Test Toshiba Satellite Pro L770-116 Notebook
Satellite Pro, das sind Toshibas Büro-Laptops für fleißige Endanwender und Arbeitskräfte im Unternehmen. Als Satellite Pro L770-116 steht ein 17.3-Zoller auf dem Schreibtisch, der sich mit einem leistungsfähigen Consumer anlegen kann. Dafür sollen Core i5-2410M (2x 2.30GHz), 8.192 MB Arbeitsspeicher, 7200 rpm Festplatte und NVIDIA GeForce GT 525M sorgen.
Sicher, die anspruchsvolle Business-Kundschaft hat der 17.3-Zoller mit der übersichtlichen WXGA++ Auflösung (1600x900) nicht im Visier. Hier hapert es an der Wertigkeit der Verarbeitung und vielen fehlenden Schnittstellen. Summieren sich die Pluspunkte des Satellite Pro L770-116 dennoch zu einem bezahlbaren Office-Begleiter? Was rechtfertigt den Preis von 780 Euro? Erfahren Sie alle Vor- und Nachteile des Satellite Pro L770-116 in unserem ausführlichen Testbericht.
Optisch verbreitet das Toshiba Satellite Pro L770-116 den altbackenen Charme eines Notebooks der 90er Jahre. Sicher, ganz so dick und schwer ist der 17.3-Zoller noch nicht (2.752 Gramm). Die matte Nüchternheit der Arbeitsumgebung, einzig aufgelockert durch die Oberflächenstruktur auf Deckel und Tastatur-Umfeld, und der Verzicht auf schmückende Ornamente, sorgt für Einöde auf dem Tisch. Aber auch für einen ablenkungsfreien Arbeitsplatz.
Die gemusterten Kunststoff-Oberflächen sind für Fingerabdrücke oder Kratzer unempfindlich. Der Deckel ist dank der Musterung ungewöhnlich griffig. Das Gehäuse hat insgesamt eine ausreichende Druckstabilität. Die Handauflage verbiegt sich nicht unter dem Druck der Hände. Das optische Laufwerk ist aber eine Schwachstelle. Die Fläche über (Ziffernblock) und unter dem DVD-Brenner kann eingedellt werden. Hier hat sich das Gerät gegenüber dem Vorgänger Satellite Pro L670 verschlechtert.
Der Deckel wird von zwei überfordert wirkenden Scharnieren in seiner Position gehalten. Eine Verriegelung gibt es nicht. Das schwere Display wippt beim Schütteln nach, was bei holperigen Autofahrten ein Problem ist. Der maximale Öffnungswinkel von zirka 140 Grad ist für den Betrieb auf dem Schoß ausreichend. Die Fläche des Deckels kann großflächig eingedrückt werden, jedoch nur um wenige Millimeter.
Bei den Anschlüssen kann nicht von Vielfalt gesprochen werden, trotz USB 3.0 auf der linken Seite. eSATA, wie beim Vorgänger L670, ist nicht mehr an Bord. Die Verbindungen konzentrieren sich auf der linken Seite. Zwei USB-Steckplätze für Peripherie nebst Audio-Ports befinden sich auf der rechten Gehäuse-Seite. Anspruchslose Benutzer werden weitere Ports nicht vermissen. Wer aber neidisch zum Kollegen mit dem HP ProBook in der Docking-Lösung blickt, der weiß, welche Kerneigenschaft zu einem gelungenen Office-Laptop gehört.
Störend ist die Position der Anschlüsse im vorderen Bereich der linken und rechten Seite. Wer HDMI, USB 3.0 (links) und zwei USB-Geräte nebst Lautsprechern (rechts) anschließt, der überfrachtet seinen Schreibtisch bereits mit einem Kabelbaum an beiden Seiten. Wenn nun der Platz zur Ablage einer Maus fehlt, dann wird aus dem optischen Unbehagen ein praktisches Problem geworden. Anschlüsse auf der Rückseite, wie in den guten alten Zeiten der Laptop-Welt, gibt es leider keine. Das tief hängenden Scharnier verhindert selbige.
Kommunikation
Die Funk- und Netzwerkverbindungen entsprechen dem Stand der Zeit. Der Realtek PCIe GBE Family Controller (1000 MBit/s), die WLAN-Karte Atheros AR9002WB-1NG und das Bluetooth-Modul (3.0+HS) beherrschen die jeweils schnellste Übertragungsart.
