Test Fujitsu Lifebook P702 Subnotebook
Fujitsu gehört zu den wenigen Herstellern, die verlässlich nur wenige neue Modelle auf den Markt bringen, die kein großes Brimborium in der Presse entfachen. Im Gegenteil, selbst wir, mit dem stetigen Blick auf den Markt mobiler Geräte, werden hin und wieder von neuen Fujitsu-Geräten überrascht. Dann stehen sie aber meist schon in den virtuellen Regalen der Online-Händler.
Fujitsu hat uns ein Lifebook P702 zur Verfügung gestellt. Der nüchterne 12,1-Zoller hat optisch wenig zu bieten. Das muss er aber auch nicht, denn die Anschlussvielfalt für Business-User ist unübertroffen. Abgesehen von Exoten, wie einem seriellen Port, hat das Lifebook P702 alles inklusive Docking-Port dabei. Die üppige Anschlussvielfalt ist möglich, weil im Gegensatz zum glänzenden Schwestermodell Fujitsu Lifebook P772 (12-Zoll) das optische Laufwerk entfällt. Bis hierher hört sich das Lifebook nach einem klassischen Office-Laptop an, der sich auf wenige Stärken konzentriert und dem Käufer einen hohen Gegenwert fürs Geld bietet. Warum wir dennoch in einem Bereich enttäuscht sind, das erfahren Sie in unserem Test.
So ein Kunststoff-Chassis ist ja an sich nichts Schlechtes. Business-User jagen oftmals nicht den neuesten Ultra-Slim-Trends hinterher. Ein Alu-Finish wirkt zwar oft wertig, doch selbst dieses ist nicht gegen Fingerabdrücke gefeit. Fujitsus Kunststoff-Barebone mangelt es jedoch an einer ganz wichtigen Sache, an Stabilität bzw. Verwindungsfestigkeit. Zwei Hände verwinden die Base deutlich, während es auf der Unterseite deutlich knackt und knarrt. Die große Wartungsklappe lässt sich eindellen und die straffen Gelenke scheinen weich an der Base verschraubt zu sein.
Weiterhin fällt die Arretierung des Akkus in Ungnade. Selbiger sitzt zwar schön wackelfrei in seinem Slot, aber die Mechanik verkantet beim häufigen Wechsel immer wieder mal. Hier hilft dann nur ein geduldiges Einsetzen bei gutem Licht. Positiv sind die sehr straff eingestellten Gelenke, zwei Hände sind beim Öffnen unabdingbar. Die Deckel-Rückseite aus glatt lackiertem Aluminium gibt bei Druck nur minimal nach. Diagonal können wir den Deckel jedoch deutlicher verwinden, als die dicke Konstruktion es vermuten lässt.
Sehr gut gefällt die matte Arbeitsumgebung mit der rutschhemmenden, geriffelten Handauflage. So haben zumindest die Hände ein solides Fundament bei langen Schreibarbeiten. Drei Klappen führen ins Innere des 12-Zollers. Festplatte (2,5-Zoll, 9 mm) und Arbeitsspeicher (ein Sockel frei) sind beliebte Ziele fürs spätere PC-Tuning. Fujitsu denkt jedoch auch an die Wartung des Lüfters. Über die kleine Klappe kann der Kühler nicht nur von Staub befreit, sondern bei Defekt auch herausgeschraubt werden. Bei fast allen anderen Laptops muss für diese Arbeit die komplette Bodenplatte abgenommen werden. Beim P702 ginge der Lüftertausch in drei Minuten über die Bühne.
