Test Fujitsu LifeBook UH572 Ultrabook
Lange ließ sich Fujitsu Zeit ein günstiges, reinrassiges Ultrabook auf den Markt zu bringen. Mittlerweile gibt es in Preisregionen von 700 Euro bis weit über das Doppelte dieses Einstiegsbudgets viele interessante Geräte. Fujitsu entwickelte nun also neben unserem Testgerät auch das Lifebook U772, das mit einem Einstiegspreis von 1200 € und einem 14-Zoll Display in einem 13-Zoll Gehäuse in den Ring gegen teurere Rivalen steigt.
Unser Lifebook UH752 soll mit einem Preis von 799 Euro gegen günstige Konkurrenten, wie Lenovo's U310, HP's Folio 13 oder Acer's Aspire S3 antreten. Diese sind ebenfalls allesamt gut geschnürte Preis-Leistungspakete der Ultrabook-Einstiegsklasse und können, wenn auch meist nicht kompromisslos, auf ihre eigene Weise überzeugen. Fujitsu's Hauptargument gegen diese billigen Flachmänner soll das mobile Breitband sein, das in Form eines Sierra Wireless Gobi 3000 HSUPA Modems im Lifebook UH572 abgedeckt wird. Wie steht es allerdings um die restlichen Qualitäten? Sehen wir uns das Gerät näher an.
Wie ein heutiges Ultrabook auszusehen hat, wissen viele unserer aufmerksamen Leser sicherlich schon. Man wünscht sich von solchen Geräten neben ansprechender Akkulaufzeit und einem hellen Display vor allem ein möglichst leichtes, flaches, ansprechend designtes aber dennoch auch stabiles Gehäuse, damit es zum robusten Reisebegleiter werden kann. Fujitsu muss diese Klasse und auch die Kundenwünsche an eben jene nicht neu definieren - lange sammelten einige Hersteller schon Erfahrungen auf dem Gebiet der Ultrabooks. Fujitsu geht mit dem Gehäuse des UH 572 also erwartungsgemäß keine unbekannten Wege, dennoch macht die Eigeninterpretation auf Anhieb Eindruck.
Unsere Variante kommt mit eine schönen, metallisch rot schimmernden Magnesiumgehäuse bestückt, aus der Verpackung - man darf aber auch gerne mit Silber eine etwas unauffälligere Farbe fürs Gehäuse wählen. Die Oberfläche des Deckels ist so gut verarbeitet und detailliert lackiert, dass sie im Licht ähnlich schimmert, wie gefärbtes Aluminium. Dabei ermöglicht der hier eingesetzte Werkstoff neben der flachen, fast filigran wirkenden Bauweise (18 mm Höhe - zugeklappt) eine beeindruckende Gehäusestabilität bei nur 1,57 kg Lebendgewicht. Die Basis lässt sich auch bei großer Anstrengung nicht wirklich verbiegen oder eindellen, selbst der Deckel ist gemessen an seiner flachen Bauweise sehr stabil ausgefallen. Natürlich hat der Hersteller hier alles auf diese flachen Abmaßungen und dieses leichte Gewicht getrimmt - mit Vor- und Nachteilen, wie sich noch zeigen soll.
Das Gehäuse an sich ist jedoch sehr gut gelungen - und fühlt sich dabei angenehm sanft an - die Ecken und Kanten sind an wichtigen Stellen ergonomisch abgeflacht. Auch das Aufklappen des Geräts erweist sich, auch einhändig, als sehr einfach. Der Deckel kann dabei bis zu einem Winkel von 145° aufgeklappt werden, und wird anschließend von den beiden kleinen Scharnieren gut in Position gehalten, ohne auffällig zu wippen. Das Weinrot des Deckels und der Basis wechselt sich im Bereich der Eingabegeräte mit mattem Schwarz ab. Dabei wirkt deren Oberfläche nicht so gummiert, wie man das z.B. von diversen Thinkpads kennt, sondern ist eher glatter Natur. Hier haben die Designer auch an die Usability gedacht: An der linken und rechten Kante der Handballenablage sind die, an den Seitenflächen angeordneten, Anschlüsse markiert, damit man diese auch problemlos findet. Sehen wir uns nun die Ausstattung genauer an.
Dass auch bei günstigen Ultrabooks alle wichtigen Anschlüsse vorhanden sein sollten, wissen mittlerweile die meisten Hersteller. So verbaut auch Fujitsu beim UH572 alles, was Rang und Namen hat.
