Test Lenovo ThinkPad T430 Notebook
Wenn es eine Notebook-Serie gibt, auf die der Begriff "zeitlos" passt wie kein anderer, dann ist dies die ThinkPad Reihe von Lenovo (ehemals IBM). Seit nunmehr 20 Jahren stehen diese Dinosaurier der Computergeschichte für solide Business-Geräte, deren Qualität vielen Firmenkunden auch einen oftmals stattlichen Kaufpreis wert ist.
Trotz aller Tradition werden auch die ThinkPads regelmäßig überarbeitet und aktualisiert. Nachdem wir zuletzt bereits die Modelle T530 und W530 genauer unter die Lupe genommen haben, wollen wir uns heute der 2012er-Generation der T4xx-Serie, genauer gesagt dem ThinkPad T430, zuwenden. Dieses tritt die Nachfolge des T420 an und wird, ebenso wie die zuvor genannten Modelle, nun mit Prozessoren der aktuellen Ivy-Bridge-Generation von Intel ausgeliefert.
In unserem Testmuster, dem knapp 1600 Euro teuren Topmodell der Reihe (T430 N1XH2GE, günstigere Varianten ab 1150 Euro), werkelt ein schneller Core i7-3520M, dem 4 GByte Arbeitsspeicher sowie eine 500 GByte große Festplatte zur Seite stehen. Die Grafikausgabe wird von der Profi-Karte Nvidia NVS 5400M übernommen, zudem darf sich der Käufer über integriertes UMTS und einen enormen 94-Wh-Akku freuen. ThinkPad typisch wurde die Oberfläche des 14 Zoll großen WXGA++-Displays zugunsten der Ergonomie entspiegelt.
Zu den traditionellen Konkurrenten eines ThinkPads zählen die Business-Notebooks von HP und Dell. Die jeweiligen Tests der aktuellen Modelle EliteBook 8470w und Latitude E6430 stehen uns noch bevor, sodass wir uns an dieser Stelle auf die jeweiligen Vorgänger inklusive des ThinkPad T420 beschränken müssen. Auf zur Schlacht in Anzug und Krawatte!
Robust und zuverlässig, so lauten die wohl wichtigsten Eigenschaften eines ThinkPads. Daran hat sich im Laufe der Jahre wenig geändert, sodass dem Design noch immer eine eher untergeordnete Bedeutung zukommt. Ein bisschen erinnert das T430, ebenso wie die meisten seiner Schwestermodelle, an eine Mercedes G-Klasse: kantig und urzeitlich, aber irgendwie auch zeitlos und absolut unverwüstlich. Die mattschwarzen Oberflächen, bei denen der Hersteller auf einen Materialmix aus Kohlefaser, Fiberglass und verstärkten Kunststoff setzt, grenzen sich deutlich von den Hochglanzspielereien vieler Consumer-Geräte ab.
Weder die Optik noch Abmessungen (341 x 232 x 29,9 Millimeter) oder Gewicht (2,33 Kilogramm inklusive Akku) haben sich gegenüber dem Vorgänger spürbar verändert. Selbst mit dem kleineren 6-Zellen-Akku - unser 9-Zellen-Akku ragt nochmal gut 2 Zentimeter aus der Rückseite heraus - ist das T430 damit kein besonders mobiles Notebook. Diesen Part übernimmt das dünnere und leichtere T430s (Test des Vorgängers T420s).
Wie schon bei früheren Tests präsentiert sich das Gehäuse als ausgesprochen stabil, könnte im Detail aber noch weiter verbessert werden. Über dem DVD-Laufwerk oder oberhalb der Tastatur lässt sich das Chassis bei starkem Druck leicht verformen, ohne das dabei aber ein bedrohliches Ausmaß erreicht werden würde. Auch die Verarbeitungsqualität ist dem Hersteller nicht absolut perfekt gelungen, wie der eine oder andere nicht ganz saubere Materialübergang beweist. Allerdings wollen wir ganz klar betonen: Hierbei handelt es sich um rein optische Mängel, die nur bei sehr kritischer Betrachtung überhaupt auffallen und zum Teil auch bei der Konkurrenz zu finden sind.
Viele Kunden schätzen ihr ThinkPad für dessen ausgezeichnete Metallscharniere, welche auch beim T430 zum Einsatz kommen. Diese zählen zu dem Besten was der Markt zu bieten hat: Sehr schwergängig, aber absolut präzise und ohne jedes Spiel halten sie das Display selbst bei starken Erschütterungen sicher und ohne nachzuschwingen. Der Deckel selbst könnte noch ein wenig verwindungssteifer ausfallen. Beim Transport schützt das bekannte Clamshell-Design mit seinem überstehenden Displayrahmen den Bildschirm vor Schmutz und Beschädigungen.
