Test Acer Aspire S7 391 Ultrabook
Das S7 ist Acers Ultrabook-Bolide. Dies bezieht sich sowohl auf seinen 13,3-Zoll-Formfaktor als auch auf sein technisches Innenleben. Äußerlich ein Schmuckstück aus stabilem Magnesium und Gorilla Glas II. Innen mit Core i7, 256-GB-RAID-SSD und einem Full-HD-IPS-Panel ausgerüstet. Sie hören recht: überragende Blickwinkel und leuchtende Farben in einem Acer Notebook. Das hat es bisher noch nicht gegeben. Selbst das Schwestermodell S5-391, ein High-End-Ultrabook mit technisch ähnlichen Daten (i7, RAID) besaß nur ein HD-Panel mit flauen Kontrasten und den Blickwinkeln eines 08/15-Laptops.
Bisher auch selten: Der Aspire S7 ist unser erstes Serientestgerät, das unter Windows 8 durch den Parcour geht. Für 1.300 bis 1.700 Euro (Testgerät) ist das Luxusmodell nicht aus der Portokasse zu zahlen. Aber wenn es bei Display, Leistung und Verarbeitung einhält, was es verspricht, dann ist der Preis konkurrenzfähig. Erfahren Sie alles Wissenswerte zum 14-Zoller Aspire S7 in unserem ausführlichen Test.
Als Konkurrenten stehen bereit: Asus Zenbook UX31A (FHD IPS), Samsung Serie 9 900X3C und Apple MacBook Air 13 (Unibody).
Acer gab sich redlich Mühe, das Gehäuse trotz seiner flachen Beschaffenheit (Höhe maximal 12 mm plus 1,5 mm für Standfüße) stabil zu machen. Wir sind angenehm überrascht: Die Base-Unit ist nahezu steif wie ein Brett, weder längs noch diagonal können wir mit normaler Kraftanstrengung das Chassis verbiegen.
Während einer längeren Schreibphase im Zug fiel ein Nachteil auf: Die vordere und die seitlich aufgestellten Kanten der Arbeitsumgebung sind ziemlich scharfkantig. Der kantige Look hat zwar optisch seinen Reiz, aber im Alltag seine Schattenseiten. Die aufgestellten Seitenkanten haben laut Acer zwei Funktionen: Sie stabilisieren die Base-Unit und sorgen für ein tieferes Eintauchen des Deckels (Bauhöhe verringern).
Der Deckel besteht aus einem Aluminiumrahmen, in den außen Gorilla Glas II als versteifende Fläche eingesetzt wurde. Dieses sorgt nicht nur für Schmierfinger, sondern auch für eine hohe Festigkeit. Ein Verwinden des Deckels gelingt nur im begrenzten Maße.
Die Arbeitsumgebung ist nicht vollkommen plan, die Tasten liegen in einer minimalen Vertiefung. Diese sorgt für einen ebenen Abschluss der Tastenoberkante mit der Arbeitsfläche. Dies ist ein wichtiges Detail, denn das Displaypanel liegt bündig auf der Arbeitsfläche auf. Damit die Anzeige nicht durch Tasten zerkratzt wird bzw. Druckstellen bekommt, umsäumt den TFT-Rahmen eine schmale Gummilippe. Diese ragt aber nicht aus der ebenen Fläche heraus. Kann das so überhaupt funktionieren?
Beim Schließen des Deckels berühren sich nach unserem Ermessen der Alu-TFT-Rahmen und die Magnesium-Arbeitsumgebung. Hier könnten nach einiger Zeit Abschürfungen entstehen. Nutzern raten wir auf jeden Fall das beigelegte Poliertuch beim Transport immer auf die Tasten zu legen. Denn selbst wenn Acer hier auf den Zehntel Millimeter genau gefertigt hat, der Abstand zwischen Panel und Tasten ist extrem gering. Bereits die Blindschreiber-Markierung könnte die Anzeige berühren.
