Test Apple MacBook Pro 15 Late 2011 (2.4 GHz, 6770M, glare)
Still und leise hat Apple am 24. Oktober 2011 die Innereien der kompletten MacBook Pro Familie erneuert. In den 15-Zoll-Modellen finden sich nun um 100-200MHz schnellere Core i7 Quad-Core Prozessoren und schnellere Grafikkarten. Die langsame Einstiegsgrafiklösung AMD Radeon HD 6490M wurde durch die 6750M (wie im alten Topmodell) ersetzt und gegen Aufpreis erhält man nun auch die brandneue 6770M. Diese basiert auf den selben Chip, wird jedoch höher getaktet.
In folgendem Testbericht werfen wir nun einen Blick auf die stärkere Version des MacBook Pro 15 mit 2.4 GHz Core i7 Quad Core Prozessor und AMD Radeon HD 6770M Grafikkarte.
Weiterhin ist das 15" MacBook Pro eines der dünnsten und leichtesten 15-Zoll Notebooks seiner Klasse. Das Unibody Aluminiumgehäuse blieb mit dem Refresh unverändert und überzeugt weiterhin mit unerreichter Stabilität und Verarbeitung. Einzig die dünne Unterseite lässt sich minimal eindrücken und die relativ scharfe Vorderkante ist für manche User nicht optimal.
Die Wartungsmöglichkeiten sind durch die komplett abnehmbare Bodenplatte sehr gut. Speicher, ODD und HDD können selbst getauscht werden und auch die beiden Lüfter sind für Reinigungszwecke gut zugänglich. Der fix integrierte Akku ist zwar erreichbar, darf aber laut Apple nicht selbst getauscht werden.
Das schlichte und einfache Design ist keinesfalls außer Mode und wird weiterhin gerne kopiert.
Die Anschlussausstattung bleibt ebenfalls weiterhin unverändert mickrig. Einzig der Thunderbolt Port wird durch das langsam aufkommende Zubehör nützlich. Der optional erhältliche 27" Thunderbolt Monitor kann zum Beispiel teilweise eine Dockingstation ersetzen. Auch schnelle externe Festplatten / SSD Gehäuse sind bereits verfügbar.
Zubehör
Das mitgelieferte Zubehör wurde mit Mac OS X 10.7 Lion noch etwas dürftiger, da die Installations-DVD nicht mehr dabei ist. Ab jetzt kann man das MacBook Pro per Partition neu installieren (Option im Bootmenü).
Garantie
Apple gewährt für seine hochpreisigen Notebooks leider nur 1 Jahr Garantie und 30 Tage Telefonsupport. Garantieverlängerungen sind möglich aber vergleichsweise kostspielig.
Die unveränderten Eingabegeräte begeistern auch nach längerem Einsatz. Besonders das Multitouch Trackpad aus Glas sucht unter Mac OS X seines Gleichen. Mehr Details hierzu finden sie in den älteren Tests des 2011er MBP 15.
Als Display fanden wir in unserem Testgerät das selbe spiegelnde LP154WP4-TLA1 Panel wie in unserem Early 2011 Test des 2 GHz Modells. Daher verweisen wir bezüglich der Displaymesswerte auf diesen Test. Zusammengefasst handelt es sich um ein hochwertiges und helles aber stark spiegelndes Display. Unsere Empfehlung erhält dadurch das hoch auflösende matte aufpreispflichtige Panel.
Nun geht es um den spannensten Teil dieses Tests - die Performance. Der Intel Core i7-2760QM Prozessor gepaart mit der HD 6770M Grafikkarte und einer großen 750 GB Festplatte versprechen eine hervorragende Leistung im schlanken Gehäuse.
Prozessor
Der verbaute Intel Core i7-2760QM gehört dem Sandy Bridge Refresh 09/2011 an und ersetzt im Intel Lineup den Core i7-2720QM. Der Prozessor bietet vier echte Rechenkerne und kann dank HyperThreading bis zu 8 Threads gleichzeitig bearbeiten. Der Basistakt von 2,4 GHz kann dank Turbo Boost theoretisch bis zu 3,5 GHz (nur 1 Kern belastet) gesteigert werden. Im Vergleich zum langsamer getakteten Core i7-2670QM im Einstiegsgerät der 15-Zoll-Serie bietet der 2760QM außerdem Unterstützung für VT-d.
Falls der hohe Turbo voll ausgeschöpft werden kann, nähert sich die Performance dem ehemaligen Spitzenreiter 2920XM. Mit 45W sind die aktuellen Quad-Core Prozessoren jedoch nicht wirklich sparsam, bieten aber in der Theorie genug Leistung für alle Anwendungsgebiete.
