Test Apple iPad 2 Tablet/MID
Nach unserem ersten Hands-On Test vom Launch-Event für Europa in London hatten wir nun mehr einige Wochen Zeit uns das neue Apple Device näher anzusehen. Parallel dazu hatten wir stets stets die erste Ausgabe des Tablets in Betrieb, vor allem auch um die Frage abzuklären, ob sich für bestehende User ein Umstieg lohnt. Lesen Sie in folgendem Test über unsere Erfahrungen und ob das iPad 2 wirklich besser ist als sein Vorgänger.
An dem Alugehäuse des ersten iPads gab es bereits sehr wenig auszusetzen. Kein Grund allerdings für Apple sich auf den Lorbeeren auszurasten und etwas sehr Gutes nicht noch einen Tick zu verbessern. Beim Aluminium ist man geblieben, getuned hat man das iPad 2 allerdings hinsichtlich Gewicht und Abmessungen. Mit einem Gesamtgewicht von 601 Gramm hat man das Tablet um rund 0.1 Kilogramm abgespeckt. Klingt nach nicht viel, wenn man die Pads allerdings mit einer Hand hält, wird der Gewichtsunterschied gut spürbar, insbesondere bei längerer Nutzung.
Optisch als auch haptisch wird auch das deutlich dünnere Gehäuse auffällig, welches nun lediglich 8.8 Millimeter an seiner dicksten Stelle misst. Damit fällt das iPad 2 rund 35% schlanker aus als sein Vorgänger. Das Gefühl eher ein leichtes Magazin in der Hand zu haben denn ein schweres technisches Gerät wird damit gestützt.
Apple bietet das iPad 2 in zwei verschiedenen Farbvarianten an, „black&white“, die sich allerdings lediglich in der Farbe der hinter dem Glas versteckten Displayumrandung unterscheiden. Die Alu-Optik des Gehäuses ist bei beiden Varianten gleich.
In Punkto Verarbeitungsqualität setzt das iPad 2 nach wie vor Maßstäbe und kann als Referenz für kommende Tablets gewertet werden. Das Gehäuse besteht wie bei den aktuellen MacBook Pro Notebooks aus einem massiven Stück Aluminium, das entsprechend in Form gefräst wurde. Unsauber verarbeitete Stellen findet man ebenso wenig wie Bereiche die unter Druckeinwirkung nachgeben könnten. Dies gilt auch für etwaige Knarrgeräusche, die man beim iPad 2, wie auch schon beim Vorgänger, schlicht nicht finden wird.
Die neue Formgebung soll die Schlankheit des Gerätes optisch zusätzlich unterstützen. Dies wird durch das sich zu den Seitenkanten hin verjüngende Gehäuse erreicht. Die umlaufende Seitenkante des ersten iPad entfällt damit und die hier positionierten Taster sind fortan eher nach hinten ausgerichtet.
Der fehlende USB-Port, ein integrierter Cardreader, HDMI Ausgang und die nicht vorhandene Möglichkeit den internen Speicher upzugraden (MicroSD), waren mitunter die Hauptkritikpunkte der ersten iPad Ausgabe – und bleiben es auch weiterhin. Apple nimmt in dieser Hinsicht leider keinerlei Veränderungen am iPad vor und beschränkt sich nach wie vor auf den 3.5mm Kopfhöreranschluss sowie den Docking-Connector. Durch die nun abgeschrägten Kanten, sollte man jedoch besonders bei angeschlossenem Docking Kabel achtgeben.
Über diesen 30-poligen Dock Anschluss lässt sich das iPad laden, mit dem PC/Mac verbinden oder mit verschiedenen Adaptern ausstatten. Bisher verfügbares Equipment kann weiterhin verwendet werden, allerdings sitzt das bestehende Dock bzw. Keybord Dock nicht mehr so fest wie beim ersten iPad, was vor allem der schmal zulaufenden Seitenkante geschuldet ist. Die Funktion bleibt allerdings aufrecht. Will man etwa Daten von seiner Digitalkamera direkt auf das iPad übertragen, muss man das Camera Connection Kit zusätzlich erwerben, das einen Adapter für SD-Speicherkarten bzw. für eine USB-Verbindung zur Kamera enthält.
