Test Lenovo G780 Notebook
17-Zoll-Notebooks sind im Multimedia-Sektor ob des großen Bildschirms gern gesehene Gäste und kommen – eine kräftige CPU-/GPU-Kombi vorausgesetzt – oft als Desktop-Ersatz zum Einsatz. Deshalb bereichert der chinesische Computer-Hersteller Lenovo die Angebotsvielfalt in dem beliebten Einsteiger-Segment zu einem Preis von unter 1000 Euro mit einem adäquaten Gerät.
In diesem Testbericht wird das Lenovo IdeaPad G780 (M843MGE) durch unseren Testparcours gejagt. Für etwa 770 Euro stecken im Testgerät eine dedizierte GeForce GT 630M Grafikkarte von Nvidia, ein Intel Core i5 Prozessor mit integrierter Intel HD Graphics 4000 Grafikkarte, reichhaltig Speicherplatz sowie ein großer Arbeitsspeicher. Ein Bluray-Disc Laufwerk sichert hochauflösendes Filmvergnügen, das auf einem HD+ Display zur Geltung kommen soll.
Wie die auf dem Papier starken Komponenten im Testgerät zusammenarbeiten, zeigt unser Test.
Das Gehäuse ist in einer Mischung aus Anthrazit und dunklem Braun gehalten und wurde komplett von der Vorgängerserie IdeaPad G770 übernommen. Der an den Rändern sanft gewölbte Displaydeckel in gebürsteter Aluminium-Optik ist nach wie vor verwindungsschwach und lässt sich von hinten leicht eindrücken. Außerdem ist die Oberfläche anfällig für Verschmutzungen und Fingerabdrücke. Der Displaydeckel lässt sich zudem nicht einhändig öffnen, ohne dass sich die Base-Unit mit anhebt.
Nach dem Öffnen fällt der Blick auf das glänzende 17-Zoll-Display, den hochglanzlackierten Displayrahmen und ebenso behandelte Kunststoffleisten im Bereich der Scharniere und um das Tastaturbett. Störende Reflexionen sind also nicht nur bei Lichteinfall vorprogrammiert. Trotz der schwergängigen Scharniere federt der Displaydeckel nach dem Öffnen stark nach, dies geschieht auch bei Erschütterungen im mobilen Betrieb.
Die Handballenauflage besteht aus gebürstetem Aluminium und ist selbst über dem optischen Laufwerk am rechten Rand sehr stabil. Die sauber darin eingepasste Chiclet-Tastatur wird in einem matt-schwarzen Kunststoff-Bett eingebaut und bietet einen separaten Nummernblock.
Die widerstandsfähige Unterseite des IdeaPad G780 aus matt-schwarzem Kunststoff beherbergt neben dem wechselbaren 48-Wh-Akku eine große Wartungsklappe. Darunter befinden sich das WLAN-Modul, die Festplatte und die beiden bereits belegten RAM-Slots. Der Lüfter ist ebenso zugänglich und kann somit gereinigt werden.
Die Verarbeitung der Materialien vermittelt einen soliden Eindruck. Leider ist beim Testgerät das Chassis nicht völlig gerade, der Standfuß rechts vorne hängt etwa einen Millimeter in der Luft. Das Lenovo IdeaPad G780 steht dadurch etwas kippelig. Beim Ablegen der rechten Hand auf der Handballenauflage resultiert das in einem spürbaren Absenken des Notebooks.
Die Anzahl der Anschlüsse des Lenovo IdeaPad G780 fällt für die Größe des Chassis gering aus, sie sind auf beide Gehäuse-Seiten verteilt. Der Großteil davon ist auf der linken Seite zu finden.
Insgesamt befinden sich vier USB-Ports am Gerät, zwei davon transportieren Daten nach dem schnellen USB-3.0-Standard. An HDMI- und VGA-Schnittstellen können externe Bildwiedergabe-Geräte andocken.
Eine nicht mehr ganz zeitgemäße Fast-Ethernet-Buchse sichert eine Verbindung zu anderen Geräten oder einem Netzwerk. Darüber hinaus sind ein Kensington-Lock und zwei 3,5 mm Klinken-Audio-Anschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer sowie das optische Blu-ray-Disc-Laufwerk HL-DT-ST BDDVDRW CT40N vorhanden. An der vorderen rechten Chassis-Seite nimmt ein Kartenleser SD- oder MMC-Karten entgegen.
