Test Sony Vaio SV-E1712F1EW Notebook
Sony ist nicht gerade ein Hersteller, den viele Kunden mit preiswerten Einstiegsnotebooks verbinden - und doch bietet der japanische Elektronik-Riese mit seiner E-Serie eine ganze Reihe günstiger Modelle im Format zwischen 14 und 17 Zoll an.
Nachdem wir zuvor bereits einen Blick auf das mittlere 15-Zoll-Modell geworfen haben (Vaio SV-E1511V1EW), unterziehen wir heute das SV-E1712 einem ausführlichen Test. Dieser 17-Zoll-Bolide tritt in vielfältigen Konfigurationen zu Preisen ab etwa 500 Euro an, kann inklusive Quad-Core-Prozessor, Blu-ray-Laufwerk und FullHD-Display aber auch weit über die 1000-Euro-Marke klettern.
Für ein einfaches Multimedia-Gerät scheint derlei Hardware-Power jedoch übertrieben. Unser Testmuster, ein Sony Vaio SV-E1712F1EW, vertraut darum auf eine Pentium-B980-CPU, 4 GByte RAM und eine 500-GByte-HDD, was den Kaufpreis auf schmale 550 Euro reduziert. Nicht verzichtet werden muss auf die Radeon HD 7650M, die bei allen Modellen der Baureihe zur Standardausstattung zählt.
Um mangelnde Konkurrenz braucht sich Sony nicht zu sorgen: Vor allem die neuen Trinity-APUs von AMD sind in dieser Klasse breit vertreten und werden beispielsweise in HPs Pavilion g7 verbaut. Doch welcher Hersteller hat das attraktivere Gesamtpaket geschnürt?
Ähnlich wie sein kleineres Schwestermodell setzt auch das Vaio SV-E1712 auf eine interessante, zweifarbige Optik: Schwarze und weiße Kunststoffe (auch andere Kombinationen verfügbar) bilden einen abwechslungsreichen Kontrast, der sich aus der Masse der oftmals etwas langweiligen Kontrahenten abhebt. Abgesehen von der Farbgebung verzichtet Sony aber auf allzu gewagte Designexperimente - leider jedoch nicht auf die ein oder andere schmutzanfällige Hochglanzoberfläche.
Mangels des Einsatzes von Leichtmetallen wie Aluminium kann das Vaio weder mit besonders kompakten Abmessungen (Dicke 38 Millimeter) noch einem ausgesprochen geringen Gewicht (3,2 Kilogramm) punkten. Die Mobilität zählt somit nicht zu den vorrangigen Stärken des Notebooks, wohl aber eine, gemessen an der Preisklasse, recht gute Stabilität und Verarbeitungsqualität. Auf Druck reagiert das Gehäuse nur mit minimaler Verformung, beispielsweise im Bereich des DVD-Laufwerkes. Im Detail könnten manche Spaltmaße und Materialübergänge noch ein wenig optimiert werden, ohne dass wir hier aber wirklich gravierende Mängel kritisieren müssten.
Das Display wird von zwei straffen Scharnieren in Position gehalten, die bei Erschütterungen einige Momente nachwippen. Genau wie die Basiseinheit besteht auch der Deckel nur aus einfachem, aber massivem Kunststoff, was sich in einer ordentlichen Verwindungssteifigkeit widerspiegelt. Insgesamt platziert sich das SV-E1712 somit knapp vor dem HP Pavilion g7, bietet aber dennoch Potential für weitere Verbesserungen.
Es hat einige Jahre gedauert, doch mittlerweile gehört USB 3.0 auch bei preiswerten Notebooks zur Standardausstattung. Das Vaio SV-E1712 beschränkt sich dabei auf lediglich einen Port, was für den Anschluss schneller USB-Sticks oder externer Festplatten aber ausreichen sollte. Der mit drei weiteren Anschlüssen vertretene USB-2.0-Standard bietet den meisten Peripheriegeräten eine vollkommen ausreichende Übertragungsrate.
Auch darüber hinaus hat sich Sony auf das Wesentliche beschränkt: HDMI und VGA für die Bildausgabe, GBit-LAN sowie die obligatorischen Audiobuchsen (3,5 Millimeter Klinke) - all dies verteilt auf beide Gehäuseseiten. Die Rückseite des Notebooks bleibt dagegen ungenutzt, vorne findet sich lediglich der Kartenleser für MS- (Pro Duo) sowie SD-Karten. Ärgerlicherweise wurden die Abstände zwischen den Schnittstellen teils zu knapp bemessen, sodass sich zum Beispiel HDMI und VGA gegenseitig blockieren können.
