Test Asus K93SM-YZ085V Notebook
"An der Spitze wird die Luft dünn" - das trifft auch auf Desktop-Ersatz-Notebooks mit einer Displaygröße jenseits der 18 Zoll zu. Viel Konkurrenz hat unser Testmodell, das Asus K93SM-YZ085V in Sachen Größe aktuell jedenfalls nicht. Auf Anhieb fallen uns da nur das Toshiba Qosmio X500 und das Acer Aspire Ethos 8951G ein. Zum Mainstream gehören Notebooks dieser Größe jedenfalls nicht. Bei Asus hingegen gehören 18,4-Zoll-Geräte offensichtlich zum Standard-Repertoire. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Taiwaner die K93-Serie kürzlich erst gründlich überarbeitet haben. Als leistungsstarke Allrounder hat Asus die vier neuen Modelle angekündigt, die alle Aufgaben eines PCs übernehmen und damit als vollwertige Desktop-Replacement-Notebooks zu verstehen sind. Der Preisrahmen für die aktuelle K93-Serie reicht von 849 bis 1149 Euro, wobei wir mit dem K93SM-YZ085V das Topmodell mit Intel Core i7-2670QM-Prozessor im Test haben. Die günstigeren Modelle der Asus K93-Familie verfügen entweder über leistungsschwächere Core i5-CPUs oder verzichten auf bestimmte Ausstattungsmerkmale wie etwa Blu-ray-Laufwerk oder die Größe von Arbeitsspeicher und Festplatte. Gemeinsam haben alle K93-Varianten das sehr große Display sowie einige Asus-eigene Features. Dazu zählen unter anderem das Asus IceCool-Design, das eine stets kühle Handballenauflage garantieren soll, und die Palm-Proof-Technologie, die fehlerhafte Touchpad-Eingaben verhindern soll, indem sie die Finger vom Handballen unterscheidet.
Das Gehäuse des Asus K93SM-YZ085V besticht vor allem durch seine schiere Größe. Mit seinen Abmessungen von 441 x 295 x 42-55 Millimetern würde es sich auch als Küchentablett eignen. Das Gewicht von 4,1 Kilogramm prädestiniert das Gerät eher für das abendliche Workout denn für den mobilen Einsatz. Dafür ist es aber als ausgewiesenes Desktop-Replacement-Notebook auch nicht entwickelt worden. Der Weg vom Schreibtisch ins Wohnzimmer lässt sich auch mit diesem schweren Brocken noch bequem bewältigen.
Optisch darf sich das Asus K93SM auch durchaus im Wohnzimmer blicken lassen. Das dunkelbraun eingefärbte Kunststoffgehäuse mit Fischgrätenmuster sieht edel aus, zieht aber mit seiner glänzenden Oberfläche Fingerabdrücke und Staub an wie Motten das Licht. Der Display-Deckel ist angenehm flach, der Rahmen dürfte oben und unten etwas filigraner sein. Sehr robust ausgeführt sind die Scharniere. Das ist bei der Bildschirmgröße auch dringend erforderlich, zumal die beiden Scharniere sehr weit außen angebracht sind. Ganz überzeugen können sie uns dennoch nicht. Stößt man im aufgeklappten Zustand an das Display oder lässt es bei einer Winkelveränderung ruckartig los, wackelt es mehrere Sekunden lang nach – gerade beim Abspielen eines Filmes ist das sehr störend. Die Handballenauflage ist angenehm breit, was angesichts der Gesamtgröße des Notebooks keine wirkliche Kunst ist. Die aufgeraute Oberfläche bietet genügend Halt beim Tippen. Dass die Tastatur in einem Klavierlack-Rahmen eingefasst ist, wirkt sich hingegen nachteilig aus, wenn Licht in einem ungünstigen Winkel darauf fällt. Nicht perfekt ist außerdem die Lade des internen Blu-ray-Laufwerks. Ganz ausgefahren wackelt sie stark und sollte daher sehr vorsichtig mit Medien bestückt werden. Passt man dabei nicht auf, passiert es schnell, dass man eine DVD zwischen Laufwerk und Gehäuse verklemmt und eventuell zerkratzt. Insgesamt hinterlässt die Verarbeitung des Asus K93SM einen guten, stabilen Eindruck. Auch die Spaltmaße gegen keinen Anlass zur Kritik. Lediglich der Akkudeckel lässt sich bei geschlossenem Gerät beängstigend stark eindrücken. Schwere Gegenstände sollte man drauf also nicht abstellen.