Die Schnittstellen auf der linken Seite wurden zur vorderen Kante hin positioniert, dadurch ergibt sich leicht ein Kabelgewirr, Linkshänder könnten hier bei engen Platzverhältnissen Probleme mit der Nutzung einer Maus bekommen. Zusätzliches Manko: Die USB-Ports liegen sehr nahe aneinander. Dickere USB-Stecker oder USB-Sticks haben somit keinen Platz nebeneinander.
Webcam
In der Mitte des oberen Displayrahmens sitzt eine 0,3-Megapixel-Webcam (720p HD), die neben Schnappschüssen oder Videochats auch die Gesichtserkennung mittels VeriFace übernimmt.
Kommunikation
Ein Broadcom 802.11n WLAN-Modul nimmt drahtlosen Kontakt zum World Wide Web oder anderen Netzwerken auf. Außerdem wird der Funkstandard Bluetooth 4.0 unterstützt, damit können kabellose Eingabegeräte wie eine Funkmaus mit dem G780 benutzt werden. Für kabelgebundene Datenanbindung steht eine Atheros AR8162/8166/8168 PCI-E Fast Ethernet-Buchse zur Verfügung, die wie schon das Pendant im Vorgänger G770 nur 10/100-kompatibel ist. Gigabit-Ethernet bleibt anderen Serien vorbehalten.
Sicherheit
Neben einem Kensington Lock zum Befestigen an einem kompatiblen Sicherheitsschlosses bietet das Lenovo IdeaPad G780 eine vorinstallierte Gesichtserkennungs-Software namens VeriFace 4.0. Dadurch entfällt die lästige Eingabe eines Passwortes bei der Anmeldung, denn die Software scannt das Gesicht mit Hilfe der Webcam und gibt so den Zugang zum Notebook frei. Das OneKey Rescue System sichert oder stellt per Druck auf den kleinen Knopf rechts des Powerschalters schnell und einfachen Daten wieder her. Auch eine Sicherungsdisc kann auf diesem Wege erstellt werden.
Zubehör & Software
Im Lieferumfang des Lenovo IdeaPad G780 befindet sich neben dem Netzteil nur noch eine Schnellstartanleitung. Die mitgelieferte Software ist bereits vorinstalliert, Treiber- oder Software-Datenträger fehlen. Eine Sicherheits-Kopie des Windows 7 Home Premium in der 64-Bit-Version (SP1) muss man selbst erstellen, eine Recovery-Partition ist bereits auf der Festplatte eingerichtet.
Software-seitig spendiert Lenovo folgende Programme: die McAfee Internet Security (30 Tage Testversion), Microsoft Office 2010 (60-Tage-Testversion), Cyberlink Power2Go, Cyberlink PowerDVD 10 sowie Cyberlink YouCam.
Zusätzlich bietet der Hersteller hauseigene Programme wie das Lenovo Energy Management, eine Energieverwaltungssoftware, oder das Lenovo Solution Center, das bei Problemen effiziente Hilfestellung leistet. Die Software ReadyComm 5.1 stellt eine Verwaltungshilfe von Internetverbindungen mit einer intuitiven Benutzeroberfläche dar.
Mit an Bord ist auch der Lenovo EE-Boot Optimizer. Die Software optimiert das Hoch- und das Herunterfahren des Betriebssystems Windows 7 spürbar. Im Test sparte der Boot-Optimizer circa 20 Sekunden ein. Aus dem Standby-Modus erwachte das G780 damit in nur drei bis fünf Sekunden, vorher benötigte das Notebook fast doppelte so lange.
Garantie
Für das IdeaPad G780 gewährt Lenovo eine 24-monatige Garantiezeit, Bring-In-Service inklusive. Eine Garantieerweiterungen auf einen Vor-Ort-Service oder eine Verlängerung auf drei Jahre Gesamtlaufzeit ist auf der Lenovo-Webseite erhältlich. Letztere schlägt mit etwa 150 Euro zu Buche.
Tastatur
Die von Lenovo AccuType getaufte Tastatur mit leicht abgerundeten Tasten und einem separaten Ziffernblock besitzt ein sehr kompaktes Layout, das genug Freiraum zwischen den Tasten für exakte Eingaben bietet. Der Tastenhub ist mittellang und das Tastenfeld weist einen spürbaren Druckpunkt auf, so bekommt der Nutzer stets ein gutes Feedback. Das Tippgeräusch hält sich in erträglichen Grenzen.
