Test Sony Vaio VPC-SB4X9EB Notebook
Letztes Jahr schnürte die SB Serie einige revolutionäre Ideen, die man sich bei Sony zu deren künftigen Mainstream-Notebookserie gemacht hat, zu einem durchaus preiswerten, attraktiven Paket. Man hat sich vom Erfolg der leistbaren Subnotebooks der Konkurrenz inspirieren lassen, die neben durchschnittlich flotter Hardware auch lange Akkulaufzeit boten. Zusätzlich wollte man aber nicht gänzlich auf Grafikleistung verzichten. Sonys Antwort darauf war der Hardwareschalter, der es dem User erlaubte, je nach gewünschtem Einsatzszenario entweder zwischen der stromsparenden integrierten Grafikeinheit von Intel oder einer dedizierten, flotteren Grafikkarte von AMD zu wechseln.
Heute, wo die meisten Notebooks schon vollautomatisch, je nach Auslastung, zwischen dedizierter und integrierter Grafik wechseln, bleibt Sony sich und dem Hardware-Schalter beim VPC-SB4X treu. Hier sieht man, wie schnell innovative Neuerungen in der Computerwelt zum Standardfeature werden. Das muss kein Nachteil fürs Sony sein, es kann vielmehr zum Kaufentscheid werden - für User, die gerne selber entscheiden, wie das Notebook arbeiten soll.
Doch nun die wichtige Frage: Was ist denn nun neu in den frischesten Sprössling eingeflossen?
Gleich vorne weg: Hier hat sich von 2011 auf 2012 nichts geändert. Somit übernimmt Sonys neuer Flachmann die Pro- und Contrapunkte des Vorgängers. Genauere Details des Gehäuses sind im Testbericht des Urvaters zu lesen, nachfolgend aber die wichtigsten Facts zusammengefasst:
Das griffige, und durchaus edel wirkende, rund 1.7 kg leichte und knapp 2.4 cm dünne Geäuse weiß mit gewohnten Designspielereien zu überzeugen. Die glatte, metallisch verarbeitete Plastikoberfläche im Bereich der Handballenauflage gefällt mit Fingerabdruck-Unempfindlichkeit, die rauhe Magnesiumoberfläche des Deckels jedoch merkt sich jede Berührung umso besser und präsentiert diese dann auch in heller Umgebung (aber nicht zu auffallend). Die Stabilität überzeugt beim filigran designten Subnotebook nicht vollends, sei das bezüglich Druckfestigkeit mancher Oberflächen oder schwammiger Scharniere, welche das Display nachwippen lassen. Wer keinen portablen Fels braucht, wird sicher Gefallen am stilvollen Gehäuse finden.
Auch hier keine Neuerungen. Wie gehabt finden sich alle Anschlüsse, fast etwas dicht gedrängt, an der rechten Gehäuseseite wieder. Es ändert sich kein Anschluss, nicht einmal bzgl. Platzierung der Ports weicht man hier ab. Für die Bildschirmausgabe kann man, wie gehabt, auf den seit jeher etablierten VGA-Anschluss zurückgreifen, aber auch per HDMI beispielsweise das Hometheatre-System ansteuern. Herkömmliche SD-Cards und diverseste, Sony exklusive, Memory-Stick-Standards werden hier mit separaten Cardreadern eingebunden. Nebst zwei herkömmlichen USB-2.0-Buchsen findet sich, wie auch im Urvater schon, ein USB-3.0-Anschluss.
Erweitert werden dürfen die Anschlüsse wie gehabt mittels Docking-Anschluss. Auch andere Accessoires, wie der bekannte Slice-Akku (wird unters Gerät gespannt und erweitert den Standardakku), sind für Sonys Frischling verfügbar.