Kommunikation
Bedingt durch seine niedrige Preisklasse muss sich das Vaio mit einem relativ einfachen WLAN-Adapter begnügen. Der Qualcomm/Atheros AR9485WB-EG beherrscht nur die Standards 802.11b/g/n und ist auf das 2,4-GHz-Band beschränkt (keine Unterstützung für 5-GHz-Netze). Während die Übertragungsgeschwindigkeit entsprechend der maximalen Bruttodatenrate von 150 MBit/s eher bescheiden ausfällt, bieten Reichweite und Verbindungsstabilität keinen Anlass zur Kritik. Neben WLAN ist das SV-E1712 zudem mit einem Bluetooth-Modul der aktuellen Version 4.0 ausgestattet.
Zubehör
Sony verzichtet auf ein umfangreiches Zubehörpaket und legt außer dem Notebook samt Akku, einem 75-Watt-Netzteil und dem üblichen Broschüren-Paket keine weiteren Extras bei.
Umfangreicher ist dagegen die Softwareausstattung. Neben verschiedenen System-Tools (Vaio Update, Vaio Control Center) sind ebenso einige Anwendungsprogramme zu finden, beispielsweise CyberLinks PowerDVD oder die Brennsoftware Power2Go. Als Betriebssystem kommt das neue Windows 8 (64 Bit) zum Einsatz, der bewährte Vorgänger Windows 7 wird nur noch im auslaufenden Vorgängermodell Vaio SV-E1711 angeboten.
Wartung
Die Wartungs- und Aufrüstoptionen des Notebooks umfassen lediglich den Haupt- sowie Massenspeicher. Zwei DIMM-Slots, davon einer unbelegt, erlauben maximal 16 GByte RAM, die verbaute Festplatte kann bei Bedarf gegen ein anderes Modell oder eine SSD getauscht werden. Einen mSATA-Slot oder die Möglichkeit, Lüfter und Kühlkörper von angesammeltem Staub zu befreien, sucht der Nutzer vergeblich.
Garantie
Prinzipiell ist die Garantiedauer auf magere 12 Monate beschränkt, kann aber kostenlos auf insgesamt 2 Jahre verlängert werden. Voraussetzung dafür sind zwei Bedingungen: Das Notebook muss bei einem "Sony Europe Retail Partner" erworben werden - hier im Zweifelsfall direkt beim jeweiligen Händler nachfragen - und zudem nach dem Kauf beim Hersteller registriert werden. Darüber hinaus sind gegen Aufpreis weitere Servicepakete erhältlich (+1 Jahr etwa 95 Euro, +2 Jahre etwa 170 Euro).
Trotz der größeren Abmessungen des 17-Zoll-Chassis setzt das SV-E1712 auf die gleichen Eingabegeräte wie das 15-zöllige Schwestermodell. Wir wollen darum auf dessen Test verweisen und nur die wichtigsten Eigenschaften nochmals zusammenfassen.
Tastatur
Eine gute Tastatur muss nicht zwangsläufig teuren Business-Geräten vorbehalten sein: Das preiswerte Vaio überzeugt mit einem knackigen, mittelfesten Anschlag und hohem Feedback dank aufgerauter Tastenoberfläche. Die in unserem letzten Test kritisierten Verarbeitungsmängel und Nebengeräusche konnten wir diesmal nicht beobachten, nur das leichte Durchbiegen bei besonders energischem Tippen hat Sony leider noch immer nicht ausgemerzt.
Touchpad
Das 10 x 5,6 Zentimeter kleine Touchpad wirkt auf der über 40 Zentimeter breiten Handballenauflage etwas verloren; um die gesamte Bildfläche mit dem Zeiger überstreichen zu können, muss der Finger darum mehrfach angesetzt werden. Im Gegenzug entschädigt das von Synaptics stammende Zeigegerät mit einer überdurchschnittlichen Präzision und ausgezeichneten Gleiteigenschaften. Die in den unteren Teil des Eingabebereiches integrierten Maustasten könnten noch einen etwas festeren Druckpunkt besitzen, verrichten ansonsten aber tadellos ihren Dienst.
Ungeachtet der immer feiner auflösenden Displays von Smartphones, Tablets und Ultrabooks liegt die Standardauflösung der meisten 17-Zoll-Notebooks noch immer bei 1.600 x 900 Bildpunkten. Die daraus resultierende Pixeldichte von 106 dpi sorgt zwar für eine angenehm große Darstellung, schränkt im Gegenzug aber die zur Verfügung stehende Arbeitsfläche ein.
