Test Samsung Serie 9 900X3B-A01 Subnotebook
Seitdem die Serie-9-Produktlinie Anfang 2011 vorgestellt wurde, war sie Samsungs Vorreiter in einem Markt, der immer mehr zu schlankeren und geschmeidigeren Designs tendiert. Das ursprünglich 13 Zoll große Serie 9 900X3A beeindruckte uns mit seiner Gesamtleistung, seiner Bildschirmhelligkeit und der in Anbetracht des geringen Gewichts sehr stabilen Konstruktion. Das 11.6 Zoll große 900X1B war gleichermaßen beeindruckend, doch die gepfefferten Preise beider Modelle wirkten vermutlich auf so manchen abschreckend.
Endlich hat Samsung mit dem 11.6 Zoll 900X1B, 13.3 Zoll 900X3B und 15 Zoll 900X4B die zweite Generation herausgebracht. Das Design wurde dabei noch reizender. Die Laptops des neuen Serie 9 können aus Hardwaresicht als Ultrabooks interpretiert werden. Aufgrund der hohen Preise (US$ 1399 empfohlener Verkaufspreis für das 900X3B Testmodell) unterscheiden sich Samsungs führende Modelle jedoch deutlich von den übrigen aktuellen Ultrabooks ab US$ 899 bis 999. Samsung will sich hier offenbar bewusst nicht dem harten Preiskampf hingeben, unter dem viele Hersteller zu entsprechenden Kompromissen gezwungen werden.
In diesem Test konzentrieren wir uns auf das mittelgroße 900X3B. Einige Spezifikationen wie das mSATA-Laufwerk und 4 GB DDR3 Hauptspeicher sind beibehalten worden, die ULV-Sandy-Bridge-CPU wurde jedoch von einem 1.4 GHz i5-2537M auf einen 1.6 GHz i5-2467M (CPU-Optionen bis zu Core i7-2637M stehen in Korea auch zur Verfügung) upgegradet. Der PLS-Bildschirm weist nun eine höhere Auflösung von 1600 x 900 Pixel im Vergleich zu den ursprünglich 1366 x 768 Pixel auf. In diesem Test finden wir heraus, wie das 900X3B im Vergleich zu seinem Vorgänger und zu anderen Ultrabooks abschneidet.
Gehäuse
Verarbeitung und Design des 900X3B muss man selbst gesehen haben, um es entsprechend zu schätzen. Mit nur 15.7 mm - 16.2 mm Bauhöhe und 1.31 kg (2.88 Pfund) gehört es aktuell zu den flachsten Notebooks. Das Gehäuse wirkt zwar fragiler als das 900X1B und andere Ultrabooks, ist jedoch gleichermaßen robust wie sein Vorgänger. Es nutzt dasselbe Unibody-Duralumin-Material, das nun zum Kennzeichen von Serie-9-Notebooks wird. Die gebürstete Metalltextur wurde jedoch zu Gunsten eines matteren und gleichmäßiger dunkelgrauen Aussehens fallengelassen. Samsung verspricht, dass die spezielle Aluminiumlegierung im Vergleich zu typischen Ausfertigungen dieser Art mit Duralumin zirka die zweifache Krafteinwirkung pro Masseneinheit verkraften kann. Die Oberflächen der Basis und der Unterseite sind unter Verwindungskräften praktisch starr, und die Handballenablagen sehr druckbeständig. Kanten und Ecken wurden sogar verstärkt, und die eleganten Chromeleisten bieten geringen Schutz bei versehentlichen Stößen. Der Bildschirmdeckel kann, ohne mit der anderen Hand gegenhalten zu müssen, mit einer Hand geöffnet werden. Fingerabdrücke werden jedoch am gesamten Notebook leicht sichtbar.
Nur an drei Bereichen gibt das Gehäuse etwas nach: auf Druck im zentralen Bereich des Bildschirmdeckels und im Tastaturbereich und der Bildschirm unter Verwindungskräften. Unter diesen Schwächen leiden aber praktisch alle Notebooks, und beim 900X3B treten sie zu einem geringeren Ausmaß auf. Hier übertrifft das 900X3B auch das 900X3A, bei welchem Knarrgeräusche und ungewollte Farbveränderungen beim Verwinden des Bildschirmdeckels auftraten. Beim neuesten Modell konnten wir derartige Probleme nicht beobachten.
