Test HP EliteBook 8570p-B6Q03EA-ABD Notebook
Gemessen an der Ausstattung, die man auf dem Datenblatt findet, erscheint das HP EliteBook 8570p auf den ersten Blick recht teuer. Da bietet so manches Consumer Notebook deutlich mehr werbeträchtige Komponenten als unser elitäres Testmodell. Doch wenn man sich die Spezialitäten des Geräts ansieht und diese auch wirklich benötigt, dann erkennt man schnell, dass sich eine derartige Ausstattungszusammenstellung nur in wenigen Konkurrenznotebooks wiederfindet.
Dazu zählen zum einen typische Business Features wie Docking-Anschluss, Nummernblock, DisplayPort oder der Trackpoint und zum anderen inzwischen seltene, aber dennoch gerade im professionellen Bereich oft gebrauchte Anschlüsse wie FireWire und eSata. Ein integriertes UMTS-Modul stellt darüber hinaus die mobile Internetanbindung sicher, und ein hochwertiges Display mit HD+-Auflösung unterstreicht den ambitionierten Anspruch dieser Geräteklasse. Die Leistungssektion wird bei unserem Testmodell durch einen Intel Core i7-3520M Prozessor, 4 GB RAM, einen dedizierten AMD Radeon HD 7570M Grafikchip und eine 500 GB fassende Festplatte ausgefüllt.
Erhältlich ist das ganze Paket im regulären Bezug derzeit für etwa 1450 Euro, wer als Lernender oder Lehrender die Voraussetzungen für einen Erwerb über die Education-Vertriebs-Kanäle erfüllt, muss etwa 150 Euro weniger aufbringen. Weniger gut ausgestattete Varianten sind ab etwa 1100 Euro erhältlich.
Das bereits beim Vorjahresmodell HP EliteBook 8560p verwendete Gehäuse findet sich auch beim aktuellen Refresh wieder. Der hervorragende Eindruck, den wir letztes Jahr gewonnen haben, wird souverän bestätigt und legitimiert damit eine Einordnung im Spitzenfeld der Gehäusewertung. Hochwertige und unempfindliche Materialien, eine verwindungssteife Bauweise, keinerlei Verarbeitungsmängel und nur minimal punktuell bei stärkerem Druck nachgebende Oberflächen an Displaydeckel und über dem optischen Laufwerk stehen hier für eine sehr gute Fertigung und eine durchdachte Gehäusekonstruktion. Nicht von ungefähr erfüllt das EliteBook 8570p die strengen Anforderungen der MIL-STD 810G Tests in Bezug auf Erschütterungen, Verschmutzung, Höhe, Temperatur und Stürze (siehe auch unseren Spezialartikel). Die Passgenauigkeit der Bauteile ist sehr gut, das Displayscharnier hält ohne Fehl und Tadel, der Akku sitzt fest und der Gehäuseunterboden lässt sich ohne Schrauben unkompliziert öffnen.
Dieser hohe Qualitätsstandard führt allerdings weiterhin zu einem Nachteil bei der Mobilität und schlägt sich vor allem im relativ hohen Gewicht von 2,91 kg nieder. Mit dem 520 g schweren Netzteil, einer Tasche und etwas Zubehör wird das Einsatzgewicht also schnell die 4-kg-Marke erreichen. Weitere Eindrücke können vom Test des HP EliteBook 8560p übernommen werden.
Die Anschlussausstattung und die Schnittstellenpositionierung sind nahezu identisch zum Vorjahresmodell. Lediglich das beim Testmodell integrierte UMTS-Modul bietet nun auch einen mobilen Internetzugang und damit einen erweiterten Funktionsumfang. Mit dem Vorgänger wurde die teils ungünstige Schnittstellenpositionierung übernommen - die Abstände zwischen den USB-Buchsen sind zu gering und der VGA-Port ist versenkt und verfügt über keine Verschraubungsmöglichkeit.
Die Performance von USB 3.0 erreichte mit einem SSD im externen USB-3.0-Gehäuse 171,5 MB/s, und an einer LaCie d2 Quadra ermittelten wir 121,7 MB/s am eSata-Port, 32,4 MB/s für FireWire 400 und 30,8 MB/s für USB 2.0. Der Kartenleser versteht sich nur mit SD- und MMC-Speicherkarten und unterstützt damit unzeitgemäß wenige Formate. Die Geschwindigkeit liegt aber mit 21,8 MB/s (SDHC) auf einem üblichen Niveau. Die Signalqualität des analogen VGA-Anschlusses ist gut und liefert an einem Asus-PA238-Display bei Full-HD-Auflösung ein scharfes und flimmerfreies Bild. Die Farbdarstellung unterscheidet sich subjektiv nicht von der Übertragung per DisplayPort.