Sicherheit
Unter dem Begriff Toshiba EasyGuard fallen eine Reihe von vorinstallierten Tools, die den Umgang mit Daten und PC sicherer machen sollen. Hierzu gehören etwa eine Antivirus Software (McAfee, kostenpflichtig), Password Utilities, ein BIOS mit Computrace (Diebstahlschutz, kostenpflichtig), einem PC Diagnostic Tool und einem Datensicherungs Tool. Zu guter letzt gibt es noch den obligatorischen Kensingtonkabel-Steckplatz. Der Festplatten 3D-Sensor (Schutz bei Erschütterungen) wie bei Tecra und Portege ist nicht an Bord.
Zubehör
Recovery-DVDs für Windows 7 Professional (64 Bit) müssen via Recovery Media Creator selbst erstellt werden. Mitgeliefert werden nur ein kleines Handbuch sowie eine Kurzanleitung. Zur vorinstallierten Software gehören neben diversen Toshiba Tools (z. B. Webkamera, Gesichtserkennung, HWSetup, Recovery Media Creator, Media Controller, etc.) auch Programme wie Nero Multimedia Suite 10 Essential. Ob sich unter den unzähligen Tools und Programm nützliches findet, das muss der Nutzer herausfinden. Kommerz-Bundles wie der "Photo Service" (myphotobook) gehören eher in die Kategorie "zu löschen". Beachtenswert fanden wir das WLAN-Radar und HWSetup, welches einfaches aktivieren/deaktivieren von Geräten oder Leistungseigenschaften erlaubt.
Garantie
Das Satellite Pro L770 unterliegt einer nur einjährigen Garantie. In Deutschland und Österreich beinhaltet diese einen Abholservice nach vorangegangener Anmeldung an der Toshiba Hotline. Der Hersteller hat eine Garantieverlängerung auf bis zu 3 oder 4 Jahre im Angebot (64 bzw. 109 Euro). Leistungsumfang: Ersatzteile und Arbeitskosten.
Tastatur
Die Tasten im Schokoladen-Design sitzen eng nebeneinander und haben angewinkelte Ränder. Leider können wir keine konkave Wölbung nach innen mehr feststellen (wie Satellite Pro L670). Dadurch tippt es sich trotz deutlichem Druckpunkt und großem Tastenhub etwas zielunsicher. Dafür hat der Hersteller die Schwachstelle des Vorgängers L670 ausgewetzt: Das Tastenfeld federt nicht mehr und liegt jetzt komplett fest auf. Dadurch hat die Eingabe einen harten Anschlag.
Ausnahme vom harten Anschlag ist der Ziffernblock, welcher leicht federt. Der numerische Tastenblock erleichtert die Eingabe von Zahlen. Lobenswert erscheint die deutliche räumliche Trennung der zwei Bereiche der Tastatur durch einen Steg. Weiterhin hat der Hersteller an abgesetzte Richtungstasten gedacht. Durch den kleinen Zwischenraum zur Shift-Taste haben Fehleingaben auch in hektischen Situationen kaum eine Chance.
Touchpad
Der Mausersatz (Multitouch-Pad, Synaptics V7.2) ist ein Teil der Handauflage. Das Pad ist recht klein (Durchmesser 9 cm), aber immerhin bis in die Ränder sensibel. Die Fläche besitzt eine vertikale und eine horizontale Scrollbar – auch wenn nicht optisch gekennzeichnet.
Die runden und nach oben gewölbten Tasten haben einen hohen Druckpunkt und machen sich mit einem lauten, dumpfen Klicken bemerkbar. Dieses klapprige Feedback wird schnell lästig und lässt und nach einer externen Maus suchen. Die Vertiefung, in der die zwei Tasten sitzen, erwies sich nicht als störend.
Toshiba verbaut ein 17.3-Zoll WXGA++ Panel (LG-Philips: LP173WD1-TLP5) mit einer nativen Auflösung von 1.600 x 900 Pixeln. Die 16:9-Anzeige wurde deutlich entspiegelt, Reflexionen gibt es keine. Der Kontrast ist mit 152:1 sehr gering, was sich in blassen Farben zeigt. Der gemessene Schwarzwert liegt bei 1.47 cd/m². Das Breitbild-Display zeigt dunkle Areale nicht in tiefschwarz sondern mit einem deutlichen gräulichen Schimmer.