Interessanterweise wurde beim neuen Design auch das Ein-Balken-Scharnier der Vorgeneration zu Gunsten zweier kleinerer Eckscharniere aufgegeben. Trotz kleineren Abmessungen sind die Scharniere stabil bei minimalem Nachwippen.
Das neue Gehäuse und Design kann am besten auf die gleiche Art und Weise charakterisiert werden wie das ursprüngliche: zeitlos. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Notebooks ihre optische Anziehungskraft in ein, zwei Jahren verlieren. Luxusaussehen und -haptik der Serie 9 wurden jedoch von den meisten anderen Herstellern bis jetzt nicht erreicht.
Ausstattung
Ultraschlanke Notebooks sind für ihre beschränkten Anschlussoptionen bekannt. Daher sollte man sich von der Serie 9 nicht viele physikalische Schnittstellen erwarten. Doch Samsung bietet etwas mehr Optionen als andere ultradünne Notebooks wie z. B. Acers Aspire S3, Dells XPS 13 oder Apples MacBook Air.
Wie beim Vorgänger können Schnittstellen nur im hintersten Bereich der linken und rechten Seite angeordnet werden. An jeder Seite gibt es je einen USB-Port. Warum nur einer eine USB-3.0-Schnittstelle ist und nicht beide, ist speziell bei diesem Preis unverständlich. Dessen ungeachtet bietet das Notebook gleich zwei getrennte Videoschnittstellen in Form von micro-HDMI und mini-VGA, was bei Notebooks dieser Größe und Kategorie eher unüblich ist. Leider fehlt ein Kensington Lock, auch gibt es keinen Mini-auf-Vollgröße-Adapter, aber dafür wird ein LAN-Dongle für RJ-45 mitgeliefert.
Da es keine Ports an der Rückseite und den schmalen vorderen Kantenbereichen gibt, sind die seitlich angeordneten Schnittstellen leicht erreichbar und für Links- und Rechtshänder gleichermaßen benutzerfreundlich. Man beachte, dass die Schnittstellen teilweise ziemlich dicht angeordnet sind. Überdurchschnittlich breite USB-Stecker (wie große USB-Flash-Laufwerke) können die Verwendung des Stromsteckers, des 3.5-mm-Kombi-Ports oder des micro-HDMI-Ports vollständig blockieren. Der 4-in-1-Kartenleser ist willkommen. Da er praktisch vollständig versteckt ist und man die rechte Seite des Notebooks anheben muss, um ihn zu verwenden, wirkt er jedoch eher wie ein nachträglicher Einfall.
An kabellosen Verbindungen hat Samsung wie erwartet WLAN mit Dualband (2.4 GHz und 5.0 GHz) 2x2 Centrino Advanced-N 6230 und Bluetooth 3.0+HS verbaut. Zudem wird Intel WiDi unterstützt. Außer diesen drei Basisfeatures wird jedoch nichts Weiteres geboten. Unser Wunsch nach 3G UMTS oder WWAN für mobilen Internetzugriff wurde noch nicht erfüllt.
Zubehör
In der Schachtel finden sich der zuvor erwähnte LAN-Adapter und ein kleines samtenes Reinigungstuch. Dass wir keine Schutzhülle ähnlich jenen, die HP und Asus bei ihren High-End-Envy- beziehungsweise -Zenbook-Produktlinien mitliefern, vorgefunden haben, enttäuscht uns. Insbesondere bei dem hohen Preis hätten wir uns schon etwas mehr erwartet.
An optionalem Zubehör bietet Samsung direkt eine Reihe von Eigenprodukten wie USB-Lautsprecher, HDMI-auf-VGA-Adapter und externe optische Laufwerke. Da es keinen Docking-Port gibt, ist das Zubehör auch nicht speziell auf dieses Notebook zugeschnitten und es bleibt auf den ersten Blick mehr oder weniger bei dem, was das 900X3B bietet.