Die Pfeiltasten sind nicht abgesetzt vom Rest des Tastenfeldes, was eine intuitive Bedienung erschwert. Wenig durchdacht wirkt die orangefarbene Beschriftung der Fn-Tastenbelegungen. Im Dunklen sind Tastenbelegungen wie die Regelung von Bildschirmhelligkeit oder Lautstärke nur schwer zu erkennen. Eine Tastaturbeleuchtung würde hier Abhilfe schaffen, fehlt aber in der G780-Serie.
Touchpad
Das 102 x 55 mm messende Touchpad ist sauber in die Handballenauflage eingepasst und chromfarben eingefasst. Die Oberfläche ist mattiert und genoppt ausgeführt und lässt die Finger leicht darüber gleiten. Am rechten Rand ist ein seitlicher Scroll-Balken integriert. Eingaben gelingen präzise, zudem werden diverse Multitouch-Gesten wie das Scrollen mit Zwei Fingern oder Pinch-to-Zoom zuverlässig erkannt. Per Fn-Tastenkombination mit F6 wird es deaktiviert, eine LED-Anzeige dafür fehlt.
Die Bildwiedergabe übernimmt im Lenovo G780 ein 17,3 Zoll (43,9 cm) großes Samsung TFT-Panel (SEC4256) mit LED-Beleuchtung. Das 16:9-Display löst mit 1600 x 900 Pixeln in HD+ auf. Durch die glänzende Oberfläche spiegelt das Display bei Lichteinfall stark und ist nur bedingt für Außeneinsätze oder die Nutzung unter einer direkten Lichtquelle geeignet.
Das Messgerät Eye One Display 2 attestiert dem Display eine durchschnittliche Luminanz von 229 cd/m² bei maximaler Helligkeit. Die hellste Stelle wurde mit 232 cd/m² in der Bildmitte gemessen, ein ordentlicher Wert. In den Display-Ecken nimmt die Leuchtdichte um bis zu 20 cd/m² ab. Der Schwarzwert ist mit 1,2 cd/m² weniger ansprechend und ergibt einen durchschnittlichen Kontrast von 190:1. Dass es für den aufgerufenen Preis eine ordentliche Luminanz besitzt, zeigt der Blick auf Konkurrenten wie das 750 Euro teure HP Pavilion DV7-7000sg. Das erreicht mit seinem glänzenden AUO Panel bei gleicher Auflösung 232 cd/m², der gleichpreisige Konzernbruder HP Pavilion G7-2007sg liegt mit nur 173 cd/m² sogar deutlich darunter. Erst für knapp 130 Euro mehr geht es deutlich besser: Das Medion Akoya P7815-MD98063 oder das MSI GE70-i547W7H bieten für etwa 900 Euro matte Full-HD-Displays mit 278 respektive 251 cd/m².
Texte und Bildinhalte erscheinen mit dem glänzenden Display des Lenovo IdeaPad G780 zwar subjektiv klar und deutlich, gerade bei dunklen Bildbereichen verschwimmen jedoch Details und Schwarz wirkt mehr wie Grau.
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Ausleuchtung: 91 %
Helligkeit Akku: 232 cd/m²
Kontrast: 141:1 (Schwarzwert: 1.64 cd/m²)46.73% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
56.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
45.12% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Der Farbraum, den das Display des Lenovo IdeaPad G780 darstellen kann, deckt sich nur zu etwa 60 Prozent mit dem von sRGB – für ein TFT-Panel dieser Preisklasse ein normaler Wert. Im Vergleich zum Adobe RGB Farbraum fällt das Samsung-Panel des G780 noch schlechter aus. Während Normalnutzer diese Defizite im Alltagsbetrieb nicht bemerken werden, schließt sich das G780 für professionelle Nutzer aus, die eine exakte Farbwiedergabe benötigen.
Das Display des Vorgängers IdeaPad G770 deckt einen größeren Farbraum ab als das G780-Pendant, dafür stieg im Vergleich die Luminanz beim Testgerät durchschnittlich um satte 42 cd/m² an. Unterm Strich also eine deutliche Verbesserung zum Vorjahresmodell.
