Test LG A520-T.AE31G (3D/2820QM) Notebook
Knapp zwei Jahre ist es her, als Acer mit seinem Aspire 5738DG 3D-Notebook die Gunst der Käufer verfehlte. Kaum jemand wollte den Gaming-schwachen 15.6-Zoller haben (Radeon HD 4570), der nur einen düsteren und recht eingeschränkten 3D-Effekt über die Polfilter Brille zauberte. Hinzu kam, dass die GPU das Halbbild errechnete, was die Frames im Gaming um 50% einbrechen ließ.
Schnell wandten sich die Hersteller vom Polfilter ab und es etablierte sich Nvidias 3D Vision mit aktiver Shutter-Brille zum Standard unter den 3D-Notebooks (meist 120 Hz Display). Selbst Acer hatte im Oktober 2010 mit dem Aspire 5745DG einen 3D Vision Laptop am Start und zeigte, dass TriDef-3D (Software der Polfilter Technik) zum alten Eisen gehört.
Jetzt steht ein LG Electronics A520-T.AE31G vor uns, der genau auf die Polfilter Technik von 2009 setzt. Zurück in die Vergangenheit? Ist das Film Patterned Retarder (FPR) Panel besser als die damalige Technik von Acer? Alle Infos zum 3D-Effekt und zum Multimedia-Laptop finden Sie in unserem ausführlichen Test.
LGs 15.6-Zoller steckt in einem Gehäuse aus Kunststoff und gebürstetem, lackiertem Aluminium. Die schwarzen Flächen des Deckels und der Handauflage berühren sich je nach Betriebsart meist kühl und sind druckfest. Selbst den Deckel können wir flächig nur leicht eindellen. Die wertigen Alu-Oberflächen haben allerdings ein Problem: Fingerabdrücke haften daran wie Fettfinger auf dem Butterbrotpapier. Selbst nach intensivem Abrubbeln mit einem Poliertuch sind noch nicht alle Abdrücke verschwunden.
Das Chassis ist ausreichend verwindungsfest, kann aber mit Kraft ein stückweit verzogen werden. Die Unterseite zeigt einige Wartungsklappen, die teilweise deutlich eindellbar sind. Das Display-Gelenk sitzt fest am Chassis und lässt den Deckel kaum Nachwippen. Obwohl das Panel straff gehalten wird, brauchen wir wegen des hohen Gewichts der Base Unit nur eine Hand zum Öffnen des Notebooks.
LGs 15.6-Zoller ist spartanisch mit Anschlüssen bestückt. Traditionelle Verbindungen wie eSATA und ExpressCard34 sind nicht an Bord. Das wird anspruchsvolleren Nutzern auf den Magen schlagen, denn sie können ihre vorhandenen externen eSATA-Festplatten nicht mehr nutzen. Auch das Nachrüsten eines Controllers ist nicht möglich (via ExpressCard). Noch nicht einmal der alte Standard FireWire ist an Bord, um etwa Filme vom Camcorder zu überspielen. Wir fragen uns vor diesem Spartanismus, wozu die Cyberlink Blu-ray Disc Suite 7 beiliegt, wenn die Schnittstellen für Aufnahmegeräte Suboptimal sind.
Die Anordnung der Steckplätze ist zudem ungünstig. Die zur Front orientierte Anbringung der linken Ports kann die Ablage einer Maus behindern oder sieht zumindest unschön aus. Es wäre nicht schlecht, sperrige VGA-, HDMI- und Ethernet-Kabel an die Rückseite zu verbannen. Leider gibt es diesen Luxus aber nur bei sehr wenigen Laptops, vornehmlich Business-Geräten.
Kommunikation
WLAN der schnellsten Generation bietet die Funkkarte nach dem Draft-N Standard (b/g/n). Das in der WLAN-Karte integrierte Bluetooth-Modul unterstützt den Standard 3.0+HS. Der Atheros LAN-Adapter kommuniziert passend in Gigabit-Manier.
Zubehör
Ein Polarisationsfilter in Form einer Brille ist nötig, um beide 3D-Halbbilder zu vermischen. Für Brillenträger gibt es den Brillen-Aufsatz. Wer mit Freunden dreidimensional in die Anzeige schauen will, der kauft sich einfach für zirka 15 Euro diese kostengünstige Brille nach (Philips Easy Polfilter 3D-Brille).