An der linken Gehäuseseite finden sich neben einem Kensington-Lock-Port auch der HDMI Anschluss, damit der heimische Flatscreen adäquat angesteuert werden kann, aber auch zwei USB 3.0 Steckplätze und einen Kopfhörerausgang. Da die beiden USB-Anschlüsse relativ dicht gedrängt verbaut sind, ist hier die Tatsache zu beachten, dass breite USB-Sticks unter Umständen den Nachbarsteckplatz verdecken könnten.
An der rechten Gehäuseseite verbaut Fujitsu neben einem SD/MMC/Memory-Stick-Reader einen herkömmlichen USB 2.0 Anschluss und den obligaten Anschluss fürs Netzteil. Bei genauerer Betrachtung der rechten Seitenkante fällt allerdings eine kleine Plastikkappe auf, die den SIM-Karten Slot fürs UMTS Modem verdecken soll. Wenn Sie sich nun fragen, ob auf einen LAN Anschluss verzichtet wurde, können wir Sie beruhigen: Dieser wird per USB-to-RJ-45 Connector ausgelagert, da er laut Fujitsu im flachen Gehäuse keinen Platz gefunden hätte. Das UH572 muss im Gegensatz zu seinem teureren Brudermodell, dem U772, ohne Docking-Port auskommen.
Kommunikation
Neben WLAN (Intel Centrino Wireless-N 2230 - b/g/n), kann man sich Netzwerken auch kabelgebunden via USB-to-LAN-Connector anschließen. Die Besonderheit des günstigen UH572 ist aber sicherlich die Möglichkeit, per HSUPA übers mobile Breitband im Internet zu surfen. Intel's WLAN Lösung bietet neben Bluetooth 4.0 auch andere Technologien, wie z.B. Wireless Display an. Damit lassen sich Bildschirminhalte kabellos an kompatible Bildschrime oder Fernseher übertragen.
Sicherheit
Neben der Anschlussmöglichkeit für Notebookschlösser fanden sich leider am UH572 keinerlei relevante Sicherheitsfeatures. Schade. So ist das Gerät lediglich vor Langfingern am Arbeitsplatz geschützt. Hier positioniert Fujitsu sein U772 Business-Ultrabook.
Zubehör
In der OVP finden sich - außer dem Notebook selber - neben dem LAN-Connector und diverser Benutzeranleitungen auch zwei Recovery DVDs, mit denen sich das Ultrabook wieder in den Werkszustand zurücksetzen lässt - vorausgesetzt, man besitzt ein externes DVD-Laufwerk, denn in Ultrabooks fehlen diese. Das UH572 muss, im Gegensatz zum großen Bruder, dem U772, ohne Docking-Anschluss auskommen, daher erstreckt sich das von Fujitsu angebotene Zubehör lediglich von Notebooktaschen über externe Festplatten bis hin zu externen Eingabegeräten.
Wartung
Hoch erfreut waren wir jedoch, als wir an der Unterseite des weinroten Magnesium-Flachmanns eine riesige Wartungsklappe vorfanden. So trennen nur 6 Torx-Schrauben den versierten User vom Austausch oder der Erweiterung einiger Komponenten. Dazu zählen beim UH572 die 2,5" und 500 GB große Festplatte von Western Digital, der RAM (nur einer von zwei Sockeln mit einem 4 GB, 1600 MHz DDR3 Modul belegt), die WLAN-Karte und das UMTS-Modul von Sierra (beide per Mini-PCIe angebunden).
Garantie
Fujitsu liefert das Lifebook standardmäßig mit 12 Monaten Collect & Return Service aus, wir fanden jedoch auf der Herstellerhomepage keine Möglichkeiten zur Erweiterung dieser Frist - schade, das können einige Konkurrenten besser!
Wie uns der Test des U772 kürzlich zeigte, sind es vor allem die Eingabegeräte, bei denen sich Fujitsus neues Ultrabook nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Wie setzt diese also das UH572 um?
Tastatur
Naja, was sollen wir sagen? Diese Tastatur ist, verglichen mit der im großen Bruder, relativ gut gelungen - dabei bei weitem aber kein Vorzeigekandidat geworden.
Tippen funktioniert auf diesem Exemplar vergleichsweise problemlos. Der Tastenhub ist zwar gering ausgefallen, aber um Welten besser, als der des wesentlich teureren U772. Das subjektive Schreibgefühl vermittelt zwar Treffsicherheit, dabei wirkt die Tastatur aber extrem billig. Die Chiclet-Tastatur scheint als ganze Einheit nicht hundertprozentig fest in der Basis fixiert zu sein. Daher klappert und "klickst" die Konstruktion bei jedem noch so feinen Tastenanschlag leise und gibt auch deutlich nach. Solche Tastaturen kannten wir noch von Netbooks der ersten Generationen.
