Test MSI GT780R Notebook
Leidenschaftliche Zocker, die gerne eine mobile Gaming-Plattform ihr Eigen nennen wollen, bekommen von MSI frisches Futter geboten. Das 17-zöllige GT780R punktet vor allem mit einer üppigen Ausstattung. Am interessanten ist dabei die verbaute High-End-Grafikkarte, Nvidias brandneue GeForce GTX 560M beerbt die gelungene GTX 460M. Als Prozessor dient – wenig überraschend – ein potenter Vierkerner aus Intels Sandy-Bridge-Generation, genauer gesagt der Core i7-2630QM.
Zwei 500 GByte große Festplatten im RAID 0-Modus verdienen ebenfalls Aufmerksamkeit. Filmfans erfreuen sich zudem am integrierten Blu-Ray-Laufwerk. Über die Wahl von 16 GByte DDR3-Arbeitsspeicher können wir indes nur den Kopf schütteln, für nahezu alle Anwendungen genügen bereits vier GByte locker. Windows 7 Home Premium 64 Bit wird schließlich als Betriebssystem vorinstalliert. Es ist davon auszugehen, dass MSI auch günstigere Modelle mit gemäßigter Ausstattung anbieten wird.
Hinweis: Bei unserem Testgerät handelte es sich um ein nicht finales Pre-Sample. Bis zur Serienreife können sich zahlreiche Dinge (z.B. Verarbeitung, Software, Emissionen & Lieferumfang) durchaus noch ändern.
Update: MSI hat uns aufgrund diverser Mängel (dazu später mehr) ein zweites GT780R zugeschickt. Dieses machte trotz Engineering-Status eine bessere Figur. Alle Abweichungen zum ursprünglichen Gerät sind im Text mit "Update" gekennzeichnet.
Die Zeiten des Hochglanzwahns scheinen langsam vorbei zu sein. Anders als beim letzten Modell (siehe GT663R) besinnt sich MSI wieder vornehmlich auf matte und damit unempfindliche Oberflächen. Das Gehäuse wirkt nun wesentlich dezenter, wobei Design und Formgebung definitiv Geschmackssache bleiben.
Die Materialien erweckten insgesamt einen guten Eindruck. Während die Unterseite und die meisten Umrandungen aus einfachem Kunststoff gefertigt sind, bestehen Notebookdeckel und Handballenauflage aus gebürstetem Aluminium. Von der Stabilität geht der 17-Zöller in Ordnung. Bis auf die berührungsempfindliche Leiste oberhalb der Tastatur (die bei unserem Testgerät nicht richtig befestigt war) ließ sich die Baseunit nur bei stärkerem Druck geringfügig durchbiegen. Der Deckel offenbarte sich dagegen als recht labil – ein häufig zu beobachtender Mangel.
Die Scharniere agierten ebenfalls nicht optimal, Erschütterungen des Untergrundes bringen das Display schnell ins Wanken. Grundsätzlich wurde das GT780R primär für den stationären Einsatz konzipiert, knapp vier Kilogramm sind auf Dauer nicht wirklich angenehm zu transportieren.
Update: Bei unserem zweiten Testgerät war die berührungsempfindliche Leiste korrekt montiert.
Anschlussausstattung
Obwohl MSI auf einen ExpressCard-Einschub und einen Firewire-Port verzichtet, liegt die Anschlussausstattung über dem Standard. Wie bei Desktop-Replacements üblich, sind einige Schnittstellen auf der Rückseite positioniert. Externe Monitore lassen sich beispielsweise per VGA oder HDMI mit dem Notebook verbinden (DisplayPort via Adapter).
Festplatten und Eingabegeräte können hingegen via eSATA oder USB (2x USB 3.0, 3x USB 2.0) angeschlossen werden. Wer eine Surround-Anlage betreiben will, muss auch nicht verzagen, MSI hat dem GT780R vier Soundports spendiert. Die Schnittstellenanordnung hat uns derweil nur teilweise gefallen. Gerade bei Nutzung der Sound- und USB-Ports kollidiert eine Maus gerne mit Kabeln.
Kommunikation
MSI hat an alle wichtigen Kommunikationsarten gedacht. Kabelgebunden geht es über den RJ-45 Gigabit-Lan-Port ins weltweite Netz. Intels Centrino Wireless-N 1030 Modul ermöglicht zudem einen drahtlosen Datenaustausch per Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Bei der Software übertreibt es MSI etwas. Im Auslieferungszustand sind bereits rund 50! Programme installiert. Folge: Nach dem Bootvorgang wird die Reaktionsgeschwindigkeit des Betriebssystems für mehrere Minuten in Mitleidenschaft gezogen.
