Test Toshiba Satellite P770-10P Notebook
Das High-End Satellite von Toshiba hat es scheinbar schwer in die virtuellen Regale vor zu dringen. Gerade mal ein Händler listet es aktuell – allerdings ohne sofortige Verfügbarkeit (Stand 19.08.11). Die technischen Details hören sich dabei gar nicht so schlecht an.
Der Core i7-2630QM (4x 2.00GHz) ist der Mainstream-Vierkerner von Intel, eingesetzt in zahlreichen Multimedia und Gaming-Laptops. Ebenso die NVIDIA GeForce GT 540M Grafikkarte, die für Gaming-Fans jedoch nur Spiele-Mittelklasse bedeutet. Freunde großer Filmsammlungen freuen sich über die zwei Festplatten im Gehäuse (2 x 500 GB). Die Seagate Momentus XT ist mit einem 4GB SSD-Cache (SLC-NAND) ausgerüstet. Es handelt sich also um eine Hybrid-Festplatte.
Das Paket soll es zum Markt-Preis von 999 Euro geben (Version P770-108: 899 Euro). Der 17-Zoller muss schon einige Vorteile bieten, denn die idente CPU+GPU Hardware gibt es bereits ab 700 Euro (z. B. Samsung RC730). Welche Leistungen der Satellite P770-10P in die Waagschale wirft, das erfahren Sie in unserem ausführlichen Test.
Optisch verbreitet das Satellite P770-10P den Charme eines um jeden Preis aufpolierten Kunststoff-Laptops, der sich seine Plastik-Konstruktion nicht eingestehen will. Das Auge des Nutzers wird daher mit Lichteffekten bombardiert (Tasten, Pad, Logo, Media-Leiste, Power-On) und mit übermäßiger Chrome-Optik (Lautsprecher, Pad-Tasten, Scharniere) verschreckt. Für die Oberflächen wurde tief in die Trick-Kiste der Verpackungskünstler gegriffen. Wo beim Schwestermodell Satellite Pro L770 noch matte, einfallslose Flächen nach Aufheiterung riefen, wurden die Flächen des P770 auf Hochglanz poliert und dann mit einer haptischen Struktur versehen. Das verhindert zwar nicht den Plastik-Look, aber zumindest das Plastik-Gefühl. Die Verarbeitung hat jedoch auch Vorteile: Fingerabdrücke verschwinden in der Struktur und die Flächen berühren sich vergleichsweise griffig.
Das Gehäuse hat insgesamt eine ausreichende, allerdings keine gute Druckstabilität. Die Handauflage verbiegt sich rechts und links außen unter dem Druck der Hände. Das optische Laufwerk ist, wie so oft, eine Schwachstelle. Zwar kann der Ziffernblock darüber nicht eingedrückt werden, wohl aber die darunter liegende Bodenplatte.
Der Deckel wird von zwei Scharnieren straff gehalten. Verriegelung gibt es keine. Das schwere Display wippt beim Hantieren nach. Der maximale Öffnungswinkel von zirka 140 Grad ist für den Betrieb auf dem Schoß gut geeignet. Die Fläche des Deckels kann großflächig eingedrückt werden, jedoch nur um wenige Millimeter.
Vielfalt sieht anders aus. USB 3.0 auf der linken Seite ist der einzig nennenswerte Port, der in dieser Preisklasse allerdings zum Standard gehört. Der ExpressCard-Slot, über den der Nutzer Erweiterungskarten hätten anstecken können, fehlt leider.
Störend empfinden wir die Position der Anschlüsse im vorderen Bereich der linken und rechten Seite. Wer HDMI, USB 3.0 (links) und zwei USB-Geräte nebst Lautsprechern (rechts) anschließt, der überlädt seinen Schreibtisch mit einem Kabelbaum zu beiden Seiten. Jetzt fehlt der Platz zur Ablage einer Maus, aber zumindest wird die Kabel-Unordnung unschön aussehen. Anschlüsse auf der Rückseite, wie in den guten alten Laptop-Tagen, gibt es auf Grund des tief hängenden Scharniers keine.
