Test Nexoc E643 Notebook
Nach längerer Abstinenz hat sich endlich wieder ein Gerät von Nexoc zu uns verirrt. Wie Schenker, Wortmann, Deviltech und andere gehört Nexoc zur Riege der deutschen Barebone-Anbieter. Beim getesteten E643 kommt im Gegensatz zu vielen anderen Geräten kein Gehäuse von Clevo, sondern ein Barebone von Elitegroup zum Einsatz, genauer gesagt das 15-zöllige MB50IA1. Wie üblich lässt sich dieses in vielfältiger Weise konfigurieren.
Vom standardmäßig verbauten Prozessor, dem Celeron M B810 (1.60 GHz, 2 MByte L3-Cache), würden wir allerdings gleich mal abraten. Die optional verfügbaren Sandy-Bridge-Prozessoren sind dem schwachbrüstigen Einstiegsmodell meilenweit überlegen. Vier Dual-Core-Modelle stehen dabei zur Wahl, die Platte reicht vom günstigen Core i3-2310M (2.1 GHz, 3 MByte L3-Cache) bis hin zum teuren Core i7-2620M (2.7 GHz, 4 MByte L3-Cache). Quad-Core-Modelle sind nicht konfigurierbar.
Keine Überraschungen gibt es beim Arbeitsspeicher, das Nexoc E643 wird von zwei bis maximal acht GByte DDR3-RAM (1333 MHz) angetrieben. Interessanter ist da schon die Festplatte. 320 – 1000 GByte große HDDs (5400 oder 7200 U/Min) buhlen ebenso um die Gunst der Kunden wie maximal 512 GByte große SSDs. Beim optischen Laufwerk muss man sich derweil zwischen einem DVD-Brenner, einem Blu-Ray-Combo-Laufwerk und einem Blu-Ray-Brenner entscheiden. Als Betriebssystem verrichtet Windows 7 Home Premium, Professional oder Ultimate (32 respektive 64 Bit) seinen Dienst. Auf die Grafikkarte hat der Käufer keinerlei Einfluss, AMDs DirectX 11 fähige Radeon HD 6730M ist ein halbwegs potentes Midrange-Modell.
Unser üppig ausgestattetes Testgerät (siehe Datenblatt rechts), das vom Onlineshop bwd-computer.de stammt, schlägt mit knapp 900 Euro zu Buche. Wer eine etwas gemäßigtere Konfiguration wählt, beispielsweise mit Core i5-2410M, vier GByte RAM, schnelldrehender 500 GByte HDD und DVD-Brenner, landet hingegen bei rund 700 Euro – ein fairer Preis.
Das 40 Millimeter hohe und 2670 Gramm schwere Gehäuse hat uns keineswegs vom Hocker gehauen. Design und Formgebung wirken eher uninspiriert, die beiden seitlichen Chromleisten und die silbernen Touchpadtasten bilden die einzigen Akzente. Aufgrund ihres hochglänzenden Finishs erweisen sich die schwarzen und mit einer netten Kreistextur versehenen Oberflächen als ungemein empfindlich – nach kürzester Zeit wimmelt es vor Fingerabdrücken.
Da das Gehäuse aus einfachem Kunststoff besteht, ist der allgemeine Qualitätseindruck nur durchschnittlich. Bezüglich der Stabilität sollte Elitegroup auch noch etwas nachbessern. Das Display lässt sich bedenklich stark verbiegen, Ober- und Unterseite können zum linken und rechten Rand hin merklich durchgedrückt werden. Ebenfalls nervig: Durch die streng eingestellten Scharniere schwingt die Baseunit beim Öffnungsvorgang extrem mit. Erschütterungen des Untergrundes rufen zudem ein Wackeln des Monitors hervor.
