Test Sony Vaio SV-S13A1Z9E/S Notebook
"Nur das Beste ist gut genug." Business-Kunden, die genau diesen Anspruch an ihr mobiles Arbeitsgerät stellen, sind die angepeilte Zielgruppe der Vaio-S-Serie von Sony.
Der Einstieg in diese Welt beginnt bereits bei etwas über 800 Euro - deutlich weniger als man für die in der Regel mindestens doppelt so teuren Modelle der Z-Reihe auf den Tisch legen muss. Allerdings: Wer bei der Ausstattung in die Vollen geht, kann den Kaufpreis leicht vervielfachen.
So geschehen bei unserem Testkandidaten, dem Vaio SVS-13A1Z9E/S. Mit fast 3000 Euro ist dieses das derzeit teuerste Notebook aus Sonys Produktpalette. Soviel ist klar: Für eine derartige Summe erwartet man die Crème de la Crème aktueller Hardwarekomponenten - und dürfte nicht enttäuscht werden.
Als Hauptprozessor dient Intels schnellster Dual-Core i7-3520M, dem enorme 12 GByte Hauptspeicher sowie eine Nvidia GeForce GT 640M LE zur Seite stehen. Stattliche 512 GByte Flashspeicher beeindrucken ebenso wie das integrierte UMTS- und LTE-Modul, dazu gibt es noch einen BD-Brenner und ein mattes 13,3-Zoll-Display.
Etwaige Konkurrenz hat das Vaio in dieser Preisklasse praktisch nicht zu fürchten. Egal ob Lenovos ThinkPad X1, das Dell Latitude E6320/E6330 oder Toshibas Tecra R840: Mit Sonys Feuerwerk an High-End-Hardware kann kaum eine dieser Alternativen mithalten.
In seinem dunkelgrauen Dress aus Magnesium und Kohlefaser mimt das Vaio SV perfekt den gutsituierten Manager im Maßanzug. Von außen dürfte kaum jemand den exorbitanten Wert des Notebooks erkennen - wohl auch besser so, speziell wenn das Gerät als Begleiter für Geschäftsreisen dienen soll. Nur wenige Details wie das glänzende Vaio Logo auf Displayrückseite sowie Handballenauflage setzen kleine Akzente, ansonsten ist das Design vor allem dezent und auch ein wenig langweilig. Dem hochwertigen Ersteindruck tut dies indes keinerlei Abbruch.
Gegenüber unserem letzten Test wurde das Gehäuse leicht modifiziert. Die Abmaße betragen nun 22,8 x 331 x 225 Millimeter bei einem Gewicht von etwa 1,7 Kilogramm, womit das Vaio etwas dicker und schwerer als vergleichbar große Ultrabooks daherkommt. Eine exzellente Mobilität ist unserer Meinung nach dennoch gegeben, da beispielsweise ein MacBook Pro 13 bereits mehr als 2 Kilogramm auf die Waage bringt.
Stichwort Apple: An die Qualität eines Unibody-Gehäuses kommt das Vaio leider nicht ganz heran. Während Sony die Verarbeitung von Kanten und Materialübergängen nahezu perfekt gelungen ist, besteht insbesondere bei der Stabilität des Displays noch ein wenig Verbesserungspotential. Wer den Deckel des Notebooks einhändig am äußersten Rand öffnet, kann ein leichtes Verwinden desselben beobachten. Die präzise arbeitenden Scharniere bieten einen angenehmen Widerstand, schwingen bei starken Erschütterungen aber einige Millimeter mit.
An der Basiseinheit lassen sich hingegen nur wenige Details kritisieren. Starken Druck pariert das Gehäuse, ohne mit der Wimper zu zucken, allerdings könnte auch hier die Verwindungssteifigkeit noch weiter optimiert werden. Trotz insgesamt sehr guter Leistungen setzen da andere den Maßstab, zum Beispiel das Dell XPS 13.
