Im Test bei NBC: Best of December 2011
Die stärksten Positionen des Monats Dezember waren mit jeweils fünf Geräten die Sub- und die Multimedia-Notebooks. Gamer und Desktop Replacements begegneten uns hingegen keine, wenn wir einmal von der Workstation HP EliteBook 8560w (LG660EA) absehen (86 %). Letztere fristete im wenig winterlichen Dezember ein Nischendasein, weshalb wir den 15.6-Zoller an dieser Stelle nicht mit einem Gegenstück vergleichen können. Immerhin freute sich der Redakteur über die nagelneue AMD Business GPU FirePro M5950, welche trotz besserem Wissen einem Gaming-Test unterzogen wurde.
Weil wir die wichtigsten Tablets der vergangenen Monate bereits im Test hatten, langweilte sich der Asus Eee Pad Slider SL101. Mit seiner 88-%-Wertung hätte er sogar gegen BlackBerry PlayBook WiFi 16GB, Sony Tablet P und Motorola Xoom WiFi/UMTS bestehen können. Das Apple iPad 2 bleibt für den 10-Zoller mit integrierter Klapp-Tastatur aber unerreicht. Siehe Top 10 Tablets.
Gleiches Dilemma bei den Netbooks. Einzig der 11.6-Zoller MSI Wind U270-E4523W7H stand in dieser Runde bereit. Mit 85 % erhielt das AMD Fusion Gerät (E-Series E-450) sogar eine ansprechende Wertung. Im Detail gefielen dem Tester aber das spiegelnde Display und die mäßige Akkulaufzeit nicht. Siehe Top 10 Netbooks.
Kategorie Subnotebook
Anwärter:
Dell Latitude E6320: 86 %
Toshiba Satellite Z830-10J Ultrabook: 85 %
Dell Latitude E6220: 84 %
Lenovo IdeaPad U300s Ultrabook: 83 %
Samsung 300V3A-S02: 81 %
Die Runde der Subnotebooks beginnen wir mit dem Dell Latitude E6320. Der 13.3-Zoller gießt hochwertige Business-Materialien und Office-Hardware in eine stabile, alltagsresistente Form. Mit dem hohen Gewicht von 2.15 Kilogramm konnten wir uns leicht anfreunden, das Lüfter-Geräusch bei geringer Last ging uns aber auf die Nerven. Die geringe Helligkeit und die niedrige Bildschirmqualität (kleine Blickwinkel) enttäuschten, denn sie schmälern den Einsatz draußen beträchtlich. Perfekt sind hingegen die Eingabegeräte mit Hintergrundbeleuchtung und angenehmen Tipp-Eigenschaften.
Ganz anders stellt sich Toshibas Satellite Z830-10J auf, denn es handelt sich um das erste Ultrabook des Herstellers. Obgleich von derselben Bildschirmdiagonale, wiegt es nur 1.1 Kilogramm und ist nicht einmal halb so dick wie das Latitude E6320. Bei der Stabilität des Federgewichts führt das zwar zu einer gewissen Biegsamkeit, die aber nicht die Wertigkeit mindert oder das Gerät beschädigt (Magnesium-Alu-Legierung mit Wabenstruktur). Wie beim Latitude E6320 arbeitet eine Prozessor-Grafik im Gerät, die CPU hingegen ist bei Toshiba ein sparsamer Low-Voltage-Prozessor. Dank der SSD fällt die Anwendungsleistung trotzdem sehr gut aus. Größtes Manko des Satellite Z830-10J ist der stets deutlich rotierende Lüfter mit schnarrender Charakteristik.
Noch ein Dell? Der 12.5-Zoller Dell Latitude E6220 ist mit seiner seltenen Bildschirmdiagonale ein Sonderling. Er gleicht in Look, Haptik und Stabilität dem größeren Bruder Latitude E6320. Für das Business-Niveau überraschend: Der Trackpoint fehlt. Die Leistung mit Prozessor-Grafik und Samsung SSD (256 GB) ist für die geringen Abmessungen enorm. Abwärme und Lautstärke bleiben dennoch akzeptabel niedrig und sogar der Turbo Boost arbeitet ohne Throttling. Mit der Akkulaufzeit von nur 2:25 Stunden im WLAN-Test waren wir nicht zufrieden (60 Wh, 6 Zellen).