Kommunikation
Die Funk- und Netzwerkverbindungen entsprechen dem Stand der Zeit. Der Realtek PCIe GBE Family Controller (1000 MBit/s), die WLAN-Karte Atheros AR9002WB-1NG und das Bluetooth-Modul (3.0+HS) sind jeweils State of the Art ihrer Disziplin.
Zubehör
Recovery-DVDs für Windows 7 Home Premium (64 Bit) müssen via Recovery Media Creator selbst erstellt werden. Mitgeliefert werden nur ein kleines Handbuch plus eine Kurzanleitung. Zur vorinstallierten Software gehören neben diversen Toshiba Tools (z. B. Webkamera, Gesichtserkennung, HWSetup, Recovery Media Creator, Media Controller, etc.) auch Nero Multimedia Suite 10 Essential (Backup, Brennprogramm, Media Hub, etc.). Die Gesichtserkennung, schon lange Standard bei Toshiba, macht ein Login per Gesicht möglich.
Unterhaltung
Der Toshiba-Media Player kann per HDMI einen 2D-Film in 3D wandeln und an einen 3D-Fernseher ausgeben. Resolution+ heißt jene Technik, welche Videomaterial in geringer Auflösung, z. B. einen DVD-Film, in HD aufwertet. Zu guter Letzt gibt es Sleep-and-Music. Diese Funktion (Abschaltung im BIOS oder über HWSetup) aktiviert den Analog-Eingang (Mikrofon) bei ausgeschaltetem PC. Jetzt kann man mit einem MP3 Player die verstärkten Lautsprecher des Laptops benutzen.
Garantie
Das Satellite P770 unterliegt einer zweijährigen Garantie. In Deutschland und Österreich beinhaltet diese, einen Abholservice nach vorangegangener Anmeldung an der Toshiba Hotline. Der Hersteller hat eine Garantieverlängerung auf bis zu 3 oder 4 Jahre im Angebot (64 bzw. 109 Euro).
Tastatur
Die Tasten mit der planen Oberfläche liegen wie eckige Tabletten aufgereiht auf einem Tablet. Ohne eine konkave Wölbung nach innen, tippt es sich trotz deutlichem Druckpunkt und mittlerem Tastenhub etwas ungenau. Dafür federt das Tastenfeld nicht, es liegt fest auf (auch über optischem Laufwerk). Die Eingabe hat einen weichen und lautlosen Anschlag. Durch die etwas rutschige, aber nicht unangenehme Oberfläche der Tasten ist das Schreib-Feedback gedämpft und wird feinfühligen Blindschreibern gefallen. Wer gern heftig in die Tasten haut, der wird das Feedback als verwaschen empfinden.
Der numerische Tastenblock im Standard-Layout erleichtert die Eingabe von Zahlen. Gelungen ist die deutliche räumliche Trennung der zwei Bereiche - Tastatur und Ziffernblock. Weiterhin hat Toshiba an abgesetzte Richtungstasten gedacht. Durch den kleinen Zwischenraum zur Shift-Taste werden Fehleingaben minimiert.
Touchpad
Der Mausersatz (Multitouch-Pad, Synaptics V7.4) bildet einen Teil der Handauflage. Das Pad ist recht groß (Durchmesser 10.6 cm). Die Fläche besitzt eine vertikale und eine horizontale Scrollbar – auch wenn solche nicht optisch gekennzeichnet ist. Die matte Oberfläche lässt den Finger hörbar reiben und fühlt sich angenehm trocken an (Gegenteil wäre schmierig).
Die rundlichen und nach oben gewölbten Tasten haben einen hohen Druckpunkt und klicken laut und dumpf. Der Hub ist leider zu klein und daher unbefriedigend. Das laute Feedback wird schnell lästig und lässt nach einer externen Maus suchen. Der LED-Indikator im obersten Bereich des Touchpads weist dem suchenden Finger den Weg, denn zur Handauflage hin gibt es keinen Steg. Mit der Taste über dem Pad wird selbiges abgeschalten, dann leuchtet die LED nicht mehr.
Das 17.3-Zoll Glare-Panel kann hohe Erwartungen nur mit seiner brauchbaren Helligkeit zufrieden stellen. Alles andere gehört in die unterste Schublade der Laptop-Panels. Das Panel (AUO B173RW01 V3) löst mit 1.600 x 900 Bildpunkten auf (WXGA++, 16:9). Wer nicht die bestmögliche Auflösung auf seinem Desktop braucht (Full HD), der kann mit dieser Auflösung gut arbeiten.