Neu hinzugekommen ist der Digital AV Adapter, der einen HDMI-Port bietet und gleichzeitig den Docking Connector durchschleift um das iPad etwa gleichzeitig laden zu können. Damit kann das iPad an jedem HDMI-fähigen Monitor, Fernseher oder Beamer angeschlossen werden. Die Full-HD Auflösung eines angeschlossenen Monitors kann dabei aber nur teils ausgenutzt werden und je nach Ausrichtung des Pads (Hochformat/Querformat) bleiben neben dem Bild schwarze Ränder. Videowidergabe füllt den angeschlossenen Monitor schon deutlich besser aus. Mit spezieller Software (OplayerHD) soll auch die Wiedergabe bzw. Ausgabe von 1080p-Medien möglich sein. Auch einzelne Apps wie Real Racing 2 unterstützen die 1080p Ausgabe.
Kommunikation
Nichts neues gibt es in Hinsicht der verbauten Kommunikationsmodule, WiFi (802.11 a/b/g/n) gehört ebenso wie Bluetooth 2.1+DER zur Standardausstattung. Will man auch unterwegs stets Zugang zum Internet haben, muss man eine der teureren 3G-Varianten des iPads wählen. Das verbaute Modul unterstützt lt. Apple UMTS/HSDPA/HSUPA (850, 900, 1900, 2100 MHz) sowie GSM/EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz). Für die Ortungsfunktion (Navigation,…) wird in diesem Fall das Mobilfunknetz als auch GPS herangezogen (Nicht verfügbar bei den WiFi-Versionen).
Kamera
Folgend sehr früher Gerüchte vor dem Erscheinen des iPad 2 verfügt das Tablet nun über zwei integrierte Kameras. Die Rückkamera kann etwa für schnelle Schnappschüsse oder Videoclips der Umgebung eingesetzt werden. Apple spricht von einer HD-Auflösung (960x720p). Unsere Tests mit dem verbauten Kameramodul fielen wenig überzeugend aus. Die Bilder weisen eine sehr geringe Tiefenschärfe auf und wirken grobkörnig. Im Vergleich lieferte etwa das iPhone 4 eine wesentlich bessere Bildqualität. Für Videokonferenzen reicht die gelieferte Qualität der Frontcam unserer Meinung nach aus, für Erinnerungs-Schnappschüsse greift man anstatt der rückwärtigen Kamera aber besser doch zur Digicam.
Die Funktion der Videotelefonie haben wir unter anderem mit dem verbreiteten Skype getestet. Video- als auch Sprachausgabe war für unser Gegenüber stets flüssig, ausreichend scharf und klar, wenn auch die Bildqualität insgesamt nicht als umwerfend zu beschreiben ist. Mittels des Apps Facetime soll die Qualität indes etwas besser sein.
Smart Covers
Zwar gab es auch bei der ersten iPad-Generation eine Tasche als Originalzubehör von Apple, allerdings wurde diese bei weitem nicht so beworben wie die aktuelle Lösung und war aufgrund ihrer Konzeption durch zahlreiche Alternativen einfach und günstig ersetzbar. Die nunmehrigen „Smart Covers“ wie Apple sie nennt, wurden besonders ausgeklügelt konzipiert. Magneten an einer Seite saugen sich an der Seitenkante des iPads fest, die einzelnen Sektionen des Deckels bedecken das Display und werden schließlich ebenso magnetisch in Position gehalten. Schließt man das Smartcover, deaktiviert sich automatisch das Display et vice versa. Auf der Innenseite der Cover befindet sich eine Mikrofaseroberfläche, die das Display beim Transport durch minimale Bewegungen automatisch von Fingerabdrücken befreien soll. Im Test konnten wir dies zu einem geringen Grad beobachten, um eine eigenständige Reinigung des Displays wird man aber dennoch nicht herum kommen. Darüber hinaus findet man bereits Berichte im Internet, dass diese Prinzip auch umgekehrt das Display verschmutzen kann, nämlich sobald sich die Mikrofaser mit Schmutz vollgesogen hat und diesen dann langsam auf das Display zurück bringt. Geringfügig konnten wir dies auch bei unserem Modell feststellen.