Ganz anders das Ultrabook Lenovo IdeaPad U300s: Mit fünf Stunden stellt sich die Frage nach Mobilität eigentlich nicht. Leider doch, denn auch wenn das unglaublich flache Design und die wertigen Oberflächen gefallen, das spiegelnde, blickwinkelschwache Display mit der niedrigen Helligkeit taugt nicht für die Sonne. Das ist schade, denn Leistung, Ergonomie und das Fliegengewicht gefallen, und wir würden uns im Sommer gern mit den Freunden im Café zum Facebook Live Meeting treffen.
Der Kaufpreis des IdeaPad U300s von knapp 1.000 Euro ist recht happig, vielleicht genügt uns ja das Samsung 300V3A-S02 für 700 Euro? Klar, die zwei Kilogramm des wuchtigen Gehäuses lassen keinen Ultrabook-Style aufkommen. Dafür gibt es aber eine dedizierte GeForce GT 520M und einen Non-Low-Voltage Core i5 Prozessor. Die Akkulaufzeit ist dennoch konkurrenzfähig: Über sechs Stunden läuft der 13.3-Zoller (WLAN-Test). Anders als Dells 13.3-Zoller Latitude E6320 macht das matte Display scheinbar alles richtig: Es ist überdurchschnittlich hell (242 cd/m²), doch die Luminanz sinkt im Akkubetrieb auf maximal 216 cd/m² (Mitte). Temperatur und Lautstärke sind nicht ganz so perfekt, wie wir es von Samsung gewöhnt sind.
Subnotebook des Monats Dezember 2011: Dell Latitude E6320
Nach Punkten siegt Dells Latitude E6320 (86 %), dicht gefolgt vom Ultrabook Toshiba Satellite Z830-10J. Freunde der Mobilität werden sich wegen des geringeren Gewichts und der höheren Helligkeit aber nicht für den Testsieger, sondern für das Ultrabook von Toshiba entscheiden. Das Latitude E6320 hingegen macht mit Docking-Port, sehr guten Eingabegeräten und hoher Stabilität den unempfindlichsten Eindruck. Schnäppchen ist weder das Satellite (999 Euro), noch das Latitude (ab 969 Euro).
» Das Dell Latitude E6320 ist derzeit ab 1.189 Euro bei notebooksbilliger.de erhältlich.
Was uns gefällt
Durch die besonders hohe CPU-Leistung, die qualitativ-hochwertige Verarbeitung und die zahlreichen Erweiterungsmöglichkeiten erscheint dieser Dell Laptop vollkommener als viele andere 13.3-Zoll-Notebooks.
Was wir vermissen
Ein größeres Touchpad und Optionen für eine höhere Bildschirmauflösung würden Darstellung und Benutzerfreundlichkeit verbessern.
Was uns überrascht
Erfreulich wenig Bloatware!
Die Konkurrenz
13.3-Zoll: 2011 MacBook Pro, ThinkPad Edge 13, Sony Vaio VPC-SB1Z9EB, HP ProBook 5330m. 14-Zoll: ThinkPad T420, HP EliteBook 8460p, Fujitsu LifeBook S751.
Kategorie Office
Anwärter:
HP ProBook 4535s-LG855EA: 84 %
Chiligreen Platin TS: 82 %
HP 630-LH384EA: 74 %
Die drei Office-Geräte aus dem Dezember gehören allesamt in die Unter-500-Euro-Klasse. Das teuerste unter ihnen erschien uns auch als das Beste. Das HP ProBook 4535s-LG855EA ist ein 15.6-Zoller, der HP Business typisch sehr gute Eingabegeräte (inkl. Ziffernblock) sowie eine starke fünfstündige Akkulaufzeit ins Rennen schickt. Die Helligkeit des entspiegelten Panels geht im Akkubetrieb leider auf 177 cd/m², was die Sicht auf den Desktop deutlich schmälert. Die Anwendungsleistung ist im Vergleich zu Intel-Versionen (ProBook 4530s; i3/i5) gering, denn eine AMD APU (A4 Dual Core) mit integrierter Radeon HD 6480G hat das Sagen.