An der Verarbeitung haben wir indes weniger zu bemängeln, mit Ausnahme des schief sitzenden Laufwerks gingen sämtliche Elemente recht sauber ineinander über. Gehäusetechnisch würde der Autor das schlichte Schenker XMG A501 oder das edle HP dv6 präferieren - zwei 15-zöllige Multimedia-Notebooks, die bereits für unter 1000 Euro erhältlich sind.
Anschlussausstattung
Die Anschlussausstattung kann sich einigermaßen sehen lassen. Während externe Monitore per VGA oder HDMI mit Bildmaterial versorgt werden, ermöglichen die beiden USB 3.0-Ports und die eSATA/USB 2.0-Combo den Einsatz von Festplatten und Eingabegeräten etc. Zwei Soundports (Kopfhörer, Mikrofon), ein Kartenleser (sechs Formate) und ein Kensington Lock (dient zur Diebstahlsicherung) dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Die Verteilung der Schnittstellen empfanden wir als suboptimal. Da die meisten Ports arg weit vorne platziert sind, leidet bei vielen angeschlossenen Geräten der seitliche Bewegungsspielraum erheblich – eine Maus kollidiert gerne mit Kabeln.
Kommunikation
Eine Internetverbindung gelingt entweder kabelgebunden oder drahtlos. Wie nahezu alle Notebooks verfügt das Nexoc E643 über einen RJ-45 Gigabit-Lan-Port. Das in unserem Testgerät verbaute Funkmodul von Realtek (RTL8188CE) beherrscht zudem Wlan b/g/n und Bluetooth 3.0.
Softwareausstattung
Im Vergleich zu anderen Barebone-Verwertern installiert Nexoc relativ viel Software. Abseits von diversen Treibern entdeckt der Nutzer auch allerhand überflüssige Bestandteile (= Bloatware). Aufmerksamkeit gebührt der auf einer DVD mitgelieferten Vollversion CyberLink BD Solution, einer praktischen Multimedia-Suite, die sich aus Foto-, Video- und Brennprogrammen zusammensetzt.
Ansonsten wäre noch das sogenannte „Super POSH“ zu nennen, das sich automatisch bei jedem Systemstart aktiviert. Mit diesem Programm lassen sich unter anderem die Fn-Funktionen konfigurieren (Super OSD), die Festplatte überwachen (Super HDD) und das System optimieren bzw. bereinigen (Super Speed). Dazu gesellt sich ein spezieller Energiesparplan (Super Power).
Zubehör
Der Lieferumfang präsentiert sich eher mager aus. Neben dem Akku (8 Zellen) und dem Netzteil (90 Watt) findet der Nutzer lediglich einen Quick Start Guide sowie eine Treiber & Tool-DVD.
Garantie
Standardmäßig beträgt die Garantiezeit 24 Monate (Bring-in-Service). Allerdings bietet Nexoc optional auch einen Pick-up-Service und eine Verlängerung auf drei Jahre an. In den ersten sechs Monaten wird ein defektes Gerät angeblich innerhalb von 72 Stunden repariert (auf ein Jahr erweiterbar).
Tastatur
Die Eingabegeräte haben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. So verfügt die Tastatur zwar über ein gelungenes Layout und wohl dimensionierte Tasten (15 x 16 Millimeter), dafür hapert es jedoch an der Stabilität. Vor allem im Bereich des optischen Laufwerks gibt das Tastaturfeld schon bei normaler Nutzung spürbar nach. Weiteres Problem: Die Leertaste reagierte teils unzuverlässig. Während der Gaming-Benchmarks geschah es öfters, dass ein Sprungbefehl nicht umgesetzt wurde. Gerade in Multiplayer-Shootern kann dieser Umstand über Sieg und Niederlage entscheiden.