Eingabegeräte
Tastatur
Die Chiclet-Tastatur (28.0 cm x 10.5 cm) ist dunkler als der Rest des Notebooks und gleicht in den US jener der ersten Generation fast vollständig. Die Tastatur ist also leicht zu reinigen, aber ein Magnet für Fingerabdrücke. Sie weist flache Tasten mit gleichmäßigem Abstand, durchschnittlichem Tippgeräusch und durchwegs sehr gutem Feedback beim Tippen auf. Der Hubweg ist etwas kurz. Doch daran wird sich der Benutzer gewöhnen. Die Pfeiltasten fühlen sich wahrscheinlich aufgrund ihrer geringen Größe und den verkleinerten Pfeil-Auf- und Pfeil-Ab-Tasten etwas weicher als die restliche Tastatur an.
Die Tastaturbeleuchtung ist blass blau-grün und angenehm für die Augen, doch nicht besonders hell. Man könnte die Tastaturbeleuchtung daher eher als "Glimmen" bezeichnen. Das 900X3B bietet im Gegensatz zum 900X3A mit 10 Stufen nur 4 Helligkeitsstufen. Arbeitet man in heller oder gut beleuchteter Umgebung, ist die Beleuchtung daher kaum ausnehmbar. Nur im Dunkeln kann der Benutzer die Beleuchtung bei maximaler Helligkeit sofort erkennen. Obwohl die Tastaturbeleuchtung hier ihren Zweck gut erfüllt, hätten wir gerne mehr Helligkeitsstufen und damit mehr Möglichkeiten der Feineinstellung.
Touchpad
Das glatte, besonders große Touchpad (10 cm x 6.9 cm) mit Chromerahmen macht Navigieren einfach. Unter ultra-schlanken Geräten bietet es eines der besten Ansprechverhalten. Sowohl Single- als auch Multi-Touch-Funktionen arbeiten aufgrund der großzügigen Abmessungen sehr gut und es kommt nur zu minimalen Fehlinterpretationen. Die Elan Software erkennt bis zu vier Finger, wobei jede Geste benutzerkonfigurierbar ist.
Ähnlich allen anderen Ultrabooks bis jetzt wurden Links- und Rechtsklicks direkt im Touchpad realisiert. Dabei erkennt der größte Teil der Fläche Links-Klicks, während ein vergleichsweise kleinerer Bereich im rechten unteren Eck Rechtsklicks registriert. Diese Ungleichheit scheint logisch, da Links-Klicks deutlich häufiger vorkommen. Insgesamt gestaltet sich das Bedienen des Touchpads bei ausreichendem Hubweg und ausgezeichnetem haptischen Feedback frustrationsfrei.
Display
Der entspiegelte, matte 13.3-Zoll-Bildschirm bietet eine native Auflösung von 1600 x 900 Pixel, also deutlich mehr als die 1366 x 768 Pixel Auflösung, die man häufig bei konkurrierenden Ultrabooks und billigen 15.6-Zoll-Notebooks antrifft. Zudem nutzt das 900X3B ein PLS (Plane-to-Line Switching) Panel. Diese Bildschirmtechnologie wurde von Samsung selbst entwickelt und bietet ähnliche Vorteile wie ein IPS-Bildschirm. Für den Benutzer bedeutet dies genauere Farbwiedergabe, weitere Blickwinkel und größerer Kontrast als bei üblichen TN-Bildschirmen. Subjektiv beeindrucken uns scharf dargestellter Text und Bilder. Die Farben strahlen dagegen nicht so sehr wie am glänzenden IPS-Bildschirm des 2012 Envy 15.
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Ausleuchtung: 77 %
Helligkeit Akku: 456 cd/m²
Kontrast: 877:1 (Schwarzwert: 0.52 cd/m²)42.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
60.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
41.14% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Samsung wirbt stolz mit dem SuperBright Plus Display, das bis zu 400 cd/m² Helligkeit bietet. Dies können wir mit unseren Tests bestätigen. Mit dem Gossen-Mavo-Monitor zeichnen wir eine maximale Helligkeit von 508 cd/m² für den oberen, mittleren Quadranten des Bildschirms auf. Die Durchschnittshelligkeit über alle neun Quadranten beläuft sich auf zirka 430 cd/m². Damit ist der Bildschirm etwa doppelt so hell wie die meisten Durchschittsnotebooks und übertrifft andere ultra-dünne Geräte wie das Aspire S3, das XPS 13 und das 2011 MacBook Air 13 bei Weitem. Das Asus UX31 ist dagegen geringfügig heller als unser Samsung Testmodell. Die Helligkeitsverteilung könnte noch verbessert werden. Bei einem derart hellen und kontrastreichen Bildschirm ist dies jedoch nur eine kleine, verzeihliche Schwäche.