Dabei liegt bei dieser Tastatur bei weitem nicht alles im Argen - der Druckpunkt ist sogar relativ knackig ausgefallen. Gemessen an dem Preis, oder der gewöhnungsbedürftigen Tastatur des U772 ist die hier eingesetzte zufriedenstellend. Man verschreibt sich kaum und die Ergonomie geht in Ordnung. Gemessen an den teilweise hervorragenden Eingabegeräten der günstigen Konkurrenz ist sie jedoch eine Enttäuschung. Wir können sowohl die hintergrundbeleuchtete Tastatur des HP Folio 13, als auch die "herkömmliche", aber hervorragende Tastatur des Ideapad U310 empfehlen. Das Aspire S3 bietet leider eine vergleichbare Variante, wie die hier eingesetzte.
Touchpad
Der Mausersatz des Lifebooks ist sehr ähnlich ausgefallen, wie der des U772, erbt also alle Eigenschaften und Probleme, zusätzlich jedoch ein ähnliches, leises Klappern, wie es bei der Tastatur zu vernehmen war.
Dazu zu zählen wären die eher glatte Oberfläche des Touchpads, woran man gelegentlich hängen bleibt, und die eher unsichere Funktionalität der Tasten. Wie man es so oft in Ultrabooks sieht, erstreckt sich nämlich die berührungssensitive Oberfläche des Touchpads über die Bereiche der rechten und linken Taste - diese sind nicht mehr einzeln ausgeführt, sondern das gesamte Touchpad lässt sich für Klicks niederdrücken. Dabei verhält sich allerdings unsere Variante hier etwas seltsam. An den linken und rechten äußersten Ecken, wo wir normalerweise unsere Klicks auf den Buttons ansetzen, reagieren diese beim UH572 nämlich genau so wenig, wie jene des U772. Wir mussten schon beherzt die mittleren Bereiche der Buttons treffen, damit die Klicks angenommen wurden. Manchmal wurden diese allerdings der falschen Taste zugeordnet - viel zu oft kam uns nach einem vermeintlichen Linksklick ein Kontextmenü entgegen. Multitouch - Gesten, wie das beliebte Zwei-Finger-Scrolling funktionieren gut, können aber nicht wie gehabt, rechts unten in der Taskleiste, sondern nur über Umweg per Treibermenü aktiviert werden.
Während alle Ultrabook-Kollegen des Vergleichs auf glänzende Displays mit einer identen Auflösung von 1.366 x 768 bei 13,3-Zoll-Diagonale setzen, hebt sich die mattierte Variante des Lifebooks ein wenig von den Hochglanz-Konkurrenten ab. LG spendiert dem UH572 dieses matte TN-Panel (LP133WH2-TLM3), welches bei Arbeiten in Innenräumen und draußen im Schatten Spiegelungen den Kampf ansagt.
Dabei hat es aber mit dem, schon zu oft bekrittelten, Manko solcher Billigdisplays zu kämpfen: Die Leuchtkraft ist mit durchschnittlich erreichten 177,8 cd/m² (Maximum: 196,5 cd/m²) nicht für den Außengebrauch zu empfehlen, weil dadurch der Bildschirminhalt bei heller Umgebung einfach zu dunkel erscheint.
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Ausleuchtung: 80 %
Helligkeit Akku: 189.2 cd/m²
Kontrast: 158:1 (Schwarzwert: 1.2 cd/m²)
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Ausleuchtung: 76 %
Helligkeit Akku: 192 cd/m²
Kontrast: 194:1 (Schwarzwert: 0.99 cd/m²)
Subjektiv betrachtet, handelt es sich hierbei um ein fürs Internetsurfen und für Officearbeiten geeignetes Display, dem es ein wenig an Farbintensität fehlt.
Die Messwerte bestätigen unseren Eindruck, dass auch der Kontrast nicht gut ausfällt: Ein zu hoher Schwarzwert lässt uns nur einen schwachen Kontrast errechnen. Auch der darstellbare Farbraum ist sehr eingeschränkt. Hier wird, wie auch bei der vergleichbaren Konkurrenz, nicht einmal der sRGB-Rahmen erreicht. Für ambitionierte Grafiker und Fotografen ist das Lifebook also nicht geeignet - diese werden jedoch ohnehin zu spezialisierten Profigeräten greifen.