Hinzu kommt das klapprige und somit an der Qualitätsanmutung zehrende Tippgeräusch. Das Tippgefühl empfanden wir unterdessen als ordentlich, wobei der Anschlag für unseren Geschmack noch knackiger sein dürfte. Mit der berührungsempfindlichen Leiste, die oberhalb der Tastatur positioniert ist, können die Eingabegeräte wieder etwas an verlorenem Boden gutmachen. Abgesehen von einer Multimediasteuerung enthält die Leiste Icons zur Lüfteranpassung, Grafikumschaltung und Touchpad-Deaktivierung.
Touchpad
Wie die Tastatur ist auch das Touchpad nicht perfekt. Auf der positiven Seite wären unter anderem die tadellose Präzision und die zuverlässigen Gesten zu nennen. Mithilfe von zwei Fingern lässt es sich sehr angenehm durch lange Texte und Internetseiten scrollen. Überdies kann man komfortabel Objekte zoomen oder drehen. Die „normalen“ Scrollleisten am Touchpadrand sind im Auslieferungszustand deaktiviert, der Nutzer muss sich erst durch den Treiber hangeln.
Von den Abmessungen konnte uns das Touchpad nur in der Breite überzeugen, 42 Millimeter Höhe sind etwas mager. Da das Touchpad kaum abgesenkt und in der Farbe der Handballenauflage gehalten ist, fällt nachts zudem die Orientierung schwer. Am meisten hat uns aber die klebrige Oberfläche gestört. Die Finger werden stark ausgebremst, von guten Gleiteigenschaften kann keine Rede sein. Abgerundet wird das Touchpad von zwei lautstarken Maustasten.
Das 15.6-zöllige und mit einer energieschonenden LED-Hintergrundbeleuchtung versehene Glare-Display (16:9) löst nativ mit 1366 x 768 Bildpunkten auf. Zwar ist eine derartige Auflösung inzwischen nicht mehr ganz zeitgemäß, allerdings freut sich die Grafikkarten in Spielen über den moderaten Rechenaufwand.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 208 cd/m²
Kontrast: 170:1 (Schwarzwert: 1.22 cd/m²)55.4% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
78.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
54% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Qualitativ ist das verwendete Chunghwa CLAA156WB11A-Panel eine Enttäuschung. Der Nutzer erhält ein ordinäres 08/15-Display, wie man es heutzutage leider in den meisten Notebooks vorfindet. Einer der größten Schwachstellen ist der hohe Schwarzwert von 1.22 cd/m². Besonders dunkle Szenen in Filmen und Spielen machen mit einem gewissen Graustich auf sich aufmerksam.
Die Helligkeit würden wir höchstens als ordentlich bezeichnen, 203 cd/m² bewegen sich im Mittelfeld. Der Kontrast ist mit 170:1 hingegen definitiv zu niedrig geraten. Auch die Farben müssen Kritik einstecken: Zum einen wirkt das Bild relativ blass, zum anderen wird nicht einmal der sRGB-Farbraum richtig abgedeckt. Kurz gesagt: Hochwertige Panels (siehe z.B. das Gigabyte P2532N) punkten mit einer wesentlich besseren Bildqualität.
Entscheidender Nachteil der glänzenden Displayoberfläche ist die hohe Reflexionsanfälligkeit. Sowohl innen als auch außen kann es tagsüber zu unangenehmen Reflexionen kommen. Nachts macht sich die Verspiegelung dagegen kaum bemerkbar. Nichtsdestotrotz hätten wir uns eine matte Displayoberfläche gewünscht.
Die geringen Blickwinkel sind ein weiterer Makel des Displays. Horizontal wie vertikal verändert sich das Bild sehr schnell, so dass man die Anzeige häufig nachjustieren muss. Für einen gediegenen Filmabend mit mehreren Freuden respektive Familienangehörigen taugt das Gerät nicht wirklich. Insgesamt verhindert das Display eine Gesamtwertung über 80%.