Von einem Desktop-Replacement-Notebook darf man eine umfassende Ausstattung erwarten, die den Einsatzbereich nicht durch Fehlen wichtiger Features einschränkt. Und bis auf exotische oder noch sehr seltene Schnittstellen wie Firewire und Thunderbolt zeigt sich Asus bei seinen „Riesen-Notebooks“ sehr spendabel. Neben den obligatorischen USB-2-Ports – beim K93SM sind es deren drei, allesamt auf der rechten Gehäuseseite platziert – ist eine USB-3.0-Buchse vorhanden. Diese theoretisch rund 10-mal schnellere Schnittstelle befindet sich auf der linken Seite sehr weit vorne und ist abwärtskompatibel zu langsameren USB-Standards. Ebenfalls links sitzen eine Gigabit-LAN-Buchse sowie je eine VGA- und HDMI-Schnittstelle für den Anschluss externer Monitore oder Fernseher. Eine DVI-Schnittstelle fehlt, wobei sich HDMI mittels Adapter auch für die Anbindung eines Monitors mit DVI-Eingang eignet. Komplettiert werden die Anschlüsse von zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen für Line-In und Line-Out sowie einem Speicherkarten-Slot an der linken Gerätefront. Der Schacht nimmt MMC-, SD-Karten und MemorySticks auf. Für die immer beliebter werdenden microSD-Karten ist hingegen ein Adapter erforderlich.
Kommunikation
Obschon es sich beim Asus K93SM-YZ085V um das Top-Modell der Familie handelt, fehlt bei der Kommunikationsausstattung der Kurzstreckenfunk Bluetooth. Das mag auf den ersten Blick unwichtig erscheinen. Soll das Notebook aber einen PC ganz ersetzen, sollte Bluetooth schon an Bord sein – etwa zum drahtlosen Synchronisieren von Smartphones oder zum Anbinden eines Headsets für die Videotelefonie. Eine Webcam besitzt das Notebook ja, integriert in den oberen Display-Rahmen. Abgesehen von diesem kleinen Patzer liefert Asus Standardkost in Sachen Kommunikation. Das WLAN-Modul unterstützt 802.11b/g/n und erreicht so eine Nettodatenrate von bis zu 240 Mbit/s. Allerdings funkt das K93SM nur im oft stark genutzten 2,4-GHz-Band, 5 GHz werden nicht unterstützt. Kabelgebunden arbeitet die LAN-Schnittstelle mit Gigabit-Ethernet, was mittlerweile ebenfalls zum guten Ton gehört.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang gibt es nicht viele Worte zu verlieren: Neben dem Gerät selbst und dem externen Netzteil, befinden sich nur ein dünnes Handbuch, eine Batterienotiz, ein Garantieheft und ein Hinweis darauf im Karton, dass der Hersteller keine Recovery-DVD mehr mitliefert. Vielmehr existiert bereits eine entsprechende Partition auf der Festplatte, die zur Wiederherstellung und zum Erstellen einer Recovery-DVD genutzt werden kann.
Wartung
Auf der Unterseite sind zwei Bereiche für das Öffnen durch den Besitzer vorgesehen. Mit einer Schraube gesichert ist der Deckel, hinter dem sich Platz für eine zweite Festplatte befindet. Vier Schrauben sind zu lösen, möchte man an den Arbeitsspeicher, die primäre Festplatte und den Akku herankommen. Das Asus K93SM läuft übrigens auch ohne Akku. Wer den Lüfter von Staub befreien will, muss deutlich tiefer ins Innere des Notebooks vordringen. Das sieht der Hersteller nicht vor und wird im Zweifel jegliche Garantieansprüche von sich weisen, wenn an dieser „Operation am offenen Herzen“ etwas schiefgeht. Aus Rücksicht auf den Leihsteller haben auch wir von einer weiteren Öffnung des Geräts abgesehen.
Garantie
In Sachen Garantie gibt es zunächst Einheitskost, das heißt 24 Monate in Deutschland und Österreich inklusive Pick-Up & Return Service. Asus bietet aber auch weitere Optionen an. Das optionale ASUS Garantie Erweiterungspaket verlängert den Zeitraum auf drei Jahre. Alternativ kann das Produkt über den Carry-In-Service in Deutschland kostenfrei in jeder DHL-Filiale aufgegeben werden.
