Test MSI GE620-i748W7P Notebook
Wer nicht mehr als 800 Euro für ein Multimedia-Notebook ausgeben will, gleichzeitig aber ein gewisses Maß an Leistung erwartet, könnte am MSI GE620 seinen Gefallen finden. Der bereits veröffentlichte 15-Zöller ist MSI-typisch in diversen Varianten erhältlich. Für einen kurzen Überblick wollen wir uns auf die zwei wichtigsten Modelle beschränken.
Den Einstieg bildet das GE620-i547W7P, das schon unter 700 Euro über die (virtuelle) Ladentheke wandert. Zu diesem Preis bekommt der Käufer ein ausgewogenes Mittelklasse-System geboten. Vier GByte DDR3-RAM und eine 500 GByte große HDD zählen ebenso zu den Ausstattungsmerkmalen wie ein DVD-Brenner und ein moderner Dual-Core-Prozessor. Intels 2.3 – 2.9 GHz schneller Core i5-2410M (3 MByte L3-Cache) bietet dem durchschnittlichen Nutzer genügend Leistung. Um die Grafikberechnungen kümmert sich mit der GeForce GT 540M demgegenüber ein DirectX 11-Beschleuniger.
Das von uns getestete und knapp 100 Euro teurere GE620-i748W7P unterscheidet sich vor allem im Bezug auf den Prozessor. Beim Core i7-2630QM handelt es sich um einen potenten Vierkerner, der mit 2.0 – 2.9 GHz taktet (6 MByte L3-Cache). Die Festplattenkapazität steigt zudem von 500 auf 640 GByte. Display (1366 x 768), Akku (6 Zellen) und Betriebssystem (Windows 7 Home Premium 64 Bit) sind jeweils gleich. Ob sich ein Kauf des 15-Zöllers lohnt, lesen Sie jetzt.
Das grau-schwarze Gehäuse dürfte wohl keine Begeisterungsstürme auslösen. MSI setzt auf kostengünstige Kunststoffoberflächen, die durch ihre feine Linienstruktur optisch an gebürstetes Aluminium erinnern. Sonderlich hochwertig wirkt das Gehäuse bei näherer Betrachtung nicht. Design und Formgebung zeugen von einer eher geringen Experimentierfreudigkeit, bis auf zwei silberne Leisten (oberhalb der Tastatur und unterhalb des Touchpads), fehlt es an Akzenten.
Gut gefallen hat uns derweil das matte Finish. Die Oberflächen verschmutzen kaum, Fingerabdrücke und Staubpartikel sammeln sich lediglich am empfindlichen Display(rahmen) und der glänzenden Tastaturumgebung an. Des Weiteren ist das Gehäuse anständig verarbeitet. Wenn es um die Stabilität geht, macht zumindest die Baseunit eine ordentliche Figur. Ober- und Unterseite geben hie und da nur bei kräftigerem Druck etwas nach.
Wie bei vielen anderen Geräten ist es um die Stabilität des Displays nicht allzu gut bestellt, mit zwei Händen lässt sich der Notebookdeckel merklich verbiegen. Auch die Scharniere müssen Kritik einstecken. Trotz ihrer straffen Einstellung (die Baseunit schwingt beim Öffnungsvorgang mit), wackelt die Anzeige bei Erschütterungen des Untergrundes teils heftig. Schon eine normale Tastatureingabe bringt den Deckel ins Wanken. Notebookgröße (38.3 x 25.0 x 3.8 cm) und Gewicht (2.6 kg) sind dagegen über jeden Zweifel erhaben, der 15-Zöller kann problemlos transportiert werden.
Anschlussausstattung
Im Vergleich zu den Vorgängern GE600 und GE603 hat MSI die Anschlussausstattung deutlich zurückgefahren. So muss der Nutzer sowohl auf einen ExpressCard-Einschub, als auch auf einen eSATA- und einen Modem-Port verzichten. Statt vier Soundanschlüssen gibt es darüber hinaus nur noch zwei Audio-Ports (Eingang & Ausgang). Wer ein Gerät mit Firewire-Schnittstelle sein Eigen nennt, schaut ebenfalls in die Röhre.
Zumindest die beiden nun integrierten USB 3.0-Ports verdienen Lob. Externe Monitore können am VGA- oder HDMI-Ausgang angeschlossen werden, per Kensington Lock lässt sich das Notebook bei Bedarf gegen Diebstahl sichern.
