Test Apple MacBook Air 11 Mid 2012 Subnotebook
Das Kleine für unterwegs erhält in der dritten Generation frische Hardware von Intel. Genauer wurde das gesamte Notebook-Portfolio von Apple einer Frischzellenkur unterzogen und mit neuen Komponenten auf der WWDC 2012 in San Francisco offiziell vorgestellt. Den schlanken Aluminium-Unibody und die glänzende 11,6-Zoll-Anzeige (1366 x 768 Pixel) hat Apple nicht überarbeitet. Neu sind die stromsparenden ULV-Prozessor der Intel Ivy Bridge-Familie. Das von uns getestete Einsteigermodell kommt mit einem Intel Core i5-3317U Dual-Core Prozessor samt integrierter Intel GMA HD 4000 Grafikeinheit in die Redaktion. Gegen Aufpreis ist der kleinste Serienvertreter auch mit einer 2 GHz starken Intel Core i7-3667U Dual-Core CPU erhältlich (180 Euro).
Zur weiteren Ausstattung gehören ab Werk 4 GByte DDR3L-Arbeitsspeicher und 64 beziehungsweise 128 GByte integrierter Flashspeicher. Über die Build-to-Order-Optionen (BTO) sind bis zu 8 GByte Arbeitsspeicher und 512 GByte Speicherkapazität möglich. Neu an Bord sind zwei USB-3.0-Schnittstellen für flinke Peripherie. Wie schlägt sich das Update im Vergleich zum Vorgänger, rentiert sich ein Umstieg, ist Throttling ein Thema bei diesem Subnotebook und was macht die Konkurrenz? Dies sind einige Fragen, die wir im Test klären werden. Erhältlich ist das "billigste" Notebook von Apple ab 1049 Euro (UVP) inklusive Mehrwertsteuer.
Das Gehäuse des MacBook Air 11 wurde von Apple beim aktuellen Mid 2012 Modell nicht überarbeitet. Das Chassis wird dabei weiterhin aus einem Block Aluminium gefräst (Unibody) und besitzt eine nach vorne abfallende Form. Details zu Verarbeitung, Stabilität und Haptik finden Sie in den Testberichten der Vorgänger (Apple MacBook Air 11 2010 & Apple MacBook Air 11 Mid 2011). Insgesamt kann das Testgerät auch dieses Jahr eine hohe Wartung abstauben.
Rein äußerlich haben sich die Schnittstellen auch nicht verändert. Technisch finden sich hingegen Änderungen. Die beiden USB-Anschlüsse unterstützen nun den Standard 3.0 für schnelle Peripherie mit bis zu 5 Gbit/s, wobei auch ältere Speichermedien oder Produkte angeschlossenen werden können. Der Performance-Unterschied ist durch den AJA System Test samt Corsair Flash Voyager GT 3.0 gut zu erkennen. Des Weiteren ist es möglich Gigabit-Ethernet und FireWire 800 (ab Mitte Juli erhätlich) über die neuen Thunderbolt-Adapter zu nutzen. Diese kosten pro Stück 29 Euro (UVP). Eine weitere Änderung ist der schlankere MagSafe-2-Stromanschluss. Für ältere Netzteile gibt es auch hier einen Adapter, der für 10 Euro angeboten wird. Weitere Details zu den Anschlussmöglichkeiten finden sich im Test des ersten Apple MacBook Air 11 aus dem Jahr 2010.
Kommunikation
Die Kommunikationsmöglichkeiten wurden dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Neben WLAN nach 802.11 a/b/g/n unterstützt das MacBook Air 11 nun auch die Nahfunktechnologie Bluetooth 4.0, die schneller und mit entsprechender Peripherie auch stromsparender ist. Über einen USB- oder Thunderbolt-Adapter kann auch ein Netzwerkkabel (Gigabit-Ethernet) angeschlossen werden. Ein UMTS-Modul spendiert Apple den eigenen Notebooks bisher nicht.