Kommunikation
Dass Basis-Features wie Gigabit-LAN, Bluetooth, Webcam (720p) und W-LAN 802.11n nicht fehlen dürfen, ist bei einem Gerät dieser Klasse eine Selbstverständlichkeit. Abheben von so manchem Konkurrenten kann sich das Testmodell darüber hinaus noch durch zwei weniger selbstverständliche Bauteile. Zum einen findet man, wie schon angesprochen, ein integriertes UMTS-Modul (HSPA+) und zum anderen ein inzwischen kaum noch verbautes konventionelles Modem. Fürs traditionelle Faxen hat letzteres durchaus noch seine Daseinsberechtigung und wird bei so manchem Business User auf Gefallen stoßen.
Sicherheit
Passwortvergabe, Gesichtserkennung, Laufwerksverschlüsselung, Fingerprintreader, Trusted Platform Modul, Smart Card Reader und ergänzende Software Tools stellen eine umfangreiche Zusammenstellung dar, die dem sicherheitsbewussten User viele Möglichkeiten eröffnen, um die eigenen Daten vor fremdem Zugriff zu schützen.
Zubehör
Entgegen dem bereits lang anhaltenden Trend, keine Systemmedien mehr beizulegen, werden bei HP immer noch Windows CDs mitgeliefert. Diese sogar gleich in einer 32- und einer 64-bit Ausführung. Das ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit und erleichtert im Fall der Fälle die Systemerneuerung. Ansonsten liefert HP zwar nichts mit, bietet dafür aber ein relativ umfangreiches Zubehörprogramm: Akkus, Dockingstationen, Bay-Adapter und vieles mehr kann man für sein EliteBook dazubestellen. Im Zusammenspiel mit der Advanced Dockingstation (HP A7E38AA, ca. 200 Euro, 2x DP + 2x DVI) ist es dank AMD Eyefinity zum Beispiel möglich, bis zu 5 Displays (inklusive Notebook-Display) gleichzeitig zu betreiben.
Wartung
Die schraubenlos befestigte Bodenklappe lässt sich einfach entfernen und bietet direkten Zugang zu allen wichtigen Komponenten. Der SIM-Slot befindet sich wie oft im Akkuschacht. Ein RAM-Steckplatz ist frei und ermöglicht so eine schnelle und einfache Verdopplung des Arbeitsspeichers. Der Lüfter ist gut ereichbar und lässt sich leicht reinigen, die Festplatte ist mit wenigen Handgriffen austauschbar. Das ist alles sehr vorbildlich und anwenderfreundlich umgesetzt.
Bios
Das Bios verfügt über relativ viele Auswahlmöglichkeiten, die vom Ein- und Ausschalten einzelner Ports über Stromspareinstellungen von Smart Card Reader und ExpressCard-Schacht bis hin zum Aktivieren der Intel Virtualisierungstechnologie reichen. In jedem Fall sollte man überprüfen, ob die SATA-Geschwindigkeit bei 6 Gbps aktiviert und die "Fan always on"-Option deaktiviert ist. Während aktuelle Solid State Drives bei einer 3-Gbps-Anbindung ausgebremst würden, sorgt die zweite Einstellung auch im Netzbetrieb für einen verstummenden Lüfter. Das was dann noch übrig bleibt, ist das Festplattengeräusch, doch dazu mehr im Kapitel Emissionen.
Garantie
HP stattet seine Elitebooks mit einer 3-jährigen Garantie aus. Weitere Optionen und Verlängerungen sind erhältlich und können bei Bedarf nachgekauft werden.
Tastatur
Die Eingabe verfügt mit Masse über normal große Tasten im 19-mm-Raster, was sich über die gesamte Breite bis hin zum separaten Ziffernblock erstreckt. Zu klein geraten und zu eng beieinander liegen vor allem die Pfeiltasten "rauf" und "runter". Auch die F-Tasten-Leiste hätte etwas größer ausfallen können. Ansonsten gibt es bis auf die leicht kontrastschwache Beschriftung nichts zu bemängeln.