Über die Ausstattung mit Ports waren wir bereits des Lobes voll. Nicht jeder Nutzer wird ExpressCard34 oder DisplayPort nutzen, aber es gibt ein gutes Gefühl, mit der maximalen Bestückung eines kleinen Laptops unterwegs zu sein. Business-User werden sich über den Smart-Card-Leser freuen. Damit entfällt ein externes Lesegerät. Der Docking-Port an der Unterseite passt zum Fujitsu Port Replikator (Modelle P771, P772, P701, P702; Herstellernummer S26391-F977-L200), den es ab 100 Euro gibt. Als zusätzliche Anschluss-Typen bietet die Station DVI, welches mittels Adapter leicht auf HDMI umgewandelt werden kann. Einen HDMI-Port suchen wir am P702 nämlich vergeblich. Hinzu kommen am Dock vier zusätzliche USB 2.0 Ports.
Kommunikation
4G/UMTS, WLAN und Bluetooth bieten maximale Konnektivität. Eine Besonderheit ist, dass die P702-Modelle (es gibt aktuell nur zwei in Deutschland) ausschließlich mit UMTS-Modul zu kaufen sind. Das WLAN-Modul ist nicht wie meistens ein Half-Size-Modell, sondern eines mit voller Baulänge im mini PCI Express Slot. Auf drei Meter Entfernung ist die Empfangsleistung hervorragend, im Obergeschoß (10 m) und außerhalb des Hauses immer noch gut (15 m) bis ausreichend (40 m). Das sind respektable Werte, denn die Sendeleistung des Routers (Fritz!Box 7270) ist auf 50 % reduziert.
Sicherheit
Ein kleines aber feines Detail: Das Kensington-Schloss ist nicht, wie so oft, nur eine Öffnung im Kunststoff (kann brechen), sondern selbiges ist mit Metall hinterlegt. Fujitsu bietet den Kensington PocketSaver als Zubehör an, es passen natürlich alle Kensington-Lock-Systeme. Der Fingerabdruck-Leser ist eine gute Ergänzung, wenn Passwörter durch Biometrie ergänzt werden sollen.
Consumer-Laptops haben oftmals ein kaum administrierbares BIOS. Hier ist das anders. Sämtliche Geräte (Fingerprint, SD- und SmartCard-Reader, USB 3.0 Controller, Bluetooth, WLAN etc.) können einzeln deaktiviert werden. Auch die CPU-Features (Multi-Core, Hyper Threading, VT Virtualisierung, VT-d) sind einstellbar. Damit nicht genug, weiterhin kann der Num-Lock oder Wake-up-on-LAN abgeschalten werden. Selbstredend gibt es auch Supervisor- und HDD-Passwörter sowie einen TPM-Chip.
Zubehör
Bei der vorinstallierten Software kann sich die Konkurrenz eine Scheibe abschneiden. Bis auf das nervende Norton Internet Security (Testversion) ist keine wesentliche Software vorinstalliert. Selbst das beiliegende Nero 10 Essentials (DVDs Brennen), das Battery Utility, der Display Manager und das USB Charging Utility sind nicht installiert, die Installer liegen aber verlinkt auf dem Desktop. DeskUpdate aktualisiert übrigens das System, wodurch wir gleich vom BIOS Update 1.14 profitieren konnten. Interessant: Der ODD Sharing Feature Client (Optical Disk Drive). Damit kann das optische Laufwerk eines PCs im Netzwerk wie das eigene Laufwerk verwendet werden.
Garantie
Die Herstellergarantie beläuft sich auf lediglich 12 Monate. Das ist jedoch typisch für höherwertige Business-Geräte, denn IT-Einkäufer decken sich je nach Bedarf mit passenden Garantieerweiterungen ein. 3 Jahre (43 Euro) oder 5 Jahre (265 Euro) sind z. B. zu haben. Der Modus ist immer ein Pick-Up & Return, d. h. nach Meldung über die Support-Website wird das Gerät abgeholt.
Tastatur
Die Tastatur des 12-Zollers gehört in die klassische Office-Kategorie. PC-Veteranen werden zwar nicht an alte IBM-Tastaturen, aber immerhin an Laptop-Keyboards von vor zehn Jahren erinnert. Dies ist nicht negativ gemeint, denn die Tasten in Desktop-Manier tippen sich exzellent.
