Test Lenovo IdeaPad U510 Ultrabook
Preisgünstiges Windows-8-Ultrabook. So knapp und einfach beschreibt Lenovo sein IdeaPad U510. Dabei handelt es sich um einen 15,6-Zoller, das handliche 11,6- oder 13,3-Zoll-Format anderer Ultrabooks liegt in weiter Ferne. Doch eines zeigt der Hersteller mit dem U510: Der klobige Office-Laptop der vergangenen Jahre gehört der Vergangenheit an. Surfen, ein wenig Arbeiten und Multimedia-Inhalte genießen, das findet heute an einem hübschen Flachmann statt.
Zum Preis von 700 Euro sind vom Intel Core i3 3217U keine Performance-Luftsprünge zu erwarten. Der 15,6-Zoll-Formfaktor könnte aber genau die Zielgruppe ansprechen, denen Gaming und CPU-Benchmarks egal sind. Der Familienvater möchte einen 15-Zoller zum Surfen und Tippen. Die Optik sollte seinem Samsung Smartphone halbwegs entsprechen und modern aussehen. Der Low-Cost HP Pavilion g6 fällt daher genauso aus der engeren Wahl wie die Kunststoff-Boliden Aspire E1-531 oder Lenovo N586. So bleibt er beim netten Alu-Finish des U510 hängen, sieht das DVD-Laufwerk und die Laufzeit von 6 Stunden (Herstellerangabe) und denkt sich: Den nehme ich.
Ob wirklich das perfekte Office-Book für den Anwender mit Stil vor uns steht? Die Antwort und alle Details zum Lenovo IdeaPad U510 finden Sie in unserem Test. Als ebenbürtige Konkurrenten sehen wir folgende hochwertig verarbeiteten (Alu- oder Magnesium-Finish) und besonders dünnen 14- und 15-Zoller an, die ebenfalls ein optisches Laufwerk besitzen.
- Asus S56CM (i5, GT 635M, 680 Euro)
- Acer Aspire TimelineU M3-581TG (i7, GT 640M, 999 Euro)
- Acer Aspire TimelineUltra M5-581TG (i5, GT 640M, 800 Euro)
- HP Envy m6-1101sg (i5, HD 7670M, 760 Euro)
Ohne DVD-Laufwerk, sonst ebenbürtig:
- Asus VivoBook S400CA (i5, Touchscreen, 700 Euro)
- HP Envy 4-1000sg (i3, 600 Euro)
Dünn und handlich ist es ja, das U510. Der Ultrabook-Bauhöhe (21 mm, Geräte > 14-Zoll) widersprechen nur die knubbeligen Standfüße, welche die Base um drei Millimeter anheben. Summe 24 Millimeter. Das ist kein Zufall, denn auf der Unterseite befinden sich große Luftansaugschlitze, welche auch bei einem Core i3 nicht versperrt werden sollten. Der Laptop hat überall dieselbe Höhe, die verbreitete Keilform eines nach vorn dünner werdenden Chassis besitzt das U510 nicht.
Der Handlichkeit tut das keinen Abbruch. Um dem Look eines zugeschlagenen Buches zu verstärken und auch wegen der seitlichen Griffigkeit sind die Ränder umlaufend konisch gewölbt. Dies erleichtert zum Beispiel das Öffnen des Deckels. Unter- und Oberseite sehen nicht nur ähnlich aus (keine Wartungsklappen, vollkommen plane Fläche). Sie bestehen auch beide aus lackierten Aluminium-Platten.
Deckel und Base sollen dadurch Stabilität und Wertigkeit gewinnen. Wir belassen es lieber bei der Wertigkeit, denn die Base ist relativ biegsam. Die flache Platte kann ein begrenztes Verwinden nicht verhindern, wenn der Laptop an einer Ecke anfassend angehoben wird. Nicht anders beim Deckel, speziell im geschlossenen Zustand dellt selbiger auf Druck deutlich ein. Da hilft es dem Werteindruck wenig, dass sich die Oberfläche angenehm kühl anfühlt (metallisch).
Das durchgängige Scharnier hat einen weichen, wippenden Anschlag bei zirka 140 Grad Öffnung. Er kann einhändig geöffnet werden, ohne dass sich der stabile Rahmen verzieht. Selbiger trägt eine umlaufende Gummilippe, welche den Deckel nahtlos auf der flachen Base aufliegen lässt.
