Test HP EliteBook 2170p Subnotebook
Die EliteBooks von HP sind die Oberklasse-Business-Notebooks des Herstellers. Sie bewegen sich auf Augenhöhe mit Lenovos T-Serien ThinkPads und mit Dells E-Serien Latitudes. Wertige Konstruktionen, funktionelle Kommunikation und technisch State of the Art. Wie muss ein Mini-EliteBook nach diesen Vorgaben aussehen? Leicht, aber fragil? Dünn wie ein Ultrabook? Low-Voltage-Prozessor für extreme Laufzeiten? IPS-Display, um den Zenbooks den Kampf anzusagen? Die Antwort darauf verrät unser Test.
HP hat nicht zum ersten Mal ein kleines EliteBook im Angebot. Das HP Elitebook 2570p-B6Q10EA hatten wir erst kürzlich im Test. Ob die geringe Abstufung zwischen 12,5-Zoll/1,6 kg und 11,6-Zoll/1,45 kg sich in der Praxis bewährt, werden wir unter Leistung und Akkulaufzeit ergründen. Immerhin hat das 2570p einen Standard-Voltage-Prozessor (Core i7 3520M). Sollten Interessenten besser den 12,5-Zoller nehmen? Siehe unter Prozessor.
Für 2.000 Euro sind die finanziellen Forderungen des 2570p (Konfiguration Testgerät) allerdings sehr hoch angesetzt. Unser 2170p ist für 1.700 Euro etwas günstiger, hat aber ähnliche Komponenten. Erfahren Sie im Test, ob der 11,6-Zoller das EliteBook-Portfolio perfekt nach unten hin abrundet.
Schon nach den ersten Handgriffen steht fest: HP hat kompromisslos die Materialien, die Festigkeit und die Wertigkeit der 12,5-, 14- und 15-Zoll-Schwestern in den kleinen Formfaktor übertragen. Das Gewicht (1,45 kg) ist dadurch höher als bei Consumer-Geräten gleicher Größe, aber keineswegs schwergewichtig. Zum Vergleich: Die wenigen als Business-Geräte getauften 11,6-Zoller sind nur dann leichter, wenn sie wie bei Acer beim Akku sparen: Lenovo ThinkPad X121e (1,54 kg), Lenovo ThinkPad Edge E130 (1,5 kg), Acer TravelMate B113-M (1,38 kg, 37-Wh-Akku).
Die Base-Unit ist absolut verwindungsfrei: Ob Tasten, Handauflage oder Bodenplatte - hier dellt nichts ein. Die Gelenke aus Vollmetall halten den Deckel straff und lassen eine Öffnung auf genau 180 Grad zu. Weil der Akku nach hinten herausragt, sind die Ports nur rechts und links positioniert.
Der Deckel ist nicht ganz so verwindungsfest, wie wir es von EliteBooks gewöhnt sind. Die Alu-Flächen können wir begrenzt eindellen, die Konstruktion lässt sich an den Ecken in Grenzen verbiegen. Die Kunststoffabdeckung, welche den TFT-Rahmen zum Nutzer hin abschließt, liegt nicht konsequent fest auf. Die Deckelinnenseite besitzt rundum eine Gummilippe, die bündig auf der Base-Unit aufliegt.
Das Wartungsthema ist, wie bei den EliteBooks üblich, über eine einzige große Klappe gelöst. Von der Arretierung per Schieber hat der Hersteller Abstand genommen, die Klappe ist verschraubt und vorn eingerastet. Bei unserem Testgerät waren alle fünf vorderen Haken (zum Einrasten) abgebrochen. Eine Schwachstelle in Serie hat die Magnesium-Bodenplatte aber nicht. Sie muss lediglich aufgeschoben, nicht aber aufgeklappt werden (!). Wir vermuten letzteres durch die Vortester.
Der Tester hat das 2170p auf einer ICE-Fahrt genutzt und stellte fest: Die drei Millimeter hohen Standfüße passen exakt über die Anti-Rutsch-Metallstreifen in den Tischen. Unsere Kritik am Deckel muss vor dem hohen Niveau der EliteBooks gesehen werden. Alles in allem legt HP hier einen sehr stabilen und hochwertigen 11,6-Zoller auf, der auch ohne Schutzhülle und sorgfältige Behandlung das Geschäftsleben übersteht.