Aus welchem Grund der A520-Besitzer das optische Laufwerk ausbauen sollte und es durch die Plastik-Blende ersetzt, das können wir uns nicht erklären. Hierdurch können wir sicher ein paar Gramm sparen, doch bei 2.55 Kilogramm kommt es auf die 50 Gramm eines Blu-ray Laufwerks nicht an. Die Blende ist kein Rahmen für eine Festplatte!
Die Blu-ray Disc Suite 7 von CyberLink ist ein Consumer fokussiertes Multi-Tool zum Erstellen von Blu-ray Inhalten. Dummerweise ist aber gar kein Brenner, sondern nur ein Blu-ray Leser (HL-DT-ST DVDRWBD CT30N) verbaut, weshalb nur die guten alten DVD-Rohlinge beschrieben werden können. Immerhin kann der enthaltene Power DVD 9 Player 3D-Blu-rays abspielen.
Datenträger liegen keine bei, lediglich eine Schnellstart-, Recovery- und 3D-Anleitung. Eine Recovery-DVD muss selbst erstellt werden (via LG Smart Recovery).
Garantie
LG setzt für den A520 eine 24 Monate Pick-Up & Return Garantie an. Auf den Akku gibt es nur sechs Monate. Die LG Garantieverlängerung auf 3 Jahre kostet zirka 65 Euro, der hochwertige Modus Pick-Up & Return bleibt derselbe.
3D mit passivem Polarisationsfilter
Zeitgleich zum Debüt seines ersten 3D-Fernsehers für den Massenmarkt (LG 47 LW 650 S), der mit passiven Polfilter-Brillen funktioniert, hat LG nun auch ein Notebook nach gleichem Prinzip im Programm. Der Hersteller stellt sich damit scheinbar bei den TV-Geräten und bei den Notebooks gegen den Markt, denn die Shutter-Technik (aktive Brillen) hat sich bei TV und Notebook in den letzten Jahren fest etabliert.
Was ist der Vorteil? Die Polfilter-Brillen kommen ohne Elektronik aus, flackern nicht und sie kosten in der Produktion Cent-Beträge. Seinen Fernsehern legt LG gleich fünf Stück davon in den Karton. Das 3D-Bild entsteht durch eine Folie auf dem Panel, dem Film Patterned Retarder (FPR). Die einzelnen Zeilen des Panels werden abwechselnd für das rechte und das linke Auge polarisiert. Die Brille ist wiederum mit einem Polarisationsfilter beschichtet, welcher dem rechten Auge das Bild für rechts anzeigt und das linke Bild herausfiltert. Polfilter sind bei Fotografen bekannt, die damit z. B. Lichteffekte auf Glas oder Lack entfernen.
Laut LG soll von jedem Blickwinkel aus eine perfekte, ermüdungsfreie Sicht zu genießen sein. Weil Laptop-Panels generell mit schwachen Blickwinkeln zu kämpfen haben, sind wir skeptisch. LG hat aber vorgesorgt und ein LG-Phillips Panel mit fast 90 Grad horizontalem Blickwinkel verbaut. Abweichungen nach rechts oder links sind daher möglich, ohne den 3D-Effekt zu verlieren. Vertikal, also nach unten oder oben, müssen wir aber auch bei LG eine relativ starre Kopfposition beibehalten.
Wenn das 3D-Bild einmal erzeugt wird, kann sich der Effekt sehen lassen. Die Helligkeit geht aber etwas zurück, was im Innenbereich durch Maximierung der Luminanz ausgeglichen werden kann. Doch leider wird 3D nicht immer unterstützt. Das 3D- Halbbild eines Filmes, eines Fotos oder eines Spiels kommt nicht einfach aus dem Nichts, sondern es muss simultan berechnet werden. Das übernimmt die Software TriDef Ignition, welche schon Ende 2009 den Acer Aspire 5738DG in die dritte Dimension verhalf. TriDef berechnet aus den vorliegenden Halbbildern eines Films oder Spiels das stereoskopische Gegenstück. Die erforderliche Rechenleistung stemmt das Rechenwerk der Grafikkarte. Fotos, Filme und Spiele müssen über die TriDef-Software aufgerufen werden.