WXGA++ ist eine bürotaugliche Auflösung für einen 17-Zoller, die sich als Standard für den Formfaktor etabliert hat. Das früher übliche und im Business-Sektor beliebte 4:3 Format hat sich nicht erhalten können, da die Panel-Produktion eine Vereinheitlichung forderte. Auch wenn CPU und HDD schnell genug rechnen, für Experten der Bildbearbeitung eignet sich der L770 nicht. Der Farbraum des Panels ist gering und verfehlt sRGB (t) und AdobeRGB (t) deutlich.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 223 cd/m²
Kontrast: 152:1 (Schwarzwert: 1.47 cd/m²)51.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Panel verteilt die Helligkeit gleichmäßig (87%). Links oben messen wir einen Maximalwert von 228 cd/m². Unten Links fällt die Helligkeit auf bis zu 201 cd/m² ab. Dieser Unterschied ist mit dem Auge nicht wahrnehmbar. Die Luminanz genügt für den Büro-Einsatz und Innenräume vollkommen.
Im hellen Sonnenlicht kommt das L770 in Schwierigkeiten. Mit der guten Helligkeit von durchschnittlich 215 cd/m² kann der 17-Zoller schon mal unter Tageslicht benutzt werden. Unter direktem Sonnenlicht bemerken wir aber, dass die Luminanz immer noch nicht ausreicht. Zudem verringern sich die Blickwinkel in diesem Szenario drastisch. Für den ausgiebigen Einsatz im Park oder im Café ist das L770 also weniger geeignet, die matte Anzeige setzt aber eine gute Basis.
Bei den Blickwinkeln zeigt sich das L770 eingeschränkt. Weichen die Augen nach oben oder unten ab (vertikal), dann verblassen die Farben bereits ab der kleinsten Abweichung (zirka 10 Grad). Nach rechts und links (horizontal) können die Augen bis zu 45 Grad von der Mitte abweichen. Danach invertieren die Farben deutlich (Umkehrung). Siehe auch unser Video.
Der Intel Core i5-2410M (2x2.3 GHz) gehört zur Sandy Bridge Prozessorgeneration (2011er Intel Core) und steckt auf einem Cougar Point Chipsatz. Im Rahmen des Turbo 2.0 Konzeptes kann die CPU temperaturabhängig über ihren 2.9 GHz Turbo-Takt hinaus gehen. Die 2011er Cores können mit der „Dynamic Range @ Turbo Frequency Limits“ den Takt oberhalb des definierten Maximums erhöhen, wenn gewisse Temperatur-Limits nicht überschritten werden.
Die NVIDIA GeForce GT525M (1.024 MB) sorgt allein für die 3D-Berechnungen, denn der Grafikchip HD Graphics 3000 im Prozessor ist deaktiviert (keine hybride Grafik, kein Optimus). Die RAM-Bestückung beträgt stattliche 8 GB, wobei zwei 4.096 MB Module die zwei RAM-Slots belegen.
Der Sandy Bridge i5-Prozessor schafft mit nur 2.3 GHz (Turbo 2.9 GHz) beim Single-Core Rechnen im Cinebench R10 Single 32bit mehr Punkte (3.373), als der ident taktende i5-520M (2.4-2.9GHz, ~3.000 Punkte). Ein i5-480M (2.66-2.93 GHz, 3.200 Punkte) liegt jedoch fast gleichauf. Erst dem i5-580M (2.66-3.33 GHz, 3.550) ist der i5-2410M nicht gewachsen. Bemerkenswert ist die geringe Differenz von nur 5 Prozent zum 580M.
Multi-Threading betrachtet der Cinebench R10 Multi (64bit). Der i5-2410M schafft in dieser Disziplin 8.758 Punkte, ebenso viel wie ein i5-580M (~8.744). Damit steht dem L770 die High-End Dual-Core Rechenleistung des Jahres 2010 zur Verfügung, welche nur in Geräten teurer als 1.000 Euro zur Anwendung kam (z. B. Lenovo ThinkPad T410s).
