Test HP Pavilion g7-2007sg Notebook
Das HP Pavilion g7 ist ein wahrer Alleskönner: Mancher Preisvergleich listet mehr als 30 verschiedene Ausstattungsvarianten des vielseitigen Multimedia-Notebooks, die sich vom Einstiegsbereich bis hin zur oberen Mittelklasse erstrecken.
Nachdem wir in den letzten Wochen bereits zwei günstige Modelle mit AMDs Trinity-APU im Test hatten (g7-2053sg mit A6-4400M und g7-2051sg mit A10-4600M), wollen wir uns heute dem schnellsten Ableger der Serie widmen. Dieser hört auf den Namen g7-2007sg und ist nicht nur preislich, sondern auch in puncto Leistungsfähigkeit eine Stufe weiter oben angesiedelt. Für etwas über 700 Euro erhält der Käufer einen flotten Intel Core i7-3612QM, 8 GByte Arbeitsspeicher sowie eine 750-GByte-Festplatte. Auch Spiele sollen dank AMDs Radeon HD 7670M möglich sein, wenngleich die Grafikkarte mit der WXGA++-Auflösung (1.600 x 900 Pixel) des 17-Zoll-Displays so ihre Schwierigkeiten haben dürfte.
Vergleichbare Konkurrenzmodelle werden auch von einer Vielzahl anderer Hersteller angeboten. Zu den möglichen Alternativen zählen unter anderem das Lenovo G780, Dell Inspiron 17R-SE oder Acer Aspire V3-771G (je nach Ausstattungsvariante). Ob HP es schafft, unter all diesen Kontrahenten hervorzustechen, wollen wir nun klären.
Das Pavilion g7-2007sg teilt sich sein schwarzes Kunststoffgehäuse mit den bereits getesteten AMD-Versionen des Notebooks. Von Vorteil ist dies leider nicht unbedingt: Das stark glänzende und nicht besonders hochwertig anmutende Klavierlack-Finish erweist sich als ausgesprochen schmutzanfällig und muss häufig geputzt werden. Auch um die Stabilität könnte es noch ein wenig besser bestellt sein: Sowohl Display als auch Basiseinheit lassen sich ohne großen Kraftaufwand verwinden und geben dabei gelegentlich ein hörbares Knarzen von sich. Wenn man dem Gehäuse etwas Positives abgewinnen möchte, dann ist dies wohl vor allem das geringe Gewicht von unter 3 Kilogramm sowie die - zumindest bei unserem Testmuster - ordentliche Verarbeitungsqualität.
Bei all dieser Kritik muss man allerdings im Auge behalten, dass das Pavilion g7 je nach Ausstattung bereits ab knapp über 400 Euro verkauft wird. Gemessen an der Preisklasse ist das Gebotene somit sicherlich nicht überragend, aber zumindest erwartungsgemäß - viele der ähnlich teuren Alternativen schneiden hier kaum besser ab. Unsere ausführliche Analyse des Gehäuses finden Sie im Test des g7-2051sg.
Neben dem mit anderen g7-Modellen identischen Gehäuse offenbart auch die Schnittstellenausstattung keine Überraschungen. So darf sich der Käufer über immerhin 2x USB 3.0 freuen, die von einem weiteren USB-2.0-Anschluss ergänzt werden. Für ein großes Multimedia-Notebook ist unser Testkandidat damit zwar nicht gerade besonders reichhaltig bestückt, sollte aber die Bedürfnisse der meisten Anwender befriedigen können. Dies gilt ebenso für die vorhandenen Displayausgänge (VGA und HDMI) sowie weitere, ohnehin obligatorische Anschlüsse wie Kensington Lock oder die Audio-Buchsen (3,5 Millimeter Klinke).
Erneut kritisieren müssen wir dagegen den langsamen Fast-Ethernet-Port (maximal 100 MBit/s), der einem aktuellen Notebook kaum angemessen erscheint. Auch die Positionierung der einzelnen Schnittstellen ist HP nicht optimal gelungen, insbesondere der geringe Abstand zwischen den USB-Anschlüssen erweist sich bei sehr breiten Speichersticks als unpraktisch.