Alle üblichen Funktionen sind im Layout enthalten, und separate Hardwareschalter finden sich oberhalb des Nummernblocks. Der Anschlag verfügt über einen präzisen Druckpunkt und ein unaufdringliches Anschlagsgeräusch. Der mittelkurze Hub der Chiclet-Tasten gefällt nach etwas Eingewöhnung und sollte auch für die meisten Vielschreiber gut geeignet sein. Insgesamt liegen die Tasten fest auf, hier lässt sich nichts durchbiegen, und ein Klappern ist, wenn überhaupt, nur minimal bei der etwas größeren Space-Taste auszumachen. Wie die meisten Tastaturen dieser Geräteklasse verfügt auch die im Testgerät über eine Ablaufwanne, die zumindest kleinere Mengen an Flüssigkeit sicher ableiten und damit Schäden verhindern sollte. Ausstattungstechnisch wäre somit fast alles vorhanden. Lediglich eine Tastaturbeleuchtung findet man weder beim Testgerät noch in den Spezifikationen des Datenblatts.
Touchpad
Fingertipps werden nur im Zentrum sicher entgegengenommen, was die Nutzbarkeit stark einschränkt und auf Dauer richtig nervt. In den Randbereichen mussten wir eine Eingabe manchmal 2-3 mal wiederholen, um eine Reaktion zu erreichen. Änderungen in den verfügbaren Synaptics-Treiber-Einstellungen bringen keine Besserung. Schade. Denn Größe, Gleitfähigkeit und Touchpadtasten liefern ansonsten einen sehr überzeugenden Eindruck ab. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Eigenart des Testmodells und betrifft die sonstige Geräteserie nicht.
Trackpoint
Als Alternative zu Maus und Touchpad verfügt das HP EliteBook auch über einen Trackpoint mit separaten Eingabetasten. Wer diese Methode bevorzugt, bekommt ein präzise arbeitendes Eingabewerkzeug geboten, an das man sich schnell gewöhnt. Der Abstand zwischen Stick und Eingabetasten ist auch für kleinere Hände nicht zu groß. Abtrünnige ThinkPad User werden sich vielleicht an den nach innen gewölbten Gummiknubbel gewöhnen müssen, der aber bei Bedarf leicht ausgetauscht werden kann.
HP bietet für die 15,6-Zoll-EliteBooks mit dem "p" am Ende derzeit drei verschiedene Displays an: HD (1366 x 768 Bildpunkte), HD+ (1600 x 900 Bildpunkte) mit weiten Sichtwinkeln und Full HD (1920 x 1080) ebenfalls mit weiten Sichtwinkeln. Das Dreamcolor-Display bleibt den Workstations vorbehalten, für die wiederum das Basis-Display mit der HD-Auflösung nicht angeboten wird. Alle Displays haben eine matte Oberfläche und stören damit nicht durch auftretende Spiegelungen.
Unser Testmodell verfügt über die mittlere Bildschirmvariante mit HD+-Auflösung und bietet mit 117 dpi ein für viele Nutzer ausgeglichenes Verhältnis aus Darstellungsgröße und Anzeigefläche. Die an neun Messpunkten ermittelte Helligkeit bewegt sich von minimal 236 cd/m² im oberen Zentrum bis hin zu 265 cd/m² in der Bildschirm-Mitte. Im Mittel ergeben alle Werte zusammen eine maximale Helligkeit von 249 cd/m² bei einer Ausleuchtung von 89 %.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 265 cd/m²
Kontrast: 631:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)64% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
90.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
61.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das ist ein gutes Ergebnis, das für fast alle Anwendungsbereiche völlig ausreichend ist und lediglich im "worst case" vor einer direkten Sonneneinstrahlung an hellen Sommertagen im Außenbereich kapitulieren wird. Mit angepasster Displayausrichtung lässt sich aber auch dann noch mit einer ausreichend erkennbaren Darstellung arbeiten. Im Akkubetrieb wird die maximale Helligkeit nicht reduziert.
In geschlossenen Räumen lässt sich dank matter Displayoberfläche eine ergonomisch angepasste Displayhelligkeit nutzen, die in vielen Fällen bei etwa 140 bis 160 cd/m² liegt. Circa 150 cd/m² erreicht man mit Stufe 15 der Helligkeitseinstellung. Grundsätzlich lässt sich die Hintergrundbeleuchtung in 20 Stufen regeln, wobei die Stufen 1-10 nur für sehr dunkle Umgebungen taugen und die letzten beiden Stufen relativ große Helligkeitssprünge von 20-30 cd/m² machen.
