Test Acer Aspire 5738DG-744G50MN 3D-Notebook
Die dritte Dimension.
Acers 3D-Notebook soll Kino-Fans und Multimedia-Freunde ansprechen. 3D-Brille aufsetzen und jeden Film, jedes Foto und jedes Spiel in einer neuen Dimension visuell erleben. Das Ganze ist nicht einmal ein teurer Spaß für Technik-Verliebte. Das Aspire 5738DG kostet gerade mal 150 Euro mehr als dieselbe Hardware ohne 3D-Feature.
Notebook-Käufer suchen meist maximale Hardware zum günstigsten Preis. Auf diesen Sachverhalt haben sich die Hersteller eingestellt, nur viel Geld verdienen lässt sich damit nicht. Acer hat sich deshalb einen neuen Kaufanreiz einfallen lassen - die dritte Dimension am Notebook. Acer greift dabei nicht auf Shutter-Brillen und 120 Hz Anzeigen zurück, so wie es etwa die Kollegen von Asus mit ihrem Spiele-Notebook G51J 3D realisieren. Während Asus die Nvidia Technik 3D Vision nutzt, trägt Acer einfach eine spezielle Folie auf das Display-Panel auf und legt einen Polfilter in Form einer Sonnenbrille bei. Die Herangehensweisen beider Hersteller haben ein Ziel, die besonders realistische Tiefen-Wahrnehmung bei Spielen, Filmen und Fotos.
Der größte Unterschied von Acers und Asus dreidimensionalen Ambitionen ist die avisierte Zielgruppe. Während das G51J 3D mit der starken Nvidia GeForce GTX 260M (1.024 MByte GDDR3-VRAM) 1.500 Euro kosten soll und sich an Spieler richtet, nutzt Acer eine Allrounder Konfiguration mit ATI Radeon HD4570 und Core 2 Duo P7450 (2.13 GHz). Acers 3D-Notebook kostet daher vergleichsweise wenig - knapp 800 Euro müssen Interessenten investieren. Wir werden in diesem Test klären, ob Acers Aspire 5738DG auch ohne Spiele taugliche Hardware die Herzen der Kino- und Unterhaltungsfans bezaubern kann.
Das Gehäuse des Aspire 5738DG kann vor allem eines: unauffällig sein. Dies fassen wir jedoch nicht als negative Eigenschaft auf, denn die matten Oberflächen können durchaus gefallen. Die Handballenauflage ist in einem dunklen Silber gehalten, welches durch eine Punktierung angenehm aufgeraut wird. Diese Fläche ist resistent gegenüber Kratzern durch Gegenstände oder Ringfinger.
Die silberne Fläche zieht sich dezent um die komplette Tastatur herum. Oberhalb der Tasten schließt sich eine matte Sieb-Leiste an, unter der die Lautsprecher liegen. Das Gehäuse ist vergleichsweise verwindungssteif, speziell die Handballenablage gibt auf starken Druck hin so gut wie gar nicht nach. Das gleiche positive Bild auf der Unterseite. Selbst die Abdeckungen der Wartungsöffnungen sitzen fest.
Die Scharniere halten den dicken Deckel stramm an seiner Position. So straff, dass Nutzer beide Hände zum Öffnen nehmen müssen. Lobenswert ist die feste Einhängung der Scharniere im Gehäuse. Der Deckel bringt frische Farbe in die Wohnzimmer. Das metallisch glänzende Blau mit dem eingelassenen Acer-Logo zieht zwar Fingerabdrücke an, doch zumindest sieht es gut aus. Die Oberfläche ist, wie wir feststellen konnten, recht anfällig für Kratzer.
Wie bei Acer inzwischen typisch, leuchtet der Power-Schalter in einem dezenten blauen Kreis. Sobald ein Netzstecker angeschlossen wird, leuchtet auch die Verbindung zwischen diesem Kreis und dem Steckplatz des Stromkabels. Wir benennen diesen Punkt so explizit, weil das Licht bei längeren Filmvergnügen störend wirken kann. Zur Not hilft dann ein Blatt Papier, die störende Lichtquelle zu beseitigen.