Das AUO-Panel hat einen geringen Kontrast von 212:1. Das Glare-Type hübscht die schwachen Kontraste optisch auf. Dadurch entsteht visuell ein knackiger Farbeindruck. Zum Konsumieren von Fotos, Filmen oder Games sind die Farben daher halbwegs ansprechend. Schwarz ist dennoch nicht tiefschwarz und Farben leuchten nicht so intensiv, wie sie es könnten. Für Profis taugt das AUO-Panel nicht, der Farbraum deckt nicht einmal sRGB (t) ab. Dass auch Consumer Panels gleicher Preisklasse mehr bieten können, das zeigt die FHD-Anzeige des Fujitsu NH751 (fast sRGB, hoher Kontrast, gute Blickwinkel).
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Ausleuchtung: 95 %
Helligkeit Akku: 188 cd/m²
Kontrast: 212:1 (Schwarzwert: 1.03 cd/m²)55.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Messung der Helligkeit auf dem zeigt akzeptable Ergebnisse. Im Durchschnitt liegt die Luminanz bei 216 cd/m². Punktuell misst der Gossen Mavo-Monitor bis zu 220cd/m². Die Ausleuchtung ist mit 95 Prozent ungewöhnlich gleichmäßig. Auf einem komplett schwarzen Bild sind keine Leuchtflecken erkennbar.
Für Innenräume genügen 100 bis 150 cd/m². Reicht der Helligkeitsbonus, um trotz des Glare Type im Tageslicht arbeiten zu können? Nein, denn die Spiegelungen verhindern bei den meisten Betrachtungswinkeln ein störungsfreies Bild. Unsere Fotos entstanden bei Sonne und maximaler TFT-Helligkeit. Hier muss bemerkt werden, dass der P770 die Luminanz im Akkubetrieb auf 188 cd/m² herunter dimmt (Messung Mitte).
Horizontal können wir bis zu 50 Grad von der frontalen Ansicht abweichen. Danach beginnen die Farben mit einer mehr oder minder starken Verfälschung. Schrift lässt sich problemlos bis 70 Grad ablesen. Vertikal verfälschen Farben ab 10 Grad deutlich schneller. Das Bild verblasst und die Farben invertieren. Fotos oder Filme zu zweit oder zu dritt ansehen, das kann daher bereits zur Qual werden. Die Personen müssen ihre Köpfe eng zusammen stecken. Solche Sichtprobleme sind leider das übliche Phänomen bei 80 Prozent unserer Test-Laptops. Für ein hochpreisiges Multimedia-Gerät ist dies eine sehr schlechte Eigenschaft.
Der Core i7-2630QM mit 4 x 2.0 GHz (Normal-Takt) wird seit Anfang 2011 ubiquitär in vielen Laptop-Modellen eingesetzt. Es ist Intels aktueller Mainstream-Quadcore, der bereits ab 700 Euro in Geräten zu haben ist. Per Turbo-Boost 2.0 kann bei Bedarf auf bis zu 2.9 GHz übertaktet werden (ein Kern). Für Details siehe das CPU-Datenblatt.
Die integrierte HD Graphics 3000 sorgt für einen sparsamen Betrieb, wenn Akkulaufzeit bzw. keine GPU-Leistung gefordert sind. Die NVIDIA GeForce GT 540M (2.048 MB) wird dabei per Nvidia Optimus automatisch abgeschalten. Das BIOS hat zahlreiche Optionen zum Aktivieren/Deaktivieren von Geräten (LAN, Webcam, Touchpad, Tasten-Beleuchtung, leuchtendes Satellite-Logo) und zur Konfiguration des Power Management. Hier können Technik-Fans sogar das Multi-Core Processing der Quad-CPU deaktivieren oder den Turbo Boost abschalten. Empfehlenswert ist das jedoch nicht, da der Idle-Energieverbrauch bereits in der Standardausführung sehr gering ausfällt.