Es dauert eine gehörige Zeit, bis das System richtig in die Gänge kommt - man hat eher das Gefühl ein lahmes Office-Notebook vor sich zu haben. Wir raten zu einer Deinstallation der unnötigen Bestandteile. Blu-Ray-Discs können übrigens direkt ohne teure Zusatzsoftware abgespielt werden, Corel WinDVD sei Dank.
Zubehör
Es ist zu hoffen, dass sich der Lieferumfang bis zur Veröffentlichung noch verbessert. Unserem Testgerät lag neben dem wuchtigen 150-Watt-Netzteil und dem großen 9-Zellen-Akku lediglich eine Treiber- & Tool-DVD bei.
Tastatur
Die Tastatur hält die ein oder andere Überraschung parat. MSI hat sich für freistehende Tasten entschieden, die mit einer Größe von 15x15 mm passabel dimensioniert sind. Das Tippverhalten empfanden wir als ordentlich, das Tippgeräusch hingegen als etwas laut.
Zum Layout können wir leider kein finales Urteil abgeben, da uns der Hersteller ein englisches Modell (QUERTY) zur Verfügung stellte. Wir rechnen allerdings damit, dass auch die deutsche Variante (wie in der Vergangenheit) nur ein einzeiliges „Enter“ enthält.
Um die Bedürfnisse der Spieler-Gemeinde zu befriedigen, wurde die Tastatur in Zusammenarbeit mit den Gamingprofis von SteelSeries entwickelt. Wichtigste Änderung ist dabei die Positionierung der Windows-Taste, die beim GT780R auf der rechten Seite sitzt. Den freigewordenen Raum nutzt MSI für eine Vergrößerung des linken „Strg“ und „Alt“. Durch die Optimierungen soll die untere Tastenreihe im perfekten Verhältnis zu den WASD-Tasten stehen, MSI spricht vom „Golden Triangel“.
Die integrierte Beleuchtung ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Mithilfe einer übersichtlichen und intuitiv zu bedienenden Software (siehe Screenshot) lässt sich die Beleuchtung detailliert einrichten. Drei Zonen, 28 Farben und diverse Modi: die Optionen sind vielfältig. Doch damit nicht genug: Oberhalb der Tastatur hat MSI zudem eine berührungsempfindliche Leiste integriert. Hier wartet unter anderem die Auswurftaste für das optische Laufwerk.
Touchpad
Das Touchpad hinterließ eher gemischte Gefühle. Auf der positiven Seite wären vor allem die anständige Größe (91x46 mm), die Mehrfinger-Unterstützung, die Absenkung und die Deaktivierungsfunktion zu nennen. In den restlichen Belangen herrscht jedoch Nachbesserungsbedarf. Durch die angeraute Oberfläche wird zwar ein gutes Feedback gewährleistet, im Gegenzug leiden aber die Gleiteigenschaften und das Hautgefühl.
Des Weiteren machte das Touchpad mit teils deftigen Geschwindigkeitsschwankungen, einer übermäßigen Empfindlichkeit und einer dürftigen Präzision negativ auf sich aufmerksam. An der Zuverlässigkeit haperte es ebenfalls, nicht jeder Klick wurde sauber umgesetzt. Darüber hinaus reagierten die optionalen Scrollleisten und Gesten (lassen sich im Touchpadtreiber aktivieren) bisweilen ungenau und mit Verzögerung.
Update: Obwohl auch das Touchpad des zweiten Testgerätes nicht 100% zu unserer Zufriedenheit war (die raue Oberfläche ist einfach suboptimal), können wir etwas Entwarnung geben. Die Gesten lösten schneller und zuverlässiger aus, allgemein schien uns das Touchpad weniger zickig.