Bei den Anschlüssen sorgt Acer für die notwendigen Basics. Extras, wie FireWire oder eSATA, gibt es nicht. Selbst den bis vor kurzem noch standardmäßig verbauten ExpressCard54 Schacht hat der Hersteller weg gelassen. Immerhin hat der Nutzer dadurch eine übersichtliche Anschlussleiste, die sich auf der linken Seite formiert. Hier liegen Ethernet, HDMI, 2 x USB und drei Audio-Anschlüsse. Bemerkenswert ist der selten anzutreffende Line-In, den Acer hier neben SPDIF und Mikrofon-Eingang verbaut.
Der Kopfhörer Ausgang ist mit S/PDIF kombiniert. Für ein Entertainment-System wäre eventuell eine Fernbedienung und ein Infrarot-Port sinnvoll gewesen.
Tastatur
Die Tasten werden dem ambitionierten Bürotipper gefallen. Die einzeln stehenden Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt und einen klar definierten Anschlag. Wer viele Zahlenkolonnen eingeben muss, dem kommt der integrierte vollständige Ziffernblock zu Gute. Die Bedienung des Taschenrechners fällt damit zum Beispiel leichter. Alle Tasten besitzen einen großen Abstand zueinander, so dass auch für Blindschreiber die Zielführung der Finger leicht fällt.
Touchpad
Das Touchpad ist nahtlos in die Handauflage integriert und hat eine sehr große sensitive Fläche. Das Synaptics Pad V7.2 ist ein typisches Multitouch-Pad. Nutzer können mit zwei Fingern drehen, zoomen und rollen. Als sehr gelungen empfinden wir die haptisch deutlich separierte Bildlaufleiste. Altmodische Nutzer, die mit Multitouch nichts anfangen können, nutzen gern das bewährte Scrollen mit einem Finger. Die Tasten haben einen guten Hub aber leider ein nerviges, lauten Klick-Geräusch.
Mediensteuerung
Für ein Multimedia-Notebook mangelt es an separaten Tasten für die Steuerung von Player-Software. Acer hat die obersten vier Tasten des Ziffernblocks mit Play, Stop, Vor, Zurück belegt. Die Lautstärke-Tasten sind wiederum echte Hardware-Tasten, welche über dem Ziffernblock liegen. Dem Nutzer dürfte es schwer fallen, während einer Film-Session die richtigen Fn-Tasten zu erwischen. Angesichts der Tatsache, dass Acer mit seinem MediaControl-Bedienfeld echte Kompetenz bewiesen hat, sind die Steuerungsmöglichkeiten des 3D-Notebooks eher enttäuschend.
Das 3D-Notebook von Acer wird mit einem 15.6-Zoll LCD von Chi Mei ausgeliefert (Typ N156B3-L02). Das Panel ist nicht entspiegelt. Im Unterschied zu vielen anderen spiegelnden TFTs wirkt die Fläche des Panels homogener und tadellos glatt. Das Panel löst in der üblichen WXGA-Auflösung von 1366 x 768 Pixeln auf. Von einem 3D-Notebook hatten wir uns tolle Kontraste versprochen, doch ein Schwarzwert von 1.21 lässt Schlimmstes befürchten.
Wir errechnen einen mäßigen Kontrastwert von 198:1 bei maximaler Helligkeit. Multimedia-Notebooks mit einer vorzeigbaren Anzeige, kommen oft auf Kontraste von 500:1 oder besser. Farben sehen auf solchen Panels knackiger und frischer aus. Das Schwarz auf dem 5738DG hat deshalb einen leichten grauen Schimmer. Möglicherweise hätte das 3D-Bild mit besseren Kontrasten eine noch bessere Wirkung. Die Effektivität der TriDef-Berechnung bleibt davon jedoch unberührt.
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Ausleuchtung: 82 %
Helligkeit Akku: 198.9 cd/m²
Kontrast: 164:1 (Schwarzwert: 1.21 cd/m²)
Die Helligkeitsmesswerte zeigen uns eine durchschnittliche Hintergrundbeleuchtung von 179.4 cd/m². Die Abweichungen durch ungleichmäßige Ausleuchtung sind dabei akzeptabel und betragen 82 Prozent. Für den typischen Einsatzzweck als Unterhaltungsmaschine genügt die Helligkeit des Panels.