Während HP in seinen 12-Zoller EliteBook 2570p noch ein optisches Laufwerk hineinquetscht, lassen es die Ingenieure des Testgerätes zu Gunsten von Stabilität und Bauhöhe bleiben. HDMI gibt es nicht, dafür aber den im Business-Umfeld gefragten Display-Port. Ältere Monitore und Beamer können per VGA angedockt werden.
Apropos Dock: Die Docking Stations HP 2012 (90/120/230 Watt, vier Modelle) passen zu allen EliteBooks, auch zum 11,6-Zoller. Bereits das 90-Watt-Modell (ab 120 Euro) bringt RJ45, USB 2.0, VGA, Parallel, Seriell, PS2, Audio und DisplayPort mit. Die Luxus-Modelle 120/230 Watt haben ein SATA Upgrade Bay für ein optisches Laufwerk oder eine Festplatte. Wenn im Büro eine Dock zur Verfügung steht, dann fallen die zwei USB-Schnittstellen am Gerät (2x USB 3.0, 1x Sleep & Charge) gar nicht negativ auf.
Kommunikation
Bei einem teuren Mobilitätszwerg der Gattung EliteBook wundert es nicht: Ein 3G-Modem (HP hs2350 HSPA+) ist an Bord. Damit hört es nicht auf: Draft-N WLAN und Gigabit-Ethernet sind natürlich obligatorisch.
Sicherheit
Der Smartcard-Reader kann zum authentifizierten Login benutzt werden. Unsichtbar, aber vorhanden sind das Trusted Plattform Modul (TPM) als auch Intels AMT für die Fernwartung und die eindeutige Identifizierung des Subnotebooks in Netzwerken. Von Seiten der Software spielt HP das volle Programm der Business-Klasse auf: Die Zentrale sind die Protect Tools Administrator Konsole bzw. Security Manager. Verschlüsselung, Authentifizierung oder Privatsphäre, hier können sehr detaillierte Settings gesetzt werden.
Wartung und Administration
Aufrüsten, Säubern oder im Detail Geräte verwalten - das 2170p erlaubt all das in einem hohen Umfang. Im BIOS gibt es extrem umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bezüglich einzelner Geräte. Die Wartungsklappe legt den Weg zur Heatpipe frei (Reinigen). Die SSD ist als 2,5-Zoll-Standard-Bauteil eingebaut (Höhe 7 mm). Dadurch ist ein später Umstieg auf andere Modelle einfach möglich. Vorerst ist der Nutzer mit 256 GB jedoch erstklassig bedient.
Garantie
Die Standardgarantie beläuft sich auf lediglich 12 Monate. Dies erscheint in der Preisklasse ärmlich, liegt aber im Konzept der kostenpflichtigen optionalen Care Packs begründet. Je nach Bedürfnis und Anforderung an die Ausfallsicherheit können bis zu fünf Jahre Vor-Ort-Service gewählt werden.
Tastatur
HP hat sein 2170p mit freistehenden Tasten ausgerüstet, welche in einer Vertiefung von zwei Millimetern ruhen. Auf diese Weise enden die Tasten mit der Handauflage auf gleicher Höhe. Das Tastenbett liegt extrem fest auf, was für einen festen, beinahe harten Anschlag sorgt. Es tippt sich dennoch fast geräuschlos. HP hat auch an die Zielsicherheit gedacht und den Buchstaben eine schwache konische Wölbung verpasst. Sie ist optisch gerade noch sichtbar, genügt aber, um den Fingern beim Tippen Orientierung zu bieten.
An das zwangsweise verkleinerte Layout des 11,6-Zollers haben wir uns schnell gewöhnt. Weil die wichtigen Tasten Enter, Shift (rechts und links) sowie Backspace und Tab nur marginal kleiner als üblich ausfallen, haben wir mit dem Layout keine Schwierigkeiten. Dafür mussten die Fn- und F-Tasten Fläche lassen, was uns aber nicht störte.