Besondere Highlights suchen wir bei der Schnittstellenausstattung zwar vergeblich, doch deckt das Gebotene die meisten alltäglichen Bedürfnisse ab. Von den insgesamt 3 USB-Ports beherrschen nunmehr zwei den schnellen SuperSpeed-Standard alias USB 3.0, der Bruttodatenraten von bis zu 4 GBit/s erlauben soll. Bei 80 MB/s erreichte der von uns getestete Stick (Corsair Flash Voyager 32 GByte) leider sein Limit, für noch höhere Geschwindigkeiten wäre eine externe SSD vonnöten. Gegenüber den per USB 2.0 möglichen 30 MB/s ist jedoch auch dies eine enorme Steigerung.
Per VGA und HDMI lassen sich bis zu zwei externe Monitore betreiben. Da ein moderner DisplayPort-Ausgang fehlt, können je nach Monitor allerdings Probleme mit Auflösungen von mehr als 1920 x 1200 Pixeln auftreten. Weitere Anschlussmöglichkeiten bietet das Vaio mit GBit-LAN, zwei Kartenlesern (SD, SDHC, SDXC, MS Pro/Duo) sowie dem üblichen Audioanschluss im Klinke-Format (Kopfhörer/Mikrofon kombiniert).
Bis auf diesen sowie den BD-Brenner befinden sich alle Ports dicht gepackt auf der rechten Gehäuseseite, was bei besonders breiten Steckern zu Platzproblemen führen könnte. Zudem wird eine möglichst unauffällige Führung von starren Monitor- oder Netzwerkkabeln merklich erschwert - eine Positionierung dieser Anschlüsse auf der Rückseite würde uns besser gefallen.
Kommunikation
Mittels eines Intel Centrino Advanced-N 6235 WLAN-Adapters verbindet sich das Notebook drahtlos zu Netzwerken nach IEEE 802.11a/b/g/n. Damit werden neben dem gewöhnlichen 2,4-GHz-Band auch Funkverbindungen mit einer Frequenz von 5 GHz unterstützt, was bei den meisten günstigeren Modulen nicht der Fall ist. Die maximale Bruttodatenrate beim Senden und Empfangen beträgt 300 MBit/s (2x2).
Der per Mini-PCIe angebundene Adapter bietet nicht nur WLAN samt Features wie Wireless Display, sondern besitzt ebenfalls Bluetooth-Funktionalität in der aktuellen Version 4.0. Überdies hat Sony ein WWAN-Modul (Sierra MC7710) verbaut, welches neben UMTS/HSPA+ auch bereits den High-Speed-Standard LTE (bis zu 50/100 MBit/s Up/Down) beherrscht.
Obwohl der Hersteller vollmundig eine HD-Webcam mit "Exmor for PC" bewirbt, hat uns die Bildqualität etwas enttäuscht. Trotz 1,3 Megapixeln Auflösung zeigen Foto- und Videoaufnahme nur wenige Details, sichtbares Rauschen und eine geringe Bildschärfe. Etwas bessere Leistungen liefert das integrierte Mikrofon ab, insgesamt sind beide Komponenten aber nur für den Einsatz bei Videochats oder Ähnlichem zu empfehlen.
Sicherheit
Neben einem Fingerabdruckscanner für eine gesicherte Benutzeranmeldung wird das Vaio ab Werk auch mit einem TPM-Chip (TCG 1.2) sowie einer Jahreslizenz für Intels Anti-Theft Service ausgeliefert. Nach einem Diebstahl des Notebooks kann der Nutzer damit sein System aus der Ferne sperren und so verhindern, dass sensible Daten in falsche Hände geraten.
Zubehör
Ungeachtet des hohen Preises fällt der Lieferumfang recht spärlich aus. Neben dem Notebook samt integriertem Akku und 90-Watt-Netzteil liefert der Hersteller lediglich noch diverse Broschüren sowie ein Staubtuch mit.
Das Betriebssystem, Windows 7 Professional 64 Bit, wurde von Sony bereits vorinstalliert und mit allen Treibern sowie einigen Programmen bestückt. Darunter befinden sich unter anderem die Starter-Edition von Microsoft Office 2010, eine Testversion von McAfee Internet Security sowie diverse Sony Dienstprogramme.