Die Unterseite kann von geübten Bastlern abgeschraubt werden. Lenovos Maintenance Manual U510 zeigt ausführlich, wie das vonstatten geht. Der Laie sollte für den Tausch der Festplatte oder des RAM-Moduls aber lieber einen Experten heranziehen. Beim Herausnehmen der Tastatur entstehen schnell die ersten unschönen Kratzer (lackierte Kunststoff-Handauflage). Unter der Tastatur müssen vier Schrauben gelöst werden. Danach behindern nur noch vier Schrauben unter den Füßen die Abnahme des Deckels. Nicht ganz, im vorderen Bereich müssten erst noch einige fragile Kunststoff-Schnapper überwunden werden. Zwei davon gingen gleich zu Bruch. Die Bildergalerie rechts zeigt das Innenleben des U510 im Detail.
Ein kaufentscheidendes Merkmal des U510 könnte sein DVD-Laufwerk sein. Leider setzt Lenovo nicht auf ein Slot-In-Drive, sondern auf eine konventionelle Schublade. Zum Style hätte das Slot-In deutlich besser gepasst, und die Stabilität des Chassis hätte darunter sicher nicht gelitten. Flache 14-/15-Zoll-Ultrabook-Schöpfungen (bzw. Möchtegern-UBs) mit DVD-Laufwerk sind keine Mangelware mehr, hier wären HP Envy m6-1101sg (760 Euro), Aspire V5-431 (ab 400 Euro), Aspire TimelineU M3-581TG (i5, GT 640M, 870 Euro) oder Medions Akoya S4216 (Multi-Bay mit Akku/DVD) zu nennen.
Auf Ethernet RJ45 verzichtet der Hersteller nicht, wohl aber auf einen normalen VGA-Port. Letzterer wird durch Mini-VGA ersetzt, wobei der Adapter nicht beiliegt. Acer macht es beim Aspire V5-431 anders: Ein mitgelieferter Dongle (RJ45/VGA) stellt die Ports bereit.
Kommunikation
Ins Netzwerk gelangt das U510 per WLAN (Centrino Wireless-N 2230) oder per Fast Ethernet. Lenovo verzichtet auf Gigabit-LAN. Zum Verschieben der Filmesammlung ist das sehr ärgerlich, das weiß jeder, der schon einmal versucht hat, via WLAN-Router von PC zum Laptop einige hundert Gigabyte zu übertragen. Möglicherweise hat der Nutzer einen Gigabit-Switch, der wird mit dem U510 jedoch unterfordert. Die Wahl ist unverständlich, trägt heute doch fast jedes 08/15-Notebook einen GB-Ethernet-Chip.
Kann uns wenigstens die Empfangsleistung des Funkadapters zufrieden stellen? Sie kann es, jedoch nur auf kurzen Distanzen. Bei drei und zehn Metern Entfernung (Obergeschoß) ist die Empfangsleistung hervorragend. Außerhalb des Gebäudes sinkt sie auf zwei Balken (15 m) und bei 40 Metern hat sie das Signal des Routers verloren. Das sind schlechte Werte, eine Intel Centrino Advanced-N 6205 (abgn) hat bei der größten Entfernung noch zwei Balken. Die Sendeleistung des Routers (Fritz!Box 7270) ist übrigens auf 50 % reduziert.
Die Webcam löst mit 1.280 x 720 Bildpunkten auf. Aufgenommene Fotos erscheinen zwar relativ lichtstark, jedoch ist das Rauschen deutlich und die Farben sind unnatürlich kühl.
Zubehör/Software
Das U510 wird mit Windows 8 (64 Bit) ausgeliefert, eine Free-DOS-Variante, wie beim IdeaPad S300/S400 gibt es nicht. Es liegen keine Datenträger bei. Diese können sich User via OneKey Recovery über einen externen Brenner erstellen. Der Recovery-Modus aus der versteckten HDD-Partition wird durch Drücken der OneKey-Taste aufgerufen. Dies funktioniert auch bei ausgeschaltetem Rechner. Über diese Taste gelangen wir auch in ein einfaches BIOS, in welchem z. B. die F-Tasten vorrangig eingestellt werden (Deaktivierung Hotkey-Modus).