Ein derart flaches Notebook wirft die Frage nach einer effizienten Kühlung auf. Acer will das Problem mit dem Doppellüfter gelöst haben. Ein Lüfter saugt kühle Luft an (kleine Öffnung), der andere bewegt die erwärmte Luft über den Wärmetauscher nach außen (große Öffnung). Der Prozessor ist wie üblich per Kupfer-Heatpipe mit dem Wärmetauscher verbunden. Ob das bei Lautstärke und Abwärme Wirkung zeigt, ermitteln wir im Kapitel zu den Emissionen.
Der S7 hat keine Wartungsklappen, der Akku ist fest integriert. Viel zu erweitern oder tauschen gibt es auch nicht. Die beiden SSDs (RAID 0) stecken als kleine Module an den SATA-Ports (kein 2,5- bzw. 1,8-Zoll-SSD). Der Arbeitsspeicher (4 GB) ist aufgelötet.
Viel Platz für Anschlüsse hat das S7 nicht, VGA und Ethernet sind schon wegen ihrer Bauhöhe gestrichen worden. Verblieben sind zwei USB-3.0-Ports sowie Micro-HDMI und Kartenleser. Damit Kunden nach dem Kauf nicht enttäuscht vor ihrem externen TFT-sitzen, legt Acer einen Micro-HDMI-auf-VGA-Adapter bei. Ethernet-Fans bekommen bei dieser Gelegenheit einen USB-auf-RJ45-Dongle spendiert. Dieser unterstützt aber nur Fast Ethernet.
Kommunikation
Die obigen Anschlüsse werden intern durch DraftN-WLAN und Bluetooth 4.0 ergänzt. Das bieten aber auch viele Low-Cost-Geräte wie ein Lenovo Ideapad S206. Die 1,3-MP-Webcam liefert unter schlechten Lichtbedingungen eine ordentliche, wenn auch keine sehr gute Bildqualität. Sofern sich das Objekt nicht bewegt sind Konturen scharf, und ausgewaschene Bereiche halten sich in Grenzen. Die Farben haben eine hohen Kontrast. Die Status-LED im oberen TFT-Rahmen zeigt übrigens den Betrieb an.
Zubehör
In der hochwertigen Verpackung liegt standardmäßig ein stabiles Slim-Case, das für die 12 Millimeter optimal ist. Danach fallen uns die zwei benannten Adapter in die Hände (Ethernet, VGA). Wer Standard-HDMI anschließen will, der braucht einen weiteren Adapter. Datenträger mit Windows 8 Pro (64 Bit) oder Treiber liegen nicht bei. Der Nutzer wird durch den Recovery Manager vehement dazu aufgefordert, ein Recovery Backup zu brennen.
Software
Weniger gut gelöst sehen wir die Ausstattung mit Software an. Während Sony und Samsung alle Hersteller-Tools unter einem Dach bündeln (Vaio Care), hat Acer scheinbar für jeden Handgriff ein kleines extra Tool. Die Aussage ist übertrieben, doch wenn wir Tools wie "Power Button Verhalten" anschauen, kommt dieser Verdacht auf. Kommerzielle Software als Vollversion liegt nicht bei. CyberLinks Media Espresso ist als Free-Version aufgespielt.
Garantie
24 Monate Herstellergarantie als Collect & Return (wird abgeholt) sind die bei Acer übliche Garantie für die hochpreisigen Notebooks. Die Geräte unter 1.000 Euro haben nur ein Bring-In-Service für 12 Monate. Für 90 Euro kann die Laufzeit auf drei Jahre verlängert werden; für 100 Euro verkauft Acer den Notebook-Schutzbrief. Dieser schützt ein Jahr lang bspw. vor Diebstahl und Einbruch (inkl. im KFZ), Bruchschäden oder Schäden durch Flüssigkeit.
Tastatur
Die geringe Höhe des Notebooks mindert naturgemäß den Tasten-Hub. Das ist auch hier der Fall. Der feste Anschlag (Tasten liegen fest auf) sorgt zumindest für ein angemessenes Feedback. Der Druckpunkt ist ausreichend deutlich, aber nicht knackig, was bei diesem knappen Hub in Ordnung geht. Die Konkurrenten bieten alle ebenfalls keinen deutlichen Tastenhub.