Wartung
Nach dem Lösen zweier Schrauben lässt sich die großflächige Wartungsklappe auf der Unterseite öffnen. Neben dem integrierten Akku findet sich hier auch das WLAN-Modul, der Arbeitsspeicher sowie der SSD-Verbund. Obwohl alle genannten Komponenten gut erreichbar und damit leicht zu wechseln wären, fällt das Aufrüsten eher schwer: Beim Arbeitsspeicher wurde bereits die maximale Kapazität verbaut, der SSD-Anschluss ist proprietär.
Garantie
In Anbetracht der beträchtlichen Schadenshöhe im Falle eines möglichen Defektes sollte der Käufer überlegen, zusätzlich zur 1-jährigen Basisgarantie ein weiteres Service-Paket zu ordern. Für insgesamt 3 Jahre Abhol- und Reparaturservice wird in Sonys Online-Shop ein Betrag von 129,90 Euro fällig, ein Paket mit 4 Jahren Laufzeit und zusätzlicher Unfallgarantie schlägt mit 349,90 Euro zu Buche.
Tastatur
Die von anderen Modellen wie dem VPC-SA3X9E bekannte Chiclet-Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung fügt sich nahtlos in die Basiseinheit des Notebooks ein. Der schwarze Kunststoff überzeugt mit einer hochwertigen, leicht gummierten Haptik und bietet trotz seiner glatten Oberfläche einen hohen Grip auf den rund 15 x 15 Millimeter großen Buchstaben. Auf einen Ziffernblock muss aus Platzgründen leider verzichtet werden, dafür gibt es oberhalb der Tastatur drei praktische Schnelltasten (Diagnose-Software Vaio Care, Browser, Start einer vordefinierten Anwendung).
An dem ausgezeichneten Schreibgefühl hat sich gegenüber unserem letzten Test nichts geändert. Alle Tasten federn bis in die Randbereiche absolut präzise und besitzen einen gut abgestimmten Druckpunkt, der dem Nutzer ein exaktes Feedback über jede Eingabe liefert. Bei besonders energischem Tippen stört uns allerdings ein helles, leises Klappern, welches den tollen mechanischen Eindruck etwas trübt. Dieser minimale Kritikpunkt ändert jedoch nichts daran, dass sich die Qualität der Tastatur insgesamt auf einem außerordentlich hohen Niveau bewegt.
Touchpad
Ungewöhnlich: Ein derart breites Touchpad im Format von 11,8 x 6,2 Zentimeter hat wahrlich Seltenheitswert. In der Praxis weiß man diese Größe schnell zu schätzen, kann der Mauszeiger doch ohne Absetzen des Fingers von einer Seite bis zur anderen bewegt werden. Die fein strukturierte Eingabefläche des von Synaptics stammenden Pads bietet nicht nur gute Gleiteigenschaften, sondern auch eine ebenso vorbildliche Präzision. Selbstverständlich werden verschiedenste Multitouch-Gesten wie Pinch-Zoom oder das Blättern mit zwei Fingern unterstützt.
Normalerweise sind wir keine Anhänger von Maustasten, welche direkt in den unteren Rand des Touchpads integriert wurden. In diesem Fall müssen wir allerdings den knackigen Druckpunkt und die mustergültige Verarbeitungsqualität dieser Lösung loben, zudem bewegt sich der Mauszeiger während eines Klicks nicht ungewollt von der Stelle (anders als zum Beispiel beim Lenovo U300s).
Verglichen mit den Modellen der Z-Serie ist das Display des Vaio SV um 0,2 Zoll größer (13,1 zu 13,3 Zoll) und zudem ausschließlich in der WXGA++-Auflösung von 1600 x 900 Bildpunkten erhältlich. Daraus resultiert eine Pixeldichte von hohen 138 dpi, was zwar einerseits die Lesbarkeit erschwert, andererseits aber trotz kompakter Notebookabmessungen für eine großzügige Arbeitsfläche sorgt.
