Test Acer Aspire 5560G (Fusion) Notebook
Intel oder AMD? Während in Laptops für 700 Euro oder teurer heute (fast) grundsätzlich Intels Prozessoren arbeiten, haben sich im Preisbereich darunter zahlreiche AMD-Angebote eingeschlichen. Dies sind Laptops, Subnotebooks oder Netbooks auf Basis von AMDs Fusion Technologie.
Der Grundsatz: Die Grafik hat Vorrang und wird mit einem Prozessor innerhalb einer APU (Accelerated Processing Unit) vereint. CPU und GPU sitzen also auf einem Chip („Die“). Im Aspire 5560G wird diese APU (HD 6620G) durch eine dedizierte Radeon HD 6650M ergänzt, was dann zusammen als AMD Radeon HD 6740G2 im Datenblatt zu finden ist.
Käufer stellen sich vor allem eine Frage: Kann mir das AMD-System ebenso viel oder sogar bessere Leistung bieten, als die Intel/Nvidia-Gegenstücke gleicher Preisklasse? Wie sieht es bei der Spiele-Performance aus? Kann die APU die derzeit oft verwendete Geforce GT 540M ausstechen oder zumindest gleich ziehen? Alle Antworten finden Sie im ausführlichen Testbericht.
Der kommt mir bekannt vor. Acers Aspire 5560G zeigt sich auf den ersten Blick als Double des Aspire 5742G. Letzteren haben wir im Januar 2011 auf Herz und Nieren geprüft und die Intel-Nvidia-Konfiguration verließ mit einer 79-%-Wertung den Test. Doch der erste Eindruck täuscht: Hinter der identen silbergrauen Fassade finden wir Details am Gehäuse des 5560G, welche deutlich vom 5742G abweichen. Dies wären der Power-Schalter (eckig statt rund), die Wartungsklappe der Unterseite (jetzt breiter), das Muster der Handauflage und die Position des Ethernet-Ports und des Kartenlesers.
Das Gehäuse eignet sich für den mobilen Einsatz, aber auch für den Arbeitsplatz. Das Ablegen der Hände auf der angenehm matten und strukturierten Oberfläche der Arbeitsumgebung ist erfrischend griffig. Fingerabdrücke haben hier keine Chance. Diese bleiben nur auf dem glänzenden Display-Rahmen unschön zurück.
Das stabile Chassis zeigt saubere Spaltmaße und macht einen langlebigen Eindruck. Mit beiden Händen können wir das Gehäuse nur marginal verwinden. Die Handballenauflage kann rechts geringfügig eingedrückt werden, hierunter liegt die Festplatte. Das Tastenbett sitzt fest auf. Lediglich über dem DVD-Laufwerk gibt die Fläche bei hohem Druck der Finger nach.
Die Bodenplatte lässt sich nirgendwo mit dem Finger eindellen, auch an den Luftöffnungen nicht. Die längliche Öffnung an der Unterseite zeigt die Aufrüst-Optionen: SATA Festplatte 2.5-Zoll, 2x DDR3 SDRAM SO-DIMM und WLAN-Modul (mini PCIe). Der Akku kann für den dauerhaften Schreibtischeinsatz entnommen werden. Am Akku-Pack befinden sich keine Standfüße. Der Akkumulator kann auf Grund der vertieft sitzenden Entriegelung nicht versehentlich gelöst werden.
Nicht so stabil ist der Deckel, den können wir an den Ecken anfassend deutlich verbiegen. Seine steife Fläche und deren Griffigkeit machen dennoch einen guten Eindruck. Die Gelenke halten das TFT sicher in Position, es gibt aber ein Nachwippen. Sie sind gerade so stramm, dass eine Hand zum Öffnen genügt. Die Scharniere sitzen sehr fest in ihrer Arretierung am Gehäuse. Der maximale Klappwinkel von 160 Grad ist für den Betrieb auf dem Schoß mehr als ausreichend.