Kommunikation
Der im Vergleich mit anderen Branchengrößen eher unbekannte Hersteller Ralink liefert das WLAN-Modul für das Pavilion g7-2007sg. Das Einstiegsmodell RT5390R unterstützt nur den Single-Stream-Betrieb (1x1), was die Bruttoübertragungsrate auf maximal 150 MBit/s limitiert. Verbindung mit Funknetzwerken nach IEEE-Standard 802.11b/g/n nimmt das Notebook ausschließlich im 2,4-GHz-Band auf, 5-GHz-Netze beherrscht der Adapter leider ebensowenig wie Bluetooth. Auch integriertes UMTS oder LTE wird von HP nicht offeriert, was bei einem stämmigen DTR jedoch zu verschmerzen ist.
Für die Aufnahme von Schnappschüssen oder Videoclips steht eine 0,3-Megapixel-Webcam bereit, deren Bildqualität sichtbar unter der geringen Auflösung des Sensors leidet. Neben einem leichten Rauschen ist es vor allem die mangelnde Schärfe und Detailwiedergabe, die das Aufnahmegerät für kaum mehr als gelegentliche Videochats qualifiziert. Vollkommen ausreichend ist dagegen das zugehörige Mikrofon, welches mit guter Sprachverständlichkeit glänzt.
Zubehör
HP liefert das Notebook zusammen mit einem 90-Watt-Netzteil, dem auf der Unterseite einsteckbaren Akku sowie einer kurzen Setup-Anleitung aus. Prinzipiell dürfte der Nutzer damit kein notwendiges Extra vermissen, allerdings hätten wir uns über eine zusätzliche Treiber- und Recovery-DVD gefreut.
Ein System-Backup lässt sich dafür mittels des HP Recovery Managers erstellen, was 5 DVD-Rohlinge beziehungsweise einen entsprechend großen USB-Stick erfordert. Die weiteren Hersteller-Tools wie der Connection Manager, der Security Assistant oder der Setup Manager schwanken zwischen den Prädikaten "nützlich" und "überflüssig" - eindeutig störend sind dagegen die unnötigen Werbelinks auf dem Desktop sowie verschiedene Toolbars im Browser.
Wartung
Nach dem Lösen einer Schraube lässt sich die Wartungsklappe des Notebooks per praktischem Schiebemechanismus öffnen. Die möglichen Aufrüstoptionen halten sich leider in Grenzen: Der einzige 2,5-Zoll-Schacht ist ebenso bereits belegt wie die beiden DIMM-Slots für den Arbeitsspeicher, eine mSATA-Schnittstelle wurde nicht integriert. Immerhin lässt sich bei Bedarf das WLAN-Modul wechseln, für eine Reinigung von Lüfter und Kühlkörper müsste das Gerät jedoch weiter zerlegt werden.
Garantie
Wie mittlerweile auch viele andere Hersteller gewährt HP nur noch 1 Jahr Garantie auf die meisten seiner Consumer-Notebooks - nur teure Serien wie die EliteBooks dürfen sich über längere Garantiezeiträume freuen. Glücklicherweise gibt es die bei HP "Care Pack" genannten Erweiterungspakete, die für etwa 60 Euro (erhältlich bei diversen Onlinehändlern) ein zusätzliches Jahr Pick-up & Return Service gewähren.
Da es auch bei den Eingabegeräten keine großen Unterschiede zu den bereits getesteten AMD-Modellen gibt, wollen wir an dieser Stelle nur noch einmal kurz die wichtigsten Eigenschaften zusammenfassen.