Mit dem XRite i1 zeichnen wir einen Gesamt-Gamut-Umfang von ungefähr 63 Prozent des sRGB-Standards auf. Dies ist etwas weniger als bei den meisten typischen TN-Bildschirmen von Mittelklassenotebooks. Auch Billig-Notebooks bewegen sich rund um die niedrige 60-Prozent-Marke. Davon abgesehen ist die Farbdarstellung etwa gleich gut wie bei anderen Ultrabooks und sollte für alle Benutzer außer Profi-Grafiker, die eine Farbwiedergabe auf Workstation-Level benötigen, ausreichen.
Der Bildschirm ist ausgezeichnet für Außeneinsätze geeignet. Hier kann das PLS Panel seine Vorteile voll ausspielen. Aufgrund der matten Oberfläche und der sehr hellen LED-Hintergrundbeleuchtung kann man unter direkter Sonneneinstrahlung arbeiten. Da die maximale Helligkeit im Akkubetrieb nicht sinkt, stehen dem Benutzer auch unterwegs die vollen 400+ cd/m² zur Verfügung. In Kombination mit dem dünnen und leichten Design und dem großen Touchpad handelt es sich beim 900X3B um eines der besten ultra-dünnen Notebooks für allgemeinen Außeneinsatz - ein sehr wichtiger Aspekt bei Ultrabooks.
Die Blickwinkel sind ähnlich anderen IPS Bildschirmen gleichmäßig und stabil. Die Farben verändern sich überhaupt nicht, auch nicht bei sehr flachen Blickwinkeln außerhalb des üblichen Bereiches. Subjektiv können wir kleine Helligkeitsabnahmen bei sehr flachen Blickwinkeln ausnehmen, doch handelt sich sich dabei nicht um ein schwerwiegendes Problem. Unter ultra-dünnen Notebooks findet man selten solche, die sowohl im Freien als auch gemeinsam mit nebenstehenden Betrachtern oder Freunden genutzt werden können. Doch das 900X3B ist genau richtig. Typische TN-Bildschirme können dem Samsung Bildschirm nicht das Wasser reichen, und Benutzer, die niemals mit etwas anderem als einem TN-Notebook zu tun hatten, werden positiv von der Freiheit überrascht sein, die die weiten Blickwinkel von IPS- oder PLS-Bildschirmen bieten.
Leistung
Ein 1.6 GHz Core i5-2467M treibt unser Samsung Testmodell an und bietet wie auch alle anderen mobilen Core-i5- und Core-i7-Sandy-Bridge-CPUs Hyper Threading und Turbo Boost. Aufgrund der niedrigen 17 Watt TDP, halb soviel wie bei Standard Volt Core i5-2xxxM CPUs, ist der ULV-Core i5 perfekt für den dünnen Formfaktor der Serie 9 geeignet. Gleichzeit heißt dies, dass die Basistaktraten vergleichsweise niedriger sind. Ausführliche Informationen über den i5-2467M und seine allgemeine Leistung finden Sie hier.
Die integrierte Intel HD 3000 sollte für die meisten Nutzer keine Überraschung darstellen. Da sie im 900X3B in einem ULV-CPU integriert ist, taktet sie sowohl im Idle-Betrieb (350 MHz) als auch unter Last (maximal 1150 MHz mit Turbo Boost) niedriger. In Notebooks mit Standard-Core-i5-CPUs wie dem 14-Zoll HP dm4-3090se können die HD-3000-GPUs schneller takten, und zwar mit 650 MHz im Idle-Betrieb und mit 1300 MHz unter Last. Weitere Informationen über die HD 3000 und ihre übliche Leistung finden Sie hier.