Wer außentaugliche Displays in Ultrabooks sucht, und auch mehr Auflösung haben will, muss mindestens 300 Euro mehr ausgeben, und wird dann in Geräten, wie dem Zenbook UX32VD oder dem Samsung 900X3B fündig werden. In der Preisklasse von rund 800 Euro stellt das Lifebook UH572 allerdings mit dem matten Display eine interessante Alternative zu den Spiegeldisplays der Konkurrenz dar.
Fujitsu bietet das Lifebook UH572 grundsätzlich in zwei Ausstattungsvarianten an. Wir testen hier die, mit 799 Euro recht günstig angesetzte Variante mit Intel Core i5-3317U (2x 1,7 GHz - 2,6 GHz) und einer 500 GB großen Western Digital Festplatte, die von einem 32 GB großen SSD-Cache beschleunigt wird. Gibt man knapp 150 Euro mehr aus, bekommt man dafür eine sehr schnelle, reinrassige 128 GB SSD, und einen schnelleren Core i7-3667U (2x 2 GHz - 3,2 GHz) spendiert. Beide Varianten besitzen mit Intels HD Graphics 4000 die gleiche integrierte Grafiklösung.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei beiden Varianten top, wir würden jedoch im Falle des UH572 eher zur billigeren Variante greifen, da es um knapp 1000 Euro schon Ultrabooks mit wesentlich besseren Displays und Eingabegeräten gibt.
Wenn wir einen Blick auf die verglichene Konkurrenz werfen, fällt auf, dass auch das Ideapad U310 auf Intel's Mindest-Spezifikation hinsichtlich Massenspeicher, nämlich auf einen ähnlichen Verbund aus 500 GB HDD und 32 GB SSD-Cache setzt, genau so wie Acers S3 (320GB + 20GB SSD). Einzig das Folio 13 setzt auf eine pfeilschnelle, 128 GB große SSD aus dem Hause Samsung, sollte also vor allem in Sachen Systemperformance ein harter Gegner werden. Sehen wir uns also am besten im Folgenden die Testergebnisse detailliert an!
Prozessor
Im Herzen unseres Lifebook UH572 werkelt also ein, mit nur 17 Watt TDP, sehr sparsamer Intel ULV (Ultra Low Voltage) Prozessor aus der aktuellen Ivy Bridge Generation - der Core i5-3317U, um genau zu sein. Dieser bietet einen Basistakt von 2x 1,7 GHz, einzelne Kerne werden jedoch, je nach Auslastung des Prozessors, auf bis zu 2,6 GHz beschleunigt - TurboBoost 2.0 sei Dank. Neben dieser Technologie verpasst Intel der CPU auch Hyperthreading, also die Fähigkeit, mit einem Prozessorkern gleich zwei Prozessstränge gleichzeitig pro Takt zu verarbeiten. Das ist auch der Grund, warum beispielsweise bei einer Dualcore-CPU, wie dieser, 4 Leistungsdiagramme im Task-Manager zu sehen sind, nicht 2, wie man sie erwarten würde.
Durch diese und diverse andere Verbesserungen der Ivy Bridge-Prozessorgeneration, schafft es dieser Prozessor sogar, die Leistungsfähigkeit einiger alter Core i7 ULV Prozessoren zu übertreffen, sollte somit also für alle Szenarien des täglichen Gebrauchs genügend Leistung zur Verfügung haben - gelegentlich darf man sogar Videos schneiden (auch wenn es hierfür wesentlich geeignetere Geräte gibt).
Lenovo setzt im Ideapad U310 exakt auf die selbe CPU und GPU (HD Graphics 4000), daher sollten wir hier eine gute Vergleichsbasis vorfinden, HP's Folio 13 und Acer's Aspire S3 auf den überholten Core i5-2467M mit integrierter HD Graphics 3000. Blicken wir auf die, im CineBench R11.5 (CPU-multithreaded) gemessenen Leistungswerte, so wird klar: Unser Testgerät ist dem Ideapad um 18 % unterlegen, dem Folio 13 sogar um 22 %, obwohl dieses auf einen, eigentlich langsameren Prozessor der letzten Sandy Bridge-Generation setzt, auch Acers S3 ist um 21 % schneller. Der Screenshot (rechts oben) soll zeigen, warum hier schlechtere Ergebnisse erzielt werden. Das Lifebook hat nämlich im CineBench R11.5 (multi) rekonstruierbare Einbrüche der Taktrate aufgezeigt. So wurde die Taktfrequenz beider Kerne ca. im 2-Sekunden-Takt kurz von 2,4 GHz auf 800 MHz gesenkt.
