Test Acer Aspire 7560G (Fusion) Notebook
Neben einem attraktiven Preis (~600 Euro) punktet das Aspire 7560G mit einer ungewöhnlichen Komponentenauswahl. Während die meisten Multimedia-Notebooks über einen Sandy-Bridge-Prozessor von Intel (Core i3/i5/i7) und eine Mittelklasse-Grafikkarte von Nvidia (wie z. B. die beliebte GeForce GT 540M) verfügen, wird das Aspire 7560G hauptsächlich von AMD-Hardware angetrieben.
Unser (aktuell nicht erhältliches) Testgerät mit der Bezeichnung 7560G-83524G50Mnkk stellt sozusagen das Topmodell dar. Die verbaute Quad-Core-CPU A8-3520M enthält einen integrierten Grafikchip namens Radeon HD 6620G und gehört zu AMDs momentan schnellsten mobilen Prozessoren. Hinzu kommt mit der Radeon HD 6650M eine dedizierte Grafikkarte der (unteren) Mittelklasse. Der Clou: Beide Grafikkarten laufen zusammen im leistungssteigernden CrossFire-Modus, den man sonst primär von teuren High-End-Geräten kennt. Im Optimalfall rechnet das System dadurch spürbar schneller als mit einer einzelnen Grafikkarte. AMD nennt die entsprechende Dual-GPU-Konfiguration Radeon HD 6740G2.
Die weitere Ausstattung gibt sich eher unauffällig. Acer hat sich für eine 500 GByte große HDD, einen konventionellen DVD-Brenner und vier GByte Arbeitsspeicher (2x 2048 MByte DDR3-RAM) entschieden. Das 17-zöllige Glare-Display löst mit 1600 x 900 Bildpunkten auf, als Betriebssystem dient Windows 7 Home Premium 64 Bit. Abgesehen vom Prozessor gleicht das Gerät dem bei mehreren Händlern geführten Aspire 7560G-8354G50Mnkk (A8-3500M statt A8-3520M).
Im geschlossenen Zustand wirkt das Aspire 7560G relativ schlicht. Trotz strukturierter Oberfläche gibt sich der schwarze Deckel eher unauffällig. Sobald man den Deckel anhebt, wird man von einer grauen (und ebenfalls mit einem netten Muster versehenen) Tastaturumrandung begrüßt, die einen gelungenen Kontrast zu den restlichen Oberflächen bildet.
Bei der Formgebung wagt der Hersteller keine Experimente, der Multimedianer soll eine möglichst breite Käuferbasis ansprechen. Prima: Durch das größtenteils matte Finish verschmutzt das Gehäuse nicht allzu stark. Als Material wird ausschließlich Kunststoff verwendet, was man dem Notebook deutlich anmerkt. Qualitätseindruck und Verarbeitung sind solide, lediglich der Übergang zwischen Deckel und Displayrahmen war bei unserem Testgerät etwas unsauber.
Eine hohe Stabilität dürfen Sie vom Aspire 7560G nicht erwarten. Notebooktypisch lässt sich der Deckel kräftig verbiegen. Die Baseunit offenbart sich zumindest an der Unterseite als recht stabil. Die Oberseite kann im Laufwerks- und Akkubereich dagegen merklich durchgedrückt werden. Weitere Kritik müssen die beiden Scharniere einstecken, da Untergrunderschütterungen zu einem Wackeln der Anzeige führen. Außerdem schwingt die Baseunit beim Öffnungsvorgang deutlich mit.
Obwohl das Multimedia-Notebook unter einer Höhe von vier Zentimetern und einem Gewicht von drei Kilogramm bleibt, eignet sich der 17-Zöller nur bedingt zum häufigen Transport. Summa summarum orientiert sich die Gehäusequalität am Mittelfeld, Acer hat hier einen ordentlichen Job abgeliefert.
Schnittstellen
Eine üppige Anschlussausstattung kann das Multimedia-Notebook nicht vorweisen. FireWire, eSATA und ExpressCard spart sich der Hersteller komplett, selbst einen USB-3.0-Port sucht man vergebens.
