Test HP EliteBook 8560w-LG660EA Notebook
Mobile Workstations richten sich an eine ganz spezielle Klientel. Nämlich an Kunden, die ein Notebook nicht vornehmlich für Internet, Spiele oder Musik verwenden, sondern tagtäglich mit professionellen, leistungsfordernden Programmen arbeiten. Die Anforderungen sind entsprechend hoch: Neben der Leistung müssen die Eingabegeräte, das Display und die Features stimmen.
HP versucht mit dem EliteBook 8560w genau diese Vorgaben zu erfüllen. Ob die Workstation wirklich zur absoluten Spitze gehört, haben wir anhand des LG660EA überprüft. Für knapp 1450 Euro (UVP: 1650 Euro) erhält der Käufer eine flotte Dual-Core-CPU von Intel (Core i5-2540M) und eine leistungsstarke Profi-GPU von AMD (FirePro M5950). Vier GByte DDR3-RAM und eine 500 GByte große HDD sind vergleichsweise unspektakulär. Interessanter ist da schon der Monitor: Das 15-zöllige Non-Glare-Panel löst mit üppigen 1920 x 1080 Pixeln auf. Lohnt sich der Griff zum Geldbeutel?
Unsere Testvariante ist unter den aktuell verfügbaren Modellen damit eher zu den günstigen Varianten zu zählen. Alternativ ausgestattet mit Quad-Core CPU, 8GB RAM und Nvidia Quadro 2000M Grafikkarte sind auch potentere Versionen für mehr als 2000 Euro verfügbar.
Auf den ersten Blick wirkt das 15-zöllige Gehäuse relativ wuchtig. Mit einer Höhe von knapp vier Zentimetern und einem Gewicht von rund 3.3 Kilogramm (vergleiche W520 2.7 kg, M4600 3.16 kg) ist die Workstation weder flach noch leicht – im Gegenteil. Die dicke Bauweise hat allerdings auch ihre Vorteile: Das EliteBook kann mit einer exzellenten Stabilität punkten. Insbesondere die Baseunit sticht positiv hervor, selbst bei kräftigerem Druck geben Ober- und Unterseite nicht spürbar nach.
Optisch macht das Business-Gerät ebenfalls einen guten Eindruck: HP setzt auf eine schicke und qualitativ hochwertige Mischung aus silbergrauen Kunststoff- und Metalloberflächen (Deckel und Tastaturumgebung sind aus Aluminium). Das Design ist schlicht und zeitlos, wobei die kantige Formgebung wohl nicht jeden Geschmack trifft. Auch die Scharniere konnten uns überzeugen. Nach dem Drücken der Öffnungstaste (entriegelt die Haken des Deckels) lässt sich das Notebook problemlos mit einer Hand öffnen. Die Baseunit schwingt nicht mit; bei Untergrunderschütterungen wird der Monitor ausreichend in Position gehalten.
Wer es genau nimmt, findet im Detail jedoch ein paar kleinere Mängel. Zum einen war bei unserem Testgerät die Verarbeitung nicht ganz perfekt (abstehende Tastaturecke, teils unterschiedliche Spaltmaße). Zum anderen dürften viele Nutzer nach einer Weile von den drei Gummischonern genervt sein, die HP unter der Tastatur platziert hat. Summa summarum bleibt das Chassis aber in positiver Erinnerung.
Schnittstellen
Bis auf (im professionellen Umfeld eher unüblichen) HDMI sind alle wichtigen Schnittstellen vorhanden. Neben zwei Bildausgängen (VGA & DisplayPort), zwei Soundanschlüssen (Kopfhörer & Mikrofon) und fünf USB-Ports (davon 2x USB 3.0) beherbergt die Workstation einen Kartenleser, einen ExpressCard-Einschub und einen eSATA- respektive FireWire-Port. Auf der Unterseite können darüber hinaus eine Dockingstation und ein sekundärer Akku angesteckt werden (als Zubehör erhältlich).
Die Positionierung der Schnittstellen ist sicherlich Geschmackssache – nach Meinung des Autors liegen die seitlichen Ports zu weit vorne. Wer viele externe Geräte anschließt, wird bei der Nutzung einer Maus oftmals mit Kabeln in Berührung kommen. In diesem Fall sei jeden Falls eine Docking-Lösung empfohlen.
