Test Dell Precision M6600 Notebook
Der kleine Bruder Dell Precision M4600 war bereits vor einigen Wochen bei uns im Test und hat einen bleibenden Eindruck in der Redaktion hinterlassen. Neben hoher Leistungsfähigkeit und guten mobilen Eigenschaften hat das Testmodell vor allem auch in ergonomischer Hinsicht überzeugt. Völlig verdient wurde es im Monat September daher auch von uns mit der „Editors` Choice“ - Auszeichnung bedacht.
Das Dell Precision M6600 gehört zur 17“-Klasse und unterscheidet sich auf den ersten Blick zunächst durch die üppigeren Gehäusemaße. Das schafft Platz für die Kühlung leistungsstarker Komponenten, viel Massenspeicher, Ausstattung und Unmengen an Konfigurationsmöglichkeiten. Im Dell-Online-Shop kann man beispielsweise zwischen 6 CPUs, 11 verschiedenen Massenspeichern und vier professionellen Grafikkarten wählen. Die Preise beginnen derzeit bei 1500 Euro netto, unser bescheidenes Testmodell erreicht einen Preis von etwa 4100 Euro netto. Dafür bekommt man dann eine Intel Core i7-2920XM CPU, 8 GB RAM, ein 256 GB Solid State Drive, eine Nvidia Quadro 4000M und einen matten 17,3“ Bildschirm mit Full-HD Auflösung.
Das Gehäuse unterscheidet sich nur hinsichtlich der Größe und des Gewichts vom kleineren Precision M4600. Die dunkelbraune Farbgebung, das Metallfinish und das kantige Design lassen beide Geräte zum Verwechseln ähnlich aussehen. Das Precision M6600 bringt etwa 600 g mehr auf die Waage und misst in der Breite etwa 4 cm mehr. Aufgrund der kaum veränderten Bauhöhe wirkt die große Workstation von den Proportionen her etwas schlanker als das kleinere 15“-Modell. Zu den knapp 3,8 kg Testgewicht kommt noch das über 1 kg schwere 240-Watt-Netzteil dazu, wodurch sich das Gesamtpaket sehr nah an die 5-kg-Grenze heranbewegt. Für den Transport von A nach B ist das sicherlich verkraftbar, als ständiger Begleiter fällt das Testgerät aber eher aus. Um an die Komponenten zu gelangen, muss man wie gehabt die große Bodenplatte abnehmen. Schnell austauschbare Modullaufwerke im Wechselschacht sind auch hier nicht vorgesehen. Ist der Akku nicht eingesetzt, fehlt ein Gummifuß für die nötige Standfestigkeit und das Gehäuse kippt nach vorne rechts. Trotz der Größe muss man hinsichtlich der Gehäusesteifigkeit nur geringe Einschränkungen hinnehmen. Der Displaydeckel lässt sich aufgrund der üppigeren Ausmaße etwas mehr mit Zug und Gegenzug verwinden und links neben dem Ein-/Ausschalter lässt sich durch Druck ein minimales Knacken hervorrufen. Bis auf ein etwas größeres Spaltmaß an einer Stelle am Gehäusedeckel, ist die Verarbeitung tadellos und auf einem hohen Qualitätsniveau angesiedelt.
Die Schnittstellenausstattung ist mit Ausnahme einer kleinen Besonderheit identisch zum Precision M4600. Anstatt eines 4-poligen FireWire 400 (IEEE 1394) findet man am M6600 die von Macs bekannte 6-polige Variante. Diese hat zwar hinsichtlich der Übertragungsgeschwindigkeiten keine Vorteile, bietet dafür aber eine eigene Stromversorgung. Somit ist auch der Betrieb mobiler FireWire-Festplatten (üblicherweise aus der „Mac-Welt“) ohne zusätzliche USB-Stromversorgung möglich. Das wird vor allem die Anwender freuen, die noch ältere FireWire-Festplatten im Repertoire haben oder oft mit Macs und Windows-Rechnern im Wechsel oder parallel arbeiten. Die von uns ermittelte Performance der einzelnen Schnittstellen haben wir in der beigefügten Grafik dargestellt.