Die vorhandenen Schnittstellen liegen größtenteils auf der linken Seite. Neben dem Lüfterausgang befinden sich ein Kensington Lock, ein VGA- respektive HDMI-Port, zwei Soundanschlüsse (Kopfhörer + Mikrofon) und ein USB-2.0-Port. Die rechte Seite bietet hingegen einen RJ-45 Gigabit-Lan-Port, den Stromeingang und zwei weitere USB-2.0-Ports. Auf der Vorderseite integriert Acer zudem einen 5-in-1-Kartenleser (SD, MS, MS Pro, MMC & xD).
Die Anschlussanordnung hat uns weniger gefallen. Dadurch dass die meisten Ports sehr weit vorne platziert sind, geht bei vielen angeschlossenen Kabeln eine Menge Bewegungsspielraum verloren – Stichwort Maus.
Drahtlose Kommunikation
Natürlich enthält das Aspire 7560G auch ein Funkmodul zur drahtlosen Kommunikation. Das Broadcom-Modell beherrscht Wlan, jedoch kein Bluetooth.
Softwareausstattung
Nervig: Acer installiert mit rund 50 Programmen und Treibern mal wieder übertrieben viel Software. Zahlreiche Bestandteile sind mehr als unnötig und verlangsamen nur den Windows-Alltag (Boot-Dauer, Reaktionsgeschwindigkeit etc.). Nach einer gepflegten Aufräumaktion wollte der 17-Zöller trotzdem nicht richtig in Fahrt kommen. Schuld daran ist primär die lahme HDD.
Lieferumfang
Zum Lieferumfang passt das Adjektiv „mager“. Neben einem halbwegs kompakten 90-Watt-Netzeil und einem langen 6-Zellen-Akku findet man lediglich eine Kurzanleitung und einen Garantiepass im Karton.
Garantie
Apropos Garantie: Acer kümmert sich nach dem Kauf zwei Jahre um eventuelle Defekte. 12 Monate gilt die Garantie sogar international.
Tastatur
Die Tastatur ist vom Tippgefühl definitiv Geschmackssache. So empfand der Autor die 16 x 16 Millimeter großen Tasten als ziemlich wackelig. Im Vergleich zu anderen Multimedia-Geräten wie dem Schenker XMG A501 macht das Auslöseverhalten einen recht undefinierten Eindruck. Die kleinen Pfeiltasten und das nicht gerade leise Tippgeräusch müssen wir ebenfalls bemängeln.
Der dedizierte Nummernblock, das durchdachte Layout und die intelligent angeordneten Fn-Funktionen retten die Tastatur vor einer schlechteren Wertung. Acer hätte lieber auf sein neues Tastaturmodell vertrauen sollen, das beispielsweise beim Aspire 5755G zum Einsatz kommt.
Touchpad
Das abgesenkte und mit 86 x 45 Millimetern ordentlich dimensionierte Touchpad gibt weniger Grund zur Kritik. Auf der positiven Seite hätten wir unter anderem die Multi-Touch-Unterstützung, welche diverse Zwei-Finger-Gesten wie Zoomen, Drehen oder Scrollen erlaubt. Dank der relativ glatten Oberfläche lässt es sich anständig über das Touchpad gleiten.
Im Test agierte das Touchpad weitgehend präzise, auch die Gesten wurden fast immer korrekt erkannt. Die gekennzeichnete Scrollleiste am rechten Touchpad-Rand verdient ebenfalls Lob. Einzig die billig wirkenden Maustasten sind unserer Ansicht nach verbesserungswürdig.
Bei der Displayauflösung hat Acer mit 1600 x 900 eine gute Wahl getroffen. Zwar wären 1920 x 1080 Bildpunkte optimaler für einen 17-Zöller und würden für mehr Arbeitsfläche sorgen, allerdings hätte die Radeon HD 6740G2 in modernen Spielen dann arg zu kämpfen. Wie beinahe alle neuen Geräte geht das Aspire 7560G mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung und einem Seitenverhältnis von 16:9 ins Rennen.
