Test Acer Aspire E1-531 Notebook
Da glänzt es dunkelgrau am Schreibtisch, nur ein silberner Streifen und der Acer-Schriftzug heben sich optisch ab. Erst einmal aufgeklappt zeigt uns das Aspire E1-531 sofort, was es zu bieten hat - Aufkleber sei Dank. Ein Intel Pentium Dualcore Prozessor mit 2,2 GHz und dazugehöriger Intel HD Graphics (Sandy Bridge), 6 GB Arbeitsspeicher und 500 GB Festplatte sind verbaut. Dieses Paket wird mit einem großen 15,6-Zoll-Bildschirm und einem niedrigen Preis abgerundet.
Minimalistisch und edel ist das Farbschema des Geräts gehalten. Während auf der Rückseite des Bildschirmes ein aufpoliertes Grau das Bild prägt, wechseln sich im geöffneten Zustand Schwarz und Silber ab. Auch hier glänzt es richtiggehend. Verwendet wurde dafür nur Plastik. Ein schickes Design lässt nur wenig Platz für Ritzen - man darf sich über eine durchwegs gute Verarbeitung freuen. Rundungen statt Kanten und ein mit 18 Millimetern normal dicker Rahmen um das Display passen hier gut ins Konzept. Beim Aufklappen schwingt der Bildschirm minimal, was jedoch schnell aufhört. Selbst bei seiner Größe wirkt das Aspire E1-531 nicht klobig.
Auf der Unterseite sind Akku und Innenleben des Rechners gut zugänglich. Der farblich ins Auge stechende Verschlussmechanismus für den Akku ist nach innen verbaut - somit lässt er sich mit einem Finger gut erreichen, das versehentliche Öffnen wird jedoch vermieden.
Schnell und einfach lässt sich die Klappe an der Unterseite mit dem Entfernen von zwei Schrauben abnehmen. Darunter finden wir den Arbeitsspeicher und die HDD.
Große Überraschungen gibt es bei den Anschlüssen nicht. Der 5-in-1-Kartenleser an der Vorderseite kommt mit einer Dummy-Karte, welche den Slot mit dem Rest des Gehäuses abschließen lässt. Außerdem wird so Staub aus dem Inneren des Geräts fern gehalten.
Bei der Verteilung der Anschlüsse wurde mitgedacht. Sämtliche Schnittstellen für einen längeren Betrieb (Strom, Monitoranschlüsse, Ethernet sowie ein USB-Anschluss) befinden sich linker Hand, DVD-Laufwerk und zwei USB-Slots rechts.
Entsprechend der Größe des Geräts haben alle Anschlüsse genügend Platz. Schnelles USB 3.0 sucht man allerdings vergeblich.
Kommunikation
Sowohl LAN als auch WLAN laufen über Broadcom-Karten. Der kabellose Einstieg in Netzwerke funktioniert dank einer entsprechend großen eingebauten Antenne stets ohne Störungen. Verbindungen mit 802.11b/g/n-Netzwerken können bis zu 72 MBit/s schnell werden. Allerdings war es das auch schon mit Besonderheiten - Features wie Bluetooth sucht man vergebens.
Über dem Monitor befindet sich eine Webcam mit 1 Megapixel Auflösung. Rechts daneben und kaum sichtbar ist das dazugehörige Mikrofon. Keines der beiden Elemente ist außergewöhnlich - für Videoanrufe reicht es aber vollkommen.
Zubehör
Neben einer gut bebilderten Kurzanleitung im A4-Format ist eine wesentlich ausführlichere Garantiebroschüre in der Packung. Mit einem Stück Pappe zur strukturellen Unterstützung ist eine Treiber-DVD beigelegt.
Die zur Verfügung gestellte Version des Geräts kommt mit Linux als Betriebssystem. So lässt sich der Preis niedrig halten. Wer also Microsoft Windows auf dem Rechner haben möchte, muss dieses separat erwerben oder bereits über eine verwendbare Lizenz verfügen.
Wartung
Sowohl Arbeitsspeicher als auch Festplatte sind einfach zugänglich und austauschbar. Bei dem vorliegenden Testgerät wurden bereits alle RAM-Slots in Anspruch genommen. Die ohnehin großzügigen 6 GB RAM können daher nicht mit einem weiteren Baustein aufgerüstet werden.