Die Anordnung der Schnittstellen hat uns lediglich auf der rechten Seite zugesagt. Da die Anschlüsse im hinteren Bereich positioniert sind, bleibt bei der Nutzung einer Maus viel Bewegungsspielraum erhalten. Auf der linken Seite ist das genaue Gegenteil der Fall, hier sitzen die meisten Ports zu weit vorne.
Kommunikation
Die Einwahl ins Internet erfolgt entweder kabelgebunden per RJ-45 Gigabit-Lan oder drahtlos. Das von MSI gewählte Funkmodul (Atheros AR9285) unterstützt Wlan, aber kein Bluetooth.
Sonstige Ausstattung
Zusätzlich verfügt das GE620 über eine integrierte Webcam (16:9), die ein flüssiges HD-Bild liefern soll (1280 x 720 @ fps).
Softwareausstattung
Wie von MSI gewohnt, wartet auf der Festplatte allerhand Software. Neben reichlich unspektakulären Programmen findet der Nutzer eine Multimedia-Suite von MAGIX. Hinzu kommen diverse Eigenkreationen von MSI.
Da hätten wir zum Beispiel den sogenannten Cinema Pro-Modus, welcher die Bild- und Tonqualität verbessern soll. Oder die ECO-Engine, hinter der sich angepasste Energiesparmodi für verschiedene Anwendungsszenarien verbergen. Oder die praktische (wenn auch etwas nervige) S-Bar, die komfortablen Zugriff auf die Fn-Funktionen und einige weitere Optionen gewährt.
Nachteil der ganzen Software: Das System reagiert im Auslieferungszustand enttäuschend lahm. Erst wenn der Nutzer den unnötigen Ballast über Board wirft, arbeitet das Notebook zufriedenstellend. Die System-Recovery liegt übrigens auf der Festplatte bereit.
Zubehör
Abgesehen von einer Treiber- & Tool-DVD tummeln sich im Verpackungskarton zahlreiche Infohefte. MSI legt dem GE620 unter anderem einen Quick Start Guide, eine Garantiekarte (inkl. entsprechendem Buch) und eine Recovery-Anleitung bei. Netzteil (120 Watt) und Akku dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Garantie
Die Garantiezeit offenbart keine Überraschungen, 24 Monate sind in der Branche üblich. Laut MSI wird das Notebook abgeholt und nach der Reparatur wieder zurück zum Kunden geschickt (= Pick-Up & Return).
Tastatur
Die Eingabegeräte sind weit entfernt von einer sehr guten Note. Angefangen bei der Tastatur, die zwar mit ihrem freistehenden Design, einem dedizierten Nummernblock und einem passablen Tippgefühl punktet, im Gegenzug aber Defizite im Bereich Layout aufweist. Einerseits hat MSI die Position der „><|“- und der „'#“-Taste geändert, andererseits ist die Entertaste nur einzeilig gehalten, wie man es sonst von englischen und amerikanischen Tastaturen kennt. Folge: Als deutscher QUERTZ-Nutzer muss man sich erst eine Weile eingewöhnen.
Das recht lauten und klapprigen Tippgeräusche halten wir ebenfalls für verbesserungswürdig. Die Tastengröße von 14 x 14 mm bewegt sich allerdings im Mittelfeld. Erwähnenswert sind darüber hinaus die fünf Sondertasten, die sich direkt neben dem Powerknopf befinden. Hier lassen sich nicht nur der Cinema Pro-Modus und die S-Bar starten, sondern auch das Display deaktivieren, das optische Laufwerk öffnen und die Battery+-Option zuschalten (soll die Akkulebensdauer erhöhen).
Touchpad
Das Touchpad ist eine der größten Schwächen des GE620. Ähnlich wie beim teureren Bruder GT780R reagierte das Touchpad nicht sehr präzise und machte teils mit Geschwindigkeitsschwankungen negativ auf sich aufmerksam. Manchmal brach die Mausbewegung sogar komplett ab. Auch die unterstützten Gesten (Zwei- oder Drei-Finger-Multitouch) werden nicht immer zuverlässig umgesetzt, das Touchpad erkannte oftmals die falsche Geste (beispielsweise Zoomen statt Drehen).