Tastatur
Die schiere Größe des 18,4-Zöllers kommt insbesondere der Tastatur und der Handballenauflage zugute. Sie nimmt fast dieselbe Breite ein wie eine klassische Desktop-Tastatur und verfügt sowohl über vier Cursortasten als auch über einen vollwertigen Ziffernblock. Das Chiclet-Modell überzeugt mit einem definierten Druckpunkt und ausreichend Hub. Die Leertaste ist Notebook-typisch recht schmal geraten. Dank des an dieser Stelle robusten Gehäuses biegt sich die Oberfläche beim Tippen nur sehr wenig durch. Die matte Oberfläche verhindert ein Spiegeln der Tasten und hebt sich damit positiv vom die Tastatur umgebenden Klavierlack ab. Die Anordnung oft genutzter Tasten wie etwa "Entf" oder "Pos1" erfordert eine gewisse Eingewöhnungsphase, erst recht, wenn man von einem Desktop umsteigt. Nach wenigen Tagen findet man aber die meisten Funktionen blind.
Touchpad
Beim Touchpad setzt Asus auf die Multitouch-Technologie. Es beherrscht zwar nur wenige Gesten wie etwa Pinch-to-Zoom, diese funktionieren aber einwandfrei. Überhaupt hinterlässt das Touchpad einen guten Eindruck. Man kann präzise darüber gleiten, es ist ausreichend groß, und es gibt keinen scharfkantigen Übergang vom Gehäuse zum Touchpad, der beim Tippen stören würde. Die von Asus angepriesene Handballenerkennung funktioniert weitestgehend und tut das, was man von ihr erwartet. Das das Touchpad selbst als linke Maustaste fungieren kann, wird man die entsprechende Taste selten nutzen. Die Funktion beider Maustasten ist dennoch völlig in Ordnung.
Schon beim Aufklappen des Asus K93SM-YZ085V kuckt man quasi in einen Spiegel. So schön glänzende Panels aussehen mögen, sie bringen mehr Nach- als Vorteile mit sich. Doch gerade im Consumer-Bereich setzen sich die Glare-Displays durch. Zugegebenermaßen wirken die Farben bei Spielen und Filmen leuchtender, die störenden Reflexionen wiegt das aber nicht auf. Das gilt auch für das Asus K93SM. Gerade bei Filmen sollte man den Raum abdunkeln. Andernfalls sucht man verzweifelt nach der optimalen Bildschirmneigung. Und dabei setzt die starke Blickwinkelabhängigkeit des LED-beleuchteten TN-Panels enge Grenzen. Während bei seitlichen Blickwinkeln die Farben und der Kontrast noch relativ stabil sind, ist beim Verstellen des Displays in der Neigung nur ein sehr kleiner Bereich nutzbar. Stellt man den Displaydeckel nach hinten, saufen die Farben sehr früh ab und der gesamte Bildschirminhalt verdunkelt sich stark. In der anderen Richtung treten starke Aufhellungen auf, und der Kontrast geht in den Keller. Eine optimale Darstellung konnten wir gerade mal in einem Bereich von gut 25 Grad erreichen. Das Display schneidet bei unseren Tests insgesamt nicht berauschend ab. Aber der Reihe nach: Die maximale Helligkeit liegt bei 213 cd/m² und ist für taghelle Räume ausreichend. Auf der Sonnenterrasse wir es indes schon eng mit der Lesbarkeit. Gegenüber der Mitte fällt die Helligkeit nach unten und rechts ein wenig ab. Sichtbar sind die Unterschiede allerdings nicht. Lichthöfe sind zudem keine erkennbar.
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Ausleuchtung: 86 %
Helligkeit Akku: 213 cd/m²
Kontrast: 190:1 (Schwarzwert: 1.12 cd/m²)57.9% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
80% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Liegt die Luminanz noch einem vergleichsweise hohen Niveau, sieht es beim Kontrast düster aus. Aufgrund des recht schwachen Schwarzwertes von 1.12 cd/m² errechnet sich ein Kontrastverhältnis von lediglich 190:1. Damit liegt das Asus K93SM zwar bei den TN-Panels im guten Mittelfeld. Absolut betrachtet ist der Kontrast aber gering. Das merkt man vor allem bei düsteren Filmsequenzen und Spielen. Die Farben hingegen sind recht kräftig und naturgetreu, solange der Blickwinkel stimmt.