Zubehör
Der werksseitige Lieferumfang fällt überschaubar aus. Neben dem Gerät selbst sind das passende 45 Watt Netzteil mit MagSafe-2-Anschluss, ein EU-Steckaufsatz und das Netzkabel sowie die üblichen Dokumentationen samt Apple-Aufkleber in der Verpackung. Momentan wird das Gerät noch mit Mac OS X Lion 10.7 und den üblichen Systemprogrammen von Apple ausgeliefert. Ab Juli steht Mac OS X 10.8 Mountain Lion für Käufer der neuen Geräte kostenlos zum Download bereit. Alle anderen Nutzer erhalten das Update nach dem Release für 15,99 Euro über den Mac App Store.
Wartung
Die Bodenplatte fungiert zugleich als große Wartungsabdeckung. Durch spezielle 5-kantige Pentalobe-Schrauben (Sternschrauben) ist das Öffnen aber nur mit einem passenden Werkzeug möglich. Zudem sind die Köpfe dieser Schrauben extrem filigran und gehen schnell kaputt. Für die Reinigung des Lüfters empfiehlt sich daher der Weg zu einem Apple Reseller mit eigener Werkstatt. Eine Reinigung von innen und außen wird dort meist für rund 20 Euro angeboten und man riskiert nicht den Verlust der Garantie, wenn das Öffnen des Chassis nicht fachmännisch durchgeführt wurde.
Garantie
Apple gewährt auf das Subnotebook eine Garantielaufzeit von 12 Monaten. Andere Hersteller bieten in diesem Preissegment üblicherweise 24 Monate Garantie. Über den hauseigenen Apple Care Protection Plan lässt sich die Garantielaufzeit von 12 auf insgesamt 36 Monate verlängern. Dieses Upgrade wird für 249 Euro (UVP) angeboten. Verschiedene Reseller bieten teils günstigere Garantiemodelle an, die aber auch eine Bindung an den entsprechenden Laden mich sich bringen.
Die Eingabegeräte hat Apple bei diesem Modell im Vergleich zu den Vorgängern nicht überarbeitet. Details zum Chiclet-Style Keyboard mit Tastaturbeleuchtung und dem Glastrackpad finden Sie im Testbericht des ersten Apple MacBook Air 11.
Der hochauflösende Retina-Bildschirm bleibt im Notebook-Portfolio von Apple vorerst nur dem MacBook Pro 15 Retina vorbehalten. Das kleine MacBook Air ist mit einer 11,6-Zoll-Anzeige ausgestattet, die weiterhin mit 1366 x 768 Pixel im 16:9 Format auflöst. Das gewählte Seitenverhältnis und das glänzende Finish unterstreichen die konsumentenorientierte Ausrichtung des Gerätes. Die Geräte der MacBook Pro Serie bieten im Vergleich ein Seitenverhältnis von 16:10, wodurch mehr Platz in der Vertikalen zur Verfügung steht. Eine matte Variante des MacBook Air gibt es auch nach dem Refresh nicht und auch eine höhere Auflösung wird nicht unterstützt. Asus bietet mit dem Zenbook Prime UX21A ein vergleichbares Ultrabook mit 11,6-Zoll-Display an, das mit feinen 1920 x 1080 Pixel (Full-HD, 1080p) arbeitet. Bisher gibt es noch keine Anzeichen, dass ein MacBook Air mit dieser oder einen höheren Auflösung in Planung ist.
Über die DisplayPort-Schnittstelle (Thunderbolt) können – teils mit Adapter – externe Anzeigen angeschlossenen werden. Dieser Port unterstützt auch die gleichzeitige Übertragung von Audiosignalen.
