Test Asus A95VM-YZ030V (K95V) Notebook
Ein Notebook kann, aber muss nicht zwangsläufig für den mobilen Einsatz gedacht sein. Wer vielmehr einen leistungsstarken aber dennoch transportablen Ersatz für seinen betagten Desktop-Rechner sucht, dürfte sich vor allem für die Klasse der wuchtigen DTRs interessieren.
Genau diese Kunden peilt Asus mit seiner A95V-Serie (auch als K95V zu finden) an, welche die Nachfolge der bisherigen K93S-/X93S-Modelle antritt. Im Inneren des ausladenden 18,4-Zoll-Boliden schlummert bei unserem Testmodell (A95VM-YZ030V) ein Intel Core i7-3610QM zusammen mit 8 GByte Arbeitsspeicher und einer 1000 GByte großen Festplatte. Für die Grafikausgabe zeigt sich Nvidias GeForce GT 630M verantwortlich, welche insgesamt 1920 x 1080 Pixel auf dem FullHD-Display versorgen muss. All dies gibt es zu einem Kaufpreis von 900 Euro, alternativ sind zudem weitere Varianten mit BD-Laufwerk und/oder größerer Speicherkapazität erhältlich.
Abgesehen von zwei weitere Kontrahenten, von denen das Alienware M18x jedoch in einer preislich vollkommen anderen Liga spielt, hat das Asus A95V in dieser Größenklasse kaum Konkurrenz zu fürchten. Einzig das Acer Aspire Ethos 8951G zielt auf eine ähnliche Käuferschicht und soll darum vergleichend für den nachfolgenden Testbericht herangezogen werden.
4,1 Kilogramm Kampfgewicht, fast 5 Zentimeter Dicke und größer als ein DIN-A3-Blatt: Für den ständigen Transport ist das A95V definitiv nicht gedacht, sondern vielmehr für einen stationären Einsatz auf dem heimischen - und besser nicht zu kleinen - Schreibtisch. Dort macht das Notebook einer eher dezent-langweiligen Eindruck, schwarze und graue Kunststoffoberflächen beherrschen die Optik. Qualitativ wirken diese durch eine interessante Strukturierung auf der Displayrückseite und der Handballenauflage durchaus wertig, mit den edlen Aluminium-Applikationen des Ethos 8951G kann Asus aber nicht mithalten. Verglichen mit unserem kürzlichen Test des Vorgängermodelles K93S sind nur wenige offenkundige Unterschiede feststellbar.
Im geöffneten Zustand präsentiert sich das Notebook zunächst als ausgesprochen solide. Nur mit hohem Kraftaufwand lässt sich das Gehäuse unterhalb der Tastatur leicht eindrücken, ohne dass es dabei jedoch zu bedenklich knackenden Geräuschen kommen würde. Auch die Verarbeitung ist ordentlich, aber bei weitem nicht perfekt: Überall finden wir kleine Kanten und nicht ganz vorbildliche Spaltmaße, die in diesem Ausmaß aber insgesamt noch vollkommen in Ordnung gehen.
Deutlichere Kritik müssen wir am Display üben. Dies beginnt bei den wackeligen Scharnieren, die nach jeder Einstellung des Neigungswinkels sekundenlang mit großer Amplitude nachschwingen. Wir hätten uns eher etwas straffere Gelenke gewünscht, auch wenn diese dann womöglich eine zweite Hand beim Öffnen erfordern würden. Hinzu kommt die verbesserungswürdige Verwindungssteifigkeit, schwere Gegenstände sollten besser nicht auf das geschlossene Notebook gelegt werden.
Zusammen mit der neuen Ivy-Bridge-Plattform hat Asus auch das Anschlussfeld des Notebooks überarbeitet. Statt nur einem USB-3.0-Port, wie beim K93S, gibt es nun zwei davon, im Gegenzug wurde einer der zuvor noch drei USB-2.0-Anschlüsse gestrichen. Obwohl wir uns insbesondere bei einem DTR auch über Schnittstellen wie eSATA oder Thunderbolt gefreut hätten, sollten die meisten Käufer mit den insgesamt 4 USB-Ports gut auskommen.