Der Außeneinsatz des 5738DG ist mit der geringen Helligkeit jedoch mehr Frust als Lust. Der Nutzer muss schon ein besonders schattiges Plätzchen finden, um sich vor direktem Sonnenlicht und Reflexionen zu schützen. Letztere treten nämlich auf dem Glare Type Display besonders stark auf. Selbst in Innenräumen finden sich Schreibtischlampen sehr schnell in der Anzeige des 5738DG wieder.
Beim Aspire 5738DG müssen wir die Blickwinkel mit und ohne 3D unterscheiden. Zuerst der Bildeindruck ohne Polarisationsbrille. In der Horizontalen erleben wir einen sehr weiten und daher guten Blickwinkel. Die Augen können nach rechts oder links bis zirka 60 Grad abweichen, die Farben bleiben stabil. Vertikal sieht es viel schlechter aus. Schon eine Abweichung von 10 Grad sorgt für eine beginnende Invertierung der Farben. Bei 45 Grad können wir so gut wie nichts mehr erkennen. Die Anzeige eignet sich also durchaus für eine gemeinsame DVD-Session mit den Freunden. Voraussetzung: Die Augen der Betrachter befinden sich auf einer Höhe.
Bei Betrachtung des 3D-Effekts ist die Blickwinkel-Situation dieselbe, wobei die vertikale Betrachtungsmöglichkeit auf ein Minimum reduziert ist. Acer hat diese Manko erkannt und weist immerhin beim Start von TriDef auf die optimale Ausrichtung des Panels hin. Zum Lieferumfang gehört eine Polarisationsbrille sowie eine Aufsteck-Brille für Brillenträger. Bis 45 Grad kann der außen sitzende Betrachter problemlos eine dreidimensionale Wirkung und ausgewogene Farben erkennen. Ein bisschen hin- und her Rücken sowie das Optimieren der Sitzposition wird aber zum üblichen Vorgehen gehören.
Damit aus einem normalen Notebook ein 3D-Notebook wird, bedarf es im Falle Acer dreier Dinge: Ein spezieller Film auf dem TFT-Panel, eine Software die ein 3D-Halbbild live berechnet und eine Polarisationsbrille. Die Software mit dem Namen "TriDef Ignition" wandelt die Bilder eines DVD-Films oder eines 3D-Spiels in ein stereoskopisches Bild um. Solche Bilder können in reiner Form durch Stereo-Kameras mit zwei nebeneinander sitzenden Objektiven aufgenommen werden. TriDef Ignition berechnet nun aus den vorliegenden Halbbildern eines Films oder auch eines Fotos das stereoskopische Gegenstück. Dieses wird in das Ausgabebild hinein gerechnet, was ohne Nutzung der Brille zu einem verschwommenen Bild führt.
Die mitgelieferte Polarisationsbrille, welche nichts anders ist als ein in der Fotografie üblicher Polfilter, sorgt jetzt für das 3D-Erlebnis. Die unscharfen Kanten verschwinden und die Augen erleben einen nach innen gerichteten 3D-Effekt.
Das stereoskopische 3D-Bild ist nicht die Standard Bildausgabe des Aspire 5738DG. Fotos, Filme und Spiele müssen explizit über die TriDef Ignition Software aufgerufen werden. Ist das nicht der Fall, so steht das 5738DG wie ein ganz normales 15.6-Zoll Notebook vor uns. Das mit einer speziellen Folie bedampfte Displaypanel sieht subjektiv nicht anders aus, als jedes anderen Panel auch.
Wir haben TriDef Ignition mit Fotos, DVD-Filmen und Spielen ausprobiert. Für die Betrachtung der Spiele-Performance siehe das Kapitel zur Spieleleistung.
DVD-Filme
Nach 172 Minuten Herr der Ringe, Die zwei Türme können wir sagen: Überzeugt! Durch den räumlichen Effekt, auch wenn dieser nach innen gerichtet ist, wirken die Szenen lebendiger. Dies gilt auch für schnelle Actionsequenzen. TriDef hat hierbei kein Performance-Problem beim zeitgleichen berechnen des Stereo-Bildes.