Für das Anschließen von Peripherie, wie TFT, Drucker, Router (Ethernet), Maus oder Festplatte, bringt das Aspire 5560G eine begrenzte Menge von Anschlüssen mit. E-SATA oder USB 3.0 gehören nicht dazu. Damit ist es nicht möglich, die hohe Übertragungsgeschwindigkeit von externen USB-3.0-HDDs bzw. E-SATA-HDDs auszunutzen.
Die Position der rechten wie linken USB-Ports erscheint nicht sinnvoll. Bei Einsatz einer Maus werden Rechts- und Linkshänder benachteiligt. Dicke USB-Kabel, wie auch selbige für HDMI/VGA, können das Bewegungsfeld der Maus behindern. Anschlüsse an der Rückseite, oder zumindest an den hinteren Positionen der Seiten, wären für eine praktische Verkabelung auf dem Schreibtisch besser. So aber versammeln sich im Falle einer massiven Nutzung der Ports störende Kabel an den sichtbaren Seiten.
Kommunikation
Spartanisch geht es bei den Funkverbindungen zu, es gibt nämlich nur WLAN, aber kein Bluetooth. Das Broadcom-WLAN unterstützt den Draft-N-Standard. Für den heimischen Gigabit-Switch ist der Broadcom-Gigabit-Ethernet-Adapter die passende Kabelverbindung. In Notebooks sind diese beiden Merkmale jedoch schon seit längerem allgemeiner Standard.
Zubehör
Wiederherstellungsdatenträger für Windows liegen nicht bei. Die muss sich der Nutzer per Acer Recovery Manager selber brennen. Das Aspire 5560G ist von vorinstallierter Software nicht überflutet (Acer GameZone, Clear.Fi, Zubehör-Shop, Registrierung, Updater). Auf den Zeiger gehen uns nach kurzer Zeit aber das an sich erinnernde Norton Internet Security (30-Tage-Testversion) sowie die Acer-Registrierung.
Garantie
Für das Aspire 5560G gibt es eine 12-monatige Bring-In-Garantie. Nutzer müssen das Gerät also auf eigene Kosten und Sicherheit einsenden. Drei Jahre Garantie gibt es für 90 Euro mittels Acer Advantage Garantieverlängerung (3 Jahre). Hier ist ein Vor-Ort-Service inkludiert, den es im Standard nicht gibt.
Tastatur
Die Tastatur hat einen deutlichen Druckpunkt und einen mittleren Tastenhub. Ein fester Tastenanschlag ist fast schon als Highlight zu bewerten, denn die meisten bisherigen Aspire-Notebooks der günstigen Kategorie boten nur ein schwammiges und federndes Tippgefühl.
Der Hersteller integriert einen vollständigen Ziffernblock und verleiht dem Aspire 5560G damit Office-Fähigkeiten. Der Tastenblock erleichtert die Eingabe von Zahlen. Die Richtungstasten wurden verkleinert, sie sind nur halb so groß wie normale Buchstabentasten. Der Freiraum zur Shift-Taste erleichtert aber die „blinde“ Bedienung.
Touchpad
Der Mausersatz ist ein Synaptics TouchPad (V7.2). Seine Oberfläche ist glatt und bedient sich zielsicher. Old school: Das Pad hat keine markierte horizontale Scrollbar, aber eine optisch und haptisch markierte vertikale Leiste. Optische und haptische Markierungen sind seit den Anfängen der Multi-Touch-Pads ausgestorben. Traditionalisten wird es aber gefallen.
Die Tasten klicken leise und gedämpft. Der Druckpunkt verlangt wenig Kraft (je nach Position, zur Mitte hin ist viel Kraft nötig), aber der Tastenhub ist etwas zu gering. Für ein gutes Feedback und ein sehr schnelles Klicken hätte es ein größerer Hub sein müssen. Insgesamt macht das bis in die Ränder sensible Pad einen brauchbaren, aber keinen guten Eindruck. Für einen angenehmen Office-Einsatz sind die Tasten aber zu unbeweglich.