Am nervigsten erschien uns allerdings die genoppte Oberfläche. Die Gleiteigenschaften sind ziemlich bescheiden. Auf Dauer kommt es zu einem unangenehmen Hautgefühl. Die beiden Maustasten lösen zudem recht schwammig aus. Einzig die Abmessungen (75 x 43 mm) des Touchpads haben uns angesprochen. Per Fn-Kombination oder eigener Taste lässt sich das Touchpad auf Wunsch deaktivieren.
Beim Monitor wird dem Nutzer nur Standardkost geboten. Das 15.6-zöllige Glare-Display ist im 16:9-Format gehalten und verfügt über eine LED-Hintergrundbeleuchtung. 1366 x 768 Bildpunkte sind zwar nicht gerade üppig, mehr Pixel hätten jedoch die Grafikkarte überfordert.
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Ausleuchtung: 85 %
Helligkeit Akku: 204 cd/m²
Kontrast: 179:1 (Schwarzwert: 1.14 cd/m²)34.64% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
50.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
34.79% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die Bildqualität des eingesetzten Samsung-Panels (siehe Datenblatt) entspricht dem Notebook-Durchschitt. Beginnen wir mit der Helligkeit. Eine Leuchtkraft von 197.3 cd/m² ist weder schlecht noch super, in Innenräumen hat der Nutzer meist keine Probleme. Die Ausleuchtung geht mit 85% ebenfalls in Ordnung.
Nicht okay ist hingegen der Schwarzwert, 1.14 cd/m² lassen dunkle Film- und Spielpassagen ins Gräuliche abdriften. Umgerechnet ergibt sich ein magerer Kontrast von 179:1. Trotz der Verspiegelung machen die Farben einen verhältnismäßig tristen Eindruck, der sRGB-Farbraum wird nicht ansatzweise abgedeckt. Kurzum: Ohne externen Monitor leidet der Multimedia-Genuss sichtlich.
Zu allem Überfluss ruft die glänzende Displayoberfläche – je nach Tageshelligkeit und Lichteinstrahlung – nervige Reflexionen hervor. Besonders im Außenbereich werden die Augen teils erheblich belastet. Wer hauptsächlich tippt oder im Internet surft, sollte unbedingt ein Gerät mit mattem Display nehmen.
Die Blickwinkel sind auch nicht überragend. Egal ob horizontal oder vertikal: minimale Abweichungen führen zur einer starken Verfälschung. Mehreren Betrachtern ein perfektes Bild zu garantieren ist kaum möglich.
Prozessor: Intel Core i7-2630QM
Wer prozessortechnisch optimal für die Zukunft gerüstet sein will, sollte zu einem Vierkerner aus Intels aktueller Sandy-Bridge-Generation greifen. Der in 32 nm Strukturbreite gefertigte Core i7-2630QM stellt den Einstieg in die Quad-Core-Welt dar. Je nach Auslastung und Temperatur wird der Standardtakt von 2.0 GHz dynamisch auf bis zu 2.9 GHz angehoben – der Turbo-Boost-Funktion sei Dank.
Hyperthreading sorgt dagegen für die Simulation von vier virtuellen Kernen. Inklusive der vier realen Cores ist der Prozessor dazu fähig acht Threads gleichzeitig zu bearbeiten. Im Vergleich zu den Core i5-Modellen beläuft sich der L3-Cache auf sechs statt drei MByte, die Transistorzahl ist knapp 60% höher (995 gegen 624 Millionen). Vorbildlich: Mithilfe der Optimus-Technologie kann der Nutzer optional auf den integrierten Grafikchip HD Graphics 3000 wechseln. Als Thermal Design Power gibt Intel 45 Watt an.
Leistung CPU
Von der Leistung des Core i7-2630QM kann so manche Desktop-CPU nur träumen. Bereits im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 64 Bit liefert der Vierkerner eine beeindruckende Vorstellung ab. 4660 Punkte liegen geringfügig über dem Resultat des im Asus K53SV-SX131V verbauten Core i5-2410M (4537 Punkte), ein Zweikerner mit 2.3 bis 2.9 GHz Takt. Im Multi-Core-Rendering hat der Dual-Core überhaupt keine Chance mehr, 16202 gegen 9620 Punkte entsprechen einem Abstand von 68%. Noch krasser wird der Unterschied im Cinebench R11.5 64Bit. Während der Core i7-2630QM 4.62 Punkte erreicht, muss sich der Core i5-2410M mit 2.48 Punkten zufrieden geben (-46%).