Tastatur
Die mattschwarze Tastatur im Chiclet-Design überzeugt mit ihrem präzisen, mittelfesten Druckpunkt und einer hohen, wenn auch nicht ganz perfekten Stabilität. Dank der leicht rauhen Oberfläche lassen sich die 15 x 15 Millimeter großen Tasten auch bei hohen Schreibgeschwindigkeiten sicher treffen. Die Geräuschentwicklung bleibt dabei recht zurückhaltend, was den durchaus guten Qualitätseindruck weiter verstärkt.
Touchpad
Mit etwa 10,5 x 5,3 fällt das Touchpad ausreichend groß aus, um den Mauszeiger ohne andauerndes Neuansetzen über die Bildfläche steuern zu können. Zwar gleiten unsere Finger mit leicht erhöhtem Widerstand über die deutlich strukturierte Oberfläche, dafür bietet das von Synaptics stammende Eingabegerät eine hohe Präzision und liefert dem Anwender ein genaues Feedback über jede Bewegung. Ebenso positiv können wir uns über den kurzhubigen, aber knackigen Druckpunkt der beiden Maustasten äußern, welche sich in dedizierter Bauweise direkt unterhalb der Eingabefläche befinden.
Zu unseren größten Kritikpunkten am Pavilion g7 gehörte in den vergangenen Tests das enttäuschende Display. Ob HP bei der teureren Intel-Variante des Notebooks nachgebessert hat? Die Ausgangsdaten sind zunächst identisch: 1.600 x 900 Pixel tummeln sich auf der 17,3 Zoll großen Anzeige, dies ergibt eine nur mäßig feine Pixeldichte von 106 dpi.
Auch bei der Displayhelligkeit können wir keinen Fortschritt vermelden. Durchschnittlich 173 cd/m² liegen sogar noch etwas unter den 181 bis 184 cd/m² der AMD-Geräte, was allerdings auf normale Fertigungstoleranzen zurückzuführen ist. Die Ausleuchtung hat sich den Messwerten zufolge ebenfalls leicht verschlechtert, ohne dass dies jedoch für das menschliche Auge erkennbar wäre.
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Ausleuchtung: 88 %
Helligkeit Akku: 174 cd/m²
Kontrast: 166:1 (Schwarzwert: 1.05 cd/m²)58% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
83.3% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
56% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Ein Blick auf das eingesetzte Display bestätigt uns: Der Hersteller verbaut auch in dieser Modellvariante das identische TN-Panel vom Hersteller AU Optronics (AUO139E). Dementsprechend unterscheidet sich das g7-2007sg auch bezüglich Schwarzwert (1,05 cd/m²) und Kontrast (166:1) kaum vom g7-2051sg beziehungsweise g7-2053sg. Resultat dessen ist ein vergleichsweise flauer Bildeindruck, der insbesondere bei Filmen oder Spielen negativ auffällt.
Die verspiegelte Oberfläche täuscht etwas darüber hinweg, dass der Farbumfang des Displays nur durchschnittlich ausfällt. Während sRGB zu recht großen Teilen abgedeckt wird, verfehlt die Anzeige den umfangreicheren AdobeRGB-Standard deutlich. Wer allerdings nicht gerade hauptberuflich mit professionellen Grafikanwendungen hantiert, wird von dieser Schwäche nicht wesentlich eingeschränkt.
Wie bei jedem Glare-Type-Display schränkt helles Umgebungslicht die Lesbarkeit des Bildinhaltes stark ein. Dies ist besonders im Außeneinsatz problematisch, wo der Nutzer oftmals nur sein eigenes Spiegelbild zu Gesicht bekommt. Abhilfe könnte hier eine kräftige Hintergrundbeleuchtung leisten, über die das Pavilion g7 jedoch leider nicht verfügt. Wir würden uns eine Leuchtdichte von mindestens 250 bis 300 cd/m² wünschen, um das Notebook auch an einem Sommertag uneingeschränkt nutzen zu können.