Passend zum Blu-Ray-Laufwerk setzt MSI auf ein Full-HD-Display. 1920x1080 Pixel halten wir genau für die richtige Wahl. Einerseits sind niedrigere Auflösungen im 17-Zoll-Segment inzwischen nicht mehr zeitgemäß. Andererseits ist die GeForce GTX 560M meist leistungsstark genug, um eine derart rechenintensive Auflösung zu schultern. Das Bildverhältnis beträgt wie üblich 16:9, optimal für Filme und moderne Spiele.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 266 cd/m²
Kontrast: 887:1 (Schwarzwert: 0.3 cd/m²)43.54% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
63% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
42.53% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
MSI war in der Vergangenheit nicht gerade dafür bekannt, qualitativ hochwertige Displays zu verbauen. Erfreulicherweise hat der Hersteller beim GT780R anscheinend einen Sinneswandel erfahren - das CMO1720-Panel entzückt in vielerlei Hinsicht. Angefangen bei der Helligkeit, die mit durchschnittlich 258.3 cd/m² einen Großteil der Konkurrenz in die Schranken weist.
Dank des niedrigen Schwarzwertes tragen dunkle Areale keinen deftigen Graustich, von 0.3 cd/m² kann ein typisches 08/15-Panel nur träumen (normal sind rund 1.0 cd/m²). Der Kontrast lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig, 887:1 repräsentieren ein differenziertes und kräftiges Bild. Einziger Kritikpunkt ist die Farbdarstellung, der sRGB-Raum wird nicht ansatzweise abgedeckt. Diesen Umstand merken allerdings nur professionelle Anwender, subjektiv gingen die Farben völlig in Ordnung.
Die Entspiegelung des Bildschirms können wir gar nicht genug loben. Nervige Reflexionen, wie man sie von glänzenden Displays zur Genüge kennt, treten beim GT780R extrem selten auf. Die Kombination aus matter Oberfläche und hoher Leuchtkraft sorgt für eine prima Outdoor-Tauglichkeit. Im Garten gemütlich einen Film anschauen? Kein Problem.
Die gute Blickwinkelstabilität ist eine weitere Stärke des Displays. Horizontal verändert sich das Bild auch aus größeren Winkeln nicht. Vertikal kommt es erwartungsgemäß schneller zu Verfälschungen, die meisten Notebooks schneiden in dieser Disziplin dennoch erheblich schlechter ab. Ständiges Nachjustieren entfällt.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Als Prozessor kommt ein Vierkerner aus Intels hochdekorierter Sandy-Bridge-Generation zum Einsatz. Der in 32 nm Strukturbreite gefertigte Core i7-2630QM, der momentan in vielen High-End-Notebooks verwendet wird, kann auf 995 Millionen Transistoren und einen sechs MByte großen L3-Cache zurückgreifen (Core i5: drei MByte).
Der Standardtakt von 2.00 GHz wird mithilfe der allseits bekannten Turbo-Boost-Funktion (je nach Auslastung und Temperatur) auf bis zu 2.90 GHz angehoben. Beim sogenannten Hyperthreading handelt es sich um ein weiteres zentrales Feature. Durch die Simulation von vier virtuellen Kernen ist es dem Prozessor möglich, maximal acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Der integrierte Grafikchip namens HD Graphics 3000 bleibt leider inaktiv, MSI hat von einer energieschonenden Grafikumschaltung abgesehen.
Leistung CPU
Bei den CPU-Benchmarks lieferte das GT780R eine ausgezeichnete Vorstellung ab. In Anwendungen, die von mehr als zwei Kernen profitieren, werden die hauseigenen Dual-Cores teils deutlich abgehängt. Gerade der CPU-Score des Cinebench R11.5 64 Bit offenbart ein extremes Leistungsgefälle, mit 4.96 zu 2.61 Punkten positioniert sich der Core i7-2630QM beachtliche 90% vor dem beliebten Core i5-2410M (Schenker XMG A501). Im Multi-Core-Rendering des altehrwürdigen Cinebench R10 64 Bit schrumpft der Vorsprung etwas, 16876 gegen 9781 Punkte stehen für ein Plus von 73%.
PCMark Vantage Result | 8599 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2516 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 560M
Highlight des GT780R ist die taufrische Grafikkarte. Nvidias heiß erwartetes Oberklasse-Modell GeForce GTX 560M steht kurz vor der Markteinführung. Im Gegensatz zum Vorgänger GTX 460M basiert die GTX 560M nicht auf dem GF106-, sondern auf dem energieoptimierten GF116-Chip.