Insgesamt können wir dem T430 die gleiche gute Note wie seinem Vorgänger bescheinigen. Die letztjährigen Business-Notebooks von HP und Dell haben uns diesbezüglich allerdings noch ein wenig besser gefallen, sodass Lenovo hier nur die Bronzemedaille erringt.
Was lange währt, wird endlich gut: Mit dem ThinkPad T430 muss nicht länger auf USB 3.0 verzichtet werden. Lenovo hat gleich zwei der neuen Ports verbaut, die den Anschluss schneller Speichersticks ohne Geschwindigkeitseinbußen erlauben - zumindest theoretisch: Die beiden Anschlüsse wurden leicht in das Gehäuse eingerückt, was in vielen Fällen zu Platzproblemen führt. Unser Corsair Flash Voyager kollidierte mit dem Chassis und musste deshalb an einen der beiden zusätzlichen USB-2.0-Ports angeschlossen werden. Von diesen verfügt einer über das PoweredUSB-Feature, welches das Laden von USB-Geräten bei ausgeschaltetem Notebook erlaubt.
Direkt neben den beiden USB-3.0-Ports befindet sich der digitale Displayausgang des ThinkPads, ein Mini-DisplayPort. Auf die im Consumer-Segment so beliebte HDMI-Schnittstelle wurde verzichtet, sodass ein analoger VGA-Port die einzige Alternative zum Ansteuern älterer Monitore oder Beamer darstellt (abgesehen von Adaptern). Eine weitere Besonderheit bildet der kaum noch verbreitete ExpressCard/34-Schacht, den auch das Vorgängermodell besaß.
Die Anschlussverteilung wurde beim T430 zum Teil etwas modifiziert, bietet allerdings noch immer Anlass zur Kritik. Neben dem Fauxpas der eingerückten USB-3.0-Ports erscheint uns auch der schlecht erreichbare 4-in-1-Kartenleser (SD, SDHC, SDXC, MMC) nicht optimal platziert. Es wäre besser, wenn Lenovo neben GBit-LAN auch die Displayausgänge sowie das Kensington Lock auf der Rückseite platziert hätte. Häufig genutzte Anschlüsse sollten sich dagegen eher in der Nähe des Anwenders befinden.
Was bei keinem ThinkPad fehlen darf, ist der Anschluss für die Dockingstation, der sich auf der Unterseite verbirgt. Lenovo bietet hierfür unter anderem das "ThinkPad Mini Dock Series 3" an, welches zu einem Preis von etwa 150 Euro viele weitere Anschlüsse (6x USB 3.0, DVI, DisplayPort, ...) bereitstellt. Alternativ kann auch auf einfache Port-Replikatoren per USB zurückgegriffen werden, wie sie von verschiedenen Drittanbietern offeriert werden.
Kommunikation
Wenn es um die Unterstützung von Funkstandards geht, macht dem T430 so schnell keiner etwas vor. Dies beginnt bereits beim gewählten WLAN-Adapter: Intels Centrino Advanced-N 6205 funkt nach IEEE 802.11a/b/g/n und verbindet sich sowohl zu Netzwerken im 2,4-GHz- als auch 5-GHz-Band. Dank zweier Antennen und Multistream-Technik (2x2) sind dabei Bruttodatenraten von bis zu 300 MBit/s möglich, während günstigere Modelle häufig nur die Hälfte erreichen. Neben vielen weiteren Features, nachzulesen auf der entsprechenden Produktseite von Intel, wird beispielsweise auch die Wireless-Display-Technologie unterstützt.
Doch damit nicht genug: Bluetooth 4.0 sowie ein schnelles WWAN-Modul inklusive GPS (Ericsson H5321 gw) sind ebenfalls mit an Bord. In modernen UMTS/HSPA+-Mobilfunknetzen darf sich der Nutzer so über Downloadraten von maximal 21 MBit/s freuen (Upload 5,76 MBit/s, brutto). Lediglich LTE wird nicht angeboten.
Für Videokonferenzen hat Lenovo dem T430 eine integrierte HD-Webcam (720p) spendiert, deren Betrieb von einer kleinen LED signalisiert wird. Verglichen mit vielen anderen Notebooks liefert diese eine recht gute Bildqualität mit hoher Schärfe und wenig Rauschen. Das Array-Mikrofon links und rechts der Webcam glänzt mit ausgezeichneter Sprachverständlichkeit, obwohl es den Aufnahmen etwas an Brillanz im Hochtonbereich fehlt.
Sicherheit
Ein Fingerabdruckscanner gehört bereits seit Jahren zur Standardausstattung der meisten ThinkPads, und so besitzt auch das T430 einen solchen. Für weitere, vielfältige Sicherheitsfunktionen hat der Hersteller ein sogenanntes Trusted Platform Module (TPM) nach TCG-Spezifikation 1.2 verbaut.
