Test HP Pavilion dm4-3090se Notebook
Beats Audio, Beats Audio, Beats Audio. Wenn es etwas gibt, von dem HP möchte, dass Sie es sich einprägen, dann die von Dr. Dre promotete Sound-Firma.
Zwar handelt es sich bei HP nicht um den einzigen Befürworter von Beats Electronics, allerdings um einen der größten. So groß, dass der Hersteller ein gesamtes Notebookmodell mit dem Beats Audio Logo gebrandet hat.
Betrachten wir das Pavilion dm4-3090se näher, ein Multimedia-Notebook mit Fokus auf Klangqualität, finden wir unzählige Beats Audio Logos. Das glatte schwarz-rote Notebook gehört zu HPs dm4tbe Serie, die bis jetzt nur 14-Zoll Modelle mit vielen vorkonfigurierbaren Optionen umfasst. Zur Auswahl stehen dabei verschiedene CPUs bis hin zur 2.8GHz Core i7-2640M, eine eigenständige Radeon HD 7470M Grafik, bis zu 16GB Hauptspeicher und ein HDD + mSATA Hybrid-Speicher.
Das Testgerät ist mit einer Sandy Bridge Core i5 CPU und integrierter Grafik eher mittelmäßig ausgestattet, bietet aber eine 20GB mSATA SDD für die oben erwähnte Hybrid-Speicherlösung. Mit einem Einstiegspreis von US-$ 899, inklusive diverser Optionen jenseits von $1399, ist die Pavilion dm4 Beats Edition Produktlinie nicht sonderlich günstig, jedoch immer noch billiger als die ähnliche Envy 14-2160se Beats Edition.
Kann uns jetzt, wo sehr schlanke Ultrabooks im Zentrum des Interesses stehen, ein fähiges 14-Zoll Notebook mit Standard-Abmessungen immer noch beeindrucken? Wie üblich analysieren wir das dm4-3090se gründlich und beurteilen, was man sich von dem Beats Audio Notebook im Vergleich mit Konkurrenznotebooks erwarten kann.
Hinweis: Das in Deutschland verfügbare HP dm4-3000eg bzw. 3002eg unterscheidet sich in mehreren Punkten von der hier getesteten US-Variante: In jedem Fall kommt hier die dedizierte Grafiklösung AMD HD 7470M zum Einsatz, eine 500 bzw 750GB HDD ohne SSD Cache, ebenso wird auf eine mSATA SSD-Lösung verzichtet. Beim Display wird außerdem auf ein Glare-Panel mit einer geringeren Auflösung von 1366x768 Pixel zurückgegriffen.
Gehäuse
Auf dem ersten Blick scheint das dm4-3090se unserem Envy 14 Beats Edition Testgerät stark zu ähneln. Beide haben einen glatten, matt-schwarzen Bildschirmdeckel mit bekanntem roten Beats Audio Logo genau in der Mitte. Bei näherer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass das dm4 lediglich ein Plastikgehäuse mit gebürsteter Aluminium-Textur und stärker akzentuierten Kurven, die ihm innen und außen ein einzigartiges Design verleihen, hat. Erfreulicherweise übertrifft das Aussehen der Chassis jenes von preisgünstigen Notebooks um Klassen und entspricht damit seiner Preisklasse von über US-$ 900.
Für ein 14-Zoll Notebook ist das dm4 mit 32.28 mm (1.27 Zoll) an der Rückseite ziemlich dick. Das Gehäuse verjüngt sich jedoch nach vorne hin auf 24.38 mm (0,96 Zoll). Der Bildschirmdeckel aus gebürstetem Aluminium ist zudem hinten etwas eckig. In Kombination mit dem rundlichen Design entsteht dadurch ein deutlich sichtbarer Abstand zwischen der Innenseite des Deckels und der Oberfläche unmittelbar oberhalb der Tastatur (siehe Bild unten). Für einen Bildschirmdeckel, der zum Teil aus Kunststoff gefertigt ist, ist die Stabilität gut, aber nicht beeindruckend. Beispielsweise gibt die Außenseite des Bildschirmdeckels unter Druck deutlich nach. Die Verwindungsresistenz ist dagegen durchschnittlich.