Obwohl bei einem Display mit matter Oberfläche bereits eine mittlere Helligkeit für die meisten Situationen ausreicht, sind wir von den maximal erreichten 225 cd/m² leicht enttäuscht. Das Vorgängermodell war noch etwa 10 Prozent heller und auch ein wenig gleichmäßiger ausgeleuchtet.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 228 cd/m²
Kontrast: 188:1 (Schwarzwert: 1.21 cd/m²)65.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
89.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
70.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Dank eines auf 1,21 cd/m² verringerten Schwarzwertes fällt dafür der Kontrast mit 188:1 einen Hauch besser aus, auch wenn beide Werte nur auf dem Niveau von Einstiegsgeräten liegen. Dem Kaufpreis von fast 3000 Euro in unserer Ausstattungsvariante erscheint das eingesetzte TN-Panel (Sony SNY06FA) jedenfalls nicht angemessen. Zum Vergleich: Das sogar etwas günstigere Vaio VPC-Z21Q9E/B glänzte in unserem Test mit einem Kontrastverhältnis von weit über 1000:1.
Ähnliches gilt für die Farbdarstellung: Während das FullHD-Panel der Z-Serie sogar den AdobeRGB-Raum nahezu vollständig abdeckt, scheitert unser Testkandidat bereits an sRGB. Anwender, die regelmäßig und professionell mit Bildbearbeitungs- oder Grafikprogrammen arbeiten, werden allerdings ohnehin mehrheitlich auf einen externen Monitor zurückgreifen. Für die Office-, Multimedia- oder Spielenutzung ist diese Einschränkung hingegen kaum relevant.
Im Außeneinsatz hilft die matte Displayoberfläche dabei, dass die Anzeige trotz der nur durchschnittlichen Helligkeit gut ablesbar bleibt. Einzig bei direkter Sonneneinstrahlung muss das Vaio die Segel strecken - mit einem kräftigeren LED-Backlight, welches mindestens 250 bis 300 cd/m² stemmt, wäre ein noch besseres Abschneiden möglich. Der Benchmark ist hier das enorm leuchtstarke Samsung 900X3B.
Bei der Blickwinkelstabilität krankt das Display an den gleichen Problemen wie jedes andere, qualitativ nur zweitklassige TN-Panel. Wie üblich fällt der Bewegungsspielraum seitlich noch relativ großzügig aus, ist dafür aber in der Vertikalen stark eingeschränkt. Bereits geringe Abweichungen von der Senkrechten führen zu einer sichtbaren Kontrastverfälschung, der nur durch ein stetiges Nachjustierden des Anstellwinkels entgegengewirkt werden kann.
Abschließend wollen wir noch auf das stark flimmernde Bild des analogen VGA-Ausganges aufmerksam machen. Sofern die Möglichkeit besteht, auf den digitalen HDMI-Anschluss zurückzugreifen, sollte dieser in jedem Fall bevorzugt werden.
Während der Trend bei anderen Herstellern dahin geht, immer dünnere Notebooks zu bauen und diese mit sparsamen ULV-Komponenten zu bestücken, setzt Sony beim Vaio SV auf reguläre Prozessoren der 35-Watt-Klasse.
Obwohl mit dem Core i7-3612QM mittlerweile auch ein entsprechender Quad-Core verfügbar wäre, beschränkt sich der Hersteller auf die Dual-Core-Modelle der aktuellen Ivy-Bridge-Generation. Bei unserem Topmodell der Serie kommt der derzeit schnellste Zweikerner auf dem Markt zum Einsatz, der Core i7-3520M. Die in 22 Nanometer gefertigte CPU taktet mit hohen 2,9 GHz (Turbo bis 3,6 GHz) und besitzt Hyper-Threading-Support, um so bis zu 4 Threads parallel bearbeiten zu können. Dieses und weitere Features wie die AES- oder AVX-Erweiterung kennen wir bereits vom Vorgänger Sandy Bridge.
Der Prozessor teilt sich seinen 4 MByte großen L3-Cache zusammen mit einer integrierten Grafikeinheit, die auf den Namen HD Graphics 4000 hört. Diese übernimmt im Leerlauf oder bei anspruchslosen Multimedia-Aufgaben die Arbeit, während unter 3D-Last automatisch per Optimus die Nvidia GeForce GT 640M LE zugeschaltet wird.
Mit enormen 512 GByte Flashspeicher und ebenso stattlichen 12 GByte RAM untermauert das Notebook seinen High-End-Anspruch. Der Arbeitsspeicher verteilt sich dabei auf fest integrierte 4 GByte sowie ein zusätzliches 8-GByte-Modul DDR3L-1333 im Dual-Channel-Betrieb. DDR3L unterscheidet sich von gewöhnlichem DDR3-Speicher durch eine geringere Betriebsspannung von in diesem Fall nur 1,28 Volt, was zu einer Absenkung der Leistungsaufnahme führt.