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Ausleuchtung: 84 %
Helligkeit Akku: 195 cd/m²
Kontrast: 199:1 (Schwarzwert: 0.98 cd/m²)50.8% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
71.4% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
49.11% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Erwartungsgemäß verwendet der Hersteller nur ein billiges 08/15-Panel (LG LP173WD1-TLA4). Angefangen bei der Helligkeit, die sich mit 185 cd/m² etwas unter dem Notebook-Durchschnitt bewegt. Zumindest in Innenräumen kommen jegliche Medien halbwegs zur Geltung. Der Kontrast bleibt mit knapp 200:1 ebenfalls hinter den Möglichkeiten zurück. Gute Panels schaffen hier das Drei- bis Fünffache (siehe z. B. das Asus N75SF-V2G-TZ117V).
Aufgrund des hohen Schwarzwertes (~1.0 cd/m²) werden dunkle Spiel- und Videopassagen relativ gräulich dargestellt. Die Farben gewinnen auch keine Preise, es reicht nicht einmal für den sRGB-Farbraum. Die glänzende Oberfläche kann die genannten Mängel immerhin etwas kaschieren. Doch aufgepasst: Die Mehrzahl der Konkurrenten schlägt sich bei den Displaywerten kaum besser.
Die mäßige Helligkeit rächt sich spätestens beim Outdoor-Einsatz. In Kombination mit der glänzenden Oberfläche bereitet das Notebook im Außenbereich keine Freude. Wie man auf den nachfolgenden Bildern sehen kann, treten tagsüber störende Reflexionen auf, welche einen augenschonenden Betrieb unmöglich machen. Im schlimmsten Fall ist der Bildinhalt kaum noch erkennbar. Wer sein Notebook öfters draußen benutzen will, sollte unbedingt ein Gerät mit mattem Display nehmen.
Auch die Blickwinkel sind keineswegs hitverdächtig. Vertikal verändert sich die Beleuchtung bereits bei minimalen Abweichungen, was ein häufiges Nachjustieren notwendig macht. Mehreren Personen ein akzeptables Bild zu garantieren, fällt wegen der dürftigen horizontalen Blickwinkel schwer.
Prozessor: AMD Fusion A8-3520M
Im Gegensatz zu den meisten Multimedia-Geräten ist das Aspire 7560G nicht mit einer CPU von Intel, sondern mit einem Prozessor von AMD bestückt. Beim A8-3520M (Codename Llano, Sockel F1) handelt es sich um einen Ableger der Fusion-Familie, der mehrere Prozessorkerne, einen Grafikkern und weitere Hardwarebeschleuniger auf einem Die vereint. Dieses (auch APU genannte) Konzept macht aus der CPU eine Allzweckwaffe, die den Nutzer für jede Aufgabe wappnen soll.
Die vier Kerne des A8-3520M laufen normalerweise mit 1.6 GHz, können dank der Turbo-Core-Technik (Intels Turbo Boost lässt grüßen) jedoch auf bis zu 2.5 GHz übertaktet werden. Ein Pendant zu Intels Hyper-Threading-Technologie (simuliert virtuelle Kerne) fehlt der Fusion-Familie hingegen. Mehr als vier parallele Threads sind somit nicht möglich. Die Thermal Design Power gleicht mit 35 Watt derweil Intels Core i3- bzw. Core i5-Modellen (ebenfalls 32-nm-Strukturbreite). Mit einem L3-Cache kann die aktuelle Fusion-Generation nicht aufwarten, der L2-Cache des A8-3520M ist immerhin vier MByte groß.
Automatische Übertaktung
Die Turbo-Core-Technologie enttäuschte in der Praxis auf ganzer Linie. Sowohl bei der Belastung eines einzelnen Kerns, als auch bei der Belastung aller Kerne taktete der Prozessor lediglich mit 1.6 GHz. Die maximalen 2.5 GHz wurden nur kurzzeitig erreicht. Kein Vergleich zu einem typischen Intel Notebook, das unter Last gewöhnlich mehrere 100 MHz zulegt.
Leistung CPU
Obwohl der A8-3520M über vier Kerne verfügt, muss der Nutzer mit einer unterdurchschnittlichen Leistung Vorlieb nehmen. Im Single-Core-Rendering des Cinebench R10 hat der Prozessor keine Chance gegen Intels zweikernigen Core i3-2310M, der beispielsweise im ähnlich teuren Sony Vaio VPC-EH1M1E/W.G4 verbaut wird. Nicht zuletzt wegen der höheren Taktrate (2.1 GHz, kein Turbo) geht der Core i3-2310M über 50 % in Führung (3452 vs. 2284 Punkte).
