Test HP Envy 15-3040nr Notebook
Die Envy Serie ist eine besonders spannende Notebook-Produktlinie von HP - und das aus gutem Grund: Bis jetzt hinterließ jedes Modell der Reihe mit einer Kombination aus hochwertiger Erscheinung, Verarbeitungsqualität, Features und vereinzelt auch einem wertigen Bildschirm, den HP treffend "Radiance" (Helligkeit) tituliert, einen guten Eindruck bei uns.
Die Envy Familie umfasst zur Zeit eine Reihe von Notebooks verschiedenen Formfaktors von 14 Zoll bis 17 Zoll, wovon wir das letzte Envy 15 bereits vor über zwei Jahren testeten, als die Premium-Produktlinie noch in den Kinderschuhen steckte. Das neue Envy 15 von 2012 im Test startet bei 1099 US-Dollar und erhielt durch Sandy-Bridge-CPU-Optionen (Basis: 2.5 GHz i5-2450M bis zu 2.5 GHz i7-2860QM), eine Radeon 7690M GPU und ein viel schlankeres Design ein dringend notwendiges Update. Beats Audio, schon vorhanden im 2010er Envy 14, steht wiederum zur Verfügung und wird auch in den meisten, wenn nicht in allen kommenden Envy Notebooks verbaut sein.
Wie beeindruckend die Envy Modelle auch geworden sind, wir haben dennoch bestimmte Probleme und Nachteile bei der ansonsten soliden Serie entdeckt. Unsere Testberichte von Vorgängermodellen erwähnen gelegentlich hohe Geräusche, stark spiegelnde Bildschirme und den plötzlichen Ausschluss von hochwertigen Bildschirmen bei bestimmten Modellen. Hat HP mit dem 2012 Envy 15 diese Lücken geschlossen? Oder Tür und Tor für weitere unglückliche Designentscheidungen geöffnet? In diesem ausführlichen Testbericht durchleuchten wir das Envy 15-3040nr (1299 US-Dollar, US-Version) von Anfang 2012. Das Envy 15 ist aktuell in Deutschland nicht verfügbar.
Gehäuse
Das 2012 Envy bringt ein ganz neues Design in die Serie, das jenem des unlängst getesteten 2012 Envy 17 3D ähnelt. Wir wollen die Vergleiche mit dem MacBook Pro nicht allzu sehr in die Breite treten, das neu gestaltete Envy 15 ähnelt den Apple Produkten aber in vielen Bereichen: angefangen von den flachen Oberflächen, der von vorne nach hinten gleichbleibenden Bauhöhe (28.2 mm), bis zu dem grauen Farbschema, welches für die blanke, jedoch matte Basis aus Aluminiumlegierung verwendet wird. Zum Glück hat HP genug eigenständige Ideen im Gesamtdesign umgesetzt, sodass man keines Falles von einer Kopie des MacBooks sprechen kann. Beispielsweise sind sowohl der einzigartige orange Rahmen rund um die Tastatur als auch der Lautstärkeregler neu in der Envy Serie und heben diese schon aus der Ferne gesehen von der Masse ab.
Im Vergleich mit dem 2009 Envy 15 oder sogar dem 2010 Envy 14 hat die Aktualisierung von 2012 weniger untersetzte Kanten und Ecken und ein minimalistischeres Design. Das lange Monitorscharnier des ursprünglichen Envy musste zugunsten zweier kleinerer Scharniere nahe der beiden Enden weichen. Erfreulicherweise halten sie den Monitor noch immer stabil in Position. Die seltsam texturierten Oberflächen des Gehäuses von früheren Modellen wurden für ein einheitlicheres und glatteres Design aufgegeben.
Bezüglich Stabilität ist das Envy 15 erste Klasse. Die Handballenablagen und der Tastaturbereich sind sehr druckresistent. Da die Basis kompakt ist und der Monitor leicht, kann das Notebook sicher mit einer Hand geöffnet werden. Sogar der zentrale Bereich des Bildschirmdeckels, eine Schwachstelle bei den meisten Notebooks, ist ziemlich druckresistent. Die Basiseinheit kann nur schwer verwunden werden, der Bildschirmpart ist dagegen weniger verwindungsresistent.
Da wir schon beim Bildschirm sind: Der Kunststoff, der den bündigen Bildschirm schützt, ist so glänzend, dass Staub, Fingerabdrücke, Makel und Kratzer jeglicher Art einfach und deutlich sichtbar werden. In der Tat ist der gesamte Bildschirmteil im Gegensatz zum restlichen Notebook ein wahrer Fingerabdruckmagnet. Rechnen Sie damit, den Bildschirmdeckel und den Bildschirm oft zu reinigen, wenn Sie Wert darauf legen, dass das Envy 15 noch lange wie neu aussieht.