Für Laptop-Maßstäbe ist der Hub sehr groß und der Druckpunkt dadurch deutlich ausgeprägt. Die Finger fühlen sich auf den leicht konisch gewölbten Tasten sofort heimisch und das Layout mit den nach unten ausbrechenden Pfeiltasten scheint ideal. Auch wichtige Tasten wie Entf oder Strg befinden sich an den typischen Plätzen. Ein Nummernblock kann per Fn-Taste unterhalb F10 aktiviert werden.
Die in einer Aluminiumwanne (Spritzwasserschutz) sitzenden Tasten liegen ausreichend fest auf. Bei einem überaus heftigen Schreibstil wird der Nutzer jedoch ein leichtes Nachgeben im linken Flügel feststellen. Löblich ist hingegen die deutliche Beschriftung der Tasten.
Touchpad
Warum Fujitsu ein Touchpad in winzigen 68 x 38 mm Dimensionen einbaut und lieber breite Maustasten umsetzt, das mag zuerst verwundern. So manche 11,6-Zoller haben größere Pads (Asus Zenbook UX21A: 105 x 63 Millimeter), denn sie schieben den Tastenbereich mehr als einen Zentimeter nach oben und verzichten auf echte Maustasten. Ein solches ClickPad wäre für das Office-Gerät aber (noch) nicht standesgemäß.
Die Bedienung fällt jedoch angenehmer als vermutet aus, denn die komplette Fläche ist sensibel. Es gibt ja noch das ScrollWheel (Kreis rechts neben Touchpad) für einfaches Aufwärts- oder Abwärtsblättern. Im Synaptics TouchPad V7.4 kann dennoch eine vertikale und horizontale Ein-Finger-Scrollbar eingestellt werden (Auslieferung: Off). Dies ist jedoch unpraktisch, denn die ohnehin kleine Touch-Fläche verkleinert sich dadurch noch weiter.
Die beiden Maustasten liegen vertieft und haben einen geringen Hub, was sich negativ auf die flüssige Bedienung auswirkt. Beweglich sind die Tasten, sie haben einen festen Anschlag und der Druckpunkt ist knackig. Das leise Klick-Geräusch ist angenehm.
Das Multitouch-Pad kann mit zwei Fingern gesteuert werden. Das Zoomen oder Rollen mit zwei Fingern ist im Auslieferungszustand allerdings ebenso deaktiviert, wie der horizontale und der vertikale Bildlauf (Ein-Finger-Scrollen). Käufer sollten sich daher direkt mit der Maussteuerung befassen und die für sie idealen Einstellungen vornehmen.
Das 12,1-Zoll Non-Glare-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung löst mit 1.280 x 800 Bildpunkte auf (WXGA). Dieses 16:10 Format ist heute eher unüblich, typisch sind 16:9 (1.366 x 768). Die gewonnene Bildhöhe (nähert sich 4:3 an) ist jedoch für Textdokumente und Excel-Files beim Bearbeiten recht nützlich. Ein Umgebungslichtsensor soll die Helligkeit des weißen LED-Hintergrundlichts automatisch anpassen (Fujitsu Website), unser P702 besitzt aber keinen solchen Sensor.
|
Ausleuchtung: 93 %
Helligkeit Akku: 228 cd/m²
Kontrast: 167:1 (Schwarzwert: 1.349 cd/m²)37.08% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
53.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
35.87% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Kontrast ist mit 167:1 extrem gering aber bei einem Office-Laptop nicht überraschend. Der Schwarzwert liegt bei 1,35 cd/m². Das Display zeigt dunkle Areale daher nicht in Tiefschwarz, Farben sehen eher blass und verwaschen als knackig und Kontrastreich aus. Ein gräulicher Schimmer bleibt stets vorhanden.