Kommunikation
Bei unserer Konfiguration ist neben herkömmlichen (W)LAN-Schnittstellen und Bluetooth 3.0, wie beim Vorgängermodell, ein Qualmcomm Gobi 3000 HSDPA-Modul für den mobilen Breitbandempfang eingebaut, samt dem obligatorischen Sim-Card-Slot. Auch diesbezüglich hat Sony nichts verändert, Sim-Karten können noch immer unter einer kleinen Gummiklappe an der Unterseite des Geräts getauscht werden. Das war auch damals schon eine fragwürdige Lösung, da Sim-Karten möglicherweise während des Betriebs entfernt - und dabei beschädigt werden - oder schlicht und einfach verloren gehen können, wenn’s wirklich blöd herginge. Natürlich ist der Vorteil dabei, dass man nicht die Wartungsklappe öffnen muss, um einen Kartentausch vorzunehmen.
Wartung
Nur zwei (doch recht winzig geratene) Kreuzschrauben trennen den versierten User von den interessanten Hardwareschnittstellen im Inneren des Gehäuses. Will man beispielsweise Festplatte, Akku oder RAM tauschen, geht das somit fliegend schnell – vorausgesetzt, man besitzt einen dazu passenden, ebenso winzigen Kreuzschraubenzieher. Dann muss nur noch die Klappe nach unten geschoben werden. Diese gibt dabei sehr geschmeidig und mit einem fühlbaren „Klack“ zu verstehen, dass man sie nun entfernen darf.
Die restlichen Details zur Ausstattung finden Sie im ausführlichen Testbericht des Vorgängers.
Hier hat sich ebenfalls nichts getan, deshalb gehen wir kurz im Folgenden auf subjektive Eindrücke des Testers ein.
Bei der Tastatur gibt’s nichts zu bekritteln, wie im Vorgänger ist sie als angenehm aufgefallen, die Hintergrundbeleuchtung wird automatisch aktiviert und gefällt.
Die Touchpadtasten weisen einen seltsamen, nur schwer beschreibbaren Druckpunkt auf; am ehesten ist dieser mit jenem aus alten Handytastaturen zu vergleichen – also schnelles, leichtes Drücken bleibt hier wirkungslos, es muss genügend Kraft auf die wackeligen Tasten ausgeübt werden („Hau drauf!“). Was am meisten stört, ist allerdings die Fehlplatzierung des Fingerprintreaders, der zwischen rechter und linker Touchpadtaste sitzt. Die mitgelieferte Sicherheitssoftware für eben jenen aktiviert sich dann ständig ungewollt, da man, unabsichtlich, auf dem Weg zu einer Touchpadtaste den Fingerprintreader berührt, oder einfach gewohnter Weise den Daumen in der Mitte zwischen beiden Tasten ruhen lässt.
Sony hat auch im neuen, kleinen VPC auf ein ähnliches Display - natürlich aus eigenem Hause - gesetzt. Unter dem kryptischen Namen „SNY05FA“ versteckt sich ein, nun mit durchschnittlich 265cd/m² und rund 15 cd/m² helleres, ebenfalls leicht mattiertes Display mit einer Auflösung von 1366 x 768 Pixeln. Dieses ist weder Fleisch noch Fisch. Spiegelungen sind zwar größtenteils kein Problem mehr, allerdings fehlt die seidige Optik vollmattierter Pendants, welche bei leichter bis mittlerer Umgebungshelligkeit den Bildschirminhalt komplett spiegelungsfrei und besser lesbar darstellt. Allerdings gelten halbmattierte Displays, wie das hier eingesetzte, bei direkter Sonneneinstrahlung als am besten lesbar, da vollmattierte Displays hier dazu neigen, alles wie durch Milchglas betrachtet darzustellen.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 275 cd/m²
Kontrast: 135:1 (Schwarzwert: 2.03 cd/m²)
Anhand unserer Testfotos kann man erkennen, dass sich das Testgerät im Freien gut schlägt. Zwar strahlt es nicht ganz so hell, wie man das z. B. von Macbook Pros gewohnt ist, allerdings lässt sich damit bei nahezu jeder Lichtsituation arbeiten. Die bei wolkenlosem Himmel getätigten Testfotos zeigen hier den extremsten Fall an. Wenn man sich nicht mit dem Rücken zur Sonne setzt, so wird der Inhalt noch wesentlich besser lesbar.