Zur mangelhaften Blickwinkelstabilität der Anzeige haben wir uns bereits im Test des g7-2051sg ausführlich geäußert. Unser Testkandidat schlägt sich hier ähnlich gut (beziehungsweise schlecht) wie die meisten anderen Notebooks seiner Preisklasse und büßt vor allem bei vertikalen Abweichungen stark an Kontrast ein. Solange man jedoch nur seitlich und nicht allzu schräg auf das Display blickt, hält sich der Qualitätsverlust zumindest in Grenzen.
Sofern der Nutzer keine Möglichkeit besitzt einen externen Monitor digital per HDMI anzusteuern, ist dies auch mittels des analogen VGA-Ports in ansehnlicher Qualität möglich. Nur minimales Flimmern und hohe Schärfe zeugen von einem guten Ausgabesignal.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, wird das Pavilion g7 in einer Vielzahl verschiedener Konfigurationen angeboten. HP setzt dabei sowohl auf AMD- als auch Intel-Prozessoren, um so ein möglichst breites Preis- und Leistungsspektrum abzudecken.
In unserem Topmodell werkelt die schnellste für das g7 angebotene CPU, ein Core i7-3612QM. Der Quad-Core-Prozessor entstammt der aktuellen Ivy Bridge-Generation, die dank ihrer fortschrittlichen 22-Nanometer-Fertigung mit einer besonders hohen Energieeffizienz besticht. Als bislang einziger Vierkerner mit nur 35 Watt TDP taktet der 3612QM etwas niedriger als seine Geschwister und erreicht lediglich 2,1 GHz. Per Turbo Boost 2.0 kann diese Taktrate je nach Auslastung allerdings bis auf 3,1 GHz ansteigen, zudem verfügt die CPU über Hyper-Threading zur Verbesserung der Multi-Thread-Performance. Weitergehende Informationen hält wie immer unsere CPU-Datenbank bereit.
Für ein flottes Multimedia-Notebook sind die Leistungsreserven der integrierten HD Graphics 4000 kaum ausreichend, weshalb HP zusätzlich die dedizierte Mittelklasse-Grafikkarte Radeon HD 7670M verbaut. Um dennoch für gute Akkulaufzeiten zu sorgen, können beide Beschleuniger je nach Bedarf dynamisch umgeschaltet werden - AMDs Pendant zu Nvidias Optimus-Technologie, genannt Switchable Graphics beziehungsweise Enduro.
Die Speicherausstattung des g7-2007sg umfasst eine 750-GByte-Festplatte sowie 8-GByte-RAM, verteilt auf zwei 4-GByte-Module DDR3-1600 vom Hersteller Nanya.
Prozessor
Wirklich begeistert waren wir von der Leistungsfähigkeit der beiden AMD-Modelle nicht - viele Käufer dürfte darum der Vergleich mit dem (zugegebenermaßen deutlich teureren) Core i7-3612QM interessieren.
Cinebench R10 - Rendering Single CPUs 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pavilion g7-2007sg | |
HP Pavilion g7-2053sg | |
HP Pavilion g7-2051sg |
Beginnen wir zunächst mit der Single-Thread-Performance. Einsames Schlusslicht ist hier der A10-4600M, der im Cinebench R10 64 Bit auf lediglich 2.806 Punkte kommt. Dank einer besseren Turbo-Boost-Ausnutzung kann sich der A6-4400M mit 3.165 Punkten leicht absetzen, doch gegen die 5.236 Punkte des Core i7 bleiben beide APUs chancenlos.
Cinebench R11.5 - CPU Multi 64Bit (nach Ergebnis sortieren) | |
HP Pavilion g7-2007sg | |
HP Pavilion g7-2053sg | |
HP Pavilion g7-2051sg |
Bei Multi-Threading im Cinebench R11.5 steigt die Leistungsdifferenz weiter an. Zwar übertrumpft der A10 (1,98 Punkte) nun den nominell schwächeren A6 (1,13), erneut weit in Führung liegt jedoch der i7-3612QM mit stattlichen 5,66 Punkten. Zum Vergleich: Selbst das 45-Watt-Modell i7-3610QM ist nur etwa 10 Prozent schneller. Auch im Akkubetrieb ist keine Leistungsminderung zu verzeichnen.