Wir prüfen den darstellbaren Farbraum, welcher etwa für Profi-Grafiker relevant ist. Wir finden, wie erwartet, eine sehr schwache Abdeckung von AdobeRGB (t) und sRGB (t) vor. Zwischen der Anzeige des 12-Zollers und einem Profi-Panel wie im HP EliteBook 8570p (t) liegen hinsichtlich Farbraum (und Kontrast) Welten.
Das Display verteilt die Helligkeit sehr gleichmäßig über das Panel (93 %), das heißt die Abweichungen des LED-Hintergrundlichts sind sehr gering. Minimum und Maximum liegen lediglich 16 cd/m² auseinander. Insgesamt ist die Luminanz mit durchschnittlich 218 cd/m² brauchbar, aber nicht besonders gut.
Die Anzeige des Lifebook ist für den Außengebrauch geeignet. Egal wie wir den 12-Zoller zur Sonne stellen, es gibt keine störenden Reflexionen. Allerdings sorgt die nur ausreichende Helligkeit für Sichtprobleme in der Sonne. Das Panel ist dann einfach zu dunkel, um angenehm arbeiten zu können. Ein schattiger Platz wird oftmals das Problem lösen.
Bei den Blickwinkeln zeigt sich das P702 eingeschränkt. Blickwinkel beschreiben, ob Farben oder Schrift bei seitlichem Blick auf die Anzeige noch klar zu erkennen sind. Beim 12,1-Zoll Panel haben wir keinen großen Spielraum. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben bereits ab der kleinsten Abweichung deutlich (zirka 10 Grad). Nach rechts und links (horizontal) können wir bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Erst jetzt invertieren die Farben und das TFT wird deutlich dunkler.
Fujitsus Lifebook P702 ist in Deutschland derzeit nur mit Intel Core i5 3210M und Chipsatz-GPU HD 4000 gelistet. Leider führt Fujitsu keine SSD-Option, sondern lässt nur die Entscheidung zwischen 320 und 500 GB Festplattenkapazität zu. Das teure Schwestermodell P772 mit gleicher Displaydiagonale kann mit i7 3667U erworben werden, einem leistungsstarken Low Voltage Prozessor. Ob sich dessen Performance deutlich vom verbauten Standard-Voltage-3210M absetzen kann, das prüfen wir im folgenden Abschnitt.
Prozessor
Der Zweikernprozessor Core i5 3210M entstammt Intels Ivy-Bridge-Prozessorgeneration. Die Geschwindigkeit kann auf 2,9 GHz für beide Kerne und auf 3,1 GHz für einen Kern erhöht werden (Turbo Boost). Ob die automatische Beschleunigung der CPU-Kerne funktioniert, prüfen wir mittels der Cinebench R11.5 Single- und Multi-Tests. Das Travelmate P453 mit identer CPU liegt beim Rechnen auf allen Kernen gleichauf, selbiges beim OpenGL-Test der HD 4000. Die geringe Abweichung von 4 % ist irrelevant. Im Akkubetrieb verändern sich die Verhaltensweisen nicht. Alle Cinebench-R11.5-Tests absolvieren CPU- und GPU-Tests mit der vollen Taktung wie im Netzbetrieb.
Wir haben 12-Zoller von Dell, HP sowie die Schwester Lifebook P772 aufgeführt, um die geringen Performance-Unterschiede aufzuzeigen. Der Aufpreis zum Core i7 3667U (Version des Lifebook P772 oder EliteBook 2170p) lohnt sich im Bezug auf die Rechen- und Grafikleistung nicht. Das P772 überrascht durch seinen Dual-Channel-Modus (zwei 4-GByte-Module DDR3-1600) mit +40 % Grafikleistung (OpenGL-Test). Ausreißer nach unten zeigen nur Pentium bestückte Low-Cost-Geräte wie das Edge E130 auf. Ein solches Subnotebook richtet sich allerdings eher an studentische Budgets.