Ein Adapter mini-VGA-auf-VGA D-Sub liegt leider nicht bei. Es handelt sich nicht um den verbreiteten Mini-DisplayPort-zu-VGA-, sondern um den seltenen Mini-VGA-Steckplatz (Handbuch: VITU5 MINI-VGA CABLE). Ein solches Kabel gibt es z. B. als HP-Mini-VGA-Cable (FY828AA) oder im Asus Adapter Kit Mini-VGA-auf-VGA (30 Euro).
Garantie
Lenovo gibt dem U510 eine 24-monatige Bring-in-Garantie. Dem Gerät liegt ein Informationsblatt bei, welches auf diesen Vorteil hinweist. Welche Garantie-Updates gibt es für mein Lenovo? Dies kann nach Eingabe der Seriennummer auf der Service-Website des Herstellers einfach ermittelt werden.
Tastatur
Die planen Chiclet-Tasten sitzen in einer kleinen Vertiefung in der Base. An die verkleinerte Enter- und Backspace-Taste sowie an die eingerückten Richtungstasten muss sich der Nutzer zuerst gewöhnen. Danach könnte es sich auf Grund des gelungenen Tastenabstandes und des Ziffernblocks gut arbeiten lassen. Könnte – doch der weiche Untergrund verhindert einen festen Anschlag und nimmt dem ohnehin undeutlichen Druckpunkt das letzte Quäntchen Feedback. Der nur mittelgroße Hubweg taugt nicht zur Kompensation.
Touchpad
Das große ClickPad (12,5 Zentimeter Diagonale) hätte richtig Spaß machen können, wenn es denn einen gelungenen Hub gäbe. Die Finger müssen sich jedoch mit einem knappen Tastenweg quälen, der auch noch mit relativ viel Kraft überwunden werden muss. Ganz unten ist der Hubweg ausreichend, mittig (linke Maustaste) ist er jedoch zu knapp und darüber wird gar kein Klick mehr erzeugt. Das Feeling beim Gleiten über das Multi-Touch-Pad ist durchaus angenehm. Die glatte Fläche hat wenig Reibungswiderstand und bremst nur feuchte Finger etwas aus.
Die nicht entspiegelte Oberfläche des 15,6-Zoll-Panels (16:9; 1366 x 768 Pixel) ist eine Eigenart aller IdeaPad-Notebooks. Es gibt kein einziges Modell mit entspiegeltem Display! Dies könnte den einen oder anderen Käufer abschrecken. In der Preisklasse unter 800 Euro sind Panels, wie unser AUO B156XTN03, allerdings durchaus üblich. Low-Cost-Geräte, z. B. HP 650 oder Lenovo Edge E330, zeigen, dass der Einbau eines matten Panels keine Frage des Preises ist.
Dem U510 müssen wir aber zugestehen: Der Glare Type ist nicht die schlechteste Wahl, denn in Kombination mit dem hohen Kontrast von 611:1 stellen sich leuchtende Farben und ein sattes Schwarz ein.
Ein großer Farbraum ist für Profi-Bildbearbeiter wichtig, welche jedoch bereits vor der HD-Auflösung des 15-Zollers flüchten würden. Darum der Vollständigkeit wegen: sRGB und Adobe RGB werden deutlich verfehlt. Niedriger Schwarzwert (0,319 cd/m²) und großer Farbraum gehen mitnichten Hand in Hand. Selbst Premium-Geräte wie das Asus Zenbook UX51VZ decken sRGB nicht immer ab. Von den genanten Konkurrenten in diesem Testbericht schafft keines sRGB-Abdeckung.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 197 cd/m²
Kontrast: 611:1 (Schwarzwert: 0.319 cd/m²)40.54% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
58.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
39.53% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Die spiegelnde TFT-Oberfläche und die niedrige Helligkeit von durchschnittlich 189 cd/m² disqualifizieren das U510 für den Einsatz in der Sonne. Reflexionen und ein viel zu dunkler Desktop sind die Folge, was effektives Arbeiten behindert. Unsere Fotos entstanden zum Vorteil des Panels bei Bewölkung. Selbst unter dieser Idealbedingung bleibt der Desktop oftmals zu dunkel. Um im Tageslicht eine Anzeige gut ablesen zu können, müsste die Luminanz eines Glare Type bei 300 cd/m² liegen.