PCMark Vantage Result | 6323 Punkte | |
Hilfe |
Der PCMark Vantage ermittelt 6.323 Punkte. Eine beachtliche Zahl, denn der Score liegt auf dem Niveau eines MSI GX740 mit i7-720QM Vierkern-CPU und Radeon HD 5870 (6.225 Punkte). i5-460M-Systeme aus 2010 erreichten höchstens bis zu 6.000 Punkte (Acer Aspire 3820TG-5464G75nks), sofern nicht mit einer SSD bestückt.
Wer weniger Geld für die Satellite Pro Version L770-105 (ab 600 Euro) mit i3-2310M ausgeben möchte (500 GB HDD, 5400 rpm), der muss nicht gleich mit einer lahmen Kiste arbeiten. 4.600 Punkte wie beim ähnlich konfigurierten Dell Inspiron 15R sprechen aber für eine fühlbar schwächere Performance (i3 = kein Turbo Boost).
3DMark 05 Standard | 12077 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 6116 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 746 Punkte | |
Hilfe |
Einen Beitrag zum guten HDD Score des PCMark Vantage leistet die 750 GB Toshiba Festplatte mit 3.859 Punkten (Sub-Score). Die HDD (MK7575GSX) dreht mit erhöhter Geschwindigkeit (7200 rpm) und ist bei den Zugriffszeiten normalen 5400 rpm HDDs überlegen.
Die Platte liest mit 71 MByte/s im Sequential Read (HD Tune). Der Crystal Disk Mark als zweiter Test weist sogar 93 MByte/s aus (Write 102 MByte/s). Die üblichen 5400 rpm Festspeicher liegen im Schnitt bei 65/75 MByte/s (HD Tune/CDM). An die hohen Datendurchsätze einer SSD und die in Folge erlebte rasante Geschwindigkeit kommt die Festplatten-Lösung jedoch lange nicht heran. Mit SSD schafften unsere Testgeräte 14.000 bis 20.000 Punkte im HDD-Score bzw. um die 145 MByte/s im Sequential Read, z. B. XMG A501.
Die Nvidia GeForce GT 525M (1024 MB DDR3) ist dedizierte Mittelklasse Grafikkarte auf Basis des GF108 Kerns. Mit einer 128 Bit Anbindung des Grafikspeichers ist sie den Einsteiger-GPUs (z. B. GT 520M, 64 Bit) überlegen. Die Leistung der DirectX-11 GPU liegt leicht unterhalb einer Radeon HD 6550 bzw. HD 6650 (+5% für Radeon). Einige Games wie StarCraft 2 laufen jedoch auf der Radeon-Konkurrenz auch mal 16% langsamer.
Die synthetischen Benchmarks, wie Unigine Heaven 2.1, bescheinigen der GT 525M eine Leistung ident mit der HD 6550. Ein 3DMark11 präferiert hingegen HD 6550 (+33%). Was Spiele auf dem Satellite Pro L770 aus diesen Mutmaßungen machen, das haben wir in zwei Stichproben ausprobiert.
StarCraft 2
In der nativen Auflösung (1.600 x 900) ist an Echtzeit-Strategie nicht zu denken. Erst wenn wir die Auflösung auf 1.360 x 768 stufen und mittlere Details wählen, wird das Game flüssig abgespult. Die 34 fps geben keinen Spielraum für eine Erhöhung der Auflösung. Das Ergebnis verwundert, denn selbige CPU-GPU Kombination erreichte im Inspiron 17R (N7110) 42 fps (Medium) bzw. 31 fps (High). Der Grund: Toshiba setzt den Kern-Takt auf 475 MHz, Dell auf 600 MHz).
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high | 25 fps | |
1360x768 | medium | 33.9 fps |
Bei Battlefield: Bad Company 2 finden wir erneut einen Leistungsabfall. Das ident konfigurierte Inspiron 17R erreichte in High 27 und Medium 38 fps. Unser L770 folgt mit 23 bzw. 32 fps. Battlefield kann daher nur in mittleren Einstellungen gespielt werden. Hier lacht sich die Radeon HD 6550M ins Fäustchen, denn sie ist in High durchschnittlich 33% schneller (zirka 33 fps).