Die CPU Leistung haben wir unter Windows (Bootcamp) ausführlich analysiert. Im Schnitt erreicht der 2760QM hier jedoch nicht ganz das Niveau anderer 2760QM Notebooks (0-12% schneller) und positioniert sich auf dem Level eines 2670QM / 2720QM. Teilweise konnten wir während den Tests thermales Throttling feststellen (Cinebench 10 Multi z.B.). Dies erklärt teilweise das schwächere Abschneiden der CPU. Im Vergleich zum 2720QM im Anfang 2011 erschienenen starken MacBook Pro 15, kann sich die neue CPU trotzdem absetzen, da auch das damalige MBP nicht die volle CPU Performance ausschöpfen konnte.
Der Intel Turbo Boost 2.0 kann zwar anscheinend nicht das volle Potential der CPU ausschöpfen (Netzteil, Kühlung), erreicht aber seine maximalen 3,5 GHz im Test (geringe Last 1 Kern). Im Einzelkern Test des Cinebench 11.5 erreicht der Takt immerhin 3,4 GHz. Bei Spielen zeichnet sich ein unterschiedliches Bild. Bei Burnout Paradise werden alle vier Kerne mit 3,2 GHz getaktet. Beim anspruchsvolle Battlefield 3 pendeln die Kerne jedoch zwischen 2, 2.4 und 3.2 GHz. Thermal Throttling wird jedoch nicht angezeigt und mit 86°C (CPU - Näherung!) bzw 78°C (GPU) sind die Kerne nicht zu heiß. Es liegt also wahrscheinlich wieder eine Drosselung wegen des zu klein dimensionierten Netzteils vor.
Super Pi mod 1.5 XS 1M - 1M (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook Pro 15 2.4 GHz 2860QM | |
Schenker XMG P701 PRO 2860QM | |
Apple MacBook Pro 17 2820QM | |
Apple MacBook Pro 15 2635QM |
Super Pi mod 1.5 XS 2M - 2M (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook Pro 15 2.4 GHz 2860QM | |
Schenker XMG P701 PRO 2860QM | |
Apple MacBook Pro 17 2820QM | |
Apple MacBook Pro 15 2635QM |
Super Pi Mod 1.5 XS 32M - 32M (nach Ergebnis sortieren) | |
Apple MacBook Pro 15 2.4 GHz 2860QM | |
Schenker XMG P701 PRO 2860QM | |
Apple MacBook Pro 17 2820QM | |
Apple MacBook Pro 15 2635QM |
* ... kleinere Werte sind besser
System Performance
Die Systemleistung unter Windows messen wir mit der PC Mark Serie von Futuremark. Hier werden CPU, GPU und HDD in einen Gesamtscore einbezogen und können einfach mit anderen Windows Notebooks verglichen werden. Aufgrund der relativ langsamen HDD im MacBook Pro bleibt die Leistung minimal hinter den Erwartungen zurück. Im Vergleich zum DV6-6008 mit selber Grafikkarte (-4%), schlägt sich das MBP 15 gut. Vergleichbar ist der Wert mit dem LG A520 mit i7-2820QM und GeForce GT 540M. Systeme mit SSDs können den Alu-Renner aber locker überholen. Selbst das kleine 11" MacBook Air erreicht ein um 38% besseres Ergebnis. Was hier möglich wäre, zeigen die Schenker Geräte P701 und P511 mit etwa 93% höherer Scores.
Dadurch empfiehlt sich für alle die mit den kleineren Kapazitäten der SSDs auskommen das optionale Upgrade. Durch den einfachen Zugang zum HDD Schacht ist auch ein nachträgliches Aufrüsten in Eigenregie ohne Probleme möglich.
PCMark Vantage Result | 7338 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2389 Punkte | |
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Systemperformance unter Mac OS X
Der stark veraltete XBench 1.3 bleibt weiterhin einer der wenigen Mac OS X Benchmarks um die Systemleistung zu messen. Einige Subtests der Suite laufen jedoch seit Lion nicht mehr durch und auch die Ergebnisse des User Interface Tests sind nicht mit 10.6 vergleichbar. In den restlichen Ergebnissen kann sich das 2.4 GHz MBP 15 erwartungsgemäß vor dem 2.3 GHz MBP 17 und natürlich vor dem 2 GHz Quadcore im Early 2011 Einsteigergerät. Im Vergleich zu den aktuellen MacBook Air mit Lion muss das 15-Zoll-Notebook aufgrund der fehlenden SSD in den Disk Tests Federn lassen.