Grafikkarte: Nvidia GeForce GT 540M
Als Grafikkarte dient ein DirectX 11-fähiges Mittelklasse-Modell. Die GeForce GT 540M basiert auf Nvidias GF108-Chip (Fermi-Architektur) und ist mit einem 1024 MByte großen und 900 MHz schnellen Videospeicher versehen. Bedauerlicherweise beträgt die Speicheranbindung lediglich 128 Bit. In Kombination mit dem eingesetzten DDR3-VRAM wird die Leistung unnötig limitiert.
Dem ungeachtet enthält die GeForce GT 540M noch 96 Shadereinheiten, die mit 1344 MHz takten. Der Kern läuft mit 672 MHz. An Features mangelt es der GeForce GT 540M wahrlich nicht. So kann die Nvidia-GPU unter anderem HD-Material dekodieren (PureVideo HD), HD-Audio per HDMI übertragen und physikalische Berechnungen durchführen (PhysX). Hergestellt wird die GeForce GT 540M im für Grafikkarten aktuellen 32 nm Prozess, die Wärmeverlustleistung liegt bei schätzungsweise 35 Watt. Summa Summarum hat Nvidia ein ausgewogenes Paket geschnürt.
Nvidia Optimus
Wichtigstes Merkmal des GE620 ist wohl Nvidias Optimus-Technologie. Je nach Anwendung schaltet das System vollautomatisch entweder die integrierte oder die dedizierte Grafikeinheit aktiv. Während bei anspruchslosen Aufgaben wie Office oder Internet also nur Intels HD Graphics 3000 vor sich hin werkelt, übernimmt in Spielen die GeForce GT 540M das Ruder.
Komfort wird dabei groß geschrieben, Nvidia gibt dem Nutzer praktische Funktionen an die Hand. Wer auf Nummer sicher gehen will, startet Anwendungen zum Beispiel direkt per Rechtsklick mit der gewünschten Grafikkarte. Zudem lassen sich in der Nvidia-Systemsteuerung detaillierte Profile anlegen. Wer Optimus überhaupt nicht traut, kann auch einfach die global präferierte GPU festlegen. Problem: Man hört immer wieder von 3D-Anwendungen, die partout nicht auf der dedizierten Grafikkarte laufen wollen.
Leistung GPU
Die Performance der Grafikkarte ordnet sich deutlich unter dem Niveau des Prozessors ein. Im DirectX 11-basierten Unigine Heaven 2.1-Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) ist die GeForce GT 540M nicht schnell genug, um eine flüssige Bildwiederholrate auf den Monitor zu zaubern. Mit 13.4 zu 11.9 fps sprintet sie jedoch 13% an ihrem ärgsten Kontrahenten aus dem Hause AMD, der Radeon HD 6650M (Packard Bell LS11-HR-050GE), vorbei. Der GPU-Score des aktuellen 3DMark 11 (1280 x 720, Performance Preset) bevorzugt hingegen die AMD-Grafikkarte, 1013 gegen 899 Punkte stehen für ein Plus von 13%.
3DMark 03 Standard | 21097 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15892 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8317 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4463 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1019 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Erwartungsgemäß ist das GE620 mit einem einzigen Festplattenslot bestückt. MSI hat sich für eine 500 GByte große HDD von Seagate entschieden, welche die Bezeichnung WD6400BEVT-22A0RT0 trägt – ein bei Notebook-Produzenten recht beliebtes Modell. Aufgrund der niedrigen Drehzahl (5400 U/Min) stellt die Festplatte allerdings keine neuen Geschwindigkeitsrekorde auf. Eine sequentielle Lese- und Schreibrate von rund 77 MB/Sek wird von einer flotten 7200er HDD mühelos getoppt. So richtig in Fahrt würde der 15-Zöller jedoch erst mit einer modernen Solid State Drive kommen. SSD-Festplatten beschleunigen den Windows-Alltag spürbar.
Leistung System
Die Leistung des Gesamtsystems haben wir mit dem PCMark Vantage getestet. 7094 Punkte bewegen sich in dem für Multimedia-Notebooks üblichen Rahmen. Das ansonsten ähnlich schnelle Sony Vaio VPC-F22S1E/B kann sich dank überlegener HDD und doppelter RAM-Ausrüstung (acht statt vier GByte) um 6% distanzieren (7488 Punkte).