Im Einzelkern-Durchlauf des CineBench R10 (64Bit) ist das Folio um 18% abgeschlagen, das Aspire S3 sogar um 20 % (beide setzen auf Intel's Core i5-2467M).
System Performance
Wie man das von aktuellen Ultrabooks erwarten darf, ist man auch mit dem UH572 meist subjektiv recht flott unterwegs. Natürlich merkt man beim Starten mancher Programme, dass hier nur eine herkömmliche Festplatte eingesetzt wird, bei oft benötigten Dateien und Programmen, wie z.B. dem Starten des Betriebssystems spürt man allerdings deutlich den Geschwindigkeitsboost, welchen die 32 GB kleine SSD in Kombination ermöglicht.
Bei der gefühlten Leistung nehmen sich die Konkurrenten nicht viel, im Alltag spürt man meist nur beim bzw. kurz nach dem Hochfahren einen deutlichen Vorteil der reinen SSD, die etwa im Folio 13 zur Verfügung steht, ansonsten bearbeiten alle Kandidaten die Anforderungen auf vergleichbar zügigem Niveau. Was sagen uns jedoch die Ergebnisse der PCMarks?
Im PCMark Vantage ist HP's Folio, wie zu erwarten, durch die SSD befeuert, um 30 % voran, das Ideapad U310 unterliegt mit identer CPU unserem Testgerät um 14 %, Acer's S3 unterliegt mit älterer CPU sogar um 27 %. Was den neueren PCMark 7 angeht, ist das Ideapad Spitzenreiter, und 18 % schneller, als unser Testgerät und das exakt gleich schnelle Folio 13. Acer's S3 scheint hier deutlich langsamer zu sein und liegt, insgesamt um 44% abgeschlagen, am Ende unseres Vergleichstests.
Was lässt sich also abschließend aus den Ergebnissen herauslesen? Eindeutig können wir nur darauf schließen, dass das Aspire S3 von der Systemleistung her nicht mit den anderen drei Vergleichsnotebooks mithalten kann, vielleicht auch durch die kleiner bemessene oder langsamere SSD. Unser Lifebook liegt bei beiden Ergebnissen an zweiter Stelle, was für ein flottes Arbeiten im Alltag garantieren sollte. Der Sieger ist hier allerdings klar das Folio 13, durch seine reinrassige SSD.
PCMark Vantage Result | 6770 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2959 Punkte | |
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Massenspeicher
Wir haben bereits im Zuge der Systemperformance ausführlich die Wichtigkeit des eingesetzten Massenspeichers für die gesamte Geschwindigkeit gesprochen. Wie jedoch sehen die detaillierten Einzelwerte der hier eingesetzten Kombination von herkömmlicher 500 GB Festplatte und 32 GB großem SSD-Cache aus?
Da das Betriebssystem dennoch auf der HDD (von Western Digital) liegt und arbeitet, verwenden wir für unseren Test vorerst HDTune als adäquaten Benchmark zur Evaluation der Massenspeichergeschwindigkeit. Hier zeigt sich, dass die durchschnittliche Transferrate sicherlich zu den besseren Ergebnissen herkömmlicher HDDs zählt. Mit durchschnittlich 90,3 MB/s werden hier große Daten angenehm schnell weggeschaufelt (und damit 4 % schneller als beim Ideapad U310 - die SSD des Folio arbeitet hier doppelt so schnell). Der maximale Wert von 176,4 MB/s ist sicherlich durch die Boost-SSD beeinflusst worden, doch deren Spezial-Einsatzgebiet beschränkt sich eher auf das Lesen und Schreiben kleiner Dateien (kommt daher z.B. beim Booten des Notebooks zum Einsatz).
Um also die Auswirkung der 32 GB großen SSD (Sandisk i100) auf die Festplatte zu sehen, starten wir einen weiteren Benchmark, den CrystalDiskMark. Die 4K und 4K QD32 Lesegeschwindigkeiten sind die Schwachstellen herkömmlicher Festplatten, welche die kleinen SSD-Caches ausgleichen sollen. Von diesem Feature merkt man im UH752 allerdings überhaupt nichts. Die 4K / 4K QD32 Lesegeschwindigkeiten von 1,083 MB/s bzw. 1,459 sind auf dem Niveau guter HDDs - das Ideapad U310 zeigt mit 8,74 MB/s bzw. 204,4 MB/s, wie man diese Technologie umsetzt, und kann sogar HP's Folio mit reiner SSD (13,23 MB/s bzw. 99,06 MB/s) teilweise übertrumpfen. Zu viel darf man sich also von dem kleinen SSD Cache im Lifebook UH572 nicht erwarten.