Wo steht der 2630QM im Vergleich zu identen CPUs in anderen Laptops? Der Cinebench R11.5 CPU-Test (Multi, 64 Bit) trifft genau ins Schwarze, d.h. 4.7 Punkte sind der Durchschnitt der 2630QM-Testgeräte. Der "identische" i7-2630QM im Aspire 7750G konnte mit 5.0 Punkten einen besseren Score einheimsen, was an einer besseren Ausnutzung des Dynamic Frequency (Turbo 2.0) liegen kann.
Umfangreiche Render- und Konvertierungsaufgaben sind das Richtige für den Prozessor. Power-User werden gut bedient, vor allem da es unter hoher Last zu keinem Thermal-Throttling kommt und der Turbo ausgenutzt wird. Selbst wenn die GPU zeitgleich unter höchste Last gesetzt wird (Furmark), bleibt der Turbo aktiv. Siehe unter Temperatur und anhand der folgenden Screenshots.
Der PCMark Vantage ermittelt 6.963 Punkte (erster Durchlauf: 6.752), was ein leicht unterdurchschnittlicher Score mit dieser CPU+GPU Kombination ist. Das Sony Vaio VPC-F22S1E/B erlangte kürzlich 7.488 Punkte (ebenfalls 7200 RPM HDD). Ein Aspire 7750G mit identischem Prozessor schafft 7.402 Punkte (HD 6850M). Nur Packard Bell EasyNote TS11-HR-158GE und Samsung RF511 sind mit 6.500 Punkten abgeschlagen, was an der 5400 RPM HDD und ggf. an einer geringen Turbo 2.0 Ausnutzung liegt. Bei diesen beiden Notebooks fällt Cinebench R11.5 ident mit unserem Testgerät aus: 4.7 Punkte.
SSD bestückte Notebooks, wie z.B. das Alienware M17x R3 (GTX 460M, i7-2630QM) oder das XMG A701 (identisch), erreichen deutlich bessere Punktezahlen (12.700 / 14.000). Die Hybrid-HDD Momentus XT kann das aber nicht leisten. Siehe folgend unter Festplatte.
Wir haben den PCMark 7 ausgeführt, der auf einen ungewöhnlich starken Score von 2.688 Punkten endet (erster Durchlauf: 2.496). Eine ähnliche Punktzahl hatte kürzlich der Gaming Bolide MSI GT780R mit GTX 560M (2.516 Punkte, RAID 0 mit 2 x 5400 RPM). Der PCMark 7 honoriert die Hybrid-HDD, was wir durch wiederholte Ausführung des System Storage Tests erkennen: 2068, 2419, 2479, 2528, 2576, 2494, 2597, 2613. Die Punktzahl steigt! Der Grund: Die Hybrid-HDD lernt.
PCMark Vantage Result | 6963 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2688 Punkte | |
Hilfe |
Die 3D-Performance der GeForce GT 540M (2.048 MB DDR3) bleibt trotz Erhöhung des Speichers (sonst meist 1.024 MB) auf dem üblichen Level. Die Taktung von 672/900 MHz (Kern/Speicher) entspricht der üblichen Spezifikation.
Der 3DMark2006 (1.280x1.024) schließt mit 8.212 Punkten. Eine aktuelle HD 6770M (10.786) im HP Pavilion dv6-6008eg kann das locker überbieten. Der 3DMark-Vantage Score: P4386 liegt ebenfalls genau dort, wo bisher die meisten GT 540M lagen. Gleiches beim 3DMark 11 (P1009), der auf dem Niveau einer HD 6630M liegt (Sony Vaio VPC-SA2Z9E/B).
3DMark 05 Standard | 15697 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8212 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4386 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1009 Punkte | |
Hilfe |
Toshiba rüstet den P770-10P mit zwei Festplatten aus. Diese sind nicht über einen RAID-Controller (Leistung oder Redundanz) verbunden. Was die Dual-Lösung dennoch spannend macht, das ist die Hybrid-HDD Seagate Momentus XT (ST95005620AS, 500GB), welche mit 7200U/Min rotiert. Diese hat einen ungewöhnlich großen 4GB SSD-Cache (SLC-NAND), der über die „Adaptive Memory“-Technologie fortwährend mit den häufig genutzten Daten und Dateien selbstständig bestückt wird. Das heißt, der Aufruf von Programmen oder Windows-Dateien wird beschleunigt, weil häufig gelesene Dateien automatisch auf den Flash-Teil verschoben werden. Weil dies hardwareseitig passiert, kann und muss sich der Nutzer nicht darum kümmern, welche Dateien auf den kleinen Flash-Speicher kommen. Dadurch ist die Technik plattformunabhängig und könnte auch einen Linux beschleunigen. Wichtig: Es geht nur um Dateien, die immer wieder gelesen werden.