Auf Anregung einiger User hin haben wir dieses Mal auch die Nutzbarkeit der Schnittstellen mit mobilen Festplatten, die keinen separaten Netzanschluss haben, getestet. Problem ist, dass wohl manchmal USB Festplatten nicht anlaufen oder erkannt werden. Hier konnten wir keinerlei Einschränkungen, für welche die Workstation verantwortlich sein könnte, feststellen. USB 2.0 Festplatten haben an den USB 3.0 Ports funktioniert und umgekehrt. Vermutlich wird es sich bei den Problemfällen um zu energiehungrige Festplattenmodelle handeln, die sich nicht an die USB-Spezifikationen halten. Diese Unart haben wir schon mehrmals bei unseren Zubehörtests externer Festplatten beobachten müssen.
Auch von einem anderen User berichtete Probleme mit dem Netzwerkanschluss und den Audioports (ohne Funktion nach Ruhezustand) sind beim Testgerät nicht aufgetreten. Was allerdings wirklich nicht funktioniert, ist das Clonen der Inhalte des Notebook-Bildschirms auf ein externes Full-HD Display mit der üblichen Auflösung von 1920x1080 Bildpunkten. Das gelingt weder mit dem HDMI noch mit dem Displayport. Lediglich der analoge VGA-Anschluss konnte diese Aufgabe bewältigen. Das gelang dann aber so gut, dass wir von der scharfen und insgesamt guten Darstellung regelrecht überrascht wurden. Lediglich die Bildposition musste auf dem externen Schirm korrigiert werden. Anders als bei vielen bisher getesteten Notebooks, stellt der VGA-Port somit eine vollwertige und gut nutzbare Alternative dar.
Garantie
Die Standard-Garantie beträgt wie für diese Klasse üblich 36 Monate und lässt sich Dell-typisch vielfältig ergänzen.
Tastatur
Die Tastatur entspricht rein optisch der des Precision M4600, federt aber auf der gesamten Fläche etwas nach. Dieses Verhalten könnte anspruchsvollen Anwendern auf Dauer missfallen, da dadurch auch der Druckpunkt nicht so präzise wahrgenommen werden kann. In dieser Hinsicht deutlich besser wären beispielsweise die ThinkPad-Tastatur des X220 oder, um bei den 17“ Modellen zu bleiben, die Tastatur des großen MacBook Pro. Ansonsten bietet die Eingabe einen mittleren Hub und ein leises Anschlagsverhalten. Das Querty-Tastaturlayout des Testmodells unterscheidet sich in einigen Punkten von der deutschen Variante, wobei letztere keine ungebetenen Überraschungen bereithält. Der separate Ziffernblock erleichtert die Eingabe langer Zahlenreihen und wichtige Funktionseigenschaften sind per FN-Kombination erreichbar.
Touchpad
TouchPad, TrackPoint und die dazugehörigen Tasten bieten einen guten Funktionsumfang, sind von der Bedienbarkeit her gelungen und entsprechen denen des Precision M4600.
Im Unterschied zum Dell Precision M4600 kann man beim Precision M6600 derzeit nur zwischen zwei Displayvarianten wählen. Zwar wird in der Produktbeschreibung auch von einem optional erhältlichen Touchdisplay mit Stifterkennung gesprochen, auswählen kann man dieses im Online-Shop bislang aber nicht. Gar nicht im Angebot befinden sich ein IPS Panel oder ein Display mit RGB-LED-Hintergrundbeleuchtung, das einen erweiterten Farbraum bieten könnte.