Mit einem gemessenen Schwarzwert von 0,42 cd/m² bei maximaler Helligkeit verfügt das HD+-Display von LG über einen guten Kontrast, der mit 631:1 weit über dem sonst üblichen Durchschnitt liegt. Das sorgt für eine satte Farbdarstellung und ein relativ dunkles Schwarz. Filme, Bilder, Grafiken und Spiele wirken so optisch gehaltvoller als bei den oft anzutreffenden Standarddisplays.
Die Summe aller darstellbaren Farben erreicht beim LG-Panel über 97 % der darstellbaren Farben des sRGB-Farbraums. Da der Farbraum etwas im Grün-gelb- und im Violett-Bereich über das Ziel hinausschießt, ist die streng genommene Abdeckung innerhalb des sRGB-Farbraums etwas geringer. Das ist aber durchaus tolerierbar, denn unterm Strich haben wir hier eine für White-LEDs schon fast optimale Farbraumdarstellung, die nur noch durch farbige LEDs wie beim DreamColor-Display übertroffen werden kann. Im Vergleich zu sonstigen Standard-Displays, die meist um die 60 % des sRGB-Farbraums liefern, ist das eine enorme Verbesserung.
Eine weitere Eigenschaft, die das Display bieten soll, sind weite Sichtwinkel. Diese sind auch tatsächlich großzügiger als bei den bekannten Standard-Displays und erlauben damit etwas mehr Bewegungsfreiheit vor der Anzeige, bevor sich die Darstellung merklich verändert. Doch auch hier ist zu beobachten, dass der vertikale Bereich früher nachgibt als der horizontale und damit nicht das Niveau eines IPS-Panels erreicht. Ein Invertieren der Darstellung ist nur erkennbar, wenn man das Display ganz nach hinten neigt, ein starkes Ausbleichen beim Betrachten von oben bleibt hingegen aus.
Somit eignet sich der Bildschirm insgesamt gesehen - nicht nur wegen der guten Farbraumabdeckung - sondern auch aufgrund der homogenen Ausleuchtung, dem guten Kontrast, den relativ stabilen Blickwinkeln und der relativ fein dosierbaren Helligkeitseinstellung gut für die Bildbearbeitung und für grafische Aufgaben.
Das Testsample ist ausstattungstechnisch hinsichtlich der CPU und der GPU als Topmodell der 8570p-Serie einzustufen. Lediglich beim Display, dem Massenspeicher und der RAM-Ausstattung ist noch mehr möglich. Da Massenspeicher und RAM, wie bereits im Kapitel Ausstattung erwähnt, einfach auszutauschen und erweiterbar sind, sollte man bei der Konfigurationsauswahl ein besonderes Augenmerk auf die fest verbauten Komponenten legen und diese nach dem persönlichen Anforderungsprofil auswählen.
Prozessor
Die Intel Core i7-3520M CPU gehört zu den schnellsten 2-Kern-CPUs und stellt bei unserem Testmodell auch gleichzeitig die Topkonfiguration dar. Sie kann ihre Leistungsfähigkeit insbesondere bei Single-Thread-Anwendungen ausspielen, wo es auf eine besonders hohe Taktrate ankommt. Dank Turbo Boost sind hier bis zu 3,6 GHz möglich. Aber auch bei Multi-Thread-Anwendungen sieht die CPU nicht schlecht aus, da dank Hyperthreading (zwei zusätzliche virtuelle Rechenkerne) bis zu vier Threads gleichzeitig abgearbeitet werden können. Damit wird je nach Anwendung die jeweils optimale CPU-Auslastung erreicht, was insgesamt zu schnelleren Arbeitsergebnissen führt.
Gegenüber den schwächeren Core i5-CPUs, die für das HP 8570p verfügbar sind, sorgt neben der höheren Taktrate auch der größere L3-Cache von 4 anstatt 3 MB für ein kleines Performance-Plus. Gegenüber dem nächstschwächeren Intel Core i5-3360M kann man mit einer Mehrleistung von bis zu 10 % rechnen. Unsere Testkonfiguration erreicht beim Cinebench R10 beispielsweise 4899 (single) Punkte und 10545 (multi) Punkte. Beim wPrime1024 werden 457 s benötigt.