Daneben ist eine langsame Toshiba MK5076GSXN (500GB, 5400rpm) eingebaut. Deren Durchsätze haben wir nicht in die Datenbank eingetragen. Der HD Tune (61 statt 85 MB/s) fällt deutlich geringer aus als mit der Momentus XT System-Festplatte.
Die Anwendungsleistung profitiert von der lernenden Hybrid-Festplatte mit einem HDD-Score des PCMark Vantage von 6.617 Punkten bzw. 2.613 Punkten im Storage Test des PCMark 7. Die schnellste 7.200 RPM HDD in unseren Tests hatte 5.030 Punkte (PCMark Vantage, ohne RAID 0, HP ProBook 6560b-LG658EA).
Vergleichswerte: Im Asus G73SM werkeln zwei Momentus XT (ohne RAID 0), was den HDD-Score auf 8.096 Punkte hebt. Im Eurocom Racer genügt eine Momentus XT für 8.046 Punkte. Im MSI GT663R ist es ein RAID 0 Verbund aus 2 x 7200U/Min, der nur 5.193 Punkte schafft.
Auf der anderen Seite bleibt es aber Fakt, dass eine Profi-SSD, wie die Intel 320 Series SSDSA2CW160G3 (160GB), im Schenker XMG A501 39.530 Punkte schafft. Selbst eine einfache Consumer SSD, wie im Acer Aspire 4820TG (Intel X25-M, 160GB), schaffte 20.196 Punkte. Kurz: Die Hybrid-HDD ist ein Vorteil, im SSD-Vergleich aber kein großer Wurf.
Wie sich Spiele mit der GT 540M geben, das haben wir nur in Stichproben ausprobiert, da bereits umfangreiche Spiele-Tests mit der GPU erfolgt sind. Siehe Datenblatt der GT 540M.
Dirt 3
Das Rennspiel hat einen integrierten Benchmark für eine exakt wiederholbare Messung. Gute Bildraten gibt es in Details High und 1360x768 Pixeln: 38 fps. Auf die nativen WXGA++ sollten Spieler aber nicht wechseln, denn 13 fps sind nicht spielbar (Details Ultra 4AA). Die Quad-CPU ist keine Pflicht für Dirt 3. Selbst ein MSI GE620 (i5-2410M) liefert 38 fps in Details High.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 38 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 61 fps |
RUSE
Die Echtzeit-Strategie läuft passabel, an WXGA++ sollte der Spieler aber nicht einmal denken. In Details Ultra brechen die Frames auf 10.5 fps ein. Besser sieht es da schon in Details High (1366x768, 4AA) aus. Die Mission der Demo spielt sich in den ersten Minuten mit durchschnittlich 22 fps. Bessere 34 fps erreicht RUSE in Details Medium bei abermals 1366x768 Pixeln und reduzierter Kantenglättung (2AA).
Dragon Age 2
Das Kampfspiel verlangt starke Hardware, weshalb nur 18 fps in 1366x768 und Details High (2AA, DX11) möglich sind. Flüssig wird das Game dann erst in Details Medium (0AA, DX11) bei gleicher Auflösung: 36 fps.
Spiele Fazit
Die Stichprobe bestätigt die zufriedenstellende Gaming-Leistung des Testgerätes. Flüssiges Gameplay gibt es, solange der Spieler nicht auf die nativen 1.600 x 900 Pixel wechselt. Für hohe Details jenseits WXGA ist die GT 540M zu schwach. Die bessere Wahl für Zocker ist dieser Tage eine HD 6770M (HP Pavilion dv7-6101eg, Dirt 3 High 46fps), eine GT 555M (Medion Erazer X6815) oder eine GTX 560M (MSI GT780R, Dirt 3 High 85fps).
min. | mittel | hoch | max. | |
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Dirt 3 (2011) | 61 | 38 |
Geräuschemissionen
Wer vor 10 Jahren noch einen lauten Lüfter in Kauf nahm, der weiß heute, dass es flüsterleise Laptops gibt. Brüllenede Heizlüfter müssen nicht mehr akzeptiert werden. In dieser Hinsicht zeigt das P770 keine Auffälligkeiten. Der Lüfter schaltet sich sogar im langen Leerlauf/nach Kaltstart ab, das feine Rauschen der 7200 RPM Festplatte definiert dann mit 31.8 dB(A) den niedrigsten Pegel.