Wer trotz 18,4-Zoll großem Display noch einen weiteren Monitor anschließen möchte, kann auf VGA oder HDMI zurückgreifen. Der neue DisplayPort wurde von Asus leider noch nicht verbaut - schade. Auch die sonstigen Anschlüsse wie GBit-LAN, Kensington Lock und Kopfhörer/Mikrofon (3,5 Millimeter Klinke) sind lediglich Standardkost.
Trotz der stattlichen Gehäusemaße hat Asus alle Schnittstellen auf relativ engem Raum zusammengepackt, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Auf der einen Seite kommt der Nutzer überall leicht heran, sei es der 3-in-1-Kartenleser (SD, MS, MMC) an der Front oder aber die perfekt erreichbaren USB- und Audio-Buchsen an der linken Seite. Andererseits können besonders große Stecker, beispielsweise ein DVB-T-Stick, zur Blockierung benachbarter Anschlüsse führen. Eher selten genutzte Ports wie LAN oder VGA beziehungsweise HDMI würden wir uns zudem am liebsten auf der Rückseite wünschen.
Kommunikation
Qualcomms AR9485WB-EG ist ein preiswerter PCIe-WLAN-Adapter, der die Standards 802.11b/g/n abdeckt. Als Einstiegsmodell unterstützt das Modul weder 5-GHz-Netze noch Bruttodatenraten über 150 MBit/s (1x1) - Nutzer breitbandiger High-Speed-Internetanschlüsse mit mehr als 50 MBit/s sollten somit besser auf eine kabelgebundene Verbindung setzen, um keine Bandbreite zu verschenken. Bluetooth ist in der aktuellen Version 4.0 mit an Bord, nur auf WWAN (UMTS/HSPA/LTE) muss verzichtet werden.
Gerade einmal 0,3 Megapixel maximale Auflösung sind dafür verantwortlich, dass die, mit der integrierten Webcam aufgezeichneten, Bilder und Videos eine eher bescheidene Qualität vorweisen. Dies betrifft vor allem die Bildschärfe, das Rauschverhalten ist zumindest bei Tageslicht noch akzeptabel. Dazu gibt es ein ebenfalls höchst mittelmäßiges Mikrofon, welches leicht blecherne und im Hochtonbereich übersteuerte Sprachaufnahmen liefert - für einen Skype-Chat genügt beides, viel mehr sollte man allerdings nicht erwarten.
Ein interessantes Feature ist die Software "Face Logon" von Asus, welche die Benutzeranmeldung bequem per hinterlegtem Webcam-Foto ermöglicht. Das funktioniert soweit auch recht zuverlässig, lässt sich allerdings extrem leicht überlisten: Wer ein Foto des Benutzers hat, kann sich auch mit diesem erfolgreich authentifizieren.
Zubehör
Der Lieferumfang lässt sich mit wenigen Worten zusammenfassen: Neben dem Notebook mit bereits integriertem Akku gibt es noch ein 90-Watt-Netzteil sowie einige Broschüren, nicht jedoch weitere Beigaben wie Treiber-CDs oder ein Recovery-Medium.
Softwareseitig sollen verschiedene Asus-Tools und Dienstprogramme das Leben des Nutzers erleichtern. Unter anderem sind Cyberlinks Media Suite und die Brennsoftware Power2Go vorinstalliert, dazu eine Testversion des Virenschutzes "Trend Micro Titanium Internet Security".
Wartung
Viel leichter als das A95V kann ein Notebook kaum aufgerüstet werden. Um die beiden Wartungsklappen des Gerätes zu öffnen, müssen lediglich drei Schrauben gelöst und die Abdeckungen zur Seite geschoben werden - fertig. Hier sticht einem direkt die enorme 3,5-Zoll-Festplatte ins Auge, welche unter aktuellen Laptops wohl nahezu einzigartig sein dürfte. Da es ferner einen weiteren, freien 2,5-Zoll-Schacht gibt, lässt sich auch eine zusätzliche SSD problemlos nachrüsten.