Noch einfacher ist der Akku zu erreichen - das bereits erwähnte Verschlusssystem bietet Sicherheit und einen schnellen Zugang zugleich.
Garantie
Zwei Jahre Collect & Return Service ist standardmäßig im Kaufpreis integriert. International reduziert sich die Garantiedauer auf ein Jahr. Je nach Bedarf lässt sich die Garantie auf bis zu 4 Jahre verlängern. Das kostet zwischen 79 und 179 Euro und inkludiert lediglich einen Bring-in-Service.
Tastatur
Passend zum breiten Bildschirm ist eine vollständige Tastatur inklusive Nummernpad eingebaut. Die Handablage verschiebt sich dadurch weiter nach Links als bei Geräten mit platzsparenderen Tastaturen. Im mobilen Einsatz kann das unpraktisch sein.
Wirklich überzeugend ist das Schreiben auf der Tastatur leider nicht. Ein schwacher Druckpunkt und eine glatte Oberfläche sorgen für ein schwammiges Schreibgefühl - da hilft auch die minimale Wölbung nach innen nichts. Außerdem geben die Tasten an ihren Rändern und Kanten zu sehr nach.
Touchpad
Genau wie die Tastatur ist auch das Touchpad nach links gerückt. Eine aufgeraute Oberfläche gibt bei der Bedienung ein angenehmes haptisches Feedback. Auf der rechten Seite befindet sich ein hervorgehobener Scrollbalken.
Die Maustasten haben zwar einen sehr gut abgestimmten Druckpunkt, dieser wirkt jedoch nur in dem jeweils linken und rechten Drittel der großen Taste. In der Mitte ist also viel ungenutzter Raum. Multitouch-Gesten werden von der Hardware erfreulich gut erkannt - leider sind diese nur mäßig integriert.
Widmen wir uns dem großen 15,6-Zoll-Display. Die Auflösung von 1366 x 768 Pixeln ist angebracht aber nicht überragend. Ein starker Glanz macht auch hier nicht Halt - wir haben es mit einem stark spiegelnden Display zu tun. Unangenehm auffällig ist die unbeständige Helligkeitsstufe, die am Testgerät oft ohne erkennbaren Grund wechselt.
Auch die durchschnittliche Helligkeit von 211,3 cd/m2 ist nicht umwerfend. Zumindest ist der Bildschirm mit 92% recht gleichmäßig ausgeleuchtet. Wieder liegt das Aspire E1-531 nur knapp hinter dem IdeaPad N581.
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Ausleuchtung: 92 %
Helligkeit Akku: 224 cd/m²
Kontrast: 709:1 (Schwarzwert: 0.313 cd/m²)54.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
79.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
53.1% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Positive Überraschung: ein ungewöhnlich knackiger Kontrast von 709:1. Anfangs konnten wir diesen Wert kaum glauben, doch eine erneute Messung konnte ihn bestätigen. Für die Anwendung als Heimkino ist dies auf jeden Fall ein Vorteil.
Auf dem großen Display lässt sich viel sehen - im Außeneinsatz jedoch größtenteils die eigene Umgebung. Das starke Glare-TFT degradiert den Bildschirm stellenweise zu einem Rückspiegel. Hier wurde nur an den Innengebrauch gedacht. In Kombination mit der abhängig vom Blickwinkel schnell nachlassenden Farbstärke ist das eine denkbar ungünstige Kombination. Um dies auszugleichen, fehlt dem Display schlicht und einfach die Leuchtkraft. Das Gerät wird somit zum Stubenhocker degradiert.
Neben den Spiegelungen macht auch die Stabilität der Blickwinkel Probleme. Während von der Seite die Bildqualität nur mäßig leidet, treten bei der Ansicht von oben und unten schnell störende Effekte ein. Selbst bei dem direkten Blick auf das E1-531 sind leichte Verzerrungen zu sehen. Besonders nach oben hin werden die Farben schwach und dunkel.
Ein mäßiges CPU/GPU-Gespann zu einem mit 6 Gigabyte doch recht großzügig ausgestatteten Arbeitsspeicher - was kann das in der Praxis? Die Rolle des Prozessors übernimmt ein auf 2,2 GHz getakteter Intel Pentium B960. Passend dazu kümmert sich eine Intel HD Graphics (Sandy Bridge) um die Grafik. Aber schauen wir uns das System im Detail an.