Prozessor
Eigentlich sollte der Verzicht auf ULV-Hardware die Leistung des Notebooks befügeln, was allerdings nur mit kleinen Einschränkungen gelingt. Der bei voller Auslastung maximal mögliche Turbo Boost von 3,4 GHz wird bereits nach wenigen Sekunden auf die Basistaktrate von 2,9 GHz zurückgefahren. Im Cinebench R11.5 erzielt der Core i7-3520M damit nur 3,0 Punkte, was etwa 15 Prozent des Potentials der CPU verschenkt. Ungeachtet dessen sollte dies reichen, um das schnellste ULV-Modell, den Core i7-3667U, noch immer knapp zu schlagen.
Keine Probleme konnten wir in Single-Thread-Benchmarks beobachten. Hier hält der Prozessor stabil einen Takt von 3,5 bis 3,6 GHz und liefert dementsprechend hervorragende Ergebnisse ab. Mit 6191 Punkte im Cinebench R10 (alles 64 Bit) bleibt das Vaio nur einen Wimpernschlag hinter Notebooks mit Intels sündhaft teurer Extreme Edition Core i7-3920XM zurück. Auch im Akkubetrieb ändert sich an diesen Leistungswerten nichts.
Massenspeicher
Bereits die schiere Menge von 512 GByte ist mehr als beeindruckend: Allein für den Raid-0-Verbund aus zwei Samsung SSDs (MZRPC512HAFU-000SO) mit je 256 GByte Speicherplatz verlangt Sony einen Aufpreis von 1070 Euro gegenüber dem Basismodell mit 320-GByte-Festplatte.
Vermutlich dürften die beiden Laufwerke, die wir bereits aus dem Vaio VPC-Z23N9E/B kennen, auf dem Controller der Samsung-PM830-Serie basieren. Genauere Informationen konnten wir leider nicht herausfinden. Soviel steht fest: Die jeweils per SATA-III angebundenen SSDs erzielen eine Performance, die praktisch jeden Konkurrenten bis hin zu ausgewachsenen DTR-Boliden vom Platz fegt. Im CrystalDiskMark konnten wir eine sequentielle Übertragungsrate von 844 MB/s beim Lesen und 712 MB/s beim Schreiben ermitteln. Auch bei verteilten Zugriffen lieferen die Datenträger eine phänomenale Performance ab, wenngleich ein Raid-Verbund technisch bedingt erst ab einer gewissen Dateigröße zu skalieren beginnt (Stichwort Stripe-Size).
System Performance
Vor allem die schnellen SSDs tragen dazu bei, dass unser Testkandidat im PCMark Vantage mit 14496 Punkten einen neuen Bestwert für Dual-Core-Notebooks aufstellt. Auch im neueren PCMark 7 schneidet das Vaio exzellent ab und erreicht 3745 Punkte. In dieser Leistungsklasse wird selbst die Luft für so manchen Gaming-Boliden langsam eng.
Bei solchen Werten verwundert es nicht, dass sich das Notebook auch im Alltag als überaus ansprechfreudig und performant erweist. Obwohl bestimmte Aufgaben wie Video-Transcoding mit einem Quad-Core-Prozessor noch weiter an Geschwindigkeit zulegen könnten, sind die Leistungsreserven des Core i7-3520M für praktisch alle Anwendungsfälle mehr als ausreichend. Besonders beeinruckend ist der extrem schnelle Bootvorgang: Bereits etwa 13 Sekunden nach dem Einschalten ist der Desktop zu sehen und ohne weitere Verzögerungen benutzbar.
PCMark Vantage Result | 14496 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3745 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Die Nvidia GeForce GT 640M LE ist ein echtes Novum für uns, hatten wir bislang doch nur die reguläre GT 640M in unserem Testlabor. Von dieser unterscheidet sich die LE-Version nur durch eine etwas geringere Kerntaktrate von 500 MHz (Turbo bis 570 MHz, GT 640M: 625 - 709 MHz), alle weitere technischen Daten bleiben bestehen. Beide Karten basieren auf dem 28-Nanometer-Kepler-Chip GK107, welcher über 384 Shadereinheiten sowie DirectX-11-Unterstützung verfügt. Das 128 Bit breite Speicherinterface wurde vom Hersteller mit 2 GByte DDR3-VRAM bestückt, was auch für anspruchsvolle 3D-Spiele und -Anwendungen mehr als genug sein sollte.