Dadurch kann man mit dem Lenovo IdeaPad G780 sogar im Freien noch etwas auf dem Display erkennen, auch wenn eine Nutzung unter direktem Lichteinfall nicht das bevorzugte Einsatzgebiet sein dürfte. Neben dem Display spiegelt zusätzlich der hochglanzlackierte Displayrahmen die Umgebung sowie einfallendes Licht störend wider.
Verändert man bei der Nutzung des G780 die Sitzposition nur geringfügig, fällt die TFT-typisch schlechte Blickwinkelstabilität auf. Im optischen „Sweet Spot“, der optimalen Blickposition, zeigen sich Bildinhalte scharf und mit kräftigen Farben.
Wird das Display nur um wenige Grad geneigt, treten starker Helligkeitsverlust und deutliche Farbinvertierungen auf. In der Horizontalen zeigt sich das Display blickwinkelstabiler. Erst ab einer Abweichung von circa +/- 45 Grad nimmt die Luminanz ab, Invertierungen sind erst spät zu beobachten.
Lenovo verbaut im IdeaPad G780 einen Intel Core i5-3210M Prozessor mit 2,5 GHz Taktfrequenz, der im 22-Nanometer-Verfahren hergestellt wird und im Line-up die zweitstärkste Möglichkeit darstellt, das G780 anzutreiben. Weitere Infos sowie ausführliche Benchmark-Tests zum i5-3210M stehen hier bereit.
Unterstützt wird der im Testgerät eingebaute Prozessor von 8 GB DDR3-Arbeitsspeicher, aufgeteilt auf zwei Speicherriegel mit 1600 MHz. Da das G780 nur zwei SODIMM-Slots bietet, kann auf maximal 16 GB aufgerüstet werden.
Prozessor
Kurioserweise beschneidet Lenovo die potente CPU ab Werk und unterbindet den Turbo-Boost auf bis zu 3,1 GHz, den ein Intel Core i5-3210M eigentlich stemmen könnte. Egal, ob wir einen Gaming-Benchmark durchführen oder die CPU alleine Renderaufgaben im Cinebench R10 abarbeiten lassen, die Taktrate des Prozessors übersteigt die Grundfrequenz von 2,5 GHz zu keinem Zeitpunkt. Auch im anspruchsvollen Cinebench R11.5 zeigt sich dieses Phänomen. Positiv ist die Tatsache, dass die CPU stabil beim Grundtakt bleibt und selbst bei Volllast auch nach längerer Testzeit nicht drosselt. Warum Lenovo beim G780 die Übertaktung zwangsdeaktiviert hat, ist uns ein Rätsel.
Diese Zwangsbremse macht sich in nahezu allen Benchmarks deutlich bemerkbar. Im Vergleich zu anderen Geräten mit gleichem Prozessor wie beispielsweise dem Lenovo IdeaPad Z580-M81EAGE schneidet das Lenovo G780 im Schnitt 10 bis 20 Prozent schlechter ab.
System Performance
Für eine Gesamt-Einschätzung der System-Leistung des Lenovo IdeaPad G780 nutzen wir PCMark 7 und PCMark Vantage. Magere 1933 Punkte und 6715 Zähler sprechen eine deutlich Sprache, denn hier bleibt das System unter den Erwartungen. Konkurrenten wie das HP Pavilion DV7-7000sg (2450M, GT 630M) mit 2059 respektive 7161 Punkten oder das MSI GE70-i547W7H (3210M, GT 650M) mit 2023 und 7038 Punkten zeigen, was möglich wäre.
PCMark Vantage Result | 6715 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1933 Punkte | |
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HDD-Performance
Lenovo bietet in der G780-Serie HDDs mit 320 GB bis hin zu 1 TB an. Im Testgerät ist die Seagate Momentus ST750LM022 HN-M750MB eingebaut. Sie bietet mit 750 GB viel Speicherplatz für Multimedia-Daten und arbeitet mit 5400 U/min angenehm flott. Das Benchmark-Tool HD Tune bescheinigt der konventionellen Festplatte mit einer Transferrate von 79,4 MB/s und einer Zugriffszeit von 18,2 ms durchschnittliche Werte. Die Burstrate liegt mit 178,9 MB/s im guten Rahmen. Während der Benchmark-Tests war die Festplatte stets deutlich spür- und hörbar, ein Nachteil schnell drehender konventioneller Festplatten.
Grafikkarte
Grafische Aufgaben übernimmt ein Team aus einer in der CPU integrierten Intel HD Graphics 4000 und einer dedizierten Nvidia GeForce GT 630M Grafikkarte, das mit Nvidias stromsparender Optimus-Technologie arbeitet.