Bei der Vermessung hinterlässt das Panel vom Typ APP9CF3 einen guten Eindruck, der mit dem Vorgängermodell (Apple MacBook Air 11 Mid 2011) vergleichbar ist. Die durchschnittliche Leuchtdichte liegt bei 322 cd/m². Zusammen mit einem geringeren Schwarzwert (0,42 cd/m²) ergibt sich ein überzeugender Kontrastwert von 805:1. Der einzige Wermutstropfen ist die ungleichmäßige Ausleuchtung der gebotenen Fläche. Mit einem Ergebnis von 82 Prozent kann das Panel den Premiumanspruch nicht durchgängig behaupten. In der Praxis ist der vertikale Helligkeitsabfall aber glücklicherweise nicht zu erkennen.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 338 cd/m²
Kontrast: 805:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)41.48% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
59% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.92% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der subjektive Eindruck kann das vorwiegend positive Bild der Messwerte fortsetzen. Die Farben werden brillant dargestellt und die Bildschärfe stimmt. Arbeitet man nebenbei mit dem neuen Retina-MacBook fällt aber ein deutlicher Unterschied auf, da diese Anzeige eine Pixeldichte von 220 DPI bietet. Bei einer Pixelanzahl von 1,05 Millionen bei der nativen Auflösung von 1366 x 768 Pixel ergibt sich ein geringerer Wert von nur 90,4 DPI. Der darstellbare Farbraum offenbart keine Überraschungen. Die sRGB-Referenz kann nicht bedient werden und der Bildschirm liegt auf dem Niveau der Vorgänger. Auch das größere Apple MacBook Air 13 Mid 2012 schneidet nicht besser ab.
Trotz glänzender Bildschirmoberfläche eignet sich das Panel des MacBook Air dank guter Bildschirmhelligkeit und hohem Kontrast für den Einsatz im Freien. Der Inhalt ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch zu erkennen beziehungsweise lesbar. Die Farbdarstellung leidet allerding ein wenig. Im Vergleich gibt es viele günstige TN-Panels, die im Freien nicht bestehen können. Ein Wunsch wurde aber auch bei diesem Refresh nicht erfüllt. Es gibt immer noch keine matten Bildschirme für die Geräte der MacBook Air Familie. Dieses Extra gibt es weiterhin nur bei dem größeren MacBook Pro 15 für 100 Euro Aufpreis.
Die Blickwinkelstabilität entspricht einem hochwertigeren TN-Panel, die mit dem größeren MacBook Air 13 und den Vorgängermodellen zu vergleichen ist. Die horizontale Wiedergabe bleibt auch in flachen Winkeln stabil. In der Vertikalen macht die öffnende Bewegung Probleme. Bei steigendem Winkel invertiert das Bild sichtbar. In der entgegengesetzten Richtung konnten wir kein Aufblenden des Referenzbildes festhalten. Insgesamt verliert der Bildschirm bei zunehmender Abweichung ein wenig der gebotenen Luminanz.
Das Hauptmerkmal der überarbeiteten MacBook Air sind die neuen Intel Ivy Bridge Prozessoren. Die Einsteigermodelle, zu denen auch unser Testgerät gehört, sind mit einer stromsparenden Intel Core i5-3317U ULV-CPU ausgestattet. Dieser Chip arbeitet mit einem Basistakt von 1,7 GHz und unterstützt die Turbo Boost 2.0 Technologie, über die die Taktfrequenz auf maximal 2,6 GHz angeboten werden kann. Im Vergleich zu den vorherigen Intel-Prozessoren wird die neue Generation in 22 Nanometer Strukturbreite gefertigt und beherbergt Tri-Gate-Transistoren. Diese sparen Energie beziehungsweise ermöglichen ein Plus an Leistung. Des Weiteren beherbergen die Mobile-CPUs die integrierte Intel GMA HD 4000 Grafikeinheit, die wir in einem separaten Artikel ausführlich getestet haben.
Zur weiteren Ausstattung gehören ab Werk 4 GByte DDR3L-Arbeitsspeicher (1600 MHz) sowie 64 GByte Flashspeicher für die eigenen Daten. Auf Wunsch kann die Ausstattung vor dem Kauf erweitert werden. Es stehen 8 GByte RAM und bis zu 512 GByte Speicherkapazität auf der Build-to-Order-Palette. Der Arbeitsspeicher ist fest auf dem Mainboard verlötet und der Flashspeicher befindet sich auf einem speziellen PCB. Dadurch wird das Nachrüsten sehr teuer beziehungsweise unmöglich und schon vor dem Kauf sollte die richtige Konfiguration ausgewählt werden. Letztendlich hängt diese von den eigenen Ansprüchen ab.