Das Multi-Core-Rendering mundet der Fusion-APU deutlich besser: Mit 7454 Punkten rechnet der A8-3520M etwa so schnell wie der direkte Intel Konkurrent (7573 Punkte). Insgesamt reicht die Performance dennoch nur für die Einstiegsklasse. Um Missverständnissen vorzubeugen: Standardaufgaben wie Office, Internet oder Video (UVD3-Decoder) bewältigt der Quad-Core problemlos.
Grafikkarte: AMD Radeon HD 6740G2
Unter der Radeon HD 6740G2 versteht AMD eine Kombination aus im Prozessor integrierter HD 6620G und dedizierter HD 6650M. Während erstere aufgrund des fehlenden Videospeichers zum Low-End-Segment gehört, siedelt sich die zweite Grafikkarte dank ihrem 1024 MByte großen DDR3-VRAM (900 MHz) in der Mittelklasse an. Shaderanzahl und Kerntakt weichen ebenfalls ab. Statt 480 Stream-Prozessoren sind es bei der HD 6620G „nur“ 400 Shadereinheiten. Der Kerntakt beträgt indes 444 statt 600 MHz. Anmerkung: Da sich die Radeon HD 6620G beim Hauptspeicher bedient, sollte dieser möglichst hoch takten und im Dual-Channel-Modus eingerichtet sein (= zwei Module).
Aber warum nennt AMD das ganze Paket überhaupt HD 6740G2, wenn inzwischen doch diverse Notebooks mit zwei Grafikchips existieren – oftmals inklusive GPU-Umschaltung? Hier wird es spannend: HD 6620G und HD 6650M laufen – wie eingangs erwähnt – nämlich als CrossFire-Verbund. Dabei werden die Bilder abwechselnd von beiden Grafikkarten berechnet. Vorteil: Sofern der GPU-Treiber und das entsprechende Programm mitspielen, stellt sich eine deutliche Leistungsverbesserung ein.
Nachteil: Durch das angewandte AFR-Verfahren (Alternate Frame Rendering) kommt es besonders im Bereich unter 30 fps zu sichtbaren Mikrorucklern. So fühlen sich 25 fps beispielsweise ruckeliger an als 20 fps auf einem anderen System. Nvidias SLI-Pendant sieht sich mit dem gleichen Problem konfrontiert. Manche Spiele werden mit zwei Grafikkarten sogar grundsätzlich langsamer dargestellt. Bei unseren Benchmarks war CrossFire jedenfalls immer aktiviert (Profil: Höchstleistung).
Leistung GPU
In modernen DirectX-10- und DirectX-11-Benchmarks entfaltet die Radeon HD 6740G2 ihr ganzes Potenzial. Da hätten wir zum Beispiel den 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset, GPU-Score), wo der CrossFire-Verbund mit 1597 zu 1013 Punkten knapp 50 % über der Radeon HD 6650M liegt (Packard Bell EasyNote LS11-HR-050GE).
Im Unigine Heaven 2.1-Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) tritt mit 17.8 zu 11.9 fps ein ähnlich großer Unterschied zutage. Selbst die potente Radeon HD 6770M, ein Modell der oberen Mittelklasse, kann in diesen beiden Fällen nicht mithalten (3DMark 11: ~1300 Punkte, Unigine Heaven: ~17 fps). Bei den DirectX-9-Benchmarks wendet sich das Blatt: Die Leistung der Dual-GPU entspricht ungefähr der HD 6650M.
3DMark 03 Standard | 20104 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 10949 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 7095 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5239 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1602 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
Die Festplatte lieferte keine gute Vorstellung ab. Toshibas 500 GByte große MK5059GSXP zählt zu den langsameren 5400er-HDDs. Während flotte 7200er-Modelle bei HDTune eine durchschnittliche Übertragungsrate von über 80 MB/Sek erreichen (siehe z. B. das HP Pavilion dv7-6b02eg), schafft die Toshiba-HDD lediglich 60 MB/Sek. Im CrystalDiskMark waren die Werte auch nicht berauschend, die sequentielle Lese- und Schreibrate betrug magere 70 MB/Sek. Das System fühlte sich oft recht träge an, Multitasking zwang das Notebook schnell in die Knie.