Wie bei den meisten 14-Zöllern benötigt man aufgrund der leichten Basiseinheit beide Hände zum Öffnen. Sobald Tastatur und Bildschirm freiliegen, fällt gleich die gummierte, samtige Oberfläche, nicht unähnlich jener des Envy 14 Beats Edition, auf. Unserer Meinung nach fühlt sie sich besser an als üblicher Kunststoff oder Aluminium, welche sich im Vergleich zu Gummi stärker und unter Umständen auch unangenehm erwärmen können. Erwähnenswert ist weiters, dass sich leicht schwer zu entfernende Fingerabdrücke am Notebook sammeln können.
Die Stabilität der Basiseinheit hat uns gleichermaßen beeindruckt. Anders als der Bildschirmdeckel ist die Oberfläche um die Tastatur solide, druckfest und verwindungsresistent. Die mit Chrom überzogenen Scharniere können den Bildschirmdeckel sicher in Position halten. Obwohl wir ein gänzlich aus Aluminium gefertigtes Chassis wie bei der Envy Serie bevorzugt hätten, überrascht das dm4 dennoch mit einer hervorragend aussehenden und robusten Basis. Einzig der Bildschirmdeckel könnte verwindungssteifer sein.
Ausstattung
Die meisten der physikalischen Ports, die man üblicherweise mit Multimedia Notebooks assoziiert, sind im Beats Audio Pavilion vorhanden. Da die Rückseite für den Akku reserviert ist, befinden sich nahezu alle Schnittstellen an der linken und rechten Seitenkante.
Offensichtlich bevorzugt die Schnittstellenanordnung Rechtshänder, da die USB-3.0 Ports und der HDMI-Ausgang im vorderen Bereich der linken Seite eng beieinander liegen. Ein dickes USB-Gerät könnte auch die Nutzung des benachbarten Stromanschlusses und der 3.5 mm Audio-Buchse an der rechten Seite blockieren. Dies ist in erster Linie dem DVD-Laufwerk zu verdanken. Wird ein optisches Laufwerk benötigt, nimmt man dies jedoch gerne in Kauf. Jedenfalls können alle Schnittstellen leicht und schnell erreicht werden.
Erweiterungsslots wie ExpressCard und Docking Ports bietet das dm4 nicht. Solche sind jedoch üblicherweise Business-Notebooks vorbehalten. Da es zwei USB-3.0-Schnittstellen gibt, kann man über das Fehlen einer eSATA-Schnittstelle auch hinwegsehen.
Kommunikation
An kabellosen Kommunikationsmodulen bietet unser Testgerät WLAN (Intel Centrino Wireless-N 1030) mit Bluetooth 3.0 und Wireless Display (WiDi). Features wie WWAN und GPS werden nicht geboten.
Zubehör
HP liefert bei jedem Neukauf eines Beats Audio Pavilions einen schwarzen Samtsleeve mit. Es handelt sich dabei um genau den gleichen Sleeve, der bei dem Envy Nobelnotebook mitgeliefert wird, wobei das Beats Audio Logo das HP Logo ersetzt. Der Sleeve eignet sich besonders gut für das Entfernen von Fingerabdrücken, kann das Notebook aber kaum bei großen Stößen oder Quetschungen schützen. Davon abgesehen handelt es sich um ein nettes und begrüßenswertes Extra.
An offiziellem optionalen Zubehör bietet HP die üblichen USB-Geräte und Port-Replikatoren. Speziell auf die dm4 Beats Edition zugeschnittenes Zubehör gibt es aufgrund des fehlenden Dockingports dagegen nicht.
Garantie
Bei jedem Kauf findet die einjährige beschränkte HP-Garantie mit gebührenfreiem Telefonsupport Anwendung. Wie üblich kann die Garantie über viele Stufen auf bis zu vier Jahre mit optionalem Schutz bei versehentlicher Beschädigung und Vorortservice sowohl erweitert als auf verlängert werden. Unter dem Namen HP Care Pack Service finden sich verschiedene Garantieangebote von US-$ 159 bis zu US-$ 549 für das umfassendste Paket.
Das baugleiche dm4-3000eg wird in Deutschland mit einer 24-monatigen Garantie ab Werk ausgeliefert.