Insgesamt ist die Neugestaltung des Chassis eine Verbesserung gegenüber den Vorgängermodellen und zwar sowohl oberflächlich als auch intern. Eindeutig handelt es sich dabei um ein zukunftstaugliches Design, dass HP wohl auch in kommenden Envy Notebooks, zumindest jenen von 2012, nutzen wird.
Ausstattung
Bei einem 15.6-Zoll-Multimedia-Notebook jenseits der 1000-US-Dollar-Marke erwarten sich viele Benutzer alles und noch ein bisschen mehr in Bezug auf Schnittstellen. Zwar bietet das Envy 15 eine große Palette an Schnittstellen-Features, dennoch kann der Eindruck entstehen, dass die verfügbaren Ports beschränkt sind.
An der Vorder- und der Rückkante befinden sich keine Ports, womit dafür nur mehr die linke und die rechte Seitenkante zur Verfügung stehen. Beispielsweise gibt es lediglich drei USB-Ports (im Gegensatz zu bis zu vier in bestimmten preisgünstigen und kleineren Notebooks); zwei davon sind aus Platzgründen etwas eingezwängt. Zudem wird die linke Seite für das optische Slot-in-Laufwerk (keine Blu-Ray-Option verfügbar) genutzt, womit sich das meiste an der rechten Seite vollzieht. Dort wirken DisplayPort, HDMI und USB 2.0 etwas dicht gedrängt. Und dabei ist noch nicht einmal die unüblich nahe Anordnung des Kensington Locks erwähnt. Insgesamt sind beim Schnittstellenlayout alle Ports einfach erreichbar. Es scheint jedoch, dass Rechtshänder aufgrund der möglicherweise störenden Audiobuchsen an der linken Seite geringe Vorteile haben.
Jedenfalls stehen beim Envy 15 weder ExpressCard, Smartcard, WWAN noch GPS-Funktionalität zur Verfügung - nicht verwunderlich in Anbetracht dessen, dass dieses Notebook nicht für Geschäftskunden designed wurde. Nichtsdestotrotz werden typische Benutzer einen nativen VGA-Ausgang für alte Monitore und eSATA zur Unterstützung externer Festplatten vermissen.
An kabellosen Verbindungen steht WLAN als Dual-Stream (2x2), Dual-Band (2.4 GHz und 5.0 GHz) Centrino Advanced-N 6230 und sowohl WiDi als auch vPro Unterstützung zur Verfügung. Wie zu erwarten gibt es Bluetooth 3.0 und zudem virtuelle WiFi-Treiber für mehrere Access Points und Mesh-Netze (Ad-hoc). Wireless RF Surround Sound Audio Streaming von KleerNet runden das Multimediapaket ab, natürlich nur, sofern kompatible Lautsprecher in Reichweite sind.
Zubehör
Wenn es um Extras geht, so ist der Verkaufskarton ziemlich leer. Man findet jedoch den gleichen Schutz-Sleeve wie beim Envy 14. Der Samt-Sleeve wird das Notebook sicher nicht gegen Stöße schützen, doch erweist er sich sehr gut als Schutz vor Kratzern. Er kann sogar als Tuch verwendet werden, um etwa Verschmutzungen vom Bildschirm zu wischen.
Darüber hinaus gibt es wenig bis gar kein optionales Zubehör. Das Fehlen eines Docking-Ports ist ein Kritikpunkt. Generisches Zubehör von HP, wie Reiseadapter, Modems und externe Eingabegeräte sollten aber kein Kompatibilitätsproblem haben.
Garantie
Die Standardgarantie von HP und Kundenbetreuung bis zu einem Jahr finden beim Envy 15 Anwendung, wenn das Gerät direkt im HP Store gekauft wird. Erweiterte Abdeckung, genannt HP Care Pack, ist für bis zu zwei, drei oder vier Jahre mit Vorortservice und Schutz bei versehentlicher Zerstörung erhältlich. Für diese erweiterten Services sind wenigstens 159 US-Dollar Aufpreis fällig.
Eingabegeräte
Tastatur
Die beleuchtete Tastatur im Chiclet-Stil ist ausreichend groß (30 cm x 10.5 cm). Sie gleicht fast jener des Envy 17 3D, nur ohne Nummernblock. Daher ähnelt auch das taktische Feedback des Envy 15 mit kurzem Hubweg, knackigem Druckpunkt und ziemlich leisen Tippgeräusch dem großen Bruder. Schreibkräfte werden sich daher schnell an die Tastatur gewöhnen. Die direkte Tastaturbeleuchtung ist gut, aber nicht perfekt. Die Tasten entlang der Kanten und in den Ecken, im besonderen Esc und Entf, sind geringfügig weniger heller als die übrigen Tasten.