Das LG-Panel ist in den wichtigsten Belangen (Kontrast, Helligkeit, Blickwinkel) minderwertig, was aber in der günstigen Multimedia-Klasse Standard fast aller Notebooks ist. Das LG-Panel (Typ LP156WH2-TLEA) löst mit 1.366x768 Bildpunkten auf (16:9). Die WXGA-Auflösung ist für den 15.6-Zoller passend, denn höhere Auflösungen würde die HD 6740G2 in aktuellen Games nicht flüssig wiedergeben können. Office-Freunde hätten sich wegen der störenden Reflexionen des Glare-Type-Panels eine matte Anzeige gewünscht.
Die Anzeige hat einen geringen Kontrast von 156:1. Der Glare-Type bessert die Wahrnehmung der Farben etwas auf, die Messung lässt sich von der Glanz-Optik aber nicht täuschen. Farben sind nicht kontrastreich und brillant, Schwarz ist nicht tiefschwarz, sondern hat einen grauen Schimmer.
Für Profis wäre das TFT schon wegen der Auflösung und des Glare Type kein Thema. Hinzu kommt noch ein kleiner Farbraum. Selbst die sRGB-Abdeckung liegt in weiter Ferne. Dass Panel-Technik mehr erlaubt, das zeigt vergleichend das Asus G74SX (t) mit sRGB-Abdeckung (transparent).
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 220 cd/m²
Kontrast: 156:1 (Schwarzwert: 1.41 cd/m²)51.7% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
69% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
52.5% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Panel verteilt die Helligkeit sehr gleichmäßig über die Fläche, was zu einer sehr guten Ausleuchtung von 90 % führt. Auf einer homogenen Fläche sind folglich keine Flecken erkennbar. Insgesamt ist die Luminanz mit durchschnittlich 205 cd/m² gering. Für den Einsatz in der Sonne hätte es mindestens 300 cd/m² bedurft.
Der Glare-Type verhindert einen angenehmen Außengebrauch. Grund sind die deutlichen Reflexionen, welche in Verbindung mit der geringen Helligkeit für eine kaum erkennbare Anzeige sorgen.
Die kleinen Blickwinkel des TN-Panels sind typisch für die Mehrheit der Notebooks im Markt. Hier haben nur Nutzer mit einen großen Geldbeutel eine Chance auf ein IPS-Panel mit breiten Blickwinkeln (80-85 Grad). Zum Aspire 5560G: Horizontal können die Augen bis zu 40 Grad von der Frontalen abweichen, dann beginnen die Farben zu verfälschen. Vertikal fängt der Geisterbild-Effekt schon bei geringster Abweichung von 15 Grad an. Die deutlichsten Einschränkungen erleben wir beim seitlichen Blick von oben oder unten. Folge der kleinen Betrachtungswinkel: Mehrere Personen haben bei der Betrachtung von Filmen oder Fotos bereits Schwierigkeiten.
Im Aspire 5560G arbeitet die AMD Fusion APU A-Series AMD A8-3500M. Hinter dem Namen versteckt sich ein Quadcore K10 Prozessor (ähnlich Phenom II) mit 4x 1.50 GHz und Turbo-Core bis 2.4 GHz. Jeder Kern verfügt über 1 MB Level 2 Cache. Hinzu kommt eine sparsame HD 6620G Grafik, welche zusammen mit dem Prozessor und dem Speichercontroller auf einem "Die" sitzt. Die APU als ganzes hat einen TDP von 35 Watt.
Als AMD Radeon HD 6740G2 stellt sich eine Crossfire-Grafiklösung vor, welche zu der obigen HD 6620G (IGP) eine HD 6650M (dediziert) ergänzt. Letztere hat 1.024 MB eigenen DDR3 Grafikspeicher. Für allgemeine Details siehe AMD: Llano APUs offiziell vorgestellt und APU-Datenblatt. Hinzu kommen eine 5400-RPM-Festplatte von Western Digital (500 GB) und acht Gigabyte RAM (2x 4 GB).