Grafikkarte
Mit Intel's aktueller Ivy Bridge-Generation kam auch die neue IGP daher: die HD Graphics 4000. Diese sollte alle gewünschten Einsatzszenarien eines Ultrabooks gut abdecken, also vom Internetsurfen über HD Videos bis hin zum einen oder anderen Game in niedrigsten Details alles Gebotene flüssig darstellen können.
Einzig das Ideapad U310 setzt auf die gleiche Grafikeinheit, HP's Folio 13, sowie das Aspire S3 sind mit der, bereits überholten HD Graphics 3000 ausgestattet, sollten aber im Multimediagebiet auch an vergleichbare Grenzen stoßen. Wie schlägt sich unser Lifebook also im Vergleich?
Im 3DMark Vantage wird das ident ausgestattete Ideapad U310 um ganze 22 % geschlagen, das Folio und das Aspire S3 um 40 %. Vergleichsweise viel holt also unser Testgerät aus der integrierten Grafik. Ein witziges Detail am Rande: Der wesentlich teurere Bruder, Fujitsu's U772 wird hier ebenfalls um 9% geschlagen, obwohl in diesem Gerät ein schnellerer Prozessor sitzt.
Im 3DMark 11 bestätigt sich das Ergebnis: Hier ist das Ideapad um 20% hinter unserem Lifebook zurück. Die anderen Testkandidaten traten damals noch nicht in diesem Benchmark an, können also nicht zum Vergleich hinzugegzogen werden.
Die vorher vermuteten Hitzeprobleme betreffen wohl nicht die Grafikkarte, denn das Lifebook UH752 performt mit seiner integrierten Grafik toll! Ob und wie man diese Erkenntnis etwa auf Spiele umsetzen kann, zeigt der folgende Test.
3DMark 06 Standard Score | 3880 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 2438 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 546 Punkte | |
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Gaming Performance
Klar - die, in den Prozessor integrierte, HD Graphics 4000 ist nicht für den Spieleeinsatz ausgelegt. Dennoch sollte das eine oder andere Spiel für zwischendurch auf niedrigen Details flüssig spielbar sein - die 3DMark Ergebnisse machen Lust auf mehr.
Wir testeten deshalb u.A. das Bestseller-Aufbaustragegie-Spiel Anno 2070, welches sich durch gute Skalierbarkeit auszeichnet, und somit auch von schwachen Grafikkarten flüssig dargestellt werden solte. Bei niedrigen Details und einer Auflösung von 1.024 x 768 erreichten wir flüssig spielbare 33 fps (Frames Per Second, Bilder pro Sekunde). Hier fällt auf: Selbst das HP Folio 13, welches auf Intels IGP aus letzter Generation setzt, schafft hier noch 30,7 fps - das beste getestete Ultrabook bei identer CPU und Grafik ist hier das Macbook Air 13" mit 47 fps! Auf mittleren Details werden bei der nativen Auflösung von 1.366 x 768 20 fps erreicht - hier liegt die Differenz zum Air bei einem unspürbaren Bild in der Sekunde. Hohe Einstellungen sollten gemieden werden, da hier die vermeintliche Action mit 13 fps zum Daumenkino verkommt.
Bei Fifa 12 kommt es noch viel eher auf hohe Framerates an, als bei Anno - hier können unvorhergesehene Ruckler zum Ballverlust, oder im schlimmsten Fall zum Gegentor führen. Mit diesem Spiel werden Sie auf diesem Ultrabook keine Freude haben, denn selbst auf niedrigsten Details bei einer Auflösung von 800 x 600 kommen mit durchschnittlich 37 fps manchmal Ruckler vor. Eine wirkliche Abnormalität können wir rekonstruierbar ermitteln: Sinkt bei mittleren Einstellungen und einer Auflösung von 1.366 x 768 die Framerate auf 21 fps, so steigt diese bei hohen Details und zweifacher Kantenglättung wieder auf 26 fps an!
Auch Metro 2033 wurde, als hardwarehungriges Spiel, sozusagen als Extremtest ausgewählt. Von diesem Spiel raten wir jedoch ebenfalls ab, denn 19 fps bzw. 14 fps auf niedrigen bzw. mittleren Einstellungen (800 x 600 bzw. 1.360 x 768) machen bei einem Grusel-Shooter keinen Spaß mehr.