Zubehör
Die Zusatzausstattung fällt spärlich aus: Außer einigen Broschüren finden wir keine weiteren Extras. Zumindest eine Treiber- beziehungsweise Recovery-DVD wäre eine durchaus wünschenswerte Beigabe gewesen, die der Käufer in diesem Fall leider selber erstellen muss.
Das vorinstallierte Betriebssystem, Windows 7 Professional 64 Bit, wurde neben den notwendigen Treibern auch mit einem umfangreichen Softwarepaket bestückt. Die wichtigste Anwendung ist dabei das sogenannte ThinkVantage Tool, welches einen praktischen Überblick über viele Systemeigenschaften bietet. Hier können unter anderem Treiber aktualisiert, Energieoptionen modifiziert oder eingescannte Fingerabdrücke verwaltet werden.
Wartung
Auf der Unterseite des Gerätes befindet sich die mit zwei Schrauben gesicherte Wartungsklappe. Unter dieser verbirgt sich der zweite und noch freie Speicherslot des Notebooks, der bereits bestückte Steckplatz für das WWAN-Modul sowie die BIOS-Batterie. Weiterhin lässt sich auch der DVD-Brenner über einen praktischen Schiebemechanismus entfernen, um den UltraBay-Schacht anschließend mit anderen Komponenten zu bestücken.
Prinzipiell ist es darüber hinaus möglich, das Notebook noch deutlich weiter zu zerlegen und nahezu jede beliebige Komponente auszutauschen. Lenovo stellt dafür ein ausführliches Hardware Maintenance Manual zur Verfügung. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Der Nutzer sollte über die notwendigen Fachkenntnisse und Werkzeuge verfügen und sich bewusst sein, dass es unter Umständen zum Verlust der Garantie kommen kann. Hier empfiehlt es sich, im Einzelfall direkt beim Hersteller nachzufragen.
Garantie
An der Garantiepolitik Lenovos kann sich so manch anderer Hersteller eine Scheibe abschneiden. Zumindest deutschen Kunden wird eine großzügige 3-jährige Bring-In-Garantie gewährt, die sich gegen Aufpreis auf 4 oder 5 Jahre Vor-Ort-Service verlängern lässt. Je nach Händler und Paket werden dafür Preise zwischen 100 und 200 Euro fällig.
Tastatur
Ein ThinkPad mit Chiclet-Tastatur? "Frevel!", werden jetzt manche rufen mit der Befürchtung, dass das T430 die Qualitäten seiner Vorgänger eingebüßt hat. Bezüglich Optik und Verarbeitung sind diese Sorgen unbegründet: Die nunmehr komplett schwarzen Kunststofftasten überzeugen mit hervorragender Haptik und zeigen kein Anzeichen von Schwammigkeit oder sonstigen Mängeln. Alle Buchstaben sind ergonomisch geformt und auf der Oberseite leicht konkav, um die Treffsicherheit zu verbessern. Im Dunkeln freut sich der Nutzer über das traditionelle ThinkLight neben der Webcam, alternativ kann aber auch eine zweistufig regelbare Tastaturbeleuchtung aktiviert werden.
Beim Layout geht Lenovo noch immer eigene Wege und vertauscht die Fn- mit der Strg-Taste. ThinkPad Anhänger dürften sich an diese Besonderheit mittlerweile gewöhnt haben, neu ist allerdings die Anordnung einiger Funktionstasten (Druck, Entf, Pos1, Ende, ...). Insgesamt finden wir das neue Design aufgeräumter und übersichtlicher, auch wenn es bei Stammkunden etwas Eingewöhnung erfordern wird. Und wie tippt es sich nun? Ausgezeichnet! Der Druckpunkt ist knackig-fest und begeistert mit perfekter Präzision, zudem bieten die Tasten einen angenehm großzügigen Hubweg. Bei hohen Schreibgeschwindigkeiten gibt die Tastatur ein dumpfes, mechanisches Klappern von sich, welches den überaus soliden Gesamteindruck unterstreicht, ohne dabei aber zu laut und aufdringlich zu werden.
Trackpoint und Touchpad
Für manche ist der Trackpoint ein überflüssiges Relikt aus frühren Zeiten, andere schätzen ihn noch immer als sinnvolle Alternative zum Touchpad. Fest steht, dass der kleine rote Punkt zwischen den Buchstaben G, H und B seine Vorzüge besitzt, indem er eine gleichermaßen schnelle wie exakte Maussteuerung erlaubt. Als Maustasten dienen zwei leise klickende Buttons unterhalb der Leertaste, dazwischen befindet sich die Scrollfunktion.
Unter der Bezeichnung UltraNav versteht Lenovo die Kombination des Trackpoints mit einem zusätzlichen Touchpad. Dieses stammt von Synaptics und fällt mit nur 7,5 x 4,5 Zentimetern äußerst klein aus. Im Gegenzug entschädigt die raue Oberfläche mit guten Gleiteigenschaften, hoher Präzision und der Unterstützung vielfältiger Multitouch-Gesten. Praktisch: Bei der Benutzung des Trackpoints deaktiviert sich das Touchpad automatisch. Direkt unter dem Pad hat der Hersteller ein zweites Paar Maustasten verbaut, welches qualitativ allerdings nicht ganz so hochwertig wirkt.