Das Layout ist Aspire typisch, zeigt aber einige klare Veränderungen. Die F- und Fn-Tastenreihe wurden gestrichen und als Zweitbelegung auf die Ziffern bzw. die oberste Buchstabenreihe gelegt. Dadurch entsteht über der Eingabe mehr Platz. Verschwendet? Mitnichten. Zum einen sitzen hier Kühlung und Prozessor darunter; diese Baugruppen haben die größte Bauhöhe. Zum anderen kann der Nutzer im Touch-Einsatz die Hände auflegen.
Touchpad
Das Elan SmartPad besitzt keine separaten Tasten. Das Pad funktioniert wie eine Wippe, wobei unten rechts und links die rechte und linke Maustaste ausgelöst wird. Für Bewegungen ist die relativ glatte Oberfläche bis in die Randbereich sensibel. Vertikale und horizontale Scrollbars sind nicht mehr einstellbar. Die üblichen Multitouch-Gesten werden voll unterstützt. Das SmartPad hat einen ausreichenden Hub und klickt leise.
Touchscreen
Passend zum Windows-8-System hat das S7 ein Multitouch Panel für die Eingabe mit dem Finger. Der Deckel kann auf knapp über 180 Grad geöffnet werden. Wenn das S7 so beim Präsentieren auf dem Tisch liegt, wird per Fn+Bildrotation der Bildschirminhalt in alle vier Richtungen gedreht. Wir können dem Gegenüber also den Bildschirminhalt zeigen, ohne das Notebook umzudrehen.
Die zweite Hilfe für den Touch-Einsatz: Die Gelenke sorgen bei etwa 100 Grad Öffnung für eine straffere Position des Deckels (Doppeldrehmoment-Scharnier). Dadurch drücken wir selbiges mit dem Finger nicht nach hinten weg. Bis zu dieser Positionen kann der Deckel leicht mit einer Hand geöffnet werden.
Das Full-HD-Panel besitzt eine homogene Oberfläche im Edge-to-Edge-Look. Wie beim Tablet-PC gibt es also keinen Bruch zwischen Rahmen und sensitiver Fläche. Die bündig aufliegende, umlaufende Gummilippe stört auch nicht die Bewegung der Finger. Es handelt sich um eine relativ strapazierfähige TFT-Oberfläche, an die Druckfestigkeit von guten Tablet-Computern kommt es aber nicht heran. Mittlerer Druck auf das Panel erzeugt die bei Notebooks typischen Druckstellen. Diese entstehen im Übrigen auch bei mittlerem Druck auf das Gorilla Glas der Deckelrückseite.
Mit der flüssigen Bedienung von Windows 8 gibt es keine Probleme. Das schnelle SSD RAID 0 sorgt seinerseits für blitzschnelle Programmaufrufe. Die 180-Grad-Öffnung ist für die Bedienung im Zug (enges Platzangebot) und beim Präsentieren/Spielen auf dem Tisch ideal.
Das 13,3 Zoll fassende Panel des S7 ist mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten (Full HD) ausgerüstet. Hinzu kommt die Multitouch-Funktionalität, die perfekt zu Windows 8 passen soll. Das so genannte Acer ComfyView Panel stammt aus dem Hause AUO (B133HAN03, IPS) und ist nicht entspiegelt. Im Gegensatz zu den ausnahmslos unrühmlichen TN-Panels aller bisherigen Acer Laptops (alle Preisklassen), liegt erstmals ein blickwinkelstabiles und recht kontrastreiches IPS-Panel vor. Als Kontrast messen wir knapp 500:1.
Die Farbqualität und die seitlichen Blickwinkel sind daher mit guten Tablet-Anzeigen vergleichbar. Anzeigen dieser Güte finden wir bei den Konkurrenten Asus Zenbook UX31A (FHD, IPS) und Samsung Serie 9 900X3C (1.600 x 900, PLS). Das Apple MacBook Air 13 (1.440 x 900, TN) hat das qualitativ schlechteste Panel in diesem Vergleich.