Bei Aktivität, also beim Surfen und E-Mailen, schaltet sich der Lüfter nicht aus, sondern bleibt mit um die 35 bis 37 dB(A) stets hörbar. Weil die Drehzahl nicht ruckartig, sondern langsam wechselt, fallen Veränderungen kaum auf.
Bei 3D-Benchmarks bzw. Spielen dreht der Lüfter auf bis zu 44 dB(A) auf. Im unrealistischen Stresstest, bei dem die acht Threads der CPU voll ausgelastet sind (Prime95) und die Geforce GT 540M auf allen Shadern rechnet (Furmark), liegt die Lautstärke bei geringeren 41.1 dB(A). Das wundert im ersten Augenblick, kann aber durch das Herunterfahren des Turbo-Taktes auf Standard-Takt (2.0 GHz) erklärt werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 34.8 / 35.4 dB(A) |
HDD |
| 33.6 dB(A) |
DVD |
| 37 / dB(A) |
Last |
| 41.1 / 44 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme im Leerlauf oder im einfachen Büro-Einsatz verhält sich das P770 positiv und wird allenfalls punktuell über 30 Grad warm. Im Idle liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei nur 28 Grad. Die Handauflage bleibt mit ebenfalls 28 Grad, kühl.
Die Spitzen der Abwärme während des Stresstest fallen deutlich höher aus: 52 Grad Celsius messen wir in der Nähe des Luftauslasses an der Unterseite. Weil diese hohen Temperaturen nur punktuell in der Nähe des Lüfters erreicht werden, liegt der Durchschnitt dennoch nur bei 38 Grad. Die Handballenauflage erwärmt sich während Stress auf bis zu 40 Grad. Das Netzteil wird bei anliegender höchster Wirkleistung von 92 Watt bis zu 45.6 Grad warm, was keine Überhitzung ist.
Kein Throttling
Während des Stresstests aus Prime95 und Furmark zeigt das Multimeter konstante 91.5 Watt Energieaufnahme des Computers an (CPU @2.0 GHz, Standard-Takt, keine Drosselung). Die hinzukommende GPU-Belastung sorgt zwar für ein Mindern bis Abschalten des Turbo-Taktes, doch der Standard-Takt bleibt immer erhalten (Test Dauer: 5 Stunden).
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 52.4 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.7 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-11.3 °C).
Lautsprecher
Die zwei harman/kardon Lautsprecher geben mächtig Gas - selbst ohne Unterstützung durch einen Subwoofer. Der Klang ist laut, unverzerrt (höchster Pegel) und ausgewogen. Die Höhen von klassischer Musik werden ebenso gut abgebildet, wie die tiefen Bässe von Rock-Musik. Ein Bass-Wunder haben wir zwar nicht vor uns stehen, aber die Vibration ist spürbar. Die Räumlichkeit des Klangs ist für ein Notebook sehr angenehm und lädt zum lauten Hören von Musik ein.
Über die Soft-Touch Leiste kann die Lautstärke einfach reguliert werden (+Stumm-Taste), hier stört lediglich der Pieps-Ton beim Tippen der Tasten. Der Dolby Audio Enhancer ist beim P770 äußerst wirkungsvoll (Eigenschaften Lautsprecher). Er verbessert die Höhen und erweitert den Bassbereich um eine Oktave. Lautsprecher oder Kopfhörer können nur per analog Klinke angeschlossen werden.
Die Energieaufnahme des Satellite P770 ist gering, sofern der Prozessor und/oder die Grafik nicht gefordert werden. Wenn im Leerlauf alle Sparoptionen eingestellt sind (TFT-Helligkeit auf niedrigster Stufe, Funk off), dann liegt der Strombedarf bei 11.7 Watt (Idle, min.). Ein helles Display, aktive Funkmodule und der Modus Höchstleistung fordern jedoch bereits 24 Watt (Idle, max.).