PCMark Vantage Result | 7094 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2068 Punkte | |
Hilfe |
Da wir zur GeForce GT 540M bereits hunderte Gaming-Benchmarks angefertigt haben (siehe Spieleliste oder GPU-Einzelseite), wollen wir uns beim GE620 auf zwei aktuelle Titel beschränken.
Dirt 3
Das optisch wie spielerisch gelungene Dirt 3 lässt sich auch mit hohen Details und zweifacher Kantenglättung adäquat genießen. Beim Einsatz von 1366 x 768 Bildpunkten erzielte das Multimedia-Notebook gute 39.8 fps. Zum Vergleich: Das kürzlich getestete Nexoc E643 kam mit Core i5-2540M und Radeon HD 6730M auf 5% bessere 41.6 fps. Für Ultra-Details und höhere Auflösungen bedarf es unterdessen einer absoluten High-End-Grafikkarte (ab der GeForce GTX 570M bzw. Radeon HD 6970M).
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 39.8 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 55.7 fps |
Crysis 2
Den in vielerlei Hinsicht referenzwürdigen Ego-Shooter Crysis 2 können Sie nur mit Einschränkungen zocken. Eine Kombination aus sehr hohen Details und 1366 x 768 Pixeln führte zu unspielbaren 26.6 fps. Selbst mit der niedrigsten Grafikeinstellung „High“ und einer Auflösung von 1024 x 768 ruckelte der Ego-Shooter vereinzelt, wobei sich die Bildwiederholrate auf durchschnittlich 37.1 fps einpendelte. Die AMD-Konkurrenz tut sich ebenfalls schwer, das Dell Vostro 3550 (Core i7-2620M & Radeon HD 6630M) rechnete mit 33.9 fps ganze 9% langsamer.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | Very High | 26.6 fps | |
1024x768 | High | 37.1 fps | |
800x600 | High | 56.6 fps |
Fazit Gaming Performance
Von der Grafikleistung richtet sich das MSI GE620 primär an Gelegenheitsspieler. In den nativen 1366 x 768 Bildpunkten kommt die GeForce GT 540M zwar meistens mit hohen Details zurecht, für Kantenglättung und ressourcenintensive Auflösungen ist die Grafikkarte aber oftmals zu schwach. Zukünftige Blockbuster könnten die GeForce GT 540M arg in Bedrängnis bringen – schon jetzt stößt sie bei Titeln wie Metro 2033 oder Crysis 2 an ihre Grenzen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte im Preissegment unter 1000 Euro lieber nach einem Notebook mit GeForce GT 555M (z.B. Schenker XMG A501) oder Radeon HD 6770M (z.B. HP Pavilion dv6-6008eg) Ausschau halten.
Geräuschemissionen
Bei geringer Last und Nutzung der integrierten Grafikeinheit lässt sich dem 15-Zöller lediglich ein dezenter Geräuschpegel entlocken. Der Lüfter rauscht angenehm vor sich hin, bis auf ein temporäres Klackern bleibt auch die Festplatte relativ leise.
Unter Last und mit aktivierter GeForce-Grafikkarte erhöht sich die Lüfterdrehzahl hingegen drastisch, einige Nutzer dürften das Geräuschniveau als störend laut empfinden. Je nach Genre und Spielsituation kann es im Gaming-Betrieb zu einer Überlagerung der Soundkulisse kommen. Kurz gesagt: Empfindliche Naturen sind mit einem anderen Gerät besser beraten. Die meisten Multimedia-Notebooks verhalten sich unter Last deutlich ruhiger.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 32.1 / 33.7 dB(A) |
HDD |
| 32 dB(A) |
DVD |
| 34.8 / dB(A) |
Last |
| 44.4 / 47.8 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wie die Geräuschemissionen rufen auch die Temperaturen gemischte Gefühle hervor. Im Idle-Betrieb ist das Gehäuse noch verhältnismäßig kühl, an der Baseunit gab unser Messgerät durchschnittlich 28°C an - ein passables Resultat. Bei Belastung erwärmen sich die Oberflächen dagegen heftig. Maximal 49°C über der Tastatur und bis zu 52°C im Bereich der Lüftung sind extrem hohe Werte. Die Handballenauflage erreichte im Stresstest unangenehme 45°C.