Gegenüber der GT 640M sinkt die Leistung entsprechend der geringeren Taktrate um etwa 25 Prozent. Der resultierende 3DMark-11-Score (Performance-Preset) liegt mit 1365 Punkten sogar leicht unter der GeForce GT 635M im Asus N55SL, die noch auf den GF116 der älteren Fermi-Architektur setzt. Verglichen mit der Radeon HD 6630M des Vorgängermodelles ist die neue Karte hingegen fast 35 Prozent schneller. Wie bei der CPU wird auch die GPU-Leistung im Akkubetrieb nicht gedrosselt.
3DMark 03 Standard | 22952 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15077 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8543 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5528 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1365 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Wie bei jeder neuen Karte haben wir auch im Falle der GeForce GT 640M LE einen besonders ausführlichen Blick auf die Spiele-Performance geworfen, obwohl diese bei einem Business-Notebook wie dem Vaio SV von eher untergeordneter Bedeutung ist.
Je nach Alter und grafischem Anspruch des Spieles reicht die zur Verfügung stehende Leistung, um in den meisten Fällen eine Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten bei mittleren bis hohen Details flüssig zu bewältigen. Titel wie Fifa 12 oder Diablo 3 (ohne glatte Schatten) werden sogar in 1920 x 1080 und maximalen Einstellungen ruckelfrei dargestellt, was unter aktuellen Spielen allerdings der Ausnahmefall ist.
Eine etwas andere Situation herrscht dagegen in Battlefield 3, Alan Wake oder Risen 2. Diese drei besonders hardwarelastigen Shooter beziehungsweise Rollenspiele sind nur in deutlich niedrigeren Settings (1024 x 768 Pixel, niedrige Details) ohne Einschränkungen spielbar.
Die bereits in den synthetischen 3DMark-Benchmarks festgestellte Leistungsdifferenz von etwa 25 Prozent zwischen der GeForce GT 640M und ihrer LE-Variante bestätigt sich auch in den von uns getesteten Spielen. Ein vergleichbar schnelles AMD-Modell wäre die Radeon HD 6770M (baugleich mit der 7690M XT), welche allerdings noch in 40 Nanometer produziert wird und dadurch einen höheren Verbrauch aufweist.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 58.4 | 37.5 | 19.1 | 6.6 |
Dirt 3 (2011) | 144.4 | 70.4 | 51.1 | 16.8 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 89.3 | 47 | 19.1 | |
F1 2011 (2011) | 91 | 66 | 48 | 17 |
Fifa 12 (2011) | 308.1 | 171 | 126.2 | 82.7 |
Battlefield 3 (2011) | 38.1 | 24.6 | 20.3 | 8.9 |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 49.2 | 34.3 | 26.3 | 12.9 |
Anno 2070 (2011) | 90.4 | 40.5 | 25.1 | 13.4 |
Alan Wake (2012) | 42 | 25.2 | 11.2 | |
Mass Effect 3 (2012) | 60 | 39.1 | 26.4 | |
Risen 2: Dark Waters (2012) | 39.1 | 25.1 | 20.3 | 10.3 |
Diablo III (2012) | 98.6 | 65.3 | 57.7 | 42.5 |
Dirt Showdown (2012) | 73.8 | 55.1 | 36.1 | 13.4 |
Max Payne 3 (2012) | 33.3 | 30.9 | 13.3 | 10.4 |
Geräuschemissionen
Trotz seiner starken Hardware agiert das Vaio im Alltag nahezu lautlos. Zwar ist der Lüfter selbst im sogenannten "Stamina"-Modus dauerhaft aktiv, doch läuft er mit einer so geringen Drehzahl, dass der entstehende Lärmpegel 30,5 bis 32,1 dB(A) nicht überschreitet. Aus einem üblichen Sitzabstand von 50 Zentimetern ist das Notebook damit im Leerlauf vom Nutzer kaum wahrzunehmen. Dank SSD entfallen auch störende Zugriffsgeräusche auf die Festplatte vollständig.