Ähnliches gilt für den Arbeitsspeicher. Zwar sind die bereits verbauten Module für den Nutzer nicht direkt zugänglich, doch ermöglichen zwei weitere Speicherslots eine Erweiterung auf bis zu 24 GByte. An das Kühlsystem kommt man leider nur eingeschränkt heran, doch zumindest lässt sich der Lüfter recht einfach von Staub oder anderen Verunreinigungen befreien.
Garantie
Per WEP (Warranty Extension Package) kann die 24-monatige Herstellergarantie gegen Aufpreis noch weiter verlängert werden. Finanziell schlägt ein zusätzliches Jahr dabei je nach Anbieter mit etwa 70 bis 80 Euro zu Buche, was in einem angemessenen Verhältnis zum Kaufpreis des Notebooks steht.
Tastatur
Auch die Tastatur scheint ohne größere Änderungen vom K93S übernommen worden zu sein, so dass wir uns auf eine kurze Analyse der wichtigsten Stärken und Schwächen beschränken wollen.
Auffällig, wenn auch nicht sonderlich praktisch ist zunächst vor allem die schwarze Hochglanz-Umgebung. Wer diese nicht ständig putzt, darf sich schon nach kurzer Zeit über eine Vielzahl unschöner Fingerabdrücke und Staubflusen freuen. Hinsichtlich ihres Layouts orientiert sich die Tastatur an gängigen Chiclet-Designs, welche mittlerweile bei den meisten Herstellern zu finden sind.
Abgesehen von dem gewöhnungsbedürftigen, sehr kurzen Hubweg von knapp zwei Millimetern überzeugt das Schreibgefühl der 15 x 15 Millimeter großen Tasten. Ihre leicht rauhe Oberfläche und der knackige, mittelfeste Druckpunkt liefern ein gutes Feedback und ermöglichen fehlerfrei hohe Schreibgeschwindigkeiten. Zwar könnte die Geräuschkulisse bei besonders energischem Tippen noch etwas leiser ausfallen, doch sollte dies nur in den wenigsten Fällen wirklich stören.
Touchpad
Beim Touchpad hat sich Asus für eine neue, 10,5 x 7,3 Zentimeter große Variante mit in die Eingabefläche integrierten Tasten entschieden. Wir sind von dieser Lösung eher weniger begeistert: Wer seinen Finger beim Klicken auch nur minimal bewegt, steuert ebenso den Mauszeiger und verfehlt dadurch sein Ziel. Zudem klappert der untere Rand des Pads leicht, einen wirklich hochwertigen Eindruck hinterlässt das von Elan stammende "Smart-Pad" damit nicht.
An der Präzision der Steuerung gibt es nichts auszusetzen, allerdings verschlechtern sich die ansonsten guten Gleiteigenschaften bei verschwitzten Händen deutlich. Die mittlerweile obligatorischen Multitouch-Gesten können individuell aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden, ebenso wie das Touchpad insgesamt. Wir würden uns noch eine zusätzliche Handballenerkennung wünschen, um ungewollte Fehleingaben beim Tippen auf der Tastatur zu vermeiden.
18,4-Zoll Diagonale und 1920 x 1080 Bildpunkte klingen nach besten Voraussetzungen für den perfekten Film- oder Spielegenuss. Aber auch beim normalen Arbeiten lernt man das großzügige Platzangebot auf dem Desktop schnell zu schätzen, ohne dass darunter - im Gegensatz zu manchem 15-Zöller mit identischer Auflösung - die Lesbarkeit leidet (Pixeldichte 120 dpi).