Eingabegeräte
Tastatur
Die direkt beleuchtete Chiclet-Tastatur (30 cm x 11 cm) ist ebenso wie das restliche Notebook in Schwarz und Rot gehalten und trägt erheblich zum individuellen Erscheinungsbild bei. Speziell die rote Hintergrundbeleuchtung sticht hervor und ist ein Blickfang. Das rote Leuchten passt nicht nur gut zum Beats Audio Logo, sondern ist auch eine interessante Abwechslung zu der ansonsten weißen Hintergrundbeleuchtung und im Dunkeln für die Augen möglicherweise angenehmer. Das purpurne Licht erinnert uns sogar bis zu einem gewissen Grad an Alienware Notebooks. Obwohl die Tasten selbst matt sind, macht der glänzende Bereich zwischen ihnen das Design noch attraktiver. Fingerabdrücke werden dabei aber leicht sichtbar, sodass man damit rechnen sollte, die Tastatur immer wieder zu reinigen.
Fest steht, dass die Tastatur elegant aussieht, aber wie schneidet sie im Einsatz ab? Das Klappern ist typisch für durchschnittliche Tastaturen und das haptische Feedback ist fest und nicht schwammig. Leider braucht man einige Zeit, um sich an den kurzen Hubweg zu gewöhnen. Die rechte Umschalttaste ist länger als üblich und nimmt der Pfeil-Auf-Taste Platz weg, wodurch die Pfeiltasten wie gewohnt, unerfreulich dicht angeordnet sind. Die "F"-Tasten (F1, F2, …, F12) sind standardmäßig mit der Fn-Taste verbunden. Benutzer können dies aber bei Bedarf einfach im BIOS ändern.
Touchpad
Das glatte Touchpad ist mit 8,75 cm mal 4,5 cm etwas klein. Anders als bei vielen anderen Notebooks dieser Größe befinden sich die linke und die rechte Touchpadtaste nicht direkt unterhalb der Touchpad-Oberfläche sondern verringern die verfügbare Fläche. Dennoch funktionieren Single-Touch-Benutzung und das Klicken gut und problemlos. Multi-Touch-Steuerung wie Pinch-to-Zoom, Zwei-Finger-Scrollen und andere Gesten mit bis zu vier Fingern werden ebenfalls unterstützt. Aufgrund der Kompaktheit des Touchpads fällt das Ergebnis durchwachsen aus, da das Touchpad auf Multi-Touch-Input immer wieder inkorrekt reagiert. Bei Gesten, die drei oder sogar mehr Finger benötigen, tritt dies gehäuft auf.
Abgesehen von dem schwachen Multi-Touch-Ansprechverhalten funktionieren das Touchpad und die zugehörigen Tasten im Wesentlichen gut. Der Hubweg der Tasten könnte länger sein. Dass das Touchpad durch Doppeltippen in der oberen linken Ecke ausgeschaltet werden kann, ist nützlich. Eine ähnliche Funktion findet man auch in HPs teurerer Envy-Produktlinie.
Display
Der entspiegelte, matte 14-Zoll Bildschirm bietet eine beeindruckende native Auflösung von 1600x900 Pixeln und übertrifft damit viele Konkurrenznotebooks von ähnlicher Größe und sogar eine Anzahl von 15.6-Zoll Notebooks, bei welchen kleinere Auflösungen von 1280x800, 1366x768 oder 1440x900 Pixeln verbreiteter sind. Sogar viele Ultrabooks wie das ursprüngliche Acer Aspire S3 oder das HP Folio 13 bieten eine gröbere Auflösung wie die dm4 Beats Edition. Aufgrund der größeren Bildfläche sollte sich also Surfen und Textverarbeitung übersichtlicher gestalten. Zugegeben, bei einem Einstiegspreis von US-$ 900 haben wir uns aber auch nichts anders von dem HP-Notebook erwartet. Subjektiv wirken Text und Bilder scharf ohne nennenswerte Auffälligkeiten.
Mit dem Gossen Mavo-Monitor ermittelten wir eine maximale Helligkeit von 212 cd/m² im mittleren Quadranten des Bildschirms. Die Durchschnittshelligkeit beläuft sich auf 204 cd/m², was für praktisch alle Inneneinsatzszenarien ausreichend ist. Im Akkubetrieb fällt die Helligkeit allerdings um ein kleines, aber nennenswertes Ausmaß und schränkt schlussendlich die Außeneinsatzfähigkeiten etwas ein.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 174.6 cd/m²
Kontrast: 163:1 (Schwarzwert: 1.3 cd/m²)46.49% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
65.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
44.94% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Mit dem XRite i1 Colorimeter ermitteln wir eine ungefähr 68-prozentige Abdeckung des sRGB-Standards. Die Farbwiedergabe ist etwas besser als bei den meisten Bildschirmen in preisgünstigen Notebooks gleicher Größe, wie etwa dem Dell Inspiron 14r oder dem Sony Vaio VPC-EG27FM. Teurere Notebooks, etwa mobile Workstations, Apple MacBooks oder HPs Envy Serie können Farben exakter darstellen. Zwar eignet sich die dm4 Beats Edition nicht für professionelle digitale Grafikarbeit, für den täglichen Einsatz und Videowiedergabe ist das einwandfreie Display jedoch gut geeignet.