Kommunikation
Ins Internet geht es nicht nur drahtlos per Wlan b/g/n (Intel Advanced-N 6205) oder Bluetooth 3.0, sondern auch kabelgebunden per RJ-45 Gigabit-Lan. Ein paar Nutzer freuen sich außerdem über den RJ-11-Port (Modem).
Sicherheit
Sicherheit wird beim EliteBook 8560w groß geschrieben. Diverse software- und hardwarebasierte Lösungen sollen den 15-Zöller vor fremdem Zugriff schützen. Da hätten wir unter anderem einen Fingerabdruckscanner, ein Kensington Lock, einen Smart-Card-Reader, einen TPM-Chip und eine HD-Webcam mit Face-Recognition.
Nette Idee: Die komfortabel per Schieberegler zu öffnende Wartungsklappe kann optional mit einer Schraube befestigt werden. CPU, GPU und auch der Lüfter sind über die Wartungsklappe an der Unterseite lieder nicht direkt zugänglich. Etwaige Wartungarbeiten an diesen Komponenten erfordern daher einen erhöhten Aufwand.
Software
An Software mangelt es dem EliteBook ebenfalls nicht. Im Text wollen wir uns auf den „HP Power Assistent“ und den „HP ProtectTools Security Manager“ beschränken. Während das erstgenannte Programm der Überwachung des Energieverbrauchs dient, können mit letzterem Tool zahlreiche Sicherheitsfeatures verwaltet werden (HDD-Verschlüsselung, Passwörter, Biometrie etc.).
Jedoch übertreibt es HP mal wieder: Im Auslieferungszustand ist das Notebook derart mit Programmen vollgestopft, dass das Betriebssystem eher gemächlich bootet und erst nach ein paar Minuten richtig in die Gänge kommt. Eine schlankere Installation oder aber ein schnellerer Massenspeicher (Stichwort SSD) könnten hier helfen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang gibt keinen Grund zur Kritik. Abgesehen von obligatorischen Beigaben wie einem Netzteil (120 Watt) und einem Akku (8 Zellen mit 75 Wh) entdeckt der Käufer mehrere Infohefte, eine Treiber-DVD und eine Recovery-DVD zur Wiederherstellung des Betriebssystems (Windows 7 Professional 64 Bit).
Garantie
Lobenswert: HP gewährt auf das Notebook eine Garantie von drei Jahren. In manchen Ländern wird das Gerät bei einem Defekt abgeholt. Natürlich bietet HP im Rahmen seiner "eCare-Packs" auch Upgrades, etwa Vor-Ort Service am nächsten Arbeitstag (rund 130 Euro).
Tastatur
Die Eingabegeräte sind definitiv einer Business-Machine würdig. Die im Chiclet-Design gehaltene Tastatur (freistehende Tasten) besticht durch ein tadelloses Layout und ein wohldefiniertes Tippgefühl (passable Akustik). Im Zusammenspiel mit der ordentlichen Tastengröße (15 x 15 Millimeter) ergibt sich eine hohe Arbeitstauglichkeit.
Kritisieren müssen wir lediglich die kleinen mittleren Pfeiltasten und die recht schmale Entertaste. Der dedizierte Nummernblock und die vier praktischen Sondertasten (Wlan, Sound, Web & Calc) können diesen Umstand jedoch aufwiegen.
Touchpad
Beim Touchpad hat der Hersteller ebenfalls gute Arbeit geleistet. Dank der üppigen Dimensionierung (110 x 50 Millimeter) und der - trotz Gummierung - relativ glatten Oberfläche offenbart sich das Touchpad als überaus gelungen. Die leichte Absenkung, die zuschaltbaren Scrollleisten und die Multi-Touch-Unterstützung (diverse Gesten) sind weitere Pluspunkte. Nachholbedarf besteht höchstens bei der Präzision: Mitunter verhielt sich das Touchpad etwas schwammig. Die drei Maustasten überzeugen derweil mit einem angenehm weichen Druckgefühl.