Was Hauptspeicher anbelangt, so ist das Samsung mit 1x 4 GB DDR3 RAM mit 667 MHz ausgestattet. Das RAM-Modul ist auf das Motherboard gelötet und kann daher wie beim Vorgänger nicht getauscht werden.
Der DPC Latency Checker zeichnet auch bei inaktivem WLAN wiederkehrende hohe Spitzen auf. Deaktiviert man sukzessive nicht notwendige Kontroller und Bloatware, wird man wahrscheinlich herausfinden, was die Latenzprobleme verursacht.
Systemleistung
In den synthetischen CPU-orientierten Benchmarks ist die i5-2467M nur geringfügig, je nach Programm sogar nur ein paar Sekunden, schneller als die i5-2537M des 900X1B. Dies ist wahrscheinlich wenig überraschend, da sich die CPUs nur durch einen um 200 MHz verschiedenen Basistakt signifikant unterscheiden. Daher erkennt man im Echteinsatz kaum eine Leistungsgewinn von der i5-2537M zur i5-2467M.
Andere ultra-dünne Notebooks wie das Folio 13, das Portege Z830 und das Aspire S3 nutzen auch die gleiche CPU wie das 900X3B, sodass sich ihre CPU-Leistungen sowohl bei Single-Thread-(SuperPi)- als auch Multi-Thread-(wPrime)-Benchmarks ähneln sollten. Die i5-2557M im Asus UX31 ist im Vergleich mit diesen Ultrabooks ein beträchtlicher Schritt nach vorne, wie auch die reinen CPU-Scores in CineBench R10/11.5, SuperPi und wPrime beweisen. Die i5-2467M wird ebenso von dem sehr verbreiteten Standard-Volt i5-2410M aufgrund seiner reinen Leistungsfähigkeit geschlagen. Hier setzen die schnellen SSDs in den meisten Ultrabooks an und gleichen die Gesamtleisung etwas aus.
Die allgemeine Systemleistung wurde mit dem PCMark Vantage und PCMark 7 bewertet. Hier schneidet das Samsung in allen Benchmarks besser als viele andere Ultrabooks wie das HP Folio 13, das Acer Aspire S3 und das Toshiba Z830, aber etwas schlechter als das Dell XPS 13 ab. Zugegeben, letzteres hat mit dem ULV Core i7-2637M einen Vorteil in Bezug auf CPU. Dennoch freuen wir uns, dass die Gesamtleistung des Samsung nicht zu Gunsten des ultradünnen Designs und der Nischenlösung mit mSATA-Laufwerk erheblich vermindert ist. Davon abgesehen sollten große Programme und alltägliche Anwendungen am 900X3B wie bisher flüssig öffnen und laufen. Doch fordernde Rechenaufgaben oder hochauflösende Bilder und Videos kann die ULV Core i5 nicht mühelos bearbeiten.
PCMark Vantage Result | 10111 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3609 Punkte | |
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Massenspeicher
Eine 128 GB mSATA Samsung MLC SSD ist der primäre Speicher in unserem 900X3B, da übliche 2.5-Zoll-Laufwerke für das Gehäuse zu groß wären. Trotz seiner Kleinheit liefert das SATA-III-Laufwerk erstaunliche Werte in ATTO, CDM und AS SSD. Die aufgezeichneten Lese- und Schreibraten von über 450 MB/s und 260 MB/s sind etwa deutlich schneller als jene der 2.5-Zoll-SATA-II-SSD im Toshiba Z830 und HP Folio 13 und vergleichbar mit den SATA-III-SSDs des Asus UX31 und Dell XPS 13. Ebenso ist der HDD Score von 41603 Punkten im PCMark Vantage sehr hoch und mehr oder weniger mit anderen 2.5-Zoll-SATA-III-Laufwerken gleich auf. Hier finden sie unseren ausführlichen und wachsenden Chart der HDD-/SSD-Benchmarks.
Von der theoretischen Maximalkapazität von 128 GB sind 20.39 GB für Wiederherstellung reserviert, nur 94.46 GB bleiben für das Default-Laufwerk (C:).