Aber DVD ist nicht gleich DVD. Die Qualität des enkodierten Materials entscheidet darüber, ob wir uns über eine neue Dimension im Film freuen können oder ob wir überhaupt keinen Unterschied sehen. Während wir von Herr der Ringe in 3D begeistert waren, konnte uns der DVD-Film eines Printmagazins nicht überzeugen. Gänzlich ungeeignet waren die Urlaubsclips von der Kompaktkamera. Weil das Basismaterial stark verrauscht und gering auflösend ist, kann TriDef kein akzeptables Stereo-Bild berechnen.
Fotos
Die private Fotosammlung entpuppte sich als kaum geeignet für den 3D-Einsatz. Das gering auflösende Foto-Material ließ keinen attraktiven 3D-Effekt zu. Wir stellten aber fest, dass klare Trennungen von Vorder- und Hintergrund dem TriDef-Player behilflich sind. Wer also hochauflösende Bilder mit guten Kontrasten hat, der kann auch seine Fotosammlung in 3D erleben.
Spiele
Seit bekannt wurde, dass TriDef zirka 50% der GPU-Leistung schluckt, wandten sich Spiele-Fans vom 3D-Notebook ab. Die verbaute Allrounder-Grafik ATI Radeon HD4570 ist viel zu schwach, um von ihrer geringen Rechenpower noch etwas abgeben zu können. So war die verbreitete Meinung. Es soll an dieser Stelle nicht die Performance, sondern der Bildeindruck beschrieben werden. Für die Leistungsbetrachtungen unter TriDef siehe das Kapitel zur 3D-Leistung. Das Spiel RISEN kann uns noch mehr überzeugen, als der DVD-Film. Dies hat wohl auch mit einer höheren Involviertheit bei einem Computerspiel zu tun. Den geringen Frameraten im Spiel zum Trotz gelingt es TriDef immerhin deutliche Stereo-Bilder zu integrieren. Die folgenden Fotos zeigen den abfotografierten Bildschirm mit und ohne Polfilter.
Acer verbaut einen preisgünstigen Intel Core 2 Duo P7450 Prozessor mit 2.13 GHz Taktung. Die in 45 Nanometer gefertigte Zweikern-CPU stützt sich auf 3 MB L2 Cache und einen FSB von 1.066 MHz. Wenn es hart auf hart kommt, dann kann der P-Prozessor schon mal 25 Watt aus der Steckdose oder dem Akku ziehen. Im Vergleich zu den Kollegen der Txxx Serie ist das allerdings trotzdem um 10W weniger.
Dazu gesellen sich die heute schon fast standardmäßig verbauten vier GB Arbeitsspeicher vom Typ DDR2. Für die dreidimensionalen Berechnungen steht ATIs Mobility Radeon HD 4570 mit 512 MB eigenem Videospeicher zur Verfügung. Die GPU kann sich bei Bedarf weiteren Videospeicher vom Arbeitsspeicher abzweigen (max. 1.792MB).
Unsere synthetischen Prozessor-Benchmarks bescheinigen dem Intel Core 2 Duo P7450 eine für Büroaufgaben ausreichende Geschwindigkeit. Wer jedoch auf die Idee kommen sollte, eine Videoschnitt-Software anzuwenden, der sollte sich den Einsatz des Acer Aspire 5738DG-744G50MN genau überlegen. Ein Intel P8700 rechnet deutlich schneller, ein Core i7 720QM arbeitet bereits im Performance-Himmel.
Dennoch ist Kritik nicht angebracht. Der Core 2 Duo P7450 passt gut zu einem PC, der vor allem zum Konsumieren von Inhalten genutzt werden soll. Wer Inhalte erstellen will, der braucht idealerweise einen stärkeren Prozessor sowie mehr Anschlüsse und Erweiterungsschächte.
Für Grafikberechnungen setzt Acer auf eine Mobility Radeon HD4570 von ATI, eine DirectX 10.1 fähige Einsteiger-Mittelklasse GPU für Notebooks. Diese Grafikkarte mit 64-Bit Speicherbus, ist mit unterschiedlicher Speicherausstattung erhältlich. Die HD4570 im Testgerät ist mit DDR2 Speicher bestückt. Für die 3D-Performance lässt dies in Verbindung mit dem relativ gering taktenden Prozessor keine Höhenflüge zu.