Die Taktraten von Kern und Shader (192 Einheiten) sind etwas gestiegen, statt 675 und 1350 MHz läuft die GeForce GTX 560M mit 775 bzw. 1550 MHz (+15%). Am Speicher ändert sich hingegen nichts, das 1536 MByte große GDDR5-VRAM (1250 MHz) verfügt über einen Anbindung von 192 Bit. Der Herstellungsprozesses bleibt mit 40 nm ebenfalls gleich. Große Stärke der Nvidia-GPUs ist die Vielzahl an unterstützten Technologien. Der Hersteller kann sich nicht zuletzt mit einer etablierten Physikbeschleunigung (PhysX) und einer ausgereiften 3D-Technologie (3D Vision, benötigt Zubehör) vom Hauptkonkurrenten AMD distanzieren. Das für Gamer wichtige DirectX 11 darf natürlich auch nicht fehlen.
Um das Maximum aus der GeForce GTX 560M herauszukitzeln, hat MSI dem GT780R einen speziellen Turbo-Modus verpasst. Per Knopfdruck werden Kern und Shader auf 813 respektive 1627 MHz (+5%) beschleunigt. Der Leistungsgewinn hielt sich dabei in überschaubaren Grenzen. Während der Unigine Heaven 2.1-Benchmark um immerhin 5% zulegte, betrug der Performancezuwachs beim Rennspiel Dirt 3 und beim GPU-Score des 3DMark 11 nur magere 3%.
Leistung GPU
Die DirectX 11-Leistung der GeForce GTX 560M haben wir unter anderem mit dem Unigine Heaven 2.1-Benchmark (1280x1024) überprüft. Obwohl die Nvidia-GPU ein gutes Resultat von 27.6 fps einfährt, reicht es bei weitem nicht zum Spitzenplatz. AMDs Topmodell, die Radeon HD 6970M (Eurocom Racer), rechnet mit 33.2 fps beispielsweise 20% flotter. Im GPU-Score des 3DMark 11 (1280x720) hat die GeForce GTX 560M überhaupt keine Chance gegen die derzeitige Elite, mit 2834 zu 1820 Punkten liegt die Radeon HD 6970M um 56% vorne.
3DMark 03 Standard | 38098 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 21979 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 15369 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 9314 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2031 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Die Festplattenperformance hat MSI ebenfalls nicht außer Acht gelassen. Unser Testgerät enthielt zwei jeweils 500 GByte große HDDs von Western Digital (WD5000BEVT), die zwar nur mit 5400 U/Min laufen, zur Leistungssteigerung aber als RAID 0-Verbund eingerichtet wurden.
Eine sequentielle Leserate von 116.6 MB/Sek und eine sequentielle Schreibrate von 137.1 MB/Sek liegen weit über dem Niveau einer schnelldrehenden 7200er HDD (System-Festplatte, CrystalDiskMark). Im Vergleich zu einer modernen SSD-Festplatte sehen die beiden HDDs trotzdem alt aus. Was Bootdauer, Reaktionsgeschwindigkeit und Ladezeiten angeht, hat ein Solid State Drive spürbar die Nase vorne.
Die Festplatten können übrigens problemlos ausgetauscht werden - alle wichtigen Komponenten sind frei zugänglich. Einem zukünftigen SSD-Upgrade steht somit nichts im Wege.
Fazit Leistung
Die Anwendungsleistung des GT780R überzeugt auf breiter Flur. Intels pfeilschneller Sandy-Bridge-Prozessor beschleunigt nahezu jedes Programm mehr als angemessen. Eine Quad-Core-CPU bietet genügend Reserven für die nächsten Jahre. Nvidias GeForce GTX 560M ist auch eine gute Wahl, die High-End-Grafikkarte wird erst bei fordernden 3D-Anwendungen ausgereizt. Üppige 16 GByte DDR3-RAM sind unterdessen völlig überdimensioniert, acht GByte hätten es genauso getan. Hier hätte MSI das Geld lieber in eine SSD-Festplatte investieren sollen.
Im Zuge der Gaming-Benchmarks wollten wir herausfinden, wie stark sich die GeForce GTX 560M von ihrem eigenen Vorgänger absetzen kann. Die Ergebnisse der GeForce GTX 460M stammen dabei – je nach Spiel – entweder vom Medion Erazer X6813 oder vom Asus G73SW, die im Test ebenfalls mit Intels Core i7-2630QM ausgestattet waren.
Dirt 3
Das brandneue Rennspiel Dirt 3 überfordert die GeForce GTX 560M in maximalen Details. Beim Einsatz von 1920x1080 Bildpunkten, vierfachem Antialiasing (AA) und der Voreinstellung „Ultra“ pendelte sich die Bildwiederholrate auf mäßige 23.3 fps ein. Für einen flüssigen Spielablauf bedarf es nach einer absoluten Spitzengrafikkarte, AMDs Radeon HD 6970M erreichte im integrierten Benchmark 33.2 fps (+42%).