Auch in Österreich gibt es eine Computerschmiede: Chiligreen. Die bestellt zwar auch wie alle anderen in Taiwan oder China, doch ein im Ergebnis rundes Office-Book, das Platin TS, kann sich zum Preis von nur 399 Euro sehen lassen. Uns gefällt die Verarbeitungsqualität, obwohl es sich komplett um ein Kunststoff-Chassis handelt. Die Eingabegeräte sind in Relation zum Preis ebenfalls gelungen. Akkulaufzeit und Display bleiben hingegen hinter den Erwartungen zurück: Das matte Panel leuchtet nicht besonders hell, und der Akku hält das Chiligreen Platin TS nicht einmal drei Stunden auf den Beinen.
Vor Weihnachten boomen auch die günstigen Laptops, daher haben wir HPs Neuauflage des HP 620 zur Brust genommen. Für 380 Euro gibt es den HP 630 mit Intel Pentium P6200 und integrierter Intel HD Grafik. Die Leistung des matten 15.6-Zollers ist, wie zu erwarten, eher bescheiden. Kongruent dazu fallen Abwärme und Geräusche sehr niedrig aus. Nach dem Motto: Wo nichts unter der Haube ist, da braucht auch nichts zu brummen. Enttäuscht sind wir aber von den wenigen Anschlüssen. Der Hersteller hat sich nicht nur USB 3.0 gespart, sondern auch HDMI. Immerhin bekommt die Office-Klasse ein mattes Display-Panel. Die Mobilität bleibt mit unterdurchschnittlicher Luminanz und knappen Laufzeiten von unter drei Stunden aber etwas auf der Strecke.
Office-Notebook des Monats Dezember 2011: HP ProBook 4535s-LG855EA
Alles andere als perfekt, aber dennoch ein Sieger. Das ProBook 4535s erhält mangels tatkräftiger Konkurrenten im Dezember unser Qualitätssiegel. Trotz der Schwachstelle Display und Performance bietet der 15.6-Zoller viele Stärken, die für unter 500 Euro selten zu haben sind. Das sind vor allem die Eingabegeräte und die verbauten Materialien. Hier kommen das Billig-Modell HP 630 und das Chiligreen Platin TS nicht mit.
» Das HP ProBook 4535s-LG855EA ist derzeit ab 465 Euro bei notebooksbilliger.de erhältlich.
Was uns gefällt
Obwohl Low-Budget-Modell, finden wir Gigabit-Ethernet, USB 3.0 und gebürstetes Aluminium.
Was wir vermissen
Eine 24-monatige Garantie.
Was uns verblüfft
Die gute Qualität des Gehäuses mit Komponenten aus Aluminium und Magnesium.
Die Konkurrenz
Nummer 1: der große Bruder, das HP Probook 4530s, in dessen Schatten das 4535s steht. Sonstige: Dell Vostro 3555, Sony Vaio EH1, MSI A6400, Asus X53E, Dell Vostro 1540,...
Kategorie Multimedia
Anwärter:
Acer TravelMate 5760G: 81 %
Asus U46SV-WX036V: 81 %
Acer Aspire 5755G-2678G1TMtks: 79 %
Toshiba Satellite L750-16W: 78 %
Apple stellt den neuen Intel Core i7 2760QM sowie die AMD Radeon HD 6770M in seine Dienste. Das Apple MacBook Pro 15 Refresh (Oktober 2011) ist damit das aktuelle Topmodell. Als solches bietet es neben einem guten sRGB-Panel eine sehr gute Spiele-Performance (im Test: 17 Spiele!) sowie ein spiegelndes, aber farb- und helligkeitsstarkes Display. Absolut betrachtet rangiert die Performance mit der 5400-RPM-HDD und dem Quadcore nicht in der Spitzenklasse. Hierzu hätte es einer schnellen SSD bedurft. Ein altes Manko bleibt jedoch bestehen: Der Turbo 2.0 fährt nicht zu voller Leistung aus, die Taktung wird auf Grund eines zu klein dimensionierten Netzteils unter Höchstlast gedrosselt. Die Akkulaufzeiten brauchen sich mit 4:45 bis 7:02 Stunden aber nicht zu verstecken.
Mit einer niedrigeren, aber keiner schlechten Wertung kommt das Acer TravelMate 5760G (81 %) hinterher. Als Travelmate gehört es zu Acers Business-Modellen; Docking-Ports oder eine reichhaltige Bestückung mit Anschlüssen fehlen aber. Stattdessen werden Spieler von der brandneuen Midrange Grafik GeForce GT 630M angesprochen. Aus diesem Grund fiel das 5760G in die Multimedia-Rubrik. Für 750 Euro sind Akkulaufzeit (4:28 Stunden, WLAN-Test) und Leistung (Core i5) gelungen. Beim matten Display erleben wir leider nur eine unterdurchschnittliche Helligkeit sowie einschränkende Blickwinkel.