Massenspeicher
Eine flotte SSD kann der Käufer bei einem 700-Euro-Notebook kaum erwarten, darum wollen wir HP das Fehlen einer solchen nicht weiter ankreiden. Ganz im Gegenteil: Zum Speichern von Bildern, Filmen und Musik ist uns die 750-GByte-HDD des g7-2007sg äußerst willkommen. Das Laufwerk im 2,5-Zoll-Formfaktor stammt von Toshiba (MK7575GSX), dreht mit 5.400 U/min und besitzt 8 MByte Cache.
An schnellere Modelle mit 7.200 U/min kommt die Festplatte damit nicht ganz heran und platziert sich nur im Mittelfeld unserer Benchmark-Liste. Durchschnittlich schaufelt der Datenträger knapp 80 MByte/s über die SATA-Schnittstelle und benötigt 16,9 Millisekunden für einen zufälligen Datenzugriff (HD Tune).
Derartige Werte sind natürlich kein Vergleich mit aktuellen SSDs, die mittlerweile auch preislich immer attraktiver werden. Wer auf den großzügigen Speicherplatz der HDD verzichten kann und ein Flashspeicherlaufwerk verbaut, darf sich über einen spürbar kürzeren Bootvorgang sowie Anwendungsstarts in Sekundenschnelle freuen. Genauere Details zum Thema Aufrüstung finden Sie weiter oben im Abschnitt "Wartung".
System Performance
Die PCMark-Serie von Futuremark ist bekannt dafür, besonders stark auf die Arbeitsgeschwindigkeit von Prozessor und Datenträger zu reagieren. Vor allem der Core i7 verhilft dem Pavilion dadurch zu ausgezeichneten Ergebnissen, auch wenn die Spitzenplätze teuren High-End-Notebooks mit SSD vorbehalten bleiben.
Mit 2.760 Punkten im PCMark 7 distanziert das g7-2007sg die Modelle mit Trinity-APU um 50 bis 80 Prozent. Im älteren PCMark Vantage fällt der Vorsprung sogar noch etwas größer aus. Unser Testkandidat bewegt sich damit auf einem Niveau mit Konkurrenten wie dem Dell Inspiron 17R-SE, die ebenfalls von Quad-Core-Power aus dem Hause Intel befeuert werden.
Bleibt die Frage: Inwieweit sind die beschriebenen Leistungsdifferenzen auch im Alltag spürbar? Wer vor allem im Internet surft, Office-Arbeiten erledigt oder gelegentlich einige Urlaubsbilder bearbeitet, wird kaum einen Unterschied zu AMDs preiswertem A10-4600M bemerken. Power-User, die ihr Notebook mit HD-Videoschnitt oder vergleichbar aufwändige Aufgaben fordern, profitieren dagegen von den immensen Leistungsreserven des schnellen Core i7-3612QM. Auch die Zukunftssicherheit dürfte bedeutend höher ausfallen.
PCMark Vantage Result | 9124 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2760 Punkte | |
Hilfe |
Grafikkarte
Die AMD Radeon HD 7670M ist eine umbenannte Neuauflage der bereits im Januar 2011 vorgestellten Radeon HD 6650M. Der Chip wird demzufolge noch in einem älteren 40-Nanometer-Prozess gefertigt und basiert auf der VLIW5-Shaderarchitektur. Insgesamt verfügt der DirectX-11-Beschleuniger über 480 ALUs, aufgeteilt in 96 Blöcke, die mit einer Frequenz von 600 MHz takten. Über ein 128 Bit breites Speicherinterface wurde 1 GByte DDR3-VRAM (900 MHz) angebunden.