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 23.3 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 85 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 124.1 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 201.7 fps |
Crysis 2
Der Edel-Shooter aus dem Hause Crytek treibt die GeForce GTX 560M noch stärker an ihre Grenzen. Das Preset „Extreme“ ruckelte in der Full-HD-Auflösung deutlich, 19.4 fps sind für einen Titel aus der First-Person-Ansicht viel zu wenig. Mit 18.1 fps rechnet die GeForce GTX 460M knapp 7% langsamer. Wir empfehlen die Detailstufe „Very High“ und eine Reduzierung der Auflösung.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 19.4 fps | |
1366x768 | Very High | 58.2 fps | |
1024x768 | High | 79.3 fps | |
800x600 | High | 115.6 fps |
Call of Duty: Black Ops
Den aktuellen Call of Duty-Spross meisterte das GT780R mit Bravour. Selbst 1920x1080 Bildpunkte, vierfache Kantenglättung, achtfache Texturfilterung und das Preset „Extra“ vermochten die GeForce GTX 560M nicht aus dem Takt zu bringen, 64.0 fps sind ein makelloses Resultat. Wie bei Crysis 2 ist die alte GeForce GTX 460M um 7% unterlegen (59.3 fps).
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 64 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 90 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 100.1 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 123.4 fps |
Mafia 2
Dank seiner moderaten Hardwareanforderungen können Sie das gelungene Mafia-Epos in seiner vollen Pracht genießen. Der integrierte Benchmark lief auch mit hohen Details, 16x anisotroper Filterung (AF) und der Full-HD-Auflösung flüssig. Mit 41.6 zu 34.7 fps zieht die GeForce GTX 560M respektable 20% an ihrem Vorgänger vorbei.
Mafia 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, 0xAA, 16xAF | 41.6 fps | |
1360x768 | high, 0xAA, 16xAF | 68.3 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 8xAF | 83 fps | |
800x600 | low, 0xAA, 0xAF | 108.5 fps |
Starcraft 2
Bilzzards Strategieknaller entlockt der GeForce GTX 560M nur ein müdes Lächeln. Das Intro der Herausforderung „For The Swarm“ wurde beim Einsatz von 1920x1080 Bildpunkten und Ultra-Settings mit durchschnittlich 35.2 fps wiedergegeben. Nvidias leicht angegraute GeForce GTX 460M hat um 11% das Nachsehen (31.5 fps).
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 35.2 fps | |
1360x768 | high | 67.9 fps | |
1360x768 | medium | 86.2 fps | |
1024x768 | low | 234.9 fps |
Metro 2033
Am technisch extrem anspruchsvollen Metro 2033 beißt sich das GT780R die Zähne aus. Eine Kombination aus sehr hohen Details, Full-HD-Auflösung und DirectX 11-Modus führte zu unspielbaren 11.0 fps. Mit einer GeForce GTX 460M ruckelt der atmosphärische Ego-Shooter noch etwas mehr, 9.9 fps entsprechen einem Minus von 10%. In hohen Auflösungen reicht die Performance lediglich für normale Details und den DirectX 10-Modus.
Metro 2033 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Very High DX11, AAA, 4xAF | 11 fps | |
1600x900 | High DX10, AAA, 4xAF | 28.2 fps | |
1360x768 | Normal DX10, AAA, 4xAF | 58.2 fps | |
800x600 | Low DX9, AAA, 4xAF | 96.6 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Den maximalen Grafikeinstellungen des beliebten Battlefield-Ablegers ist die GeForce GTX 560M nicht ganz gewachsen. 34.3 fps, die das GT780R mit 1920x1080 Pixeln, vierfacher Kantenglättung, achtfacher Texturfilterung und hohen Details erzielte, repräsentieren einen gelegentlich stockenden Bildaufbau. Im Falle von Bad Company 2 gerät die GeForce GTX 460M knapp 8% ins Hintertreffen (31.6 fps). Um den Ego-Shooter ordentlich mit hohen Details zocken zu können, muss der Nutzer auf Qualitätsverbesserungen verzichten und/oder die Auflösung senken.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 34.3 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 67.5 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 90.7 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 118.1 fps |
Fazit Spieleleistung
Für Notebookverhältnisse kann das GT780R mit einer überaus guten Gaming Performance aufwarten. Wenn man einmal von sehr rechenintensiven Titeln wie Crysis 2 oder Metro 2033 absieht, packt die GeForce GTX 560M die meisten aktuellen Spiele auch in hohen Auflösungen mit maximalen Details. Qualitätsverbesserungen sind ebenfalls kein Tabuthema, wobei man Antialiasing eher behutsam nutzen sollte. Nvidias erfolgreiche GeForce GTX 460M wird insgesamt um rund 13% überflügelt.