Ein Desktop-Replacement-Notebook muss in den meisten Fällen für alle Aufgaben herhalten, auch etwa für Bildbearbeitung. Dafür ist eine möglichst gute Abdeckung der sRGB-Farbraums von Vorteil, vom Adobe-RGB-Farbraum wollen wir erst gar nicht sprechen. Solch hohe Anforderungen werden nur im professionellen Umfeld gestellt. Das Panel des Asus K93SM deckt den sRGB-Farbraum zu 85,4 Prozent ab. Sicher kein berauschendes Ergebnis, für ein LED-Display mit TN-Technik aber völlig im Rahmen. Um zu zeigen, was eines der besten Notebook-Displays der letzten Jahre zu leisten imstande ist, haben wir den Farbraum des Asus K93SM mit dem des HP EliteBook 8740w, einer mobilen Workstation, verglichen. Sicher ein Vergleich der sprichwörtlichen Äpfel und Birnen – aber sehr aufschlussreich.
Im Outdoor-Einsatz schlägt sich das Asus K93SM nur mäßig. Zum Einen ist die Helligkeit für sonnige Bereiche nicht hoch genug. Zum Anderen spiegelt das Display bei ungünstigem Lichteinfall so heftig, dass man sich sogar damit rasieren oder schminken könnte.
Prozessor: Intel Core i7-2670QM
In der Hierarchie der Core-i7-Modelle von Intel platziert sich der i7-2670QM etwa in der Mitte. Er baut auf der aktuellen Sandy-Bridge-Architektur auf und ist im 32-nm-Verfahren gefertigt. Als Quad-Core-CPU stellt der Prozessor vier Kerne bereit und kann dank Hyperthreading-Technologie bis zu acht Threads parallel verarbeiten. Die höhere Leistungsaufnahme im Vergleich zu den Zwei-Kern-Modellen prädestiniert den Intel Core i7-2670QM für den Einsatz in großen Notebooks, wo es nicht so sehr auf die Mobilität ankommt. In puncto Performance sollte der Prozessor für alle Aufgaben, die man mit einem Desktop-Replacement-Notebook ausführen möchte, gut gerüstet sein.
In der CPU integriert ist eine Intel HD Graphics 3000 Grafikkarte, die sich mit der CPU den Level-3-Cache teilt. Solange keine 3D-Berechnungen erforderlich sind, spart die integrierte Grafikkarte deutlich Energie gegenüber der diskreten. Im Gegenzug fällt die CPU-Leistung minimal ab.
Mit der Turbo-Boost-Technologie werden bei Bedarf und ausreichender Kühlung sowohl der CPU- als auch der GPU-Takt zeitweise angehoben. Bei der GPU liegt der Bereich zwischen 650 und 1100 MHz. Die eigentlich mit 2,2 GHz getakteten Kerne des Prozessors kommen auf maximal 2,8 GHz, wenn alle Kerne hochgetaktet werden. Bei zwei Kernen liegt der Maximaltakt bei 3,0 GHz, bei einem Kern geht es dynamisch rauf bis 3,1 GHz.
CPU Performance
Die Ergebnisse bei den Cinebench CPU-Tests fallen nicht überraschend aus. So findet sich das Asus K93SM in guter Gesellschaft und reiht sich ein in die Riege der Allrounder mit gleicher CPU. Der Turbo Boost der Intel Core i7-2670QM-CPU arbeitet hier einwandfrei. Ein Throttling konnten wir allerdings doch beobachten. Beim OpenGL Test des Cinebench R11.5 wird der CPU-Takt regelmäßig auf das Minimum von 800 MHz runtergefahren. Das erreichte Ergebnis geht insgesamt dennoch in Ordnung.
System Performance
Die Performance des Gesamtsystems liegt angesichts der verbauten Komponenten und des angestrebten Einsatzbereiches als Desktop-Ersatz auf Mittelklasse-Niveau. Mit knapp 8000 Punkten beim PC Mark Vantage reiht sich das Asus K93SM-YZ085V in die Riege der Allround-Notebooks ein. Ein durchschnittlicher PC lässt sich damit sicher vollwertig ersetzen. Besondere Fähigkeiten für anspruchsvolle 3D-Spiele mit hoher Auflösung oder beim Videoschnitt darf man hingegen nicht erwarten.