Das Asus U46SV-WX036V ist ein 14-Zoller, der sich bei Optik und Oberflächen aus der Masse der Laptops hervortut. Mit seinem Core i5 und der dedizierten GeForce GT 540M ist es für die 14-Zoll-Klasse fast schon ein kleiner Bolide. Das Gerät taugt für Spiele und aufwendige Rechenaufgaben gleichermaßen. Die gute Panel-Luminanz und die starke Laufzeit von 5:38 Stunden (WLAN-Test) verspielt sich der Hersteller leider durch ein stark spiegelndes Display. Selbiges kann nicht einmal mit einem guten Kontrast aufwarten, was den Spiegel-Nachteil relativiert hätte.
Das Acer Aspire 5755G ist ein klassisches Multimedia-Modell mit Fokus auf gute Spiele-Performance zu einem erträglichen Preis. Der passt mit 900 Euro zwar nicht zu jedem Geldbeutel, jedoch erhalten Kunden einen nagelneuen Quadcore (2670QM), sowie eine Mittelklasse GeForce GT 630M. Das reicht für aktuelle Games in mittleren und teils hohen Details/Auflösungen. Die handelsüblichen 1366 x 768 Bildpunkte bieten leider nur den üblich niedrigen Kontrast typischer Consumer Panels (160:1). Als großen Vorteil sehen wir den leisen Lüfter an, der selbst beim Zocken nicht aus der Reserve zu locken war.
Toshiba schickte mit dem Satellite L750-16W einen vergleichsweise schnöden Plastik-Klotz mit 15.6 Zoll ins Rennen. Gegen die Konkurrenten mit einem höherwertigen Chassis (MBP 15, Asus U46, TravelMate) hat das Satellite keine Chance. Dafür ist der billig wirkende Kunststoff-Look solide zusammengefügt und bleibt die meiste Zeit sehr kühl. Die Gaming Performance leidet an der Entry-GPU Geforce GT 525M und am kontrastarmen Display gleichermaßen. Selbiges taugt auf Grund des Glare Type noch nicht einmal fürs Büro bzw. für Einsätze im Freien. Letztere wären mit zirka 3:40 Stunden (WLAN-Test) noch gar nicht mal so kurz ausgefallen.
Multimedia-Notebook des Monats Dezember 2011: Apple MacBook Pro 15 inch 2011-10 MD322
Never touch a running system. Optik und Verarbeitung bleiben unverändert und auf einem sehr hohen Qualitätsniveau. Der stabile Alu-Unibody ist auch heute noch eine praxistaugliche Zierde. Die Eingabegeräte schlagen mit ihrem Feedback jedes der Konkurrenzmodelle. Leider schlagen auch die Preise die Konkurrenz: 1.945 bis 2.200 Euro muss der Apple Freund berappen. Wer so viel nicht ausgeben kann oder will, der findet in unserer Top 10 Multimedia günstigere Alternativen mit teilweise hoher Verarbeitungsqualität. Die Dezember-Testgeräte scheuen sich vor einem Vergleich, denn keines kommt in Sachen Verarbeitung und Eingabegeräte in die Nähe des MacBook Pro 15.
» Das Apple MacBook Pro 15 inch 2011-10 MD322 ist derzeit ab 1.945 Euro bei notebooksbilliger.de erhältlich.
Was uns gefällt
Mehr Leistung zum gleichen Preis - das gefällt.
Was wir vermissen
vernünftige Preise
Was uns verblüfft
Dass es immer noch kein wirklich vergleichbares Windows Notebook gibt. An der Kombination hochwertiges Gehäuse, hervorragende Eingabegeräte und sehr gutes Display scheitert die Konkurrenz.
Die Konkurrenz
Für Apple User nur aus eigenem Haus und bei diesem Notebook ganz klar die Einstiegsvariante mit 2.2-GHz-Quad-Core und 6750M Grafikkarte. Auch die kleine 13"-Version ist für viele aufgrund des günstigen Preises eine gute Alternative. Wer lediglich die Leistung des MacBook Pro unter Windows haben möchte, findet dort zahlreiche günstige Alternativen (z. B. HP DV6-6008).