Wie schon das ThinkPad T420 aus dem letzten Jahr setzt auch das neue T430 auf ein mattes 14-Zoll-Display im 16:9-Format. Die hohe Auflösung von 1.600 x 900 Bildpunkten ist klassenüblich und ermöglicht eine gestochen scharfe Darstellung (entspricht 131 dpi), erfodert aber gute Augen beziehungsweise eine leichte Anhebung des Schriftgrades.
Lenovo hat die beim Vorgänger etwas schwächelnde LED-Hintergrundbeleuchtung überarbeitet, sodass wir im Mittel nun ordentliche 247 cd/m² vermelden können (T420: 207 cd/m²). Damit übertrifft das ThinkPad das EliteBook 8460p von HP (195 cd/m²) deutlich, kann aber dennoch nicht ganz mit dem Dell Latitude E6420 (278 cd/m²) mithalten. Trotz etwas ungleichmäßiger Messwerte und einer Ausleuchtung von "nur" 87 Prozent erscheint der Bildinhalt subjektiv absolut homogen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 261 cd/m²
Kontrast: 178:1 (Schwarzwert: 1.47 cd/m²)41.04% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Obwohl der Hersteller ein anderes Display als beim alten ThinkPad T420 verbaut (Lenovo LP140WD2-TLD2), handelt es sich bei diesem um ein ähnlich minderwertiges TN-Panel wie zuvor. Dunklen Bildbereichen fehlt es durch den enttäuschenden Scharzwert von 1.47 cd/m² an Tiefgang, wodurch sich ein mit 178:1 kaum verbessertes Kontrastverhältnis ergibt. Damit steht das ThinkPad allerdings nicht allein da: Die direkten Konkurrenten von HP und Dell können ebensowenig mit besseren Displays glänzen.
Auch wenn sich Notebooks wie das T430 vor allem an Business-Kunden richten, sind damit nicht zwangsläufig Anwender aus allen Branchen gemeint. Professionelle Fotografen oder Grafiker sollten sich besser nach anderen Modellen umschauen, wie der stark eingeschränkte Farbumfang beweist. Weder AdobeRGB noch sRGB werden vollständig abgedeckt, dafür wäre ein spezielles WCG- beziehungsweise RGB-LED-Backlight notwendig. Privatanwender betrifft diese Einschränkung allerdings kaum, zumal ohnehin nur die wenigsten Notebooks derartigen Anforderungen genügen.
Die gesteigerte Helligkeit hilft dabei, das Display im Außeneinsatz noch besser ablesen zu können. Eine matte Oberfläche ist bei den Profi-Modellen von Lenovo ohnehin Standard, sodass störenden Reflexionen wirksam vorgebeugt wird. Einzig bei direkter Sonneneinstrahlung verliert das Display den Kampf gegen seine Umgebung; wer das Notebook jedoch etwas von der Lichtquelle abwendet, kann selbst im Hochsommer ungestört im Freien arbeiten.
Eine weitere und schon oft genannte Schwäche von TN-Panels betrifft die Blickwinkelstabilität. Das ThinkPad T430 zeigt hier die gleichen Probleme wie viele andere Notebooks mit günstigen Displays: Vor allem vertikale Abweichungen führen zu stark verfälschten Farben und Kontrasten, die bis zur völligen Unkenntlichkeit des Bildinhaltes führen können. Als etwas großzügiger erweist sich der Bewegungsspielraum in horizontaler Richtung, ohne dabei aber mit einem IPS-Panel wie im kleineren ThinkPad X220 mithalten zu können.
Abschließend haben wir noch die Signalqualität des analogen VGA-Ports untersucht. Abgesehen von einem leichten Flimmern speziell bei hohen Auflösungen gibt es dabei nicht viel zu kritisieren, dennoch sollte der Nutzer nach Möglichkeit eine digitale Ausgabe bevorzugen.
Kaufinteressenten können beim ThinkPad T430 zwischen insgesamt 3 verschiedenen Prozessoren aus Intels aktueller Ivy-Bridge-Baureihe wählen. Während die günstigeren Ableger entweder auf den Core i5-3210M oder 3320M setzen, werkelt in unserem Testmodell die derzeit schnellste Dual-Core-CPU auf dem Markt, der Core i7-3520M. Alle genannten Prozessoren besitzen eine TDP von 35 Watt, den identisch spezifizierten Quad-Core i7-3612QM bietet Lenovo leider nicht an.