Prozessor: Intel Core i5-2540M
An CPU-Power mangelt es dem Nexoc E643 wahrlich nicht. Unser Testgerät konnte mit dem zweitschnellsten Dual-Core-Prozessor aus Intels erfolgreicher Sandy-Bridge-Generation auftrumpfen. Die beiden Kerne des Core i5-2540M takten normalerweise mit 2.60 GHz, werden mithilfe der Turbo-Boost-Funktion - je nach nach Auslastung und Temperatur - jedoch auf bis zu 3.30 GHz beschleunigt. Wie bei den übrigen Core i5-Modellen ist der L3-Cache drei MByte groß, zudem enthält der Prozessor 624 Millionen Transistoren.
Die Hyperthreading-Technologie, die sich für die Simulation von zwei virtuellen Kernen verantwortlich zeigt, ist ebenfalls mit an Board. Darüber hinaus verfügt der Core i5-2540M über einen integrierten (aber leistungsschwachen) Grafikchip namens HD Graphics 3000, der beim Nexoc E643 optional aktiviert werden kann. Laut Intel-Angaben beläuft sich die Wärmeverlustleistung (TDP) des in 32 nm Strukturbreite gefertigten Prozessors auf 35 Watt. Konfigurationstipp: Mit Blick auf die Grafikleistung genügt für 3D-Anwendungen bereits der günstigere Core i5-2410M.
Leistung CPU
Die Prozessorleistung haben wir mit dem etablierten Cinebench überprüft. Im Single-Core-Rendering der älteren 10er Fassung müssen sich die Quad-Core-Modelle etwas geschlagen geben, mit 5081 zu 4525 Punkten zieht der Core i5-2540M um 12% am beliebten Core i7-2630QM vorbei (HP dv6-6008eg). Das Multi-Core-Rendering tendiert hingegen deutlich zum Vierkerner, 16755 gegen 10826 Punkte stehen für ein Plus von 55%. Im aktuellen Cinebench R11.5 ist der Abstand noch größer, hier übernimmt der Core i7-2630QM um 63% die Führung (4.83 gegen 2.97 Punkte).
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6730M
Wie der Prozessor stammt auch die Grafikkarte aus dem Mittelklasse-Segment. AMDs Radeon HD 6730M unterstützt DirectX 11 und basiert auf dem Whistler-XT-Chip. 480 Unified Shader, ein Kerntakt von 725 MHz und ein Speichertakt von 800 MHz sind Indizien für eine ordentliche Leistungsfähigkeit. Schade: Der 1024 MByte große DDR3-Videospeicher ist lediglich mit 128 Bit angebunden, was sich vor allem bei neueren Spielen negativ auswirken kann. Ein 192 Bit breites Interface würde der GPU wesentlich besser stehen.
Ansonsten gibt es kaum etwas an der Radeon HD 6730M auszusetzen. Die Dekodierung von HD-Material (UVD3 Video Decoder) zählt ebenso zum Repertoire der Grafikkarte wie der Multi-Monitor-Betrieb (Eyefinity) und die Ausgabe von 7.1-Surround-Sound via HDMI. Der Energieverbrauch geht angesichts der gebotenen Leistung vollkommen in Ordnung, Barebone-Hersteller Elitegroup spricht von 30 – 35 Watt TDP.
Switchable Graphics
Besonders gut hat uns die Möglichkeit der manuellen Grafikumschaltung gefallen. Per Desktop-Rechtsklick („Umschaltbare Grafiken konfigurieren“) oder einer speziellen Taste lässt sich munter zwischen der integrierten und der dedizierten Grafikkarte wechseln. Intels HD Graphics 3000 reicht für die meisten Alltagsanwendungen locker aus, das System verschleudert nicht unnötig Energie.
Da auch immer nur die Grafikkarte arbeitet, die der Nutzer gerade aktiviert hat, sind mögliche Fehler – im Gegensatz zu automatischen Mechanismen - äußerst selten, es sei denn man vergisst den Wechsel vorzunehmen. Nachteil der manuellen Variante: Der Grafikwechsel dauert mehrere Sekunden und wird lediglich dann korrekt umgesetzt, wenn bestimmte (3D-)Anwendungen geschlossen sind. Ungünstig, wenn man beispielsweise erst im Spiel merkt, dass die dedizierte Grafikkarte noch vor sich hin schlummert.