Ansonsten halten sich die Qualitäten in Grenzen. Durch die helle Hintergrundbeleuchtung schafft das billige TN-Panel nur mehr einen grottigen Schwarzwert von über 2 cd/m² und lässt den Kontrast auf rund 135:1 verharren. Der Vorgänger konnte das aber ebenfalls nicht wesentlich besser (138:1). Die Ausleuchtung ist mit 89 % zwar nicht schlecht, allerdings macht man hier einen Rückschritt (ehemals 95 %). Die Farben wirken immer noch etwas blass, aber subjektiv nicht schlimm. Der Farbraum ist auch unterdurchschnittlich und erreicht den sRGB-Standard bei Weitem nicht. Wer also gern Fotos auf professionellem Niveau bearbeiten will, kauft einen externen Monitor mit akkurater Darstellung oder gleich ein anderes Notebook. Dieses Gerät ist auf preisgünstige Portabilität ausgelegt, und dieses Ziel wurde, wie wir finden, sehr gut getroffen. Die Konkurrenzdisplays sind teils sogar schlechter (z. B. das dunkle, glänzende Panel des Aspire 3830TG) für den Außeneinsatz gewappnet.
Die horizontalen Blickwinkel gehen in Ordnung, vertikal driften die Farben doch extrem schnell ab.
Das Vorjahresgerät (Vorseriengerät!) war noch mit einem Core i5 2520M ausgestattet, der noch immer im Online-Konfigurator von Sony verfügbar ist, nebst anderen ähnlichen Prozessoren, wie auch mit Core-i3 Prozessoren (ebenfalls im Test). In unserem Testgerät steckt allerdings der, unter vielen Herstellern sehr populär gewordene Core-i5 2450M, der nahezu identisch aufgebaut ist (der Turbo-Boost liegt mit 3,1 GHz um nur 100 MHz niedriger) und flotte Berechnungen zu moderatem Preis verspricht. Die herkömmliche 640-GB-Festplatte bietet ausreichend Speicherplatz. Betrachtet man allerdings die Tatsache, dass während des letzten Jahres mindestens ein halbes Dutzend so genannter Ultrabooks das Licht der Notebookwelt erblickte, die teilweise schon mit ähnlicher Ausstattung um mehr als 200 Euro billiger zu haben sind und dabei ein pfeilschnelles, erschütterungssicheres SSD-Laufwerk bieten, dann ist Vergleichen vorm Kauf und ein Abwägen der persönlichen Präferenzen schon wichtig.
Prozessor
Die technischen Daten sind beim Core i5 2450M durchaus auf der Höhe der Zeit. Der Dualcore-Prozessor unterstützt einen Standardtakt von 2,5 GHz und einen Turbo-Boost bis zu 3,1 GHz, dazu Hyperthreading, womit zwei Prozesstränge gleichzeitig pro Takt und Kern berechnet werden können. Das Sony quetscht, rein von der Taktrate her, alles aus dem 2450M heraus – hier macht sich die Konsequenz der strikten Trennung in Speed oder Stamina (= Ausdauer) per Hardwareschalter bezahlt. Denn - wie das der Cinebench R10 im Single-Core-Rendering zeigt – der Dualcore im kleinen Vaio erzielt ein Ergebnis, das sich mit dem nächstschnelleren Prozessor, dem 2520M, oder sogar Intels aktuellem Einsteiger-Quadcore-Prozessor, dem Core i7 2670 QM, messen kann.