Der im Einstiegsmodell erhältliche Standardbildschirm bietet eine Auflösung von 1600x900 Bildpunkten (106 dpi) und die in unserem Testmodell verwendete Alternative löst mit 1920x1080 Bildpunkten (127 dpi) auf. Damit kann man auf dem 17,3“ Bildschirm über viel Arbeitsfläche verfügen, die im Notebookbereich lediglich durch mittlerweile kaum noch verbaute 16:10 Bildschirme mit 1920x1200 Bildpunkten übertroffen werden kann. Die Darstellungsgröße von Symbolen, Schriften und Icons ist bei einer Einstellung von 100% für die meisten User noch groß genug, alle anderen können diese wie gehabt in der Systemsteuerung den eigenen Bedürfnissen nach anpassen.
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Ausleuchtung: 87 %
Helligkeit Akku: 301 cd/m²
Kontrast: 912:1 (Schwarzwert: 0.33 cd/m²)63% AdobeRGB 1998 (Argyll 2.2.0 3D)
85.8% sRGB (Argyll 2.2.0 3D)
62.4% Display P3 (Argyll 2.2.0 3D)
An unseren üblichen neun Messpunkten liefert die LED-Hintergrundbeleuchtung Helligkeitswerte von 268 cd/m² bis 309 cd/m². Im Schnitt haben wir 291 cd/m² ermittelt, die eine relativ gleichmäßige Ausleuchtung von 87% ergeben. Das ist nicht nur generell ein guter Wert, sondern gewinnt nochmals an Bedeutung, wenn man die Größe des zu erhellenden Bildschirms bedenkt. Die Helligkeit kann in 15 Stufen von 21 cd/m² bis 301 cd/m² (beides Zentrum) reguliert werden. Dank der matten Oberfläche wird man von störenden Spiegelungen verschont und kann in Innenräumen eine ergonomische Bildschirmhelligkeit einstellen. In Stufe 4 haben wir 103 cd/m², Stufe 5 123 cd/m², Stufe 6 144 cd/m² und Stufe 7 163 cd/m² gemessen.
Mit durchschnittlich 291 cd/m² ist das Display auch für den Außeneinsatz gut gerüstet. In den meisten Situationen ist die Helligkeit stark genug, um dem anliegenden Tageslicht Paroli bieten zu können. Erst bei direkter Sonneneinstrahlung muss man sich sehr anstrengen die Bildinhalte zu erkennen und sollte entsprechend die Displayposition verändern.
Als weiteres Highlight zeigt sich das außerordentlich gute Kontrastverhältnis von 912:1. Bilder und Filme gewinnen deutlich an Brillianz und Sättigung, hier sind schwarze Inhalte noch wirklich schwarz, und Schriften setzen sich sichtbar deutlicher vom weißen Untergrund ab als bei den flauen Standarddisplays.
Laut Dell-Werbung soll das Panel einen weiten Betrachtungswinkel und eine präzise Farbwiedergabe bieten. Der ermittelte Farbraum kann nicht ganz den sRGB-Farbraum abdecken. Zwar erreicht die Summe aller Farben im Auslieferungszustand etwa 94% der Farben des sRGB-Farbraums, da aber Teile weit außerhalb liegen, reduziert sich die Gesamtsumme innerhalb des sRGB-Farbraums auf unter 90%. Präzise ist die Farbwiedergabe, wenn man den sRGB-Farbraum als Grundlage nimmt, im Auslieferungszustand somit nicht, da grün-blau- und rot-magenta-Werte fehlen und gelb-orange über das Ziel hinausschießt.
Nach einer Kalibrierung mit dem Ziel sRGB-Farbraum, Gamma 2.2, bei 6500 Kelvin Farbtemperatur und 120 cd/m² Helligkeit, werden dann die eigentlichen Möglichkeiten des Displays ausgeschöpft und etwa 95 % des sRGB Farbraums abgedeckt. Das ist das derzeit technisch Mögliche, was man von Displays mit White-LEDs erwarten kann. Damit eignet sich die Anzeige, wie von Dell versprochen, auch für die Bildbearbeitung, allerdings nur dann, wenn man auf die letzten Prozent Farbraum verzichten kann und mit einem Colorimeter selbst Hand anlegt. Insgesamt wird also ein deutlich umfangreicheres Farbspektrum, als man dies von den üblichen Standard-Displays her gewohnt ist, abgedeckt. An die Farbenpracht eines RGB-LED Displays kommt dieser Bildschirm allerdings nicht heran.