Auch mit nur zwei Rechenkernen stellt der 2,9 GHz schnelle Core i7-3520M beachtlichte Leistungsreserven bereit, die dank Turbo Boost bis 3,6 GHz (2 Kerne: 3,4 GHz) noch weiter ansteigen können. Mit den kleineren Core-i5-Modellen teilt sich der 3520M auch die Unterstützung der Hyper-Threading-Technologie, welche die parallele Abarbeitung 2 Threads pro Kern erlaubt. Als kleine Kompensation für seinen deutlich höheren Preis punktet der Core i7 dafür mit einem etwas größeren L3-Cache (4 MByte statt 3 MByte).
Für die Grafikausgabe zeigt sich je nach Modell entweder die integrierte HD Graphics 4000 oder eine Nvidia VS 5400M verantwortlich. Alle Notebooks mit der dedizierten Nvidia GPU - so auch unser Testmodell - können zusätzlich auf die Optimus Technik zur dynamischen Umschaltung beider Grafikkarten zurückgreifen.
Mit nur 4 GByte RAM (1x 4 GByte Micron DDR3-1600) scheint das Notebook für aktuelle Verhältnisse etwas dürftig ausgestattet, insbesondere in Hinblick auf die anhaltend niedrigen Speicherpreise. Auch die gewählte 500-GByte-Festplatte würden wir nicht gerade als großzügig bezeichnen, sollte aber ebenso wie der Arbeitsspeicher für die meisten Anwender ausreichend sein.
Prozessor
Obwohl es sich - wir erwähnten es bereits - bei Intels Core i7-3520M um den schnellsten Dual-Core-Prozessor handelt, den man momentan für Geld kaufen kann, fällt die Mehrleistung gegenüber den Sandy Bridge basierten Vorgängern relativ gering aus. Verglichen mit dem ThinkPad T420 (Core i7-2620M) beträgt der Vorsprung des neuen Modells nur etwa 12 Prozent. Im Single-Thread-Test des Cinebench R10 steigt der Score von 5438 auf 6074 Punkte, bei Multi-Threading von 11507 auf 12913 Punkte (jeweils 64 Bit).
Der Rückstand auf die Quad-Core-Ableger ist damit beträchtlich: Schon das kleinste Modell, der Core i7-3612QM, ist im Optimalfall fast 70 Prozent schneller. Dennoch erscheint es nachvollziehbar, dass Lenovo sich auf die nominell etwas schwächeren Zweikerner beschränkt. Zum einen sind es vor allem gut parallelisierte 3D-Renderer oder Video-Encoder, die die zusätzlichen Leistungsreserven weiterer Kerne sinnvoll ausnutzen können. Zum anderen dürfte selbst der sparsamste Quad-Core einen etwas höheren Energiebedarf aufweisen, obwohl er von Intel in der identischen TDP-Klasse (35 Watt) eingeordnet wurde.
Massenspeicher
Keine SSD, kein Flashspeicher-Cache, sondern einfach eine klassische Festplatte - in Anbetracht des Kaufpreises macht sich da leichte Enttäuschung breit. Immerhin handelt es sich bei der Hitachi Travelstar Z7K500 (Bauhöhe 7 Millimeter) um ein besonders schnelles Modell mit nur einem Platter, 32 MByte Cache und 7200 U/min.
Dies spiegelt sich in beachtlichen Übertragungsraten von knapp 100 MB/s im HD-Tune-Benchmark wieder, womit der Datenträger zumindest abseits der SSD-Konkurrenz einen Spitzenplatz einnimmt. Die Zugriffszeit von 18,1 Millisekunden ist dagegen ein unter mechanischen Festplatten typischer Wert, der faktisch einzig von der Drehzahl abhängt. Selbst günstige SSDs benötigen nur etwa 0,1 Millisekunden, was vor allem Zugriffe auf kleine Dateien beschleunigt. Wer das ThinkPad T430 mit einer SSD (180 GByte) erwerben möchte, muss hierzulande allerdings mit Onboard-Grafik und einem Core i5-3210M vorliebnehmen.
Möglich ist auch das T430 mit einer mSATA-SSD auszustatten. Dafür wird der Slot für das UMTS-Modem genutzt, dies dann nicht zusätzlich konfiguriert werden kann. Angeboten werden von verschiedenen Shops Modelle von 40-256GB Kapazität, unterschiedlicher Hersteller. Demnach sollte auch ein Upgrade in Eigenregie möglich sein. Getestet wurde der mSATA-Slot im Zusammenspiel mit einer optionalen SSD nicht.
System Performance
Ohne SSD und mit nur geringfügig verbesserter Prozessorleistung stagniert die Anwendungsleistung in etwa auf dem - keineswegs schlechten - Level des Vorgängermodelles. In den beliebten Benchmark-Suites von Futuremark konnten wie Scores von 8385 (PCMark Vantage) beziehungsweise 2430 Punkten (PCMark 7) ermitteln, die übrigens nahezu exakt dem identisch ausgestatteten 15-Zöller ThinkPad T530 entsprechen.