Man merkt beim Umlegen des Schalters, dass kein Kompromiss eingegangen wird: Wo Speed draufsteht, ist Speed drin – zumindest in Sachen CPU-Leistung, mehr dazu später. Bei den Singlecore-Tests, wo nur ein Prozessorkern ausgelastet wird, kann man beim kleinen Sony erkennen, dass der Turbo Boost voll ausgenützt wird. Der belastete Kern rechnet dann mit 3,1 GHz. Das Ergebnis im 64Bit Cinebench R11 (ca. 7 % schlechter als gleiche Prozessoren in anderen Geräten) jedoch zeigt ganz gut an, dass bei warmen Geräten (der Test wurde am Ende der CPU-Benchmarks durchgeführt) und voller Zweikernauslastung das Throttling einsetzt und die beiden Kerne auf bis zu 2,2 GHz einbremst, um nicht zu überhitzen. Beeindruckend ist jedenfalls auch der Gesamtrang 65 (von 683 getesteten Notebooks zum Testzeitpunkt) im Shading-Durchlauf des Cinebench R10 64Bit. In diesem Open-GL-Auslastungstest lässt die Kombination von Core i5 2450M und AMD Radeon 6470M sogar 17"-Quadcore-Monster mit professioneller Grafikkarte (HP Elitebook 8760W) knapp hinter sich liegen.
Die Anwendungsleistung ist also überwiegend beeindruckend gut.
Systemperformance
Die logische Konkurrenz des VAIO sind flache 13,3“-Subnotebooks. Dazu zählen wohl alle derzeitig verfügbaren Ultrabooks, aber wer ein DVD-Laufwerk benötigt, wird wohl nur bei Apples Macbook Pro 13 ein ähnlich flaches Gehäuse vorfinden. Acers Aspire 3830TG würde allerdings ebenso ein sehr preiswertes und trotzdem leistungsfähiges Gesamtpaket schnüren, dafür ebenfalls ohne DVD-Laufwerk. Diese flachen Subnotebooks sind zwar beide in der Variante mit herkömmlicher Magnetfestplatte im PCMark Vantage langsamer als das effiziente VAIO (um rund 10 %), jedoch ist vor allem das Acer hier wesentlich preisgünstiger zu haben. Natürlich ist der dort eingesetzte Prozessor billiger, aber 300 Euro kann man sich bei Sony durch Ordern des gleichen Prozessors nicht sparen. Um 1100 Euro bekommt man jedoch bei Acer ein wesentlich flotter ausgestattetes 3830TG mit Core i7 und pfeilschnellem SSD-Laufwerk, das dann im Gesamtergebnis des PCMark Vantage insgesamt um 84 % besser abschneidet als unser etwa gleichteures VAIO. Im PCMark 7 fällt das VAIO etwas zurück. Somit ist nun die SSD-Variante des Aspire zum etwa gleichen Preis um ganze 120 % schneller und erreicht damit ein mehr als doppelt so hohes Gesamtergebnis – der SSD und dem schnelleren Prozessor sei Dank. Auch die billige Variante des Aspire ist hier um 2 % besser.
Subjektiv gibt es hier jedoch nichts zu bemängeln. Der Inbetriebnahmeprozess wird zwar durch die herkömmliche Festplatte nicht wirklich beschleunigt, dennoch fühlt sich das Notebook nie langsam an – vorausgesetzt, man hat den Speed-Modus aktiviert. Das hat den Nachteil, dass der Lüfter etwas lauter wird (wirklich lautlos ist das VAIO sowieso nie), aber man merkt, dass die Hardwareleistung sofort voll abgerufen wird. Im „Stamina“-/Ausdauermodus jedoch versucht Sony mit aller Gewalt alles aus dem 49-Wh-Akku zu holen, und opfert damit viel der gefühlten Geschwindigkeit. Doch dazu genauer im Akkusegment.
PCMark Vantage Result | 6721 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1814 Punkte | |
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Massenspeicher
Die im VAIO eingesetzte, 640 GB große und mit 5400 U/min eher langsam drehende Festplatte kommt von Toshiba. Diese ist zwar rein subjektiv weder sehr schnell noch langsam, dennoch schneidet sie beim HDTune-Benchmark erschreckend schlecht ab. Im Test der durchschnittlichen Übertragungsrate erreicht sie mit 55 MB/s ein 30 % schlechteres Ergebnis als die ebenfalls gleich schnell drehende Western-Digital-Festplatte, die in der billigeren Variante des Aspire verbaut ist. Auch bei den schlechten 4K-Read-Speeds (0,4 MB/s), die vor allem beim Starten von Programme, oder des Betriebssystems wichtig sind, ist die Festplatte nur im hinteren Drittel des gesamten Testfeldes zu finden - das können andere deutlich besser!