Ein in 11 Stufen regelbares LED-Backlight übernimmt die Beleuchtung der Anzeige, welche in der Maximaleinstellung gute 244 cd/m² erreicht. Damit ist das Vaio etwas heller als die meisten seiner direkten Konkurrenten; beim HP Pavilion g7 konnten wir beispielsweise nur gut 180 cd/m² messen. Die Ausleuchtung ist über das gesamte Display sehr gleichmäßig und zeigt keine Lichthöfe oder sonstige Unregelmäßigkeiten.
|
Ausleuchtung: 90 %
Helligkeit Akku: 247 cd/m²
Kontrast: 268:1 (Schwarzwert: 0.92 cd/m²)53.1% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
73.7% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
51.7% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Das Panel selbst stammt nicht von Sony, sondern von Samsung (173KT02S01) und ist ein gewöhnliches TN-Fabrikat. Mit einem Kontrastverhältnis von 268:1 übertrifft es jedoch andere Einstiegsmodelle leicht, auch wenn der Schwarzwert insbesondere bei voll aufgedrehter Hintergrundbeleuchtung nur mäßig satt erscheint (0,92 cd/m²).
Sonys Vaio SV-E1712 zählt zur Kategorie der Consumer-Notebooks und muss somit keinen besonders hohen Farbumfang abbilden können - zumindest solange der Käufer nicht exzessiv mit Grafikprogrammen oder Photoshop hantiert. Der sRGB-Standard wird nur zu knapp 75 Prozent abgedeckt, was die allgemeine Alltagstauglichkeit des Gerätes allerdings nicht weiter einschränkt.
Als großes Multimedia-Notebook dürfte das Vaio nur selten unter freiem Himmel genutzt werden, weshalb der Hersteller auf eine entspiegelte Oberfläche verzichtet hat. Wagt man sich dennoch einmal nach draußen, wird der Bildeindruck schnell von störenden Reflexionen beeinträchtigt. Für etwas schattigere Plätze abseits direkter Sonneneinstrahlung ist das Gerät dank seiner hohen Displayhelligkeit indes geeignet.
Wie die meisten Displays auf Basis der TN-Technologie enttäuscht auch das Samsung-Panel unseres Testkandidaten mit seiner mangelhaften Blickwinkelstabilität. Bereits geringe Abweichungen nach oben oder unten lassen das Kontrastverhältnis zusammenbrechen und verfälschen die Farbdarstellung. Auch in horizontaler Richtung wird dem Betrachter nur ein Bewegungsspielraum von wenigen Grad gewährt - schlechte Voraussetzungen für einen geselligen Filmabend.
Während die Core-i3-, i5- und i7-Prozessoren das mittlere und hochpreisige Segment von Intels Produktpalette abdecken, sind die Celeron- und Pentium-Modelle im Einstiegsbereich angesiedelt. Im Vaio SV-E1712F1EW verbaut Sony den erst kürzlich vorgestellten Pentium B980, der technologisch aber noch auf der älteren Sandy-Bridge-Generation basiert. Der in einem 32-Nanometer-Prozess gefertigte Doppelkernprozessor taktet mit 2,4 GHz, muss aber sowohl auf Turbo Boost als auch weitere Features wie Hyper-Threading verzichten.
Für die Grafikberechnung zeigt sich AMDs Radeon HD 7650M verantwortlich. Interessanterweise wurde die Enduro-Technik zur automatischen Umschaltung zwischen AMD-GPU und der IGP des Intel-Prozessors (HD Graphics) nicht implementiert - die HD 7650M ist somit dauerhaft aktiv, was je nach Situation die Leistungsaufnahme sowie die Akkulaufzeiten deutlich verschlechtern kann.
Mit einer 500-GByte-Festplatte und 4 GByte RAM erfüllt das Vaio lediglich den Mindeststandard eines aktuellen Notebooks. Der Arbeitsspeicher befindet sich auf einem einzelnen Modul und arbeitet dadurch nur im Single-Channel-Betrieb, ohne dass dies die Performance aber merklich schmälert.