Die Moral aus der Geschicht': Zocken tut man mit dem UH752 besser nicht.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Metro 2033 (2010) | 19 | 14 | ||
Fifa 12 (2011) | 37 | 21 | 26 | |
Anno 2070 (2011) | 33 | 20 | 13 |
Geräuschemissionen
Leider können wir im Falle des Lifebook UH572 nicht von einem ruhigen Ultrabook berichten. Viel zu oft springt dafür, auch im vermeintlichen Leerlauf, der hochfrequente Lüfter des Geräts an. Dieser ist dann zwar mit seinen knapp 32 dB nicht sehr laut, stört aber durch dauerndes Anlaufen und Abschalten ("Pendel-Effekt"). Wer dies etwas abschwächen will, meidet am Besten die Energie-Einstellung "Höchstleistung".
Bei Vollauslastung werden rund 40 dB gemessen, was kombiniert mit der hohen Frequenz des Lüftergeräusches auf Dauer doch beim Stresstest des Geräts unsere Nerven sehr strapazierte. Kompromisslos ruhige Zeitgenossen sind allerdings keine der billigen Ultrabooks. HP's Folio kann allerdings per BIOS-Einstellung über die meisten Strecken komplett stillgelegt werden, und Lenovo's Ideapad U310 bietet einen, fast durchgängig säuselnden, dafür aber größer ausgelegten Lüfter, der nicht so hochfrequent und störend wirkt, wie der unseres Testgeräts.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 28 / 28.5 / 31.2 dB(A) |
HDD |
| 28.5 dB(A) |
Last |
| 38.4 / 40.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Während normaler Benützung, also niedriger Auslastung, wie sie während dem Internetsurfen oder während Officarbeiten festzustellen ist, bleiben die Oberflächentemperaturen der Oberseite (rund 32,2 °C, max: 38 °C), sowie der Unterseite (rund 33,9 °C, max: 37,7 °C) meist angenehm kühl. Somit steht in Verbindung mit dem mittig links angebrachten Lüfter dem "Schoß-Einsatz" des Magnesium-Flachmanns nichts im Wege.
Bei Vollauslastung wurden während unseres Stresstests jedoch an der Oberseite Maximaltemperaturen von 50,2 °C und an der Unterseite von 53,6 °C gemessen. HP's Folio wird beim Stresstest ähnlich heiß, der Rest der Kandidaten bleibt hier etwas kühler.
Im Test wird der ursprünglich auf 2,1 GHz, im Turbo-Boost betriebene Prozessor auf seine Standardgeschwindigkeit von 1,7 GHz eingebremst, um nicht das Kühlsystem zu überfordern (82 °C Kerntemperatur nach 1 h). Dabei kreischt der arme Lüfter wie ein kleiner Fön.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 50.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.1 °C (von 21.4 bis 281 °C für die Klasse Subnotebook).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 53.6 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.4 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 30.8 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 31.1 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.3 °C (-2.8 °C).
Lautsprecher
Die winzige Lautsprecherleiste, die Fujitsu ins Lifebook UH572 eigebaut hat, ist minderer Qualität. Zwar geht die Sprachausgabe in Ordnung, allerdings lassen sich Einsatzszenarios, die über gelegentliches Videotelefonieren hinaus gehen, nicht damit umsetzen. Dazu fehlt es einerseits an Lautstärke, andererseits an detailreicher Musikwiedergabe. Unsere Testsongs wurden extrem hochfrequent und metallisch zischelnd wiedergegeben, je lauter die Einstellung, desto mehr Frequenzen werden von den klitzekleinen Stereolautsprechern in der schmalen Lautsprecherleiste sogar gänzlich verschluckt.
Verbindet man aber externe Lautsprecher oder gute Kopfhörer, so geht die dargebotene Musikqualität in Ordnung.
Energieaufnahme
Der Stromverbrauch während des Leerlaufs liegt bei unserem Fujitsu Gerät im Durchschnitt aller getesteten Ultrabooks (5,9 - 8,9 Watt) - kein Wunder, hier wird ähnliche Hardware verbaut, wie im Rest der Kandidaten.