Die Außenfähigkeiten sind durchschnittlich und im Schatten brauchbar. Obwohl der Bildschirm heller sein könnte, erlaubt die matte Oberfläche dennoch eine Nutzung in einigen Außenszenarios. Störende Spiegelungen treten zwar nicht auf, doch für beste Ergebnisse sollte man die Helligkeit maximieren und direktes Sonnenlicht vermeiden.
Farben und Auflösung des Bildschirms sind zwar gut, bezüglich Blickwinkelstabilität handelt es sich jedoch nur um ein Durchschnittsnotebook. Das heißt, dass der stabile Bereich seitlich bei weitem größer als vertikal ist. Diese Einschränkungen sollten für einzelne Benutzer im täglichen Gebrauch nicht relevant sein. Betrachten jedoch mehrere Benutzer gemeinsam Fotos oder Filme am Notebook, könnte dies ein Problem darstellen.
Leistung
Im vorkonfigurierten dm4-3090se Testmodell arbeitet eine Zweikern Sandy Bridge Core i5-2450M mit einem Basistakt von 2.5GHz, die im Idle-Betrieb auf 800MHz heruntertaktet. Hyper-Threading und Turbo Boost werden unterstützt, sodass in etwa Vierkern-Leistung emuliert wird. Die dynamische Taktrate kann auf bis zu 3.1GHz ansteigen. Ähnlich anderen Sandy Bridge und Arrandale Core i5 CPUs, die mit voller Spannung betrieben werden, hat die i5-2450M samt integrierter Grafik eine theoretische Verlustleistung (TDP) von 35 Watt. Weitere Informationen über Prozessor und zugehörige Benchmarks finden Sie hier.
Die zur Zeit allgegenwärtige Intel HD 3000 Grafik arbeitet wie erwartet und bietet keine Überraschungen. Die GPU taktet konstant mit 650MHz, wobei Turbo Boost die Taktrate potentiell auf bis zu 1300MHz steigern kann. ULV Core ix CPUs können manchmal vergleichsweise niedrigere maximale GPU Taktraten bieten. Die integrierte Intel GPU im dm4-3090se kann zumindest mit voller Geschwindigkeit arbeiten. Vorteile sind in Echtszenarios für durchschnittliche Nutzer jedoch nicht zu erkennen.
Was Hauptspeicher anbelangt, so ist das dm4 mit 6GB DDR3 SDRAM (1x2GB und 1x4GB Module) ausgestattet. Die beiden RAM-Slots sind nach Entfernen einer Kreuzschlitzschraube leicht erreichbar. Um zu dieser Schraube zu gelangen, muss der Benutzer jedoch zuerst den Akku entfernen. Solange der Akku angeschlossen ist, sollte man aber ohnehin nicht mit Hardware hantieren. Mit dem RAM werden auch das mSATA Laufwerk und die Festplatte, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden, freigelegt.
Der DPC Latency Checker zeichnet auch mit inaktivem WLAN wiederkehrende hohe Spitzen auf. Es war uns zwar nicht möglich die Ursache der hohen Latenzen zu identifizieren, entfernt man aber die meisten Bloatware-Hintergrundprozesse oder deaktiviert bestimmte Treiber/Controller sollte man die möglichen Verursacher der Latenzprobleme eingrenzen können.
Prozessor
In den CPU-orientierten synthetischen Benchmarks entspricht die i5-2450M in der dm4 Beats Edition fast gänzlich der gleichen CPU im Sony Vaio VPC-SB4X9EB und Packard Bell EasyNote TS13HR-197GE. Dies deutet darauf hin, dass die Leistung der 2450M unabhängig vom Hersteller konsistent ist.