Auf Wunsch können Sie das Touchpad auch komplett links liegen lassen. In der Mitte der Tastatur befindet sich ein orangefarbener „Pointstick“, der in Kombination mit drei zusätzlichen Tasten als Touchpad-Ersatz dient. Am besten funktioniert die Eingabe natürlich immer noch per externer Maus.
Beim Display ist Vorsicht geboten, da je nach Modell eine von drei unterschiedlichen Varianten zum Einsatz kommt. So enthalten die günstigeren Geräte lediglich ein HD+-Panel, das mit 1600 x 900 Bildpunkten auflöst. Die Topmodelle können hingegen mit einem besonders farbtreuen (DreamColor) und blickwinkelstabilen (UWVA) Full-HD-Monitor auftrumpfen. Das von uns getestete EliteBook 8560w-LG660EA bietet zwar auch 1920 x 1080 Pixel, jedoch keine DreamColor-Technologie. Allen Modellen gemein ist die entspiegelte Oberfläche, die LED-Hintergrundbeleuchtung und das 16:9-Seitenverhältnis.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 198 cd/m²
Kontrast: 536:1 (Schwarzwert: 0.47 cd/m²)60.3% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
86.5% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
58.2% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
Professionelle Anwender wollen natürlich nicht auf eine hohe Bildqualität verzichten. HP ist dieser Umstand bewusst: Das integrierte LG-Philips-Panel (LP156WF1-TLF3) dürfte die meisten Käufer zufriedenstellen.
Angefangen bei der Luminanz, die mit rund 236 cd/m² mehr als ordentlich ausfällt. Der Schwarzwert ist ebenfalls passabel: 0.47 cd/m² lassen dunkle Elemente nicht allzu gräulich erscheinen. Hinzu gesellt sich ein überdurchschnittlich hoher Kontrast von 536:1. Die Farben sind verhältnismäßig kräftig, der sRGB-Raum wird relativ gut abgedeckt. Für den AdobeRGB-Farbraum reicht es dagegen nicht (siehe Screenshot).
Die matte Oberfläche und die anständige Leuchtkraft garantieren einen stressfreien Outdoor-Aufenthalt. Im Gegensatz zu glänzenden Kollegen sind Spiegelungen kaum ein Thema, die Augen werden nicht unnötig belastet. HP hat sogar an einen „Ambient Light Sensor“ gedacht, der die Helligkeit per Knopfdruck automatisch regelt.
Die Blickwinkel sind besser als bei den meisten Laptops. Seitlich und von schräg oben führen auch größere Abweichungen nicht zu einer Veränderung des Bildes. Lediglich aus schräger Perspektive könnte man noch etwas nachbessern.
Prozessor: Intel Core i5-2540M
Das EliteBook 8560w ist mit einem aktuellen Sandy-Bridge-Prozessor von Intel ausgestattet. Während einige Modelle über einen zukunftssicheren Quad-Core verfügen, muss das getestete LG660EA mit einem Zweikerner Vorlieb nehmen. An Leistung mangelt es dem Notebook trotzdem nicht: Der Core i5-2540M gehört zu den stärksten mobilen Vertretern.
So kann die in 32-nm-Strukturbreite gefertigte CPU mit 624 Millionen Transistoren und drei MByte L3-Cache aufwarten. Zum Vergleich: Die hauseigenen Vierkerner enthalten 995 Millionen Transistoren und einen bis zu acht MByte großen L3-Cache. Ein Standardtakt von 2.6 GHz und ein Maximaltakt von 3.3 GHz (automatische Übertaktung per Turbo-Boost) sind auch nicht von schlechten Eltern.
Hinzu kommt die Hyper-Threading-Technologie, die dem System zwei virtuelle Kerne vorgaukelt. Inklusive der zwei realen Kerne sind somit vier parallele Threads möglich. Davon profitiert aber nicht jedes Programm, die Entwickler müssen ihre Software entsprechend optimieren. Weitere Highlights sind die Unterstützung für VT-x respektive VT-d (Hardware-Virtualisierung) und Intels vPro-Technologie. vPro steht für umfangreiche Sicherheits- und Verwaltungsfunktionen.