Passionierte Spieler dürften an der GeForce GTX 560M durchaus ihren Gefallen finden, das GT780R hat sich die Bezeichnung Gaming-Notebook redlich verdient. Hardcore-Gamer, die zu keinen Kompromissen bereit sind, werden hingegen erst mit einer Radeon HD 6970M oder einer GeForce GTX 485M glücklich. Im Desktop-Segment würde es derweil nur für die Mittelklasse reichen, die GTX 560M orientiert sich an der GTS 450.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Need for Speed Shift (2009) | 107.7 | 81.2 | 49.2 | |
Resident Evil 5 (2009) | 147.7 | 102.4 | 57.9 | |
Risen (2009) | 118.6 | 75.8 | 50.1 | 33.4 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 194.9 | 95.4 | 78.3 | 51.2 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 118.1 | 90.7 | 67.5 | 34.3 |
Metro 2033 (2010) | 96.6 | 58.2 | 28.2 | 11 |
StarCraft 2 (2010) | 234.9 | 86.2 | 67.9 | 35.2 |
Mafia 2 (2010) | 108.5 | 83 | 68.3 | 41.6 |
Fifa 11 (2010) | 461.7 | 308 | 241 | 151.9 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 123.4 | 100.1 | 90 | 64 |
Crysis 2 (2011) | 115.6 | 79.3 | 58.2 | 19.4 |
Dirt 3 (2011) | 201.7 | 124.1 | 85 | 23.3 |
Geräuschemissionen
Über die Geräuschentwicklung lässt sich keine pauschale Aussage treffen. Bei geringer Systemauslastung schwankt der Lüfter zwischen einem relativ leisen und einem merklich hörbaren Pegel. Die beiden Festplatten machen von Zeit zu Zeit mit einem leichten Klackern auf sich aufmerksam. Im Spielebetrieb ist das GT780R dann schon deutlich wahrnehmbar, die meisten Gaming-Notebooks agieren aber keineswegs leiser.
Die Sondertaste zur Lüftersteuerung (erhöht die Drehzahl zugunsten der Temperaturen) hätte sich MSI getrost sparen können: knapp 50 dB(A) gehen extrem schnell auf die Nerven. Insgesamt empfanden wir die Geräuschentwicklung als halbwegs vertretbar. Wer ein möglichst ruhiges Gaming-Notebook sucht, sollte lieber zum Asus G73SW greifen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.6 / 33.9 / 36.2 dB(A) |
HDD |
| 31.2 dB(A) |
DVD |
| 35.5 / dB(A) |
Last |
| 39.5 / 44.8 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperaturen
Die niedrige Temperaturentwicklung ist mithin die größte Stärke des GT780R. Sowohl im Idle-Betrieb als auch unter Last verweilen die Oberflächen in angenehm kühlen Regionen – einen Durchschnittswert von 26°C sieht man im Gamingbereich ziemlich selten. Besonders gut kommt dabei die Handballenauflage weg, die Handflächen werden zu keiner Zeit spürbar erwärmt.
Unser obligatorischer Stresstest (Furmark & Prime) ließ sich leider nicht anständig durchführen. Egal ob der Turbo-Modus und die Lüftertaste aktiviert oder deaktiviert waren: die CPU throttelte blitzschnell auf 800 MHz herunter, nach ein paar Minuten schaltete sich das Notebook komplett ab.
Ursache könnte beispielsweise eine zu schwache Stromversorgung sein. Bei unseren Messungen zog das Notebook maximal 195 Watt aus der Steckdose, das mitgelieferte Netzteil ist aber „nur“ mit 150 Watt spezifiziert. An den Temperaturen der Komponenten sollte es jedenfalls nicht liegen, Grafikkarte und Prozessor blieben stets unter einer Marke von 90°C. Im normalen Betrieb gab es glücklicherweise keine Auffälligkeiten, die Benchmarkergebnisse sprechen für sich. Eventuell behebt MSI das Problem bis zur Markteinführung.