Prozessor
Besondere Höchstleistungen verspricht der Pentium B980 zwar nicht, doch liefert er eine insgesamt durchaus respektable Performance im Rahmen vergleichbarer Konkurrenzmodelle. Im Cinebench R11.5 platziert sich die CPU mit 1,85 Punkten genau zwischem einem AMD A8-4500M (1,75 Punkte) und dem Topmodell A10-4600M (2,0 Punkte). In Programmen, die nur wenige Kerne nutzen, kann sich der B980 sogar spürbar absetzen und landet auf einem Niveau mit dem taktgleichen Core i3-2370M. Übrigens: Auch im Akkubetrieb steht die volle Leistungsfähigkeit zur Verfügung.
Sony bietet das SV-E1712 alternativ auch mit den Ivy-Bridge-Modellen Core i3-3110M, i5-3210M und i7-3632QM an. Gegenüber dem Pentium B980 versprechen diese je nach Anwendung eine Mehrleistung zwischen 5 bis 30 (Core i3), 40 bis 65 (Core i5) beziehungsweise 45 bis 220 Prozent (Core i7).
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio SV-E1712F1EW | |
HP Pavilion g7-2051sg | |
Lenovo IdeaPad G780 (M843MGE) |
Massenspeicher
Die Festplatte für das Vaio wird von Hitachi geliefert, ein 2,5-Zoll-Laufwerk mit 500 GByte Speicherkapazität. Unter der langsamen Drehzahl von nur 5.400 U/min leidet vor allem die Zugriffszeit, welche sich auf hohe 21,3 Millisekunden beläuft (HD Tune). Die sequentielle Übertragungsrate fällt mit knapp 85 MB/s dagegen recht ordentlich aus, da sich hier die hohe Datendichte des mit nur einem Platter ausgestatteten Datenträgers auszahlt.
System Performance
Neben der Prozessorleistung reagiert die PCMark-Reihe von Futuremark auch besonders stark auf die Festplattengeschwindigkeit - keine optimalen Voraussetzungen für unseren Testkandidaten. Dieser erzielt im PCMark 7 1.949 Punkte und kann das HP Pavilion g7 damit nur minimal übertrumpfen.
Doch was bedeuten diese Werte für den Alltag? Prinzipiell ist auch ein preiswerter Pentium-Prozessor für nahezu alle Desktopanwendungen ausreichend schnell. Beim einfachen Surfen oder in Office-Programmen dürfte der Anwender keinerlei Unterschied zu einem vielfach teureren Core i7 bemerken. Bei aufwändiger Foto- oder Videobearbeitung ändert sich das natürlich - auch solche Aufgaben wird der B980 bewältigen, allerdings nur mit eingeschränkter Geschwindigkeit. Weiterhin empfiehlt es sich, den Einbau eines SSD zu überdenken, um so die Ladezeiten des Betriebssystems der Anwendungen zu reduzieren.
PCMark 7 Score | 1949 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Bei der AMD Radeon HD 7650M handelt es sich um eine etwas niedriger getaktete Version der 7670M (500/900 MHz statt 600/900 MHz für Kern/Speicher), die beide wiederum noch auf der älteren HD 6650M basieren. Der in 40 Nanometer produzierte Chip verfügt über 480 Shader-Einheiten und ein 128 Bit breites Speicherinterface, an das ein 1 GByte großer DDR3-VRAM angebunden wurde.
Die Radeon HD 7650M tritt in Konkurrenz zu Nvidias Mittelklasse-Modellen GeForce GT 620M und 630M, was sich in einem 3DMark-11-Score von 1.061 Punkten (Akkubetrieb: 729 Punkte) im Performance-Preset widerspiegelt. Dank Crossfire-Grafiklösung stürmt das Pavilion g7 dem Vaio hier um fast 100 Prozent davon, wobei wir jedoch relativieren müssen: Im synthetischen 3DMark-Ergebnis werden weder Mikroruckler noch die Treiberprobleme vieler realer Spiele in Verbindung mit Crossfire abgebildet.
3DMark 06 Standard Score | 6938 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 4102 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1061 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Die Kombination aus Pentium B980 und Radeon HD 7650M ist im Regelfall ausreichend flott, um aktuelle 3D-Spiele in mittleren Einstellungen flüssig darzustellen. Zwar reichen die Reserven nicht immer, um auch die native Displayauflösung zu bewältigen; mit einer leichten Reduktion auf 1.366 x 768 Pixel sind jedoch meist Bildraten von mindestens 30 bis 40 fps möglich. Eine Ausnahme bilden dabei besonders anspruchsvolle Spiele wie Battlefield 3, welches vor allem in höheren Settings von einer schnelleren Grafikkarte profitieren würde.