Den Komponenten ergeht es keineswegs besser. Unter Volllast (Furmark & Prime) knackten Grafikkarte und Prozessor laut HWMonitor mühelos die 90°C-Marke. Wenig überraschend taktete sich Intels Core i7-2630QM infolge dessen auf magere 800 MHz herunter. Ein CPU-Throttling tritt in letzter Zeit bei immer mehr Notebooks auf.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 48.5 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 51.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 45 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-16.2 °C).
Lautsprecher
Trotz vier Lautsprechern und der THX TruStudio Pro Technologie ist die Soundqualität eher bodenständig. Der Klang erschien uns etwas künstlich und blechern, Stimmen fransten zuweilen aus. Grundsätzlich könnten die Speaker präziser auflösen, jegliche Tonbereiche werden ein bisschen schwammig wiedergegeben. Zumindest die Maximallautstärke ist überdurchschnittlich. Nach Möglichkeit sollte der Nutzer dennoch externe Lautsprecher anschließen. Der Klangqualität eines Dell XPS 15 hinkt das GE620 meilenweit hinterher.
Durch den stromhungrigen Quad-Core-Prozessor genehmigt sich das GE620 unter Last recht viel Energie. Bei aktivierter GeForce GT 540M ermittelte unser Messgerät 78.7 - 116.1 Watt. Zur Orientierung: Das ebenfalls 15-zöllige Multimedia-Notebook Y560P-M61G3GE von Lenovo (Core i7-2630QM & Radeon HD 6570M) kommt bei Belastung mit 54.0 - 114.2 Watt aus. Wenn im Idle-Betrieb Intels HD Graphics 3000 läuft, sinkt der Energieverbrauch derweil massiv auf 12.5 - 18.8 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0.6 Watt |
Idle | 12.5 / 18.4 / 18.8 Watt |
Last |
78.7 / 116.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Obwohl der 15-Zöller eine automatische Grafikumschaltung enthält, bewegen sich die Akkulaufzeiten nur im Mittelmaß. Grund: MSI spendiert dem Notebook lediglich einen zart besaiteten 6-Zellen-Akku mit 49 Wh. Im Classic Test von Battery Eater (maximale Helligkeit & minimale Stromsparmechanismen) wird dieser ziemlich schnell geleert, schon nach 1.5 Stunden musste das GE620 zurück an die Steckdose.
Ohne Nvidia-GPU lässt sich der Akku zu einer weitaus höheren Laufzeit überreden. Während unsere Test-DVD mit maximaler Helligkeit und moderaten Energiesparoptionen für gut 2.5 Stunden abgespielt wurde, brach eine drahtlose Internetverbindung nach knapp drei Stunden ab. Im Idle-Betrieb braucht sich die Laufzeit nicht zu verstecken, der Readers Test von Battery lief rund vier Stunden (minimale Helligkeit & maximale Stromsparmechanismen).
Insgesamt hat das GE620-i748W7P einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Blickt man vornehmlich auf den Preis-Leistungsaspekt, ist MSI überhaupt kein Vorwurf zu machen. Für weniger als 800 Euro wird dem Käufer eine spieletaugliche Mittelklasse-Grafikkarte und ein potenter Quad-Core-Prozessor geboten. Vier GByte RAM und eine 640 GByte große HDD sind zwar nichts Besonderes, genügen dem durchschnittlichen Nutzer aber völlig. Dazu gesellt sich Nvidias Optimus-Technologie, die halbwegs über den schwachen Akku hinwegtrösten kann. Den beiden USB 3.0-Ports gebührt ebenfalls Lob.
Unabhängig vom attraktiven Preis weist das GE620 in der Praxis jedoch zahlreiche Schwächen auf. Von der dürftigen Anschlussausstattung über das misslungene Touchpad, bis hin zur hohen Temperatur- und Geräuschentwicklung unter Last: MSI täte gut daran an einigen Stellen nachzubessern. Weitere Wertungspunkte büßt der 15-Zöller durch sein Display ein, das Bild wirkt etwas blass und kontrastarm. Eine Kaufempfehlung bleibt dem Multimedia-Notebook somit verwehrt.
Im Preissegment unter 1000 Euro finden sich schnellere und makellosere Geräte wie das HP dv6-6008eg oder das Schenker XMG A501.