Prozessor
Um eine möglichst breite Vergleichsbasis zu schaffen, haben wir auch dieses Apple-Notebook mit einer Windows-7-Installation (64-Bit) via Boot Camp ausgestattet. Dementsprechend können wir zusätzlich zu den nativen Mac-Benchmarks auch das gewohnte Repertoire ausführen. Den Anfang machen die CPU-Benchmarks, genauer der aktuelle CineBench R11.5 (64-Bit). Der Intel Core i5-3317U erreicht in der Multi-CPU-Berechnung gute 2.41 Punkte und bewegt sich damit auf dem Niveau vergleichbarer Notebooks.
Dazu gehören beispielsweise das Asus Zenbook Prime UX31A, das Vostro 3360 von Dell oder das Samsung Serie 9 900X4C-A04DE Subnotebook. Der Vergleich zu den Vorgängermodellen des MacBook Air 11 aus den Jahren 2010 und 2011 verdeutlicht die Leistungssteigerung. Diese liegt bei 66 Prozent (MacBook Air 11 2010) respektive 22 Prozent bei der Variante mit Intel Core i5-2467M Sandy Bridge Prozessor (MacBook Air 11 Mid 2011). Die für das 2012er Modell erhältliche Intel Core i7-3667U CPU mit einem Basistakt von 2.0 GHz hatten wir bis dato noch nicht in der Redaktion. Der Aufpreis beträgt allerdings stolze 180 Euro (BTO).
Ein wichtiger Punkt in diesem Abschnitt ist das Verhalten des Turbo Boost und der Energiesparfunktion des Prozessors. Unter Windows konnte die maximale Taktfrequenz von 2,6 GHz im Single-Core- beziehungsweise 2,4 GHz im Dual-Core-Betrieb voll abgerufen werden. Im Akkubetrieb steht diese Leistung ebenfalls zur Verfügung. Das passende Widget von Intel zeigt auch an, dass der Energiesparzustand (Speedstep, 800 MHz) im Idle-Zustand aktiv ist. HWiNFO hingegen zeigt konstante Werte zwischen 2,4 und 2,6 GHz. Aufgrund der von uns gemessenen Akkulaufzeiten, zu denen wir später noch kommen, ist davon auszugehen, dass der Speedstep bei einer Boot Camp Installation von Windows nicht angesprochen wird.
System Performance
Für die Bewertung des gebotenen Gesamtpakets bieten sich die Systembenchmarks von Futuremark an, womit wir wieder Windows 7 gestartet haben. Im PCMark 7 erreicht das MacBook Air gute 3921 Punkte und liegt damit im oberen Drittel unserer Datenbank. Das größere MacBook Air 13 Mid 2012 schneidet im Vergleich nur sieben Prozent besser ab. Das 11-Zoll-Modell vom letzten Jahr erreichte in diesem Benchmark nur 3289 Punkte (Differenz: 16 %). Wie zuvor kurz erwähnt lässt die System-Performance auch im Alltag keine Wünsche offen. Die Ladezeiten sind durch den flinken SSD-Speicher gering und das System läuft sehr flüssig. Aufgrund der Hardwarekonfiguration eignet es sich aber nur bedingt für aufwändigere Foto- und Videoanwendungen.
PCMark Vantage Result | 11281 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3921 Punkte | |
Hilfe |
Leistung unter Mac OS X 10.7.4 Lion
Unter Mac OS X bieten sich die Benchmarks von Prozessortests von Maxxon und das Tool GeekBench an, da dieses auch für Windows-System verfügbar ist. Im CineBench R10 schneidet die Windows-Installation besser ab. Die Ergebnisse des aktuelleren CineBench R11.5 liegen auf nahezu gleichem Niveau ohne große Differenzen. Im GeekBench schneidet Mac OS X mit 5684 Punkten fast 400 Punkte besser ab, wobei das Notebook mit beiden Betriebssystemen flüssig läuft.
Ein weiterer Benchmark nennt sich Xbench, der ähnlich den Systembenchmarks von Futuremark die gebotenen Komponenten und Leistungen bewertet. Die Ergebnisse dieses Benchmarks schwanken teils stark. Daher sind in der Grafik Durchschnittswerte aus mindestens fünf Messungen eingetragen. Das Testgerät liegt auf oder leicht unter dem Niveau des MacBook Air 13 Mid 2012. Insgesamt sind die Werte unauffällig. Als Hauptbetriebssystem empfiehlt sich aber das OS aus Cupertino, da dies speziell angepasst wurde. Eine weitere Möglichkeit Windows zu nutzen, ist eine virtuelle Maschine. Die bekanntesten Anbieter sind VMware und Parallels.