Hub und Druckpunkt gefallen ob ihrer deutlichen Ausprägung. Speziell der knackige Druckpunkt gibt beim Schreiben ein sehr gutes Feedback ab. Die Tastatur besitzt eine Beleuchtung, die nur an oder aus geschalten werden kann. Schade, denn die Helligkeit ist bei völliger Dunkelheit fast schon zu stark. Hier hätten wir uns eine Möglichkeit zum Dimmen gewünscht.
Touchpad
Das Dual Pointing Device aus Touchpad und Point-Stick ist für die hochpreisige Businessklasse sowohl bei HP als auch bei Lenovo und Dell Standard. Das Device besteht technisch aus vier Geräten, die alle mit separaten Geräte-Settings daherkommen. Klingt unübersichtlich, kann aber praktisch sein: Wer die vier Maustasten nicht mag, der deaktiviert einfach ein oder beide Paar(e), kann aber das Pad weiterhin benutzen. Hier bestehen extrem viele Individualisierungsoptionen.
Das so genannte Synaptics LuxPad V7.5 unterstützt Mehrfinger-Gesten. Die klassischen Ein-Finger-Scrollbars sind auch einstellbar. Das Pad und seine Tasten können durch doppeltes Tippen in die linke, obere Ecke schnell deaktiviert werden. Zur Kennzeichnung leuchtet dort eine winzige Indikator-LED.
Das Pad hat eine glatte Oberfläche. Durch die scharfkantige Vertiefung und die großen Tasten drunter und drüber kann es auch bei Dunkelheit nicht verfehlt werden. Uns gefallen der sehr große Hub und die Beweglichkeit aller Maustasten. Durch den wohl definierten Druckpunkt und den gedämpften, leisen Anschlag erleben wir ein angenehmes Feedback.
Die 11,6-Zoll-HD-Anzeige des Elitebook 2170p löst mit 1.366 × 768 Bildpunkten auf (16:9). Das Panel wurde deutlich entspiegelt. Übersichtliches Arbeiten könnte wegen der geringen Bildhöhe schwierig werden. Gerade große Excel Files, Website Backends oder Unternehmens-Software mit festen Abmessungen (Datenerfassung, Lagerhaltung, ERP-Tools, SAP, MS Dynamics, ...) stoßen mit nur 768 Pixeln Höhe auch heute noch an ihre Grenzen. Lästiges Rauf- und Runter-Scrollen ist die Folge.
Hier haben Nutzer beim 2170p aber keine andere Wahl: HP bietet nur dieses Panel an. Selbst der 12,5-Zoller 2570p führt alternativlos die HD-Auflösung. Konstatiert werden muss zudem, dass Consumer Laptops und Profi-Business-Geräte (früher 4:3) seit längerem dasselbe 16:9-Format haben.
Andererseits ist die gemäßigte Pixeldichte arbeitstauglicher als etwa das Full HD Panel eines Asus Zenbook UX21A. Business-Nutzer wollen Text nicht erst mit der Lupenfunktion lesen können. Hier können die Ansprüche aber abweichen.
Das Anti-Glare verhindert Reflexionen, doch ist der beobachtete Kontrast relativ gering. Dies muss auch bei einer matten Anzeige nicht sein, wie das höherwertige Panel des EliteBooks 8570p (1.600 x 900) belegt. Samsung zeigt in seinem Serie 9 900X1B: Ein hochwertiges 11,6-Zoll-HD-Panel ist möglich.
|
Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 160 cd/m²
Kontrast: 127:1 (Schwarzwert: 1.66 cd/m²)36.94% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
52.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
35.55% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Für den Profi-Bildbearbeiter taugt das HD+-Panel nicht; der sRGB-Farbraum wird deutlich verfehlt, gleiches gilt dann auch für AdobeRGB. Wie ein gutes Panel in dieser Hinsicht aussehen muss, zeigt das Asus UX31A (Bild 4), welches sogar sRGB abdeckt. Dass ein passabler Farbraum kein Voodoo-Zauber ist, ist auf Bild vier (8570p) ersichtlich.
Die Luminanz des 11,6-Zollers liegt mit durchschnittlich 199 cd/m² auf geringem Niveau. Das genügt selbstverständlich im Büro oder im Flughafengebäude. Unter Sonnenlicht sieht es dann aber düster aus. Der Grund: Als ob rund 200 cd/m² nicht schon knapp genug wären - die Luminanz dimmt unter Akkustrom zwangsweise auf 160 cd/m² (Messpunkt Mitte).