Im Vergleich mit früheren Envy Notebooks wurden beim 2012 Envy 15 die Auf- und Ab-Pfeiltasten zugunsten einer unnötigerweise längeren Umschalttaste geschrumpft. Sie sind nun nur halb so groß wie die Links- und Rechts-Pfeiltasten. Da das US-Modell auch eine längere Enter-Taste beinhaltet und jegliche diakritische Zeichen, die man auf europäischen Envy Notebooks findet, vermissen lässt, ahmt die Tastatur in ihrem Aussehen jene des MacBook Pro viel mehr nach als andere Envy Notebooks. Nicht jedem wird diese Änderung gefallen, doch von einem ergonomischen Standpunkt aus kann die Tastatur immer noch problemlos genutzt werden.
Erwähnenswert ist zudem, dass die "F"-Tasten (F1, F2 usw.) mit der Funktionstaste (Fn) verbunden sind. Das heißt, dass die oberste Tastenreihe primär mit der Multimediasteuerung statt wie üblich mit den F1- bis F12-Funktionen belegt ist. Der Benutzer kann dies im BIOS jedoch verändern. Weiters bietet die Tastatur einen Umgebungssensor für die Tastaturbeleuchtung, auf welchen die beiden roten Lampen an der linken Monitorkante hinweisen. Wenn man sich weit genug nähert, wird sich die Tastaturbeleuchtung einschalten. Selbstverständlich kann der Benutzer diese Funktion nach Wunsch ein- und ausschalten.
Touchpad
HP zeigt sich bei den Touchpadmaßen ziemlich großzügig. Die verfügbare Fläche von 11 cm x 6.8 cm ist so ziemlich gleich wie beim 17.3 Zoll Envy 17. Trotz des grauen und leicht überhöhten horizontalen Balkens nahe der Vorderkante kann die gesamte Fläche zur Maussteuerung benutzt werden. Um das Touchpad schnell aus- und einzuschalten, kann der Benutzer das Icon oben links am Touchpad doppelklicken.
Immer mehr Hersteller integrieren die Maustasten im Touchpad selbst, um die Touchpadgröße zu erhöhen. Dies kann erfolgreich sein oder auch nicht. Leider ist dies bei unserem Testgerät etwas zweifelhaft. Verstehen Sie uns nicht falsch - wir üben keine Kritik am Bildlauf oder gar an den Multitouch-Gesten, die beide hervorragend funktionieren. Dafür hinterließen die ungewöhnlich weichen und flachen Rechts- und Links-Klicks einen schlechten Eindruck. Selbst nach stundenlanger Benutzung fanden wir, dass Klicken bei ansonsten großartiger Tastatur und Touchpad ermüdend war. Erfreulicherweise verbessert "Tap-to-Click" die Benutzerfreundlichkeit des Touchpads sehr.
Bildschirm
Die aktuelle HP Envy 15 Serie ist bei den Benutzern vor allem wegen der “Radiance” IPS (in plane switching) Bildschirme bekannt. Nicht viele Hersteller, nicht einmal Apple in seiner aktuellen MacBook Produktlinie, können von sich behaupten, dass sie die gleiche Bildschirmtechnologie nutzen. Nachdem HP das Radiance Display im 2010 Envy 14 fallen lassen hatte, weckte der Hersteller diesen überlegenen Bildschirmtyp als Option für einige aktuelle Envy Notebooks zu neuem Leben.
Tatsächlich ist der Bildschirm des Envy 15 das Aha-Erlebnis, das die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Subjektiv bietet dieser Bildschirm die saubersten, schärfsten und lebendigsten Bilder, die je auf einem Notebook dieser Größe dargestellt wurden, ohne die Farbtöne zu übersättigen. Farben und Filmszenen stechen wahrhaftig hervor, zum Teil auch weil der eigentliche Bildschirm mit den Kanten des Bildschirms bündig abschließt. In Kombination mit der Full-HD-1080p-Auflösung und einem 831:1-Kontrastverhältnis, schlägt das Envy 15 andere Notebooks in Bezug auf Bildschirmqualität, Schärfe und Blickwinkel haushoch.
|
Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 266 cd/m²
Kontrast: 831:1 (Schwarzwert: 0.32 cd/m²)50.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
66.9% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Mit dem Gossen Mavo Monitor ermittelten wir eine hohe Helligkeit von 266 cd/m² im zentralen Bildsegment. Das ist definitiv heller als der Großteil an Notebooks, doch niedriger verglichen mit einigen früheren Envy Modellen. Das Envy 14-1010eg und das Envy 17-1190eg haben potentiell eine höhere Durchschnittshelligkeit von 263 cd/m² bzw. 376 cd/m². Bestimmte Hersteller hochwertiger Notebooks (erwähnenswert an erster Stelle das 15.6 inch 2011 MacBook Pro) können auch eine höhere Helligkeit als das Envy 15 erreichen. Um fair zu sein: Die meisten, wenn nicht alle dieser Notebooks, verbauen weniger beeindruckende TN-Bildschirmtypen. Das 2012 Envy 15 ist zumindest viel heller als das Envy 14-1190eg und das ursprüngliche Envy 15.