Verglichen mit anderen CPUs schneidet die i5-2450M im HP durchschnittlich etwas besser ab als die i5-2430M, allerdings nicht in einem erwähnenswerten Ausmaß. Schließlich handelt es sich bei der i5-2450M im Wesentlichen um eine um 100 Mhz höher getaktete i5-2430M. Ähnliches trifft auf die i5-2410M zu: Die Single-Core, Multi-Core und Cinebench Benchmarks liegen nahe genug bei der i5-2450M, dass der Durchschnittsuser bei der täglichen Nutzung keinen Unterschied spüren wird. Super Pi 32M, wPrime 2.0 1024m und Cinebench R11.5 64-bit CPU des dm4-3090se liefern beispielsweise 11m36s, 602.36s und 2.75. Die i5-2410M erreicht im Durchschnitt 12m40s, 626.9s und 2.6 in diesen Benchmarks. Für einen merkbaren Leistungsgewinn empfehlen wir die Core i7-2640M oder die i5-2520M. Für alltägliche Anwendungen sollte die i5-2450M jedoch mehr als ausreichend sein.
Systemleistung
Für die allgemeine Leistung wenden wir uns den synthetischen PCMark Vantage und PCMark 7 Benchmarks zu. Wegen der hybriden HDD + mSATA Lösung sollte die Leistung theoretisch bei gleichbleibender Nutzung steigen, da der Inhalt des auf der SSD liegenden Caches davon abhängt, welche Programme der Benutzer am häufigsten nutzt. Verdeutlicht wird dies durch PCMark Vantage, welchen wir vier mal hintereinander ausführten, um potentielle Verbesserungen zu entdecken. Während mit dem ersten Lauf ein Ergebnis von 8180 Punkten erzielt wurde, lieferten die folgenden Läufe 10545, 10260 und 10258 Punkte. Die letzteren Werte sind dabei überraschenderweise mit bestimmten Notebooks vergleichbar, die eigenständige SSDs nutzen, wie das Schenker XMG A501 w/ i5-2410M (10786 Punkte) oder das Toshiba Satellite R850 (10378 Punkte). Subjektiv scheint Öffnen von Programmen wie Microsoft Word oder Internet-Browsern mit mehreren Tabs flüssig ohne Stottern zu abzulaufen.
PCMark Vantage Result | 8180 Punkte | |
PCMark 7 Score | 3687 Punkte | |
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Massenspeicher
Unser vorkonfiguriertes Testmodell war mit einer 500GB Seagate 7200RPM ST9500423AS HDD in Kombination mit einer 20GB Intel 311 Serie SSDMAESC020G2 mSATA SDD ausgestattet. Beide nutzten eine 3Gb/s SATA II Schnittstelle. Auf das mSATA Laufwerk kann allerdings via Windows nicht zugegriffen werden, da es nur als Systemcache genutzt wird, um die Boot- und Wakeup-Zeiten zu verkürzen. Ein Kaltstart dauert beispielsweise ungefähr 18 Sekunden vom Zeitpunkt des Betätigen des Stromschalters bis der Windows 7 Desktop angezeigt wird. Solch ein hybrides HDD/SSD Setup ist bei bestimmten Ultrabooks wie dem Acer Aspire S3 ein verbreitetes Feature, denn eine eigenständige SSD würde dort den Preis unerwünschterweise jenseits des vom Hersteller empfohlenen Zielpreises heben. Von der 500GB HDD sind 15.84 GB für Systemwiederherstellung reserviert und 445.75GB für den Benutzer verfügbar.
Laut HD Tune beträgt die durchschnittliche Transferrate 88.9MB/s. Die ziemlich hohe Spitze zu Beginn des Tests in folgenden HDTune Läufen reproduzierbar und könnte mit der Kommunikation zwischen HDD und SSD in Zusammenhang stehen (mithin ist HDTune für sein ungenaues Benchmarken von nicht mechanischen Laufwerken bekannt). Jedenfalls gehört die 500GB Seagate zu den schnelleren 2.5-Zoll 7200 U/min Laufwerken, die man üblicherweise in Notebooks findet. Einzel-Festplatten, die mehr als 90MB/s in HD Tune erreichen, sind ziemlich selten. Ein prominentes Beispiel wäre aber das kürzlich getestete (und vergleichsweise teurere) 2012 HP Envy 15 und das Envy 17 3D.