DVD Filme
Ein 2D-Movie kann nur per TriDef-Player dreidimensional werden. Der räumliche Effekt in Herr der Ringe kann sich sehen lassen, die Szenen wirken lebendiger. Performance-Probleme beim zeitgleichen Berechnen des Stereo-Bildes gibt es keine, auch nicht in schnellen Action-Szenen. Wichtig: Die Qualität des enkodierten Materials entscheidet über die Wirkung. Die verrauschten Urlaubsclips von der Kompaktkamera werden nicht zwangsläufig zum Genuss. Wie tief der Effekt wirken soll, das kann im Player einfach per Regler verändert werden (Standard 50%).
Blu-ray Filme
Enttäuscht nehmen wir unseren Blu-ray Film wieder aus dem Laufwerk. Der TriDef-Player kann Blu-ray gar nicht abspielen und der mitgelieferte Power-DVD 9.0 Player ist mit TriDef inkompatibel. Jetzt können wir unseren Film abspielen, aber ohne 3D-Effekt. Erst mit einer echten 3D Blu-ray sollte Power DVD das Polfilter Display nutzen können. Mangels 3D-Blu-ray konnten wir dies aber nicht ausprobieren. Schade, denn Nvidia Vision basierte 3D-Notebooks, wie das Vaio F21, konnten unseren Standard-Film problemlos in 3D umwandeln und per Power-DVD anzeigen.
Fotos
Bei klaren Trennungen von Vorder- und Hintergrund kann der TriDef-Player einen guten bis sehr guten 3D-Effekt berechnen. Die private Fotosammlung ist daher nicht unbedingt geeignet.
Spiele
Für die Leistungsbetrachtungen unter TriDef siehe das Kapitel 3D-Leistung. Sofern mit TriDef kompatibel, kann uns der 3D-Effekt in StarCraft 2 überzeugen. Ein wenig nach links oder rechts abweichen ist kein Problem, nur nach oben oder unten sollten die Augen nicht abweichen. Wie gesagt, jedes Spiel muss über den TriDef Ignition Player geladen werden. Dies kann bei Steam-Installationen schon problematisch sein. RUSE verweigerte daher den Dienst. Dragon Age 2 ließ sich zwar über TriDef starten, doch es war kein 3D-Effekt in Sicht. Solche Probleme hatten wir mit Nvidia Vision nicht, da die 3D-Erzeugung hier direkt am Treiber der Nvidia-Grafikkarte ansetzt und extrem viele Spiele nativ unterstützt werden (z. B. Vaio VPC-F21Z1E/BI).
Tastatur
Die Tasten bieten dem Schreiber einen zur Undeutlichkeit neigenden Druckpunkt und einen weichen Tastenanschlag. Die Tastenfläche liegt allerorts fest auf und federt nirgends ein. Selbst der Bereich über dem optischen Laufwerk ist frei von einem nachgebenden Untergrund. Kombiniert mit dem mittleren Tastenhub stellt sich ein befriedigendes Schreibgefühl ein.
Der integrierte Ziffernblock ist ein Vorteil für die Eingabe von Zahlen. Leider handelt es sich nicht um einen ausgewachsenen Ziffernblock, sondern um einen abgespeckten ohne Minus, Plus und Enter rechts außen. Gewohnheitsmäßige Vielschreiber könnten sich daran stören. Die Richtungstasten sind nur halb so groß wie die normalen Buchstabentasten. Wir können sie dennoch sehr gut blind erfassen, weil sich darüber ein kleiner Zwischenraum befindet.
Touchpad
Der Mausersatz ist ein Synaptics Multitouch Pad (V7.2), also ein technisch veraltetes Modell (aktuell: V7.5). Es beherrscht dennoch Mehrfinger-Gesten, wie z. B. für den Zoom mit zwei Fingern. Die glatte Oberfläche des kleinen Pads bedient sich zügig und ist bis in die Ränder sensibel. Die Tasten klicken leise, haben aber einen zu kleinen Tastenhub (kurzatmig). Der kurze Druckpunkt kommt direkt nach dem Berühren, was das Tastenfeedback insgesamt erträglich macht.
Das Pad besitzt horizontale und vertikale Scrollbars, auch wenn selbige nicht gekennzeichnet sind. Durch die Zwei-Finger-Erkennung sind die Bildlaufbereiche nicht mehr zwingend erforderlich. Nutzer können die Bildlaufbereiche zur Vergrößerung der relativ kleinen Pad-Fläche deaktivieren.