Während viele Bildschirme bei einer Veränderung der Sitzposition oder der Displayneigung schnell an einer Verschiebung von Farbtönen, der Helligkeit und des Kontrasts leiden, tritt dieses Verhalten beim Testmodell sichtbar später und in geringerem Umfang ein. Bei extremen Winkeln von der Seite erhalten die Farben einen leichten Gelbstich und bei extremen Winkeln von oben oder unten erkennt man das übliche Invertieren oder Ausbleichen der Darstellung. Im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen allerdings in abgeschwächter Form. Bessere Ergebnisse könnten in diesem Bereich besonders blickwinkelstabile IPS-Panels bieten, die aber derzeit für das Precision M6600 nicht angeboten werden.
Auflösungen zwischen Full HD und 1280x1024, wie etwa 1366x768 oder 1600x900, ließen sich wie beim Precision M4600 am internen Display nicht auswählen.
Unsere Variante des Precision M6600 ist mit einer Intel Core i7-2920XM CPU, 8 GB RAM, Nvidia Quadro 4000M (2 GB GDDR5) und einem 256 GB fassenden Solid State Drive bestückt. Die Arbeitsspeicherausstattung kann auf bis zu 32 GB ausgebaut werden, da wie beim Precision M4600 insgesamt 4 RAM-Steckplätze zur Verfügung stehen. Zwei davon sind beim Testmodell mit je einem 4-GB-Modul belegt, zwei weitere sind noch frei.
Die CPU-Leistung liefert, wie erwartet, Spitzenergebnisse bei den üblichen Benchmarks. Während vor allem Single-Thread-Anwendungen vom TurboBoost (2,5 bis 3,5 GHz) profitieren, können dank Hyperthreading bei Mehrkern-Anwendungen bis zu 8 Operationen gleichzeitig abgearbeitet werden. Zusammen sorgen beide Techniken dafür, dass immer die optimale Leistung verfügbar ist. Die SuperPi 32M Berechnung (Singlethread) benötigt 580 s, wPrime 1024m (Multithread) 264 s und der Cinebench R11.5 (64 bit) erzielt 6,2 Punkte.
3DMark 06 Standard Score | 17727 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 10722 Punkte | |
3DMark 11 Performance | 2440 Punkte | |
Hilfe |
Während die CPU-Performance im Grunde auf dem Niveau des Precision M4600 angesiedelt ist, kann die Grafikausstattung mit der Nvidia Quadro 4000M bei 3D-lastigen Anwendungen nochmals an Tempo zulegen. Ebenfalls nutzbar ist die im Prozessor integrierte Intel HD Graphics 3000, die im Zusammenspiel mit Nvidias Optimus Technologie eine bedarfsgerechte Nutzung der jeweils optimalen Grafikleistung ermöglicht. Im Grunde wählt man (oder lässt wählen) zwischen Leistungsstärke oder Sparsamkeit.
Die Leistungstests im Grafikbereich haben wir natürlich mit der potenten Nvidia Quadro 4000M durchgeführt. Der 3D Mark Vantage erzielt 10722 Punkte, der 3D Mark 11 2440 Punkte und Unigine Heaven wird mit 31,4 fps absolviert. Das sind je nach Test im Vergleich zur Nvidia Quadro 2000M des Precision M4600 um 50% bessere Ergebnisse. Aber auch beim Precision M6600 mussten wir wieder die Drosselung der Grafikeinheit im Akkubetrieb feststellen, die dann eine wesentlich geringere Performance zur Verfügung stellt (z.B. 3D Mark Vantage 1441 Punkte).