Massenspeicher
Neben unserem Testmodell mit 64 GByte integriertem Flashspeicher bietet Apple bis zu 512 GByte an. Die größte Ausbaustufe ist mit einem Aufpreis von 800 Euro aber nur etwas für betuchte Kunden. Abgesehen vom höheren Einstiegspreis ist das gleiche Upgrade beim größeren MacBook Air interessanterweise 300 Euro günstiger. Das Speichermedium befindet sich auf einer riegelförmigen Platine, wodurch der Austausch aufgrund geringer Produktvielfalt nur beschränkt möglich ist. Die herkömmlichen 1,8- oder 2,5-Zoll-Laufwerke finden keinen Platz in diesem Chassis. Im Vergleich zum Vorgänger wird der Flash nun über SATA III mit maximal 6 Gbit/s angesprochen. Dadurch kann die Übertragungsleistung maximiert werden.
Im CrystalDiskMark sind bis zu 410 MB/s bei einer sequentiellen Leseübertragung möglich. Bei einer Schreiboperation sind aber nur 153,3 MB/s möglich in diesem Test. Das MacBook Air 11 Mid 2011 kann mit maximal 3 Gbit/s nur maximal 206 MB/s, wobei bis zu 159 MB/s geschrieben werden können. Die Zugriffszeiten (AS SSD) fallen erwartet niedrig aus. Bei normalen Festplatten sind diese der größte Performance-Flaschenhals.
Grafikkarte
Die integrierte Intel GMA HD 4000 Prozessorgrafik ist kein Leistungskracher in den synthetischen Spielebenchmarks von Futuremark. Dies bestätigt der 3DMark 06 mit einem Ergebnis von 5098 Punkten. Das Samsung Serie 9 900X4C-A04DE mit gleicher Hardwareausstattung ist ein bekannte Nachbar. Mit einem Resultat von 5819 Punkten ist das MacBook Air 13 Mid 2012 mit Intel Core i5-3427U Prozessor 14 Prozent schneller. Die beiden Vorgängermodelle unseres Testgerätes liegen beide 25 Prozent zurück, wobei diese mit einem Intel GMA HD 3000 (2011) respektive einer dedizierten Nvidia GeForce 320M (2010) ausgestattet sind. Aus dem aktuellen Portfolio bieten nur das MacBook Pro 15 sowie das MacBook Pro 15 mit Retina-Bildschirm eine dedizierte Grafikeinheit (Nvidia GeForce GT 650M).
3DMark 2001SE Standard | 15187 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 13067 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 9017 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 5098 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3234 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 619 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook Air 11 inch 2012-06 MD223D/A | |
Apple MacBook Air 11 inch 2010-10 | |
Apple Macbook Air 11 inch 2011-07 MC969D/A |
Gaming Performance
Nach den Benchmarks haben wir noch einen Blick auf verschiedene Spiele geworfen (Windows). Das Fazit fällt dabei gewohnt aus: Die Intel GMA HD 4000 Grafik eignet sich im ULV Prozessor nicht für anspruchvolle Gamer. Nur einfache Titel wie Fifa 12 können auch in höheren Detailstufen flüssig gespielt werden. Moderne Blockbuster wie Alan Wake sind jedoch nicht spielbar. Damit kommen auch Gelegenheitsspieler (Casual Gamer) oft nicht mehr auf ihre Kosten. Eine Alternative wäre beispielsweise das Asus Zenbook UX32VD Ultrabook mit dedizierter Nvidia GeForce GT 620M, wobei man auch hier keine Wunder erwarten sollte.