Im Lieferumfang enthalten ist das Smartcover wenig überraschend nicht. Die günstige Polyurethan-Lösung bietet Apple für 39 Euro an, die Ledervariante (im Test) kostet gar 69 Euro. Vom Design und Konzept her können die Smartcover durchaus überzeugen, allerdings bieten sie keinen Schutz für die Alu-Rückseite des iPads und auch die lediglich zwei möglichen Standpositionen im Querformat scheinen uns dann und wann zu wenig. Wir gehen davon aus, dass in Kürze wieder zahlreiche Zubehör-Alternativen verschiedenster Hersteller für das iPad 2 verfügbar werden, die die angesprochenen Punkte besser lösen.
Touchscreen
Apple setzt entgegen der Hoffnung vieler iPad-User weiterhin auf dieselbe Displaytechnologie mit identer Auflösung. Was die Bedienung des Gerätes betrifft ist das nicht unbedingt ein Kritikpunkt. Das kapazitive Panel spricht nach wie vor hervorragend an. Rollen, Swipen, Zoomen – alle bekannten Touch- bzw. Multitouch Eingaben funktionieren einwandfrei. Ein verzögertes oder in irgendeiner Art und Weise unangenehmes Eingabeverhalten konnten wir zu keinem Zeitpunkt beobachten.
Auch die mechanischen Tasten sind praktisch ident zum ersten iPad geblieben. Der zentrale Home-Button an der Unter- bzw. Seitenkante bringt den User stets verlässlich zurück ins Hauptmenü bzw. öffnet dort bei Doppelklick die Übersicht der geöffneten Applikationen. An den Seitenkanten wurde der Schiebeschalter der in den ersten Software-Versionen die automatische Bildschirmrotation gesteuert hat, nun endgültig zur Stummschaltung vorgesehen (seit iOS 4.2). Es fehlen schließlich noch der Wippschalter zur Regelung der Audiolautstärke sowie der On/Off-Taster.
Virtuelle Tastatur
In diesem Punkt hat sich nichts verändert. Wir finden das selbe Tastenlayout vor und auch das Ansprechverhalten entspricht dem ersten iPad. Das 4:3 Format des Displays kommt der virtuellen Tastatur sehr zu Gute. Die vergleichsweise große Bildhöhe (vgl. 16:10 bzw. 16:9) bietet ausreichend Platz für ein übersichtliches und benutzerfreundliches Layout der einzelnen Tasten, als auch das restliche Bild, etwa Websites oder beim Verfassen von kurzen Texten (eMail,…), lässt eine durchwegs komfortable Texteingabe zu. Im Vergleich zu Android gefällt vor Allem das schnelle Erreichen der alternativen Tastenbelegung durch "Wischen".
Das bestehende optionale Keyboard Dock finden wir damit nur bei intensiver Texteingabe hilfreich. Da die bestehende Lösung zwar genutzt werden kann, die Passgenauigkeit aber nicht mehr so gut gegeben ist wie beim ersten iPad, führt Apple nun das Wireless Keyboard, das mittels Bluetooth mit dem iPad Kommuniziert, als Zubehör im Shop. Kostenpunkt 69 Euro. Sofern man das iPad mit einem großen Bildschirm bzw. TV-Gerät verbindet, scheint die Ergänzung mit dem Wireless Keyboard durchwegs interessant. Außerdem erlaubt es die Nutzung des iPads im Querformat.
Sensoren
Ein kleines aber nicht zu unterschätzendes Upgrade hat das iPad 2 in Punkto Steuerung noch erhalten, den Gyrosensor. Während das erste iPad mit dem nach wie vor integriertem Beschleunigungssensor etwa auf Lageveränderungen durch Bewegung reagierte, kann das iPad 2 zusätzlich mithilfe eines 3-Achsen-Gyrosensors (Link: Wikipedia) stets seine Lage im Raum bestimmen. Dies kann nicht nur für die bewegungsgestützte Steuerung von Applikationen und Games genützt werden (so klappte etwa die Steuerung von RealRacing HD 2 beispielsweise nun deutlich präziser), sondern kann auch für die Unterstützung von Navigationsfunktionen genützt werden.
Laut den Angaben Apples zufolge hat sich am eingesetzten Display nicht wirklich etwas verändert. Mit einer Auflösung von 1024x768 Pixel haben wir es hier mit einem 4:3 Panel zu tun, was zwar etwas angestaubt klingen mag, im Falle eines Tablets aber durchaus seine Berechtigung besitzt. Moderne Displays im 16:9 Format haben ihre Stärken vor allem bei der Wiedergabe von Videos, wobei die schwarzen Randstreifen reduziert werden. Bei einem Tablet, welches nach Lust und Laune im Hoch- oder Querformat benutzt wird, profitiert man aber auch von der gebotenen Bildhöhe.