Der auf unserem Testgerät installierte ISV-Treiber 8.17.12.7605 war zum Testzeitpunkt nicht auf der Dell-Homepage verfügbar. Deshalb haben wir ausnahmsweise auch die regulär erhältlichen Treiberversionen (ISV 8.17.12.7519 und Standard 6.14.12.6883) hinsichtlich der CAD-Performance getestet. Hier können unterschiedliche Treiberversionen schon mal für spürbare Leistungsunterschiede verantwortlich sein. Beim SPECviewperf 11 Benchmark, der verschiedene CAD-Programme abhandelt, konnten wir zwischen den verschiedenen ISV-Treiberversionen keine Unterschiede (über den Rahmen der Messungenauigkeit hinaus) feststellen. Lediglich der Standardtreiber macht mit einem über 50 prozentigen Ergebniseinbruch bei Lightwave (17 fps zu 42 fps) auf sich aufmerksam.
Spezielle 3ds Max und AutoCAD Performance Treiber sind für die Nvidia Quadro 4000M nicht erhältlich, hier kann derzeit nur die Quadro 5000M von optimierten Treibern profitieren.
Dell Precision M6600 Quadro 4000M, 2920XM, Samsung SSD 810 Series | SCHENKER XIRIOS W710 Quadro 5010M, X5670, 2x OCZ Vertex 3 VTX3-25SAT3-120G (RAID 0) | Lenovo ThinkPad W520 Quadro 2000M, 2820QM, Seagate Momentus 7200.4 ST9500420AS | Dell Precision M4600 Quadro 2000M, 2920XM, Lite-On LAT-256M2S | Fujitsu Celsius H710 WXP11DE Quadro 1000M, 2820QM, Toshiba THNSFC256GBSJ | |
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SPECviewperf 11 | 9% | -18% | -17% | -40% | |
1920x1080 Siemens NX | 26.38 | 34.9 32% | 19.28 -27% | 19.32 -27% | 13.3 -50% |
1920x1080 Tcvis | 29.22 | 37.6 29% | 22.13 -24% | 22.52 -23% | 16.17 -45% |
1920x1080 SolidWorks | 39.13 | 37.93 -3% | 32.8 -16% | 33.4 -15% | 25 -36% |
1920x1080 Pro/ENGINEER | 10.59 | 7.99 -25% | 9.45 -11% | 9.83 -7% | 8.32 -21% |
1920x1080 Maya | 51.4 | 53.6 4% | 45.28 -12% | 45.96 -11% | 33.48 -35% |
1920x1080 Lightwave | 42.12 | 40.01 -5% | 40.8 -3% | 42.93 2% | 35.99 -15% |
1920x1080 Ensight | 24.89 | 36.73 48% | 17.84 -28% | 17.96 -28% | 11.19 -55% |
1920x1080 Catia | 36.53 | 33.89 -7% | 27.08 -26% | 27.69 -24% | 15.04 -59% |
Die Ergebnisse des SPECviewperf 11 liegen im Vergleich zu den bisher getesteten Workstationgrafikkarten Quadro 1000M und Quadro 2000M je nach Testsektor (Catia, Teamcenter, SNX) schon mal etwa 100 Prozent zugunsten der Nvidia Quadro 4000M auseinander. Am geringsten sind die Unterschiede bei Lightwave, Maya und Pro Engineer, die sich bei etwa 5-10% einordnen. Durchwachsen zeigen sich die Ergebnisse im Vergleich zur Quadro 5010M des Schenker Xirios W710, wobei hier die unterschiedliche Treiberversion für das schlechtere Ergebnis bei 4 Tests der vermeintlich leistungsstärkeren Grafik verantwortlich sein könnte.
Bei der Videokonvertierung hat man drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Videos in ein anderes Format umzuwandeln. Intel Quick Sync, Nvidia CUDA oder traditionell rein durch die CPU-Arbeit. Wir haben für diesen Test Cyberlinks MediaEspresso verwendet, das alle drei Varianten unterstützt. Umgewandelt wurde unser Testfilm Sieben in ein iPhone kompatibles Format.