Die Nvidia GeForce GT 630M ist eine Grafikkarte aus dem unteren Mittelfeld und verfügt über 2 GB DDR3-VRAM. In den synthetischen Benchmarks erreicht die diskrete Grafikkarte durchweg ihre 475 MHz Kerntakt und 900 MHz Speichertakt und drosselt auch unter Vollauslastung nicht.
Die 1074 Punkte im 3DMark 11 liegen nur knapp unter den durchschnittlich für die GT 630M ermittelten 1162 Punkte.
3DMark Vantage P Result | 4171 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1074 Punkte | |
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Gaming Performance
Das Lenovo G780 ist zwar mit den verbauten Komponenten kein ausgewiesener Gamer, die Nvidia GeForce GT 630M ist dennoch für das eine oder andere Spiel zwischendurch geeignet. Wir haben repräsentativ die Benchmarks der Games FIFA 13 und Anno 2070 durchexerziert. FIFA 13 läuft selbst auf Ultra-Einstellung stets geschmeidig und erreicht mindestens 70 FPS. Das etwas hardware-hungrigere Anno 2070 stemmt erst bei mittlerer Einstellung flüssige 32 FPS. Somit sind aktuelle Spiele lauffähig, wenn man die Einstellungen entsprechend anpasst.
Geräuschemissionen
Im Idle macht sich das Gerät im Mittel mit 32 dB(A) nur geringfügig bemerkbar, auch wenn der Lüfter ständig arbeitet. Bei der Wiedergabe einer Blu-ray-Disc steigt die gemessene Lautstärke auf 35,6 dB(A), das Notebook ist in leisen Filmpassagen deutlich hörbar.
Setzt man das G780 unter Last, erhöht sich die Geräuschkulisse auf maximal 38,1 dB(A), die wir im Stresstest feststellen konnten. Aufgrund seiner niederfrequenten Arbeitsweise fällt der Lüfter jedoch nie übermäßig störend auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 32 / 32.4 dB(A) |
HDD |
| 32.2 dB(A) |
DVD |
| 35.6 / dB(A) |
Last |
| 36.9 / 38.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Oberflächentemperaturen halten sich beim Lenovo G780 subjektiv in Grenzen. Selbst unter Volllast erhitzen sich die neuralgischen Bereiche Handballenauflage und Touchpad nicht übermäßig, die Temperaturen bewegen sich zwischen 28 und 37 °C. Maximal werden im Bereich über dem Abluftauslass 45 °C erreicht.
Im Alltagsbetrieb bleibt das Gehäuse spürbar unter diesem Höchstwert, sodass ein Schoßbetrieb jederzeit gewährleistet ist. Im Leerlauf erwärmt sich die Oberseite auf maximal 33,8 °C, an der Unterseite beträgt der Peak 34,7 °C. Im Schnitt haben wir an den Oberflächen etwa 30 °C ermittelt.
Das Netzteil bleibt im Idle mit 32,3 °C im unspektakulären Rahmen. Unter Last wird es jedoch 52,6 °C heiß, sollte also frei positioniert werden.
Im Stresstest erreicht die Kerntemperatur der CPU maximal 91 °C, die der GPU erhitzt sich auf moderate 84 °C. Insgesamt keine außergewöhnlichen Temperaturen, die Lenovos Verzicht auf den Turbo-Boost der CPU erklären könnten.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 29.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.7 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-8.9 °C).
Lautsprecher
Die beiden 1,5-W-Lautsprecher im Lenovo G780 befinden sich an der Unterseite des Notebooks und sind „Dolby Advanced Audio v2“-zertifiziert. Dennoch klingen die kleinen Schallwandler hochtonlastig, Mitten treten in den Hintergrund und Bass ist kaum vorhanden. Bei höheren Lautstärken neigen die dann sehr schrill klingenden Lautsprecher schnell zum Übersteuern. Für dezente Hintergrundbeschallung geht die Performance noch in Ordnung, beim Abspielen von Multimedia-Inhalten und Musik oder beim Gaming sollte man zu externen Lösungen greifen.