PCMark Vantage Result | 7891 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2223 Punkte | |
Hilfe |
Massenspeicher
Der Trend bei Notebooks geht aktuell zu einer Hybrid-Ausstattung in Sachen Festplatten, also eine schnelle SSD fürs Betriebssystem und ein großvolumige HDD für die Datenhaltung. Asus beschreitet diesen Weg nicht, sondern verbaut „nur“ ein traditionelle Festplatte mit einem Terabyte Speicherkapazität. Da die K93-Serie sicher nicht in der High-Performance-Klasse angesiedelt ist, können wir diese Entscheidung gut nachvollziehen, zumal damit auch der Preis der Geräte in einem vernünftigen Rahmen gehalten werden kann. Hinzu kommt, dass dem User dank des zweiten HDD-Schachts alle Möglichkeiten offenstehen, selbst eine zweite Festplatte oder gar eine schnelle SSD nachzurüsten. Beim Topmodell der K93-Familie verbaut Asus eine 2,5-Zoll Seagate Momentus (Modell: ST1000LM024), die über acht MB Cache verfügt und mit 5400 Umdrehungen arbeitet. Ein Sprinter wird das 18,4-Zoll-Gerät damit nicht, das bestätigt auch der CrystalDiskMark 3.0. Der HDD-Benchmark attestiert der Seagate-Festplatte nur durchschnittliche Ergebnisse. Beim sequentiellen Lesen und Schreiben kommt das Laufwerk auf knapp über 90 MB/s. Die mittlere Zugriffszeit ist mit 20 ms, ermittelt mit HD Tune, ebenfalls nicht berauschend.
Grafikkarte NVIDIA GeForce GT 630M
Asus setzt zwar neben der Onboard-Lösung auf eine recht aktuelle diskrete Grafikkarte, die GeForce GT 630M zählt aber eher zu den schwächeren Modellen aus dem Portfolio von NVIDIA. Basierend auf dem identischen Chip wie die Schwestermodelle GeForce GT 540M, 550M und 620M verfügt sie über 96 Shader-Einheiten. Ein GB DDR3-Speicher wird per 128-Bit-Interface addressiert. Die Taktraten für Kern, Shader und Speicher betragen 672, 1344 und 900 MHz.
Nicht gerade auf dem neuesten Stand ist der beim Testmodell installierte Treiber. Die ForceWare 285.64 stammt aus Oktober 2011.
Zu den interessantesten Features zählen die Bitstream-Übertragung von HD-Audio-Signalen über den HDMI-Ausgang. So lässt sich der hauseigene Mehrkanal-Receiver verlustfrei für die Sound-Ausgabe nutzen. Dank PureVideo HD können alle wichtigen Video-Codecs direkt auf der Grafikkarte codiert werden. Physikberechnungen können mithilfe von PhysX ebenfalls auf die GPU ausgelagert werden. Für gleichzeitige 3D-Berechnungen ist die Leistung allerdings zu gering.
Das Umschalten zwischen integrierter und diskreter Grafikeinheit erfolt im Übrigen automatisch. NVIDIA nennt diese Technologie Optimus.
3DMark 06 Standard Score | 8344 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4568 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1118 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Als Desktop-Ersatzgerät wird das Asus K93SM-YZ085V auch hie und da für ein Spiel herhalten müssen. Wunder kann die diskrete NVIDIA GeForce GT 630M allerdings nicht vollbringen. NVIDIA selbst ordnet den Grafikchip in der unteren Mittelklasse ein, und entsprechend fällt auch seine Leistung aus. Für ältere Spiele in den meisten Fällen absolut ausreichend, kommt die Grafikkarte bei aktuellen Titeln mitunter schnell an ihre Grenzen. Während etwa Anno 2070 und Battlefield 3 auf geringster Detailstufe noch flüssig zu spielen sind, wird es bei mittlerer Einstellung bereits knapp. Battlefield 3 ruckelt da schon gewaltig. Die höchsten Detailstufen verkraftet das Asus K93SM lediglich bei weniger anspruchsvollen Simulationen wie Fifa 12. Insgesamt ist die Spieleleistung durchschnittlich, für Gelegenheitsspieler aber geht sie in Ordnung. In dieser ausführlichen Übersicht erhält man einen guten Überblick, welche Spiele sich mit aktuellen Grafikkarten flüssig spielen lassen, insbesondere mit der hier eingesetzten GT 630M.