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Ausleuchtung: 94 %
Helligkeit Akku: 165 cd/m²
Kontrast: 497:1 (Schwarzwert: 0.734 cd/m²)47.2% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.6% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Farbraummessung ist interessant für Grafiker oder anspruchsvolle Bildschirmarbeiter. Der sRGB- und der AdobeRGB-Farbraum werden nicht annähernd abgedeckt. Das schafft von den drei anderen High-End-Ultrabooks nur das Asus Zenbook UX31A. Dessen Farbraum ist deutlich größer, wie der direkte Vergleich in Bild vier zeigt. Gegenüber dem Schwestermodell Aspire S5-391, mit einem enttäuschenden TN-Panel, gewinnt das S7 aber hinzu (Bild 3).
Die hohe Helligkeit ist eine Option für den Sommer. Aber halt, was ist das? Helligkeit Akku: 165 cd/m². Das TFT dimmt von geradezu gigantischen 373 cd/m² am Netz auf diese knappe Luminanz (auch im BIOS nicht deaktivierbar). Die Folge ist ein zu dunkles Bild im Tageslicht. Nur im Schatten ist der Desktop gerade noch ablesbar. Wenn dann noch Reflexionen einsetzen, dann ist es ganz vorbei.
Der Helligkeitssensor am oberen TFT-Rahmen irritiert unsere Messung nicht, denn auch bei greller Lichteinwirkung bleibt das Ergebnis dasselbe. Am Netz können wir gut beobachten, wie der Sensor für eine adaptive Steuerung der Panel-Ausleuchtung sowie der Tasten-Beleuchtung sorgt. Im Bezug auf die Outdoor-Tauglichkeit der Anzeige sind Samsung und Asus dem Acer S7 haushoch überlegen (entspiegelt, hohe Helligkeit). Das MacBook spiegelt, ist aber deutlich heller (im Akkubetrieb, sonst nicht).
Die Blickwinkel lassen uns begeistert in die Anzeige schauen. Sie liegen horizontal und vertikal bei zirka 85 Grad. Das entspricht dem TFT Panel-Typ IPS (In Plane Switching). Übliche TN-Panels (Twisted Nematic; z. B. Aspire S5-391) kommen horizontal über 45 und vertikal über 15 Grad nicht hinaus. Innerhalb der Gruppe gibt es Ausnahmen mit weiten horizontalen Blickwinkeln (MacBook Air 13). Vertikal gibt die TN-Konkurrenz aber immer ein deutlich schlechteres Bild ab. UX31A und Samsung 900X3C stehen diesen Blickwinkeln in nichts nach.
Der Intel Core i7 3517U (2 x 1,9 GHz) ist ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor mit einem TDP (thermische Verlustleistung) von 17 Watt. Laut Acer wird es auch ein S7-Modell mit Core i5 3317U geben. Die Taktung per Turbo-Boost 2.0 kann bis zu 3,0 GHz betragen (Single-Core-Last). Hierfür muss jedoch die Thermik mitspielen (Leistung sinkt, wenn zu warm), was wir im Abschnitt "Prozessor" klären.
Der Ivy Bridge i7 hat einen Speichercontroller für DDR3-RAM und eine Intel HD 4000 an Bord. Im Testsystem sind 4.096 MB fest installiert und damit weder zu tauschen noch zu erweitern. Der Festspeicher besteht aus zwei mSATA-Modulen mit jeweils 128 GB Kapazität. Die Lite-On CMT-128L3M Module im RAID 0 Verbund (Striping – Beschleunigung ohne Redundanz) haben bereits im Aspire S5-391 für eine sehr hohe Anwendungsleistung gesorgt.
Prozessor
Das Aspire S7 in der i7-Version kostet stattliche 1.700 Euro. Ob eine günstigere i5-Variante ausreicht? Wir meinen ja, denn die Cinebench-Tests belegen: Es geht höchstens um 15 % Leistungsdifferenz. Die R11.5-Grafik zeigt weiterhin: Das TwinAir-Kühlsystem hat den Turbo Boost erstaunlich gut im Griff. Die mit gleichem Prozessor gerüsteten Samsung 900X3C und Aspire S5-391 rechnen 6-10 % langsamer.
