apple MacBook Pro 15)?
Da die GeForce GT 550M beim Einsatz der nativen Full-HD-Auflösung (1920 x 1080) arg ins Schwitzen kommt, werden wir im Text lediglich auf die Ergebnisse in der „normalen“ HD-Auflösung (1366 x 768) eingehen. Niedrigere Auflösungen werden vom Display anständig interpoliert, bei Performanceproblemen sollte man vor einer Reduzierung der Detailstufe lieber etwas an der Pixelmenge schrauben.
Dirt 3
Das brandneue Rennspiel von Entwickler und Publisher Codemasters lässt sich nur in verringerter Auflösung mit einer guten Optik genießen. 1366 x 768 Bildpunkte, hohe Details und vierfaches Antialiasing (AA) führten zu ruckelfreien 41.6 fps. Damit positioniert sich die GeForce GT 550M rund 7% über der GeForce GT 540M, die im Test des Asus K53SV-SX131V auf gute 39.0 fps kam. Wir empfehlen hohe Details, zweifache Kantenglättung und eine Auflösung von 1600 x 900.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 41.6 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 66 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 166.4 fps |
Crysis 2
Die Detailstufe „Extreme“ sowie Auflösungen über 1366 x 768 können Sie beim Ego-Shooter Crysis 2 komplett vergessen. Selbst mit 1366 x 768 Bildpunkten und dem Preset „Very High“ lief das Spiel nicht wirklich flüssig, durchschnittlich 29.2 fps sind für einen Titel aus der First-Person-Ansicht viel zu wenig. Auf einer GeForce GT 540M ruckeln diese Settings noch mehr, das Dell XPS 15-L502X musste mit 26.5 fps Vorlieb nehmen (-9%). Eine Radeon HD 6750M rechnet in Crysis 2 erheblich schneller und sprintet mit 38.0 fps ganze 30% an der GeForce GT 550M vorbei. Mehr als die Voreinstellung „High“ und 1024 x 768 Pixel sollten Sie dem P2532N nicht zumuten.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 10.3 fps | |
1366x768 | Very High | 29.2 fps | |
1024x768 | High | 39.3 fps | |
800x600 | High | 58 fps |
Call of Duty: Black Ops
Dank der moderaten Hardwareanforderungen sind dem Spieler in Black Ops bessere Grafiksettings vergönnt. Eine Kombination aus 1366 x 768 Bildpunkten, hohen Details, zweifacher Kantenglättung und vierfacher anisotroper Filterung (AF) wurde mit 55.4 fps tadellos wiedergegeben. Während die GeForce GT 540M knapp 12% zurückfällt (48.9 fps), hat die Radeon HD 6750M 3% die Nase vorne (57.0 fps). Wer auf die Detailstufe „Extra“ verzichtet und es nicht allzu sehr mit Antialiasing übertreibt, kann den Call of Duty-Sprössling auch in der nativen Auflösung adäquat zocken.
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 31.9 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 55.4 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 70.8 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 95.2 fps |
Starcraft 2
Dem erfolgreichen Echtzeitstrategiehit aus dem Hause Blizzard dürstet es vor allem in späteren Missionen nach ordentlich Rechenpower. Das Intro der Herausforderung „For the Swarm“ förderte beim Einsatz von 1366 x 768 Bildpunkten und hohen Details passable 35.5 fps zutage. Mit 32.9 fps ordnet sich die GeForce GT 540M 7% hinter der GeForce GT 550M ein. Tipp: Hohe Details und 1600 x 900 Pixel sind gerade noch spielbar.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 18.4 fps | |
1360x768 | high | 35.5 fps | |
1360x768 | medium | 48.9 fps | |
1024x768 | low | 210.6 fps |
Mafia 2
Wer eine spannende Gangsterstory im Amerika der 40er und 50er Jahre erleben will, ist beim Action-Titel Mafia 2 goldrichtig. Der integrierte Benchmark wurde von der GeForce GT 550M ordentlich absolviert, hohe Details, 16x Texturfilterung und 1366 x 768 Pixel mündeten in 37.5 fps. Die Radeon HD 6750M geht ein weiteres mal als Sieger hervor, 46.4 fps stehen für ein Plus von 24%. Die GeForce GT 540M hat mit 34.8 fps wiederum das Nachsehen (-7%). In der Praxis würden wir zu mittleren Details (inkl. achtfacher Texturfilterung) und einer Auflösung von 1600 x 900 raten.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 22.4 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 37.5 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 47.8 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 71.5 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der Battlefield-Ableger Bad Company 2 treibt die GeForce GT 550M an ihre Grenzen. 1366 x 768 Pixel, hohe Details und vierfache Texturfilterung wurden inklusive HABO nicht ganz ruckelfrei dargestellt. 32.1 fps übertreffen zwar das Resultat der GeForce GT 540M (30.1 fps, -6%), können aber nicht mit der Bildwiederholrate der Radeon HD 6750M konkurrieren (39.0 fps, +21%). Da Horizon-Based Ambient Occlusion eine Menge Leistung frisst, sollte diese Option in jedem Fall deaktiviert bleiben.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 16.4 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 32.1 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 44 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 58 fps |
Fazit Gaming Performance
Wer aktuelle Games in der nativen Full-HD-Auflösung startet, wird beim Einsatz von hohen Details schnell sein blaues Wunder erleben. Mit Ausnahme von sehr anspruchslosen Vertretern wie Fifa 11 ruckeln die meisten Titel deftig. 1600 x 900 Bildpunkte packt die GeForce GT 550M in einigen Fällen noch halbwegs, oftmals muss sich der Nutzer wohl oder übel mit 1366 x 768 Pixeln begnügen. Für die Qualitätsverbesserung Antialiasing fehlen ebenfalls gerne die Leistungsreserven.