System Performance
Der PCMark 7 ermittelt einen Gesamtscore von 2.562 Punkten. Das liegt deutlich unter Latitude E6230 und EliteBook 2170p, welche in Sachen CPU-Leistung nicht stärker sind. Diese 12-Zoller besitzen jedoch ein SSD statt einer HDD. Ihr System-Storage-Score fällt entsprechend deutlich höher aus. Dies macht sich auch in der gefühlten Arbeitsgeschwindigkeit bemerkbar. Die SSD-Systeme arbeiten merklich agiler, denn Programme werden schneller geladen und Dateien rasant kopiert. Das Schwestermodell P772 wird von Fujitsu derzeit ausschließlich mit einer 128 GB SSD verkauft. Unser damaliges Testgerät basierte noch auf einer langsamen Festplatte gleichen Typs wie unser P702 (Toshiba MK3261GSYN).
PCMark Vantage Result | 7252 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2562 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Im Einsatz arbeitet das Subnotebook dann auch etwas behäbig und braucht recht lang für Programmstarts. Der System-Kaltstart dauert 50 Sekunden (vollständig geladen). HD-Tune und Crystal Disk Mark zeigen die typisch mittelmäßigen Durchsätze mit 90 bzw. 102 MB/s beim Lesen. In dieser Hinsicht nehmen sich 5.400er- und 7.200er-HDDs nicht mehr viel. Bei kleinen, verstreuten Dateien müssen sich die Schreib-& Leseköpfe erst auf Position bewegen, weshalb die Durchsätze hier auf 0,3 bis 0,8 MB/s einbrechen. SSDs liegen in dieser Disziplin bei bis zu 20 MB/s (Latitude E6230).
Grafikkarte
Die HD 4000 Prozessorgrafik wurde erst Mitte 2012 auf den Markt gebracht und löste die ältere HD 3000 mit deutlich höheren Performance-Ratings ab. Dies bestätigen die 3D-Benchmarks sowie die folgenden Spiele. Der 3DMark 06 summiert die synthetische Spieletauglichkeit auf 4.231 Punkte. In der großen Performance-Spanne, die sich bei HD-4000-Geräten durch verschiedene Turbo-Taktungen bzw. Dual-Channel auftut, liegt unser P702 (Single Channel) noch im Mittelfeld. Das P772 mit Dual Channel Speicher ist 40 % schneller im 3DMark 06.
Das ist gegenüber aktuellen GPUs, wie Nvidia Geforce GT 630M (+ 88 % @ i5 3210M IdeaPad Z580), kein hoher Score für mobiles Gaming. Dies ist jedoch nicht der Anspruch unseres Testgerätes. EliteBook 2170p (+1 %) oder Latitude E6230 (+26 %) haben ähnlich niedrige Scores. Dedizierte Grafiklösungen mit Spiele-Ambitionen, wie Geforce GT 640M, gibt es erst in größeren Business-Laptops, etwa im 14-Zoller Acer TravelMate P643-MG (+150 %).