Mit 80 Prozent des gesamten sRGB-Standards ist der darstellbare Farbraum sehr gut. Die meisten 15.6-Zoll-Notebooks unter 1000 US-Dollar erreichen nur etwa 60 Prozent von sRGB bei reichlich hellen Bildschirmen mit niedrigen Schwarzwerten. Nichtsdestotrotz können viele Workstations, z. B. das Fujitsu Celsius H710 und sogar das HPs Elitebook 8540w einen größeren Farbraum als das Envy 15 abdecken. Natürlich kosten letztere auch doppelt so viel wie das Envy 15 für 1300 US-Dollar und richten sich mehr an professionelle Grafikkünstler. Für alle anderen sollte der Farbraum des Radiance-Bildschirms ausreichend genug sein.
Ein Außeneinsatz gestaltet sich wegen des stark reflektierenden Bildschirms extrem schwierig, sogar noch schwieriger als mit anderen glänzenden Notebooks. Aufgrund der hohen Helligkeit bestünde sicherlich die Möglichkeit, das Notebook im Freien benutzen, doch die Blendwirkung ist so vorherrschend und störend, dass der Benutzer um die beste Position kämpfen muss. Selbst dann sollte man darauf vorbereitet sein, das eigene Spiegelbild beim Arbeiten und Tippen zu sehen. Ohne Zweifel trägt der Glanz zum guten Aussehen des Notebooks bei. In der Praxis hätte eine matte Bildschirmoption die Außeneinsatzfähigkeiten aber bei weitem verbessert.
Andererseits sollte ein Notebook wie dieses eher als Desktop-Replacement für drinnen gesehen werden als als primärer Reisebegleiter. Sollte das Notebook aus welchen Gründen auch immer im Freien benutzt werden müssen, so empfehlen wir, die Helligkeit zu erhöhen, da dies die Reflexion und die Blendwirkung etwas vermindern wird.
Wie bereits erwähnt ist die Blickwinkelstabilität den meisten anderen Notebooks wegen der bei IPS-Bildschirmen verwendeten Technologie überlegen. Der Bildschirm kann von praktisch allen Winkeln betrachtet werden. Diese Eigenschaft kann beim Ansehen von Fotos, Filmen oder sonstigem Inhalt mit Freunden oder Familie in der Nähe unbezahlbar sein. Farbverfälschungen treten praktisch keine auf und die sichtbare Helligkeit ändert sich nicht stark, solange der Benutzer nicht von kritischen Winkeln auf den Bildschirm schaut. In uns macht sich der Wunsch breit, den Bildschirm loslösen zu können und ihn als 1080p-15.6-Zoll-Tablet zu benutzen! Sollten Sie je das ThinkPad X220 in der Hand gehalten haben, dann haben Sie eine gute Vorstellung über die Blickwinkel des Envy 15.
Farbdebatte?
Mittlerweile sind wir sicher, dass einige unserer Leser von den vermeintlichen Farbproblem des IPS-Bildschirms im Envy 15 gehört haben. Wie im Web berichtet wurde, reproduziert das Notebook bestimmte Farben inkorrekt. Am stärksten trifft dies auf rot zu. HP hat zwischenzeitlich die Beschwerden der Benutzer bestätigt, und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Radiance-Bildschirm sowohl "richtig funktioniert" als auch, dass die Farben im Vergleich mit anderen Notebooks "anders aussehen können".
Was ist nun unser Urteil über diese anscheinend widersprüchliche Antwort? Nachdem wir einige Zeit mit dem Envy 15 verbracht haben, ergreifen wir für die Kunden Partei. Wir können bestätigen, dass rot stark orange wirkt und dass jegliche Kalibrationsversuche mit dem X-Rite i1 das Problem nicht lösen konnten. Das Bild unten zeigt reines Rot (color:# FF0000) auf einer Reihe von Bildschirmen neben dem Envy 15. Wie wollen damit nicht behaupten, dass diese Monitore Farben perfekt wiedergeben, doch die Unterschiede sind deutlich zu erkennen und kaum zu übersehen.
In der Hoffnung, die Farbprobleme zu mildern, versprach HP allerdings, ein optionales Software Utility herauszugeben, das dem Benutzer erlaubt, die Farbeinstellungen wie gewünscht anzupassen. Zum Zeitpunkt des Schreibens muss das offizielle Update erst freigegeben werden.
Trotz der zweifelhaften Farbdarstellung ist das IPS Panel im Envy 15 insgesamt hervorragend, und Farben können via HDMI-Port korrekt dargestellt werden. Beachten Sie, dass man für das übliche HP “BrightView” TN Panel optieren kann, bei welchem die Probleme mit der Farbwiedergabe, die aktuell das Radiance Panel plagen, nicht auftreten. Der IPS-Bildschirm ist aber in erster Linie das, was die Envy Serie so attraktiv macht. Daher hoffen wir, dass der kommende Software Patch die Farbproblematik lösen kann.