Als praktisch reines Indoor-Notebook benötigt das A95V keine besonders hohe Displayhelligkeit, doch war Asus in diesem Fall etwas zu sparsam: Gerade einmal 166 cd/m² stemmt das LED-Backlight in der Maximaleinstellung, was zusammen mit der verspiegelten Oberfläche selbst in hell beleuchteten Innenräum teilweise zu wenig ist. Hinzu kommt eine sehr unregelmäßige Ausleuchtung, welche von 195 cd/m² in der linken unteren Ecke bis auf 127 cd/m² rechts oben abfällt. Subjektiv wird dies vom menschlichen Auge zwar etwas abgemildert, bleibt aber dennoch vor allem bei hellen Bildinhalten sichtbar.
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Ausleuchtung: 65 %
Helligkeit Akku: 152 cd/m²
Kontrast: 206:1 (Schwarzwert: 0.89 cd/m²)60.5% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
84.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
59% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
In Verbindung mit einem nur durchschnittlichen Schwarzwert von 0,89 cd/m² ergibt sich ein mit 206:1 bescheidenes Kontrastverhältnis. Das dafür verantwortliche TN-Panel von CMO (N184HGE-L21) liegt damit nur auf dem schwachen Niveau des Vorgängermodells beziehungsweise des Acer Aspire 8951G. Wie man es besser machen kann, zeigt das hauseigene Asus G75V - doch leider sind solche hochwertigen Displays noch immer die absolute Ausnahme, selbst bei Notebooks der 1000-Euro-Klasse.
Obwohl das A95V knapp an der Abdeckung des sRGB-Standards scheitert, wirkt die Farbwidergabe auf uns gleichermaßen lebhaft und natürlich. Für die professionelle Bildbearbeitung ist das Gerät sicher nicht gedacht, die Zwecke eines normalen Endanwenders erfüllt das Display in dieser Hinsicht aber spielend.
Wer trotz der immensen Abmessungen und des stattlichen Gewichts auf die Idee kommt, das Notebook im Freien zu verwenden, dürfte dieses Vorhaben schnell wieder aufgeben. Im Akkubetrieb sinkt die ohnehin dürftige Helligkeit um weitere 20 Prozent ab, was ein Ablesen des Bildschirmes selbst im Schatten praktisch unmöglich macht. Hinzu kommen starke Reflexionen auf der verspiegelten Oberfläche, welche die Anzeige in einen großformatigen Schminkspiegel verwandeln.
Die TN-Technologie ist ohnehin nicht gerade für besonders stabile Blickwinkel bekannt, doch das große 18,4-Zoll-Panel erschwert die Bedingungen zusätzlich. Aus einem typischen Sitzabstand von etwa 50 Zentimetern sind selbst bei senkrechter Betrachtung sichtbare Kontrastverfälschungen in den Randbereichen sichtbar. Erst eine größere Entfernung vom Display sorgt für einen wirklich homogenen Bildeindruck und ermöglicht es auch mehreren Betrachtern, gemeinsam einen Film zu schauen.
Abgesehen von einem leichten Flimmern bei sehr hellen Hintergründen erweist sich die Signalqualität des analogen VGA-Ports als erfreulich gut. Selbst bei 1920 x 1200 Pixeln wird auf einem externen Monitor noch ein scharfes Bild angezeigt, welches kaum schlechter als per HDMI-Übertragung aussieht.
Bei der CPU hat sich Asus für Intels Quad-Core i7-3610QM entschieden, welcher bereits der neuen Ivy-Bridge-Generation entstammt. Der leistungsstarke High-End-Prozessor besitzt eine Basistaktrate von 2,3 GHz, welche per Turbo Boost 2.0 auf bis zu 3,3 GHz angehoben werden kann. Features wie Hyper-Threading, AES und AVX können die Performance je nach Anwendung noch weiter verbessern. Die TDP des gesamten Chips liegt bei hohen 45 Watt, was für ein großes DTR-Notebook wie das A95V jedoch kein Problem darstellen sollte.