Grafiklösung
Wie auch bei der ersten Generation des VPC-SB verbaut SONY neben der in den Prozessorchip integrierten Grafiklösung Intel HD Graphics 3000 eine dedizierte Grafiklösung (AMD Radeon HD 6470M), die per Schubschalter (links oben angebracht) gewechselt werden darf. So kann der User zwischen langer Akkulaufzeit und einem leisen, kühlen Gerät oder erhöhter Rechenleistung wählen. Die Intel Lösung sollte zwar theoretisch für den täglichen Multimediagebrauch (inkl. Youtube-HD-Videos) ausreichend Rechenleistung zur Verfügung haben, um nicht eine stockende Wiedergabe des Materials zu präsentieren. Dennoch ruckelt hier (vor allem auch beim standartisierten WLAN-Surfing-Test) durch die Energiesparausrichtung, die mit der Aktivierung der Intel Grafik einhergeht und das gesamte System betrifft, die Videowiedergabe doch sehr stark. Aber dazu später.
Die dedizierte Radeon HD 6470M jedoch stellt das alles flüssig dar, so wie es sein soll, allerdings mit dem Nachteil der etwas lauteren Geräuschkulisse des Lüfters. Auch die meisten Games (abgesehen von Hardwarefressern) können in niedrigen bis mittleren Details meist flüssig gezockt werden.
3DMark 06 Standard Score | 5198 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Um die Leistung der Grafikeinheit besser abgestuft aufzeigen zu können, haben wir uns für das neueste Spiel der Aufbaustrategieserie Anno (Anno 2070) entschieden. Das kleine VAIO kommt bei niedrigen Einstellungen (Auflösung 1024 x 768, niedrige Details) nicht einmal annähernd ins Schwitzen und liefert stets ein flüssiges Bild (40-60 fps). Dabei ist das Spiel doch noch sehr verpixelt und ziemlich hässlich, deshalb stellen wir mittlere Details ein und spielen auf der nativen Auflösung des Flachmanns (1366 x 768). Dabei fallen die Framerates auf minimal 16 Bilder pro Sekunde. Bei durchschnittlich 19 fps ist das Spiel nicht komplett ruckelfrei, ist aber immer noch halbwegs angenehm bedienbar, solange der Bildschirmauschnitt nicht gewechselt wird.
Fazit: Auf niedrigen Einstellungen brauchbare Geschwindigkeit, aber wer spielen will, kauft andere Geräte. Dem hier oft zum Vergleich herangezogenen Aspire 3830TG kann das VAIO nicht das Wasser reichen, denn die dort verbaute Geforce 540M ist mindestens eine Leistungsklasse überlegen. – Wer also gern zwischendurch zockt und dabei mobil sein will, greift eher zum Acer. Für Spiele wurde das VAIO aber ohnehin nicht entwickelt. Wer sich gerne einen Überblick über die Spieleleistungen diverser mobiler Grafiklösungen machen will, dem sei unser Notebook-Spiele-Performance-Vergleich ans Herz gelegt.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 50.3 | 19.5 |
Geräuschemissionen
In Sachen Geräuschbelastung kommt es beim VAIO, wie so oft, darauf an - nämlich auf die Einstellung des Hardwareschalters. Denn im Stamina-Modus, also dem Stromsparmodus ist das Gerät durchaus als zurückhaltend zu bezeichnen, auch wenn die Festplatte stets leise säuselt. Manchmal fährt dann auch der Lüfter hoch, um die heiße Abluft aus dem Gehäuse zu blasen. Wird allerdings der Speed-Modus aktiviert, leistet auch das Kühlsystem der nun aktivierten dedizierten Grafiklösung und den nun deaktivierten Sparmaßnahmen Tribut. Turbinenartig surrt der Lüfter dann, um die Hardware schön kühl zu halten (46,9 dB maximal unter Last).