Prozessor
Der Intel Pentium B960 läuft mir einer Grundtaktung von knapp 2,2 GHz. Im Praxistest mit Cinebench wird dieser Takt von beiden Kernen durchgängig gehalten. Selbst im Akkubetrieb war die volle Performance abrufbar.
Vergleichbare Benchmark-Resultate bringt das Lenovo Ideapad N581 mit einem Intel Pentium B970, grundsätzlich liegen die CPU-Benchmakrs des Aspire E1-531 im erwarteten Bereich für den verwendeten Prozessor. Zum Vergleich: Eine aktuelle Intel Core i3-Einsteiger-CPU aus der Ivy Bridge Generation bietet rund 70 % mehr Rechenleistung.
System Performance
Bei der Systemperformance ordnet sich das Aspire E-531 zwischen dem hauseigenen Aspire V5-571G und dem Sony Vaio SV-E14A1M6EW ein. Beide Geräte sind teurer, was die 1857 Punkte bei PCMark 7 dann doch relativ gut aussehen lässt. Dennoch befinden wir uns hier lediglich im Leistungsbereich von Office-Geräten.
PCMark 7 Score | 1873 Punkte | |
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Massenspeicher
Mit 500 GByte Kapazität entspricht die HDD von Western Digital dem aktuellen Standard. Mit einer durchschnittlichen Schreibgeschwindigkeit von 90,7 MB/s und einem Spitzenwert von 119,5 MB/s ist diese sogar recht flott unterwegs. Einbrüche bei der Schreibleistung gibt es auch nicht. Diese durchwegs positive Kombination beansprucht jedoch den Prozessor mit ganzen 5,4% seiner Leistung.
Grafikkarte
Als mobile Lösung ist in Kombination mit dem Intel-CPU eine Intel HD Graphics (Sandy Bridge) eingebaut. Der Test mit 3DMark 06 zeichnet ein positives Bild - Geräte mit dem gleichen CPU/GPU-Gespann wie das Lenovo B750e oder das IdeaPad G580 (ebenfalls Lenovo) lässt unser Kandidat mit über 20% Vorsprung zurück.
Den Test mit 3DMark 11 verweigert das Gerät leider - die Hardware unterstützt nämlich nur DirectX 10.1. Ein dunkles Vorzeichen für den Spieletest.
3DMark 06 Standard Score | 3230 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1040 Punkte | |
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Gaming Performance
Eigentlich bietet sich der breite Bildschirm für Spiele richtiggehend an - nur leider spielt hier die Hardware nicht ganz mit. Selbst bei Spielen mit gemäßigten Hardwareanforderungen, wie etwa Anno 2070 oder Diablo 3, schafft es der Aspire E1-531 nicht aus den roten fps-Zahlen. Die erreichten Werte unter 30 fps lassen sich nicht schön reden, wenn Ruckeln statt Spielspaß auf dem Programm steht.
Dass sich das Testgerät schwer tut, merkt man an den schnell zur Höchstleistung auflaufenden Lüftern. Aber selbst diese können hier nichts mehr retten - im Spieletest ist das Gerät wie erwartet durchgefallen. Zuhause fühlt sich das Aspire E1-531 in erster Linie im Office- und Interneteinsatz sowie bei der Wiedergabe von Videomaterial.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 2070 (2011) | 22 | 10 | 8 | 4 |
Diablo III (2012) | 23 | 15 | 12 | 11 |
Geräuschemissionen
Im Idle-Zustand wird das Aspire E1-531 nicht lauter als 33,3 dB, was nur minimal lauter als das Festplattengeräusch ist. Unter Last werden die 40 dB knapp überschritten. Bei der DVD-Wiedergabe kommen 35,7 dB zusammen - das ist im Vergleich mit Konkurrenzgeräten durchschnittlich.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 33.1 / 33.3 dB(A) |
HDD |
| 32.4 dB(A) |
DVD |
| 35.7 / dB(A) |
Last |
| 37.2 / 40.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während des Idle-Zustandes kommen Temperaturen von bis zu 30,1 Grad Celsius auf der Oberfläche des Geräts zustande. Die nach links verschobene Ablagefläche für die Handballen wird hier mit 27,9 bzw. 29,7 Grad nur geringfügig erwärmt. In der Praxis ist das allerdings nicht wirklich störend.