Leistung GPU
Während die Radeon HD 6730M in den DirectX 9- und DirectX 10-Benchmarks eine recht gute Vorstellung abliefert, gelangt die Grafikkarte bei den DirectX 11-Benchmarks schnell an ihre Grenzen. Der extrem ressourcenintensive Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) ruckelte mit 12.6 fps deftig. Nvidias Konterpart kommt mit den DirectX 11-Effekten sichtlich besser zurecht, die GeForce GT 550M (Gigabyte P2532N) erreichte im Test durchschnittlich 14.2 fps (+13%). Im 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset) ändert sich die Situation komplett, mit 1141 zu 966 Punkten (GPU-Score) kann sich die Radeon HD 6730M ganze 18% von der GeForce GT 550M distanzieren.
3DMark 03 Standard | 23075 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 15492 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7918 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4438 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1269 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Die Festplatten-Performance hat Nexoc ebenfalls nicht außer Acht gelassen. Der Hersteller bedachte unser Testgerät mit einer 500 GByte großen HDD von Seagate, welche auf die Bezeichnung ST9500420AS hört und mit flotten 7200 U/Min läuft. Sowohl HDTune als auch CrystalDiskMark bescheinigen der Festplatte eine überaus gute Leistung, eine Transferrate von 81 MB/Sek und eine Zugriffszeit von 17.1 ms übertrifft die meisten 5400er Modelle. Wenig überraschend beherbergt das 15-zöllige Gehäuse lediglich eine (problemlos zugängliche) Festplatte. Wer will, kann in Zukunft noch auf ein pfeilschnelles Solid State Drive umsteigen.
Leistung System
Ein Verbund aus starkem Dual-Core-Prozessor, schnelldrehender HDD und acht GByte DDR3-RAM garantiert eine relativ hohe Systemleistung. Untermauert wird diese Behauptung durch den PCMark Vantage - 8363 Punkte sind ein respektables Ergebnis. Zum Vergleich: Das in Spielen etwas flottere Schenker XMG A501 schrammte mit SSD-Festplatte knapp an 11000 Punkten vorbei. Der taufrische PCMark 7 beansprucht das Nexoc E643 schon mehr, hier waren es nur 2285 Punkte.
PCMark Vantage Result | 8363 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2285 Punkte | |
Hilfe |
Bei den Gaming Benchmarks musste sich das Nexoc E643 gegen das ebenfalls 15.6-zöllige Multimedia-Notebook Gigabyte P2532N (Core i7-2630QM) beweisen, das mit der direkten Konkurrenz-GPU von Nvidia, der GeForce GT 550M, ausgestattet ist. Wie unser Sandy-Bridge-Vergleich zeigt, hat der Prozessor im Midrange-Segment keinen nennenswerten Einfluss auf die Spieleleistung, es zählt primär die Grafikkarte.
Dirt 3
Codemasters hat sich in den letzten Jahren verdientermaßen einen Ruf als exzellenter Rennspiel-Produzent erarbeitet. Sofern der Nutzer auf das „Ultra“-Setting verzichtet, wird der neuste Ableger Dirt 3 auch mit hohen Details flüssig dargestellt. Beim Einsatz von 1366 x 768 Bildpunkten ermittelten wir im integrierten Benchmark gute 41.6 fps. Gigabytes P2532N kam im Test auf das exakt selbe Resultat.