Battlefield 3 | |
1024x768 low AA:- AF:2x (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio SV-E1712F1EW | |
Sony Vaio SVE1711X1EB | |
1366x768 medium AA:- AF:4x (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio SV-E1712F1EW | |
Sony Vaio SVE1711X1EB | |
1366x768 high AA:- AF:16x (nach Ergebnis sortieren) | |
Sony Vaio SV-E1712F1EW | |
Sony Vaio SVE1711X1EB |
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 100.1 | 34.6 | ||
Battlefield 3 (2011) | 31.7 | 23.6 | 17.8 | |
Anno 2070 (2011) | 84.4 | 32.5 | 21 | |
Diablo III (2012) | 76.3 | 51.1 | 43.2 |
Geräuschemissionen
Trotz relativ sparsamer Komponenten zählt das Vaio SV-E1712 nicht zu den leisesten Geräten seiner Klasse. Der Lüfter ist nicht nur dauerhaft aktiv, sondern mit 35,5 dB(A) bereits im Leerlauf fast so laut wie manch anderes Gerät unter Last. Immerhin: Durch sein gleichmäßiges und tieffrequentes Geräusch bleibt das Notebook zumindest erträglich. Wie man es besser macht, hat das HP Pavilion g7 mit lediglich 31,6 dB(A) gezeigt.
Im 3DMark 06 steigt der Lärmpegel dann nur unwesentlich auf 37,9 dB(A) an. Dies verstärkt unseren Eindruck, dass die Lüftersteuerung im Office-Betrieb durchaus etwas defensiver agieren könnte. Unter maximaler Belastung, das bedeutet Prime95 und FurMark, konnten wir sehr laute 44,4 dB(A) ermitteln - in normalen Anwendungen und Spielen erreicht das Vaio derartige Werte aber nicht einmal annähernd.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 35.5 / 35.6 / 35.6 dB(A) |
DVD |
| 36.9 / dB(A) |
Last |
| 37.9 / 44.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Anders als die Geräuschkulisse gibt die Temperaturentwicklung nur wenig Anlass zur Kritik. Unbelastet überschreiten die Gehäusetemperaturen kaum die Umgebungswerte, was vor allem dem etwas übereifrigen Lüfter zu verdanken ist. Ein Betrieb auf den Oberschenkeln ist demzufolge ohne Einschränkungen möglich.
Während die Temperaturen unter Volllast rings um den Luftauslass auf bis zu 45 Grad Celsius klettern, bleibt ein Großteil des Notebooks ausgesprochen kühl. Dies wird besonders Spieler freuen, die auch nach längeren Gaming-Sessions nicht mit unangenehm heißen Handballenauflagen zu kämpfen haben.
Bleibt zum Abschluss die Frage: Wie verhält sich die Hardware im Gehäuseinneren? Immerhin wird das Vaio auch mit deutlich stärkeren und teils etwas energiehungrigeren Prozessoren ausgeliefert. Der Pentium B980 bereitet dem Notebook keine besonderen Schwierigkeiten und hält bei einer Temperatur von maximal 80 Grad Celsius eine Taktrate von rund 2,2 GHz. Die minimale Drosselung von 200 MHz wollen wir aufgrund der unrealistisch hohen Belastung nicht überbewerten - in der Praxis kommt es dazu nicht. Von Throttling gänzlich verschont bleibt die Grafikkarte, deren Kern maximal 70 Grad Celsius erreicht.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 45 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 45 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 26.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 33.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-4.8 °C).
Lautsprecher
Große Klappe, aber nichts dahinter: So lassen sich plakativ (und etwas überspitzt) die Stereolautsprecher des SV-E1712 beschreiben. Diese können zwar vergleichsweise laut, nicht aber besonders wohlklingend wiedergeben. Der Sound wirkt bassarm und flach und sollte nach Möglichkeit durch externe Boxen oder Kopfhörer ersetzt werden. Schade - bei einem explizit auf Multimediazwecke ausgerichteten Gerät hatten wir uns bessere Leistungen erhofft. Dabei muss man allerdings auch erwähnen, dass die meisten Konkurrenten mit deutlich hochwertigeren Lautsprechern mindestens eine Preisklasse über unserem Testkandidaten angesiedelt sind.
Energieaufnahme
Wie wir bereits zuvor erwähnten, verzichtet Sony auf AMDs Stromspartechnik Enduro, was den Leerlaufverbrauch unnötig in die Höhe treibt. Folglich liegt die Leistungsaufnahme mit 12,2 bis 17 Watt messbar über den meisten Konkurrenten - davon dürften unserer Schätzung nach mindestens 3 Watt auf die dauerhaft aktive Radeon-GPU zurückzuführen sein.