Im Alltag dürfte es schwer sein, Leistungsdifferenzen zum T420 auszumachen. Die Reserven des Prozessors sind allerdings ohnehin für praktisch alle Situationen ausreichend, einzig eine SSD mag sich der Nutzer gelegentlich wünschen. Die bei einer Festplatte unvermeidlichen Verzögerungen beim Start großer Anwendungen ließen sich dadurch erheblich reduzieren.
PCMark Vantage Result | 8385 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2430 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte und CAD-Performance
Mit der Bezeichnung Nvidia NVS 5400M werden die meisten Nutzer zunächst nicht viel anfangen können. Dahinter verbirgt sich die bekannte GeForce GT 630M aus dem Consumer-Bereich, welche allerdings minimal höher taktet und nicht speziell für professionelle Anwendungen vorgesehen ist.
Beide Karten können entweder auf dem 40-Nanometer-Chip GF108 oder dem neueren, bereits in 28 Nanometer produzierten GF117 basieren. In unserem Fall handelt es sich vermutlich um die GF108-Version, welche sich, abgesehen von einem etwas höheren Verbrauch, aber nicht von der GF117-Variante unterscheidet. Die NVS 5400M verfügt über 96 Shader-Einheiten (Fermi-Architektur), eine Kerntaktrate von 660 MHz (Boost bis 800 MHz) und ein 128 Bit breites Speicherinterface, welches beim T430 mit 1 GByte DDR3-VRAM (900 MHz) bestückt wurde.
Die NVS-Serie darf dabei allerdings nicht mit den teureren Quadro-Modellen gleichgesetzt werden, deren spezielle Treiber nochmals deutlich höhere Performancewerte in CAD-Software versprechen. Das zeigen auch unsere Benchmarks: Die NVS 5400M liefert sich in SPECviewperf 11 ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der GT 630M, ohne am Ende als klarer Sieger vom Platz zu gehen. Chancenlos ist dagegen die ältere NVS 4200M, die im letztjährigen T420/T420s zum Einsatz kam.
Lenovo ThinkPad T430 NVS 5400M, 3520M, Hitachi Travelstar Z7K500 HTS725050A7E630 | Lenovo ThinkPad T420s 4174-PEG NVS 4200M, 2640M, Intel SSD 320 Series SSDSA2BW160G3L | Asus N76VM-V2G-T1078V GeForce GT 630M, 3610QM, Seagate Momentus SpinPoint M8 ST1000LM024 | |
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SPECviewperf 11 | -23% | 3% | |
1920x1080 Siemens NX | 2.32 | 2.06 -11% | 2.09 -10% |
1920x1080 Tcvis | 0.88 | 0.84 -5% | 0.88 0% |
1920x1080 SolidWorks | 7.86 | 5.09 -35% | 7.16 -9% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 1.15 | 1.12 -3% | 1.14 -1% |
1920x1080 Maya | 7.9 | 5.41 -32% | 10.82 37% |
1920x1080 Lightwave | 12.58 | 9.97 -21% | 15.38 22% |
1920x1080 Ensight | 11.31 | 5.77 -49% | 11.07 -2% |
1920x1080 Catia | 4.53 | 3.14 -31% | 3.97 -12% |
Ähnliches gilt für die Leistung in klassischen 3D-Benchmarks wie dem 3DMark 11. Im Performance Preset erzielte unser Testkandidat 1263 Punkte, was auf einem Niveau mit GT-630M-Notebooks liegt. Wie ihr GeForce Pendant siedelt sich die Karte damit nur in der unteren Mittelklasse aktueller Grafiklösungen an.
3DMark 03 Standard | 22733 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 18021 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9170 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5205 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1263 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für eine genauere Einordnung der NVS 5400M wollen wir nun noch einen Blick auf einige Spiele werfen, auch wenn diese kaum zum Haupteinsatzgebiet eines ThinkPads zählen dürften.
Die hohe native Displayauflösung von 1.600 x 900 Pixeln überfordert die Leistungsreserven des Notebooks in den meisten aktuellen Spielen deutlich. Titel wie Dirt Showdown, Anno 2070 oder Deus Ex: Human Revolution werden nur mit 1366 x 768 Bildpunkten und mittleren Details uneingeschränkt flüssig dargestellt. Werden wie in Alan Wake besonders hohe Anforderungen an die Grafikleistung gestellt - dies betrifft ebenso Spiele wie Battlefield 3 oder Risen 2 - muss sich der Spieler teils auch mit noch niedrigeren Einstellungen begnügen. Prinzipiell lässt sich mit der NVS 5400M, ebenso wie mit der vergleichbar schnellen GeForce GT 630M, aber jeder moderne Titel ruckelfrei spielen. Wer dabei allerdings auch die bestmögliche Optik erwartet, sollte sich mindestens nach einer GeForce GT 650M oder schneller umsehen - solche Kunden spricht das T430 definitiv nicht an.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 118.7 | 48 | ||
Anno 2070 (2011) | 96 | 38.8 | 24.6 | |
Alan Wake (2012) | 32 | 19.9 | ||
Dirt Showdown (2012) | 78 | 52.1 | 32.2 |
Geräuschemissionen
Wie schon beim Vorgängermodell ist der Lüfter des T430 dauerhaft aktiv, produziert im Leerlauf jedoch lediglich leise 32,2 dB(A). Vor allem aber ist der Geräuschpegel absolut konstant und steigt auch beim Surfen, einer Videowiedergabe oder leichtem Multitasking nicht weiter an. Einzig Zugriffe auf die Festplatte werden von einem hörbaren Klackern begleitet, welches besonders empfindlichen Nutzern störend auffallen könnte.