Der perfekte Outdoor-Begleiter sollte Werte von 250 bis 300 cd/m² haben - und zwar zu jeder Zeit. Im BIOS gibt es keine Möglichkeit zum Abstellen dieser Funktion. Einen Umgebungslichtsensor, der die Messung hätte irritieren können, gibt es nicht.
Die geringe Helligkeit hat Tradition: Das HP EliteBook 2560p (12,5 Zoll, 2011) war im Durchschnitt nur 150 cd/m² hell (Netz & Akku). Sein Nachfolger 2570p ist mit 165 cd/m² auch nicht viel besser dran.
In der Disziplin Blickwinkel schlägt sich das 2170p schlecht. Der 11,6-Zoller hat dieselben knappen vertikalen und horizontalen Blickwinkel, wie geschätzte 80 Prozent unserer Testgeräte: vertikal sehr gering (zirka 15 Grad), horizontal nur ausreichend (zirka 45 Grad).
Die Konkurrenten Lenovo ThinkPad X121e, ThinkPad Edge E130 und Acer TravelMate B113-M (alle 11,6 Zoll) können es mit ihren TN-Panels auch nicht besser. Diese Geräte kosten jedoch nur 300 bis 650 Euro. Angesichts eines Zenbook UX31A mit IPS Panel für 1.200 Euro darf der Elite-Klasse die Qualitätsfrage gestellt werden. Lenovo hat in der kompakten Business-Klasse mit seinem ThinkPad X230 (IPS, sehr hell, 12,5 Zoll) mit Abstand das beste Panel im Angebot (mindestens 1.550 Euro).
Der Intel Core i7 3667U 2-3,2 GHz (Turbo) ist der aktuell schnellste Low-Voltage-Prozessor mit 17 Watt TDP (thermische Verlustleistung). Er toppt damit den kürzlich im Aspire S7 getesteten 3517U. CPU-Alternative ist ein i5 3427U 1,8-2,8 GHz (z. B. Fujitsu LifeBook U772, ThinkPad X1 Carbon).
Der in 22 Nanometer gefertigte Prozessor hat einen Speichercontroller für DDR3-RAM nebst einer HD 4000 an Bord. Im Testsystem sind 4.096 MB RAM gesteckt, ein zweiter SO-DIMM-Sockel ist frei. Den Festspeicher stellt eine Micron RealSSD C400 (MTFDDAK256MAM-1K12) mit 256 GB (SATA-6-GB/s-Anbindung).
Prozessor
11,6 Zoll und ein potenter Core i7. Hält das Kühlsystem der Abwärme Stand und liefert die CPU konstant die Rechenleistung, für welche Käufer viel Geld auf den Tisch legen? Die mit gleichem Prozessor gerüsteten ThinkPad X1 Carbon und Dell XPS 12 rechnen 1 bis 13 % langsamer. Das 2170p liegt sogar nur 15 % hinter dem Standard Voltage Core i7 3520M (2570p). Der günstigere i5 3427U (MacBook Air 13 Mid 2013) reicht aber auch aus, -11 % im Multi-Test sind verkraftbar.
Der Takt schwankt während der CPU-Multi-Tests nur zwischen 2,8 und 2,9 GHz. Single Core Last berechnet der i7 konstant mit 3,0 GHz. Das sind zwar nicht die 3,2 GHz laut Datenblatt, aber das beste bisher erreichte Ergebnis im Konkurrenzvergleich. Im Akkubetrieb muss der Nutzer nicht auf diese Leistung verzichten. Die R11.5-Tests (auch OpenGL via GPU) enden 100 % identisch.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook 2170p-B6Q15EA | |
Lenovo X121e-204562U | |
Lenovo ThinkPad Edge E130 (NZU36PB) | |
Acer Travelmate B113-M-323a4G50ikk | |
Apple MacBook Air 13 inch 2012-06 MD231LL/A | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon | |
Dell XPS 12 | |
Lenovo ThinkPad X230 | |
Dell Latitude E6230 | |
Fujitsu Lifebook P772 | |
HP Elitebook 2570p-B6Q10EA |
System Performance
PCMark 7 als auch PCMark Vantage bewerten die Anwendungsleistung als Ganzes (SSD, RAM, GPU). Das Resultat ist hier stark von der Schnelligkeit des verbauten Festspeichers abhängig. In unserem Fall muss sich die RealSSD von Micron nicht verstecken - der Storage Subscore endet auf 5.033 bzw. 32.632 Punkte (PCM7/PCMV). Damit erreicht das 2170p fast den Score der mit Standard Voltage CPUs ausgerüsteten letzten vier Subnotebooks (alles 12-Zoller). Das X1 Carbon mit gleicher CPU, aber SanDisk SSD liegt gleichauf.