Insgesamt eignet sich die GeForce GT 550M primär für Gelegenheitsspieler, die kein Problem damit haben, Auflösung und/oder Detailstufe zu verringern. Gegen die Radeon HD 6750M sieht die Grafikkarte ziemlich alt aus, der AMD-Kontrahent kann sich im Schnitt rund 20% absetzen. Die GeForce GT 540M verliert natürlich im direkten Vergleich, der Vorsprung der GeForce GT 550M entspricht ungefähr der Taktdifferenz (knapp 10%). Passionierte Zocker sollten unbedingt zu einer High-End-GPU (ab der GeForce GTX 560M) greifen.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Need for Speed Shift (2009) | 41 | 41.4 | 25.2 | |
Resident Evil 5 (2009) | 137.9 | 51.7 | 29 | |
Risen (2009) | 81.4 | 42.3 | 27.8 | 18.3 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 127.8 | 51 | 42.3 | 26 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 58 | 44 | 32.1 | 16.4 |
Metro 2033 (2010) | 47.5 | 28.8 | 14.9 | |
StarCraft 2 (2010) | 210.6 | 48.9 | 35.5 | 18.4 |
Mafia 2 (2010) | 71.5 | 47.8 | 37.5 | 22.4 |
Fifa 11 (2010) | 405.1 | 209.6 | 136.4 | 76.9 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 95.2 | 70.8 | 55.4 | 31.9 |
Crysis 2 (2011) | 58 | 39.3 | 29.2 | 10.3 |
Dirt 3 (2011) | 166.4 | 66 | 41.6 |
Geräuschemissionen
Die Temperatur- und Geräuschentwicklung fällt relativ moderat aus. Bei geringer Belastung dreht die Gehäuselüftung eher gemächlich vor sich hin, die Festplatte ist noch die auffälligste Komponente. Temporär machte unser Testgerät allerdings mit einem leichten Schleifgeräusch auf sich aufmerksam, das sensible Nutzer als störend empfinden könnten.
Im 3D-Betrieb ist das P2532N so oder so deutlich hörbar, die Soundkulisse von Spielen wird jedoch nur in ruhigeren Szenen übertönt. Das optische Laufwerk rauscht und surrt grundsätzlich etwas kräftiger als die meisten Konkurrenten. Bei normaler Filmlautstärke tritt dieser Umstand aber kaum in Erscheinung.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 33.8 dB(A) |
HDD |
| 32.5 dB(A) |
DVD |
| 37.9 / dB(A) |
Last |
| 37.3 / 43.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Idle-Betrieb kann das P2532N mit verhältnismäßig kühlen Gehäuseoberflächen aufwarten. Nach einer längeren Leerlaufphase gab unser Messgerät an der Baseunit durchschnittlich 27°C aus – ein tadelloser Wert. Unter Last erhitzt sich vor allem der hintere Bereich des Notebooks, bis zu 42°C auf der Oberseite und maximal 40°C auf der Unterseite sind gerade noch akzeptabel. Lobenswert: Die Handballenauflage wird zu keiner Zeit unangenehm warm, eine Temperatur von 30°C wurde nicht überschritten.
Den Komponenten ergeht es unter Volllast nicht ganz so gut. Während sich die Grafikkarte in unserem mehrstündigen Stresstest (Furmark & Prime) auf 86°C erhitzte, erreichte der Prozessor an die 100°C. Jedoch nicht für lange Zeit, nach ein paar Minuten taktete sich Intels Core i7-2630QM auf 1.70 GHz herunter. Bei den (Spiele-)Benchmarks konnten wir glücklicherweise kein Throttling feststellen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.9 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.8 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1 °C).