Massenspeicher
Die verbaute Seagate MK7559GSXF Festplatte dreht mit langsamen 5400 Umdrehungen pro Minute und bietet 750 GB an Platz (Brutto). Sie zählt zu den schnelleren 5400er Platten. Die maximale Leserate lag z.B. nur 4% hinter der schnellsten 5400er der SAMSUNG HN-M500MBB im Samsung 400B5B-H01 (Polnischer Test).
Die schnellste 7200er Festplatte liegt mit 17% jedoch noch ein Stückchen voraus (Seagate ST9750420AS im Asus VX7-SZ062V). Schnelle SSDs liefern im Vergleich noch deutlich höhere Geschwindigkeiten, die vor allem in der täglichen Nutzung einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil bringen.
Grafiklösung
Neben dem schnelleren Prozessor ist die verbaute AMD Radeon HD 6770M Grafikkarte die zweite Neuheit im MBP 15. Die erste Enttäuschung offenbart sich jedoch beim Blick auf die Taktung. Statt den 725 MHz des Referenzdesigns (und der uns bekannten Windows Notebooks), taktet Apple die GPU nur mit 675 MHz. Dadurch ist der Geschwindigkeitsvorteil zur mit 600 MHz getakteten Radeon HD 6750M des Einsteigergeräts nicht sehr groß. Im Unterschied zum Einsteigermodell, bietet die stärkere Version jedoch 1 GB GDDR5 und nicht nur 512 MB. Dies kann beim Multimonitorbetrieb unter Mac OS X durchaus von Vorteil sein. Seit der Einführung des Thunderbolt Anschlusses, werden die Grafikkarten übrigens nur noch mit PCIe 8x angeschlossen, wobei dies derzeit nur bei wenigen Anwendungen nachteilig ist.
Weiterhin integriert Apple die automatische Umschaltung zwischen der Prozessorgrafik (Intel HD Graphics 3000) und der 6770M je nach Software. Dies passiert mit Apples eigenem System ohne Flackern und im Test ohne Probleme. Unter Windows ist jedoch nur die stromhungrige Radeon im Einsatz.
Bei den synthetischen Benchmarks sieht man auch gut die Auswirkungen der geringeren Taktung und des schmäleren PCIe Anschlusses. Unser Testgerät ist im Schnitt etwa 6% langsamer als die HD 6770M im HP DV6. Am geringsten war der Rückstand noch im Heaven Benchmark (2%) und in den älteren, CPU lastigen 3DMark Varianten. Im Vergleich zur alten 6750M im MacBook Pro (nun im Einsteigergerät) kann die 6770M etwa 10% Mehrleistung herausschlagen. Dadurch positioniert die sich knapp vor den schnellsten Nvidia GeForce GT 555M Grafikkarten an der Grenze zu den High-End Grafikkarten.
3DMark 2001SE Standard | 47877 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 28440 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 19373 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10232 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6204 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1470 Punkte | |
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Gaming Performance unter Windows
Trotz der geringeren Taktfrequenz zeigt sich das Spieleergebnis grundsätzlich erfreulich. Die meisten aktuellen Spiele lassen sich in mittleren - hohen Detailstufe flüssig spielen. Nur Battlefield 3 lässt bei mittleren Detailrate etwas wenig Spielraum. Im Multiplayertest konnten wir in der niedrigen Detailstufe deutlich mehr Erfolge feiern als bei der schöneren mittleren Detailstufe.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
World in Conflict - Benchmark (2007) | 56 | 20 | ||
Crysis - GPU Benchmark (2007) | 43.8 | 11.9 | ||
Crysis - CPU Benchmark (2007) | 36.4 | |||
Supreme Commander - FA Bench (2007) | 56.6 | 48.1 | 44 | 27 |
Trackmania Nations Forever (2008) | 35.8 | |||
Resident Evil 5 (2009) | 39 | |||
Stalker: Call of Pripyat (2010) | 12 | |||
Dawn of War II - Chaos Rising (2010) | 55.4 | 26.5 | ||
Metro 2033 (2010) | 89 | 45 | 24 | 8 |
Just Cause 2 (2010) | 13.8 | |||
Mafia 2 (2010) | 32 | |||
Total War: Shogun 2 (2011) | 37.3 | 13.5 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 42 | 19 | ||
F1 2011 (2011) | 20 | |||
Fifa 12 (2011) | 50 | |||
Battlefield 3 (2011) | 39 | 28 | 22 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 59 | 43 | 29 | 15 |
Anno 2070 (2011) | 105 | 42 | 27 | 15 |
GPU Performance Mac OS X
Auch unter Mac OS X haben wir kurz die Grafikperformance überprüft. Im OpenGL Test des Cinebench R11.5 erreichte die Radeon HD 6770M ein 19% schnelleres Ergebnis als die 6750M im 17" MBP Early 2011. Hier spielen aber auch Unterschiede von Lion hinein, die man besonders beim Cinebench R10 sieht (hier ist das Ergebnis geringer).