Grafiklösung
GPU Leistung ist, wie erwartet, nicht Schlüsselmerkmal der Serie 9 und sollte daher auch kein wesentlicher Entscheidungsfaktor für die Zielgruppe des 900X3B sein. Die integrierte Intel HD 3000 wurde bereits umfassend gebenchmarkt und getestet und sollte für HD-Videos, Flash-Spiele und andere einfache 3D-Anwendungen mehr als ausreichen. Die HD 3000 wird nun von der HD 4000 abgelöst werden, und wer auch nur gelegentlich Computerspiele spielt, wird mit der integrierten Sandy-Bridge-GPU unzufrieden sein. Beim 3DMark Vantage erreicht das Samsung insgesamt nur 1644 Punkte und spielt damit in der gleichen Liga wie alle anderen Ultrabooks bis jetzt. Die aufstrebende HD 4000 würde die Frameraten abhängig vom Spiel um etwa 20-80 Prozent anheben.
3DMark 03 Standard | 9887 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7012 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 3629 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1644 Punkte | |
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Emissionen
Geräuschemissionen
Das 900X3B ist im Idle-Betrieb und auch während normaler Benutzung und Videowiedergabe kaum hörbar. Während konstanter, wenig intensiver Nutzung konnten wir keine willkürlichen Phasen mit mäßigem oder lautem Lüftergeräusch beobachten. Dies ist für sich schon beeindruckend. Auch dass eine mechanische Festplatte fehlt, trägt zu der niedrigen Geräuschentwicklung bei. Wenn die Lüfter aus irgendeinem Grund doch stören sollten, kann der Benutzer den Silent Mode direkt via Tastatur aktivieren. Damit bringt und braucht das Notebook zwar weniger Leistung, arbeitet aber geräuschlos. Das Notebook wird auch bei der flüssigen Wiedergabe von 1080p-Youtube-Videos leise bleiben. Somit eignet sich das Samsung bestens für mobile Videowiedergabe unterwegs oder in geräuschempfindlichen Umgebungen wie Klassenzimmern oder Bibliotheken.
Wie üblich steigt das Lüftergeräusch an, wenn das Gerät mittels FurMark und Prime95 vollständig ausgelastet wird, allerdings nicht besonders hoch. Wir zeichneten maximal 37.4 dB auf, womit das 900X3B bei weitem leiser arbeitet als die meisten anderen Ultrabooks wie das XPS 13 oder das Toshiba Portege Z830. Außerdem wird der Benutzer nie den Geräuschpegel des Stresstests erreichen, wenn er nicht Computerspiele oder andere fordernde Aufgaben ausführt. Das 900X3B ist also in Bezug auf Geräuschentwicklung äußerst unproblematisch.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.2 / 31.4 / 31.8 dB(A) |
Last |
| 37.2 / 37.4 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das niedrige Lüftergeräusch geht allerdings zu Lasten hoher Oberflächentemperaturen. Sogar im Idle-Betrieb ist das 900X3B gut warm und kann an wärmeren Tagen leicht die 30-Grad-Celsius-Marke überschreiten. Der Temperaturanstieg ist noch gnadenloser, wenn das System mit Furmark und Prime95 voll ausgelastet wird, da hier bestimmte Quadranten bis zu 47 Grad Celsius und mehr erreichen können. Bei länger dauernder oder sogar kurzer Benutzung fühlen sich derart hohe Temperaturen unbestritten unangenehm auf der Haut an. Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass der vordere Bereich des Notebooks im Vergleich zum rückwärtigen Teil über 10 Grad Celsius kühler bleiben kann. Handgelenken und Fingern des Benutzers bleibt also die Hitze erspart. Trotzdem sind intensive Aufgaben auf dem Schoß, wenn kein Tisch oder eine flache Oberfläche zur Verfügung stehen, problematisch. Beim normalen Internet-Surfen, bei Videowiedergabe und Textverarbeitung sind jedoch keine so hohen Temperaturen zu erwarten. Dennoch ist dieses Notebook bei normaler Nutzung deutlich wärmer als andere ultra-schlanke Laptops.
Man beachte, dass sich die Lüfter an der Unterseite des 900X3B befinden und direkt nach unten zeigen. Um die Luftaustausch zu erleichtern, ist es daher empfehlenswert, mehr Platz zwischen Notebook und Tisch zu schaffen, da die Gummifüße relativ flach sind. Die Temperaturen fielen deutlich, als wir das Notebook etwas mehr über die flache Oberfläche anhoben.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 47.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-6.3 °C).