Typisch für die Blickwinkel günstiger Notebooks sind die starken Einschränkungen im vertikalen Bereich. Zu massiven Invertierungen kommt es schon bei kleinster Veränderung der Neigung (ab 10 Grad). Ursache ist immer der TN-Paneltyp (Twisted Nematics) mit weißem LED-Hintergrundlicht. Dieser erlaubt im Falle des U510 nur horizontale Einblicke bis höchstens 45 Grad (siehe Bild).
Reichhaltig ist die Auswahl an Konfigurationen des U510 auf jeden Fall. Vom Einsteiger-Modell mit Core i5 3317U und HD 4000 (Testgerät) ist bis zum „Boliden“ mit Core i7 3517U und Geforce GT 625M alles dabei. Die Geforce Grafik ist Standard bei allen Modellen mit i5 und i7 und sollte von Spielern unbedingt dem Core i3 vorgezogen werden. Der folgende Absatz zur Spiele-Performance begründet diese Aussage. Die HDD-Bestückung variiert nur zwischen 500 und 750 GB. Zwar gibt es keine SSD-Option, der Festplatte steht aber ein 24-GB-SSD-Cache zur Seite (alle Modelle).
Prozessor
Ein Core i3 lässt schon von der Nomenklatur her eine geringere Performance als mit i5 oder i7 vermuten. Wie hoch fallen diese Differenzen aus? Sollten Käufer die i3-Version links liegen lassen? Wir prüfen den Leistungsunterschied mit den Cinebench Tests.
Der CPU-Multi-Core-Test (1,71 Punkte) fällt 36 bis 41 % schlechter aus als mit i5 3317U (Asus S56CM, VivoBook S400CA). Der Core i5 profitiert vom Turbo Boost. Wenn das noch keine bedenkenswerte Differenz ist, dann zeigt der OpenGL-Test beeindruckende Vorsprünge fast aller Konkurrenten. Für ein Plus von bis zu 186 % sorgen die dedizierten Grafiklösungen Radeon HD 7670M (Envy m6-1101sg), GeForce GT 640M (Aspire M5, Aspire M3) und GeForce GT 635M (Asus S56CM). Aber der Gamer hat die Wahl: Die GT 620M, welche die i5/i7-Varianten des U510 begleitet, war im Aspire V5-571G und im Asus UX32VD (i5 3317U) 123 bzw. 117 % schneller. Unter Performance-Gesichtspunkten ist die GT 620M daher nicht die beste Wahl.
Der Cinebench R11.5 Single Test (1,11 Punkte) rechnet auf nur einem Kern. Da nützen auch die 1,8 GHz wenig, denn mit Turbo Boost sind i5 3317U (+37 %) und i7 2637M (+45 %) schneller. Letzterer Prozessor kann jedoch nicht bei Lenovo geordert werden, sondern ein i7 3517U. Dieser ist im Dell XPS 13 stolze 64 % schneller als unser Core i3. Im Akkubetrieb messen wir übrigens idente Scores wie im Netzbetrieb (CPU und GPU @Cinebench R11.5).
System Performance
Das Ergebnis des PCMark 7 liegt bei 5.307 Punkten. Ultrabooks mit i5 3317U schafften in diesen Tests je nach Schnelligkeit der SSD/HDD bis zu 33 % mehr. Dann kommen sie aber bereits in den Genuss einer echten SSD, wie im Aspire M3-581TG. Es offenbart sich, dass die Core-i5-Ultrabooks aus der Tabelle scheinbar kaum von ihrer starken Grafiklösungen profitieren. Selbst das oben im OpenGL-Test so gut abschneidende HP Envy m6-1101sg ist hier sogar 9 % schlechter. Die Ursache ist die langsame Festplatte des m6. Auf der anderen Seite punktet das Aspire M3-581TG dank seiner Lite-On LMT-256M3M von den schnellen Zugriffes seines SSD-Speichers.
PCMark 7 Score | 2633 Punkte | |
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Massenspeicher
HDTune liest im Durchschnitt mit 97 MB/s, ein guter Wert für eine 5400-RPM-Festplatte. Der Crystal Disk Mark zählt 98 MB/s. Die HDD-Scores im PCMark Vantage und PCMark 7 profitieren kaum von den brauchbaren Durchsätzen, sie sind immer noch fern der 4.500 Punkte (PCMark Vantage HDD-Score), die eine rasante 5400-RPM-HDD schaffen könnte. Der Storage-Score des PCMark 7 endet mit 2.181 Punkten ebenfalls nur im Mittelfeld der 5400er HDDs.