Im praktischen Spieletest ist Mac OS X immer noch langsamer als bei den selben Spielen unter Windows. StarCraft 2 war aber trotzdem mit hohen Details und 1440x900 flüssig spielbar (Herausforderung - For The Swarm: 30-50fps). Auch Left 4 Dead 2 war in nativer Auflösung mit 4x MSAA, 8x AF und maximalen Details mit 35-45 Bildern pro Sekunde gut spielbar.
Mac OS X 10.7 | Windows 7 64 Bit | |
Cinebench R10 Single Core | 4853 | 4451 (32Bit) |
Cinebench R10 Single Core | 4853 | 5472 (64Bit) |
Cinebench R10 Multi Core | 16834 | 14760 (32Bit) |
Cinebench R10 Multi Core | 16834 | 18048 (64Bit) |
Cinebench R10 OpenGL | 5629 | 8508 (32Bit) |
Cinebench R10 OpenGL | 5629 | 8427 (64Bit) |
Cinebench R11.5 CPU | 5,66 | 5,49 (64 Bit) |
Cinebench R11.5 GPU | 42,2 | 47,9 (64 Bit) |
Geekbench 2.2 | 10435 | 9377 |
Windows per Bootcamp
Weiterhin wenig zufriedenstellend ist der Windows Support für die MacBook Pro. Neben den deutlich schlechteren Touchpad Treibern hatten wir auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Die mitgelieferten AMD Catalyst Grafiktreiber waren z.B. relativ alt (10.1, 11.9 aktuell) und ließen sich nicht updaten. Dadurch hatten wir z.B. bei Battlefield 3 mit Abstürzen bei Grafikumstellungen zu kämpfen. Auch das Catalyst Control Center wird nicht mitgeliefert wodurch z.B. externe HDMI Monitore ein zu kleines Bild darstellen. Zum Glück lies sich dieser jedoch nachinstallieren.
Ein weiteres Problem mit einem externen Monitor zeigte sich im Test sobald der Standby Modus unter Windows aktiviert wurde. Ein per HDMI (Adapter) angeschlossener Acer 22" TFT meldete sich ständig bei Windows an und ab und verhinderte den Standby Modus.
Auch das neueste Deus Ex machte mit starkem Ruckeln und Audioproblemen auf sich aufmerksam. Wahrscheinlich ebenfalls auf veraltete Treiber zurückzuführen.
Und auch die FireWire 800 Schnittstelle funktionierte im Test per Bootcamp nicht einwandfrei und das ganze Notebook hängte sich bei Benutzung mit einer externen Festplatte auf.
Geräuschemissionen
Ohne Last bleibt das MBP 15 flüsterleise und nur das konstante Summen der verbauten Festplatte ist hörbar. Die beiden Lüfter sind bei 2000 Umdrehungen erst wenige cm vom MacBook Pro entfernt vernehmbar. Mit SSD ist das MBP 15 dadurch praktisch lautlos ohne Last. Piepsgeräusche oder Fiepen von Transistoren konnten wir nicht vernehmen.
Unter Last drehen beide Lüfter nach einiger Zeit meistens auf die Höchststufe von 6200 Umdrehungen pro Minute. Hier ist das MBP mit 44,1 dB und 4,2 Sone fast 4x so laut wie ohne Last. Beim Spielen mit aktiviertem Sound ist die Geräuschkulisse jedoch erträglich. Eine längere Zwischenstufe wie bei den älteren Testgeräten, konnten wir bei diesem jedoch nicht wahrnehmen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29 / 29 / 29.6 dB(A) |
HDD |
| 29.6 dB(A) |
Last |
| 44.1 / 44.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: ECM-8000 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei unseren Temperaturmessungen der Oberfläche schnitt das überarbeitete MBP 15 etwas schlechter ab als die 2.2 GHz Version aus Anfang 2011. Besonders ohne Last wurde unser Testgerät deutlich wärmer (maximal 34 versus 31°C). Der Durchschnitt ist jedoch nur um 1°C höher. Beim Surfen im Web bleiben die Werte aber selbst für den Schoß unbedenklich. Dies gilt jedoch nur solange die Lüfterausgänge auf der Rückseite nicht verdeckt sind. Beim YouTube-Video Betrachten auf einer Decke wurden die Temperaturen schon unangenehm hoch auf der Unterseite.