Unser LG A520-T.AE31G 15.6-Zoller ist mit einem 16:9-Panel ausgerüstet. Wir haben es mit Full-HD 1.920 x 1.080 (1080P) zu tun, eine Auflösung, die sich viele Spieler und Bildschirmarbeiter wünschen. Die Glare Type Anzeige ist als LP156WF2-TLA1 (LG-Phillips) auslesbar. Das Panel ist mit eine speziellen Folie bedampft, dem Film Patterned Retarder (FPR), welche auch bei den 3D TVs von LG zum Einsatz kommt.
Das FHD-Panel hat einen guten Kontrast von 508:1 bieten. Das sorgt für knackige, leuchtende Farben. Der Farbraum (ICC-Profil) ist dann aber nicht ganz so gut. sRGB wird deutlich verfehlt. Bei den darstellbaren Farben sind die 3D-Konkurrenten Asus G74S und Vaio F21Z1EB (beide FHD, Nvidia 3D Vision) diesem Panel überlegen.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 203 cd/m²
Kontrast: 508:1 (Schwarzwert: 0.4 cd/m²)54.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
71.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56.9% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Display verteilt die Luminanz gleichmäßig über das Panel (85%), das heißt die Abweichungen der LED-Hintergrundbeleuchtung sind gering (Homogenität). Minimum und Maximum liegen lediglich 31 cd/m² auseinander. Insgesamt ist die Luminanz mit durchschnittlich 195 cd/m² unterdurchschnittlich aber für den Innen-Einsatz passend.
Wer mit dem A520 in die Sonne geht und eine Runde StarCraft 2 spielen will, der sollte sich zur Vermeidung von Spiegelungen einen schattigen Platz suchen. Unsere Fotos entstanden bei Sonnenschein und bei maximaler Luminanz. Da der 15.6-Zoller im Akkubetrieb nicht herunter dimmt, ist das Resultat bei bestimmten Betrachtungswinkeln brauchbar. Reflexionen stören jedoch in fast jeder Positur.
Weite Blickwinkel wie beim LG A520 erfreuen das Auge leider selten. Der Kontrast bleibt horizontal stabil, es gibt keine Invertierungen (Geisterbilder). Der Blickwinkel liegt horizontal bei zirka 85 Grad. Die Anzeige kann mit einen Desktop-TFT mithalten. Vertikal aber nicht mehr, denn hier erkennen wir ab zirka 25 Grad (von unten) die berüchtigten Geisterbilder. Dies gilt jedoch nicht für Einblicke von oben. Siehe dazu unser Blickwinkel-Video.
Der Sandy Bridge Vierkerner Core i7-2820QM mit 4 x 2.3 GHz (Normal-Takt) wird in Consumer Notebooks nicht so ubiquitär verwendet, wie der "kleine" Bruder i7-2630QM. Aber wenn letzterer für eine starke Anwendungsleistung sorgt, so kann es mit diesem High-End Modell nur noch schneller werden. Per Turbo-Boost 2.0 kann die CPU im Bedarf auf bis zu 3.4 GHz übertakten. Ob das Kühlsystem damit klar kommt, dazu mehr unter Temperatur. Für alle CPU-Details siehe Datenblatt.
Im Vierkerner mit einer TDP (Thermal Design Power) von 45 Watt sind der Speichercontroller und die HD Graphics 3000 inkludiert. Letztere sorgt für einen sparsamen Betrieb, wenn Nvidia Optimus die GT 540M zeitweise deaktiviert. Der Massenspeicher ist eine Toshiba MK7559GSXP mit 750GB. Ihre geringe Umdrehungsgeschwindigkeit von 5400U/Min passt nicht so recht in das Bild des High End Consumers. Ob Sie das System bremst? Die Antwort gibt es über dem Windows 7 Leistungsindex.
Der Cinebench R11.5 CPU-Test (Multi, 64 Bit) schlägt mit 4.88 Punkten weniger kräftig zu als erhofft. Bereits der vielfach verwendete 2630QM erreicht im Durchschnitt 4.7 bis 5.0 Punkte. Letzteres bspw. im Acer Aspire 7750G. Die Workstation Lenovo ThinkPad W520 und der Gamer Alienware M17x R3 zeigen, an welche Tür der 2820QM klopfen muss: 5.6 bzw. 5.5 Punkte. Das Kühlsystem ist scheinbar nicht in der Lage, den Prozessor so gut zu kühlen, dass der Takt längerfristig bei deutlich über 2.3 GHz (Standard Takt) steht. Mehr dazu unter Temperatur.