Das schauen wir uns genauer an: Der Takt liegt während des CPU-Multi-Tests konstant bei 2,8 GHz. Selbst das Stresstest-Szenario mit Prime95 auf allen Kernen drückt den Turbo allenfalls temporär auf 2,7 GHz. Das sind sehr gute Nachrichten für alle, die auf Grund des 12-Millimeter-Chassis Throttling-Probleme befürchtet haben.
Was der R11.5-Test herausfindet, das bestätigen Wprime (S5-191 +17 %), Super Pi und Cinebench R10 Single/Multi (+/- 0 %) aber nicht mehr. Im "schlechtesten" Fall liegt der i7 des Aspire S7 gleichauf. Im Akkubetrieb müssen wir nicht auf Leistung verzichten. Die R11.5-Tests (auch OpenGL via GPU) enden ident.
System Performance
Der PCMark 7 bewertet die Anwendungsleistung als Ganzes (PC Mark Vantage wird fehlerhaft ausgeführt). Das Ergebnis liegt mit stolzen 5.020 Punkten teilweise deutlich über den direkten Konkurrenten (siehe Grafik). Bis auf das abgeschlagene MacBook Air 13 macht die SSD, gleich ob RAID 0 oder nicht, keine große Performance-Differenz auf. Dies zeigt der System Storage Score.
Massenspeicher
Ursache für den guten PCMark 7 Score sind die RAID 0 SSDs von Lite-On (CMT-128L3M). Der enorme Read-Durchsatz darf aber nicht über eines hinweg täuschen: Beim Lesen kleiner, verstreuter Dateien (4K-Tests) sind ADATA XM11 (UX31A) und Lite-On LMT-256M3M (900X3C) besser. Aus diesem Grund fällt der oben eingeblendete System Storage Score auch nicht besser aus als bei diesen Konkurrenten.
Grafikkarte
Die Leistung der verbauten HD-4000-Grafikkarte konnte sich bereits in zahlreichen Notebooks und Subnotebooks unter Beweis stellen. Sie ist deutlich besser als ihr HD-3000-Vorgänger, innerhalb ihrer eigenen Gattung gibt es aber große Schwankungen. Siehe dazu unseren Artikel Performance-Übersicht und Skalierung der Intel HD Graphics 4000.
Kurz gesagt, es gibt zwei leistungsbestimmende Faktoren: Die GPU-Taktspanne (z. B. 650-1350 MHz) und die Wärmeabführung des Kühlsystems. Unser Core i7 3517U lässt seiner HD 4000 Spielraum bis 1150 MHz (theoretisch), mehr sind es auch in einem Standard Voltage Core i5 nicht. Genügt die Kühlung, um diesen Takt konstant aufrecht zu halten? Scheinbar nicht, denn im R11.5-OpenGL-Test schwankt selbiger zwischen 950 und 1.050 MHz.
Die Benchmarks zeigen unterschiedliche Leistungsvergleiche gegenüber einer HD 4000 in Standard Voltage Dualcores (+18 aber auch -15 %; MacBook Pro 13 bzw. T430). Fair ist aber nur ein Vergleich mit anderen HD 4000 in Low Voltage Core i5 und i7. Der 3DMark 06 endet auf 4.953 Punkte. Hier schneidet unser Aspire S7 teilweise besser ab (UX31A, S5-391), liegt gleichauf (900X3C) oder ist auch mal schwächer (Air 13). Die Prozessor-Grafik eines i5 3317U ist bis zu 33 % schwächer (IdeaPad U310). Dies schwankt, je nach Güte des Kühlsystems, bis zum Gleichstand (z. B. Zenbook UX32VD).