Für detailliertere Information über verschiedene Notebookmassenspeicher verweisen wir auf unsere umfangreiche und stetig wachsende HDD/SSD Vergleichstabelle.
Spieleleistung
Die Grafikleistung eignet sich bestenfalls für einfache Spiele. Mittlerweile ist die Leistung der integrierten Intel HD 3000 Grafik ausführlich in unserer Datenbank dokumentiert. Der Benutzer kann davon ausgehen, dass das dm4-3090se problemlos Videos und Flash Spiele ablaufen lassen kann. Moderne Spiele mit mehr als niedrigen bis mittleren Grafikeinstellungen sind jedoch fast sicher unspielbar. Zu erwähnen ist, dass das Notebook mit einer Radeon HD 7470M 1GB GDDR5 GPU, Einstiegsgrafikkarte konfiguriert werden kann, doch besonders fordernde Spiele wie Battlefield 3 oder Crysis 2 bleiben dennoch auch mit niedrigsten Einstellungen kaum spielbar. Einen detaillierten Überblick über die Spiele-Kapazitäten der integrierten Intel HD 3000 Grafik finden Sie hier. Kurzgefasst: Spielernaturen sollten sich nach einem Notebook jenseits des dm4-3090se umsehen.
3DMark 03 Standard | 11401 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 7416 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 4259 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1921 Punkte | |
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Emissionen
Geräuschemissionen
Die Geräuschemissionen sind bei normaler Nutzung erfreulich niedrig und erreichen kaum 40dB unter Last. Unabhängig von der Last läuft der Lüfter ständig, doch der Nutzer muss schon genau hinhören, um ein Surren wahrzunehmen. Auch beim Internet-Surfen und bei Textverarbeitung bleibt der Geräuschpegel niedrig (31.5 dB).
Das Geräusch bei DVD Zugriff und Wiedergabe ist gleichermaßen beeindruckend wie der Systemlüfter. Es bewegt sich um 35dB, womit keine Umgebungsgeräusche stören, wenn man Filme direkt von DVD abspielt. In Anbetracht der Voll-Volt-Zweikern-CPU hat uns die dm4 Beats Edition gewiss mit seiner allgemeinen Ruhe überrascht.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.3 / 31.5 / 31.7 dB(A) |
DVD |
| 35.5 / 36.1 dB(A) |
Last |
| 38.8 / 39 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: BK Precision 732A (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Aufgrund der relativ niedrigen Geräuschemissionen hätten wir uns erwartet, dass sich die Temperatur zumindest etwas umgekehrt proportional verhält. Doch das dm4-3090se überrascht uns mit seinen sogar unter Last einigermaßen niedrigen Oberflächentemperaturen abermals.
Die Idle Temperaturen betrugen im Durchschnitt ungefähr 27 und 29 Grad Celsius an Ober- bzw. Unterseite. Obwohl dies gerine Werte sind, so ist doch ein Temperaturgefälle ausgehend von dem am nächsten zum Lüfter gelegenen Bereich messbar. Daher fühlt sich die linke Handballenablage beim Tippen etwas wärmer an als die rechte. Dieses Gefühl verstärkt sich mit steigender Last.
Bei maximaler CPU und GPU Last stiegen die Durchschnittstemperaturen nur um ungefähr 4 Grad Celsius an jeder Seite an. Wie vorherzusehen liegt der wärmste Bereich der Unterseite, der um ganze 13 Grad Celsius wärmer ist als der kühlste, dem Lüfter am nächsten. Die Oberflächentemperaturen blieben insgesamt im angenehmen Bereich und es ist anzunehmen, dass man den Laptop beim Internet-Surfen, Video schauen und bei Textverarbeitung ohne Temperaturprobleme auf dem Schoß betreiben kann.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.3 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-4.3 °C).
Für unseren Test auf Throttling nutzen wir Prime95 und FurMark, um sowohl CPU als auch GPU vollständig auszulasten. Mit HWiNFO überwachen wir dabei die Hardware. Um das maximale Turbo-Boost-Potential der CPU herauszufinden, stressen wir zuerst nur die CPU vollständig. Dabei arbeitet Turbo Boost wie angezeigt und die Taktrate beider Kerne bewegt sich sicher zwischen 2800MHz und 2900MHz. Gleichermaßen kann die integrierte 3000 GPU von Intel 1300MHz Turbo Boost Takrate beibehalten, wenn nur FurMark aktiv ist.