AMD platziert die 7670M als direkten Gegner der GeForce GT 630M, was durch ähnlich starke Benchmarkergebnisse untermauert wird. Der 3DMark 11 bescheinigt der Grafikkarte einen Performance-Score von 1.205 Punkten, ein dem Preissegment des Notebooks vollkommen angemessenes Ergebnis. Das günstigere Pavilion g7-2051sg scheint zwar dank Crossfire-Verbund aus APU und Radeon-GPU deutlich schneller zu sein (2.047 Punkte), doch ist hier Vorsicht geboten: Mikroruckler und Treiberprobleme spiegeln sich in diesem Ergebnis nicht wieder.
Vom mangelhaften Reifegrad von AMDs Enduro-Technik ist dagegen auch unser heutiger Testkandidat betroffen. Wir vermissen das von Optimus bekannte Feature, bei jeder Anwendung bequem per Rechtsklick den gewünschten Grafikprozessor auswählen zu können - selbst eine globale Richtlinie, mit der sich die generelle Nutzung der integrierten oder dedizierten GPU erzwingen ließe, fehlt. Dies ist umso ärgerlicher, als dass in Spielen nur selten von allein die gewünschte AMD-GPU ausgewählt wird. Alle betroffenen Anwendungen müssen darum per Hand im entsprechenden Menü des Grafiktreibers zugeordnet werden.
Anders als die CPU wird die GPU im Akkubetrieb sehr wohl gedrosselt, der 3DMark-06-Score fällt um etwa 40 Prozent auf unter 5.000 Punkte.
3DMark 05 Standard | 15237 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 8203 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 5183 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1205 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
In puncto Spieleperformance erfüllt das g7-2007sg die Erwartungen, die wir an die Kombination aus Core i7-3612QM und Radeon HD 7670M stellen. In aktuellen Spielen ist die Grafikkarte mit der nativen Displayauflösung von 1.600 x 900 Pixeln meist überfordert, sodass sich der Nutzer mit weniger Bildpunkten und/oder abgesenkten Details begnügen muss. Das besonders anspruchsvolle Battlefield 3 erfordert gar den Rückgang auf minimale Einstellungen sowie 1.024 x 768 Pixel, um ein durchgängig flüssiges Spielerlebnis zu erzielen.
Wer sich dagegen die bestmögliche Optik inklusive zusätzlicher Qualitätsfeatures (AA, AF) wünscht, benötigt ein Notebook mit deutlich stärkerer Grafikkarte - eine GeForce GT 650M oder besser sollte es dann schon sein.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Deus Ex Human Revolution (2011) | 95.1 | 37.2 | ||
Battlefield 3 (2011) | 40 | 26.3 | 22.3 | |
Anno 2070 (2011) | 89.5 | 34.5 | 21.3 | |
Diablo III (2012) | 61.1 | 44.6 | 38.2 |
Geräuschemissionen
Selbst im Leerlauf und bei geringer Umgebungstemperatur arbeitet der Lüfter des Notebooks ununterbrochen, wenn auch nur mit geringer Drehzahl. Die Folge ist ein Betriebsgeräusch von 33,1 bis 34,2 dB(A), welches vom Nutzer in ruhigen Umgebungen deutlich wahrgenommen werden kann. Notwendig wäre dies nicht: Bei Prozessortemperaturen von gerade einmal 30 bis 40 Grad Celisus agieren viele andere Notebooks komplett passiv. Die Festplatte ist aus dem geschlossenen Gehäuse dagegen kaum herauszuhören.