Da die in der CPU integrierte Grafikeinheit Intel HD Graphics 4000 nur sehr begrenzte Leistungsreserven bereithält, hat der Hersteller eine zusätzliche Mittelklasse-GPU von Nvidia verbaut. Die GeForce GT 630M wird per Optimus-Technik automatisch zugeschaltet, wenn der Nutzer eine anspruchsvolle 3D-Anwendung startet.
In unserer Ausstattungsvariante verfügt das Notebook über eine 1000 GByte große Festplatte sowie 8 GByte Arbeitsspeicher, welcher sich auf zwei 4-GByte-Module aufteilt. Mögliche Aufrüstoptionen haben wir im Abschnitt Wartung detailliert aufgeführt.
Prozessor
Die Performance des Core i7-3610QM kennen wir bereits aus einer Vielzahl anderer Modelle wie dem G55VW, so dass unsere Benchmarkergebnisse wenig überraschend ausfallen. Nichtsdestotrotz: 6,2 Punkte im Cinebench R11.5 (64 Bit) sind mehr als ordentlich und übertreffen selbst so manchen Desktop-Prozessor. Im Notebookbereich erzielen lediglich die deutlich teureren Core i7-3720QM, 3820QM und 3920XM noch etwas bessere Werte, ohne sich aber wirklich entscheidend absetzen zu können.
Im Akkubetrieb hat Asus den Turbo-Boost bei voller Auslastung ein wenig eingeschränkt. Statt konstanter 3,1 GHz fällt die Taktrate immer wieder auf den Basistakt von 2,3 GHz zurück, was unterm Strich eine Leistungseinbuße von etwa 20 Prozent zur Folge hat. Als schwerwiegenden Makel würden wir dies allerdings nicht ansehen - zum einen wird das A95V wohl nur in den seltensten Fällen abseits der Steckdose benutzt, zum anderen ist die Performance auch dann noch auf einem überaus hohen Niveau.
Massenspeicher
Mit 1000 GByte fällt die Speicherkapazität der Seagate-Festplatte äußerst großzügig aus, kurios ist allerdings das gewählte Modell: Die Barracuda 7200.12 (ST31000524AS) ist eigentlich ein Desktop-Laufwerk im 3,5-Zoll-Format, welches in den meisten anderen Laptops erst gar nicht verbaut werden könnte. Obwohl diese Entscheidung vor allem Gewicht, Lautstärke und Wärmeentwicklung eher negativ beeinflussen dürfte, gibt es auch positive Aspekte: 3,5-Zoll-HDDs sind günstiger als ihre kleineren 2,5-Zoll-Geschwister und zudem in deutlich größeren Kapazitäten erhältlich (derzeit bis 4 TByte).
In Hinblick auf die Performance hat Asus keine schlechte Wahl getroffen, im Mittel schaufelt das Laufwerk stolze 100,9 MB/s (HD Tune) über seine SATA-Schnittstelle. Auch die Zugriffszeit ist mit 15,6 Millisekunden sehr ordentlich, wenngleich noch immer viel langsamer als jede SSD. Eine solche kann zusätzlich in den freien 2,5-Zoll-Schacht nachgerüstet werden, um so die Startzeiten von Windows und Programmen signifikant zu verkürzen.
System Performance
Dank seiner schnellen Festplatte platziert sich das A95V in den PCMark-Suites leicht vor ähnlich ausgestatteten Notebooks wie das Samsung 550P7C. Unterm Strich waren es letztendlich 2811 beziehungsweise 9829 Punkte (PCMark Vantage / PCMark 7), was knapp 30 Prozent über den Werten des Vorgängers K93S liegt. Auch die verbesserte Ivy-Bridge-CPU dürfte ihren Anteil zu diesen guten Ergebnissen beigesteuert haben.
Abseits derartiger, rein synthetischer Benchmarks kann ebenso die Leistung in gewöhnlichen Alltagssituationen überzeugen. Einfache Aufgaben wie Surfen oder Officearbeiten bringen das A95V kaum in Verlegenheit, selbst anspruchsvolle Bildbearbeitung oder Videotranscoding meistert das DTR mit Leichtigkeit. Mit einer SSD als Systemlaufwerk ließe sich auch das Ansprechverhalten noch weiter verbessern, zumal sich die Flashspeicher-Preise derzeit auf einem Allzeittief bewegen.