Die Ergebnisse sind aber unterschiedlich, die CPU-Benchmarks unseres A520 fallen nicht durchweg schlechter aus, als andere Geräte mit gleichem Prozessor. Die ermittelten Sekunden des CPU Benchmarks WPrime (338s) sind besser als sie 382s des Alienware M17x R3, aber schlechter als die 281s des Lenovo ThinkPad W520. Die kürzlich getestete Workstation Fujitsu Celsius H710 WXP11DE benötigt für den Test sogar 485s, eine Zeit, die sogar der alte 740QM unterbieten kann.
Der PCMark Vantage ermittelt kräftige 8.987 Punkte. Eine beachtliche Zahl, die sogar der Power-Gamer Alienware M17x R3 (GTX 580M, HDD) nur knapp überflügeln kann (9.453 Punkte). Das bei den CPU-Benchmarks überlegene Lenovo ThinkPad W520 kommt mit 8.614 Punkten sogar schlechter weg. Scheinbar haben die Schwächen bei einzelnen CPU-Benchmarks keinen Einfluss auf die Gesamtleistung.
Wir haben den PCMark 7 ausgeführt, der auf 2.376 Punkte endet. Das Alienware M17x R3 liegt hierbei deutlicher vorn, wahrscheinlich wegen der besseren Einschätzung der schieren GPU-Leistung einer GTX 580M. Das Lenovo ThinkPad W520 kannte diesen Test leider noch nicht, wohl aber das Fujitsu Celsius H710 mit seinen 3.695 Punkten. Letztere Punkten zeigen eindrucksvoll, wie es einem Gerät trotz in seiner Klasse unterdurchschnittlicher CPU-Leistung mit SSD gelingt, problemlos eine sehr gute Systemleistung zu erringen. Mit einer schnellen SSD könnte das A520 zur Spitzengruppe bei der Anwendungsleistung gehören.
PCMark Vantage Result | 8987 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2376 Punkte | |
Hilfe |
Die GeForce GT 540M (2.048 MB DDR3) gehört zu Nvidias Mittelklasse. Der Fermi-Chip unterstützt DirectX-11. Der Speicher taktet mit 672/900 MHz (Kern/Speicher) wie in den meisten Testgeräten. Der 3DMark2006 (1.280x1.024) schließt mit 8.162 Punkten ab. Eine Radeon HD 6850M (~9.700) kann das bei gleichem Speicher-Typ überbieten. Starten wir den 3DMark06 über TriDef halbiert sich der Score auf 4.180 / 3.108 (Gesamt/CPU)
Der 3DMark-Vantage Score (P4450) liegt auf dem Niveau, das eine GT 540M in Begleitung einer starken CPU haben sollte. Die neue GT 555M ist mit 5.469 Punkten noch einen deutlichen Sprung stärker. Der 3DMark 11 holt sich 1.009 Performance-Punkte. Hier stehen HD 6550M (P1107) und auch die ältere HD 5650 (P1024) besser da.
3DMark 05 Standard | 15732 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8162 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4450 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1009 Punkte | |
Hilfe |
Schade, dass LG nicht auf eine SSD setzt. Doch deren geringer Speicherplatz hätte sicher viele Multimedia-Freunde abgeschreckt. Zusammen mit der überaus starken Quad-CPU läge der HDD Score des PCMark Vantage dann nicht bei geradezu lächerlichen 3.751 sondern bei 15- bis 20.Tsd. Punkten. Dies hätte die o. g. System-Scores von PCMark Vantage und PCMark 7 deutlich anheben können. Siehe Fujitsu Celsius H710 (16.628/3.695 Punkte).
HD-Tune (73 MB/s Lesen) und Crystal Disk Mark 3.0 (84 MB/s Lesen) bescheinigen der vorliegenden Toshiba-HDD (750 GB, MK7559GSXP) keine schlechten aber für 5400 RPM noch typische Durchsätze. Mit einer 7200 RPM HDD könnten die Werte leicht höher liegen, doch der Unterschied wäre zu vernachlässigen.