3DMark 06 - 1280x1024 Standard Score AA:0x AF:0x (nach Ergebnis sortieren) | |
Acer Aspire S7 391-73514G25aws | |
Lenovo IdeaPad U310 | |
Asus Zenbook Prime UX31A | |
Lenovo ThinkPad T430 (N1T4ZPB) | |
Acer Aspire S5-391-73514G25akk | |
Samsung 900X3C-A04DE | |
Apple MacBook Air 13 inch 2012-06 MD231LL/A | |
Apple MacBook Pro 13 Mid 2012 |
3DMark 06 Standard Score | 4953 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 3080 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wir haben Anno 2070 und Risen ausprobiert, um zu ermitteln, ob die guten synthetischen Vorgaben auch in echten Games erfüllt werden. Grundsätzlich bewegt sich das HD-4000-System auf einem sehr niedrigen Niveau, was der Vergleich zur Einsteiger-GPU Geforce GT 620M zeigt (Asus UX32VD, +90 %). Die anderen Ultrabooks im engeren Vergleich können es aber nicht besser, auch nicht das Air 13 mit seinen überdurchschnittlichen 3DMarks 06. Der Nutzer muss also mit mit reduzierter Auflösungen und deaktivierter Kantenglättung (niedrige Details) Vorlieb nehmen. Nur anspruchslose aktuelle Games wie Fifa 13 werden auch in mittleren Details flüssig laufen (IdeaPad S400).
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 29.6 | 18.1 | 14.5 | 10 |
Anno 2070 (2011) | 43 | 22 | 13.6 | 6.6 |
Geräuschemissionen
Bei der Lautstärke zeigt sich der 13,3-Zoller im Betrieb mit wenig Last bzw. im Leerlauf angenehm, der Lüfter bleibt aber stets hörbar und schaltet sich niemals ab. Bei geringer Last rotiert er mit 32,6 dB(A) konstant. Das Verhalten der Lüftersteuerung würden wir als bedächtig und langsam steigend beschreiben. Es gibt also keinen abrupten Anstieg des Geräuschpegels.
Wenn wir Höchstleistung abverlangen, dann steigt die Lautstärke auf bis zu 47,5 dB(A). Hierbei spielt es keine Rolle, ob nur der CPU-Stresstest Prime95 läuft oder ob selbiger durch den GPU-Test Furmark ergänzt wird (klassischer Stresstest). Dieser Pegel ist ziemlich störend. In der Praxis sollte das S7 aber nicht lauter als 43,6 dB(A) werden. Diese Lautstärke haben wir während des 3DMark 2006 oder bei Games gemessen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.7 / 32.6 / 32.6 dB(A) |
Last |
| 43.6 / 47.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Im Leerlauf bleibt das Ultrabook auf Tastatur und Handauflage kühl. Oben und unten herrschen mehr oder weniger überall dieselben Temperaturen von um die 30 Grad vor. Im Bürobetrieb mit wenig Last und viel Leerlauf erhöhen sich die Temperaturen nur um ein paar Grad. Der Einsatz auf dem Schoß ist also möglich.
Bei Last steigen die Temperaturen teils deutlich (bis 48 Grad), vor allem im hinteren Bereich, wo der Prozessor und die Kühlung platziert sind. Über und unter der Tastatur messen wir aber Temperaturen von deutlich unter 40 Grad. Die Lüfter haben die Abwärme also gut im Griff. Unser Stresstest ist eine Extremsituation mit dem Ziel, die Wirksamkeit des Kühlsystems zu prüfen.
Den mehrstündigen Stresstest für CPU und Grafikkarte führte das S7 ohne CPU-Throttling aus. Der Turbo-Boost wurde nicht mehr, wie im Prime95-Solo-Test, auf 2,7 bis 2,8 GHz ausgefahren. Die 1,9 GHz sind die Standardtaktung. Erst die Unterschreitung selbiger würde CPU-Throttling bedeuten. Die mit Vorsicht zu genießende CPU-Temperatur von HWinfo zeigt maximal 85 Grad am Prozessor an.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 48 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-3.4 °C).