Intels Transcodiereinheit, die sich nur nutzen lässt, wenn auch die integrierte Intel HD Graphics 3000 Einheit „freigeschaltet“ ist (benötigt den Intel Grafik-Treiber), hat die geringste Leistungsaufnahme (90 Watt), arbeitet am schnellsten (03:18 min) und belastet die CPU (18%) am geringsten. Überlässt man die Aufgabe nur der CPU steigt die Leistungsaufnahme auf über 100 Watt, das Ergebnis liegt erst nach 07:58 min vor und die CPU-Last liegt bei 88%. Dazwischen ordnet sich Nvidias CUDA-Technologie ein, die um die 100 Watt verbraucht, 34% CPU-Last erzeugt und mit 09:27 min die längste Zeit benötigt.
PCMark Vantage Result | 15591 Punkte | |
PCMark 7 Score | 4539 Punkte | |
Hilfe |
Mit dem Tool DPC Latency Checker haben wir die Precision M6600 Workstation auch auf mögliche Latenzen bei der Verwendung externer Geräte hin getestet. Bereits bei der Anwendung der üblichen Energie-Profile fallen die auftretenden Latenzen mit maximal 1339 µs sehr moderat aus. Verwendet man das spezielle Pro Audio/Video Profil reduziert sich das nochmals deutlich auf unter 200µs. Soundknacken, Synchronisationsfehler oder sonstige Qualitätseinbußen sind also nicht zu erwarten.
Der im Testmodell verbaute Massenspeicher ist ein 256 GB fassendes Solid State Drive von Samsung (SSD PM810). Die Übertragungsraten und Zugriffszeiten sind sehr gut und übertreffen herkömmliche Festplatten um ein Vielfaches. Nachteile sind bei SSDs jedoch immer noch die hohen Anschaffungskosten und die dabei relativ geringen Speicherkapazitäten. Um beides in Einklang zu bringen, bietet das Precision mit zwei Schächten für reguläre 2,5“ Speicherlaufwerke und einem mSata Steckplatz unzählige Kombinationsmöglichkeiten die Massenspeicherausstattung seinen Bedürfnissen nach anzupassen. Die Kombination SSD mit Festplatte, RAID-Verbünde und vieles mehr, ist im Konfigurator auswählbar.
Spiele Fazit
Die Spieleleistung des Testmodells bewegt sich rein nach den Benchmarkergebnissen in etwa auf dem Niveau einer Nvidia Geforce GTX 570M. Die von uns getesteten Spiele lassen sich alle mit hohen Details und nativer Bildschirmauflösung flüssig und ohne Einschränkungen spielen. Besonders leistungshungrige Titel wie Metro 2033 oder zukünftige Games, werden jedoch hier und da eine kleine Anpassung hinsichtlich der eingestellten Darstellungsqualität benötigen. An der Auflösung kann man allerdings wenig herunterregeln, da wie bereits angesprochen die nächstniedrigere Auswahlmöglichkeit beim Testmodell die Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten darstellte (Die Tests mit einer Auflösung von 1366x768 Bildpunkten haben wir an einem externen Bildschirm durchgeführt).