Leistung
Das Testmodell wurde mit dem hochwertigen und relativ neuen Core i7-2670QM mit einer Basistaktrate von 2.2 GHz vorkonfiguriert. Diese Quad-Core-Sandy-Bridge-CPU findet sich üblicherweise in Spiele- oder Hochleistungsnotebooks (z. B. MSI GT780DX oder Acer Aspire 5755G) und ähnelt mit beachtlichen 45 Watt Verlustleistung (TDP), 32 nm Lithografie und 6 MB Cache ziemlich der i7-2630QM, die es ersetzt. Der Unterschied ist, dass die neuere i7-2670QM bis zu 200 MHz schnelleren Turbo Boost als die i7-2630QM mit einem theoretischen Maximum von 3.1 GHz unterstützt. Dies garantiert, dass Alltagsanwendungen und sogar moderne High-End-Spiele problemlos laufen.
Das System ist mit zwei Samsung 800MHz DDR3 RAM-Modulen, die insgesamt 8 GB Hauptspeicher bieten, ausgestattet. Insgesamt gibt es zwei RAM Slots, die leicht erreichbar sind. Maximal werden 16 GB Hauptspeicher unterstützt. Laut DPC Latency Checker treten selbst bei aktivem WLAN und Bluetooth keine wiederkehrenden hohen Latenzen auf.
Prozessor
In den synthetischen CPU-orientierten Benchmarks platziert sich das Envy 15 neben Notebooks mit gleicher Ausstattung. Beispielsweise unterschieden sich die CPU Scores von 3DMark 06, SiSoft und Cinebench R10/R11 von Envy 15, HP Pavilion dv7 und Acer Aspire 5755G buchstäblich nur um Punkte. Damit ist die Leistung dieser Intel CPU in verschieden Notebooks sehr konsistent.
Die bloßen Einzel-Core- und Multi-Core-Leistungen der CPU wurden auch mit Super Pi und wPrime (auf 8 Threads konfiguriert) getestet. Theoretisch sollten die Ergebnisse der gleichen Tests aufgrund der höheren Turbo-Boost-Taktrate geringfügig höher oder zumindest gleich sein wie bei der i7-2630QM. Tatsächlich entspricht das Ergebnis des Envy 15 dieser Annahme. Das HP benötigt 11m 15s und 5m 28s in Super Pi 32M und wPrime 1024M. Das ist ungefähr gleich oder besser als das Durchschnittsergebnis der i7-2630QM laut unserer Datenbank.
Systemleistung
Mit PCMark Vantage und PCMark 7 schätzen wir die allgemeine Systemleistung ab. Hier konnte das Envy 15 10164 beziehungsweise 2612 Punkte erreichen. Für ein Notebook ohne eingebauter SSD sind diese Ergebnisse sehr beeindruckend. Das Acer Aspire 5755G und das Pavilion dv7-6c07eg mit der gleichen Core i7 CPU erreichten im PCMark Vantage mit 7569 beziehungsweise 8488 Punkten tausende Punkte weniger. Obwohl es bekannt ist, dass beide Benchmarks SSD-basierte Systeme bevorzugen, übertrifft das Envy 15 dennoch weniger schnelle System mit SSD, z. B. das Asus UX31 und das Toshiba Z830 Ultrabook. Ein mit SSD ausgestattetes Envy 15 würde den PCMark Vantage Score möglicherweise um tausende Punkte in die Höhe treiben und in den selben Bereich wie das MSI GT780DX bringen.
PCMark Vantage Result | 10164 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2612 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Als interner Speicher können beim Envy 15 aus bis zu 1 TB großen 5400-U/min-HDDs oder bis 300 GB fassenden SSDs gewählt werden, wobei die SSD in Anbetracht ihrer Größe ziemlich teuer ist (580 US-Dollar). Unser Testmodell nutzt eine Hitachi 750 GB 7200 RPM HDD und erreicht eine durchschnittliche Transferrate von 92.7 MB/s in HD Tune. Damit liegt sie in etwa mit der 7200 U/min Seagate im Envy 17 3D auf einem Niveau. Für eine einzelne 7200-U/min-HDD, die nicht in einer RAID Formation ist oder durch SSD-Cache unterstützt wird, ist dies, ohne für eine eigenständige SSD löhnen zu müssen, gut. Andere 7200-U/min-Laufwerke erreichen üblicherweise eine durchschnittliche Transferrate von ungefähr 80MB/s in HD Tune, 5400-U/min-Laufwerke sogar weniger.
Von den 750 GB Kapazität sind 20.39 GB für Systemwiederherstellung reserviert. 677.95 GB stehen unmittelbar Betriebssystem und Benutzer zur Verfügung.
Für eine umfassendere Information über die verschiedenen Notebook-Massenspeicher verweisen wir auf unsere HDD-/SSD-Vergleichstabelle.