Angesichts der gebotenen Leistung und der zahlreichen Features geht eine TDP von 35 Watt (Core i7-Reihe: max. 55 Watt) in Ordnung. Da sich HP eine GPU-Umschaltung gespart hat, bleibt der integrierte Grafikchip HD Graphics 3000 deaktiviert. Schade um die Akkulaufzeit.
Turbo Boost
Widmen wir uns kurz der automatischen Übertaktung. Während der Core i5-2540M bei Belastung eines einzelnen Kerns mit 3.2-3.3 GHz taktete (laut Intel-Monitor), waren es bei Belastung aller Kerne durchschnittlich 3.1 GHz. Selbst im anspruchsvollen Stresstest (Furmark & Prime) lief die CPU mit mindestens 2.9 GHz.
Leistung CPU
Der Core i5-2540M musste seine Fähigkeiten unter anderem im Cinebench R10 beweisen. Besonders die Performance im Single-Core-Rendering verdient Respekt: Mit 5174 Punkten ordnet sich die CPU knapp 6 % vor dem Einstiegsvierkerner Core i7-2670QM ein (~4900 Punkte). Sobald mehrere Kerne belastet werden, fällt der Core i5-2540M jedoch stark zurück: 11242 gegen 18000 Punkte sprechen eine deutliche Sprache (Multi-Core-Rendering).
Auch im Cinebench R11.5 hat der Dual-Core keine Chance, der Quad-Core rechnet ungefähr 70 % schneller (2.93 vs. 5.1 Punkte). Ergo: Wer das Notebook möglichst lange behalten will und/oder mit Programmen arbeitet, die stark multi-threaded sind, sollte lieber ein Modell mit Core i7 Quadcore nehmen.
Grafikkarte: AMD FirePro M5950
Als Grafikkarte verbaut HP entweder die Quadro 1000M bzw. 2000M von Nvidia oder die FirePro M5950 von AMD. Dabei handelt es sich nicht um klassische Consumer-Modelle, sondern um Varianten für professionelle Anwender.
Die FirePro M5950 ist ein DirectX-11-fähiger Grafikbeschleuniger der oberen Mittelklasse, dessen Spezifikationen der Radeon HD 6770M ähneln: 716 Millionen Transistoren, 480 Unified Shader und ein 1024 MByte großer GDDR5-Videospeicher (128-Bit-Interface) sind nur einige der Merkmale. Die Taktraten belaufen sich auf 725 MHz (Kern) respektive 900 MHz (Speicher).
HD-Videos werden mithilfe des UVD-3-Decoders beschleunigt, per HDMI kann die Grafikkarte ein Surround-Signal ausgeben. Hergestellt wird die FirePro M5950 im 40-nm-Prozess. Da HP zum Testzeitpunkt keinen aktuellen Treiber anbot, nutzten wir die vorinstallierte und schon ein paar Monate alte Version 8.821.1.7000. Inklusive Dockingstation kann die Grafikkarte übrigens bis zu fünf Monitore mit Bildmaterial versorgen (Eyefinitiy).
Leistung GPU
Beim SPECviewperf 11 (testet mehrere CAD-Programme) liefert die FirePro M5950 eine recht gute Vorstellung ab. Zwar kann die AMD-Grafikkarte insgesamt nicht ganz an Nvidias Quadro 2000M heranreichen (21 % Vorsprung), die Quadro 1000M wird jedoch knapp mit 11 % überholt. Gegen die sündteuren High-End-Modelle Quadro 4000M (+ 51 %) und Quadro 5010M (+ 63 %) sieht die FirePro M5950 derweil ziemlich alt aus.