Auch unter Last zeigt sich das ThinkPad von seiner besten Seite. Zwar bleibt es mit 35,6 dB(A) im 3DMark 06 nicht ganz so leise wie das T420, doch musste dieses dafür auf eine dedizierte Grafikkarte verzichten. Bei den 2011er Konkurrenten Dell Latitude E6420 und HPs EliteBook 8460p konnten wir teils erheblich höhere Lärmpegel messen, die das T430 nicht einmal in unserem Stresstest erreicht. Bereits nach wenigen Sekunden im Leerlauf fällt der Lüfter zudem wieder auf ein niedrigeres Drehzahlniveau zurück.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.2 / 32.2 / 32.2 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
DVD |
| 35.6 / dB(A) |
Last |
| 35.6 / 38.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Seine geringe Lautstärke erkauft sich das ThinkPad mit einem sehr zurückhaltend agierenden Kühlsystem, was zu einer dementsprechend starken Temperaturentwicklung führt. Im Leerlauf merkt der Nutzer davon zunächst wenig: Trotz sommerlicher Testbedingungen bleibt das Gehäuse mit durchschnittlich 31 Grad Celsius recht kühl, was auch den Einsatz auf den Oberschenkeln erlaubt.
Dieses Bild ändert sich drastisch, wenn wir die vollen Leistungsreserven abfragen. An mehreren Stellen auf Ober- wie Unterseite übertreffen die Oberflächentemperaturen die 50-Grad-Marke, selbst die Durchschnittswerte fallen mit 42 bis 46 Grad Celsius sehr hoch aus. Als besonders kritisch erachten wir die linke Seite der Handballenauflage, deren enorme Erwärmung die Benutzbarkeit des gesamten Notebooks stark einschränkt. Derartig hohe Temperaturen treten allerdings lediglich bei synthetischen Auslastungsprogrammen wie Prime95 und FurMark auf.
Im Gehäuseinneren haben auch Prozessor und Grafikkarte mit ihrer Abwärme zu kämpfen. Der Core i7-3520M pendelte sich nach etwa einer Stunde im Stresstest bei circa 100 Grad Celsius ein, hielt dabei aber eine hohe Taktrate von 3,1 - 3,2 GHz. Bei der NVS 5400M konnten wir etwas niedrigere Temperaturen um 92 Grad Celsius beobachten, dennoch kam es periodisch zu leichtem Throttling bis auf ungefähr 500 MHz. Auch hier gilt: In der Praxis besteht diese Einschränkung nicht.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 55.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 31.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-16 °C).
Lautsprecher
Wie üblich besitzen die Lautsprecher eines Business-Notebooks mehr oder weniger Alibi-Funktion, deren praktischer Nutzen sich meist auf die Wiedergabe von Sprache und Systemsounds beschränkt. Für diesen Zweck sind die Stereo-Boxen des T430 vollkommen ausreichend, darüber hinaus genügt die Soundqualität jedoch keinen besonderen Ansprüchen. Bässe fehlen nahezu vollständig und der Maximalpegel erreicht nur Zimmerlautstärke, dafür wirkt der Mitten- und Hochtonbereich recht ausgewogen. Insgesamt empfiehlt sich dennoch der Anschluss externer Lautsprecher oder Kopfhörer, wofür ein qualitativ guter Klinke-Ausgang bereitsteht. Moderne Receiver können alternativ auch über den DisplayPort (plus Adapter auf HDMI) angebunden werden.
Energieaufnahme
Dank Nvidias Optimus Technik sollte sich die zusätzliche Grafikkarte, früher oftmals einer der Hauptgründe für einen hohen Leerlaufverbrauch, eigentlich nicht negativ bemerkbar machen. Die Betonung liegt dabei auf "eigentlich", denn trotz vielfältiger Energiesparfeatures erstaunt das T430 mit einer unerwartet hohen Leistungsaufnahme von 10,2 bis 17,6 Watt - etwa 4 bis 5 Watt mehr als der Vorgänger.