Dirt 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Ultra Preset, 4xAA, -AF | 15.7 fps | |
1360x768 | High Preset, 2xAA, -AF | 41.6 fps | |
1024x768 | Medium Preset, 0xAA, -AF | 62.9 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset, 0xAA, -AF | 134.8 fps |
Crysis 2
Den bildgewaltigen Ego-Shooter Crysis 2 können Sie leider nicht in seiner ganzen Pracht genießen. 1366 x 768 Pixel und das Preset „Very High“ überforderten die Radeon HD 6730M sichtlich, 28 fps repräsentieren einen ruckeligen Spielablauf. Gigabytes P2532N fühlte sich mit 29.2 fps geringfügig wohler (+4%). Hohe Details und 1024 x 768 Pixel verträgt das Nexoc E643 wesentlich besser, in der Eingangssequenz des Singleplayers (U-Boot) gab das Tool Fraps durchschnittlich 38.6 fps aus.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | Extreme | 11.6 fps | |
1366x768 | Very High | 28 fps | |
1024x768 | High | 38.6 fps | |
800x600 | High | 56.3 fps |
Call of Duty: Black Ops
Die betagte Call of Duty-Engine bringt den 15-Zöller weniger ins Stottern. Hohe Details, zweifache Kantenglättung (AA), vierfache Texturfilterung (AF) und 1366 x 768 Bildpunkte führten zu 48.3 fps (erste Mission der Einzelspielerkampagne). Wie üblich hat Nvidia in Black Ops die Nase vorne, die GeForce GT 550M siedelte sich zusammen mit einem Core i7-2630QM bei 55.4 fps an (+15%).
Call of Duty: Black Ops | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | extra, 4xAA, 8xAF | 25.7 fps | |
1360x768 | high, 2xAA, 4xAF | 48.3 fps | |
1024x768 | medium, 0xAA, 0xAF | 69.9 fps | |
800x600 | low (all off), 0xAA, 0xAF | 110.3 fps |
Starcraft 2
Solange sich nicht übermäßig viele Einheiten auf dem Monitor tummeln, ist die Echtzeit-Strategiereferenz Starcraft 2 auch mit hohen Details problemlos spielbar. Das technisch anspruchsvolle Intro der Herausforderung „For the Swarm“ wurde im Schnitt mit ordentlichen 28.6 fps absolviert (1366 x 768). Die GeForce GT 550M kann über dieses Ergebnis nur müde lächeln, 35.5 fps entsprechen einem Plus von 24%.
StarCraft 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | ultra | 18.2 fps | |
1360x768 | high | 28.6 fps | |
1360x768 | medium | 46.4 fps | |
1024x768 | low | 228.4 fps |
Battlefield: Bad Company 2
Der Multiplayer-Kracher aus dem Hause DICE verlangt der Radeon HD 6730M so einiges ab. 35 fps, die das Nexoc E643 mit hohen Details, vierfacher anisotroper Filterung und einer Auflösung von 1366 x 768 erzielte, sind für einen Titel aus der First-Person-Perspektive nicht optimal. Nvidias GeForce GT 550M fällt mit 32.1 fps um 8% zurück. Hinweis: Die Option HBAO sollte aus Performancegründen unbedingt deaktiviert bleiben.
Battlefield: Bad Company 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1920x1080 | high, HBAO on, 4xAA, 8xAF | 17.1 fps | |
1366x768 | high, HBAO on, 1xAA, 4xAF | 35 fps | |
1366x768 | medium, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 51.1 fps | |
1024x768 | low, HBAO off, 1xAA, 1xAF | 67 fps |
Fazit Gaming Performance
Bei der Radeon HD 6730M handelt es sich um eine typische Mittelklasse-GPU. Wenn man im Bedarfsfall von Qualitätsverbesserungen absieht (allen voran Antialiasing), werden die meisten aktuellen Spiele in hohen Details halbwegs flüssig wiedergegeben. Diese Aussage gilt jedoch nur für Auflösungen bis maximal 1366 x 768, für höhere Pixelmengen fehlen der Grafikkarte oftmals die Reserven. Mit Blick auf die Nvidia-Konkurrenz offenbaren sich keine großen Überraschungen. Die Radeon HD 6730M ordnet sich minimal hinter der GeForce GT 550M ein, deren Vorsprung sich insgesamt auf knappe 3% beläuft.