Auch die Latenzen unter Windows haben wir uns angesehen. Sind diese zu hoch, kann es beim Anschluss von externen Geräten zu Problemen kommen (z.B. Soundknacken bei externen Soundkarten oder kurzen Unterbrechungen in Real-Time-Audio). Teilweise lagen hier die Werte über 2000 µs. Ursächlich hierfür sind in der Regel fehlerhafte Treiber von internen Geräten wie WLAN-Adapter, Soundkarte, USB Host Controller oder anderen.
PCMark Vantage Result | 4080 Punkte | |
Hilfe |
3DMark 03 Standard | 7546 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 5769 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 2660 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 805 Punkte | |
Hilfe |
Die Western Digital Festplatte (Typ WD5000BEVT-22ZAT0) mit einer Bruttokapazität von satten 500 GByte legt lediglich die normalen Lesewerte vor. 59.7 MB/s ist ein typischer Durchschnittswert aktueller SATA-Festplatten.
Gaming Performance
2.660 3DMarks06 mit einer HD4570? Trotz mehrmaliger Versuche bestand der 3DMark06 (1280 x 1024; externer Bildschirm) auf seinem geringen Resultat. Das Ergebnis deckt sich relativ genau mit den 3DMark06-Ergebnissen des Aspire 5536G vom Mai 2009. Der 15.6-Zoller 5536G besaß exakt dasselbe Gehäuse wie das „brandneue“ 3D-Notebook. Obwohl das vorliegende 5738DG nicht mehr auf einem AMD M780G Chipsatz beruht, sondern auf einem Intel Cantiga PM45, teilen sich beide Modelle die äußerst schwache 3D-Leistung.
Die HD 4570 kann in Zusammenarbeit mit einem starken Prozessor bis zu 4.000 3DMarks06 erreichen. GPU-Z nennt uns 680 / 800 MHz als Takt für Kern und Videospeicher. Letzterer ist nach GPU-Z vom Typ GDDR3. Was GPU-Z nicht in Erfahrung bringen kann: Es sind lediglich 512 MB des dedizierten Videospeichers vorhanden.
Die folgenden Tests zeigen, dass mit der Mittelklasse-Einstiegsgrafikkarte ATI Radeon HD4570 einige moderne Spiele zumindest mit niedriger Auflösung und wenigen Details spielbar sind. Was die Performance unter zusätzlicher Last durch TriDef 3D angeht, so bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen der Spiele-Fans: Wenn TriDef 3D die GPU nutzt, bricht deren Leistung um zirka 50 Prozent ein. Schwächelte ein Game schon vorher, so wird es spätestens jetzt zum unspielbaren Krüppel.
Electronic Arts neuer Rasensprinter FIFA 10 (Demo) lief anstandslos in der nativen Auflösung (1366 x 768) nebst höchsten Details. 58.32 FPS, was will der Fußballfan mehr von einem Notebook. Selbst wenn wir die 3D-Brille aufsetzen TriDef durch die GPU ein Stereo-Bild live hinzurechnet bleiben die Frames mit 28.8 FPS halbwegs brauchbar. Speziell die Zwischensequenzen in Form der Spiel-Highlights machen mit dem 3D-Effekt Lust auf mehr.
RISEN läuft, wie zu befürchten war, so gut wie gar nicht. Schon ohne den 3D-Modus ruckelt das Gameplay mit nicht einmal 11 Frames pro Sekunde vor sich hin (1366 x 768). Die HD4570 erweist sich als Spaßbremse bei Piranha Bytes neuestem Rollenspiel. Erst auf niedrigster Auflösung (800 x 600) und geringsten Details (niedrig, 0xAA) läuft das Spiel flüssig. Anschauen kann man es sich dann aber nicht mehr. Der 3D-Effekt sieht in der höchsten Detailstufe am besten aus, leider ist das Spiel dann mit 5.63 FPS überhaupt nicht mehr spielbar. Selbst wenn wir die Auflösung auf unansehnliche 800 x 600 Pixel zurückschrauben und geringste Details in Kauf nehmen, misst Fraps nicht mehr als 15.5 FPS.