Energieaufnahme
Das Lenovo IdeaPad G780 verbraucht im Stand-by-Modus durchschnittlich 0,5 Watt. Ausgeschaltet sind es nur noch 0,1 Watt. Im Leerlauf benötigt das Gerätzwischen 8,8 und 13,6 Watt. Unter Volllast saugt das Netzteil maximal 62,9 Watt aus der Steckdose.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 8.8 / 13.4 / 13.6 Watt |
Last |
55.7 / 62.9 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der 48 Wh starke Lithium-Ionen-Akku mit 6 Zellen besitzt eine Kapazität von 4400 mAh und wiegt knapp 300 g. Lenovo gibt eine maximale Laufzeit von 5 Stunden an, die der synthetische Reader’s Test mit dem Programm BatteryEater sogar überbieten konnte. Bei maximalen Stromspar-Einstellungen und deaktiviertem Funkmodul sowie minimaler Helligkeit war erst nach 5 Stunden und 49 Minuten Schluss. Im BatteryEater Classic Test hielt das Lenovo G780 bei aktiviertem WLAN und voller Helligkeit immerhin noch 94 Minuten durch.
Unser praxisnaher Internet-Laufzeittest, der im Energiesparprofil bei mittlerer Helligkeit und aktivem WLAN ein Surfen auf verschiedenen Webseiten simuliert, zwang das Notebook nach knapp 3,5 Stunden an eine externe Stromversorgung. Bei der Wiedergabe einer Blu-ray-Disc (mit ausbalancierter Energieprofileinstellung und deaktiviertem Funkmodul) ermöglichte das Lenovo G780 einen 150-minütigen Filmgenuss, bevor der virtuelle Vorhang fiel.
Zum Aufladen einer vollständig entleerten Batterie benötigte das 90-Watt-Netzteil knapp 2 Stunden.
Lenovo schnürt mit den eingebauten Komponenten, einem Intel Core i5-3210M inklusive Intel HD Graphics 4000, einer Nvidia GeForce GT 630M, 8 GB Arbeitsspeicher und einer mit 750 GB großzügig bemessenen Festplatte ein ansprechendes Gesamtpaket. Alltägliche Office-Aufgaben, Surfen im Internet, Multimedia-Genuss sowie gelegentliches Gaming stellen die Hardware vor keinerlei Probleme. Ein Manko stellt allerdings die künstliche Taktratenbeschränkung der sonst sehr potenten CPU dar.
Mit Nvidias stromsparender Optimus-Technologie sind gute Akkulaufzeiten möglich. Mit dem unverändert vom Vorgänger übernommenen Gehäuse stellt das G780 mehr eine sanfte Modellpflege dar, große Neuerungen blieben aus. Die Eingabegeräte arbeiten zuverlässig und präzise, sodass das Tippen längerer Texte und die Navigation mit dem Touchpad leicht von der Hand gehen.
Das spiegelnde 17,3-Zoll-Display hat uns nicht überzeugt. Es bietet eine mittelmäßige Luminanz und kann bei zentraler Blickposition mit subjektiv knackigen Farben punkten. Die glänzenden Oberflächen provozieren schnell störende Reflexionen, welche die Nutzung unter direktem Lichteinfall stark einschränkt. Leider bietet Lenovo selbst im Topmodell keine Full-HD-Auflösung. Das bevorzugte Einsatzgebiet des 3 kg schweren Multimedia-Notebooks ist also eher im Bereich eines Desktop Replacement-Gerätes anzusiedeln.
Das Notebook ist derzeit in sieben Ausstattungsvariationen zu Preisen zwischen 579 und 999 Euro erhältlich. Über unserem Testgerät G780 (M843MGE) mit einem i5-3210M rangiert im G780-Portfolio nur noch ein Gerät mit dem Vierkern-Prozessor i7-3612QM. Außerdem kann eine Ivy-Bridge-i3-CPU gewählt werden. Varianten mit Sandy-Bridge i3-CPUs bilden schließlich die günstigste Möglichkeit, ein G780 sein Eigen nennen zu können.
Konkurrenzmodelle wie das HP Pavilion DV7-7000sg oder das HP Pavilion G7-2007sg im selben Preissegment bieten unterm Strich keine bessere Ausstattung. Kunden, die bereit sind, etwa 130 Euro mehr auszugeben, sollten sich Alternativen wie das Medion Akoya P7815-MD98063 oder das MSI GE70-i547W7H ansehen. Die beiden Multimedia-Geräte bieten eine starke Ausstattung und können sogar mit matten Full-HD-Displays aufwarten.