PCMark Vantage Result | 12418 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4256 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Die Micron SSD ist zwar schnell, aber im Vergleich nicht Spitzenklasse. Die kurzen Balken im Crystal Disk Mark Test zeigen das bekannte Minus an Geschwindigkeit mit konventionellen HDDs. Der dann folgende Read-Durchsatz im ersten Teil des Charts weist überraschend ähnliche Durchsätze trotz unterschiedlicher SSD-Typen (Samsung, Toshiba, Micron, SanDisk) auf. Sind alle SSDs gleich gut?
Mitnichten: Beim Lesen kleiner, verstreuter Dateien (4K-Tests) liegt das X1 Carbon (SanDisk SD5SG2256G1052E) deutlich vorne (+39 %). Danach folgen aber auch schon unser Testgerät und seine Schwester 2570p (beide Micron RealSSD C400).
Grafikkarte
Die Performance der HD 4000 Grafikkarte ist im Vergleich zu einer dedizierten Einsteigerlösung (Geforce GT 620M, +76 %) nicht spektakulär (3DMark 06). Innerhalb der HD-4000-Geräte gibt es deutliche Schwankungen, was an unterschiedlichen Turbo-Takt-Vorgaben und thermischen Beschränkungen liegt. Das 2170p kann die Low-Voltage-Vergleichspartner XPS 12, X1 Carbon und ThinkPad X230 teilweise überholen. Gegenüber den letzten vier Standard-Voltage-12-Zollern muss er sich aber geschlagen geben.
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
HP EliteBook 2170p-B6Q15EA | |
Lenovo ThinkPad Edge E130 (NZU36PB) | |
Acer Travelmate B113-M-323a4G50ikk | |
Lenovo ThinkPad X1 Carbon | |
Dell XPS 12 | |
Lenovo ThinkPad X230 | |
HP Elitebook 2570p-B6Q10EA | |
Dell Latitude E6230 | |
Fujitsu Lifebook P772 | |
Acer Aspire V5-571G-53314G50Makk |
3DMark 06 Standard Score | 4254 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2844 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 591 Punkte | |
Hilfe |
Geräuschemissionen
HP hat die Lüftersteuerung des 2170p gut gelöst. Im Leerlauf schaltet sich die aktive Kühlung zwar nicht ab, sie ist mit 30 dB(A) aber fast nicht mehr hörbar (auch in leisen Umgebungen). Das Rotieren einer HDD existiert dank SSD nicht mehr. Wie bei HP üblich, kann im BIOS "Fan always on while AC" deaktiviert werden. Dann schaltet sich der Lüfter im Netzstrom-Leerlauf auch kurzzeitig ab.
Im Power-User-Szenario mit viel CPU-/GPU-Last (Stresstest aus Furmark und Prime95) dreht das Kühlsystem auf bis zu 42 dB(A) auf. Den höchsten Pegel erreicht das 11,6-Zoller aber erst bei alleiniger Multi-Core-CPU-Last (Prime95 Solo). Jetzt messen wir 45 dB(A). Das ist nicht mehr zu überhören, geht aber auf Grund seiner Seltenheit noch in Ordnung. Realistischer für den Endnutzer ist der Pegel bei moderater Belastung (3DMark 2006). Hier messen wir 38 dB(A). Das Kühlsystem läuft gleichmäßig, also ohne häufige Schwankungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.9 / 29.9 / 29.9 dB(A) |
Last |
| 38.1 / 42 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Core i7 im 11,6-Zoller, das weckt Befürchtungen hinsichtlich überhitzter Gehäuse. Dies ist beim EliteBook 2170p nicht der Fall - das dicke Gehäuse bietet viel Platz für Heatpipe, Lüfter und Wärmetauscher. Die Temperaturen auf dem Gehäuse bleiben jederzeit gering, selbst unter höchster Last. Die Temperatur im Stresstest unterscheidet sich von der im Idle (Durchschnitt) nur um 6 Grad (Unterseite) bzw. 5 Grad (Oberseite). 40 Grad werden niemals erreicht, das sind beste Voraussetzungen für den Betrieb auf dem Schoß.