Interessant fallen unsere durchgeführten Messungen im Vergleich mit unserem Testgerät des vorangegangenen iPads aus. Wir können durchwegs eine höhere Helligkeit beobachten, der Maximalwert von 396 cd/m² liegt etwa 23% über dem Höchstwert des iPad 1. Der Schwarzwert bleibt indes mit 0.42 cd/m² sehr niedrig und trägt zu einem abermals außerordentlich guten Kontrastverhältnis von 843:1 bei.
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Ausleuchtung: 89 %
Helligkeit Akku: 354 cd/m²
Kontrast: 843:1 (Schwarzwert: 0.42 cd/m²)
Die Farbdarstellung fällt subjektiv, nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Kontrastes, sehr gut aus. Ein Panel mit erweitertem Farbraum dürfte sich wie schon im Vorgänger nicht in das Tablet verirrt haben, was den positiven Gesamteindruck allerdings nicht weiter trübt. Die Ausleuchtung mit 89% fällt ebenso sehr gut aus.
Betrachtet man ein dunkles Bild oder einen rein schwarzen Hintergrund in abgedunkelter Umgebung, so konnten wir bei unserem Testgerät das so genannte „bleeding“ beobachten. Dabei scheint die Displaybeleuchtung an gewissen stellen im Randbereich durch und sorgt für hellere Stellen am Display. Über dieses Problem berichten auch zahlreiche andere Magazine womit man davon ausgehen kann, dass sehr viele bzw. möglicherweise alle aktuellen iPads davon betroffen sind. Im Normalbetrieb fällt diese Ausleuchtungsschwäche nicht wirklich auf. Sofern man aber ein Video mit beonders dunklen Bildern in abgedunkelter Umgebung ansieht, können die Lichtflecken schon sichtbar werden.
Für den Betrieb im Freien ist das iPad mit seinem überaus hellem Display zwar gut gerüstet, die spiegelnde Displayoberfläche sorgt aber für starke störende Reflexionen. Unter direkter Sonneneinstrahlung ist dann kaum mehr etwas zu erkennen am Display. Versucht man direkte Einstrahlung zu vermeiden, kann das iPad aber durchaus auch im Freien verwendet werden – die maximale Displayhelligkeit vorausgesetzt.
Wie schon bei der Vorgängergeneration handelt es sich beim eingesetzten Display um ein IPS-Display (Inter-Plane-Swichting). Diese Technik zeichnet sich vor allem durch die erstklassigen möglichen Blickwinkel aus. Egal wie man das iPad dreht und wendet, das dargestellte Bild bleibt stets scharf und farbtreu und kann problemlos abgelesen werden. Im Vergleich zu den bei Notebooks in der Regel eingesetzten TN-Panels ist das iPad deutlich überlegen.
Eine der wesentlichsten Neuerungen findet man unsichtbar für den User im Inneren des Gerätes. Apple setzt fortan auf einen Dual-Core Chip mit der Bezeichnung Apple A5 (A4 Single-Core im iPad 1). Die Taktung des Chips bleibt mit einem GHz (manche Quellen sprechen auch von 900MHz) auf vergleichbaren Niveau, der Bustakt wurde anscheinend von 100MHz auf 200MHz erhöht.
Verglichen mit weit verbreiteten Netbook-CPUs vom Typ Intel Atom hat diese SOC (System-on-a-Chip) Lösung zwar das Nachsehen, für die Bedienung des Tablets hat dies allerding keinerlei Nachteile, da Apple Hard- und Software wie gewohnt perfekt aufeinander abgestimmt ist.
Nicht nur bei der CPU-Rechenleistung stockt Apple durch den zweiten Kern auf, auch bei der integrierten Grafik (SGX543MP2) wurde den Angaben Apples zufolge gehörig nachgebessert. Die aktuelle Hardware soll eine um bis zu 9x höhere Grafikperformance bieten, als dies beim Vorgänger der Fall war. Verdoppelt wurde hingegen der eingesetzte Arbeitsspeicher von 256MB auf 512 Megabyte. Damit will man den beim ersten iPad oftmals angeprangerten Flaschenhals beseitigen.