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 23.4 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 32.2 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 43 fps |
Spiele Fazit
Die Geforce GT 525M ist ein typischer Mittelklasse-Einsteiger, den Fans aktueller Spiele links liegen lassen sollten. Auch der vom Hersteller eingestellte Kern-Takt von 475MHz (statt z. B. 600 MHz) verhindert Spiele-Freuden. Aktuelle Games können meistens nur bei Abschaltung der DirectX11-Details in mittleren Details und Auflösungen gespielt werden. Ältere Games wie Left 4 Dead, Trackmania Nations oder World in Conflict sind jedoch auch in hohen Details spielbar. Siehe dazu das Datenblatt der Geforce GT 525M. Ambitionierte Spieler mit kleinem Budget sollten sich im gleichen Preissegment nach Radeon HD 6650M oder GeForce GT 540M umsehen.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 43 | 32.2 | 23.4 | |
StarCraft 2 (2010) | 33.9 | 25 |
Geräuschemissionen
Ein guter Office-Laptop sollte sich durch geringe Abwärme und dezente Lautstärke auszeichnen. Einen kleinen Heizlüfter unter den Händen zu haben, das muss heute niemand mehr in Kauf nehmen. Das Satellite Pro L770 muss sich in dieser Hinsicht nichts vorwerfen lassen. Beim Surfen und E-Mailen schaltet der Lüfter zwar nie aus, bleibt aber mit um die 34 dB(A) auf einem sehr niedrigen Level. Im Leerlauf definiert das feine Rauschen der Festplatte mit 32.5 dB(A) den niedrigsten Pegel. Der Lüfter selbst, auch wenn aktiv, ist leiser als das HDD-Rauschen.
Bei 3D-Benchmarks bzw. Spielen dreht der Lüfter auf bis zu 36.5 dB(A) auf. Den Maximalwert von 40 dB(A) erreicht das L770 nur in einem unrealistischen Stresstest. Im Stresstest sind die vier Threads der CPU voll ausgelastet (Prime95) und die Geforce GT 525M rechnet (Furmark). Nach Belastung beruhigt sich der Lüfter extrem schnell. Er tourt binnen 15 Sekunden von 40 auf 33 dB(A) herunter.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 33.2 / 33.4 dB(A) |
HDD |
| 33.1 dB(A) |
DVD |
| 34.5 / dB(A) |
Last |
| 36.5 / 39.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei der Abwärme verhält sich das L770 positiv und wird allenfalls punktuell über 45 Grad warm. Im Idle liegt die durchschnittliche Temperatur der Unterseite bei nur 26 Grad. Die Handauflage bleibt mit 26 bis 29 Grad kühl.
Die Spitzen der Abwärme auf den Oberflächen (Stresstest) liegen bei höchstens 46 Grad Celsius. Das erscheint als sehr viel, doch diese hohen Temperaturen messen wir nur in der Nähe des Lüfters an der Unterseite. Die Handballenauflage bleibt auch jetzt noch kühl. Das Netzteil wird bei anliegender hoher Wirkleistung von 69 Watt (Prime95) bis zu 50 Grad warm.
Währen dem üblichen Stresstest aus Prime95 und Furmark schwankt das Multimeter stetig zwischen 54-59 Watt (Core Voltage 0.78-1.2V, CPU 800 MHz). Erst wenn die Last allein auf der CPU liegt (Prime95), liegt die momentane Energieaufnahme konstant auf 59 Watt (Core Voltage 1.23V, CPU 2.7 GHz). Immer dann, wenn Furmark für GPU-Last hinzu kommt, beginnt die Energieaufnahme auf obige 54 Watt zu schwanken. Der Grund: CPU-Throttling, wie das Schwanken der Core Voltage und der Taktung zeigt (Siehe Screenshots).
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 29.5 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-1.8 °C).
Lautsprecher
Die zwei eingebauten Onkyo Stereo-Lautsprecher befinden sich links und rechts oberhalb der Tastatur. Ihr höhenlastiger Klang ohne jeden Hauch von Tiefen ist für die Musikwiedergabe ungeeignet. Wir raten zur Verwendung externer Lautsprecher oder hochwertiger Kopfhörer.
Nach einer Ladezeit von zirka 99 Minuten war der eingesetzte Lithium-Ionen Akku voll geladen und bereit für unsere Akku Tests. Beim WLAN-Surfen ermitteln wir 3:25 Stunden. Angesichts der schwachen Kapazität des Akkus von 48 Wh kann diese Laufzeit bei einem 17.3-Zoller mit dedizierter Grafik schon als beachtlich gelten. Der DVD-Test holt weniger heraus. Nach 2:10 Stunden geht der Herr der Ringe aus, den wir mit einer geringen Helligkeit von 100 cd/m² angesehen haben. Der Vorgänger L670 (i3-350M, IGP) brachte es in denselben Tests auf 2:39 bzw. 2:30 Stunden. Unter Belastung des Prozessors sieht die Sache ganz anders aus, hier ist bereits nach 1:19 Stunden die Luft raus.