Für manche Anwender stellt sich jedoch auch die Frage, ob eine Quad-Core-CPU nicht die bessere Wahl wäre. Da diese für die "p"-Modelle nicht verfügbar ist, müsste man gleich auch das Chassis und die Grafik upgraden und zu einem der "w"-Modelle greifen. Leistungsmäßig lohnt sich das aber nur, wenn man viele Multithread-Aufgaben abarbeiten muss und daher auf möglichst viele Rechenkerne angewiesen ist. Preislich ist der Unterschied gar nicht mal so groß. Das günstigste HP 8570w mit Core i7-3610QM CPU ist ab etwa 1500 Euro zu haben und liefert in den Multicore-Benchmarks etwa 70-80 % Mehrleistung, fällt dafür aber bei reinen Einkern-Benchmarks etwa 10-20 % hinter die Core i7-3520M CPU zurück. Ein umfangreicher Benchmarkvergleich findet sich hier. Bei der iTunes-Konvertierung vom MP3- ins AAC-Format erreicht unser Testmodell eine 49,9-fache Geschwindigkeit, und die Core i7-3610QM Quadcore-CPU aus einem Asus N76VZ eine 47,1-fache Geschwindigkeit.
Im Akkubetrieb ist nur ein geringer Leistungseinbruch festzustellen. Lediglich der Turbo Boost wird reduziert und sorgt für eine dann etwas schlechtere maximale CPU-Leistung. Eine Reduktion unter den Nominaltakt findet nicht statt. Beim Cinebench R10 64 bit werden bei der Single-Core-Wertung etwa 1000 Punkte und bei der Multi-Core-Wertung etwa 2000 Punkte weniger erzielt.
System-Performance
Das Gesamtsystem hat für viele Aufgaben genügend Rechenpower und muss sich letztlich nur bei aufwendigen 3D-Aufgaben geschlagen geben. Office, Bildbearbeitung, Videokonvertierung und vieles mehr ist problemlos möglich. Eine kleine Besonderheit eröffnet zudem AMDs Eyefinity Technik, durch die man bis zu fünf Monitore gleichzeitig betreiben kann (mit Advanced Docking Station, nicht getestet).
Dennoch findet man auch hier noch einige Leistungsbremsen, die man lösen sollte, um hier und da noch eine verbesserte subjektive Arbeitsgeschwindigkeit zu erzielen. So arbeitet der Arbeitsspeicher nur im Single-Channel-Betrieb, da nur ein Modul verbaut ist, und der Massenspeicher ist gegenüber SSDs hinsichtlich Ansprechverhalten und Übertragungsraten deutlich im Nachteil. Beim PC Mark Vantage werden beispielsweise 7604 Punkte erzielt, wobei die Massenspeicherwertung mit 4424 Punkten wie erwartet besonders stark abfällt.
PCMark Vantage Result | 7604 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2235 Punkte | |
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Massenspeicher
Die konventionelle Festplatte von Seagate bietet 500 GB Speicherplatz (brutto), arbeitet mit 7200 U/min und liefert im Maximum 115 MB/s und im Mittel 85 MB/s. Das sind sehr gute Werte, die viele andere Festplatten teils deutlich hinter sich lassen. Das, was im täglichen Arbeitsbetrieb jedoch auch wichtig ist, sind die Zugriffszeiten. Diese sind für das Ansprechverhalten des Systems mitverantwortlich und haben großen Einfluss auf die subjektiv gefühlte Geschwindigkeit. Hier kann das Laufwerk mit 17 ms keine Vorteile verbuchen und reiht sich damit nahtlos in die Riege der übrigen Festplattenkonkurrenten ein.
Für eine deutlich bessere Performance könnten Solid State Drives sorgen, die bei höheren Kosten pro GB aber auch wesentlich teurer in der Anschaffung sind. Im Bios ist eine RAID-Funktion aktivierbar, die wahrscheinlich nur zusammen mit einem zweiten Laufwerk im Ultra-Bay-Adapter verwendbar ist. Ein mSATA Solid State Drive im UMTS-Slot wurde nicht erkannt, somit scheint hier der mSATA-Standard nicht unterstützt zu werden.
Grafikkarte
Das Testmodell verfügt über eine handelsübliche AMD Radeon HD 7570M Mobilgrafikkarte, die sich alleine für die Grafikausgabe verantwortlich zeichnet. Obwohl sich im Prozessor eine Intel HD 4000 Grafik befindet, lässt sich diese nicht aktivieren (Bios F04). Deshalb lässt sich auch Intels Quick Sync Technologie zum schnellen Konvertieren von Videos nicht nutzen, da dafür wiederum Intels Grafiktreiber notwendig ist, der sich natürlich nicht installieren lässt. Im AMD Catalyst Control Center wird folglich nur die PowerPlay-Funktion ausgewiesen, Switchable Graphics fehlt.