Lautsprecher
Das integrierte 4.1-Soundsystem kann qualitativ nicht wirklich an die derzeitigen Referenzen (z.B. Dell XPS 15 & XPS 17) heranreichen. Der Klang der vier Lautsprecher offenbart sich als etwas dumpf und blechern. Filme, Musiktitel und Spiele kommen dadurch nicht richtig zur Geltung. Der eingebaute Subwoofer sorgt immerhin für ein Mindestmaß an Bass. Die gute Maximallautstärke zählt ebenfalls zu den Pluspunkten des Soundsystems. Einige Klangverbesserungen der THX TruStudio Pro Software (siehe Screenshot) wirken sich subjektiv nur geringfügig aus.
Dank der automatischen Grafikumschaltung verbraucht der 15-Zöller im Idle-Betrieb überraschend wenig Energie. Mit 12.2 – 19.1 Watt präsentiert sich das P2532N etwas sparsamer als das ähnlich ausgestattete Lenovo IdeaPad Y560P-M61G3GE (17.5 - 21.6 Watt). Wenn bei Belastung die GeForce GT 550M aktiv ist, schießt der Strombedarf dagegen massiv in die Höhe. 85.7 – 126.7 Watt werden zum Teil von flotteren Notebooks unterboten. Beispiel gefällig? Das HP dv6-6008eg genehmigte sich unter Last 68.9 – 113.0 Watt. Nachbessern sollte Gigabyte zudem beim Standby-Verbrauch, 1.5 Watt sind verhältnismäßig viel.
Aus / Standby | 0.6 / 1.5 Watt |
Idle | 12.2 / 17.7 / 19.1 Watt |
Last |
85.7 / 126.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Da Gigabyte auf einen eher schwachbrüstigen 6-Zellen-Akku (60.75 Wh) setzt, kommt die Akkulaufzeit - trotz Optimus-Technologie - nicht über ein ordentliches Niveau hinaus. Bei hoher Belastung muss das P2532N ziemlich schnell zurück an die Steckdose, der Classic Test von Battery Eater verabschiedete sich bereits nach 62 Minuten (maximale Helligkeit & minimale Energiesparoptionen).
Ist die dedizierte Grafikkarte ausgeschaltet, hält der Akku wesentlich länger durch. Beim Einsatz von moderaten Energiesparoptionen und maximaler Helligkeit lief unsere Test-DVD für knapp 2.75 Stunden. Drahtloses Internetsurfen per Wlan gelingt derweil für rund 3.5 Stunden. Wer möglichst lange netzunabhängig sein will, muss die Displayhelligkeit auf das Minimum und die Stromsparmechanismen auf das Maximum regeln. Beinahe sechs Stunden waren es im Readers Test von Battery Eater.
Nach Abschluss aller Tests können wir dem P2532N ein gutes Zeugnis ausstellen. Das Notebook ist eine echte Alternative zu den Geräten der „großen“ Hersteller (Acer, Asus, Sony etc.). Gerade am edlen Gehäuse und dem tollen Display sollte sich die Konkurrenz mal ein Beispiel nehmen. Der 15-Zöller ist gut verarbeitet und besteht aus hochwertigen Materialien.
Weitere Pluspunkte kann das P2532N mit seiner automatischen Grafikumschaltung (Optimus-Technologie) und der guten Performance sammeln. Ein Verbund aus Vierkern-Prozessor (Intel Core i7-2630QM), acht GByte DDR3-RAM und schnelldrehender HDD garantiert eine hohe Anwendungsleistung. Die Grafikkarte (Nvidia GeForce GT 550M) fällt gegen die restlichen Komponenten leider etwas ab, die native Full-HD-Auflösung lässt sich bei modernen Spielen nur selten nutzen. Emissionen, Lautsprecher, Ausstattung, Eingabegeräte und Akkulaufzeiten sind unterdessen weder schlecht noch überragend, sondern Mittelmaß.
Auf der negativen Seite ist vor allem die Verspiegelung des Bildschirms zu nennen. Tagsüber sieht sich der Nutzer oftmals mit nervigen Reflexionen konfrontiert. Ansonsten leistet sich das P2532N eher kleine Schnitzer. Da hätten wir unter anderem die raue Touchpadoberfläche, die unsauber befestigte Bodenplatte oder die extrem weit innen platzierten Anschlüsse.
Insgesamt hat Gigabyte ein gelungenes Multimedia-Notebook entwickelt, das nicht zuletzt durch eine hohe (Display-)Qualität besticht. Knackpunkt ist allerdings der Preis. Für 1200 Euro bekommt man bereits erheblich schnellere Notebooks wie das Schenker XMG P501. Weniger auf Leistung fokussierte Nutzer dürften auch mit dem günstigeren Schenker XMG A501 glücklich werden.