Für die Leistung unter Mac OS X haben wir uns dem beliebten ARPG (Action Role Playing Game) Diablo III von Blizzard angenommen. Bei minimalen Voreinstellungen und einer geringen Auflösung von 1024 x 768 Pixel lässt es sich in den Anfangsregionen gut spielen. Bei mittleren Settings und 1366 x 768 Pixel ruckelt das Bild schon leicht. Bei anspruchsvolleren Sequenzen könnte es hier schon Probleme geben. Insgesamt unterstreicht dieses Game die schwache Leistung der ULV-Grafik.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World in Conflict - Benchmark (2007) | 84 | 35 | 14 | |
Trackmania Nations Forever (2008) | 127 | 30.5 | ||
Mafia 2 (2010) | 29.1 | 22.4 | 17.5 |
Throttling
Wie sieht es mit der CPU-Leistung bei maximaler Belastung aus? Über unseren Stresstest in Form von FurMark und Prime95 in Kombination mit HWiNFO64 und dem Intel Turbo Boost Widget lassen sich Schwächen in diesem Bereich innerhalb von wenigen Minuten aufdecken. Schon nach kurzer Zeit pendelt sich die Prozessorleitung unter Windows bei 800 MHz ein. Zuvor erreichte das Herz des Notebooks Spitzenwerte von über 100 Grad Celsius. Durch den schnell drehenden Lüfter (6000 – 6500 Umdrehungen pro Minute) gehen diese hohen Temperaturwerte aber nach zirka 15 Minuten zurück, wobei der Takt reduziert bleibt.
Nach dem Beenden des Stresstest haben wir direkt im Anschluss 3DMark 06 ausgeführt. Mit einem Ergebnis von 4592 Punkten liegt das Ergebnis leicht unter dem Niveau eines Kaltstarts (5098 Punkte). Abgesehen davon wird der Turbo Boost mit maximal 2,6 GHz nach kurzer Abkühlung ohne Probleme angesprochen. Wie zuvor erwähnt ist die Energiesparfunktion unter Windows (Speedstep) abseits dieses Szenarios anscheinend nicht verfügbar. Mac OS X ist hier besser angepasst.
Unter Mac OS X konnten wir kein Throttling festhalten, was für die bessere Anpassung spricht. Da unsere Windows-Stresstest-Tools für das OS von Apple nicht verfügbar sind, haben wir den Multi-CPU-Test von CineBench R11.5 in einer Schleife ohne Unterbrechungen laufen lassen. Mit 50 Durchläufen haben wir damit den Prozessor und das Kühlsystem auf Schwächen überprüft. Das Ergebnis blieb dabei konstant. Die erreichten 2.51 Punkte entsprechen einem Kaltstart dieses Benchmarks.
Geräuschemissionen
Da Apple auf modernen Flashspeicher setzt, bleibt nur der Gehäuselüfter als mögliche Geräuschquelle. Im Office-Betrieb haben wir es weiterhin mit einem lautlosen Gerät zu tun, da der Lüfter sich unterhalb der Untergrenze unseres Testgerätes bewegt. Die eingetragenen 29,6 dB(A) entsprechen dabei unserem Testraum ohne störende Nebengeräusche. In diesem Szenario dreht der Lüfter mit rund 2000 Umdrehungen pro Minute. Selbst bei kurzer Belastung mit CineBench R11.5 konnten wir dem MacBook Air keinen Ton abgewinnen. Insgesamt muss man schon sehr nah mit dem Ohr an die Lüftungsöffnung am Displayscharnier gehen, um den Lüfter überhaupt zu bemerken.
Die Tools FurMark und Prime 95 stellen unseren Stresstest dar und bringen die Komponenten an die Leistungsgrenze. Der Lüfter erreicht in diesem Aufbau maximal 44 dB(A). Damit ist das Gerät deutlich zu hören, wobei das tiefe Klangbild und der konstante Ton subjektiv nicht als störend einzuordnen sind. Im Vergleich der reinen Daten ist das aktuelle Modell ein wenig lauter, wobei hier geringe Messabweichungen beachtet werden sollten. Insgesamt eine überzeugende Vorstellung, die durch ein rasches Abtouren nach erledigter Arbeit abgerundet wird.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 29.6 dB(A) |
Last |
| 42.3 / 44 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung an den Gehäuseaußenseiten ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, wenn es um die Neuanschaffung eines Gerätes geht. Im Leerlauf erwärmt sich der Aluminium-Unibody nur leicht und erreicht bei 31,7 Grad Celsius an der Oberseite beziehungsweise 30,7 Grad Celsius an der Unterseite das Maximum. Die Handballenauflage und die Tastatur bleiben bei den Vermessungen stets unter der magischen 30-Grad-Grenze, wodurch das Arbeiten nicht beeinflusst wird.