Spürbar wird die stärkere CPU beispielsweise beim Öffnen von Programmen oder Dokumenten. Von einer Halbierung von Ladezeiten zu sprechen wäre übertrieben aber auch einige Sekunden Beschleunigung tragen bereits zu einer maßgeblichen Verbesserung der subjektiv empfundenen Geschwindigkeit bei.
Dass sich hinsichtlich Leistungsreserven tatsächlich etwas getan hat, belegt unter anderem der Geekbench Benchmarktest. Im Vergleich zur ersten Ausgabe des iPads lässt sich hier eine enorme Leistungssteigerung bei der CPU-Performance (jeweils knapp Verdoppelung) beobachten. Bei der Speicherperformance gibt es leichte Zuwächse, die Bandbreite bleibt hingegen auf selben Niveau.
Im Vergleich zu Netbook-Systemen, etwa dem bereits überholtem Intel Atom N450 im Asus Eee 1005PE, kann das iPad 2 mit der Apple A5 Dual-Core CPU zwar aufschließen, bleibt aber dennoch weit zurück (Link: Detailergebnisse Geekbench).
Wichtiger als die (theoretische) Rechenleistung der CPU ist bei einem Tablet/MID (Mobile Internet Device) wie dem iPad allerdings die Browserperformance. Diese ist in erster Linie abhängig von der verwendeten Browsersoftware, wobei beim iPad wie gewohnt eine mobile Version von Apples Safari zum Einsatz kommt.
Im Google V8 Browserbenchmark erreichte unser iPad 2 355 Punkte in der Version 3. De aktuelle Version 6 lief leider trotz mehrerer Versuche nicht durch. Vergleicht man das Ergebnis unter diesem Vorbehalt, ist im Vergleich zum iPad 1 eine enorme Leistungssteigerung auszumachen. Auch das iPhone 4 bleibt in etwa auf dem Niveau des iPad 1 zurück. Etwas besser positionieren sich das Google Nexus One bzw. das aktuelle Google Nexus S Smartphone, auch wenn diese knapp zurück bleiben. Spannend: Motorolas Xoom mit Android 3.0 als eines der ersten gleichformatigen Konkurrenten mit dem aktuellsten Android OS kann sich ersten bekannten Ergebnissen mit rund 534 Punkten vor das iPad 2 setzen.
Mit dem Peacekeeper Benchmarktest hat auch Futuremark die passende Anwendung parat wenn es um die Performance von Browsern geht. Unser iPad 2 verweigerte in dieser Disziplin allerdings vollkommen die Kooperation. An dieser Stelle ziehen wir den Durchschnittswert gesammelter publizierter Ergebnisse für eine Interpretation heran. Mit 740 Punkten liegt das iPad 2 abermals deutlich vor seinem Vorgänger bleibt aber ebenso hinter dem Xoom von Motorola zurück.
Letztlich dient noch der Sunspider Benchmarktest für einen Vergleich. Anders als bei den vorherigen Ergebnissen gilt hier allerdings: Je niedriger, desto besser das Ergebnis. Apples iPad 1 kann hier abermals deutlich unterboten werden. Motorolas Xoom liegt hier auf gleichem Niveau.
Ergänzung: Wir haben in weiterer Folge überprüft, wie sich ein Softwareupgrade der ersten iPad Generation auf die einzelnen Benchmarks auswirkt. Dabei wurde ein iPad 1 3G 16GB von iOS 4.2.1 auf 4.3.2 upgedated. Der Google V8 Benchmark (Ver.3) stieg dabei von 87.3 Punkten auf 248 Punkte. Peacekeeper verbesserte sich von 419 auf 484 Punkte und der Sunspider Benchmark verbesserte sich enorm von 8246.7 auf 3278 Millisekunden. Dies zeigt gut die Abhängigkeit von der verwendeten Browsersoftware, die durch das iOS-Update ebenso enorm profitieren konnte. Der Leistungsvorsprung aufgrund der neuen Hardware im iPad 2 wird dadurch allerdings etwas geschmälert.
Im direkten Vergleich der beiden iPad-Generationen im Parallelbetrieb können wir ein spürbar schnelleres Surfen beim aktuellen iPad feststellen. Positiv fällt vor allem das bis auf wenige Ausnahmen wegfallende Nachladen bei der Nutzung mehrerer Browserfenster auf. Dies war mitunter einer der größten Schwachpunkte beim ersten iPad, der nunmehr ausgemerzt ist.