CPU Performance
Der Cinebench R11.5 CPU-Test (Multi-Core) zeigt 1.87 Punkte an, was den Quad-Core A8 knapp unter einen Intel Core i3-2310M stellt (2.0 Punkte). Schneller ist auch ein ebenfalls vierkerniger AMD A6-3410MX (1.6 GHz) mit 2.0 Punkten (HP Pavilion dv6-6110eg, Samsung 305V5A-S01DE). Ein moderner Mainstream Core i5 wie der 2410M (2.3 GHz, Turbo-Boost) schafft hier 2.6 Punkte.
Anders schaut das Resultat beim Wprime Multi-Core-Test aus. Hier gilt, je weniger Zeit, um so besser: Unser A8 (742 Sekunden) benötigt einige Sekunden weniger als ein 2310M (~760 s), aber deutlich mehr als ein 2410M (590 s).
Der CPU-Turbo-Takt liegt laut Datenblatt bei 2.4 GHz. Nach dem Fusion-Prinzip, bei welchem die GPU Vorrang hat, sollten bei niedriger/ohne GPU-Last die vier Prozessorkerne höher als 1.5 GHz takten (unabhängig). Wir haben das mit Cinebench R11.5/R10 (Single-Core), dem Spiel Risen und SuperPi (Single-Core) ausprobiert. Die Screens zeigen: Multi-Core-Last hebt den Takt auf 4x 1.6 GHz, Risen beansprucht den Prozessor und lässt zwischen 1.8 und 2.0 GHz takten. Beide Anwendungen zusammen sorgen wiederum für 4x 1.6 GHz. AMDs Turbo-Core richtet sich nach der Auslastung der vier Kerne, wobei es nur eine Stufe geben soll (Off/On). Eine (sichtbare) 2.4-GHz-Taktung konnte jedoch kein (Single-Core) Programm provozieren. Auch der AMD System Monitor eignete sich nicht dazu. Mehr dazu unter GPU-Performance.
Der PCMark Vantage ist ein System-Test, welcher Komponenten wie Speicher, Festplatte, CPU und Grafik testet. Die Gesamtnote dieser Bewertung lautet 4.388 Punkte. Das ist nicht gerade viel, zumal Llano-Schwestergeräte schon 4.731 (Samsung 305V5A) oder gar 4.962 Punkte (HP Pavilion dv6-6110eg, 7200 RPM HDD) erzielten. Mit einer langsamen Festplatte geht es aber noch knapper: 3.808 (Asus K53TA).
Einfache Intel-Notebooks mit Core i3 (Samsung 200B5B-S01DE, 2310M, 4.874) oder i5 (Asus X53E-SX082V, 2410M, HD 3000, 4.887) sind einen Tick schneller. Unser Fusion-Gerät könnte mit schneller Festplatte (7200 RPM) oder SSD deutlich zulegen.
Der PCMark 7 honoriert die vglw. starke GPU unseres Testsystems und auch das Crossfire: 1.548 Punkte (dv6-6110eg: 1.675 Punkte). Auch hier rennt die i3-Konkurrenz davon, aber der Abstand ist zu vernachlässigen: Vostro 3350 (1.751), Asus U30SD (1.772), ProBook 4530s (1.921).
PCMark Vantage Result | 4388 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1458 Punkte | |
Hilfe |
GPU-Performance
Mittels Crossfire kombiniert stehen eine schwächere HD 6620G und eine stärkere HD 6650M bereit für Spiele und Anwendungen (Name der Kombination: HD 6740G2). Weil Crossfire im Auslieferungszustand eingestellt ist, war das Feature bei unseren Tests stets aktiv.
Der 3DMark Vantage (P) beendete seinen Durchlauf mit 4.937 Punkten. So viele Punkte hatte sich bisher noch nicht einmal eine Geforce GT 540 geholt. Diese Konkurrenz-GPU erreicht im Schnitt 4.300 Punkte. Erst eine GT 555M Spiele-Grafik hat in diesem Test deutlich stärkere Karten: 5.500 bis 6.000 Punkte. Sie wird jedoch nur in deutlich teureren Laptops eingesetzt.