3DMark 06 Standard Score | 4231 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die integrierte GPU taugt nicht für aktuelle Spiele, höchstens minimale Details bei niedrigen Auflösungen werden flüssig wieder gegeben. Eine Ausnahme sind anspruchslose Games wie Fifa 13. Wie die Spieletauglichkeit für eine Vielzahl anderer Games ausfällt, das zeigt das Datenblatt der HD Graphics 4000 sehr ausführlich. Mangels Dual Channel RAM fällt die Leistung der hiesigen GPU recht bescheiden aus. Gaming wird sich also eher im unteren Bereich der möglichen HD-4000-Performance abspielen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Mass Effect 3 (2012) | 27.7 | 19.9 | ||
Fifa 13 (2012) | 96 | 72 | 38 | |
Dishonored (2012) | 20.5 | 19.5 | 18 |
Geräuschemissionen
Das P702 verhält sich unauffällig. Der Lüfter läuft nicht durchgehend, was durch das Grundrauschen der HDD in 31 dB(A) resultiert. Im Büroeinsatz mit wenig Last und viel Leerlauf wird das Notebook nicht lauter als 34 dB(A). Während des 3DMark 2006 messen wir deutliche 45 dB(A), das steht für mittlere Last, wie sie im Alltagsbetrieb hin und wieder auftritt (Spiele, Kopiervorgänge, Rendern). Unter hoher, konstanter Belastung (Stresstest) wird der 12-Zoller nicht mehr lauter. Der Lautstärkepegel steigt marginal auf 45,7 dB(A) und dreht dabei gleichmäßig. Die Lüftersteuerung ist ruhig, die Drehzahlen ändern sich langsam. Deutlich leiser war das Latitude E6230 im Test, denn unter normaler Last haben wir hier nur 38 dB(A) gemessen und durch das SSD gab es kein hörbares HDD-Rauschen im Leerlauf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.4 / 33.6 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
Last |
| 45 / 45.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das Chassis des P702 bleibt stets kühl, obwohl sich der Lüfter im Leerlauf temporär abschaltet. Daher zeigt das Temperatur-Bild (Leerlauf) eine nahezu homogene Fläche mit Temperaturen von knapp unter 30 Grad. Selbige sind gleichmäßig verteilt, was auf einen gewissen Wärmestau bei "Lüfter-Off" zurückzuführen ist. Während Last ändert sich die Gleichmäßigkeit zu Gunsten punktueller Hot-Spots (40 Grad) auf der Unterseite (Nähe Lüfter). Einzelne Areale sind unter Last kühler als im Idle. Der Grund: Der Lüfter holt jetzt konstant Frischluft in die Base und kühlt damit Bereiche, die kaum Wärme produzieren (rechte Seite).
Nach dem zweistündigen Stresstest (Furmark plus Prime95) ist die Oberseite des Gehäuses gerade mal 29 Grad warm (Durchschnitt). Die Handauflage übersteigt nicht die 32 Grad-Marke. Außen passt alles, innen melden die Sensoren aber bis zu 89 Grad Celsius am Prozessorkern. Das scheint der Grund für die sehr schnell einsetzende schwankende Taktung von 2,4 bis 2,9 GHz. Throttling ist das noch nicht, davon würden wir erst sprechen, wenn der Takt dauerhaft unter den Normaltakt von 2,5 GHz fällt.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 32.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.3 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-4 °C).
Lautsprecher
Die winzigen Stereo-Lautsprecher über der Tastatur überzeugen selbst den anspruchslosen Bürofreund nicht. Das Klangbild ist stark höhenlastig. Tiefen können die kleinen Membrane überhaupt nicht wiedergeben. Die Tonlage ist bei Musik derart dünn und hoch, dass es in den Ohren schmerzt. Die Lautstärke ist für einen 12-Zoller etwas zu gering, kann aber im BIOS erhöht werden. Wer externe Lautsprecher anschließt, der nutzt den 3,5-Millimeter Kopfhörer-Ausgang auf der rechten Seite.
Energieaufnahme
Kleine Notebooks mit starken Akkulaufzeiten glänzen meist mit einem geringen Stromverbrauch. Auch im Falle des Lifebook P702 trifft das zu. Der (niedrigste) Idle-Strombedarf liegt bei 8 Watt, der maximale Idle-Verbrauch bei 11 Watt. Hierfür ist alles aktiviert, was Strom verbraucht (Funkmodule, Luminanz des TFTs maximiert, Modus Höchstleistung).
Die hohe Differenz zwischen den genannten Idle-Werten und dem maximalen Stromverbrauch im Stresstest ist zum großen Teil dem Turbo-Boost auf Seiten des Prozessors und der integrierten Grafikkarte geschuldet. Unter moderater Last stehen 45 Watt an, im Stresstest sind es durch die Takt-Schwankung 38 bis 48 Watt (2,4 - 2,9 GHz).