Für unser 2170p können wir bezüglich Throttling entwarnen. Der Standard-Takt von 2,0 GHz wird im Multi-Core-Stresstest stets gehalten. Bei diesem Test ist die HD 4000 parallel zur CPU zu 100 % aktiv. Sobald die GPU-Last abgeschalten wird, steigen Takt und Rechengeschwindigkeit auf 2,8-2,9 GHz (siehe oben: Cinebench R11.5 Multi). Die Energieaufnahme des Subnotebooks steht im Stresstest zu Beginn und nach zwei Stunden konstant bei 34 Watt. Das ist ein weiteres Indiz für ein Throttling freies Subnotebook.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 39 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.8 °C).
Lautsprecher
Die integrierten Stereo-Lautsprecher befinden sich an der Frontseite des Minis. Leider waren sie bzw. der interne Soundausgang defekt, weshalb wir ihren Klang nicht beurteilen konnten. Mit angeschlossenen externen Lautsprechern war auch nichts zu machen. Da HP hier nicht mit speziellen Altec Lansing Speakern wirbt (Consumer Geräte), kann von einem höchstens mittelmäßigen Klangbild ausgegangen werden.
Energieaufnahme
Das kleine Notebook hat eine niedrige Energieaufnahme, aber es ist im Leerlauf nicht sparsamer als die große Schwester EliteBook 2570p (12,5 Zoll, 35 W Standard Voltage i7). Der niedrigste Idle-Strombedarf liegt bei 7,2 Watt (2570p: 6,4 W). Der maximale Idle-Verbrauch liegt bei 10,7 Watt (2570p: 12,3 W). Bei letzterem Leerlauf ist alles aktiviert, was Strom benötigt (Funk, höchste Luminanz des TFTs, Modus Höchstleistung).
Bei Last sieht das ganz anders aus: Wenn das 2570p 40 bzw. 56 Watt benötigt (3DMark 06 bzw. Stresstest), dann gibt sich unser Testgerät mit 30 bzw. 34 Watt zufrieden. Das 65-Watt-Netzteil ist passend dafür ausgelegt, wird bei hohem Strombedarf aber bis zu 52 Grad warm.
Aus / Standby | 0.2 / 0.1 Watt |
Idle | 7.2 / 9.5 / 10.7 Watt |
Last |
30.6 / 34.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der 11,6-Zoller ist mit einem 48-Wattstunden-Akku ausgestattet. Die einzigen echten 11,6-Zoll-Konkurrenten (Business-Geräte) bringen meistens höhere Kapazitäten mit. Erstaunlicherweise fällt der WLAN-Test (2170p: 424 Minuten) dort dennoch schlechter bzw. ident aus: Lenovo ThinkPad X121e (57 Wh, i3-Version, WLAN: 309 Minuten), Lenovo ThinkPad Edge E130 (62 Wh, i3-Version, WLAN: 428 Minuten), Acer TravelMate B113-M (37 Wh, i3-Version, WLAN: 205 Minuten).
Die 12-Zoll-Konkurrenten, welche gemäß Ausstattung und Preis besser vergleichbar sind, bieten keine derart lange WLAN-Laufzeit: Lenovo ThinkPad X230 (63 Wh, 329 Minuten), ThinkPad X220 (63 Wh, 368 Minuten), Elitebook 2570p (55 Wh, 363 Minuten), Fujitsu Lifebook P772 (63 Wh, 309 Minuten), Dell Latitude E6230 (58 Wh, 344 Minuten).