Wie bei Sandy Bridge Notebooks üblich sinkt das maximale Potential merklich, wenn das Gesamtsystem vollständig ausgelastet wird. Um dieses Szenario zu simulieren, führen wir Prime95 und FurMark gleichzeitig ohne Unterbrechung mehr als zwei Stunden lang aus. Die CPU kann dabei konstant mit 2500MHz arbeiten, die GPU pendelt sich bei 650MHz mit gelegentlichen kurzen Sprüngen auf bis zu 900MHz ein. Nicht einmal gegen Ende des Tests erreichen die CPU/GPU Kerne 90 Grad Celsius. Daher kann man annehmen, dass die TDP verhindert, dass die Kerne während des Stresstests mit höheren Taktraten betrieben werden können.
Wichtig ist dabei, dass weder CPU noch GPU Takt beim obigen Test jemals unter die Basistakte von 2500MHz bzw. 650MHz fallen. Um zu bestätigen, dass keine Throttlingprobleme auftreten, führen wir unmittelbar nach dem Stresstest 3DMark 06 aus. Dieser Test liefert praktisch die gleichen Endergebnisse wie zuvor.
Lautsprecher
Ein Notebook, das nach einer bekannten Audiofirma benannt ist, sollte auch ausgezeichneten Klang bieten. Zum Glück für die dm4 Beats Edition arbeiten die beiden Lautsprecher und der eine Subwoofer gut für ein 14-Zoll Notebook.
Die Lautsprecher befinden sich an der abgeschrägten Vorderkante und schallen Richtung Schreibtisch und nicht Richtung Benutzer. Dies ist eine verbreitete Lösung, die man auch in anderen Notebooks, wie dem Lenovo X121e antrifft. Verglichen mit preisgünstigen Notebooks wirkt der Bass viel besser. Zudem reicht die Lautstärke bei Bedarf für einen Konferenzraum. Vielleicht überraschend ist bei höheren Lautstärken auch die Klangverzerrung sehr gering. Obwohl die Gesamtqualität überdurchschnittlich ist, würden wir für besseren Musik- und Filmgenuss dennoch langfristig externe Lautsprecherlösungen empfehlen.
Softwaremäßig nutzt unser Testgerät dieselbe Beats Audio Software wie das 2012 Envy 15 Testgerät. Das heißt, dass der Benutzer den Klang leicht via grafischem Equalizer und anderen speziellen Lautstärkeoptionen verändern kann.
Bei einem Notebook, für welches mit seinen Audio-Features geworben wird, finden wir es etwas enttäuschend, dass es nur eine 3.5mm Kombi-Audiobuchse für Kopfhörer und Mikrophon bietet. Der fantastische analoge Lautstärkeregler des 2012 Envy 15, ein tolles Feature für ein Beats Audio Notebook, lässt sich leider nirgendwo finden.
Akkulaufzeit
Das dm4-3090se wird standardmäßig mit einem 6-Zellen 55Wh Akku ausgeliefert. Der Benutzer kann aber auch den physikalisch größeren 9-Zellen Akku mit einer theoretisch um 50% längerer Akkulaufzeit wählen.
Unser Testgerät war mit dem Standard 6-Zellen Akku ausgestattet, der ansehnliche Akkulaufzeiten bietet. Um die maximale Akkulaufzeit zu testen, schalten wir Sleep, Coolsense, die Tastaturbeleuchtung und WLAN aus und lassen den Battery Eater Readers Test bei minimaler Helligkeit und mit Stromsparprofil ablaufen bis sich das Notebook selbst ausschaltet. Unter diesen optimalen Bedingungen hielt das System 8 Stunden und 5 Minuten durch.
Die minimale Akkulaufzeit ermitteln wir mit dem Battery Eater Classic Test bei maximaler Helligkeit, Höchstleistungsprofil, eingeschaltetem WLAN und abgeschalteter Tastaturbeleuchtung. Nach nur 64 Minuten war der Akku leer.
Für einen realitätsnäheren Test wählen wir das Energieprofil "ausgewogen" und 150 cd/cm2 Helligkeit. Bei eingeschaltetem WLAN führen wir unser Standardskript mit gelegentlichen Videos in einer Schleife aus. Das System lief dabei 6 Stunden bevor es herunterfuhr.