Das große 90-Watt-Netzteil ist für diese Energieaufnahme scheinbar überdimensioniert. Dafür reicht seine Leistung aber, um selbst während Last-Phasen den Akku in 2:45 Stunden aufzuladen. Das Netzteil wird höchstens 43 Grad warm.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 8.1 / 10.7 / 11.4 Watt |
Last |
44.6 / 48.3 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der 12,1-Zoller ist mit einem 72-Wattstunden-Akku ausgestattet (6.700 mAh). Dieser hält das P702 beim Surfen im Web knapp sieben Stunden auf den Beinen. Das ist im Konkurrenzvergleich eine sehr üppige Laufzeit. Die Kollegen Latitude E6230 (5:44 @58 Wh), Elitebook 2570p (6:03 @55 Wh) und Fujitsu Lifebook P772 (5:09 @63 Wh) können nicht mitziehen. Da müssen schon Low-Voltage-Geräte in 11,6-Zoll heran, wie z.B. das EliteBook 2170p (7:04 @48 Wh). Die Angabe der Wattstunden zeigt: Das P702 ist nicht sparsamer als die Konkurrenz, es hat schlichtweg eine besonders hohe Akku-Kapazität.
Ganz sparsame User können mit bestem Energiesparen 6:26 Stunden auf die Uhr bringen (BatteryEater Reader Test). Die Helligkeit des Displays war für diesen Test auf die geringste Stufe gesetzt, die Funkmodule waren deaktiviert und der Prozessor verharrte im Idle. Die Laufzeit könnte mitunter durch die Abschaltung nicht benötigter Geräte im BIOS etwas verlängert werden (z. B. SmartCard-Reader oder DisplayPort).
Mit dem Lifebook P702 hat Fujitsu ein in vielen Punkten überzeugendes Business-Subnotebook im Programm. Es wiedersetzt sich dem aktuellen Slim-Trend und verzichtet auf ein DVD-Laufwerk. Dafür hat es Anschlüsse und Kommunikation an Bord, von denen Consumer-Laptops nur träumen (UMTS, Docking-Port, DisplayPort, etc.).
Bis auf die Lautstärke unter hoher Last ist die Ergonomie vorbildlich und die Tastatur ist fast perfekt. Traditionalisten werden sich über die klassischen, dezent konischen Tasten mit dem großen Hub freuen. Geringes Gewicht, starke Akkulaufzeit (WLAN-Test 6:29 Stunden) und ein mattes, ausreichend helles Display komplettieren den P702. Zum perfekten Business-Mini fehlt uns weniger ein schnelles SSD, sondern vielmehr ein stabiles Gehäuse. Die Base-Unit knarrt und windet sich beim Hantieren mit dem 12-Zoller. Das behindert zwar nicht die Funktion, aber es mindert den Qualitätseindruck erheblich. Zumal es enttäuscht, dass ein Wegfall des optischen Laufwerks nicht zu mehr Verwindungsfestigkeit führt, sondern zu weniger (Vergleich Lifebook P772; 12,1-Zoll mit DVD).
Wer eine bessere Stabilität, aber dieselben Fujitsu-Eingabegeräte haben will, der schaut sich den 12-Zoller Lifebook P772 an. Wegen SSD und Core i7 (ausschließlich auf deutschem Markt) ist der Preisaufschlag auf 1.600 Euro jedoch erheblich. Das bessere Chassis bringt das HP Elitebook 2570p mit, jedoch drosselt hier die Helligkeit im Akkubetrieb. Gleiches bei Dells Latitude E6230, welches je nach Konfiguration jedoch schnell mal 1.600 Euro kosten kann. Die Eingabegeräte von Elitebook und Latitude sind in Summe etwas besser, der Qualitätseindruck schlägt unseren Fujitsu aber um Längen.