Die Spiele-Performance der GT 540M Mittelklasse-GPU haben wir schon ausführlich in vielen Test betrachtet. Das Datenblatt bildet alle Spiele-Titel ab. Der starke Prozessor unseres Testgerätes kann tendenziell für eine leichte Verbesserung der Frameraten sorgen. Einen zu großen Sprung sollten Interessenten aber nicht erwarten. Wir machen eine Stichprobe mit StarCraft 2 und Dirt 3 für die Testdatenbank. RUSE und Dragon Age 2 steht außerhalb der Datenbank. Alle genannten Scores sind ohne 3D-Modus entstanden.
Star Craft 2
Die Echtzeit-Strategie bricht im 3D-Modus (Spiel wird nativ von TriDef unterstützt) auf 29 (Medium, sonst 45) und 17 (High, sonst 32) fps ein. Das sind knapp die oftmals genannten 50% Leistungseinbuße eines 3D Laptops.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high | 32.5 fps | |
1360x768 | medium | 45 fps |
Das Racing Game erlaubt mit dem integrierten Benchmark eine exakt wiederholbare Messung. Wir haben natürlich die FHD-Auflösung ausprobiert, müssen aber mit 13 fps die Spielbarkeit aberkennen. Richtig gut läuft es dann in Details High und 1366x768 Pixeln: 39 fps. Die starke Quad-CPU hat kaum Einfluss auf höhere FPS. Das Toshiba Satellite P770-10P mit GT 540M (2048 MB, gleiche Taktung 672/900MHz, i7-2630QM) läuft in High mit 38 fps. Selbst ein MSI GE620 (i5-2410M) lieferte 38 fps ab.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 12.7 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 39 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 61 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 138 fps |
RUSE
Fans der Echtzeit-Strategie kommen auf ihre Kosten - allerdings nicht unter FHD und höchstens Details (Einstellung Ultra). Die Mission der Demo spielt sich in den ersten 5 Minuten mit durchschnittlich 9 fps an. Weil eine Framerate über 30 fps bei dieser Art von Spiel nicht nötig ist, sind Details High in 1366x768 (4AA) durchaus spielbar: 22 fps. Bessere 32.5 fps erreichen wir in Details Medium bei abermals 1366x768 Pixeln und reduzierter Kantenglättung (2AA).
Dragon Age 2
Das Kampfspiel mit der dünnen Story verlangt nach starker Hardware. Die liegt bei der GPU nicht vor, weshalb selbst in 1366x768 und Details High (2AA, DX11) nur 19 fps möglich sind. Perfekt flüssig wird es dann erst in Details Medium (0AA, DX11) bei gleicher Auflösung: 38 fps.
Spiele Fazit
Schade, das gute FHD-Panel des LG A520 wäre ideal für Spieler. Doch jedes Mal, wenn die höchste Auflösung gewählt wird, brechen die Frames ein und aktuelle Spiele werden unspielbar. Da nützt auch die üppige DDR3-Speicherbestückung von 2.048 MB wenig. Hier hätte es dann schon GDDR5 sein müssen.
Wer sich weniger anspruchsvoll gibt, der erlebt mit der Geforce GT 540M eine brauchbare Gaming-Leistung. Nur auf den 3D-Modus muss oft verzichtet werden. Entweder, weil das Spiel TriDef nicht unterstützt (RUSE, Dragon Age 2), oder weil die Framerate fast halbiert wird (StarCraft 2, nativ unterstützt). Eine bessere Wahl für den 3D LG wäre eine GT 555M gewesen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 45 | 32.5 | ||
Dirt 3 (2011) | 138 | 61 | 39 | 12.7 |
Geräuschemissionen
Entspannt im Word tippen und nicht von einem lauten Lüfter belästigt werden. LG löst das Abwärme-Problem des Vierkern-Laptops recht gut. Unter normaler Belastung, wie einem Spiel oder einem 3DMark06, steigt der Lautstärkepegel nicht über 39 dB(A). Wer nur im Web surft oder im Word tippt, der wird den Lüfter mit 32 dB(A) manchmal gar nicht mehr hören. Selbiger schaltet sich aber niemals ab. Beim Lesen und Schreiben ist die Toshiba HDD nur durch ein dezentes Klackern zu hören (32 dB(A)).