3DMark 03 Standard | 26169 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 17784 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9660 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6209 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1338 Punkte | |
Hilfe |
Grafikleistung
Für Grafik ist das Envy 15 mit einer mäßig schnellen Radeon 7690M GPU ausgestattet. Andere eigenständige Grafikkarten stehen nicht zur Auswahl. Mit einer allgemeinen Leistung irgendwo zwischen den verbreiteten GeForce GT 555M und Radeon HD 6850M sollte die eigenständige AMD GPU im Envy nicht als schwach betrachtet werden. Sicherlich handelt es sich bei der 7690M nicht um ein Geschwindigkeitswunder, aber alle getesteten Spiele konnten zumindest mit mittleren Einstellungen gespielt werden. Dies ist besonders wichtig, da die Grafikkarte für einen 1080p-Bildschirm rendern muss. Ohne Last zeigt GPU-Z eine Kerntaktrate von nur 100 MHz an. Weiterführende technische Informationen zur Radeon 7690M finden Sie hier.
Leider ist zu erwähnen, dass es sich bei der 7690M im Envy 15 nicht um die schnellere 7690M XT handelt und in Folge nur 1 GByte GDDR5 VRAM bei Kern-/Speichertaktraten von 600 MHz/800 MHz nutzt. Das Pavilion dv7-6c07eg beispielsweise nutzt dagegen eine vollwertige 7690M XT mit 2 GB GDDR5 VRAM und Kern-/Speichertaktraten von 725 MHz/900 MHz. Anders gesagt: Die GPU im Envy 15 hat ebenso 480 unified Shaders und einen 128-bit-Speicherbus wie ihr schnellerer Bruder, aber langsamere Füllraten, weniger Speicherbandbreite und niedrigere Kern- und Speichertaktraten. Wer sich eine vollentwickelte 7690M erwartet, den werden diese Tatsachen enttäuschen.
In den synthetischen GPU-Benchmarks bleibt die Leistung der 7690M im Envy 15 bei jedem einzelnen Grafikbenchmark etwas unter dem Durchschnittswert für die 7690M in unserer Datenbank. Die Ergebnisse von 3DMark 05 bis zu 3DMark 11 und OpenGL CineBench liegen alle einige hundert Punkte unter jenen der 7690M im 2012 Envy 17 3D und HP dv7-6c07eg.
Die Ergebnisse der synthetischen Benchmarks werden zumindest einige Spieler enttäuschen. Die GPU kann aber wenigstens die meisten modernen Spiele bei Frameraten über 30 fps mit mittleren bis hohen Einstellungen ausführen. Wir empfehlen aber, fordernde Features wie FSAA und ambient occlusion niedrig zu konfigurieren, wenn man forderndere Spiele bei voller 1080p-Bildschirmauflösung spielen möchte.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 107 | 49 | 25 | 8.4 |
StarCraft 2 (2010) | 270 | 52 | 38 | 24.4 |
F1 2011 (2011) | 90 | 55 | 37 | 15 |
CoD: Modern Warfare 3 (2011) | 154 | 68 | 42 | 29 |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 45 | 38 | 28 | 15 |
Alan Wake (2012) | 43 | 30 | 14 |
Emissionen
Geräuschemissionen
Frühere Envy Notebooks hatten teils auffallend laute Lüfter, die beiden Lüfter des aktuellen Envy 15 setzten diesen Trend fort. Die Lüfter sind ständig aktiv, und auch während die eigenständige GPU abgeschaltet ist (AMD Switchable Graphics), zumindest hörbar. Erfreulicherweise sind sie aber nicht so laut, dass sie bei Videowiedergabe oder beim Surfen im Web störend wären. Mit 37 dB könnte das DVD-Laufwerk etwas laut sein. Wir empfehlen, wenn möglich, Filme vollständig zu buffern oder von der Festplatte abspielen zu lassen.
Unter starker CPU- und GPU-Last wird das Envy 15 sogar noch lauter. 48 dB können unmöglich ignoriert werden, ohne bei Kopfhörern oder lauteren Lautsprechern Zuflucht zu suchen. Gegenüber dem ursprünglichen Envy 15 gibt es dennoch eine Verbesserung. Allerdings sollte andauernd starke CPU-Last in geräuschempfindlichen Umgebungen wie Klassenräumen oder Bibliotheken vermieden werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 34.9 / 35 / 35.2 dB(A) |
DVD |
| 37.6 / 47.1 dB(A) |
Last |
| 48.3 / 48.6 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie schaffte es HP also, sowohl eine Quad-Core-CPU als auch eine Radeon GPU in dieser relativ dünnen Notebook-Basiseinheit zu kühlen? Mittels insgesamt sieben Öffnungen im Gehäuse und zwei mechanischen Lüftern. Die ziemlich üppige Anzahl an Luftauslässen stellt eine optimale Luftzirkulation zur Kontrolle der internen Temperaturen sicher.