Lautsprecher
Das Aspire S7 besitzt zwei Stereo-Lautsprecher. Diese finden unter der Handauflage ihren Platz und beschallen direkt die Tischplatte. Damit für die Reflexion der Schallwellen noch ein wenig Zwischenraum bleibt, sind die vorderen Standfüße direkt neben den Lautsprechern angebracht. Dies ist nötig, denn ohne die Tischplatte wird das Klangbild dünn und ausgewaschen.
Der Dolby-Schriftzug auf dem Gehäuse bezieht sich auf den Dolby Advanced Audio Codec (Surround), der das Klangbild je nach Profil und Setting deutlich aufwertet. Zuviel sollten sich Nutzer davon nicht versprechen, der Effekt ist mit Kopfhörern oder externen Lautsprechern am eindrucksvollsten. Die winzigen Lautsprecher geringster Bauhöhe bleiben nun einmal was sie sind: schwache Lautsprecher ohne Volumen. Der Klang ist auch bei hoher Lautstärke klar und unverzerrt, ausgeprägte Höhen und Tiefen gibt es jedoch keine.
Energieaufnahme
Das Low Voltage System benötigt im Leerlauf einen Tick mehr Energie als die 13,3-Zoll-Ultrabook-Konkurrenz. Wir messen 7,2 bis 11,6 Watt, was leicht über den Konkurrenten liegt: Zenbook Prime UX31A (4,4 bis 10,3 Watt), Aspire S5-391 mit gleicher Technik (4,5 bis 6,5 Watt) und Samsung 900X3C (5,2 bis 10 Watt). Diese Werte beziehen sich auf die minimale bzw. auf die maximale Idle-Energieaufnahme.
Im Stresstest (CPU+GP) steigt der Stromverbrauch auf 35 Watt. Ist allein der Prozessor-Stresstest aktiv (Prime95 Multi), so benötigt das S7 32 Watt. UX31A und Samsung 900X3C brauchen etwas mehr Energie (~37 Watt @Höchstlast). Ein i5 3317U würde an dieser Stelle kaum eine Einsparung einbringen. Die meisten 13-Zoller mit dieser CPU haben einen Bedarf um die 36 Watt im Stresstest (z. B. Envy Spectre XT 13-2000eg).
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 7.2 / 9.5 / 11.6 Watt |
Last |
34.5 / 34.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der Akkumulator (4.680 mAh) ist in Sachen Kapazität der Konkurrenz unterlegen: Samsung 900X3C (5.880 mAh), MacBook Air 13 (6.700 mAh) und Zenbook UX31A (6.840 mAh). Das mindert die Laufzeiten, obwohl das System an sich kein Energieverschwender ist. Der WLAN-Test endet nach 3:29 Stunden. Air 13 (6:03 h), Serie 9 900X3C (6:47 h) und UX31A (4:42 h) sind hier teilweise deutlich besser.
Im Leerlauf hält das S7 6:39 Stunden durch. Die Idle-Laufzeit ist allerdings praxisfern, sie gilt nur für minimierte Luminanz, deaktivierte Funkmodule und CPU-Leerlauf. Der WLAN-Test zeigt die Realität besser: Hier steht die Helligkeit bei zirka 150 cd/m² und ein Skript ruft alle 40 Sekunden Websites auf (teilweise Video-Inhalte). Damit sich Käufer hier behelfen können, wird Acer einen Zweit-Akku zum Verschrauben an der Unterseite anbieten (ebenfalls 4.680 mAh). Die Spannung wird per Kabelstecker (sitzt links) an das Gerät geleitet.
Ohne Frage - Acer liefert ein interessantes und hochwertiges 13-Zoll-Ultrabook. Es ist das bessere S5-391, denn das S7 besitzt das mit Abstand höherwertigere Displaypanel. Die Full-HD-Anzeige kann mit Samsungs Serie 9 900X3C-A04DE (HD+) und Asus Zenbook Prime UX31A (FHD) mithalten und kann dazu noch mit dem Finger bedient werden. Wer es ganz genau nimmt, der findet beim Zenbook aber das ultimative IPS-Panel.