Der 3DMark 11 profitiert sehr stark vom Crossfire - im Gegensatz zum obigen 3DMark Vantage - und endet auf P1.646/G1.661 Punkte (P1.154/G1.062 ohne Crossfire). Diese Scores liegen erstaunlicherweise deutlich über Mittelklasse-Gaming-GPUs wie GT 555M (P1.313; Alienware M14x) oder GT 550M (1.107; Asus N53SN). Die GT 540M (1.023; Samsung RF511) ist klar abgeschlagen.
Per Auswahl im AMD Vision Engine Control Center kann jeder Anwendung explizit die energiesparende (HD 6620G) oder die leistungsstarke GPU (HD 6650M) zugewiesen werden. Der neue AMD System Monitor will dabei aufzeigen, welche GPU gerade in welcher Auslastung genutzt wird. Ob den Ergebnisse vertraut werden kann, ist fraglich. Bei Furmark oder im Cinebench R11.5 Render-Test, beide im Modus Hochleistung (zugewiesen: HD 6650M), wird die integrierte HD 6620G als ausgelastet angezeigt. Crossfire, also die Last auf beiden GPUs, haben wir nur im Spiel Battlefield 2 nachweisen können (vierter Screen).
3DMark 06 Standard Score | 6412 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4937 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1646 Punkte | |
Hilfe |
Die 500-GByte-Festplatte (5.400 rpm) des Herstellers Western Digital arbeitet unterdurchschnittlich schnell. Das ist ein Grund für den geringen PC Mark Vantage Score. Der HDD-Sub-Score liegt bei 3.105 Punkten. Der Storage-Score des PCMark 7 liegt bei nur 1.232 Punkten. SSD bestückte Laptops erringen hier 21.410/4.509 Punkte (Asus U36SD-RX114V) oder auch 21.965/4.628 (Acer Aspire 3830TG i7/SSD).
Die HDD liest mit 70 MByte/s im Sequential Read (HD Tune). Der Crystal Disk Mark endet auf 80 MByte/s. SSDs schaffen mindestens 130 MByte/s.
Mit den Spieletests auf der Dual-Grafik sind wir zufrieden. Crossfire war grundsätzlich aktiv (Standardeinstellung), sorgte aber nur in Battlefield für 19 zusätzliche FPS (Details High: 49 statt 31 fps). Der Grund: Hybrid Crossfire arbeitet nur bei DX10- und DX11-Spielen bzw. den entsprechenden High-Settings (DX10/11 On). Ältere DX9-Games bzw. Gameplay in Details Medium (meist nur DX9 Effekte) profitieren daher nicht von den beiden GPUs. Mikro-Ruckler, bedingt durch unterschiedliche Erstellungszeiten bei der Render-Arbeitsteilung, erkannten wir bei Battlefield nicht. Wohl aber bei Call of Duty: Black Ops in Details High (nicht in Medium!). Bei 27 fps kommt es immer wieder zu Rucklern und Hängern.
Die guten Ergebnisse der Spiele zeigen: Die AMD Radeon HD 6740G2 taugt als Gesamtlösung für gelegentliche Spieler. Die Nvidia GT 540M wird in Shogun 2 (-14 %), Battlefield: Bad Company 2 (-37 %) und Risen (-4 %) leicht bis deutlich geschlagen. Deus Ex HR (+31 %), Call of Duty: Black Ops (+39 %) und Dirt 3 (+23 %) laufen mit der Nvidia-GPU aber besser. Gemeint sind immer die Durchschnittswerte der Vergleichs-GPU.