Ebenfalls fällt auf, dass das Kühlsystem trotz der schieren Lautstärke des Lüfters überfordert ist, die Abwärme der CPU und GPU abzutransportieren. Bemerkbar macht sich das schon kurz nach dem Start des Stresstests. Die GPU-Temperatur liegt bereits nach 5 min Auslastungstest (Prime95 & Furmark) auf 82 °C, und der Prozessor (bereits 93 °C heiß) muss die Taktfrequenz von 2,5 GHz auf 2,2 GHz drosseln ("Throttling"), um nicht zu überhitzen (nach einer Stunde sogar auf 2,1 GHz). Ein sofort an den Stresstest angehängter Durchlauf des grafiklastigen Benchmarks 3DMark06 zeigt, dass hier bei heißem Gerät ebenfalls ein um 13 % schlechteres Ergebnis erreicht wird. Somit könnten beispielsweise längere Gamingsessions mit anspruchsvolleren Spielen von Throttling eingebremst werden. Der eher hochfrequente Ton erreicht im Stresstest rund 46.8 dB Lautstärke – das ist zu laut, da gibt’s nichts zu beschönigen. Auch in diesem Punkt hat Sony leider nicht nachgebessert – ärgerlich, selbst wenn solche Belastungen wohl nur selten von der Zielgruppe überhaupt erreicht werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.7 / 32.2 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.8 dB(A) |
DVD |
| 35.2 / dB(A) |
Last |
| 46.8 / 46.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei längerer Maximalauslastung liegen die Höchsttemperaturen bei 42,7 °C, und zwar im Bereich des rechten, oberen Tastaturdrittels. Das dürfte die meisten nicht stören, da die Finger dort nur hin müssen, wenn die Backspacetaste oder der Powerbutton betätigt werden. Der Rest bleibt bei rund 32 °C, im Bereich der Handballenauflage liegt die Höchsttemperatur bei angenehm kühlen 30 °C. Die Unterseite wird bis zu 50,2 °C (wieder im Bereich des Power Buttons) heiß, der Rest bleibt mit rund 35 °C aber körperwarm. Für die Schoßarbeit ist das VAIO aber leider nicht ausgelegt - die Lüftungöffnungen sind rechts außen angebracht, wo sie mit großer Sicherheit vom rechten Knie bedeckt werden würden.
Wird das VAIO nicht sehr gefordert, bleibt die Maximaltemperatur bei 29 °C (oben) und 32 °C (unten) somit recht kühl.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.7 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 50.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 30.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-1.9 °C).
Lautsprecher
Auch hier hat sich absolut nichts getan: Die Lautsprecher sind immer noch extrem zischelnd und hochfrequent, aber die erreichbare Lautstärke ist hoch. Es könnte somit zur Not auch ein mittelgroßer Raum beschallt werden, obwohl das bei dem höhenlastigen Sound niemand seinem Publikum antun wollen wird. Guter Sound wird jedoch mittels externer Kopfhörer oder Lautsprecher erreicht.
Mit minimal 6.7 Watt genehmigt sich das Sony selbst in der Stamina-Ausrichtung mehr Strom als beispielsweise die Ultrabook-Konkurrenz. Da ist es nicht verwunderlich, dass der mit 49 Wh nicht übermäßig groß bemessene Lithium-Polymer-Akku (übrigens austauschbar, liegt unter der Wartungsklappe) beim standardisierten WLAN-Surfing-Test unter aktivierten Energiespareinstellungen schon nach gut viereinhalb Stunden das Handtuch werfen muss. Dabei fällt auf, dass unser Youtube-HD-Video so stark ruckelt, dass nur etwa alle 3 Sekunden ein frisches Bild am Monitor ankommt. Die Annhame geht also dahin, dass der Stamina-Modus nicht nur, wie von Sony beschrieben, die Grafikkarten umschaltet, sondern auch die CPU in Geschwindikeit und Leistungsaufnahme einschränkt. Schon klar, dass man fürs Energiesparen die Leistung runterschrauben muss, aber so geht das doch nicht. Vor allem, wenn es billigere Geräte gibt, die immer und überall flüssige Leistung bringen, auch im Energiesparmodus – und dabei noch länger durchhalten, auch dank größerer Akkus, siehe z. B. das HP Folio 13-2000. Wenn nicht unbedingt HD-Videos geguckt werden, geht die Leistung in Ordnung. Fürs Lesen in der favorisierten Onlinezeitung reicht’s beim VAIO in der Energiespareinstellung allemal. Hier ist im Vergleich zum ersten Testgerät allerdings ein Rückschritt zu erkennen. Letzteres hielt damals um rund 40 min länger durch.