Obwohl das Gerät einen zweiten Festplattenslot enthält, kann man den Speicherplatz nur über Umwege erweitern. Eine sekundäre HDD (bzw. SSD) steht nämlich leicht über, was eine bestimmte Bodenabdeckung notwendig macht.
Leistung System
Die System-Performance kann leider nicht mit einem Intel-Notebook konkurrieren. 4231 Punkte im PCMark Vantage sind vergleichsweise wenig, ähnlich teure Multimedia-Geräte wie das Packard Bell EasyNote TS13HR-197GE (Core i5-2450M & GeForce GT 630M) kommen auf wesentlich höhere Ergebnisse (6437 Punkte). Weniger anspruchsvolle Nutzer werden mit der gebotenen Power aber zufrieden sein.
PCMark Vantage Result | 4231 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1554 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Um die Leistung der Radeon HD 6740G2 besser mit anderen Grafikkarten vergleichen zu können, haben wir die Gaming-Benchmarks auf einem externen Monitor in der Auflösung 1366 x 768 durchgeführt. Der GPU-Treiber wurde nicht geupdatet, die Resultate stammen vom vorinstallierten 8.901.3.0. Mehr Benchmarks finden Sie beim kleineren Bruder Aspire 5560G.
Anno 2070
Die momentane Aufbaustrategie-Referenz verlangt der Radeon HD 6740G2 so einiges ab. Im Intro der ersten Singleplayer-Mission konnten wir beim Einsatz von hohen Details und 1366 x 768 Bildpunkten heftige Ruckler beobachten. Mit durchschnittlich 26.6 fps positioniert sich das Dual-GPU-Gespann trotzdem deutlich vor anderen Mittelklasse-Grafikkarten wie der GeForce GT 630M (17.5 fps @ Acer TravelMate 5760G-2454G50Mnsk). Die ansonsten oftmals stärkere Radeon HD 6770M erzielt in Anno 2070 eine vergleichbare Bildwiederholrate (27 fps @ Apple MacBook Pro 15). Mittlere Details stellen bei der Radeon HD 6740G2 einen guten Kompromiss aus Leistung und Grafikqualität dar.
Anno 2070 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | High Preset, on AA, 2xAF | 26.6 fps | |
1366x768 | Medium Preset, on AA | 39.4 fps | |
1024x768 | Low Preset | 94.2 fps |
The Elder Scrolls V: Skyrim
Hohe Details und 1366 x 768 Pixel überfordern den 17-Zöller in Skyrim. 19.9 fps, die wir bei der einführenden Kutschfahrt ermittelten, stehen für einen äußerst ruckeligen Bildaufbau. Nvidias beliebtes Mittelklasse-Modell GeForce GT 540M muss sich mit rund 21 fps (Asus U46SV-WX036V) nicht hinter der Radeon HD 6740G2 verstecken. AMDs hauseigene Radeon HD 6770M kann über derlei Resultate nur müde lächeln (30.4 fps @ HP Pavilion dv7-6b02eg). Wie bei Anno 2070 würden wir Ihnen die mittlere Detailstufe empfehlen.
The Elder Scrolls V: Skyrim | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | High Preset, 8xAA, 8xAF | 19.9 fps | |
1366x768 | Medium Preset, 4xAA | 24.9 fps | |
1280x720 | Low Preset | 26.4 fps |
Battlefield 3
Die deftigen Hardware-Anforderungen von Battlefield 3 machen sich gerade bei Einsteiger- und Mittelklasse-Notebooks bemerkbar. Unsere anspruchsvolle Benchmark-Sequenz (Beginn der Einzelspieler-Mission „Operation Swordbreaker“) läuft mit 1366 x 768 Pixeln und dem Preset High selbst auf guten Notebook-Grafikkarten wie der GeForce GT 555M (24.5 fps @ Asus N75SF) nicht komplett flüssig. Gleiches gilt für die Radeon HD 6740G2, welche im Test nur auf 24.4 fps kam. Da normale Midrange-GPUs unter 20 fps bleiben, gebührt dem Aspire 7560G dennoch Respekt. Wegen der Mikroruckler sollten Sie in der Praxis die mittlere Voreinstellung nehmen.