CoD Modern Warfare 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | all on/med vsync off, normal textures, 2xAA | 18.8 fps | |
800x600 | all off/low vsync off, low textures, 0xAA | 82.8 fps |
Need for Speed Shift | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | all on/med, 2xAA, triliniarAF | 14.96 fps | |
800x600 | all off/low , 0xAA, triliniarAF | 32.67 fps |
Call of Duty 4 - Modern Warfare | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1024x768 | med, 0xAA | 30.5 fps | |
800x600 | low, 0xAA | 64.1 fps |
Risen | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | all on/high, 4xAF | 10.7 fps | |
1024x768 | all on/med, 2xAF | 16.8 fps | |
800x600 | all off/low, 0xAF | 42.8 fps |
Geräuschemissionen
Die Kühlung des Aspire 5738DG macht niemals Pause. Unter 34.2 dB(A) fällt unser Pegelmesser nie. Sobald das Notebook etwas Arbeit bekommt, egal ob es sich um Last für die Grafikkarte oder den Prozessor handelt, dreht der Lüfter deutlich auf. Wir messen im Durchschnitt 41.4 DB(A). Die Lüftercharakteristik ist ein gleichmäßiges Rauschen in mittlerer Tonlage.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 37.2 / 34.8 / 34.8 dB(A) |
HDD |
| 35.2 dB(A) |
DVD |
| 36.8 / dB(A) |
Last |
| 41.3 / 42.5 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Abwärme auf der Oberseite des Gehäuses können wir als unbedenklich einstufen. Auch nach einem Stresstest für Prozessor und Grafikkarte erreichen wir auf der Handauflage nicht mehr als 35 Grad Celsius. In der Nähe des Netzschalters werden es auch schon mal 37 Grad. Die Bodenplatte legt hingegen deutlich höhere Temperaturen vor. Nach starker Belastung messen wir in der Nähe der Lüfter-Heatpipe 46 Grad Celsius. Ein Betrieb auf dem Schoß wäre spätestens jetzt nicht mehr angenehm. Während eines realistischen Szenarios, in dem sich Last- und Idle-Zustände abwechseln, kann das Aspire 5738DG aber verträglich kühl bleiben. So wird die linke Handauflage im Idle-Zustand gerade mal 28.7 Grad warm.
Auch einen Stresstest von über 15 Stunden überlebte das Aspire 5738DG klaglos. Der Prozessor überstieg niemals die Kerntemperatur von 76 Grad Celsius. Einfluss auf die Leistung der Komponenten hatte der Stressfaktor nicht. Ein direkt im Anschluss ausgeführter 3DMark06 erreichte dieselben (niedrigen) 3DMarks wie im normalen Test: 2.663 3DMarks.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 34.8 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-6 °C).
Lautsprecher
Acer schreibt Dolby Home Theater auf das Gehäuse, doch im Media-Einsatz versagen die Stereo-Boxen. Das Klangbild bei lauter Musik ist blechern bis klirrend. Egal welche Einstellungen wir im Audio-Enhancer wählen, der Surround Sound stellt sich nicht ein und der Klang wird nicht besser. Es bleibt bei einem mittenlastigen Klangbild. Da es keinen Subwoofer gibt, fehlen die Tiefen.
Wer jetzt eine externe Soundanlage anschließen will, der kann sich über einen rauschfreien und leistungsstarken Ausgang freuen. Auch bei sehr kleinem Ausgangspegel stellt sich kein Rauschen ein. Vorbildlich ist der selten zum Einsatz kommende Audio Line-In.
Die Laufzeit des Aspire 5738DG liegt bei einer typischen Internet-Surf-Session mit aktiviertem WLAN bei 2:25 Stunden (145 Minuten). In dieser Zeit haben wir einige YouTube Clips geladen und viele mit blinkenden Flash Animationen gespickte Portale besucht.
Wer sparsam ist und lediglich im Word Dokumente bearbeitet, der kann durchaus mit maximalen Energieeinsparungen bei knapp vier Stunden landen. Die maximale aber unrealistische Laufzeit, die wir mit dem BatteryEater Reader-Test ermittelt haben, lag bei 256 Minuten. Der maximale Leistungszustand der CPU war auf 40% gesetzt.