Die Performance der dedizierten AMD Lösung (1 GB dedizierter GDDR5 Grafikspeicher) siedelt sich im Bereich der gehobenen Einstiegsklasse an und kann sich mit etwa 25 % Mehrleistung gegenüber der Intel HD 4000, die man in den EliteBooks ohne dedizierte AMD Grafik vorfindet, absetzen. Andererseits bleiben die Ergebnisse teils deutlich hinter Nvidias GT 630M zurück, die je nach Benchmark wiederum 10-20 % schneller arbeitet. Dabei taktet der Grafikkern mit bis zu 500 MHz und der GDDR5-Speicher mit bis zu 800 MHz. Beides sind relativ gute Voraussetzungen, die jedoch vom 64 bit schmalen Speicherbus ausgebremst werden.
Die Ergebnisse sind mit 3959 Punkten im 3D Mark Vantage, 978 Punkten im 3D Mark 11 und 28,8 fps beim Cinebench R11 64bit GL shading dementsprechend ernüchternd. Einen wirklich praxisrelevanten Vorteil zur Intel HD kann man hier kaum finden. Weder laufen Spiele wirklich spürbar flüssiger noch kann die AMD Lösung bei der Videokonvertierung klar punkten. Bei unserem Konvertierungstest zweier Testvideos hinkt AMDs Stream Intels Quick Sync als auch Nvidias CUDA bei Quicktime Videos hinterher, kann dafür aber mit einer höheren Leistung beim WMV-Format aufwarten. Da wir neben den Quadcore-Ergebnissen nur Vergleichswerte einer letztjährigen Konfiguration des Asus U44SG haben, wird sich das Verhältnis im Vergleich zur aktuellen Intel HD 4000 in den Dual-Core i7-CPUs nochmals verschlechtern.
Obwohl wir schon nicht mehr damit gerechnet haben, ist AMDs Radeon HD 7570M doch noch für eine kleine Überraschung gut: Ausgerechnet im SPECviewperf 11 Benchmark, der die Tauglichkeit für professionelle CAD-Anwendungen testet, liefert der Grafikchip eine verhältnismäßig ordentliche Vorstellung ab. Zwar kann diese Lösung nicht an die hohe Leistungsfähigkeit der Profigrafikkarten à la Quadro und FirePro anknüpfen, dennoch werden übliche Consumergrafiken oder auch Nividias NVS je nach Teilbenchmark deutlich übertroffen. Für ein gelegentliches Nutzen unter Lightwave oder Solidworks kann man deshalb das EliteBook 8570p mit AMD Grafik durchaus als eine Alternative in Betracht ziehen.
Im Akkubetrieb haben wir beim Cinebench R10, R11.5 und im Grafikteil des 3D Mark ´06 nahezu identische Ergebnisse erhalten. In den AMD Powerplay-Einstellungen muss dafür natürlich die maximale Leistungsfähigkeit im Akkubetrieb ausgewählt werden.
3DMark 06 Standard Score | 6086 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3959 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 978 Punkte | |
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Gaming Performance
Wie bereits angedeutet fällt die Leistungsfähigkeit bei Spielen gering aus. Bei den von uns getesteten Titeln lässt sich zwar durchweg eine höhere Framerate als bei Intels aktueller HD Graphics 4000 messen, für richtig viel mehr Qualität oder höhere Auflösungen reicht aber auch das nur bedingt. Somit wird man sich in den meisten Fällen mit niedriger oder mittlerer Qualität bei einer der geringeren Auflösungen begnügen müssen, um noch Frameraten von um die 30 fps erzielen zu können. Lediglich Blizzards "Spielesammlung" (Diablo, WOW, SC2) lässt hier und da mal etwas mehr zu.
Das Notebook unterstützt neben der nativen Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten lediglich noch 800 x 600 und 1280 x 720 Bildpunkte. Je nach Spiel lassen sich auch noch andere Auflösungen verwenden; bei den Titeln, die wir ausgewählt haben, waren aber 1366 x 768 Bildpunkte meist nicht möglich. Full HD und 1280 x 1024 Bildpunkte wurden an einem externen Monitor per DisplayPort getestet.