Der Stresstest, bei dem Prozessor und Grafikkarte voll ausgelastet werden, reizt die maximalen 42 dB(A) aus. Der Lüfter bläst heiße Luft aus dem Gehäuse, das Geräusch bleibt aber immerhin konstant. Bei Last-Ende braucht die Kühlung nur zirka 25 Sekunden, um wieder auf den sehr leisen Pegel von 32 dB(A) zu fallen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.9 / 31.9 / 31.9 dB(A) |
HDD |
| 32.3 dB(A) |
DVD |
| 35.1 / dB(A) |
Last |
| 39 / 41.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Der stetig rotierende Lüfter sorgt im Idle für ein kühles Chassis, das auf der Oberseite unter 30 Grad bleibt. Unter höchster Last steigen die Temperaturen zwar an, übersteigen aber niemals 45 Grad. Die geringe Abwärme bei dieser starken CPU-Bestückung hat jedoch einen Grund:
Throttling @GPU-Last
Während des mehrstündigen Stresstests (Prime95+Furmark, Siehe Screens) drosselte der CPU-Takt schnell auf 1.4 bis 1.6 GHz (Normal-Takt 2.3 GHz). Energieaufnahme des Systems: 84 Watt. Immer, wenn wir den Furmark (GPU-Last) pausierten, stieg die Taktung auf 2.3 bis 2.9 GHz (je nach Dauer der Belastung) und die Energieaufnahme lag stabil bei 81 Watt. Core Temp zeigte während des Stresstests (Prime95+Furmark) stets 25 Grad Celsius to Tjunction. Schlussfolgerung: Es ist kein Temperatur-Limit, was die CPU drosselt. Schuld ist das zu schwache 90 Watt Netzteil. Wenn CPU+System schon 81 Watt unter Stress benötigen, wo sollen dann die 25 bis 30 Watt herkommen, die von der GT 540M unter Last zusätzlich gebraucht werden?
Aber: Wer nicht ständig am Leistungszenit arbeitet, der bekommt von der Drosselung kaum etwas mit. Die meisten CPU- (außer Cinebench R11.5) und alle 3D-Benchmarks (inkl. Spiele) lieferten eine für die Hardware typische Performance. Das Kühlsystem, wie wir hier feststellten, kann die Hardware kühlen und auch den Turbo Boost 2.0 aufrecht erhalten (siehe zweiten Screenshot). Gedrosselt wird nur eine zu 100% ausgelastete CPU, wenn zeitgleich sehr hohe GPU-Last anliegt und daher die Energieaufnahme deutlich über 90 Watt klettern würde. Letzteres lässt das 90 Watt Netzteil aber nicht zu.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.2 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.4 °C).
Lautsprecher
Der 15.6-Zöller ist mit Stereo-Lautsprechern unter der Handauflage ausgerüstet. Das Klangbild betont die Mitten, Höhen (ausgewogen, klar) und Tiefen sind komplett abhanden. Die per Taste aktivierbare SRS-Soundverbesserung hilft an dieser Stelle überhaupt nicht weiter, die Verbesserung tendiert gegen Null. Warum der Klang des A520 als SRS Wide 3D Sound angepriesen wird, das können wir nicht nachvollziehen. Der Effekt wirkt nur bei angeschlossenen Lautsprechern oder Kopfhörern.
Die brauchbaren Leerlauf- und WLAN-Laufzeiten (Mix aus Web- , Video-Last und Leerlauf) lassen vermuten, dass unser A520 in diesen Betriebsmodi mit wenig Energie auskommt. Unser Multimeter bestätigt das. Die kleinste Energieaufnahme im Leerlauf rangiert von 17 bis 21 Watt. Hierbei haben wir einmal den geringsten und den höchsten Energiebedarf im Leerlauf gemessen.
Der Gegenpol ist der Stresstest (Prime95, Furmark) und liegt bei 84 Watt. Für die 45 Watt Quad CPU 2820QM und die GT 540 ist dieser Energieaufnahme zu gering, was wir unter Temperatur durch CPU-Throttling erklären. Grund ist das schwache 90 Watt Netzteil. Ein Fujitsu NH751 mit kleinerer Quad CPU (2630QM) und GT 525M Grafik ist bereits mit einem 120 Watt Netzteil gerüstet (kein Throttling). Mindestens dieses wäre auch für den LG A520 von Nöten.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 17.1 / 20 / 21.5 Watt |
Last |
78.3 / 83.7 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Die eher bescheidende Laufzeit, die geringe TFT-Helligkeit sowie das Glare-Type Panel laden nicht zum Mobilbetrieb ein. Der realitätsnahen Akkulaufzeit kommt der Test beim WLAN-Surfen sehr nahe. Nach drei Stunden ist der Akku leer. Das LED-Panel lief während des Tests auf 100 cd/m². Ob eine Runde StarCraft 2 drin ist, das könnte unser Last-Test mit dem Battery Eater abbilden. Nach einer Stunde gehen dort schon die Lichter aus. Für die Laufzeit sorgt ein 57 Wh Lithium-Ionen Akku (5.200 mAh). Selbiger benötigt akzeptable 2:13 Stunden zum kompletten Aufladen.