Die Energieaufnahme des Satellite Pro L770 ist gering, sofern der Prozessor und/oder die Grafik nicht gefordert werden. Wenn im Leerlauf alle Sparoptionen eingestellt sind (Luminanz auf niedrigster Stufe, Funk off), dann liegt der Strombedarf bei 11.5 Watt (Idle, min.). Ein helles Display und aktive Funkmodule fordern jedoch Tribut. Hierbei und im Modus Höchstleistung messen wir 20 Watt (Idle, max.). Die höchstmögliche Energieaufnahme (ohne Akkuladung) liegt bei 59 Watt (Prime95 Solo). Das 75 Watt Netzteil (306 Gramm) wurde während der Tests höchstens 50 Grad warm.
Aus / Standby | 0.2 / 1 Watt |
Idle | 11.5 / 17.1 / 20.4 Watt |
Last |
55.6 / 59 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Das Satellite Pro L770-116 ist ein Büro-Allrounder, der mit seiner Grafikkarte auch für Ausflüge in die Welt der Spiele taugt. Der aktuelle Core i5-2410M (2x 2.30GHz) Prozessor beschleunigt Anwendungen in Zusammenarbeit mit der schnellen 750 GB Festplatte und den 8 GB Arbeitsspeicher (2 x 4.096MB) beträchtlich. Ergänzt wird das Leistungspaket durch eine dedizierte Consumer-Grafik Nvidia GeForce GT 525M (kein Optimus), die auch aktuelle Games in mittleren Einstellungen darstellen kann.
Die Ausstattung mit Anschlüssen fällt eher dürftig aus, trotz Bluetooth 3.0, HDMI und USB 3.0. Ein Docking Port ist bei Toshiba nur bei Tecra und Portégé üblich, ExpressCard und eSATA sind nicht an Bord.
Das nüchterne Gerät kann den Kunststoff-Look nicht verstecken und scheidet daher als Option für Geschäftsführer und Angeber aus. Alle, die den 17.3-Zoller vornehmlich auf dem Schreibtisch platzieren, werden sich selten an den Schwachstellen in Sachen Stabilität stören (Gelenke, Chassis). Von Interesse ist vielmehr die matte WXGA++ Auflösung (1.600x900). Gegenüber dem Vorgänger L670 hat der Hersteller die Helligkeit erhöht, die kleinen Kontraste und engen Blickwinkel sind jedoch ident geblieben.
Die Ergonomie ist gut. Die Abwärme ist mit oder ohne Last gering (nur punktuell deutliche Erwärmung), gleiches gilt für die Lautstärke. Die Eingabegeräte geben dem Vielschreiber ein übersichtliches Layout mit großen Tasten und festem Anschlag. Die Maustasten haben einen guten Hub, wirken aber klapperig.
Mit der Energie geht das Satellite Pro L770-116 sparsam um (Idle 11.5 – 20 Watt). Der Laufzeit nützt das auch, wir haben im WLAN-Test 3:25 Stunden ermittelt. Der 2.75 Kilogramm schwere 17.3-Zoller kann dank der Entspiegelung unter Tageslicht eingesetzt werden. Direktes Sonnenlicht sorgt aber wegen der mäßigen Helligkeit für einen dunklen Desktop.
Zum Preis ab 790 Euro gehört das Satellite Pro L770-116 nicht zu den günstigsten 17-Zollern mit mattem WXGA++. Mit seinen 8 GB RAM, dem brandaktuellen i5-Prozessor und der schnellen 750 GB Festplatte sticht es jedoch im Konkurrenzumfeld heraus. Alternativen wären das HP ProBook 4720s (ab 600 Euro), das Acer TravelMate 7740 (ab 685 Euro) oder das Dell Vostro 3700 (ab 735 Euro). Die Variante Satellite Pro L770-11W ist jedoch schon ab 720 Euro zu haben (i5, 4GB, 640GB, kein USB 3.0).
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