Geräuschemissionen
Beim Thema Emissionen gilt auch bei Notebooks oft dasselbe wie für Autos: Die großen Schlitten sind lauter und verbrauchen mehr Sprit. Ein Leisetreter ist auch das 18,4-Zoll-Modell von Asus nicht. Während der Lärmpegel im Idle-Betrieb bei aktiviertem Stromsparmodus noch angenehm niedrig ist, nimmt das Betriebsgeräusch unter Volllast sehr stark zu. Beim Stresstest mit Furmark und Prime95 messen wir einen Wert knapp jenseits von 40 dB(A). Das kommt bereits der Lautstärke eines leise geführten Gesprächs gleich und ist in einer Büroumgebung oder gar dem Wohnzimmer nicht mehr angenehm zu ertragen. Beim normalen Arbeiten fällt das Asus indes meist nicht störend auf, nur der Lüfter springt immer wieder spontan für wenige Sekunden an. In ganz leisen Umgebungen ist auch ein leichtes Rauschen der Festplatte zu vernehmen. Bei der Wiedergabe von DVD oder Blu-ray ist das eingebaute Laufwerk, hergestellt vom Matshita, stets akustisch präsent. Bei geringer Wiedergabelautstärke dominiert das Laufwerksrauschen sogar. Vibrationen treten hingegen nicht auf. Für sehr geräuschempfindliche Naturen ist das Asus K93SM-YZ085V vielleicht nicht erste Wahl.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 30.3 / 31.3 / 31.7 dB(A) |
HDD |
| 30.8 dB(A) |
DVD |
| 36.2 / dB(A) |
Last |
| 36.2 / 40.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Asus verspricht mit seinem hauseigenen IceCool-Desgin eine stets kühle Handballenauflage. Dieses Versprechen bestätigen unsere Temperaturmessungen voll und ganz. Im gesamten Bereich vor der Tastatur wird das Gerät nie wärmer als 26.2 Grad Celsius, was sich angenehm kühl anfühlt. Ebenfalls kühl geht es auf der rechten Geräteseite zu, warm wir es lediglich in der Mitte und im linken Gehäusebereich, wo auch der Lüfter und die entsprechenden Öffnungen für die Abluft sitzen. Mit maximal gut 38 Grad bleibt die Hitzenetwicklung aber stets im Rahmen, das gilt ebenso für Unterseite. Wer also ein Notebook dieser Größe auf den Oberschenkeln betreiben will, muss eher Druckstellen denn Verbrennungen befürchten. Das Netzteil heißt sich auf höchsten 49.3 Grad aus. Da werden andere Geräte zum Teil deutlich heißer. Die unter Volllast aus dem Gerät abgeführte Luft wird mit über 60 Grad hingegen sehr warm, vergleichbar etwa mit einem Fön auf mittlerer Stufe.
Können wir dem Gehäuse noch einen „kühlen Kopf“ attestieren, wird das Innenleben zeitweise schon mächtig heiß. Beim Stresstest beispielsweise erreichen die CPU-Kerne bis zu 97 Grad. Das führt immer wieder zu Throttling, wobei der CPU-Takt für wenige Augenblicke auf das Minimum von 800 MHz gedrosselt wird. Bedenklich für die Bauteile sind diese Temperaturen noch nicht, niedriger dürften sie aus unserer Sicht dennoch sein. Die Recheneinheit der Grafikkarte kommt in der Spitze auf 91 Grad.
Ob das Throttling auch im Alltag von Relevanz ist, überprüfen wir, indem wir nach einem mehrere Stunden dauernden Stresstest direkt im Anschluss den 3DMark 06 laufen lassen. Sind hier die Ergebnisse auf dem Niveau der Test im "kühlen" Zustand, gibt es in der Regel nichts zu befürchten. Und genau so verhält es sich beim Asus K93SM. Der 3DMark liefert auch nach dem Stresstest dasselbe Ergebnis.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 38.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 40.5 °C (von 21.2 bis 68.8 °C für die Klasse Gaming).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 43.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 25.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 33.9 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 26.2 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(+) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.9 °C (+2.7 °C).