Außerhalb der üblichen Wertung haben wir uns auch die native Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten bei verschiedenen Tests angesehen. Mit niedrigen Einstellungen hat man hier je nach Titel Einbußen von 5 bis etwa 20 fps gegenüber der jeweils niedrigsten Auflösung mit niedriger Qualitätseinstellung einzukalkulieren. In vielen Fällen reicht das noch für eine flüssige Darstellung aus. Hier die stichprobenartigen Ergebnisse bei 1600 x 900 Bildpunkten mit niedrigen Einstellungen: Metro 2033 - 46 fps (DX9), Diablo 3 - 39 fps, Anno 2070 - 44 fps, Total War Shogun II - 89 fps.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World of Warcraft (2005) | 108 | 123 | 31 | |
Metro 2033 (2010) | 54.7 | 13.6 | ||
StarCraft 2 (2010) | 192 | 14 | ||
Total War: Shogun 2 (2011) | 141.8 | 25.5 | 11.8 | |
Anno 2070 (2011) | 49 | 9 | ||
Diablo III (2012) | 72 | 24 |
Geräuschemissionen
Die Geräuschentwicklung ist aufgrund des gewählten Massenspeichers selbst im Leerlauf unnötig hoch. Sogar wenn sich der Lüfter ausschaltet (muss im Bios für den Netzbetrieb aktiviert sein), rauscht die Festplatte mit 33,2 dB(A) vor sich hin. Das ist zwar nicht laut oder unangenehm, aber dennoch weit von einem lautlosen Notebook entfernt, was hier mit der Verwendung eines leisen Festplattenmodells oder eines SSDs eigentlich möglich wäre. Wenn sich der Lüfter hinzuschaltet, dann erhöht sich die Geräuschentwicklung auf 34,4 dB(A), ein Pegel, der sich auch bei etwas Rechenlast nicht weiter erhöht und daher sehr lange gleichbleibend vorherrscht. Das DVD-Laufwerk ist mit 37,2 dB(A) etwas lauter und könnte bei der Filmwiedergabe besonders in leisen Passagen unangenehm auffallen. Bei mittlerer Systemauslastung (bei Spielen zum Beispiel) werden schließlich knapp 40 dB(A) erreicht und im Maximum bei gleichzeitiger Beanspruchung von CPU und GPU dann 43,9 dB(A). Ein Pfeifen, hochfrequente Töne oder eine pulsierende Lüftertätigkeit belästigen den Nutzer bei unserem Testgerät nicht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.2 / 34.5 / 34.5 dB(A) |
HDD |
| 33.2 dB(A) |
DVD |
| 37.2 / dB(A) |
Last |
| 39.9 / 43.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die "always fan on"-Funktion im Bios bewirkt zwar ein erhöhtes Geräuschaufkommen bei wenig Last, sorgt dafür aber auch für ein ausgesprochen kühles Gehäuse. Selbst unter Volllast wird nur am Luftauslass knapp die 40-°C-Marke erreicht. Auf der rechten Gehäuseseite liegen die Messwerte in diesem Szenario sogar unter 30 °C. Bei wenig Last wird dann folglich noch weniger Wärme angestaut, was zu maximal 30,9 °C führt. Wird die Bios-Option geändert, so hat man lediglich bei wenig Last mit maximal etwa 5 °C höheren Temperaturen zu rechnen, an der Maximalerwärmung unter Volllast ändert sich nichts.
Ein CPU-Throttling konnten wir auch nach längerer Lastphase nicht feststellen. Lediglich der Turbo Boost erreichte nicht mehr den Maximalwert von 3,6 GHz, sondern stoppte gemäß Anzeige von HW64 bereits bei 3,3 GHz.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39.8 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.7 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-7 °C).
Lautsprecher
Die Sound-Ausgabe ist für ein Business-Notebook ganz ordentlich und kann auch für kleinere Präsentationen genutzt werden. Aber auch hier ist die Sound-Charakteristik der beiden frontseitig angebrachten und schräg nach unten hin abstrahlenden Lautsprecher als höhendominant mit wenig Bässen und Mitten zu beschreiben. An ein Multimedia-Notebook, wie das Asus N76 (ohne Subwoofer), reicht die Qualität aber nicht heran. Die Lautstärke lässt sich in 50 Stufen fein dosieren, wobei die letzten 5 Stufen hin zur Maximallautstärke zum Verzerren neigen. Eine Verbesserung der Klangqualität lässt sich wie gehabt mit wenig Aufwand und Kosten durch externe Lösungen erreichen. Gut ist, dass getrennte Audio-Ein- und -Ausgänge die weitere Verwendung von Headseats mit separaten Klinkeanschlüssen ermöglichen.