PCMark Vantage Result | 9829 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2811 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Gerne hätten wir in unserem Testkandidaten Nvidias neuen Shooting-Star GeForce GT 650M gesehen, doch leider hat sich Asus nur für die schwächere GT 630M entschieden. Obwohl die Zugehörigkeit zur 600M-Serie eine technische Verwandschaft beider Modelle suggeriert, basiert die Karte in Wahrheit auf dem älteren GF108 der Fermi-Generation. Der noch in 40 Nanometer produzierte Chip bietet 96 Shader-Einheiten und eine Taktrate von 672 MHz (Hot Clock 1344 MHz), was exakt der bereits seit Anfang 2011 erhältlichen GT 540M entspricht. Zusätzlich besitzt die GT 630M allerdings noch einen Turbo-Modus, der den Kern bis auf 800 MHz anheben kann. Als Videospeicher stehen 1024 MByte DDR3 bereit, welche mit 900 MHz takten.
Im 3DMark 11 erzielt das A95V einen Gesamt-Score von 1291 Punkten, was weit hinter ansonsten vergleichbaren Notebooks mit GT-650M-GPU zurückbleibt. Das Samsung 550P7C kann sich mit 2406 Punkten fast um den Faktor 2 absetzen. Gegenüber dem K93S ist kaum ein Leistungsanstieg erkennbar, was in Anbetracht der identischen Grafikkarte nicht weiter verwundert.
3DMark 05 Standard | 18286 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 9593 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5339 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1291 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Für ein bereits leicht angestaubtes Mittelklasse-Modell wie die GeForce GT 630M stellt die FullHD-Auflösung des A95V eine gewaltige Herausforderung dar, die die Karte nur in einigen älteren oder weniger anspruchsvollen Spielen bewältigen kann.
In diese Kategorie fällt beispielsweise Fifa 12. Wer auf zusätzliche Kantenglättung verzichtet, kann die Fußballsimulation selbst auf der integrierten Intel-GPU in 1920 x 1080 Pixeln flüssig spielen. Die Nvidia-GPU meistert sogar vierfaches Antialiasing mit über 80 Bildern pro Sekunde.
In allen weiteren der von uns getesteten Titeln muss der Spieler reduzierte Detail- und/oder Auflösungseinstellungen akzeptieren, um spielbare Frameraten zu erreichen. F1 2011, Dirt 3 und Deus Ex: Human Revolution werden zumindest in unserem High-Preset (1366 x 768 Pixel) mit 40 bis 50 fps ruckelfrei gerendert. Im direkten Vergleich kann sich die GeForce GT 650M allerdings um stattliche 75 Prozent und mehr absetzen. Die schwächste Performance zeigt die GT 630M im grafisch aufwändigen Anno 2070, welches nur in der mittleren Detailstufe die 30-fps-Marke knackt.
Gerne hätten wir Ihnen auch unsere Benchmarks von Diablo 3 präsentiert, welche aber leider durch technische Probleme behindert wurden. Unser Testkandidat erzielte zwar selbst in FullHD-Auflösung und maximierten Einstellungen noch ausgezeichnete 40 fps, zeigte aber leichte Grafikfehler bei der Schattendarstellung. Um die Werte unserer Benchmark-Datenbank nicht zu verfälschen, haben wir darum auf die entsprechenden Einträge verzichtet.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Dirt 3 (2011) | 149.3 | 75 | 48.2 | 14.94 |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 120.2 | 46.7 | 16.4 | |
F1 2011 (2011) | 110 | 73 | 44 | 15 |
Fifa 12 (2011) | 335.6 | 217.8 | 141 | 80.1 |
Anno 2070 (2011) | 95.5 | 36 | 23.9 | 11.2 |
Geräuschemissionen
Obwohl sich der Lüfter im Leerlauf und bei leichter Belastung meist vollständig abschaltet, agiert das Notebook mit 31,4 bis 33,1 dB(A) dennoch nicht vollkommen lautlos. Verantwortlich dafür ist die relativ laut rauschende Seagate-Festplatte, deren Geräuschkulisse bei Zugriffen bis auf 34,2 dB(A) hochschnellt. Dabei fällt ein unangenehm lautes Klackern auf, welches wir von kleineren 2,5-Zoll-Laufwerken nicht gewohnt sind - zumindest nicht in dieser Intensität.