Kleine Dateien liest die Momentus Thin sehr langsam (4K Read 0,35 MB/s Crystal Disk Mark). Viele der heute verwendeten 2,5-Zoll-HDDs sind in diesem Test bis zu 100 % schneller (5400 RPM). Weitere Vergleichsdaten finden Sie in der HDD-/SSD- Benchmarktabelle in der FAQ-Sektion. Die SanDisk U100 SSD (24 GB) fungiert als Cache für die rotierende HDD. Für Nutzer ist die U100 im System unsichtbar. Ihr Speicherplatz wird jedoch für oft zu lesende Daten benutzt. Das beschleunigt Programmaufrufe und den System-Kaltstart.
Grafikkarte
Im Turbo-Modus taktet die HD 4000 hinauf (1.000 MHz) und im Idle herunter (350 MHz). Ein 3DMark 06 endet auf 3.504 Punkte. Das liegt im niedrigen Leistungsbereich dieser Grafikkarte. Der Grund ist nicht nur die CPU-Abhängigkeit dieses Benchmarks (i3 relativ schwach), sondern vielmehr der Single-Channel-DDR3-Speicher (Shared Memory). Die Konkurrenz mit dedizierten Lösungen fährt wie zu erwarten deutlich mehr Punkte ein: Asus S56CM (+113 %), Aspire M3-581TG (+ 162 %), Aspire M5-581TG (+ 180 %), HP Envy m6-1101sg (+126 %). Die GT-620M-Alternative (+192 %) legt ebenso deutlich drauf (Aspire V5-571G).
3DMark 06 Standard Score | 3893 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2580 Punkte | |
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Gaming Performance
Was die wenigen 3DMarks 06 ankündigen, das trifft knallhart bei Games zu. Die Spieleleistung rangiert auf einem solch geringen Niveau - Nutzer sollten sich gar nicht erst für dieses Thema begeistern. Etwas Linderung würde ein Aufrüsten des Arbeitsspeichers verschaffen (zirka +25 %). Da zwei RAM-Slots zur Verfügung stehen, könnte auf diesem Wege Dual Channel RAM für die GPU in Betrieb gesetzt werden.
Dennoch: Die integrierte Grafik taugt so oder so mehr schlecht als recht für Spiele: Höchstens minimale Details und niedrige Auflösungen werden flüssig abgespielt. Spieler sind mit GeForce GT 620M, GT 640M, GT 635M oder HD 7670M besser beraten. Lenovo hat leider nur das schwächste dedizierte Modell im Programm.
Lenovo IdeaPad U510 MBM62GE HD Graphics 4000, 3217U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-9WS142 + 24 GB SanDisk U100 SSD Cache | Asus S56CM-XX079H GeForce GT 635M, 3317U, Hitachi Travelstar Z5K500 HTS545050A7E380 + 24 GB SanDisk i100 SSD Cache | Acer Aspire M5-581TG-53314G52Mass GeForce GT 640M, 3317U, Seagate Momentus Thin ST500LT012-9WS142 + 20 GB SSD Cache | |
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Anno 2070 | |||
1366x768 Medium Preset AA:on | 15.9 | 31.01 95% | 52.8 232% |
World of Tanks v8 | |||
1366x768 Medium Preset | 22.2 | 28.8 30% | |
Durchschnitt gesamt (Programm / Settings) | 95% /
95% | 131% /
131% |
min. | mittel | hoch | max. | |
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Anno 2070 (2011) | 33.1 | 15.9 | 10.1 | |
Sleeping Dogs (2012) | 12.8 | 9.2 | 5 | |
World of Tanks v8 (2012) | 38.9 | 22.2 | 18.9 |
Geräuschemissionen
Das U510 überrascht uns: Wie wir den 15-Zoller auch belasten, er wird niemals lauter als 33 dB(A). Eigenartigerweise macht das optische Laufwerk dem Silent-Fan mit lautem Getöse einen Strich durch die Rechnung: 43 dB(A) beim Playback eines DVD-Filmes. Die Festplatte hingegen verhält sich mit 30,6 dB(A) ebenso leise wie der Lüfter im Leerlauf. Er schaltet sich niemals ab.