Bei Last steigt dieser auf bis zu 40 Watt an, was ein wesentlich schlechterer Wert ist, als beispielsweise die 33,3 Watt, die im Aspire S3 gemessen wurden, oder die 35,8 Watt die sich das Folio 13 genehmigte. Dieses Ergebnis ist aber vermutlich auf die neuere Grafikeinheit zurückzuführen, die bei Vollast mehr Leistung erbringen muss, als die alte IGP-Brigade, welche die letzteren beiden Kandidaten befeuert.
Aus / Standby | 0 / 0.1 Watt |
Idle | 5.9 / 8.3 / 8.9 Watt |
Last |
31.8 / 40.1 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Das Lifebook verhält sich also bei niedriger Auslastung ähnlich sparsam, wie die Konkurrenz - aber wie sieht das umgemünzt auf die Akkulaufzeit aus? Kann Profit aus der Genügsamkeit geschlagen werden?
Leider nicht wirklich. Der hier eingesetzte 42 Wh Akku ist etwas geringer bemessen, als Akkus der Konkurrenz. Kein Wunder, dass das UH752 dadurch in unserem Niedrig-Auslastungs-Test dem BatteryEater Readers Benchmark bei minimaler Helligkeit und deaktiviertem WLAN maximal nur 5 h 55 min aushält. HP's Folio 13 setzt bei ähnlichen Gehäusedimensionen und ähnlichem Preis übrigens auf einen großen 59 Wh Akku, der dann auch gleich mal für 9 h 49 min abseits der Steckdose garantiert.
Ein ähnliches Bild bietet sich uns bei unserem standardisierten WLAN-Surfing Test, bei dem mehrere Onlinemedien (darunter auch Youtube HD Videos) per Skript angesurft werden - alles natürlich logischerweise bei aktiviertem WLAN und einer Hintergrundbeleuchtung nahe der 150 cd/m² (hier: Maximaleinstellung - 2). Hier geht dem Lifebook schon nach 3 h 17 min der Lebenswille aus - kein extrem schlechter Wert eigentlich - doch trotzdem fast etwas peinlich für ein Ultrabook, wo gerade diese Geräte sich doch normalerweise durch lange Surf-Sessions abseits der Steckdose auszeichnen sollten (HP Folio 13: 5h 5 min). Wirklich überzeugende, aber auch teurere Geräte, wie das Macbook Air 13, halten bei diesem Test beispielsweise mehr als 6 h durch. Hier liegt der Durchschnitt der verglichenen, günstigen Konkurrenz bei etwas mehr als 4 h Akkulaufzeit.
Unter Vollauslastung schlägt sich das Gerät mit 1 h 41 min Akkulaufzeit - in Anbetracht der Akkukapazität - doch passabel. (Spitzenreiter im Segment wieder HP's Folio 13: 2h 50 min). Ein etwas größerer Akku hätte dem UH572, verglichen mit der Konkurrenz, also sicher nicht geschadet.
Was wir am Fujitsu Lifebook gut finden, und auch gelobt haben, sind die vergleichsweise guten Performance-Messwerte und die solide Verarbeitungsqualität des hübschen, roten, flachen, leichten und dennoch stabilen Magnesiumgehäuses. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht und liefert größtenteils stabile, flache Ultrabooks - mit dem Unterschied, dass man sich dort wohl beim Designen und Konzipieren auch abseits des Gehäuses auf einige wichtige Aspekte konzentriert hat. Akkulaufzeit. Tastatur. Touchpad. Lüftercharakteristik. Temperaturmanagement. Hier werden nur einige, hier weniger überzeugend gelöste Stichpunkte genannt.
Schade, dass in günstigen Ultrabooks wohl auch standardmäßig und schon von der Blaupause weg, ausreichend helle, sprich außentaugliche Displays gestrichen werden, wie man sie anscheinend besser zahlenden Kunden vorenthält (z.B. Asus Zenbook UX32VD, Samsung 900X3B). Fujitsu ist zwar mit einem matten Panel schon auf der richtigen Fährte, doch lesen können wir Bildschirminhalte trotzdem nur, wenn die Hintergrundbeleuchtung auch im Freien gegen das Umgebungslicht ankommt!
Sind wir also mit den gegebenen Einschränkungen günstigerer Ultrabooks einverstanden, so wollen wir trotzdem eins: Mobilität! Wo uns hier wohl helle Displays verwehrt bleiben, müssen wir uns mit überzeugender Akkulaufzeit trösten dürfen - und die bietet das UH752 leider nicht!
Wirklich ausgezeichnete Ultrabooks sind nun mal leider in der Regel mindestens 500 Euro teurer, aber wie immer gilt: Vergleichen lohnt sich! (Subnotebook Top 10 Liste).