Hersteller LG ist zurück am deutschen Notebook-Markt und will gleich mit seinem 3D-Flaggschiff A520 zeigen, was die Südkoreaner auf dem Kasten haben. Nicht nur die Fernseher des Herstellers bekommen eine billige weil passive Polfilter-Brille als Zubehör, jetzt ist es ein Notebook-Modell. Eine spezielle Folie auf dem Panel und eine Software (TriDef), die parallel ein zweites Bild berechnet, sorgen für den 3D-Effekt.
Das 3D-Bild haut die Tester allerdings nicht vom Hocker. Die Abhängigkeit vom horizontalen Blickwinkel ist zwar klein, vertikal müssen wir aber recht starr in Position bleiben. Das kontrastreiche und mit breiten horizontalen Blickwinkeln gerüstete FHD-Panel ist zwar mit und ohne 3D eine sehr gute Basis. Ein so gutes (keine Verdunkelung) und variables Bild (Kopfposition) wie beim Vaio VPC-F21Z1E/BI 3D-Notebook (sehr gutes Panel) stellt sich jedoch nicht ein.
Wie gehabt leidet die Gaming-Performance unter einem aktiven 3D-Effekt (-50%). Denn gleich ob passiver Polfilter oder aktive Shutter-Brille, das zweite Bild muss von der Grafikkarte berechnet werden. Beim DVD-Film ist das alles kein Problem, aktuelle Spiele brechen jedoch mit ihren Frameraten gnadenlos ein. Wer an 3D-Gaming interessiert ist, der sollte sich an eine deutlich stärkere Grafik halten. Aktuell sind jedoch viele unserer 3D-Testgeräte, wie Asus G51J, Asus G53JW, Acer Aspire 5745DG oder Asus G74SX-3DE (alle Nvidia Vision) aus den Online-Shops verschwunden. Gerade letzteres wäre mit seiner starken GTX 560M der ideale Partner für flüssiges 3D-Gaming. Was es mit einem sehr guten 3D-Effekt noch gibt, das ist das Vaio VPC-F21Z1E/BI.
Die recht stabile Laptop-Konstruktion mit den brauchbaren aber nicht perfekten Eingabegeräten zieht Fingerabdrücke leider magisch an. Doch darüber könnte der Nutzer hinwegsehen, wenn er sich an der sehr guten Leistung seines Quadcore-System erfreut. Außerhalb des 3D-Effektes gilt dies (in mittleren Auflösungen) sogar für Spiele, welche mit dem kontraststarken Panel viel Freude bereiten. Das unterdimensionierte 90 Watt Netzteil dämpft jedoch die Freude. Die CPU-Takt-Drosselung (@Maximal Last GPU+CPU) könnte mit einem 120 Watt Netzteil leicht abgestellt werden.
Trotz der hohen Leistung gelingen ein überschaubarer Stromverbrauch (Leerlauf), eine geringe Lautstärke (inkl. Silent Mode) und eine niedrige Abwärme (auch wegen Drosselung!). Leider hat es LG versäumt, zeitgemäße Anschlüsse wie USB 3.0 und/oder eSATA ein zu bauen. Selbst ein Nachrüsten dieser Controller ist mangels ExpressCard unmöglich.
Wer den 3D-Effekt nicht benötigt, der findet für weniger Geld ähnlich starke Konfigurationen im Handel. Den 2820QM-Prozessor gibt es zwar nicht für weniger Geld, jedoch fahren Consumer mit einem 2630QM auch nicht viel schlechter. So gibt es die GT 540M bestückten Acer Aspire 5750G, MSI GE620-i748W7P oder ASUS X5MSV-SX319V schon für um die 700 Euro. Alle diese Geräte haben zwar kein so gutes FHD-Panel, aber immerhin USB 3.0.