Verlangt man die volle Leistung ab, so hält das flache Vaio nur knapp eine Stunde (58 min) durch, bevor es wieder an die Steckdose muss. Will man z. B. offline, ohne WLAN und auf niedrigster Helligkeitsstufe ein eBook lesen, so bekommt man mit dem Sony 6 Stunden 48 Minuten aus dem Akku heraus (simuliert durch BatteryEater Readers Benchmark). Auch hier war der Vorgänger besser und hielt fast zwei Stunden länger durch.
Kurios ist allerdings, dass Sony auch im Stamina-Modus weiterhin die Windows eigenen Energiepläne unterstützt. So lässt sich sowohl im Stamina-Modus der Windows Höchstleistungsplan aktivieren als auch im Speed-Modus der Windows Energiesparplan. Das könnte vor allem bei nicht so versierten Usern zu Enttäuschung bzgl. Akkulaufzeit oder Leistung führen. Hier ist also doppelt sicherzugehen, ob denn wirklich Hardware- und Softwareeinstellung zusammenpassen.
Aus / Standby | 0.2 / 0.9 Watt |
Idle | 6.7 / 11.9 / 13.4 Watt |
Last |
62.6 / 71.5 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Nun ja: Das Sony VPC-SB04 sieht extrem edel aus und fühlt sich auch genauso an. Die Tastatur ist auf hohem Niveau, das Touchpad muss sich auch nicht verstecken (bis auf die etwas seltsame Platzierung des Fingerprint-Readers zwischen den Klicktasten, der ständig unabsichtlich betätigt wird). Das filigran designte, mattschwarz gehaltene Gehäuse sieht einfach nur lecker aus, und Sony hat es geschafft, in das leichte Gerät viel reinzustecken. Ein DVD-Laufwerk in einem derart schmalen Gehäuse unterzubringen, schaffen nicht viele. Wenn es dann noch unter Windows laufen soll, ist die Konkurrenz wahrhaftig karg geworden. Packen wir noch ein außentaugliches Display drauf, dann sollte um diesen Preis kein Überlegen mehr erforderlich sein.
Wenn man allerdings weiter zu bohren anfängt, so steckt beim Vaio der Teufel im Detail. Der "Stamnia-Modus" schränkt die Performance teils deutlich spürbar ein, ohne ein wirkliches Plus an Laufzeit zu bieten (rund 4,5 Stunden praxisnahe Laufzeit). Im Gegensatz verringert der "Speed-Modus" die Akkulaufzeit weiter, die dann aktive AMD 6470M GPU ist für aktuelle Spiele aber doch zu schwach.
Hier werden zu viele Kompromisse eingegangen, um alle Features reinzustecken, eben jene Kompromisse, denen sich Ultrabooks neben optischen Laufwerken verweigern. Wer ein Ultrabook kauft, kauft Akkulaufzeit, gepaart mit lang anhaltendem, mobilem Surfvergnügen. Was also macht das Sony speziell?
Eine klare Kaufempfehlung kann das Sony nicht werden, schon alleine wegen der Weiterführung von oftmals bekrittelten Aspekten des Vorgängers. Dennoch: Wer ein außentaugliches, schickes, leichtes und gut ausgestattetes Subnotebook haben möchte und mit vorher beschriebenen Kompromissen zurecht kommt, kann zum Sony greifen – ein eindrucksvoll schlank geschnürtes Gesamtpaket an tragbarem PC zu verkraftbarem Preis.