Kurzum: Gelegenheitsspieler, die nicht ständig jeden neuen Titel mit maximalen Details konsumieren müssen, finden in der Radeon HD 6730M einen passenden Begleiter. Wer es etwas schneller mag, greift indes zu einem Notebook mit GeForce GT 555M (z.B. Schenker XMG A501) oder Radeon HD 6770M (z.B. HP dv6-6008eg). Hardcore-Zocker werden hingegen erst mit einer absoluten High-End-Grafikkarte auf Niveau der GeForce GTX 570M oder Radeon HD 6970M glücklich.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Need for Speed Shift (2009) | 54 | 35.7 | 22.1 | |
Resident Evil 5 (2009) | 119.9 | 54.1 | 29.8 | |
Risen (2009) | 75.5 | 43.9 | 30.7 | 21.4 |
CoD Modern Warfare 2 (2009) | 137.2 | 51.2 | 41.3 | 27 |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 67 | 51.1 | 35 | 17.1 |
Metro 2033 (2010) | 66 | 31.7 | 17 | 5.7 |
StarCraft 2 (2010) | 228.4 | 46.4 | 28.6 | 18.2 |
Mafia 2 (2010) | 69.1 | 55.1 | 46.3 | 28.1 |
Fifa 11 (2010) | 345.4 | 245.1 | 111 | 57.3 |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 110.3 | 69.9 | 48.3 | 25.7 |
Crysis 2 (2011) | 56.3 | 38.6 | 28 | 11.6 |
Dirt 3 (2011) | 134.8 | 62.9 | 41.6 | 15.7 |
Geräuschemissionen
Der Gehäuselüfter bleibt zumindest im Idle-Betrieb verhältnismäßig ruhig. Neben einem sporadischen Klackern der Festplatte vernimmt der Nutzer lediglich ein dezentes Rauschen. So lässt es sich auch über Stunden hinweg angenehm mit dem Gerät arbeiten. Das optische Laufwerk dreht bei der Wiedergabe einer DVD oder Blu-Ray schon mehr auf, der Filmgenuss wird dadurch aber nicht geschmälert. Unter Last ist das Nexoc E643 hingegen sehr präsent. Im Spiele-Betrieb entlockt man dem Lüfter einen relativ hochfrequenten Pegel. Wer nicht gerade ein ruhiges Adventure oder einen Aufbau-Strategietitel zockt, dürfte sich jedoch kaum an der Geräuschkulisse stören.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.5 / 32.8 / 34.2 dB(A) |
HDD |
| 32.8 dB(A) |
DVD |
| 35.9 / dB(A) |
Last |
| 43.4 / 43.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Temperaturentwicklung fällt bereits bei geringer Last ziemlich hoch aus. Im Leerlauf-Betrieb erwärmte sich die Oberseite auf durchschnittlich 34°C und die Unterseite auf rund 36°C. Die Hände werden schon bei normaler Nutzung spürbar erwärmt, über 35°C auf der Handballenablage sind alles andere als referenzwürdig. Unter Volllast werden die Gehäuseoberflächen noch ein gutes Stück heißer. Während unser Messgerät an der Oberseite maximal 41°C ausgab, waren es auf der Unterseite bis zu 47°C. Temperaturempfindliche Personen sollten sich lieber nach einer Alternative umsehen.
Um die Lebensdauer der Komponenten muss sich der Nutzer keine Gedanken machen. Laut dem Tool HWMonitor verweilten Grafikkarte und Prozessor im Stresstest (volle Auslastung durch Furmark & Prime) unter einem Wert von 80°C. Leider throttelte Intels Core i5-2540M nach einer Weile auf ca. 2.0 GHz, ein Verhalten, dass wir in den letzten Monaten immer häufiger beobachten.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 41 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 33.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 39.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-10.4 °C).