Spannend ist die Frage, wie lange wir einen DVD-Film in 3D anschauen können. Die Wiedergabezeit ohne Aktivierung von TriDef Ignition lag bei 140 Minuten. Den gleichen DVD-Titel (Herr Der Ringe, Die zwei Türme) haben wir auch im 3D-Modus laufen lassen. Der Test ermittelte 117 Minuten. Die in den Energieoptionen festgelegte maximale Auslastung des Prozessors hatten wir in beiden Fällen auf 10 Prozent zurückgesetzt. Der Film lief dennoch jederzeit flüssig, sofern keine andere Anwendung aktiv wird. Die Auslastung des Prozessors war im TriDef-3D-Betrieb geringer, aber in beiden Fällen auf einem sehr geringen Niveau. Grund: Auch der Windows Media-Player nutzt schon seit Jahren die GPU zur Berechnung eines DVD Films.
Die für einen 15.6-Zoller ansehnlichen Laufzeiten in den verschiedenen Betriebsmodi spiegeln sich auch im geringen Stromverbrauch. Minimal bekommen wir den Aspire 5738DG auf 14.1 Watt gedrückt. Das realistische Idle-Szenario mit aktiviertem WLAN und höchster Helligkeit liegt jedoch bei 21,5 Watt. Wenn der Intel Core 2 Duo P7450 und die ATI Mobility Radeon HD 4570 mit voller Kraft rechnen, dann liegt die durchschnittliche Wirkleistung bei 63,5 Watt. Ein solch hoher Stromverbrauch sollte jedoch nicht einmal in Spielen erreicht werden. Hierbei, also beispielsweise während eines 3DMarks06, liegt die Stromaufnahme des Laptops bei 49,5 Watt.
Das kleine Netzteil ist vor dem Hintergrund des maximal möglichen Verbrauchs unterdimensioniert. Das LiteOn Netzteil ist auf 65 Watt ausgelegt. Rechnen wir zu den oben ermittelten 63,5 Watt (ohne eingelegten Akku) noch eine geringe Ladeleistung von nur fünf Watt hinzu, so liegen wir bereits über der Leistung des Netzteils.
Aus / Standby | 0.3 / 0.6 Watt |
Idle | 14.1 / 18.9 / 21.5 Watt |
Last |
49.5 / 63.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Acers Herangehensweise an das Thema 3D hinterlässt einen guten Eindruck. DVD-Filme und unsere privaten Fotos werden mit einer attraktiven Tiefenwahrnehmung abgebildet. Je besser die Qualität des Ausgangsmaterials ist, um so deutlicher kann die Software TriDef ein stereoskopisches Bild hinzurechnen.
Besonders in Spielen sieht der 3D-Effekt richtig gut aus und könnte trotz der starken Blickwinkelabhängigkeit viele Fans finden. Leider macht die ATI Mobility HD 4570 (512 MByte DDR3) gerade im 3D-Notebook eine sehr schlechte Figur. Schon ohne 3D-Effekt ist die Spieleleistung bescheiden. Mit TriDef 3D gehen die Frames in den Keller – selbst in niedrigen Auflösungen. Einzig Spiele wie FIFA10, die sehr geringe Ansprüche an die Hardware stellen, konnten wir flüssig mit der Polarisationsbrille ansehen.
Was das 5738DG-744G50MN als Multimedia-Notebook angeht, so bleibt ein fahler Beigeschmack. Das Gehäuse und die Eingaben des 3D-Notebooks besitzen eine hohe Qualität für den Einsatz als Office-Gefährte. Echte Multimedia-Eigenschaften wie Subwoofer, Hardware-Tasten zur Mediensteuerung, Blu-Ray Laufwerk oder Fernbedienung fehlen komplett. Von einer kontraststarken Bildschirmanzeige ganz zu schweigen. Wir haben den Eindruck, dass Acer wahllos ein günstiges Allrounder-Gehäuse als Plattform für seine 3D-Ambitionen gewählt hat. Abgesehen von einem HDMI-Anschluss und drei Audio-Ports besitzt das 5738DG neben TriDef 3D keine herausragenden Multimedia-Eigenschaften.