In den meisten 3D-Anwendungen steigt der Lärmpegel nur um weitere 3 bis 4 dB auf etwa 37,6 dB(A). Verglichen mit ähnlich schnellen 17-Zöllern steht das g7-2007sg damit wiederum relativ gut da und bleibt auch bei längeren Spiele-Sessions erträglich. Unser Stresstest treibt die Lautstärke überraschend stark in die Höhe, der dabei ermittelte Wert von 48,2 dB(A) wird in der Praxis jedoch nicht einmal annähernd erreicht. Subjektiv würden wir die Lüftercharakteristik vor allem unter Volllast als recht hochfrequent beschreiben; sobald das Notebook aber zurück in den Leerlauf fällt, sinkt auch die Geräuschentwicklung innerhalb weniger Sekunden wieder auf das entsprechende Niveau ab.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.1 / 33.2 / 34.2 dB(A) |
HDD |
| 33.5 dB(A) |
DVD |
| 36.1 / dB(A) |
Last |
| 37.6 / 48.2 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL 320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Bei normalen Alltagsaufgaben bleibt die Erwärmung des Gehäuses minimal und übersteigt nur unwesentlich die Umgebungstemperatur. Durchschnittlich messen wir ohne Belastung kaum 30 Grad Celsius auf Ober- wie Unterseite, wodurch das Notebook auch problemlos auf dem Schoß benutzt werden kann.
Das ändert sich drastisch, sobald wir die Hardware mit Prime95 und FurMark fordern. Stellenweise, dies betrifft insbesondere den Bereich rings um den Luftauslass sowie den Akku, erreicht das Chassis nun Temperaturen von 50 bis 60 Grad Celisus. Wie bei den Geräuschemissionen gilt allerdings auch hier, dass derartige Extremwerte nur in synthetischen Testprogrammen auftreten.
Ein Blick auf die Hardware verdeutlicht, warum sich HP für den sparsamen Core i7-3612QM und nicht ein schnelleres 45-Watt-Modell entschieden hat. Bereits nach wenigen Minuten in unserem Stresstest sinkt die Prozessortaktrate auf 2,1 GHz ab, nach längerer Laufzeit kommt es gar zu gelegentlichem Throttling auf nur noch 1,2 GHz. Die Kerntemperaturen betragen dabei etwa 85 Grad Celsius. Leider konnten wir für die Radeon HD 7670M keinen Wert auslesen, Taktminderungen waren bei dieser jedoch nicht feststellbar. In der Praxis ist Throttling ohnehin nicht zu beobachten, selbst ein direkt im Anschluss an den Stresstest durchgeführter 3DMark-11-Durchlauf zeigte keinen Leistungsabfall.
(-) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 55.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 36.9 °C (von 21.1 bis 71 °C für die Klasse Multimedia).
(-) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 60 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 39.2 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.2 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 31.3 °C.
(-) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 40.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 28.8 °C (-11.5 °C).
Lautsprecher
Aufgrund des identischen Gehäuses teilt sich das Pavilion g7-2007sg auch das Soundsystem mit den bereits getesteten AMD-Varianten des Notebooks. Die Stereolautsprecher vom Hersteller Altec Lansing ermöglichen eine klare und ausreichend laute Musikwiedergabe. Kritisieren müssen wir dagegen die etwas überpräsenten Höhen sowie den im Gegenzug praktisch vollkommen fehlenden Bassbereich. Mittels etwas Feintuning im Equalizer des Treiberpanels lässt sich der Klang noch ein wenig aufpolieren, im stationären Betrieb empfiehlt sich aber dennoch der Anschluss externer Boxen. Möglich ist dies wie üblich per 3,5-Millimeter-Klinke oder aber HDMI.
Energieaufnahme
Trotz der hohen Leistungsfähigkeit erweist sich das g7-2007sg im Leerlauf als ausgesprochen sparsam und verbraucht nur zwischen 10,4 und 12,3 Watt - nahezu identisch viel wie das Modell mit AMDs Trinity-APU A10-4600M. Auch im Vergleich mit anderen großen Multimedia-Notebooks wie dem Dell Inspiron 17R-SE steht unser Testkandidat damit recht gut da.