Sparsame User drücken die Laufzeit mit maximalem Energiesparen auf 11:32 Stunden (beste Konkurrenten: Edge E130, 9:17 Stunden; ThinkPad X230, 10:04 Stunden). Mangels Last, inaktiver Funkmodule und extrem dunkler Luminanz könnte auf den Geräten jetzt aber nicht mehr gearbeitet werden, weshalb die maximale Laufzeit eher ein theoretischer Wert ist.
Eingangs stellten wir die Frage: Wie muss ein Mini-EliteBook aussehen, das sich streng an den Qualitätsansprüche der Serie hält? Mal so und mal so, lautet die Antwort. Gehäuse, Eingabegeräte und Laufzeit erfüllen die hohen Erwartungen. Was uns staunen lässt: Nach den Throttling-Problemen des 14-Zoll-Schwestermodells 8460p (2011) schafft es jetzt sogar das kleinste Modell der Familie, ganz ohne diese Art Leistungseinbußen klar zu kommen.
Leistung ist überhaupt das passende Thema, um den hohen Preis des EliteBook wenigstens halbwegs zu rechtfertigen. Der Core i7 3667U ist der schnellste ULV-Prozessor (2. Quartal 2012) und er rechnet unter Multi-CPU-Last tatsächlich mit konstanten 2,8 GHz (Single: 3,0 GHz). Für das Kühlsystem eines 11,6-Zollers ist das bemerkenswert, zumal das Chassis bei Stress nicht beträchtlich wärmer wird als im Leerlauf. Daneben steht die Micron RealSSD C400, eine 256-GB-SSD, welche das 2170p zu den schnellsten Anwendungsleistungen katapultiert.
Die Eingabegeräte des kleinsten EliteBooks sind State of the Art. HP beweist, dass hoher Schreibkomfort und Alltagstauglichkeit auch im 11,6-Zoller keine Fremdwörter sein müssen. In das Business-Setting passen der Display- und der Docking-Port sowie der SmartCard-Leser gleichermaßen. Diese Schnittstellen bietet kaum ein Geschäfts-11,6-Zoller der Konkurrenz.
Nach der Lobhudelei kommen wir zu den Nachteilen: Was dachte sich HP dabei, die Luminanz im Akkubetrieb auf 160 cd/m² zu begrenzen? Diesen Eingriff zur Verlängerung der Akkulaufzeit sollte man schon dem Nutzer bzw. bestimmten Energieprofilen überlassen. Konsequenz: Das matte, aber ohnehin nicht sonderlich helle HD-Panel (199 cd/m² Durchschnitt) hat draußen im Sonnenschein ein zu dunkles Display. Da bereitet die Arbeit nur wenig Freude. Möglicherweise bessert HP hier mit einem BIOS-Update nach. Darauf sollte sich der geneigte Käufer aber nicht verlassen, denn die niedrigen Helligkeiten haben bei den kleinsten EliteBooks schon Tradition. Wir ziehen der Display-Wertung dafür 10 % ab und unser Gesamteindruck fällt auf nur 75 %. Letzterer hätte mit guter Helligkeit bei 90 % gelegen.
Der geringe Kontrast und die einfache HD-Auflösung des TN-Panels sind, sofern überhaupt Nachteile, die kleineren Schwachstellen. Auch wenn ein Asus Zenbook UX21A mit Full HD protzt, der Business-User will das Panel auch ablesen können und nicht nur 1080p-Movies schauen. Das HD-Panel ist daher die einzige Option im Handel.
Gute Alternativen in 11,6 Zoll sind rar, empfehlenswert und sehr preisgünstig sind nur die ThinkPad Edge E135-/130-Serien (sehr gute Eingabegeräte/Laufzeiten). Wer nicht das Studentenfutter haben möchte, sondern etwas Elitäres mit SSD, i7-Rechenleistung, vielen Anschlüssen (Docking) und Breitband-Modem, der muss sich bei den 12-Zollern umsehen. Lenovo, HP, Fujitsu und Dell haben hier die passenden Alternativen.
Was ein erstklassiges IPS HD Panel mit hoher "Akku-Helligkeit" betrifft, so scheint einzig Lenovos ThinkPad X230 als 12,5-Zoller eine Alternative zu sein (mindestens 1.550 Euro). Siehe „Die Konkurrenz“ in der rechten Spalte über dem Testsiegel.