Update: Unser zweites GT780R stürzte unter Volllast nicht mehr ab. Das CPU-Throttling auf 800 MHz blieb aber weiterhin bestehen.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 31.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 32.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 25.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+3.7 °C).
Lautsprecher
Das integrierte 2.1-Soundsystem ist das Resultat einer Kooperation mit der Firma Dynaudio. Obwohl der Klang zuweilen etwas dumpf wirkt und hohe Töne tendenziell vernachlässigt werden, machten die Lautsprecher eine passable Figur. Die Maximallautstärke reicht auch für größere Räume, dank des Subwoofers lässt sich ein gewisser Bass vernehmen.
Weitere Pluspunkte kann das GT780R mit seiner Unterstützung für THX TruStudio PRO sammeln. Übertreiben sollte man es allerdings nicht, bei hoher Belastung neigen die Lautsprecher zum Ausfransen und Vermatschen (insbesondere mit aktiviertem "Crystalizer").
Trotz des Fehlens eines automatischen Grafikumschaltung sind dem Nutzer auch längere Ausflüge vergönnt. Das liegt zum einen an den guten Energiesparfähigkeiten der Komponenten und zum anderen am starken 9-Zellen-Akku (87 Wh, 7800 mAh).
Im Readers Test von Battery Eater (scrollt ein simples Textdokument durch), kam der 17-Zöller mit minimaler Helligkeit und maximalen Stromsparmechanismen auf eine Laufzeit von respektablen fünf Stunden und 20 Minuten. Die Wiedergabe einer DVD bricht wesentlich früher ab, zwei Stunden und 30 Minuten reichen jedoch für die meisten Filme (maximale Helligkeit & mittlere Energiesparoptionen).
Wenn man das System einer hohen Belastung aussetzt, muss das Notebook hingegen schnell zurück an die Steckdose. Der Classic Test von Battery Eater lief mit maximaler Helligkeit und deaktivierten Stromsparmechanismen gerade mal 66 Minuten.
Der Energiebedarf ist typisch für ein Gaming-Notebook dieser Leistungsklasse. Während unser Messgerät im Idle-Betrieb 24.9 bis 34.8 Watt ausgab (mit Turbo max. 58.9 Watt), schwankte der Verbrauch unter Last zwischen 123.8 und 195.0 Watt. Zum Vergleich: Das 17-zöllige DevilTech Fragbook DTX (Core i7-2630QM & GeForce GTX 470M) genehmigte sich im Idle-Betrieb etwas mehr und bei Belastung etwas weniger Strom.
Aus / Standby | 0.5 / 1.3 Watt |
Idle | 24.9 / 28.4 / 34.8 Watt |
Last |
123.8 / 195 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Man merkt dem GT780R deutlich an, dass es speziell auf Spieler zugeschnitten wurde. Vom ausgefallenen Design über die beleuchtete Tastatur bis hin zu den High-End-Komponenten: MSI stellt den Gaming-Aspekt ganz klar in den Vordergrund. Intels Core i7-2630QM und Nividas GeForce GTX 560M befeuern die meisten Titel auch in anspruchsvollen Settings flüssig.
Allgemein ist die gute Ausstattung das Steckenpferd des 17-Zöllers: ein Blu-Ray-Laufwerk und zwei HDDs im RAID 0-Verbund bietet nicht jedes Notebook. Aufgrund der ordentlichen Akkulaufzeit und des matten (qualitativ hochwertigen) Full-HD-Displays fühlt sich der 17-Zöller sogar außerhalb der eigenen vier Wände wohl. Das teilweise aus gebürstetem Aluminium gefertigte Gehäuse begeistert zudem mit einer äußert geringen Temperaturentwicklung.
Für die Note „Sehr Gut“ reicht es dennoch nicht. Kleinere Stabilitätsmängel trüben das Gesamtbild ebenso wie die raue Touchpadoberfläche, der präsente Lüfter und das recht hohe Gewicht.
Insgesamt können wir das GT780R allen Nutzern ans Herz legen, die sich ein auffälliges und leistungsstarkes Gaming-Notebook wünschen. Wer es etwas dezenter mag, ist bei Clevos P170HM-Barebone richtig (z.B. DevilTech Fragbook DTX). Das Alienware M17x R3 und das Asus G73SW wären ebenfalls Alternativen.