Lautsprecher
Notebooks bieten aufgrund ihres begrenzten Resonanzkörpers naturgemäß keine besonders gute Basis für druckvollen und glasklaren Klang. Da sieht es auch beim Asus K93SM trotz seiner Größe nicht viel anders aus. Gut gefallen hat uns die Paltzierung der Boxen oberhalb der Tastatur. So werden sie beim Arbeiten oder Spielen nicht von den Händen verdeckt. Die Lautstärke ist auf höchster Stufe mehr als ausreichend. Mit druckvollen Bässen kann das Gerät allerdings nicht dienen. Auch die Höhen kommen recht dünn durch, sodass die Mitten dominieren. Insgesamt klingen den Lautsprecher auch leicht dumpf. Für den Filmgenuss oder zum Musikhören neben der Arbeit und zum Telefonieren sind sie aber brauchbar. Wer Wert auf guten Klang legt, sollte in einen hochwertigen Kopfhörer investieren.
Energieaufnahme
In einem großen Gehäuse ist Platz für einen großen Akku. Umso erstaunter waren wir über die doch recht kompakte Batterie mit 56 Wh. Das Asus K93SM geht aber erfreulicherweise die meiste Zeit recht sparsam mit der zur Verfügung stehenden Energie um. Im Idle-Betrieb konsumiert das Gerät trotz seines riesigen Bildschirms nur zwischen 10 und 17 Watt. Auch unter Last bleibt der Stromverbrauch lange Zeit im Rahmen. Erst wenn die diskrete Grafikkarte anspringt, steigt die Leistungsaufnahme deutlich an, liegt aber mit maximal 109.4 Watt immer noch zum Teil deutlich unter ähnlichen Konkurrenzmodellen.
Aus / Standby | 0.6 / 1 Watt |
Idle | 10 / 14.4 / 17 Watt |
Last |
78.1 / 109.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Akkulaufzeit
Aus der moderaten Leistungsaufnahme resultieren anständige Ergebnisse bei der Akkulaufzeit. Die maximale mit BatteryEater ermittelte Laufzeit liegt bei über fünfeinhalb Stunden. Surfen bei mittlerer Helligkeit im WLAN erlaubt das Asus K93SM immerhin noch gut viereinhalb Stunden. Was uns aber wirklich überrascht hat, dass das große Notebook auch bei der DVD- und Blu-ray-Wiedergabe nicht vorzeitig schlapp macht. 3:21 Stunden sollten für nahezu alle DVDs ausreichen, im Blu-ray-Betrieb ist nach 2:48 Schluss – bei sehr langen Dramen könnte der Vorhang etwas zu früh fallen. Zufriedenstellend sind die Werte aber allemal. Wird das Asus K93SM allerdings richtig gefordert, geht es schon nach 59 Minuten aus. Aber wer zockt schon im Akkubetrieb?
Mit dem Asus K93SM-YZ085V hat der Hersteller genau das im Angebot, was er verspricht: ein vollwertiges Desktop-Ersatz-Notebook. Allein das 18,4-Zoll-Display ist größer als so mancher Desktop-Monitor, den man auch heute noch in einigen Haushalten findet. Als einer der Dreh- und Angelpunkte eines Notebooks kommt dem Display besondere Beachtung zu. Beim Asus K93SM offenbart es Licht und Schatten. Das TN-Panel zeigt deutlich seine technischen Gene. Die starke Blickwinkelabhängigkeit stört zum Teil schon sehr. Der mäßige Schwarzwert und der daraus resultierende niedrige Kontrast trüben den Eindruck zusätzlich – erst recht bei Filmen oder Spielen.
Punkten kann das große Asus-Notebook hingegen mit seiner tadellosen Verarbeitung, der ergonomischen Tastatur und dem zuverlässig funktionierenden Touchpad. Auch die Ausstattung ist rund, wobei wir uns beim Top-Modell der Serie auch den Kurzstreckenfunk Bluetooth gewünscht hätten. Für den mobilen Einsatz taugt das Gerät nur sehr bedingt. Allein das Gewicht macht dem User hier einen Strich durch die Rechnung. Aber auch das stark spiegelnde Panel verdirbt den Outdoor-Spaß. Die Akkulaufzeit würde nämlich längere Ausflüge durchaus erlauben. Zum Spielen taugt das Asus K93SM aufgrund seiner mittelmäßigen Grafikkarte nur bedingt. Und dass die CPU trotz des großvolumigen Gehäuses derart heiß wird und sogar throttlen muss, gefällt uns auch nicht.