Unter Last erweist sich das ThinkPad ebensowenig als Kostverächter. Bereits im 3DMark 06 benötigt das Notebook durchschnittlich 72,3 Watt, in unserem Stresstest werden daraus gar happige 84 Watt. Für einen 14-Zöller mit Dual-Core-Prozessor und Mittelklasse-Grafikkarte erscheint uns das ausgesprochen viel, ohne dass wir die Ursache dafür aber direkt benennen könnten. Die These, dass die verbaute NVS 5400M noch auf dem alten 40-Nanometer-Chip GF108 basiert, wird dadurch allerdings weiter untermauert. Lenovo scheint sich der hohen Leistungsaufnahme bewusst zu sein und hat mit einem 90-Watt-Netzteil entsprechend vorgesorgt. Dennoch konnten wir beobachten, dass das T430 unter Volllast zusätzliche Energie aus dem Akku entnimmt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.7 Watt |
Idle | 10.2 / 15.6 / 17.6 Watt |
Last |
72.3 / 84 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Unser Testmuster besitzt den großen 9-Zellen-Akku mit enormen 94 Wattstunden, während sich andere Modelle der Serie mit nur 6 Zellen und 57 Wattstunden begnügen müssen. Zusätzlich bietet Lenovo noch einen Akku-Slice mit ebenfalls 94 Wattstunden an, der uns für diesen Test aber nicht zur Verfügung stand.
Durch seine hohe Leistungsaufnahme verschenkt das ThinkPad einen Teil dieses Potentials, erreicht aber dennoch exzellente Laufzeiten. Im Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule und Nvidia GPU aus) hält das T430 fast 10 Stunden mit nur einer Akkuladung durch.
In einem realistischeren Szenario mit praxistauglicher Displayhelligkeit (rund 150 cd/m²), aktiviertem WLAN und leichtem Webbrowsing inklusive Videowiedergabe sind noch immer 6 Stunden und 29 Minuten möglich. Erstaunlich ist jedoch, dass sich das größere T530 mit identischer Ausstattung in unserem Test als deutlich ausdauernder erwies.
Wer häufig unterwegs mit seinem Notebook arbeitet und dabei die maximale Leistungsfähigkeit benötigt, darf sich freuen: Weder Prozessor noch Grafikkarte werden im Akkubetrieb eingebremst. Eine Steckdose sollte man trotzdem besser in der Nähe behalten, denn 3D-Anwendungen wie der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule und Nvidia GPU an) saugen den Energiespeicher in etwas mehr als 2 Stunden leer. Beim Ladevorgang ist Geduld gefragt: Erst nach über 3 Stunden ist die Kapazität zu etwa 95 Prozent wiederhergestellt.
Große Überraschungen hatten wir vom neuen Lenovo ThinkPad T430 bereits vor Beginn unseres Tests nicht erwartet. Gerade die ThinkPad Serie erfreut sich einer umfangreichen Stammkundschaft, die der Hersteller nicht mit allzu großen Änderungen verschrecken möchte. Dennoch ist es gelungen, das Vorgängermodell T420 vorsichtig weiterzuentwickeln, ohne dass das Notebook seine bewährten Qualitäten eingebüßt hätte.
Dies beginnt mit dem klassischen Gehäuse der Baureihe. Einen Preis für besondere Schönheit oder allerfeinste Verarbeitungsqualität gewinnt dieses nach heutigen Standards zwar nicht mehr, doch überzeugt die solide und praxisorientierte Bauweise noch immer mit Vorzügen, die so manches edle Aluminium-Chassis der Konkurrenz nicht bieten kann. Endlich muss das ThinkPad auch nicht mehr auf USB 3.0 verzichten, wenngleich Lenovo die Anschlusspositionierung nochmals überdenken sollte.
Im Produktiveinsatz begeistern die exzellenten Eingabegeräte, obwohl wir im Vorfeld bezüglich der neuen Chiclet-Tastatur so unsere Bedenken hatten. Hinzu kommen vor allem für Geschäftskunden wichtige Details wie integriertes UMTS sowie verschiedene Sicherheits-Features - doch kennen wir all dies bereits vom Vorgänger. Aus Leistungssicht macht das T430 ebenfalls keinen besonders großen Schritt nach vorne, dennoch überrascht die unerwartet hohe Leistungsaufnahme. Dies führt dazu, dass die Laufzeiten trotz enormer Akkukapazität ein wenig enttäuschen - allerdings auf sehr hohem Niveau. Auch die Temperaturen fallen vergleichsweise hoch aus, da das Kühlsystem auf eine möglichst geringe Geräuschentwicklung optimiert wurde.
Für ein kommendes ThinkPad T440 würden wir uns wünschen, dass Lenovo die angesprochenen Kritikpunkte angeht und endlich ein hochwertigeres Display anbietet. Ansonsten stellt das T430 eine solide Evolution dar, die für die kommende Konkurrenz von HP (EliteBook 8470w) und Dell (Latitude E6430) gut gerüstet ist.