min. | mittel | hoch | max. | |
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Racedriver: GRID (2008) | 188 | 148 | 117 | |
Sims 3 (2009) | 279 | 165 | 79 | |
Anno 1404 (2009) | 173 | 62 | ||
StarCraft 2 (2010) | 180 | 112 | 79 | 71 |
Geräuschemissionen
Highlight der Precision Workstations mit Nvidia Optimus, ist auch beim getesteten 17“ Modell die hervorragend geringe Geräuschentwicklung. Viele wenig anspruchsvolle Aufgaben wie Office, Internet, Videotelefonie oder anspruchslose Bildbearbeitung laufen dank Solid State Drive und inaktivem Lüfter nahezu lautlos ab. Lediglich ein kaum wahrnehmbares Zirpen der SSD-Elektronik ist gelegentlich in leisen Umgebungen wahrnehmbar. Werden etwas anspruchsvollere Arbeiten erledigt oder Aufgaben parallel durchgeführt, so schaltet sich der Lüfter ein und rauscht mit 33,1 dB(A) wahrnehmbar aber leise vor sich hin. Mit 34,7 dB(A) etwas lauter zeigt sich das optische Laufwerk insgesamt noch relativ zurückhaltend und dürfte spätestens bei der Filmwiedergabe in der Geräuschkulisse der Audioausgabe untergehen.
Bei mittlerer Last, etwa der reinen CPU-Konvertierung, muss man mit 40,5 dB(A) rechnen. Wird zudem noch die Grafikeinheit gefordert, sind maximal 42,3 dB(A) an Geräuschentwicklung auszuhalten. Alle Werte sind als sehr gut einzuordnen und orientieren sich an dem jeweils aktuellen Leistungsbedarf. Ein hochfrequentes oder sonst unangenehmes Lüfterverhalten konnten wir nicht feststellen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.6 / 29.6 / 33.1 dB(A) |
DVD |
| 34.7 / dB(A) |
Last |
| 40.5 / 42.3 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Die Kühlung der Komponenten wird durch zwei große Lüfter gewährleistet, die sich vorbildlich um die Abwärme von CPU und GPU kümmern. Die von uns gemessenen Gehäusetemperaturen erreichen nach anhaltender Last maximal 42,1 °C. Das ist nicht nur für eine Workstation ein geringer Wert, sondern unterbietet auch viele Multimedia-Notebooks mit deutlich weniger Leistungspotential. Throttling aufgrund zu hoher Temperaturen konnten wir nicht feststellen.
(±) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 42.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 38.2 °C (von 22.2 bis 69.8 °C für die Klasse Workstation).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 42 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 41.2 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich sind mit gemessenen 27 °C kühler als die typische Hauttemperatur und fühlen sich dadurch kühl an.
(±) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.9 °C (+0.9 °C).
Lautsprecher
Die eingebauten Lautsprecher liefern eine passable Basis für die Soundausgabe und setzen sich damit wohltuend vom sonst üblichen Standard ab. Mitten und Bässe sind vorhanden und bieten genügend Raum, um die heraushörbaren Höhen etwas einzudämmen. Mit der üblichen Einstellarbeit am Equalizer ist es also möglich, einen relativ ausgewogenen Sound zu erzielen. Für ein bombastisches Kinoerlebnis oder audiophilen Hörgenuss muss man aber weiterhin externe Lösungen hinzuziehen. Diese können per USB oder 3,5 mm Klinke angebunden werden. Zudem bieten HDMI und Displayport eine Tonübertragung zu externen Bildschirmen und Fernsehern (nicht getestet). Gut gefällt uns die separate Ausführung des Audio Ein- und Ausgangs, sodass auch Headsets mit zwei Klinkesteckern verwendet werden können.
Die mögliche Akkuausstattung des Precision M6600 beschränkt sich laut Datenblatt auf zwei Modelle mit 9-Zellen. Erhältlich ist die Standardvariante mit 97 Wh Kapazität wie bei unserem Testmodell oder ein Akku mit 87 Wh Kapazität und 3 Jahren Hardwareservice. Passen müsste allerdings auch der leichtere 6-Zellen-Akku aus dem Precision M4600. Warum dieser nicht auch für die große Workstation angeboten wird, könnte Marketing- oder technische Gründe haben. Testen konnten wir das nicht.