HP EliteBook 8560w-LG660EA FirePro M5950, 2540M, Hitachi Travelstar 7K500 HTS725050A9A364 | Fujitsu Celsius H710 WXP11DE Quadro 1000M, 2820QM, Toshiba THNSFC256GBSJ | Lenovo ThinkPad W520 Quadro 2000M, 2820QM, Seagate Momentus 7200.4 ST9500420AS | Dell Precision M6600 Quadro 4000M, 2920XM, Samsung SSD 810 Series | |
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SPECviewperf 11 | -11% | 21% | 51% | |
1920x1080 Siemens NX | 19.59 | 13.3 -32% | 19.28 -2% | 26.38 35% |
1920x1080 Tcvis | 16.54 | 16.17 -2% | 22.13 34% | 29.22 77% |
1920x1080 SolidWorks | 38.92 | 25 -36% | 32.8 -16% | 39.13 1% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 4.67 | 8.32 78% | 9.45 102% | 10.59 127% |
1920x1080 Maya | 49.28 | 33.48 -32% | 45.28 -8% | 51.4 4% |
1920x1080 Lightwave | 48.56 | 35.99 -26% | 40.8 -16% | 42.12 -13% |
1920x1080 Ensight | 15.45 | 11.19 -28% | 17.84 15% | 24.89 61% |
1920x1080 Catia | 16.84 | 15.04 -11% | 27.08 61% | 36.53 117% |
Die DirectX-11-Performance bewegt sich ungefähr auf dem Niveau der Radeon HD 6770M: 1350 Punkte im 3DMark 11 (1280 x 720, Performance-Preset, GPU-Score) und 18.1 fps im Unigine Heaven 2.1 Benchmark (1280 x 1024, High, Tessellation normal) sind überdurchschnittlich. Schwächere Mittelklasse-Grafikkarten wie die GeForce GT 540M erreichen hier nur rund 900 Punkte bzw. 14 fps.
3DMark 03 Standard | 31792 Punkte | |
3DMark 05 Standard | 19971 Punkte | |
3DMark 06 Standard Score | 10592 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 6257 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 1500 Punkte | |
Hilfe |
Leistung HDD
In unserem Testgerät schlummert eine 2.5-Zoll-HDD von Hitachi. Die HTS725050A9A ist 500 GByte groß und bietet dank 7200 U/Min eine gute Performance. 93 MB/Sek beim sequentiellen Lesen und 92 MB/Sek beim sequentiellen Schreiben bleiben den meisten HDDs verwehrt (CrystalDiskMark). Auch die Zugriffszeit kann sich mit 16.8 ms blicken lassen (HDTune).
Nach Möglichkeit sollte man aber trotzdem auf ein Solid State Drive umrüsten. Moderne SSDs beschleunigen den Windows-Alltag merklich; neben dem Bootvorgang profitieren Ladezeiten, Installationen und Dateiübertragungen. Starkes Multitasking zwingt HDDs gerne in die Knie.
Leistung System
Der altehrwürdige PCMark Vantage bescheinigt dem 15-Zöller eine überaus ordentliche Systemleistung. 7768 Punkte sind typisch für ein Gerät der gehobenen Mittelklasse. Mit einem Solid State Drive wäre allerdings noch deutlich mehr drin gewesen, wie ein Blick auf das Fujitsu Celsius H710 offenbart: Trotz schwächerer Grafikkarte (Quadro 1000M) schafft das Business-Notebook über doppelt so viele 16268 Punkte.
PCMark Vantage Result | 7768 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2199 Punkte | |
Hilfe |
Leistung Spiele
Obwohl die FirePro M5950 für den professionellen Bereich konzipiert wurde, eignet sich die Grafikkarte prima zum Spielen. Ältere und weniger rechenintensive Titel wie Fifa 12, StarCraft 2 oder Call of Duty: Black Ops können in den nativen 1920 x 1080 Bildpunkten durchaus mit hohen Grafikeinstellungen und inklusive Kantenglättung konsumiert werden. Aktuelle Blockbuster wie Battlefield 3, Anno 2070 oder Skyrim laufen dagegen nur mit verringerter Auflösung und reduzierten Details ruckelfrei.