Wir testeten auf Throttling, indem wir mit den bereits zuvor erwähnten Prime95 und FurMark Programmen CPU und GPU auslasteten. Der Core i5-2467M taktet mit 800 MHz im Idle-Betrieb und sollte theoretisch mit Hilfe von Turbo Boost ein Maximum von 2.0 GHz an beiden Kernen erreichen. Solange nur Prime95 aktiv ist, kann das Samsung das Maximum von 2.0 GHz problemlos beibehalten. Auf ähnliche Weise stabilisiert sich die integrierte GPU zwischen 1050 MHz und 1150 MHz, solange nur Furmark aktiv ist.
Um vollständigen Systemstress zu simulieren, führten wir Prime95 und FurMark gleichzeitig über eine Stunde lang aus. Hier pendelten sich CPU und GPU bei 1600 MHz und 700 MHz ein. Beide fielen nie unter diese Werte und wir konnten mit HWiNFO keine Throttling-Probleme beobachten. Um dies zu bestätigen, führten wir 3DMark 06 unmittelbar nach dem Stresstest aus, der im Wesentlichen die gleichen Werte lieferte wie zuvor.
Lautsprecher
Die 3-Watt-Stereolautsprecher (1.5 W x 2) befinden sich an der linken und rechten Kante am nächsten zum Benutzer. Sie schallen schräg gegen den Tisch, sodass der Klang ähnlich wie beim Lenovo X121e Netbook oder dem Acer Aspire S3 zum Nutzer geprellt wird.
Die Lautsprecher sind für angeblich besseren Bass und klarere hohe Töne SRS Premium Sound unterstützt. Subjektiv klingen sie besser als durchschnittlich, wobei die maximale Lautstärke für einen kleinen Konferenzraum ausreicht. Der Klang ist nicht so knackig oder laut wie etwa beim 2012 Envy 15, doch selbst bei größerer Lautstärke nimmt man wenig Verzerrungen wahr und die Balance übertrifft unsere Erwartungen an solch ein dünnes und leichtes Notebook. Anders gesagt: Es ist schön, dass Samsung - anders als viele andere Hersteller - nicht bei den Lautsprechern geknausert hat.
Akkulaufzeit
Samsung liefert einen 6-Zellen-, 37-Wh-Li-ion-Polymer-Akku mit jedem 900X3B mit. Der Vorteil von Polymerzellen ist, dass die viel dünner und leichter sind als herkömmliche Li-ion-Akkus, womit sie sich perfekt für den Einsatz in ultra-schlanken Geräten eignen. Der Akku kann sogar durch den Benutzer entfernt werden, was bei ultra-dünnen Laptops heutzutage selten der Fall ist. Der Hersteller verspricht bis zu 7 Stunden Akklaufzeit mit einer einzigen Ladung.
Um dies zu überprüfen, führten wir unseren Standardtest auf maximale Akkulaufzeit mit dem Battery Eater durch. Dazu stellten wir das Energiesparprofil ein, schalteten WLAN aus, deaktivierten Sleep, wählten minimale Helligkeit und schalteten die Tastaturbeleuchtung aus. Im Readers Test erreichte das Samsung fast 8 Stunden, bevor es herunterfuhr.
Die minimale Akkulaufzeit ermittelten wird mit dem Battery Eater Classic bei Höchstleistungsprofil, aktivem WLAN, ausgeschaltetem Sleep und eingeschalteter Tastaturbeleuchtung. Der Akku brach nach ungefähr 1.5 Stunden ein.
Eine realitätsnähere Akkulaufzeit ermittelten wird bei Profil "ausgewogen", 150 cd/m² Bildschirmhelligkeit (ca. 30-40 Prozent der maximalen Helligkeit). Wir führten dazu unser standardisiertes, sich wiederholendes Skript unter Google Chrome aus, um typisches Internet-Surfen mit gelegentlichen kurzen Videos, bis sich das Notebook nach etwa 5 Stunden selbst abschaltete.