Auch im 3DMark 06, der hier stellvertretend für andere 3D-Spiele stehen soll, erstaunt das Pavilion mit gerade einmal 44 Watt. Erst wenn wir Prozessor und Grafikkarte maximal auslasten, gerät das mitgelieferte Netzteil (90 Watt) bei einer Leistungsaufnahme von bis zu 86,6 Watt langsam an seine Belastungsgrenze. Das weiter oben beschriebene Throttling führt jedoch dazu, dass der Verbrauch nach einiger Zeit auf nur noch 60 bis 70 Watt abfällt.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 10.4 / 12.3 / 12.3 Watt |
Last |
44 / 86.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Der vergleichbare Verbrauch lässt erwarten, dass auch die Intel-Variante des Pavilion g7 die guten Akkulaufzeiten der AMD-Modelle wiederholen kann.
Doch weit gefehlt: Statt erst nach über 8 Stunden geht dem Notebook schon nach 5 Stunden und 38 Minuten im Battery Eater Readers Test (Funkmodule und GPU aus, Energiesparmodus, minimale Helligkeit) die Puste aus. Wirklich erklären können wir uns diese Differenz nicht; leider haben wir aber auch keinen Zugriff mehr auf die vorherigen Testgeräte, um dies genauer unter die Lupe zu nehmen.
Beim Surfen per WLAN (GPU aus, Energiesparmodus, 150 cd/m²) darf sich der Nutzer über gute 3 Stunden und 53 Minuten freuen. Dieser Test, der im 40-Sekunden-Takt verschiedene Webseiten und HD-Videos aufruft, kann als deutlich praxisnäher als das obige Leerlauf-Szenario betrachtet werden.
Ausgefeilte Stromspartechniken helfen unter Last naturgemäß wenig, sodass die Laufzeit im Battery Eater Classic Test (Funkmodule und GPU an, Höchstleistung, maximale Helligkeit) recht bescheiden bleibt. Nach spätestens 46 Minuten muss das Notebook zurück an die Steckdose, wo der Akku innerhalb von gut eineinhalb Stunden wieder vollständig aufgeladen wird.
Etwa 150 Euro beträgt der Preisunterschied zwischen dem HP Pavilion g7-2007sg und dem bereits zuvor getesteten g7-2051sg mit AMDs A10-4600M. Eine beträchtliche Differenz - aber lohnt sich diese Mehrinvestition dennoch?
Neben einer großzügigen Speicherausstattung ist es vor allem der Core i7-3612QM, der den Kaufpreis in die Höhe treibt. Im Gegenzug bietet selbiger jedoch auch die zwei- bis dreifache Rechenleistung der Trinity-APU, wodurch die Arbeit mit aufwändiger Foto- oder Videobearbeitungs-Software spürbar schneller vonstatten geht. Auch besonders prozessorlastige Spiele, beispielsweise aus dem Simulations- oder Strategie-Genre, profitieren von den zusätzlichen Leistungsreserven; im Regelfall ist es hier jedoch die Grafikkarte, welche höhere Frameraten verhindert. Für Hardcore-Gamer ist das Pavilion darum nicht die erste Wahl - Gelegenheitsspieler und Multimedia-Fans kommen dagegen auf ihre Kosten.
Unsere größten Kritikpunkte liegen an anderer Stelle: Das spiegelnde und nur mäßig stabile Gehäuse, die langsame Fast-Ethernet-Schnittstelle, der selbst im Leerlauf durchgängig aktive Lüfter - in all diesen Punkten sollte der Hersteller noch einmal nachbessern. Vor allem aber würden wir uns ein hochwertigeres Display wünschen, welches zumindest eine akzeptable Helligkeit stemmt.
Beim Blick auf das überaus starke Preis-Leistungs-Verhältnis mag man über einzelne Schwächen hinweg sehen können, sodass wir insgesamt eine (wenn auch leicht eingeschränkte) Kaufempfehlung aussprechen wollen. Konkurrenzmodelle wie das Dell Inspiron 17R-SE oder Lenovo G780 kosten in vergleichbarer Ausstattung derzeit zwischen 50 und 100 Euro mehr. Bedrängt wird das Pavilion g7-2007sg aber auch aus eigenem Hause: Für normale Alltagsaufgaben dürfte vielen Anwendern das günstigere g7-2051sg vollkommen genügen.