Battlefield 3 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | high, -AA, 16xAF | 24.4 fps | |
1366x768 | medium, -AA, 4xAF | 28.9 fps | |
1024x768 | low, -AA, 2xAF | 37.2 fps |
Fifa 12
Den aktuellen Fifa-Spross bewältigt die Radeon HD 6740G2 dagegen mühelos. 1366 x 768 Bildpunkte, hohe Details und zweifache Kantenglättung führten in der Demo zu butterweichen 69.5 fps. Während eine Radeon HD 6770M dieses Ergebnis um knapp 35 % übertrumpft (93.7 fps @ HP Pavilion dv7-6b02eg), sprintet eine GeForce GT 555M mehr als 100 % vorbei (158.4 fps @ Asus N75SF-V2G-TZ117V). Kein Wunder, liebt die Fußballsimulation doch Nvidia-Grafikkarten.
Fifa 12 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1360x768 | high, 2xAA | 69.5 fps | |
1024x768 | medium | 88.7 fps | |
800x600 | low | 135.9 fps |
F1 2011
Der integrierte Benchmark von F1 2011 eignet sich prima zum Leistungsvergleich. Schade: Eine Kombination aus 1366 x 768 Bildpunkten, hohen Details (DX11) und zweifachem Anti-Aliasing wurde vom Multimedia-Notebook nicht optimal wiedergegeben. Mit 26 fps reiht sich der CrossFire-Verbund hinter den meisten Mittelklasse-Grafikkarten ein. Selbst Nvidias Einsteigervariante GeForce GT 520M rechnet in F1 2011 kaum langsamer (24 fps @ Dell XPS 14z). Gegen die GeForce GT 555M sieht die Radeon HD 6740G2 gleich völlig alt aus (53 fps @ Asus N75SF-V2G-TZ117V). Eventuell war der Fenstermodus für die schlechte Leistung verantwortlich. Im Vollbildmodus kam es beim Testgerät leider zu Bildfehlern. Bis ein neuerer Treiber Abhilfe schafft, sollte man sich mit der mittleren Detailstufe (DX9) begnügen.
F1 2011 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | High Preset DX11, 2xMSAA | 26 fps | |
1024x768 | Medium Preset DX9 | 31 fps | |
800x600 | Ultra Low Preset DX9 | 47 fps |
Crysis 2
In Crysis 2 war die Radeon HD 6740G2 zum Glück nicht unerwartet lahm. Die U-Boot-Fahrt zu Beginn des Single-Players machte dem Aspire 7560G mit 1366 x 768 Bildpunkten und dem Preset Very High (DX9) dennoch zu schaffen - 25.8 fps sind für einen Ego-Shooter zu wenig. Für diese Settings bedarf es mindestens einer Grafikkarte der oberen Mittelklasse. Beispiel gefällig? Das mit einer Radeon HD 6770M ausgestattete HP Pavilion dv7-6101eg absolvierte die Benchmark-Sequenz mit 40.8 fps. Die Framerate der Radeon HD 6740G2 orientiert sich eher an weniger potenten Modellen wie der GeForce GT 630M (27.1 fps @ Acer Aspire 5755G-2678G1TMtks). Hohe Details und eine moderate Auflösung packt das Notebook derweil anständig.
Crysis 2 | |||
Auflösung | Einstellungen | Wert | |
1366x768 | Very High | 25.8 fps | |
1024x768 | High | 34.5 fps | |
800x600 | High | 51 fps |
Fazit Spieleleistung
Eigentlich ist die Radeon HD 6740G2 zu schwach für 1600 x 900 Bildpunkte. Bereits mit 1366 x 768 Pixeln (wird vom Display nicht unterstützt) ruckeln hohe Details in aktuellen Blockbustern gerne. Zudem schwankt die Leistung je nach Titel enorm. Während die Bildwiederholrate manchmal an die Radeon HD 6770M bzw. GeForce GT 555M heranreicht, muss sich das Dual-GPU-Gespann bisweilen von Mittelklasse-Modellen wie der GeForce GT 630M geschlagen geben. In den meisten Fällen ähnelt die Performance der Radeon HD 6650M. Wenn AMD weitere Optimierungen vornimmt, sollte noch Spielraum nach oben sein.