Von Seiten der Konstruktion schlägt Acer die Konkurrenz in den Abmessungen (12 mm). Zenbook (18 mm), Serie 9 900X3C (13 mm) und MacBook Air 13 (17 mm) sind dicker. Beim Gewicht können die 1,27 kg sehr gut mithalten und sogar das MacBook Air 13 schlagen: Zenbook (1,41 kg), Serie 9 900X3C (1,186 kg) und MacBook Air 13 (1,35 kg).
Das Gehäuse aus Magnesium, Aluminium und Gorilla Glass II setzt neue Maßstäbe: Es ist nicht ganz so massiv und verwindungsfest wie das eines Zenbook oder Air 13 (Alu-Unibody), dafür ist es aber leichter und dünner. Das relativiert die Maßstäbe. Wir halten die Konstruktion in Summe für ebenbürtig mit der versammelten Konkurrenz – auch ohne echten Unibody.
Unter den Schlankheitsambitionen muss die Performance nicht leiden. Acer hat mit den zwei Lüftern (TwinAir) eine gute Idee umgesetzt. Der i7 leistet eine standesgemäße Arbeit. Leiden muss aber die Mobilität. Zum einen schaffen die 4.680 mAh nur 3:29 Stunden (WLAN-Test), zum anderen dimmt die Helligkeit im Akkubetrieb auf 165 cd/m² herunter (Netz 361 cd/m²). Das Panel ist dann für draußen zu dunkel und die Reflexionen des Glare Type stören umso deutlicher. Für diesen Nachteil haben wir das Display-Rating um 5 Zähler gekürzt. Sofern Acer mit einem BIOS-Update dieses Manko behebt, werden wir darüber informieren.
Einem Naturgesetz gleich scheinen hohe Temperaturen und Lautstärke zu sein. Hier fällt die Wertung nicht ganz so gut aus, ist aber auch nicht schlecht. Wir weisen noch einmal auf den synthetischen Charakter unseres Stresstests hin. Im normalen Betrieb steigern bzw. mindern die beiden Lüfter sanft ihre Drehzahl und werden nicht störend laut. Nur bei Games und Dauerlast wird das S7 zum Lärmfaktor.
Wer braucht den Touchscreen? Mühsam war der ständige Wechsel zwischen den Windows 8 Kacheln (Metro) und dem klassischen Desktop. In letzterem haben wir auf Grund der hohen Auflösung Touchpad und Maus bevorzugt. Zum Surfen im Web eignete sich das Touchscreen prima, wobei wir aber die Auflösung auf 1.600 x 900 Pixel reduzierten. Die Buttons sind dann einfach besser zu treffen.
Die alternativen Eingabegeräte Tastatur und Touchpad bedienen sich mit einem guten Feedback, allerdings muss sich der Nutzer in beiden Fällen an den knappen Tastenhub gewöhnen.
Lässt Acer die Konkurrenz verblassen? In Teilen ja, in Summe nein. Bezüglich der Verarbeitung ist jedes genannte High-End-Gerät inklusive dem S7 sehr gut. Das Zenbook UX31A (1.400 Euro) bietet aber die bessere Mobilität (Luminanz, matt, Laufzeit). Die Serie 9 900X3C (1.520 Euro) schlägt in dieselbe Bresche, hat ein exzellentes PLS-Display aber „nur“ eine 1600er-Auflösung. Über noch mehr Laufzeit, aber auch Glare Type hat das MacBook Air 13 (1.350 Euro).
Ist unser S7 in der High-End-Konfiguration für 1.700 Euro überteuert? Eigentlich nicht, denn die obige Konkurrenz bietet kein RAID SSD und kein Touch-Panel. Sofern der Preis noch etwas sinkt (~ 1.500 Euro), ist Acers S7 absolut konkurrenzfähig. Je nach Konfiguration (i5, 128-GB-SSD) hat die Kundschaft aber auch schon jetzt die Option auf einen Kaufpreis ab 1.300 Euro. Das hochwertige Touch-Panel ist auf jeden Fall an Bord.