Energieaufnahme
Die Energieaufnahme liegt weit hinter den Möglichkeiten zurück, die das Notebook an sich bieten könnte. Alleine die Tatsache, dass Intels HD Graphics 4000 nicht genutzt werden kann, sorgt für eine relativ hohe Leistungsaufnahme bei wenig Last. Mit minimal 14,5 Watt (17,9 Watt bei maximaler Leistungseinstellung in AMDs Powerplay) - AMDs HD 7570M arbeitet dann im Stromsparmodus für eine maximale Batterielebensdauer - hat das HP im Vergleich zum Lenovo ThinkPad T530 mit Optimus, Intel HD Graphics und sonst vergleichbarer Ausstattung eine um 5 Watt höhere Leistungsaufnahme (9,5 Watt ThinkPad T530). Dieser Unterschied ist besonders dann wichtig, wenn es um normale Office-, Bildbetrachtungs- und Internetaufgaben im Mobilbetrieb geht. Unter mittlerer Auslastung kehrt sich das Verhältnis mit fast 30 Watt Unterschied zugunsten der AMD HD 7570M um, und unter Volllast bleibt noch ein Vorteil von etwa 10 Watt gegenüber der Nvidia NVS 5400 des ThinkPad T530. Das ist allerdings auch mit einer geringeren Leistungsfähigkeit der AMD Lösung (siehe Kapitel Grafikleistung) verbunden.
Aus / Standby | 0.4 / 0.6 Watt |
Idle | 14.5 / 23 / 24.5 Watt |
Last |
41.7 / 72.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der im Lieferumfang befindliche Akku bietet eine Kapazität von 55 Wh und kann damit als Standardausstattung bezeichnet werden. Weitere Akkuoptionen, von kapazitätsstärkeren Varianten über Modelle mit verlängerter Garantie und Lebensdauer bis hin zum Unterschnallakku, werden von HP angeboten und können je nach Bedarf hinzugekauft werden.
Die Akkulaufzeiten erreichen aufgrund der schlechten Voraussetzungen nur Basiswerte. Beim Battery Eaters Readers Test (alle Verbraucher aus, minimale Helligkeit, Energiesparmodus) werden 289 min Laufzeit erreicht. Beim Battery Eaters Classic Test (Höchstleistungsprofil, alles an, maximale Helligkeit) schafft das EliteBook noch 79 min Laufzeit. Beim praxisnäheren WLAN-Surfen (ca. 150 cd/m², Energiesparmodus) hält das Testgerät mit 175 min noch knapp 3 Std. durch, und das DVD schauen (maximale Helligkeit, WLAN aus, Energiesparmodus) ist etwa 160 min lang möglich. Das sind insgesamt unterdurchschnittliche Werte, die von Konkurrenten wie dem Lenovo ThinkPad T530 teils deutlich übertroffen werden.
HP hat mit der aktuellen Version des EliteBooks wieder in vielen Bereichen ordentlich punkten können und ein insgesamt gutes Produkt auf die Beine gestellt. Hervorzuheben sind hier das sehr gute Display, das sehr gute Gehäuse und die außerordentliche Schnittstellenvielfalt. Ebenfalls überzeugen können die gute Rechen- und insgesamt gute Systemleistung. Die Zielgruppe der professionellen Anwender findet hier ausstattungstechnisch fast alles, was man sich vorstellen kann, und bekommt damit eine große Vielfalt an individuellen Konfigurationsmöglichkeiten geboten.
Nicht überzeugt jedoch - für sich gesehen - der verbaute Grafikchip AMD HD 7570M ohne Switchable Graphics. Zum einen kann sich dieser leistungsmäßig nur wenig von der Alternative Intel HD Graphics 4000 absetzen und zum anderen hat dieser erhebliche Nachteile im Bereich der Leistungsaufnahme bei wenig Last zu verbuchen. Das führt dann in der Folge zu unterdurchschnittlichen Akkulaufzeiten, die sich erheblich auf den mobilen Einsatzwert niederschlagen.
Ein weiteres Manko stellt die unnötig hohe Geräuschentwicklung bei wenig Last aufgrund des verbauten Massenspeichers dar. Der Geschwindigkeitsvorteil der Festplatte ist im täglichen Betrieb kaum spürbar, und das ständig präsente Laufwerksgeräusch verhindert bei ausgeschaltetem Lüfter ein insgesamt leises Betriebsgeräusch.
Schwer wird es das HP EliteBook in dieser Testkonfiguration zudem auch noch wegen des relativ hohen Preises haben. Der Preisunterschied zur Workstation HP EliteBook 8570w (LY552EA) aus eigenem Hause ist derzeit marginal und auch Konkurrenten wie das ThinkPad T530 können gerade bei der Grafiklösung und den Akkulaufzeiten einen wesentlichen Vorteil für sich verbuchen.