Die immense Leistungssteigerung die Apple auch bei der Grafikbeschleunigung verspricht, ist bislang nur in einzelnen Anwendungen spürbar. So läuft etwa der Rennspielklassiker RealRacing 2 HD am iPad 2 bei deutlich verbesserter Grafik spürbar flüssiger als auf seinem Vorgänger. Die Leistungsreserven (bis zu 9x so schnell) werden wohl aber erst von kommenden Apps und Games wirklich ausgenutzt werden, da die bestehende Software für die Hardware des ersten iPads optimiert wurde.
Im Laufe unserer Tests konnten wir ein grundsätzlich stets flüssiges Interface beobachten. Google Docs lief in der mobilen Variante durchwegs gut, nach dem switchen zur Desktop-Variante sahen wir uns allerdings mit deutlichen Ladezeiten und Rucklern konfrontiert. „Contenteditable“ wird nach wie vor nicht unterstützt. Dies könnte für Blogger und Webseitenbetreiber ein Problem darstellen. Ebenso hatten wir unsere liebe Not mit dem CMS Typo3. Auch wenn die Bedienung nun schneller von statten geht, bleibt Typo 3 weiterhin unbenützbar. iFrames sind weiterhin ein Sorgenkind und das Scrollen mit zwei Fingern in einem iFrame wird zur Qual (und funktioniert oft nicht wirklich).
Im Vergleich zu Googles Android stellen vor allem die Benachrichtigungen am Apple iPad einen Nachteil dar. Während kurz aufpoppende Fenster oder nicht näher definierte rote Mini-Icons bei den installierten Apps auf verschiedene Ereignisse aufmerksam machen, hat man bei Android mit der Statusleiste stets die letzten Meldungen in der Übersicht. Speziell bei Kommunikationstools wie eMail stellt dies einen großen Vorteil dar.
Das iPad 2 integriert keine beweglichen Teile, sprich keine möglichen Quellen für emittierte Geräusche. Das Tablet ist zu jeder Zeit absolut geräuschlos. Im Betrieb erwärmt sich das Tablet zwar spürbar, geht dabei aber niemals über den noch angenehmen Bereich hinaus. Wir messen Oberflächentemperaturen von knapp über 30°C.
Lautsprecher
Die Position des Lautsprechers bleibt unverändert, allerdings wechselt Apple die Optik der Öffnung, die nunmehr aus dem fein perforiertem Alu-Gehäuse, ähnlich der MacBook Pro Notebooks, besteht. Der Klang des iPad 2 überrascht schon wie bei seinem Vorgänger überaus positiv. Das Tablet deklassiert praktisch alle aktuellen Netbooks und selbst viele größere Laptops sehen im direkten Vergleich nicht gut aus. Die Ausgabe von Liedern aus der iPod-Playlist, Internet Radio als auch die Sounduntermalung von Filmen findet mit ausreichender Qualität und Lautstärke statt.
Im direkten Vergleich des iPad 2 mit seinem Vorgänger wirkt der Sound des neuen Gerätes etwas differenzierter und präsenter. Das iPad 1 klingt im Vergleich dumpfer und matschiger, obwohl dessen Sound allein betrachtet auch mehr als in Ordnung geht. Einen Blick ins Innere bietet das Teardown von iFixit. Dort sind auch die neuen Speaker gut zu erkennen, die sich für die Veränderung des Klangs verantwortlich zeigen (Link: Speaker alt / Speaker neu)
Trotz der Leistungssteigerung spricht Apple weiterhin von Laufzeiten von 9-10 Stunden im praxisnahen WLAN-Surfbetrieb (mit WiFi oder 3G). Wir erinnern: Das erste iPad erreichte bei uns im Test ebenso rund 9,4 Stunden im WLAN-Test.
Die niedrigste zu erwartende Akkulaufzeit simulieren wir durch Last mittels der App Glyder2 bei maximaler Displayhelligkeit und aktiven WLAN (kein UMTS). Nach 366 Minuten, sprich knapp über 6 Stunden musste das iPad 2 wieder an die Steckdose. Dies entspricht in etwa dem Niveau seines Vorgängers.
Die höchste zu erwartende Akkulaufzeit simulieren wir durch den Lesetest, bei dem im Minutentakt eine Textwebseite bei minimaler Displayhelligkeit geladen wird. Nach hohen 1071 Minuten ist Schluss. Mit diesen knapp 18 Stunden positioniert sich das neue iPad ebenso auf dem selben Level wie sein Vorgänger.