Obwohl sowohl die Grafikkarte als auch der Prozessor nicht auf den allerneusten Fertigungsprozess setzen, hält sich das Vaio mit nur 46 Watt unter Last (3DMark 06) vornehm zurück. In unserem Stresstest steigt dieser Wert auf immer noch akzeptable 62 Watt an. Insgesamt ist die Leistungsaufnahme damit vergleichbar mit dem HP Pavilion g7, welches allerdings die etwas stärkere Grafiklösung bietet.
Das vom Hersteller beigelegte Netzteil liefert maximal 75 Watt, was in Anbetracht unserer Messwerte angemessen erscheint.
Aus / Standby | 0.2 / 0.7 Watt |
Idle | 12.2 / 16.7 / 17 Watt |
Last |
46 / 62 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
So mancher Hersteller hat in der Vergangenheit bereits demonstriert, dass auch ein kleiner 44-Wh-Akku in Verbindung mit einem effizient abgestimmten System durchaus ansehnliche Laufzeiten ermöglichen kann. Diese Voraussetzungen sind beim Vaio SV-E1712 leider nicht gegeben, wie die gerade beschriebenen Verbrauchswerte beweisen.
Beginnen wir mit dem Battery Eater Readers Test (minimale Helligkeit, Energiesparmodus, Funkmodule aus): Selbst ohne nennenswerte Belastung sind die Reserven des Energiespeichers nach weniger als 4 Stunden erschöpft. Kein Vergleich mit dem Pavilion g7, welches problemlos doppelt so lange durchhält.
Auch in einem praxisnahen WLAN-Test (150 cd/m², Energiesparmodus) schlägt sich das Vaio kaum besser. Zwar schrumpft die Differenz zum Konkurrenten von HP hier kräftig zusammen, absolut betrachtet sind die erreichten 2 Stunden und 36 Minuten aber beileibe kein Spitzenwert.
Zur Verlängerung der Laufzeit drosselt der Hersteller die Grafikkarte im Akkubetrieb auf maximal je 400 MHz für Kern und Speicher. Trotz dieser Maßnahme kommt der Battery Eater Classic Test (maximale Helligkeit, Höchstleistung, Funkmodule an) nicht über dürftige 52 Minuten hinaus. Von dem Gedanken, das Notebook unterwegs zum Spielen zu verwenden, sollte man sich darum besser verabschieden.
Nicht immer perfekt, im Großen und Ganzen aber mit einer grundsoliden Leistung hat das Sony Vaio SV-E1712F1EW unseren Testparcours durchlaufen und damit bewiesen: Auch für den etwas schmaleren Geldbeutel sind heutzutage attraktive Notebooks mit ausreichender Leistungsfähigkeit für eine Vielzahl von Alltagsanwendungen erhältlich.
Vielen günstigen Modellen mangelt es jedoch an einer akzeptablen Verarbeitung oder Stabilität. Auch Sony musste hier und da den Rotstift ansetzen und beispielsweise auf den Einsatz von kostspieligem Aluminium verzichten. Dennoch übertrifft das einfache, aber keineswegs billig wirkende Gehäuse so manche ähnliche und teure Alternative. In Verbindung mit den ebenfalls ordentlichen Eingabegeräten leistet das Vaio auch im Office-Einsatz gute Dienste.
Doch wie ist es um die Wiedergabe von Filmen oder Spielen bestellt? Hier hat der große 17-Zöller leider nur einen gemischten Eindruck hinterlassen. Filmfans werden sich vor allem über das blickwinkelabhängige Display und die schwachen Lautsprecher ärgern. Neuste Spiele-Hits werden nur in niedrigen bis mittleren Einstellungen flüssig wiedergegeben, was aufgrund der verbauten Hardware aber auch zu erwarten war.
All das mag man mit dem niedrigen Preispunkt von weniger als 550 Euro entschuldigen. Unbedingt nachbessern sollte Sony auf jeden Fall bei der fehlenden Enduro-Unterstützung sowie der im Leerlauf etwas übereifrigen Lüftersteuerung. Mögliche Alternativen wie das HP Pavilion g7 sind allerdings ebenfalls nicht frei von Schwächen und müssen in anderen Disziplinen Federn lassen. Hier sollte der Käufer ganz persönlich abwägen, welches Gerät das eigene Anforderungsprofil am besten erfüllt.