Beim Start eines 3D-Spieles beginnt der Lüfter auf niedriger Stufe seine Arbeit, hält sich aber mit gerade einmal 34,4 dB(A) akutstisch im Hintergrund. Selbst in unserem Stresstest mit Prime95 und FurMark werden höchstens 37,0 dB(A) erreicht, was für derart leistungsstarke Hardware ein exzellentes Ergebnis darstellt. Sowohl das K93S als auch das Aspire 8951G waren hier deutlich lauter, konnten im Gegenzug aber mit ihrer leiseren Festplatte punkten.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.4 / 31.9 / 33.1 dB(A) |
HDD |
| 34.2 dB(A) |
DVD |
| 34.8 / dB(A) |
Last |
| 34.4 / 37 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die nicht unerhebliche Abwärme von Prozessor und Grafikkarte kann sich auf dem ausladenden 18-Zoll-Gehäuse breit verteilen, wodurch die Oberflächentemperaturen erfreulich gering ausfallen. Ohne Last messen wir circa 27 bis 30 Grad Celsius auf Unter- sowie Oberseite, maximal belastet werden es etwa 3 bis 4 Grad Celsius mehr. Hot-Spots über 40 Grad Celsius treten selbst in der Nähe des Luftauslasses nicht auf, weshalb das A95V auch auf dem Schoß benutzt werden könnte - sollte man dies bei über 4 Kilogramm inklusive Akku überhaupt in Betracht ziehen.
Trotz konstantem Turbo von 800 MHz erreicht die GeForce GT 630M höchstens 72 Grad Celsius, und auch der Prozessor bleibt mit bis zu 82 Grad Celisus im grünen Bereich. Allerdings sind hier starke Schwankungen zu beobachten, regelmäßig sackt die Taktrate sekundenlang bis auf 1,2 GHz ab. Wie schon zuletzt beim Samsung 550P7C vermuten wir auch hier, dass ein zu knapp dimensioniertes Netzteil die Ursache des Throttlings ist.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 39.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 35.7 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 30.4 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (-6.1 °C).
Lautsprecher
Ein unscheinbares Altec-Lansing-Logo zeugt nicht gerade davon, dass Asus dem Soundsystem eine besondere Bedeutung hat zukommen lassen. Dies bestätigt sich bei unseren ersten Höreindrücken, die den beiden Stereolautsprechern nur durchschnittliche Qualitäten bescheinigen können. Das Klangbild leidet an Bassmangel und wirkt unnatürlich dumpf, gleichzeitig werden hohe Töne von einem leichten Klirren begleitet. Für den normalen Alltagsgebrauch sollten die Boxen zwar genügen, Filme oder Spiele genießt man hingegen besser an der heimischen Stereoanlage. Diese lässt sich entweder per Klinken-Ausgang oder HDMI anschließen.
Energieaufnahme
Dank Grafikumschaltung per Optimus erweist sich die Leistungsaufnahme mit 14,1 bis 24,6 Watt im Leerlauf als recht genügsam. Der Vorgänger K93S war zwar noch einige Watt sparsamer, doch dürfte dies vor allem auf den höheren Verbrauch der 3,5-Zoll-Festplatte zurückzuführen sein. Verglichen mit einem klassischen Desktop-PC, der bei ähnlicher Leistungsfähigkeit selbst ohne Display mindestens 50 Watt benötigen dürfte, belastet das A95V die Stromrechnung weit weniger.