Im mehrwöchigen Praxisbetrieb konnten wir eine durchschnittliche Laufzeit von rund 7 Stunden beobachten. Dabei war die automatische Regelung der Displayhelligkeit aktiviert und es wurden verschiedenste Tätigkeiten wie Musik und Videowiedergabe, WLAN-Surfen und diverse Spiele absolviert.
Die vollständige Ladung des Akkus ist in rund 4 Stunden zu schaffen.
So revolutionär das iPad 1 vor rund einem Jahr auch war, so gemäßigt und wenig spektakulär wirkt nun der Nachfolger, das iPad 2. Ganz der Apple-Strategie folgend, wird das Tablet dezent überarbeitet wobei Stärken konsequent beibehalten und Schwachstellen langsam aber doch ausgebessert werden. So bleibt man beim Alu-Gehäuse, das hinsichtlich Haptik, Stabilität und Materialeindruck nach wie vor eine Klasse für sich ist. Getuned hat man die Abmessungen und das Gewicht. Das deutlich schlankere Gehäuse und das geringere Gewicht wirken sich überaus positiv auf das Handling des Tablets aus.
Die umgesetzte Leistungssteigerung durch die Dual-Core CPU, den stärkeren Grafikkern und mehr Arbeitsspeicher tut dem Tablet sichtlich gut. Insbesondere beim Surfen mit mehreren Tabs spürt man große Unterschiede zum Vorgänger. Danke, Apple: Die Akkulaufzeit bleibt auf gleich guten hohem Niveau.
Viel diskutiert wurde im Vorfeld über die eingesetzten Kameras. Die Hardware die nun Einzug ins iPad gefunden hat ist unserer Meinung nach ihr Geld nicht wirklich wert. Insbesondere die Qualität der rückseitigen Kamera, sprich nicht die Webcam für Videokonferenzen, enttäuscht hinsichtlich Bildqualität.
Kritikpunkt ist und bleibt auch das geschlossene Apple-System, dass sich sowohl in der Schnittstellenausstattung als auch der Software manifestiert. Datenübertragung per USB-Stick auf das iPad oder umgekehrt? - Fehlanzeige. Hier muss der Umweg über iTunes in Kauf genommen werden. Überhaupt kommt man nicht ohne einen zweit-PC oder Laptop aus, schon allein wegen der Notwendigkeit von iTunes. Das iPad ist und bleibt kein PC-Ersatz. Auch die Einsatzmöglichkeiten im Business-Umfeld sehen wir beschränkt. Sofern die benötigte Software in Form der passenden App vorhanden ist, könnte dies durchaus möglich sein. Publisher stoßen dagegen aufgrund nicht unterstützter Internet-Features (iFrames, Flash,…) oftmals an die Grenze des iPads.
Apropos Apps. Der bestens gefüllte Apple Appstore mit dem einfachen, gut funktionierenden (und vor allem zum Geldausgeben verführenden) Bezahlsystem, sind wie das gesamte Ökosystem um das iPad (iTunes Store, Bookstore,…) besonders schwerwiegende Pro-Argumente, die die Android-Konkurrenz immer noch verblassen lässt.
Da wäre noch ein Punkt, der das iPad 2 zum aktuell wohl attraktivsten Tablet-PC werden lässt: Der Preis, denn der ist richtig heiß. Lediglich 479 Euro kostet die Mitgliedschaft im Apfelclub, in der kleinsten Variante wohlgemerkt. Motorolas Xoom, als eines der ersten Android-Tablets auf Augenhöhe (10.1“, Android 3.0, Nvidia Tegra CPU) wird kurz vor Verkaufsstart mit 599 Euro für die Variante ohne 3G und mit 32GB Speicher gelistet. Das entsprechende iPad-Pendant käme auf 579 Euro (WiFi, 32GB).
Was machen iPad1-User?. Unserer Meinung nach lohnt sich ein Umstieg nicht wirklich, es sei den man ist auf den Performancezuwachs aufgrund spezieller Apps angewiesen oder das Videotelefonie-Feature ist ein Must. Für alle anderen Benutzer würde ein Umstieg lediglich einen gewissen Komfortgewinn im Praxiseinsatz bedeuten.
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