Tipp: 1600 x 900 Bildpunkte stellen einen guten Kompromiss aus Bildschärfe und Ressourcenverbrauch dar. Grafikfehler oder ungewöhnliche Performanceeinbrüche traten bei keinem der zwölf getesteten Spiele auf. Die Leistung entspricht etwa der Radeon HD 6770M, mit leichten Vorteilen zugunsten der FirePro M5950. Im Gegensatz zum SPECviewperf 11 hat die Quadro 2000M hier nicht die Nase vorne.
min. | mittel | hoch | max. | |
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Metro 2033 (2010) | 45.7 | 24.2 | 8.7 | |
StarCraft 2 (2010) | 67.4 | 47.2 | 29.7 | |
Mafia 2 (2010) | 55.3 | 46.8 | 28.9 | |
Call of Duty: Black Ops (2010) | 75.7 | 63.2 | 43.8 | |
Crysis 2 (2011) | 64.9 | 48.3 | 16 | |
Dirt 3 (2011) | 82.4 | 56.1 | 18.2 | |
Deus Ex Human Revolution (2011) | 48.4 | 21.6 | ||
F1 2011 (2011) | 65 | 55 | 20 | |
Fifa 12 (2011) | 167 | 104.2 | 64.3 | |
Battlefield 3 (2011) | 29.5 | 23.1 | ||
The Elder Scrolls V: Skyrim (2011) | 43.5 | 30.9 | 16 | |
Anno 2070 (2011) | 45.1 | 29.2 | 15 |
Leistung Akkubetrieb
Im Akkubetrieb bricht die Performance nicht übermäßig ein. Wie Sie in der nachfolgenden Tabelle sehen können, rechnet die Grafikkarte nur geringfügig langsamer. Den Prozessor trifft es da schon eher, das Ergebnis des Cinebench R10 wurde knapp 20 % schlechter.
Benchmark | Netzbetrieb | Akkubetrieb | Veränderung |
Cinebench R10 Single CPU | 5174 | 4095 | -21 % |
Cinebench R10 Multi CPU | 11242 | 8909 | -21 % |
Cinebench R10 OpenGL | 8833 | 7703 | -13 % |
Cinebench R11.5 OpenGL | 50.10 | 47.64 | -5 % |
Cinebench R11.5 CPU | 2.93 | 2.5 | -15 % |
3DMark 11 Gesamt | 1500 | 1482 | -1 % |
Unigine Heaven 2.1 | 18.1 | 17.9 | -1 % |
Geräuschemissionen
Die relativ hohe Geräuschentwicklung ist eine der wenigen Schwächen des EliteBook 8560w. Im 3D-Betrieb rotiert der Gehäuselüfter auf einem deutlich hörbaren Pegel, welcher nur von lauteren Umgebungsgeräuschen (Stereoanlage, Fernseher etc.) übertönt wird. Bei stärkerer Belastung gab der Lüfter zudem manchmal ein etwas nerviges Pfeifgeräusch von sich. Störend laut wird das Notebook erst unter praxisferner Volllast – aus einem Abstand von 15 Zentimetern ermittelten wir knapp 50 dB(A).
Im Idle-Betrieb agiert das Notebook natürlich bedeutend ruhiger, wobei der Lüfter nie komplett den Dienst einstellt. Der Geräuschpegel ist dann – abgesehen von einem seltenen Auftouren des Lüfters - recht konstant. Solange nicht auf Daten zugegriffen wird, geht auch die Lautstärke des DVD-Brenners in Ordnung. Ein Großteil der Käufer dürfte die Emissionen als akzeptabel empfinden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 33.3 / 33.3 / 38.8 dB(A) |
HDD |
| 33.7 dB(A) |
DVD |
| 35.2 / dB(A) |
Last |
| 38.9 / 48.7 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Gehäusetemperaturen geben kaum Anlass zur Kritik. Im Leerlauf-Betrieb bleibt die Baseunit einigermaßen kühl, rund 30 °C sind ein passabler Wert. Wie üblich erhitzt sich im 3D-Betrieb vor allem das Lüfterareal; nach einer Stunde Volllast konnten wir auf der Oberseite maximal 37 °C und auf der Unterseite maximal 44 °C messen. Prima: Die Handballenauflage wird selbst bei höherer Belastung nicht unangenehm warm.
Um die Temperaturentwicklung der Komponenten zu beobachten, ließen wir für mehrere Stunden die Tools Furmark und Prime laufen. Während die GPU bis zu 78 °C heiß wurde, knackte die CPU laut dem HWMonitor beinahe die kritische 100-°C-Marke. Ein Throttling trat jedoch nicht auf, die Performance war stets über jeden Zweifel erhaben (unter normalen Bedingungen sind die Komponenten wesentlich kühler).