Stundenlang ohne Last und ohne laufende Tasks siedelt sich laut HWiNFO die Taktrate bei allen vier Kernen bei 800 MHz an. Damit bleibt die Temperatur des Notebooks am gesamten Gehäuse nahe der Raumtemperatur.
Um die möglichen maximalen Temperaturen zu messen, stressten wir sowohl CPU als auch GPU durch gleichzeitiges Ausführen von Prime95 und FurMark für über eine Stunde. Wie erwartet stiegen die Temperaturen in allen 18 Quadranten sprunghaft an. Die linke Handballenablage bleibt dabei, vielleicht überraschend, relativ kühl. Die Benutzer werden also beim Tippen einen Temperaturunterschied zwischen links und rechts fühlen. An der Unterseite ist der Temperaturunterschied noch extremer. Besonders im hinteren Bereich kann sich das Notebook beim Benutzen unangenehm anfühlen, wenn es sich nicht auf einer festen Oberfläche befindet. Bei diesem Stresstest handelt es sich aber mehr um eine Hardwareanalyse als um die Repräsentation von realen Bedingungen. Die meisten Benutzer werden diese Temperaturen beim alltäglichen Surfen, Textverarbeitung und Filmwiedergabe nie erreichen.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 46.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 47.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 21 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.6 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-1.8 °C).
Um Hinweise auf Throttling zu finden, führten wir Prime 95 und FurMark erneut aus. Zuerst ließen wir nur FurMark laufen, um nur die GPU zu belasten. GPU-Z und HWiNFO bestätigten uns, dass sich die Taktrate der Radeon GPU bei 600 MHz statt bei den für die 7690M üblichen 725 MHz einpendelt. Wir überprüften die Einstellungen und einige Spiele, um zu sehen, ob 725 MHz überhaupt erreicht werden könnten, doch 600 MHz war alles, was die GPU zu bieten hatte.
Wenn nur Prime95 aktiv ist, können alle vier CPU-Kerne Taktraten zwischen 2.4 GHz und 2.5 GHz, also deutlich über dem Basistakt von 2.2 GHz, beibehalten. Der versprochene 3.1-GHz-Turbo-Boost kann nur mit einem einzigen Kern und nur für kurze Zeit erreicht werden. Solch ein Maximum ist unerreichbar, wenn alle Kerne stark belastet werden.
Wenn sowohl Prime95 als auch FurMark gleichzeitig laufen, können die CPU- und GPU-Kerne durchgehend sehr gut durchhalten. Während unserer Tests behielt die GPU ihre 600-MHz-Obergrenze bei, während die CPU-Kerne um 100 MHz auf stabile 2.3 GHz bis 2.4 GHz fielen. Die CPU-Temperaturen stiegen allerdings sehr hoch auf über 95 Grad Celsius an, während sich die GPU-Kerntemperatur um 76 Grad Celsius belief.
3DMark 06 wurde unmittelbar nach dem Stresstest noch einmal ausgeführt. Die CPU und GPU Scores (5312 und 9627 Punkte) ähnelten jenen vor dem Stress, womit bestätigt wird, dass eine keine Probleme mit thermischen Throttling gibt.
Lautsprecher
HP weist das Beats Audio Logo nicht nur einmal oder zweimal, sondern sogar dreimal stolz am Envy 15 aus. Mit solch einem starken Fokus auf die von Dr. Dre promotete Marke ist es nicht überraschend, dass Benutzer hohe Erwartungen in die Notebooklautsprecher setzen.
Insgesamt können die 6 Lautsprecher und 2 Subwoofer (oder wie HP es nennt: "Triple Bass Reflex Subwoofer") ausgewogenen Klang sowohl bei Musik als auch bei Filmwiedergabe erzeugen. Die Wiedergabe von Bass und Sopran ist passabel genug, damit zumindest kurzzeitig keine billigen externen Lautsprecher notwendig sind. Insgesamt ist die Klangqualität ziemlich gut, wenn man die winzige Größe des Audiosystems berücksichtigt. Bis zu sehr hoher Lautstärke sind keine Verzerrungen hörbar. Selbst dann sind die Auswirkungen im Vergleich zu Lautsprechern in kleineren Notebooks weniger groß.
Der drehbare Lautstärkeknopf an der rechten Seite erweist sich im Vergleich mit diskreten +/- Tasten wegen seiner größeren Empfindlichkeit als viel besser und genauer. Drückt man den Knopf, startet das vorinstallierte Beats Audio Steuerpanel, das viele Einstellungen wie Rauschunterdrückung, Adjustierung von Mikrofon und den hochwichtigen Equalizer umfasst.
An die drei Audiobuchsen an der linken Seitenkante können ein Mikrofon, zwei getrennte 3.5-mm-Kopfhörer oder externe Lautsprecher gleichzeitig angesteckt werden. Was Aussehen und Klang des Envy 15 betrifft, so ist es offensichtlich, dass HP hier viel Aufwand betrieben hat, dies hervorzuheben und zu optimieren.