Werden Prozessor und Grafikkarte stärker gefordert, steigt die Lautstärke stark an. Bereits im 3DMark 06 messen wir 41,8 dB(A), bei paralleler Belastung mit Prime95 und FurMark werden sogar 47,6 dB(A) erreicht. Obwohl der Lüfter ein gleichmäßiges und angenehm tieffrequentes Geräusch von sich gibt, ist uns dieser Pegel auf Dauer einfach zu laut. Praktisch dürfte man derartige Werte allerdings nur in Ausnahmefällen erleben, zumal dieser Test bei sommerlichen Temperaturen von etwa 24 Grad Celsius stattfand.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 30.8 / 32.1 dB(A) |
HDD |
| 30.5 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 41.8 / 47.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Optimus und andere Stromsparmechanismen sorgen dafür, dass die Erwärmung im Leerlauf erfreulich gering ausfällt. Die Gehäusetemperaturen liegen auf Ober- wie Unterseite nur 4 bis 5 Grad Celisus über der Umgebungstemperatur und steigen auch bei einfachen Arbeiten kaum weiter an.
Unter Volllast konzentriert sich die Hitze im Bereich des Luftauslasses, der sich mittig an der Rückseite des Notebooks befindet. Uns gefällt diese Lösung ausgesprochen gut, denn so wird die Abwärme vom Nutzer bestmöglich ferngehalten. Selbst in unserem Stresstest bleiben die Handballenauflagen und weite Teile der Tastatur vergleichsweise kühl - selbst eine Nutzung auf dem Schoß ist weiterhin möglich.
Nicht nur das Gehäuse, sondern auch die Komponenten im Inneren werden durch das effiziente Kühlsystem nicht übermäßig heiß. Nach etwa einer Stunde pendelt sich der Prozessor bei circa 86 Grad Celsius ein, ohne dass es zu Throttling oder Stabilitätsproblemen käme. Die Grafikkarte erwärmt sich auf etwa 71 Grad Celsius, taktet laut GPU-Z allerdings bis auf 125 MHz herunter. Hierbei scheint es sich jedoch um einen Auslesefehler zu handeln, da die Framerate im Furmark zumindest nicht in diesem Ausmaß absank.
In praxisnahen 3D-Anwendungen konnten wir derartiges Throttling nach längerer Belastung ebenfalls beobachten. Metro 2033 lief nach einiger Spielzeit nur noch mit etwa halber Geschwindigkeit, woran die enorme Umgebungstemperatur (hier über 25 Grad Celsius zum Testzeitpunkt) nicht ganz unschuldig gewesen sein dürfte. Durch ein leichtes Hochbocken des Notebooks konnten wir diesem Problem entgegenwirken und das beschriebene Heruntertakten eliminieren.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 54.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 35.9 °C (von 21.4 bis 59 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 28.7 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-0.4 °C).
Lautsprecher
Die Qualität der integrierten Lautsprecher besitzt bei den meisten Busniness-Notebooks nur eine untergeordnete Priorität. Diesem Grundsatz folgt auch Sony und hat dem Vaio SV-S13A1Z9E/S nur zwei äußerst enttäuschende Stereo-Speaker spendiert. Von "Sound" will man bei diesen gar nicht so recht sprechen - manches Handy gibt Musik in mindestens ebenso guter Qualität wieder. Für derartige Zwecke ist das Notebook jedoch auch gar nicht gedacht: Auch wenn Bässe vollständig fehlen und der Maximalpegel kaum Zimmerlautstärke übertrifft, sind die Lautsprecher für Sprache oder normale Bürozwecke vollkommen ausreichend. Wem dies nicht genügt, der kann auf den Kopfhöreranschluss im Format 3,5-Millimeter-Klinke beziehungsweise den HDMI-Ausgang zurückgreifen.