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.8 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 43.5 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.3 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 28.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 32 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27.4 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.8 °C (+0.4 °C).
Lautsprecher
Die beiden in der Gehäusefront versteckten Lautsprecher liefern einen brauchbaren Klang - zumindest mit aktivierter SRS-Technologie. Ohne die Audioverbesserung (siehe Bild) verliert der Sound an Volumen und wird merklich dumpfer. Die Lautsprecher lassen sich überraschend hoch aufdrehen, neigen dann aber immer mehr zum Ausfransen. Obwohl die Klangqualität keineswegs schlecht ist, sollte man nach Möglichkeit Kopfhörer oder eine externe Anlage verwenden. Notebooks mit guten Lautsprechern sind rar gesät.
Die fehlende Grafikumschaltung macht sich vor allem im Idle-Betrieb bemerkbar: Mit 18-24 Watt schluckt HPs EliteBook fast doppelt so viel Energie wie das mit Nvidias Optimus-Technologie ausgestattete Lenovo ThinkPad W520 (8-17 Watt). Unter Last ändert sich die Situation komplett: Statt maximal 150 Watt (ThinkPad) benötigt das EliteBook höchstens 105 Watt. Anmerkung: Das für diesen Vergleich herangezogenen Thinkpad W520 war allerdings mit einer Quad-Core CPU ausgestattet.
Aus / Standby | 0.1 / 0.5 Watt |
Idle | 18.1 / 22.8 / 24 Watt |
Last |
68.7 / 104.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Wie bereits angedeutet, sind die Akkulaufzeiten nicht überragend. Wenn das Notebook stark belastet wird, gehen die Lichter schon nach einer Stunde aus. Eine Filmwiedergabe ist etwas länger möglich, unsere Test-DVD lief rund 1.75 Stunden (maximale Helligkeit). Drahtlos im Internet surfen konnten wir derweil für knapp 2.75 Stunden (mittlere Helligkeit). Weit über drei Stunden sind nur mit der niedrigsten Helligkeitsstufe realisierbar. Andere Workstations bieten eine deutlich höhere Mobilität (man vergleiche das Dell Precision M4600).
Beim EliteBook 8560w-LG660EA überwiegen ganz klar die Stärken. Der Verbund aus Intels Dual-Core-Prozessor und AMDs Profi-Grafikkarte beschleunigt die meisten Anwendungen tadellos. Dabei macht die FirePro M5950 auch abseits von CAD-Programmen einen gute Figur: Wie unsere Benchmarks belegen, taugt der 15-Zöller selbst für moderne Spiele.
Auf der Pro-Seite hätten wir darüber hinaus das robuste und anschlussfreudige Gehäuse, das mit tollen Eingabegeräten und einem hochwertigen Display punktet. (Wer Bild- oder Videobearbeitung anstrebt, sollte lieber zu einem Modell mit DreamColor-Technologie greifen). Sicherheit ist ebenfalls ein wichtiges Thema, HP hat an zahlreiche Soft- und Hardwarelösungen gedacht. Kleine Details wie die lange Garantiezeit (drei Jahre) und die mitgelieferte Recovery-DVD bringen weitere Sympathie.
Die Wertung „Sehr Gut“ verfehlt das EliteBook 8560w jedoch. Neben dem recht hohen Gewicht (~3.3 Kilogramm) müssen wir die dürftige Akkulaufzeit und die Geräuschentwicklung bemängeln – das Notebook ist nicht gerade leise. Eine Grafikumschaltung würde derweil die Energiebilanz verbessern. HP sollte zudem an der Kühlung feilen: Im Stresstest kletterte der Core i5-2540M auf knapp 100 °C.
Insgesamt können wir aber trotzdem eine Kaufempfehlung für das EliteBook 8560w aussprechen. HP hat sich bei der Entwicklung sichtlich Mühe gegeben. 15-zöllige-Alternativen wären beispielsweise das Fujitsu Celsius H710, das Lenovo ThinkPad W520 oder das Dell Precision M4600.