Bei Höchstlast laufen Prime 95 (CPU) und Furmark (HD 4000) für zwei Stunden gleichzeitig. Jetzt steigt die Lautstärke nur auf 33 dB(A). Keiner der aufgeführten Konkurrenten ist bei Höchstlast so leise (40-48 dB(A)). Am ruhigsten ist noch das Aspire TimelineUltra M5-581TG (GT 640M) mit 42 dB(A).
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.5 / 30.5 / 30.5 dB(A) |
HDD |
| 30.6 dB(A) |
DVD |
| 43.4 / dB(A) |
Last |
| 31.4 / 33.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Das U510 bleibt angemessen kühl. Im Leerlauf und bei sporadischer Last (Office-Einsatz) werden die Oberseite der Base und die Bodenplatte lauwarm bis warm. Die 35-Grad-Marke wird an keiner Stelle erreicht.
Unter konstanter Last steigen die Temperaturen punktuell auf bis zu 38 Grad. In diesem Szenario (Stresstest, mehrstündig) fährt die CPU den Standard-Takt von 1,8 GHz konstant. Bei reinem CPU-Stress durch Prime95 liegt der Takt ident an. Ein nach dem Stresstest ausgeführter 3DMark 06 endet auf dieselben Ergebnisse wie vordem.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.1 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.2 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-9.6 °C).
Lautsprecher
Wo sind die Lautsprecher? Nach der Akustik geortet verstecken sie sich oberhalb der Tastatur, denn die Musik scheint aus dem Umfeld des Scharniers heraus zu tönen. Das geöffnete Gehäuse zeigt genau das. Die kleinen Speaker sind beweglich in einer Gummi-Pufferung aufgehangen. Dadurch kann die Membran besser schwingen. Das Ergebnis kann sich hören lassen und ist mit der Akustik eines hochwertigen Multimedia-Laptops oder eines MacBook Pro gleichzusetzen. Bei hohem Pegel verzerrt das Klangbild nicht, es gibt weiterhin sauber und differenziert Höhen und Mitten wieder.
Die Tiefen werden jedoch weitestgehend vernachlässigt. Multimedia-Books behelfen sich mit einem Subwoofer, für die Preisklasse und die flachen Abmessungen können wir mit der Akustik aber zufrieden sein. Über den analogen Kopfhörer-/Mikrofon-Kombi-Port können Musikfreunde Kopfhörer oder externe Lautsprecher anschließen.
Die Position der Lautsprecher hat einen Vorteil gegenüber Geräten mit Speakern unter der Frontseite (Tischplatte beschallen) oder über den Tasten. Eine fehlende Tischplatte, ein Abdecken der Lautsprecher oder ein Zuklappen des Gerätes beeinträchtigen den Klang in keiner Weise.
Energieaufnahme
Die Leerlauf-Laufzeit von fast 8 Stunden (niedrigste Helligkeit, Energiesparen) überrascht. Nicht etwa, weil das eine lange Ultrabook-Laufzeit wäre, sondern weil der 15-Zoller nur mit einem 45-Wh-Akku ausgerüstet ist. Die niedrige Energieaufnahme von unter sieben Watt (minimal) und 12 Watt (Idle, maximal) verhilft dem U510 dennoch zu guten Laufzeiten.
Sehen wir die Konkurrenz im gleichen Formfaktor an, so erkennen wir sehr ähnliche Energieaufnahmen im Leerlauf, jedoch auf Grund dedizierter GPUs deutlich höhere Last-Aufnahmen (Idle/Stresstest): Asus S56CM (GT 635M, 7/60 W), Acer Aspire TimelineU M3-581TG (i7, GT 640M, 4/70 W), Acer Aspire TimelineUltra M5-581TG (i5, GT 640M, 9/69 W), HP Envy m6-1101sg (i5, HD 7670M, 9/48 W). Mangels GPU zieht das U510 im Stresstest nur 27 Watt aus der Dose. Unser Lenovo ist trotz seines schwachen Prozessors kein ausgewiesener Energiesparer, denn Optimus und Intels Energiesparmechanismen (CPU) sorgen auch bei den leistungsstarken Konkurrenzmodellen für eine hohe Energieeffizienz.