Akkulaufzeit
Um die durstige Quad-Core-CPU, die diskrete Grafikkarte und den hellen Bildschirm mit Strom zu versorgen, wird das Envy 15 mit einem 8-Zellen-Lithium-Ionen-Akku mit bis zu 72 Wh ausgeliefert. Der Akku kann zwar durch den Benutzer getauscht werden, es gibt jedoch keine weiteren Größen. Davon abgesehen sind 72 Wh mehr als viele andere Notebooks mit eigenständigen Grafikkarten, wie das Packard Bell EasyNote TS13HR, bieten.
Die maximale Akkulaufzeit wurde mit dem Batter Eater Readers Test mit Energiesparprofil, bei minimaler Helligkeit und mit abgeschaltetem WiFi/GP/CoolSense getestet. Das Notebook erreichte 6 Stunden und 46 Minuten.
Die minimale Akkulaufzeit wurde bei Hochleistungsprofil, maximaler Helligkeit, aktiven WiFi und mit aktiver 7690M GPU ermittelt. Das Envy 15 schaffte dabei nur 55 Minuten im Battery Eater Classic Test.
Als realitätsnäheren Test surften wir im Web bei 150 cd/cm2 Bildschirmhelligkeit (ca. 60 % der maximalen Helligkeit) mit der integrierten GPU. Tastaturbeleuchtung und Umgebungslichtsensor haben wir dafür deaktiviert. Die Ergebnisse werden dabei stark zwischen verschiedenen Nutzern schanken. Wir konnten 4 Stunden herausquetschen, bevor die 5-Prozent-Akkuwarnung angezeigt wurde.
Im Allgemeinen ist die Akkulaufzeit des HP nicht besonders außergewöhnlich. Wir hatten uns dies allerdings auch nicht erwartet. Die Spezifikation des Envy 15 liegt im Wesentlichen auf dem Level von Spielenotebooks, die als die energiehungrigsten Portablen bekannt sind. Im Vergleich mit anderen Notebooks mit der gleichen i7 CPU, wie dem 15.6 Zoll Acer Aspire 5755G, dem 17.3 Zoll Pavilion dv7-6c07eg oder sogar dem Envy 17 3D ist die Akkulaufzeit des Envy 15 tatsächlich ziemlich ähnlich.
Fazit
Das Envy 15 trifft in vielen Bereichen ins Schwarze und schwankt nur in wenigen. Leider können diese wenigen Bereiche wichtig genug sein, um potentielle Kunden für das neue 2012-Refresh ins Grübeln zu bringen.
In der Desktop-Replacement- und die Multimedia-Kategorie hat das Envy 15 eines der besten Leistungs-Gewicht-Verhältnisse. Es ist leistungsstark, aber nicht klobig, auffallend, aber nicht exzentrisch und voll mit Features, ohne den Multimedia-Fokus zu verlieren. Suchen Sie ein Allround-Gerät primär für den Inneneinsatz und selten für Reisen, dann sollte das Envy 15 mehr als passend sein.
Doch HPs Premium-Notebook für Endverbraucher ist dennoch weit entfernt von perfekt. Der übermäßig spiegelnde Bildschirm ist unmöglich zu übersehen, verschmutzt leicht und ist der alleinige Grund, dass sich ein Außeneinsatz mit diesem Notebook als schwierig erweist. Klicken mit dem Touchpad kann auf Dauer nervend sein, wenn der Benutzer nicht gerne "Tap-to-Click" nutzt, und zahlreiche seitlich angesteckte Kabel können sich leicht ansammeln und aufgrund der dichten Schnittstellenanordnung sich gegenseitig stören. Auch die abgespeckte 7690M GPU führt möglicherweise, vor allem bei Freunden von Computerspielen, die das meiste aus ihrem System herausholen wollen, zu größeren Bedenken.
Unser größter Kritikpunkt ist allerdings der IPS-Bildschirm. So schön er auch sein mag, die ungenaue Farbdarstellung am Beispiel Rot ist inakzeptabel, gerade da der Benutzer weit mehr als tausend US-Dollar für das Notebook hinlegen muss. Es ist uns ein Rätsel, wie es HP schaffte, sich einen derartigen Schnitzer bei einem der Schlüsselfeatures des Envys zu leisten, umso mehr als die Produzenten fast alles andere in Bezug auf Hardwarequalität richtig gemacht haben. In diesem Punkt bleibt nur auf das von HP angekündigte Tool zur Farbjustierung zu hoffen.
Sollten Sie sich nicht an den ungenauen Farben stoßen oder sich mit HPs alternativer TN Panel Option zufriedenstellen, gibt das Envy 15 ein attraktiv aussehendes und außerordentlich leistungsstarkes Notebook für eine breite Palette an Aufgaben und Spielen ab.
Abschließend sei erwähnt, dass das Envy 15 zufolge HP in Deutschland leider nicht auf den Markt kommen wird. Schade.