Die unterschiedlichen Ergebnisse machen klar, wie wichtig der Treiber-Support und die Anpassung der Spiele für Features wie Crossfire ist. Wer eine verlässliche Spiele-Performance sein Eigen nennen möchte, der ist daher (vorerst) mit der Mittelklasse Geforce GT 540M besser bedient. Hier gibt es kein Crossfire On/Off und auch keine Gefahr von Mikro-Rucklern.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Risen (2009) | 49 | 33.1 | 25 | |
Battlefield: Bad Company 2 (2010) | 68.8 | 61 | 48.8 | |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 38.3 | 26.8 | ||
Total War: Shogun 2 (2011) | 87.6 | 27.6 | ||
Dirt 3 (2011) | 68 | 40.7 | 27.67 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 76 | 28.6 |
Geräuschemissionen
Leider holt sich das Aspire 5560G immer wieder ins Gedächtnis. Die 33 dB(A) Mindestlautstärke sind aber nicht der Lüfter, sondern das laute Grundrauschen der Festplatte. Der Lüfter schaltet sich im Leerlauf temporär sogar ab. Im Office-Betrieb mit wenig oder nur sporadischer Last läuft der Lüfter mit bis zu 35 dB(A) akzeptabel leise. Löblich ist die geringe Lautstärke bei Belastung durch Games (36 dB(A)) oder unseren Stresstest (39 dB(A)). Der Lüfter bleibt jeweils konstant bei seiner gewählten Geschwindigkeit.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 33.4 / 34.7 dB(A) |
HDD |
| 33 dB(A) |
DVD |
| 35.6 / dB(A) |
Last |
| 36.3 / 38.9 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Reichlich unaufgeregt bleibt das Gehäuse in Sachen Abwärme, egal in welcher Situation. Bei starker Beanspruchung (Stresstest) ermitteln wir auf der Oberseite einen Durchschnitt von nur 32 Grad, punktuell sind es 36 Grad. Auch auf der Unterseite ist von Wärme nur in direkter Umgebung des Luftauslasses etwas zu spüren. Dort wird es mit 38 Grad fühlbar warm.
Lastverhalten
Die variable CPU-Taktung per TurboCore 2.0 verändert die Taktung der vier Kerne je nach Anforderung. Der Screenshot zeigt unseren Stresstest aus Prime95 für die CPU und Furmark für die GPU: Auch bei zeitgleicher GPU-Last steht der Takt mehrheitlich stabil auf 4x 1.5 GHz. Zum Vergleich: Ohne GPU-Last läuft ein einzelner Cinebench R11.5 mit 4x 1.6 GHz. Das Lastverhalten zeigt sich völlig unproblematisch.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 38.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.8 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.5 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.7 °C).
Lautsprecher
Die Stereo-Lautsprecher befinden sich unter der fein gelochten Leiste oberhalb der Tastatur. Die Aufschrift Dolby-Advanced-Audio ziert das Gehäuse und macht sich somit mitschuldig am mittenlastigen, wenig differenzierten Klangbild. Bässe fehlen komplett, das kann auch die Dolby-Software nicht ändern. Eine Wirkung hat diese auf jeden Fall: Wenn inaktiv, verblasst der Klang noch deutlicher. Sinnvoll ist der ausführliche Equalizer. Mit angeschlossenen Kopfhörern oder Lautsprechern über den analogen Klinkenstecker kann Musik oder Gaming ansprechend wiedergegeben werden. Die Lautstärke ist ausreichend hoch und kratzt bei Höchstpegel nicht.
Wenig Abwärme ist meistens ein Indiz für eine niedrige Energieaufnahme, zumindest im Leerlauf. Für das Aspire 5560G gilt diese Schlussfolgerung nicht, die Energieaufnahme im Leerlauf ist vergleichsweise hoch. Der Leerlauf rangiert von 15 bis 20 Watt (geringster und höchster im Leerlauf, Akku entnommen!). Zum Vergleich: Das Samsung Serie 3 305V5A (Llano) mit 1.6 GHz A6 Vierkerner benötigt 9 bis 14 Watt im Idle. Die hohe Leerlaufenergie ist folglich kein grundsätzliches Problem der Llano-Quadcores. Das Asus K53TA mit dem Zweikerner A6-3400M begnügt sich mit 10 bis 16 Watt.