Energieaufnahme
An vielen Stellen der Konfiguration des Vaio wird deutlich, dass sich Ingenieure von Sony so einige Gedanken gemacht haben, wie sie ein schnelles und gleichzeitig energieeffizientes Gerät auf die Beine stellen können. Sei es die Wahl eines Dual-Core-Prozessors, der spezielle DDR3L-Speicher oder die Stromsparversion der GeForce GT 640M: All dies verspricht eine besonders geringe Leistungsaufnahme.
Diese hohen Erwartungen werden sowohl im Leerlauf als auch unter Last nicht enttäuscht. Idle messen wir zwischen 6,4 und 11,3 Watt, die im 3DMark 06 auf 47,8 Watt ansteigen. Beide Werte liegen trotz der verbesserten Leistungsfähigkeit deutlich unter dem Vorgängermodell. Maximal zeigte unser Wattmeter einen Verbrauch von 56,7 Watt an, kein Problem für das großzügig dimensionierte 90-Watt-Netzteil.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 6.4 / 9.7 / 11.3 Watt |
Last |
47.8 / 56.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Sony hat einen 49-Wh-Akku fest in das Gehäuse des Vaio integriert. Der Hersteller verspricht damit eine Laufzeit von bis zu 6 Stunden, die sich durch einen optional erhältlichen Akku-Slice auf insgesamt 12 Stunden verlängern lassen soll. Ein solcher stand uns für diesen Test leider nicht zur Verfügung.
Soweit die Theorie. Praktisch konnten wir im "Stamina"-Modus des Notebooks, der unter anderem die Verwendung der dedizierten Grafikkarte unterbindet, sogar über 8 Stunden erreichen. Allerdings: Für den Alltag besitzt der Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, minimale Helligkeit, Funkmodule aus) nur eine eingeschränkte Aussagekraft.
Interessanter ist da schon die Laufzeit beim Surfen über WLAN. Im Energiesparmodus und bei einer Helligkeit von etwa 150 cd/m² sind ordentliche 4 Stunden und 27 Minuten möglich. Beim Abspielen einer DVD ist bereits gut eine Stunde früher Schluss.
Als minimale Laufzeit konnten wir im Battery Eater Classic Test 1 Stunde und 49 Minuten ermitteln (Speed-Modus, Energiesparplan Höchstleistung, maximale Helligkeit, Funkmodule an). Dabei war auch die dedizierte Nvidia-GPU aktiv, welche allerdings nur mit gemächlichen 135 MHz taktete. Ein anschließender vollständiger Ladevorgang ist nach gut eineinhalb Stunden abgeschlossen.
Unsere Ansprüche waren hoch gesteckt: Von einem 3000-Euro-Notebook erwarten wir nicht weniger als absolute Perfektion in allen Bereichen - nur so ließe sich der enorme Kaufpreis überhaupt rechtfertigen.
Und in der Tat: Sony hat mit dem Vaio SV-S13A1Z9E/S ein in vielen Punkten überaus beeindruckendes Gerät auf die Beine gestellt. Dies beginnt mit einem hochwertigen Gehäuse aus Metall und Kohlefaser, setzt sich mit der luxuriösen Ausstattung inklusive BD-Brenner und LTE-Modul fort und endet mit beeindruckenden Leistungswerten. Dabei ist es insbesondere der gleichermaßen große wie rasante SSD-Verbund, der uns besonders fasziniert. Wer auch unterwegs häufig mit großen Datenmengen hantiert und dabei die maximale Perfomance benötigt, für den ist das Vaio wie geschaffen.
Apropos unterwegs: Gute Akkulaufzeiten sowie eine mattes und ausreichend helles Display sorgen dafür, dass ein Außeneinsatz selbst bei sommerlichem Wetter ohne Einschränkungen möglich ist. Leider schwächelt die Anzeige in anderen Disziplinen wie dem Kontrastumfang, was bei uns Unverständnis auslöst: Warum muss bei einem derart teuren Gerät in so einem Punkt gespart werden?
Dieser kleine Wermutstropfen mag dazu führen, dass mancher Käufer auch günstigere Alternativen in Betracht zieht. Andere Business-Notebooks wie Lenovos ThinkPad X1, Dells Latitude Serie und viele weitere Modelle von Herstellern wie HP oder Toshiba kosten, allerdings etwas schlechter ausgestattet, oftmals nur halb so viel. Highest-End hat eben seinen Preis.