Da wir die Core i5-2450M zum ersten Mal in einem 14-Zoll Notebook testen, steht uns leider zum Zeitpunkt des Schreibens kein ähnlich großes Notebook für einen direkten Vergleich zur Verfügung (Die unlängst getesteten 15.6-Zoll Acer TravelMate 5760G und Packard Bell EasyNote LS11HR nutzen beide i5-2450M CPUs). Vergleicht man das Notebook mit anderen 14-Zoll Notebooks mit Voll-Volt Core i5 Sandy Bridge CPUs, so ist die Akkulaufzeit der dm4 Beats Edition mit vielen anderen Modellen in etwa gleich auf. Das HP Notebook hält beispielsweise eine Stunde oder zwei länger durch als das Lenovo IdeaPad U400, aber weniger lang als das Sony Vaio VPC-EG27FM und nur etwas länger als das Samsung Serie 7 700Z3A.
Anders gesagt, die Akkulaufzeit ist mit dem Standardakku gut, aber nicht bemerkenswert. Bei leichter Last kann der Benutzer unter Umständen einen ganzen 8-Stunden Arbeitstag mit dem Akku arbeiten. Sicherer ist es jedoch eine Steckdose in der Nähe zu haben.
Fazit
Das HP dm4-3090se endgültig zu beurteilen ist schwierig. Positiv ist, dass das Notebook seinem Preis in Schlüsselbereichen gerecht wird: Gelungenes Design, Tastaturbeleuchtung, hochauflösender Bildschirm, ansehnlicher Klang, niedrige Geräusch- und Temperaturemissionen und dank hybrider HDD/SSD Lösung eine ausgezeichnete Systemleistung zählen zu seinen Stärken. Für sich genommen, kann das HP in der 14-Zoll Kategorie durchaus als überdurchschnittlich gelten.
Leider ist das dm4-3090se nicht allein in der Notebookwelt. Für ein nicht ultra-schlankes Notebook ohne eigenständiger GPU oder ohne Voll-Aluminium-Körper ist ein Preis von US-$ 899 ziemlich gepfeffert. Für 2012 wird erwartet, dass Ultrabooks zur vollen Blüte gelangen werden. Viele dieser Klasse bieten bereits für US-$ 899 eigenständige SSD Speicher, Aluminium-Skelette höherer Qualität, sind dünner und leichter und versprechen längere Akkulaufzeiten. Das dm4 Beats ist keinesfalls schlecht, doch sticht es im 14-Zoll Notebookmarkt, der sich zunehmend Richtung weniger teurer Ultrabooks bewegt, auch nicht hervor. Da die ultra-schlanke Kategorie einige Hunderter weniger kostet, stehen die Chancen gut, dass sie den schnellen und trotzdem leisen 14-Zöller sofort überschattet.
Wer das dm4-3090se hauptsächlich auf Reisen benutzen möchte, dem empfehlen wir einen gründlichen Vergleich mit dem HP Folio 13 Ultrabook mit ebenfalls einem Einstiegspreis von US-$899 mit Option auf ULV Core i5 CPU mit 128GB SSD, direkter Tastaturbeleuchtung und mehr als 9 Stunden Akkulaufzeit. Das Folio ist für häufige Reisen auch aufgrund der größeren Stabilität besser geeignet.
Wer dagegen ein multimedia-orientiertes Notebooks für den Einsatz in Innenräumen sucht, möchte eventuell für das weit überlegene HP Envy 15 mit Chassis aus Aluminium-Legierung und unbestreitbar stärkerer Qualität als das dm4 Beats Notebook US-$150 bis US-$200 mehr investieren.
Kurz gesagt: Das dm4-3090se sieht wunderbar aus und arbeitet auch so. Doch bei einem empfohlenen Einstiegspreis von US-$900 muss man sich um bessere Angebote nicht weit umsehen, da sogar HPs eigene alternative Produktlinien ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser Preisklasse bieten.
Hinweis: Das in Deutschland verfügbare HP dm4-3000eg bzw. 3002eg unterscheidet sich in mehreren Punkten von der hier getesteten US-Variante: In jedem Fall kommt hier die dedizierte Grafiklösung AMD HD 7470M zum Einsatz, eine 500 bzw 750GB HDD ohne SSD Cache, ebenso wird auf eine mSATA SSD-Lösung verzichtet. Beim Display wird außerdem auf ein Glare-Panel mit einer geringeren Auflösung von 1366x768 Pixel zurückgegriffen.