Der Stresstest (Prime95, Furmark) provoziert die höchstmögliche Energieaufnahme. Das schmale 65-Watt-Netzteil erscheint dafür etwas überdimensioniert. Wir geben jedoch die Ladung des Akkus zu bedenken sowie die Konfigurationsoptionen mit Core i5/i7 (Turbo Boost) und GT 620M.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.7 / 11.3 / 12.1 Watt |
Last |
21.7 / 26.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Der WLAN-Test (Skript ruft Websites auf, 150 cd/m² TFT-Luminanz @3 Stufen gedimmt) endet nach 4:47 Stunden. Dieser Test ist realitätsnäher als die Leerlauf-Laufzeit, denn bei einer annehmbaren Indoor-Helligkeit wird nicht nur ein Textfile hoch und runter gescrollt, sondern es werden auch Video-Clips abgespielt.
Im Leerlauf bzw. WLAN-Test laufen die Konkurrenten nicht viel länger (Idle/WLAN): Asus S56CM (44 Wh, 3:28/2:35), Acer Aspire TimelineU M3-581TG (54 Wh, 11:39/6:04), Acer Aspire TimelineUltra M5-581TG (54 Wh, 11:12/5:05), HP Envy m6-1101sg (62 Wh, 6:40/4:55). Wer Wert auf eine hohe Laufzeit legt, der sollte nicht zum S56CM greifen, sondern zu den Aspire Modellen, welche ohnehin die beste Grafikleistung mit sich führen. Um ein spiegelndes Display kommt der Kunde unter diesen Konkurrenten nicht herum.
Lenovos IdeaPad U510 (Variante MBM62GE mit Core i3 3217U) wagt einen kühnen Spagat: Einerseits will es ein günstiger Ultrabook-Einsteiger sein. Andererseits will es auch nicht bei der Verarbeitung sparen und als grob behauene Wackel-Plastik daherkommen. Die Rechnung geht in einigen Punkten auf. Die Anschlüsse entsprechen mit (immerhin) mini-VGA und optischem Laufwerk denen eines normalen 15-Zoll-Consumers.
Die Verarbeitung ist ein wichtiges Thema für Lenovo, denn die Optik erinnert nicht von ungefähr an die großen MacBook-Pro-Modelle. Wenn Lenovo den Ziffernblock weggelassen hätte, der Gang vor Gericht wäre unvermeidbar gewesen. An die Festigkeit eines Alu-Unibodys ist für 700 Euro jedoch nicht zu denken. Das Material fühlt sich hochwertig an, aber die in Grenzen biegsame Base und die nachgebende Deckelfläche zeugen eben nur auf optischer Seite von höchster Eleganz.
Lenovo gab sich jedoch Mühe, für den Preisbereich ist die Verarbeitungsqualität ziemlich gut. Leider gilt das nicht für das Tastenfeld. Dieses gibt beim Tippen nach und gibt den Tasten, die schon mit schwachem Druckpunkt und knappen Hub gestraft sind, den Rest. Das große Touchpad kann hier auch nichts herausreißen, viel zu mühsam ist der hohe Kraftaufwand beim Klicken und zu nervig ist der schwache Hubweg.
Wo wir gerade bei der Kritik sind: Das spiegelnde Display behindert den mobilen Einsatz in der Sonne, die geringe Luminanz trägt ihren Teil dazu bei. Dafür ist der Kontrast mit 611:1 gut, Farben wirken auf dem Glare Type knackig und frisch.
Bei der Performance und der daraus resultierenden Abwärme bzw. Lautstärke ist Kritik fehl am Platz. Für 700 Euro bekommt der Kunde ausreichend Leistung, wie sie von einem Low-Voltage Core i3 zu erwarten ist. Gaming Power ist im Falle des Testgerätes nicht an Bord, die i5- und i7-Versionen sind jedoch standardmäßig mit einer Geforce GT 620M ausgerüstet. Lenovo wird sein U510 in Kürze mit dem Nachfolger GT 720M ausrüsten.
Der Kampfgegner ist sicherlich das Asus S56CM (680 Euro), welches günstiger ist, aber i5 und GT 635M mitbringt. Das bringt Spiele-Power, doch die Akkulaufzeit ist kürzer. Acers Aspire TimelineUltra M5-581TG ist bei gleichwertiger CPU nicht billiger. Mehr Laufzeit, eine bessere Tastatur (beleuchtet) und eine starke Verarbeitung bringen aber einen Gegenwert fürs Geld.