In Spielen, stellvertretend getestet anhand des 3DMark 06, schnellt der Verbrauch auf durchschnittlich 86,6 Watt hoch. Darüber hinausgehende Werte werden durch das kleine 90-Watt-Netzteil limitiert, wie wir bereits im Abschnitt Temperatur näher erläutert haben. In realen Anwendungen konnten wir dadurch zwar keine Leistungseinbußen beobachten, dennoch sollte der Hersteller besser eine gewisse Sicherheitsreserve einplanen. Es ist nicht auszuschließen, dass künftige Software Prozessor und Grafikkarte stärker auslastet und so ebenfalls Throttling verursacht.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 14.1 / 18.8 / 24.6 Watt |
Last |
86.6 / 94.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auch wenn die zuvor ermittelte Leistungsaufnahme einem 18-zölligen DTR angemessen erscheint, lässt der schwache 50-Wh-Akku keine besonders langen Laufzeiten erwarten.
Maximal hält das A95V etwas über 4 Stunden durch, wenn wir mit dem Battery Eater Readers Test (Energiesparmodus, WLAN aus, minimale Helligkeit) ein in der Praxis eher selten anzutreffendes Leerlauf-Szenario simulieren.
Mit einer auf etwa 150 cd/m² angehoben Helligkeit kann knapp 3 Stunden per WLAN im Internet gesurft werden, bis die Kapazitäten des Energiespeichers erschöpft sind. Alternativ ist auch ein DVD-Film durchschnittlicher Länge möglich.
Will der Nutzer die Leistungsreserven seines Notebooks auskosten, sinkt die Laufzeit auf nur noch 54 Minuten ab. Der Battery Eater Classic Test (Höchstleistung, WLAN und Nvidia-GPU an, maximale Helligkeit) stellt dabei nicht einmal ein Worst-Case dar, in Spielen muss der Nutzer zum Teil noch eher eine Steckdose aufsuchen. Dort vergehen dann etwa zweieinhalb Stunden, bis der Akku wieder vollständig geladen ist.
Nach mehreren Tagen intensiver Tests und Benchmarks mit dem Asus A95VM-YZ030V können wir zusammenfassen: Da wäre mehr drin gewesen. Das Notebook erfüllt seinen Zweck als solides Desktop-Replacement, offenbarte uns im Detail aber auch so manche Schwäche.
Zu den positiven Aspekten zählt in jedem Fall die leistungsfähige Hardware-Basis. Dank Core-i7-Prozessor, 8 GByte RAM und einer zwar relativ lauten, dafür aber flotten 3,5-Zoll-Festplatte überzeugt die Anwendungsperformance selbst bei anspruchsvoller Bild- oder Videobearbeitung. Vielfältige Aufrüstoptionen ermöglichen zudem das Nachrüsten einer zusätzlichen SSD/HDD im 2,5-Zoll-Format sowie bis zu 4 Speichermodule.
Weniger optimal erscheint die Wahl der GeForce GT 630M. Mit der FullHD-Auflösung des 18-Zoll-Panels ist die Karte meist überfordert, hier wäre die etwas teurere GT 650M die bessere Wahl gewesen. Auch das Display selbst enttäuscht: Die starke Blickwinkelabhängigkeit stört vor allem bei Filmen und Spielen, hinzu kommt eine schlechte Ausleuchtung und die selbst für manche Innenräume unzureichende Helligkeit.
Wenn es zwingend ein Notebook dieser Größenklasse sein soll, sind mögliche Alternativen rar gesät: Wir erwähnten bereits das teure Alienware M18x sowie das langsam auslaufende Acer Aspire Ethos 8951G, die beide nur bedingt die identische Käuferschicht ansprechen dürften. Wir würden darum empfehlen, auch 17-Zöller wie das Samsung 550P7C in die Auswahl miteinzubeziehen. Dieses bietet nicht nur die bessere Grafiklösung, sondern auch eine weitaus höhere Mobilität.