Die Akkulaufzeit des 900X3B ist damit, grob gesagt, mit anderen Ultrabooks gleichwertig, doch nicht so lange wie das ursprüngliche 900X1A, welches ein Maximum von 9 Stunden schaffte. Das Samsung übertrifft definitiv das Aspire S3 und das Lenovo U400, doch die ähnlich großen Dell XPS 13, Asus UX31 und 2012 MacBook Air 13 können abhängig von der Last länger durchhalten. Die Akkulaufzeit kann trotzdem als sehr gut bezeichnet werden, wenn man bedenkt, dass das Notebook viel heller als die Konkurrenz ist. Ein ganzer Arbeitstag ohne Stromadapter mag zu viel erwartet sein, dennoch hält das Notebook lange genug durch, um einen exzellenten Reisebegleiter für anspruchslosere Nutzer abzugeben.
Fazit
Das 900X3B ist in fast allen Aspekten ein würdiger Nachfolger der ersten Generation der Serie 9. Ohne Zweifel handelt es sich dabei um hochwertige Hardware. Alles, was das 900X3B bietet, funktioniert besonders gut. Sieht man von der etwas niedrigeren Akkulaufzeit ab, hat Samsung das Gehäuse bei gleichbleibender Strapazierfähigkeit und einem Update der internen Hardware noch flacher gestaltet. Fast alles, was uns am Original gefiel - angefangen von den extrem niedrigen Geräuschemissionen bis zu der ausgezeichneten Portabilität und den großartigen Lautsprechern - wurde beim 900X3B fortgesetzt. Samsung schaffte es sogar, einen mini-VGA-Ausgang hineinzuquetschen, über dessen Fehlen wir uns im ursprünglichen Testbericht beschwert hatten. Zudem sind Akku, Motherboard und eine Vielzahl der Komponenten leicht für den Benutzer zugänglich - ein seltenes Privileg in der Ultrabook-Welt. Allgemein ist es sowohl innen als auch außen schwierig, einen bedeutsames Manko zu finden.
Dennoch ist klar, dass Samsung mit dem ultra-flachen Design wenigstens einige Kompromisse eingehen musste. Hohe Temperaturen bleiben ein Problem, und über das Fehlen eines Docking Port kann man bei einem Notebook, welches mehr als US$1400 kostet, nur schwer hinwegsehen. Ebenso kann ein Upgrade oder Tausch der mSATA-SSD ziemlich teuer werden. Zudem hätten wir gerne zusätzliche kabellose Funktionalität wie WWAN oder sogar GPS gesehen, die die Stellung des Notebooks als ultimativen Reisebegleiter festigen würden. Der Kartenleser könnte besser angeordnet sein; die ungleichmäßige Helligkeitsverteilung des Vorgängers wurde auch beibehalten. Die insgesamt höhere Helligkeit, die besseren Qualitäten im Außeneinsatz und die besonders großzügigen Blickwinkel des neuen PLS Bildschirmes vermögen jedoch, viele Nachteile wettzumachen.
Was die Leistung betrifft, sollte sich man sich keine großen Sprünge durch das Upgrade auf den i5-2467M vom i5-2537M des Orignals 900X3A erwarten. Für eine deutliche Leistungssteigerung werden wir schließlich auf die Serie 9 mit Ivy Bridge warten müssen. Stattdessen heben der beachtliche Bildschirm und seine besonders hochwertige Erscheinung die Serie 9 von anderen Ultrabooks ab.
Möchten Sie einen der unverwüstlichsten und hochwertigsten Ultradünnen aktuell am Markt? Und sind Sie sich dessen bewusst, was das 900X3B genau zu bieten hat? Dann brauchen Sie sich nicht weiter umzusehen. Die neue (und teure) Serie 9 ist für alle sehr empfehlenswert, die permanent unterwegs sind und ein superleichtes und helles Notebook für den Außeneinsatz genauso wie drinnen suchen. Obwohl wir es nicht als "Super-Ultrabook" bezeichnen würden, kommen wir nicht umhin zu erwähnen, dass die meisten Benutzer mit einem "typischen" Ultrabook wie dem Asus UX31 oder dem Dell XPS 13 genauso zufrieden wären, die einige Hunderter weniger kosten. In Bezug auf Aussehen, Kompaktheit und Außeneinsatzfähigkeit schlägt das 900X3B jedoch alle.