Angesichts des günstigen Notebook-Preises fällt es jedenfalls schwer, über die Leistung zu meckern. Wer keine Lust darauf hat, sich ständig um den GPU-Treiber und dessen Einstellungen zu kümmern, sollte trotzdem lieber ein anderes Gerät wählen. Konventionelle Notebooks mit nur einer aktiven Grafikkarte sind stressfreier und bieten eine konstantere Leistung. Für 600 Euro gibt es einige Alternativen, die ebenfalls über eine spieletaugliche Midrange-GPU verfügen (wie z. B. das Packard Bell EasyNote TS13HR-197GE). Passionierte Gamer werden erst mit High-End-Grafikkarten auf Niveau der GeForce GTX 560M glücklich.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro 2033 (2010) | 52.4 | 33.4 | ||
StarCraft 2 (2010) | 101.2 | 41 | 29.5 | |
Crysis 2 (2011) | 51 | 34.5 | 25.8 | |
F1 2011 (2011) | 47 | 31 | 26 | |
Fifa 12 (2011) | 135.9 | 88.7 | 69.5 | |
Battlefield 3 (2011) | 37.2 | 28.9 | 24.4 | |
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 26.4 | 24.9 | 19.9 | |
Anno 2070 (2011) | 94.2 | 39.4 | 26.6 | |
Star Wars: The Old Republic (2011) | 33.4 | 22.1 |
Geräuschemissionen
Dank der geringen Komponentenabwärme hat das Kühlsystem recht wenig zu tun. Im Idle-Betrieb vernimmt man hauptsächlich die Festplatte, die konstant, aber keineswegs unangenehm vor sich hin rauscht. Da der Lüfter bei einfachen Aufgaben wie Office oder Web eher selten aktiv ist, bleibt der Geräuschpegel meist erfreulich niedrig. Klasse: Bei stärkerer Belastung erhöht sich die Lüfterdrehzahl nur leicht auf ein völlig akzeptables Niveau. Selbst ruhigere Spiele werden nicht übertönt, was bei gaming-tauglichen Notebooks keine Selbstverständlichkeit ist.
Am deutlichsten hört man noch das optische Laufwerk, das die DVD-Wiedergabe mit einem erträglichen Surren begleitet. Einige Nutzer könnten sich allerdings daran stören, dass der DVD-Brenner zwischenzeitlich auftourt. Insgesamt verhält sich das Aspire 7560G jedoch überraschend ruhig. Empfindliche Naturen dürfen bedenkenlos zuschlagen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 32.1 / 32.6 / 32.6 dB(A) |
HDD |
| 32.6 dB(A) |
DVD |
| 36.4 / dB(A) |
Last |
| 33.8 / 35.5 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Eine der größten Stärken der AMD Komponenten ist die moderate Temperaturentwicklung. Während CPU und GPU bei Intel basierten Notebooks gerne auf über 80 oder sogar 90 °C kommen (vergleiche z. B. das Acer Aspire 5755G-2678G1TMtks), verweilen die Komponenten des Aspire 7560G stets unter 65 °C – Respekt. Entsprechend trat im Stresstest (volle Auslastung durch Prime und den Unigine Heaven Benchmark) kein Throttling auf, der A8-3520M taktete immer mit mindestens 1.6 GHz.
Die Temperaturen der Gehäuseoberflächen gehen ebenfalls in Ordnung. So erhitzte sich die Baseunit im Idle-Betrieb lediglich auf 27 °C. Unter Last werden die Hände nur geringfügig erwärmt, im Stresstest waren es durchschnittlich 32 °C. Stundenlanges Arbeiten ist mit dem 17-Zöller kein Problem.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.5 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-3.8 °C).
Lautsprecher
Die Soundqualität würden wir als ordentlich bezeichnen. Zwar mangelt es den beiden über der Tastatur angebrachten Lautsprechern an Bass, dank der Dolby-Technologie (bietet mit Film, Musik & Spiel drei voreingestellte Szenarien) kann aber zumindest die Maximallautstärke überzeugen. Da der Klang bei genauerem Hinhören etwas blechern und unpräzise wirkt, sollte man nach Möglichkeit trotzdem Kopfhörer oder eine externe Anlage verwenden. Für unterwegs sind die Lautsprecher jedoch brauchbar. Das Asus N75SF und das Dell XPS 17 können mit einer erheblich besseren Soundqualität aufwarten.