Unter stetiger Belastung nimmt die Abwärme deutlich zu und das Gehäuse wird teils unangenehm warm. Vor allem im Bereich über der Tastatur wird es mit maximal 46,3 Grad Celsius sehr heiß. Die leicht hervorstehenden Tasten erwärmen sich dadurch ebenfalls, werden im Vergleich aber nicht unbenutzbar. Die Handballenauflage bleibt mit Werten um 35 Grad Celsius aber deutlich kühler. Das Arbeiten auf den Oberschenkeln kann bei längerer Vollbelastung schnell unangenehm werden. Unter Windows wird das Gerät, im Vergleich zu Mac OS X, mit einem Spitzenwert von 50,2 Grad Celsius nochmals eine Schippe wärmer (Oberseite).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.3 °C).
Lautsprecher
An den guten Stereo-Lautsprechern hat Apple nichts verändert. Diese befinden sich rechts und links am Rand der Handballenauflage und bieten ein überraschend gutes Klangbild. Die meisten Geräte dieser Größe, im Speziellen Netbooks, bieten meist nur sehr schlechte Lautsprecher. Im Test mit verschiedenen Musikstücken bleiben - für die Baugröße - keine Wünsche offen. Der Ton dringt über die Tastatur nach außen und ist nicht zu sehr auf die hohen Töne fixiert. Die Tiefen sowie Bässe sind vorhanden, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt. Besserer Klang ist über die 3,5mm-Stereo-Klinke oder den Thunderbolt-Port mit guten Kopfhörern oder Lautsprechern zu erreichen.
Energieaufnahme
Bei einem kleinen Gehäuse bleibt wenig Platz für einen großen Akku. Im MacBook Air befindet sich daher weiterhin ein integrierter Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 35 Wattstunden. Das ist zusammen mit der sparsameren Ivy Bridge Prozessorgeneration auf den ersten Blick keine schlechte Kombination. Im Office-Betrieb benötigt das Subnotebook zwischen 4,9 und 9,0 Watt und unterbietet damit das Vorjahresmodell ohne Probleme. Das MacBook Air 11 Mid 2011 verbrauchte in diesem Test bis zu 11,5 Watt. Sogar das größere MacBook Air 13 Mid 2012 unterbietet den Vorgänger unseres Testgerätes. Im Blick auf die Messungen unter Windows fällt auf, dass sich die bessere Anpassung des hauseigenen Betriebssystems wieder bezahlt macht. Die Boot Camp Installation verbraucht maximal 11,7 Watt und damit 2,7 Watt mehr als unter Mac OS X.
Unter Last steigt der Verbrauch der Komponenten natürlich an. Bei maximal 31,6 Watt ist der Spitzenwert erreicht. Hier liegt der Verbrauch der Windows-Installation mit 46,2 Watt nun deutlich über dem nativen OS. Im Vergleich zum MacBook 11 aus dem Jahr 2011 ergibt sich in diesem Test eine Differenz von rund 42 Prozent.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 4.9 / 7.7 / 9 Watt |
Last |
31.2 / 31.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Akkulaufzeit
Den Anfang bei den möglichen Laufzeiten macht der sogenannte Reader’s Test, bei dem das Lesen eines Textdokumentes nachgestellt wird. In diesem Fall haben wir nicht das Windows-Tool Battery Eater genutzt. Wir haben diesen Test bei minimaler Bildschirmhelligkeit (Stufe 1, nicht ausgeschaltet) und deaktivierten Mobiltechnologien unter Mac OS X mit einem Skript nachgestellt. Erst nach überzeugenden 9 Stunden und 52 Minuten musste das MacBook an die Steckdose. Das MacBook Air 11 Mid 2011 musste mit gleichem Akku schon knapp 90 Minuten früher die Segel streichen. Hier macht sich die sparsamere Hardware bemerkbar. Zum Vergleich: Das MacBook Pro 13 Mid 2012 mit 13,3-Zoll-Anzeige und größerem Akku hält nur minimal länger durch als der kleinere Bruder.