Die von uns gemessene minimale Leistungsaufnahme von 9,4 Watt, liegt trotz größerem Display fast drei Watt unter der des kleineren Precision. Bei mittleren und maximalen Einstellungen ohne Last gleichen sich die Werte aber wieder an (18 bis 19,8 Watt) und unter Volllast genehmigt sich das Testsystem wegen dem leistungsstärkeren Grafikchip etwa 30 Watt mehr und erreicht bis zu 186 Watt im Maximum.
Aus / Standby | 0.7 / 1.1 Watt |
Idle | 9.4 / 18 / 19.8 Watt |
Last |
138 / 186 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Auf die Akkulaufzeiten hat dies nur im kaum praxisnahen Energiesparmodus bei geringster Displayhelligkeit und ausgeschalteten Verbrauchern (W-LAN usw.) Auswirkungen. Dieser Zustand wird vom Battery Eater Readers Test simuliert und führt zu einer maximalen Akkulaufzeit von 680 Minuten. Die Displayhelligkeit beträgt dann 21 cd/m² und würde sogar in dunklen Räumen für Lesearbeiten ausreichen. Nutzt man jedoch auch das W-LAN Modul, erhöht die Displayhelligkeit auf etwa 200 cd/m² (Stufe 9) und wählt das ausgeglichene Energieprofil, so sind noch 421 Minuten Laufzeit möglich.
Die Filmwiedergabe gelingt bei voller Helligkeit über 5 Stunden lang, wobei alle Inhalte von der Intel HD Graphics 3000 bewältigt werden konnten.
Beim Battery Eaters Classic Test (Höchstleistungsprofil, maximale Bildschirmhelligkeit, alles an) profitiert die mögliche Akkulaufzeit von der Taktreduzierung der Nvidia GPU auf 162 MHz im Akkubetrieb. So sind anstatt der rein rechnerisch möglichen Laufzeit von unter einer halben Stunde dennoch 64 Minuten möglich.
Dell hat mit der mobilen Workstation Precision M6600 ein sehr attraktives Stück Technik geschaffen. Basiseigenschaften wie Leistungsfähigkeit, Qualität und Ausstattung werden souverän umgesetzt und fordern vom Anwender nur minimale Einschränkungen. Kompromisse eingehen muss man bei der nachfedernden Tastatur, dem fehlenden Modulschacht und der reduzierten Grafikleistung im Akkubetrieb. Entschädigt wird man dafür durch die vielfältigen Konfigurations-, Support- und Garantiemöglichkeiten, die sehr viel Gestaltungsspielraum eröffnen und damit kaum Wünsche offen lassen.
Ebenfalls auf einem sehr guten Niveau zeigt sich das Full HD Display, das in nahezu allen Bereichen überzeugt. Lediglich die fehlende Option sein Precision mit einem RGB-LED-Display ausstatten zu können, wird für manchen professionellen Anwender ein Nachteil sein.
Absolut ohne Nachteil zeigt sich hingegen die der jeweiligen Arbeitssituation optimal angepasste Geräuschentwicklung. Von geräuschlos bis deutlich hörbar zeigt sich diese nie störend und hat keine negativen Auswirkungen auf die zudem geringe Gehäuseerwärmung. Nividias Optimus-Technologie demonstriert hier gekonnt, was im Zusammenspiel mit einem gut durchdachten Kühlsystem möglich ist.
Während die unhandlichen Gehäusemaße und das hohe Gerätegewicht keine guten Voraussetzungen für den mobilen Einsatz liefern, können die Akkulaufzeiten wiederum dank Nvidia Optimus und trotz leistungsstarker Komponenten sehr überzeugen. Mit Laufzeiten von 1 Std. bis maximal 11 Stunden kann man viele netzunabhängige Situationen gut meistern.
Dass soviel Gutes mit einem Preis von weit über 4000 Euro durch lukrative Aufträge gegenfinanziert (Einstieg ab rund 1500 Euro) werden muss, liegt auf der Hand. Immerhin bekommt man standardmäßig 3 Jahre Garantie und damit auch beruhigende 3 Jahre Zeit das Loch in der Kasse wieder aufzufüllen.