Acer hat das Multimedia-Notebook ganz auf Sparsamkeit getrimmt. Rund 10-15 Watt im Idle-Betrieb und 40-50 Watt unter Last sind hervorragend. Damit verbraucht der 17-Zöller nicht mehr Energie als kleinere und mit ULV-Prozessoren bestückte Office-Geräte wie das Acer TravelMate 8481TG (Core i5-2467M & GeForce GT 630M). Der niedrige Strombedarf weist auf ein gutes Energie-Management seitens AMD hin.
Aus / Standby | 0.4 / 0.7 Watt |
Idle | 9.5 / 15.6 / 15.8 Watt |
Last |
39.6 / 52.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Perfekte Voraussetzungen für eine hohe Akkulaufzeit? Theoretisch ja, würde Acer dem Notebook nicht einen schwachbrüstigen 6-Zellen-Akku verpassen (48 Wh, 4400 mAh). Mit minimaler Helligkeit und deaktiviertem CrossFire hält der 17-Zöller zumindest im Idle-Betrieb relativ lange ohne Netzteil durch; im Readers Test von Battery Eater kamen wir auf knapp 6.5 Stunden.
Rechenintensivere Aufgaben und die maximale Helligkeitsstufe (CrossFire aktiv) halbieren die Akkulaufzeit etwa – rund drei Stunden Filmwiedergabe dürften wohl niemanden vom Hocker hauen. Im schlimmsten Fall geht dem Multimedianer bereits nach einer Stunde die Puste aus (starke Last).
Mit dem Aspire 7560G hat Acer ein spannendes Multimedia-Notebook veröffentlicht. Statt die tausendste Intel/Nvidia Kombo auf den Markt zu werfen, traut sich der Hersteller an die AMD Plattform.
Die Performance-Beurteilung fällt dabei eher zwiespältig aus. Der vierkernige Fusion-Prozessor A8-3520M wird bei der reinen CPU-Leistung zwar schon von Intels günstigem Core i3-2310M übertrumpft, der integrierte Grafikchip HD 6620G lehrt dem Intel Pendant HD Graphics 3000 aber das Fürchten. In Kombination mit der dedizierten Midrange-GPU Radeon HD 6650M (= HD 6740G2) ergibt sich – gerade im Hinblick auf den Notebook-Preis - eine recht beachtliche 3D-Performance. Mehr Spieleleistung ist bei einem 600-Euro-Gerät derzeit kaum möglich.
Die beiden Grafikkarten kommen aber nur dann richtig zur Entfaltung, wenn sich der Nutzer entsprechend um das Notebook kümmert und den GPU-Treiber auf dem neusten Stand hält. Im Test funktionierte der CrossFire-Modus leider nicht optimal. Positiv ist derweil die geringe Temperatur- und Geräuschentwicklung hervorzuheben. Komponenten und Gehäuseoberflächen werden auch unter Last nicht allzu warm. Zudem arbeitet der Multimedianer selbst im Gaming-Betrieb angenehm ruhig. Der niedrige Energieverbrauch garantiert überdies ordentliche Akkulaufzeiten.
Warum wir trotzdem keine höhere Wertung vergeben? Nun ja, einige Kritikpunkte gibt es dann doch: Zum einen offenbart sich die Schnittstellenvielfalt als recht dürftig. Neben fehlenden Anschlüssen (eSATA, FireWire & ExpressCard) stört vor allem die Abwesenheit eines USB-3.0-Ports. Hinzu gesellen sich eine lahme HDD, eine zweitklassige Tastatur und ein minderwertiges Glare-Panel. Der hohe Schwarzwert, die mageren Blickwinkel und der geringe Kontrast wecken schnell das Bedürfnis nach einem externen Monitor.
Preisbewusste Gelegenheitsspieler, die für 600 Euro das Maximum an Gaming-Performance herausholen wollen, dürften am Aspire 7560G jedoch Gefallen finden.