Die höchstmögliche Energieaufnahme (ohne Akkuladung) liegt bei 92 Watt (Prime95 + Furmark). Das 120 Watt Netzteil (616 Gramm) ist dafür passend dimensioniert. Singuläre CPU-Last (Prime95) benötigt in den ersten Minuten 80 Watt (@2.6 GHz Turbo) um dann auf 62 Watt (@2.0 GHz) stehen zu bleiben. Hieran erkennen wir die Tätigkeit des Turbo Boost 2.0.
Aus / Standby | 0.3 / 1.1 Watt |
Idle | 11.7 / 15.7 / 24.1 Watt |
Last |
73.2 / 91.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Nach einer Ladezeit von zirka 1:45 Stunden ist der eingesetzte Lithium-Ionen Akku (48Wh) voll geladen und bereit für unsere Akku-Tests. Beim WLAN-Surfen ermitteln wir 3:33 Stunden. Angesichts der vglw. geringen Kapazität des Akkus ist diese Laufzeit bei einem 17.3-Zoller mit dedizierter Grafik akzeptabel. Der DVD-Test holt weniger heraus. Nach 2:51 Stunden geht der Film Herr der Ringe aus (@100 cd/m² Luminanz, Funk off). Unter Belastung des Prozessors sieht die Laufzeit ganz anders aus, hier ist bereits nach 49 Minuten die Luft raus.
Das Toshiba Satellite P770-10P ist ein 17.3-Zoller mit Stärken bei Leistung (CPU, HDD), Energieverbrauch und Akustik. Die zahlreichen Schwächen stellen sich jedoch sofort hinten an und verhindern eine Wertung über 80%.
Wer verängstigt ein Quadcore-Notebook frei von CPU-Throttling sucht, findet mit dem Satellite P770-10P eines. Der Core i7-2630QM sorgt zusammen mit der Hybrid-Festplatte (4GB SLC-NAND) für eine hohe Anwendungsleistung. Für eine rotierende HDD bietet die Seagate System-Platte eine ungewöhnlich hohe Lese-Geschwindigkeit bei Dateien, die immer wieder gelesen werden (System Start, Programmaufrufe). Ein reiner Speicherplatz-Versorger ist die normale 500 GB Toshiba HDD, die als zweiter Speicher eingebaut ist.
Die Energieaufnahme im Leerlauf ist sehr gering (12-24 Watt) und das 120 Watt Netzteil hat genügend Leistung für den Stress-Strombedarf von 92 Watt. Die Lautsprecher von harman/kardon geben auch ohne Subwoofer einen ausgewogenen Klang ab, der sogar einen Anteil Tiefen abbilden kann. Die Ausrüstung mit Blu-ray Leser und USB 3.0 passt zu einem Multimedia-Gerät, einen ExpressCard für Erweiterungskarten hätten wir jedoch sehr begrüßt.
Das WXGA++ Glare-Type Panel (1600x900) enttäuscht leider durch einen kleinen Kontrast und knappe Blickwinkel. Die Lautstärke ist bei hoher Belastung (Stress, Spiel) zwar akzeptabel, doch leider ist sie auch im Leerlauf und im stressfreien Office-Betrieb ständig deutlich hörbar. Die Abwärme kann unter Last auf der Tastatur bis zu 45 Grad erreichen.
Für einen Laptop der 1.000 Euro Preisklasse ist das Gehäuse zwar ausreichend stabil verarbeitet, doch für diesen Preis, erwarten viele Käufer bereits ein Aluminium-Finish und nicht Kunststoff mit aufgehübschter Oberfläche.
Auf der Suche nach einem 17-Zoll Quad-Notebook mit halbwegs Spiele tauglicher GT 540M Grafik und i7-2630QM gibt es zahlreiche günstigere Alternativen. Das Samsung RC730 (NP-RC730-S05DE) ist aktuell mit 680 Euro der Preisbrecher. Wer auf Display-Qualität achtet, der sollte sich das Fujitsu Lifebook NH751 ansehen (FHD, hoher Kontrast, ab 925 Euro).
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