Während der Temperaturunterschied zwischen Idle und Last rechts oben nur ein Grad beträgt, heizt sich die untere Mitte des Geräts auf 43,1 Grad Celsius auf. Auf der Unterseite werden sogar 46,6 Grad Celsius erreicht.
Mit 54 Grad Celsius wird das Netzteil nun richtiggehend heiß. Im Inneren des E1-531 kommt es während des Stresstests zu CPU-Temperaturen von bis zu 82 Grad Celsius.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 43.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 46.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 27.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 43.1 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-15.4 °C).
Lautsprecher
Ein breiter Balken zieht sich zwischen Monitor und Tastatur quer über das Gerät. Hier sind die Stereo-Lautsprecher verbaut, die bei unserem Test endlich wieder für eine positive Überraschung sorgen.
Die maximale Lautstärke ist angenehm laut und es ist noch hörbarer Spielraum, bis es zur Übersteuerung kommt. Während Höhen und Mitten klar wiedergegeben werden, kommt es bei den Tiefen gelegentlich zu einem verschmierten Sound. Wird dieser Frequenzbereich jedoch nicht zu stark beansprucht, klingen auch tiefe Geräusche überzeugend.
Insgesamt fehlt den Boxen etwas Druck, was jedoch auf die Klangqualität gehen würde. Für einen DVD-Abend vor dem Laptop reicht es aber auf jeden Fall.
Energieaufnahme
Lässt man das Aspire E1-531 unbelastet laufen, benötigt es zwischen 6,9 und 12,8 Watt. Somit kann es das HP 630-LH284EA ausstechen, an das IdeaPad N581 kommt unser Kandidat jedoch nicht heran. Das ändert sich schnell unter Last - hier werden durchschnittlich 32,6 Watt aus der Steckdose gezogen. Ein Höchstwert von 51,6 Watt wurde bei desem Test erreicht - das ist beides Mal mehr als bei allen vergleichbaren Geräten.
Heruntergefahren verbraucht das Gerät 0,1 Watt, im Standbymodus 0,2 Watt. Hier befinden wir uns wieder im normalen Bereich.
Aus / Standby | 0.1 / 0.2 Watt |
Idle | 6.9 / 11.8 / 12.8 Watt |
Last |
32.6 / 51.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der 6-Zellen-Akku des Aspire E1-531 hat eine Kapazität von 48 Wattstunden. BatteryEater verrät uns, dass wir im besten Fall (Idle-Zustand) von 6 Stunden und 10 Minuten Laufzeit ausgehen dürfen. Auf der anderen Seite der Skala ist nach 1 Stunde und 13 Minuten Schluss mit dem Belastungstest.
Dazwischen kratzt die Akkulaufzeit an der 4-Stunden-Marke, wenn man etwa bei mittlerer Displayhelligkeit im Internet surft. Bei der DVD-Wiedergabe darf der gewählte Film nicht länger als 3 Stunden und 10 Minuten lang sein.
Um den leeren Akku während des Betriebes wieder voll aufzuladen, dauert es 93 Minuten.
Das Acer Aspire E1-531 positioniert sich als knapp kalkulierter Einsteiger für knausrige Kundschaft. Es bietet einen großen Bildschirm der allerdings stark spiegelt und schnell an Farbkraft verliert. Überraschend positiv fällt der Bildkontrast aus. Ähnlich ist es bei der Tastatur, die zwar auch groß ist, sich beim Schreiben allerdings nicht gut anfühlt. Auch die auf den ersten Blick großzügigen 6 GB Arbeitsspeicher stehen einer mäßigen CPU/GPU-Kombination gegenüber.
Relativieren lässt sich diese Kritik einzig durch den mit rund 330 Euro sehr niedrigen Preis, 2 Jahre Garantie und das schicke Aussehen. Vom Stil und der Verarbeitung her sieht man dem Aspire E1-531 den Discount-Preis nicht an. Wer also ein günstiges Gerät für die Heimkino-Anwendung und gelegentliche Office-Tätigkeiten sucht, wird hier fündig.