Der Lasttest (Prime95, Furmark) sorgt für 63 Watt Stromaufnahme. Bei Computerspielen ist das nicht ganz von Nöten, hier sind es ein paar Watt weniger (57 Watt @3DMark06). Das 90-Watt-Netzteil (347 Gramm) ist dafür bestens ausgelegt, was auch an seiner geringen Temperatur während des Stresstests abzulesen ist: 41 Grad. Der Overhead gibt Spielraum für die Akkuladung während einer Prozessor- und Grafik-Belastung.
Aus / Standby | 0.4 / 0.9 Watt |
Idle | 15.1 / 18.3 / 20 Watt |
Last |
57.4 / 62.8 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 960 |
Der 6-Zellen-Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 48 Wh. Die Laufzeiten fallen damit recht knapp aus, was die Folge des hohen Leerlauf-Strombedarfs ist. Beim WLAN-Test, der Surfen auf News und Video-Playback simuliert, hält das Aspire 5560G nur 2:38 Stunden durch. Ein anderes AMD-Notebook, das Asus K53TA, schafft in diesem Test fast die doppelte Zeit (fünf Stunden), obwohl der Akku nur eine minimal höhere Kapazität hat (56 Wh). Das Samsung 305V5A (Llano, Quadcore) schafft es mit 48 Wh auf 3:26 Stunden im WLAN-Test (geringere Idle-Energieaufnahme). Selbst das HP Pavilion dv6-6110eg (Dual GPU, Llano) hält mit seinem 55-Wh-Akku 4:38 Stunden durch. Intel basierte Notebooks, wie das Packard Bell EasyNote NX69, kommen mit Core i5 und GT 540M sogar auf 6:39 Stunden (60 Wh), aber zumindest auf 3:34 Stunden (Asus X43SV).
Acers 15.6-Zoller Aspire 5560G-8358G50Mnkk hat, bis auf das in allen Kriterien schlechte Displaypanel, keine störenden Schwächen. Allerdings gibt es auch keine Stärken, welche die Benotung verbessert hätten.
AMDs Llano-APU mit A-Series A8-3500M (Quadcore, 4x 1.50 GHz) hat in Spielen ausreichende, meist flüssige Frameraten, und Multitasking-Anwendungen rechnen akzeptabel schnell. Bei der allgemeinen Rechen- und Systemleistung kann der Aspire 5560G mit Intels Core i3 der 2010er Generation mithalten. Leider ist die Geschwindigkeit der Western Digital Festplatte auch für eine HDD gering, was die Systemleistung schmälert.
Die Festplatte ist auch ein Thema bei der eigentlich geringen Lautstärke (Last höchstens 39 dB(A)). Im Leerlauf schaltet sich zwar der Gehäuselüfter ab, doch das Grundrauschen der Festplatte bleibt erhalten (33 dB(A)). Dafür glänzt das Chassis mit einer sehr niedrigen Abwärme, ganz gleich, ob beim Spielen oder im Office-Betrieb.
Der Energie-Einsatz ist im Vergleich zu Intel oder anderen APU-Systemen hoch. Wo der A6-Zweikerner im Samsung Series 3 305V5A im Leerlauf nur 7.6 bis 12.5 Watt benötigt (gesamtes System), zieht das 5560G jetzt 15 bis 20 Watt aus der Dose (ohne Akkuladung, ohne Last). Dies führt zu einer schlechteren Akkulaufzeit (2:38 Stunden) als bei anderen APU-Geräten (zirka eine Stunde mehr).
Die Spiele-Performance in Relation zum Preis ist gut, aber nicht sehr gut. Die Leistung einer Geforce GT 540M wird in Summe verfehlt. Ausnahmen wie Battlefield: Bad Company 2 bestätigen die Regel. Dieses Game läuft im Crossfire deutlich schneller als mit der Solo-Geforce. Wer ohne Ausnahmen gute bis sehr gute Gaming-Erlebnisse haben möchte, dem empfehlen wir weiterhin die GT 540M. Die hier verbaute AMD Radeon HD 6740G2 ist mehrheitlich schwächer. Eine GT 540M gibt es im Schwestermodell Acer Aspire 5750G nebst aktuellem Core i3 bereits zum Preis von 500 Euro.