Unter Last erhitzt sich das Alugehäuse des MacBook Pro 15 deutlich. Im Extremtest (Furmark + Prime über mehrere Stunden) können wir bis zu 43°C oberhalb der Tastatur messen. Aber auch beim Spielen von Left 4 Dead 2 unter Mac OS X sind die Temperaturen mit maximal 42°C ähnlich hoch.
Die Handballenablagen und Eingabegeräte bleiben jedoch immer angenehm temperiert und dadurch gibt es bei der Benutzung auf dem Schreibtisch keinerlei Einschränkungen für den User.
Auch die internen Temperaturen stoßen kurzfristig immer wieder an ihre Grenzen. Besonders bis die Lüfter die maximale Drehzahl erreicht haben, kann es beim Prozessor sogar zu kurzen thermalen Throttling kommen, da er die kritischen 100°C erreicht. Auch die GPU erreichte im Test bis zu 90°C. Bei längeren Lastphasen pendelt sich die Prozessor- und Grafikkartentemperatur jedoch bei unkritischen 80°C ein.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.2 °C).
Energieaufnahme
Bei unseren Messungen unter Last ist das mit 85 Watt spezifizierte Netzteil eindeutig überfordert. Dies könnte auch ein Grund für das Throtteln bei sehr hoher CPU und GPU Last wie zum Beispiel Battlefield 3 sein.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 8.1 / 14 / 24.4 Watt |
Last |
70 / 89.2 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Bei der Akkulaufzeit erreichten wir überraschenderweise besonders ohne Last deutlich schlechtere Laufzeiten als bei den älteren MacBook Pro Tests. Hier kann jedoch auch Lion einen starken Einflussfaktor haben, da die 6770M z.B. im Idle Test unter Mac OS X keinen Einfluss haben sollte. Mit 10,5 versus 7 Stunden (bestes Ergebnis bei 3 Tests) ist das Ergebnis zumindest deutlich geringer. Da das Notebook in der c't 25/2011 jedoch bis zu 9,5h lief, dürften wir hier ein Problem mit unserem Testmodell gehabt haben.
Der DVD Laufzeit Test mit maximaler Helligkeit (der meist sehr ähnlich zum praktischen Arbeiten ist) war jedoch praktisch identisch zum 2.2 GHz Modell und der Lasttest unter Windows war mit 52 Minuten ebenfalls auf dem Niveau der ältern MacBook Pro Modelle.
Mit etwa 5h Laufzeit beim praktischen Arbeiten mit maximaler Helligkeit ist die Laufzeit aber durchaus ordentlich. Bei reduzierter Helligkeit lässt sich hier außerdem noch einiges herausholen.
Eine Leistungsdrosslung im Akkubetrieb konnten wir per Cinebench unter Mac OS X nicht feststellen. Left 4 Dead 2 lief jedoch im Akkubetrieb nur mit 30 statt 35 Bilder pro Sekunde.
Messwerte im Detail:
Mac OS X
- Firefox iMacros Skript um Textwebseiten durchzuscrollen, minimale Helligkeit, WLAN und BT aus: 5h 49min; 6h 7min; 7h 2min; (3x durchgeführt)
- WLAN Test, alle 40s eine neue Webseite ansurfen, maximale Helligkeit: 4h 45min
- Volllast Starcraft 2 + CPU Test Tool: 1h 22min
Windows 7 per Bootcamp
- Battery Eater Reader (Text lesen), min Helligkeit, WLAN / BT aus: 5h 31min
- Battery Eater Classic (Volllast), max Helligkeit, WLAN / BT ein: 52min
Wieder voll geladen war der Akku nach 2h 50min bei teilweiser Nutzung.
Das Refresh bringt dem MacBook Pro eine höhere Leistung zum selben Preis. Ein Upgrade für Besitzer des Modells von Anfang dieses Jahres rechnet sich aber kaum. Zu gering sind die Änderungen.
Insgesamt bleibt das 15 Zoll MacBook Pro weiterhin ein hervorragendes Notebook, welches eine starke Leistung im schlanken Gehäuse bietet. Das Unibody-Aluminium-Case und die Eingabegeräte sind weiterhin ein gewcihtiges Kaufargument und langsam findet man auch Zubehör für die Thunderbolt Schnittstelle.
Der größte Nachteil ist aber sicherlich der stolze Preis mit nur einjähriger Garantie den Apple verlangt. Besonders der gesalzene 400 Euro Aufpreis für die getestete 2.4 GHz Version dürfte sich nur für wenige User auszahlen, da das Basismodell mit 2.2 GHz Quad-Core und Radeon HD 6750M nicht deutlich langsamer ist.