Da man bei minimaler Bildschirmhelligkeit nur bedingt arbeiten kann, haben wir danach die realitätsnahe Messung „Surfen über WLAN“ bei einer Bildschirmhelligkeit von 150 cd/m² ausgeführt. Apple verspricht in diesem Kontext bis zu fünf Stunden bei drahtlosem Surfen. In unserem Test sind es sogar 5 Stunden und 44 Minuten. Apple hat in diesem Fall wahrscheinlich mit einer höheren Helligkeit gemessen. Auch in diesem Test sichert sich das aktuelle Modell im Vergleich zum Vorfeld einen komfortablen Vorsprung von rund einer Stunde. Dazu sei gesagt, dass der Test zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei einer standardisierten Helligkeit ausgeführt wurde. Bei maximaler Bildschirmhelligkeit und Tastaturbeleuchtung hält der Akku des MBA in diesem Test 4 Stunden und 3 Minuten.
Last but not least noch die Messung unter Belastung bei maximaler Bildschirmhelligkeit, aktivierten Mobiltechnologien und Tastaturbeleuchtung. In diesem Test ist es trotz des höheren Verbrauchs legitim den Classic Test von Battery Eater unter Windows zu nutzen. In dieser Messung erreicht das Gerät nur 70 Minuten mit einer kompletten Akkuladung, womit das Worst Case Szenario abgedeckt ist. Unter Mac OS X liegt es auf Niveau des 2011er Modells. Summa summarum eine gelungene Vorstellung, die sich sehen lassen kann.
Das Apple MacBook Air 11 Mid 2012 ist die mittlerweile dritte Generation des Premium-Subnotebooks, die sich in unserem ausführlichen Parcours beweisen musste. Der Aluminium-Unibody und die angenehmen Eingabegeräte sind weiterhin Markenzeichen, die nicht überarbeitet wurden. Neu sind der neue Intel Core i5-3317U Ivy Bridge Dual-Core Prozessor sowie zwei USB-3.0-Schnittstellen. Vor allem die Anwendungsleistung sowie die Effizienz unter Mac OS X muss man dem neuen Prozessor und dem Gerät an sich zugute halten. Die Werte unter Windows zeigen die schlechtere Anpassung, was sicherlich kein Zufall ist, aber auch nicht in die Bewertung einfließt, da das System nativ mit einem anderen OS ausgeliefert wird.
Unverändert bleibt auch die glänzende 11,6-Zoll-Anzeige mit einer Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Ein höher auflösendes Panel oder eine matte Oberfläche sind auch bei diesem Modell nicht im Angebot. Asus baut mit seinem Zenbook Prime UX21A und einem 11,6-Zoll-Full-HD-Panel Druck auf. Weiter zu bemängeln ist die Wärmeentwicklung unter Last, die eingeschränkte Erweiterbarkeit und Wartung sowie der grundsätzlich kleine Schnittstellenumfang. Die geringere Energieaufnahme und die daraus resultierenden Akkulaufzeiten sollten noch als Pluspunkt gegenüber dem Vorjahresmodell erwähnt werden.
Besitzern eines MacBook Air Mid 2011 ist ein Umstieg nicht zwingend zu empfehlen. Das Leistungsplus ist überschaubar. Die Akkulaufzeiten haben sich zwar leicht verbessert, aber dies alleine stellt für uns noch kein starkes Argument dar. Ein neues Panel wäre da ein größerer Anreiz. Nutzer eines 2010er Modells wird das aktuelle Paket eher gefallen und für Leser, die bisher kein MacBook Air hatten und über einen Kauf nachdenken, stellt sich die Frage nicht. Apple bietet mit dem aktuellen Modell ein attraktives Consumer-Subnotebook aus dem Premium-Segment, das in Deutschland ab 1049 Euro (UVP, Testkonfiguration) angeboten wird.