Lautsprecher
Die beiden oberhalb der Tastatur angebrachten Lautsprecher sind zu keinen Meisterleistungen imstande. Es fehlt an einem gescheiten Bass, trotz SRS-Technologie (und den drei Szenarien Musik, Film & Spiel) wirkt der Sound matschig, dumpf sowie künstlich. Die bescheidene Maximallautstärke ist ein weiteres Manko. Folge: Um eine externe Soundanlage kommt der Nutzer schwerlich herum. Wer unbedingt auf dedizierte Lautsprecher verzichten will, sollte über die Anschaffung des klanggewaltigen Dell XPS 15 nachdenken.
Widmen wir uns kurz dem Energieverbrauch, der sich reichlich unspektakulär präsentiert. 14.0 – 24.2 Watt im Idle-Betrieb (HD Graphics 3000) und 54.1 – 85.8 Watt unter Last (Radeon HD 6730M) sind der gebotenen Leistung angemessen. Das vergleichbar ausgestattete und in Spielen ähnlich flotte Gigabyte P2532N beanspruchte unter Last 85.7 – 126.7 Watt.
Aus / Standby | 0.1 / 1.4 Watt |
Idle | 14 / 19.4 / 24.2 Watt |
Last |
54.1 / 85.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Die Kombination aus moderatem Energieverbrauch, optionaler Grafikumschaltung und leistungsfähigem Akku (74.88 Wh, 5200 mAh) erlaubt auch längere Ausflüge abseits der Steckdose. Wer auf die integrierte Grafikeinheit, maximale Energiesparoptionen und minimale Displayhelligkeit zurückgreift, kann im Optimalfall mit einer Laufzeit von bis zu sechs Stunden rechnen.
Beim Einsatz von mittleren Stromsparmechanismen und maximaler Helligkeit geht dem Nexoc E643 natürlich schneller die Puste aus. Eine drahtlose Internetverbindung bestand für drei Stunden und 40 Minuten, unsere Test-DVD lief drei Stunden und 36 Minuten. Mit aktivierter Radeon HD 6730M sinkt die Mobilität weiter, unter Last verabschiedete sich der 15-Zöller nach knapp zwei Stunden (maximale Helligkeit & deaktivierte Energiesparoptionen).
Summa Summarum hat Nexoc mit dem E643 ein recht gutes Multimedia-Notebook im Angebot. Der 15-Zöller besticht sich nicht zuletzt durch die manuelle Grafikumschaltung und die überdurchschnittliche Akkulaufzeit.
Auch die Leistung weiß dank potenter Midrange-Komponenten zu gefallen. Gelegenheitsspieler werden mit der Radeon HD 6730M ausreichend bedient, in den meisten Games sind hohe Details realisierbar. Das kompakte Netzteil und die beiden USB 3.0-Ports verdienen ebenfalls Lob. Filmfans freuen sich zudem über das optionale Blu-Ray-Laufwerk.
Auf der negativen Seite wäre vor allem das mittelmäßige Gehäuse zu nennen. Da hätten wir die empfindlichen Hochglanzoberflächen, die ungünstig positionierten Anschlüsse, das klebrige Touchpad und die nachgebende Tastatur. Für Unmut sorgt darüber hinaus das stark spiegelnde Display. Aufgrund diverser Defizite (Farben, Kontrast, Schwarzwert etc.) büßen Filme und Spiele viel Atmosphäre ein. Ganz zu schweigen von der mageren Soundqualität der integrierten Lautsprecher. Inklusive der recht hohen Temperatur- und Geräuschentwicklung unter Last können wir keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen.
Andere Multimedia-Notebooks wie das Schenker XMG A501 machen insgesamt eine bessere Figur. Rein aus Preis-Leistungssicht ist das Nexoc E643 dennoch eine Überlegung wert.