Test Chiligreen Platin TS Notebook
Platin TS. Ein klingender Produktname. Da fragt sich der kritische Konsument, was von dem Luxus, der in diesem Namen mitschwingt, im Alltagsleben eines Notebooks übrigbleibt. Platin – damit assoziiert man allzu oft die beste Kategorie von Kreditkarten, oder denkt vielleicht weitergehend an privilegierte Besitzer dieser. An schimmerndes Edelmetall. Ist die Modellbezeichnung ein simpler Marketinggag oder verbirgt sich mehr dahinter? Lesen Sie weiter und finden Sie selbst heraus.
Gehäuse
Wenn es aus dem schlichten, geordnetem Verkaufskarton kommt, und von den sichernden Folien befreit ist, so ist der Ersteindruck vom Platin TS ein durchaus guter. Wie bei gebürstetem Metall schimmern feine Details am schwarzen Deckel des Geräts, ändert man den Winkel zur Lichtquelle ändert sich dieser Eindruck hin zu einem satten Schwarzton, irgendwo undefinierbar zwischen matt und glänzend.
Silberne Details, wie Chiligreens Firmenemblem am Deckel und die runden Zierstücke am linken und rechten Rand des Displayscharniers heben sich vom Rest ab und setzen Akzente. Die Optik ist einladend, der Wunsch wird groß, zu testen, ob die Haptik mithalten kann.
Die Oberfläche hinterlässt gemischte Gefühle. Man merkt es dem Material an, dass es ohne Zweifel gut verarbeitet ist, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eben nicht Metall, sondern veredeltes Plastik ist, was man in Händen hält, und zwar ausnahmslos, bis hin zu den Zierteilen. Ebenfalls ziehen die metallisch verarbeiteten Flächen des Platin TS Fingerabdrücke an – wenn auch nicht im großen Stile auffallend, wie bei manch anderen Geräten.
Die Stabilität überrascht für diese Preisklasse. Natürlich bekommt man hier nicht die Verarbeitungsqualität eines wesentlich teureren Businessnotebooks, aber dennoch knarzt hier selten etwas. Die meisten Oberflächen geben bei Druck nur gering nach, der Displaydeckel biegt sich aber relativ stark durch. Man sollte also aufpassen, dem Notebookdeckel nicht schwer zu belasten, um das Display zu schützen. Das Platin TS kann auch ohne starke Gehäuseverwindungen mit einer Hand, beispielsweise unterhalb der Tastatur, angehoben werden.
Will man das Notebook öffnen, so fällt sofort auf, dass die Designer hier mitgedacht haben. Eine mattschwarze, griffige Schutzleiste hilft sicher dabei, die Optik des Deckels möglichst gut zu konservieren.
Der Klappmechanismus funktioniert zwar nicht allzu leichtgängig, aber die Scharniere vermitteln damit den Eindruck, dass sie wohl auch nach häufiger Benützung nicht irgendwann im verlorenen Kampf gegen die Schwerkraft das Display nach unten sinken lassen müssen. Das Display wird gut in Position gehalten, auch wenn es nach dem Öffnen leicht nachwippt.
Einmal geöffnet, präsentiert sich der Arbeitsbereich sehr aufgeräumt und für diese Preiskategorie auch wertig. Doch vorher noch ein kurzer Blick auf die Ausstattung des Geräts.
Über drei USB Ports findet vom Handy über Kamera bis hin zum Drucker eine Vielzahl von Peripheriegeräten Anschlussmöglichkeiten vor, die Akkus ersterer können mittels intelligenter Ladefunktion wieder aufgefüllt werden, auch wenn das Notebook ausgeschaltet ist. Das geschieht durch 5-sekündiges Drücken der Powertaste. Deaktiviert wird das einfach durch erneutes, kurzes Drücken der selbigen. Neben den zwei rechts positionierten, herkömmlichen USB 2.0 Ports verbaut Chiligreen auf der linken Gehäuseseite auch einen wesentlich schnelleren USB 3.0 Port.
Monitore und Beamer können sowohl per analoger VGA-Schnittstelle angebunden werden. Der neuere HDMI-Standard erlaubt es, verlustfrei hochauflösende Bildschirme anzusteuern, aber auch gleichzeitig Sound zu übertragen und eignet sich damit perfekt um mit dem Notebook über einen angeschlossenen Flatscreenfernseher Filme anzusehen. Das optische Laufwerk unterstützt den Bluraystandard nicht, aber DVDs, und Online gestreamtes (auch HD) Videomaterial werden ruckelfrei wiedergegeben.
Auf der rechten Seite gibt’s’ neben den zwei USB 2.0 Anschlussmöglichkeiten auch noch eine Vorrichtung fürs Notebook Schloss um vor etwaigen Langfingern geschützt zu sein, einen separaten Kopfhöreraus- und Microfoneingang, und natürlich das DVD-Laufwerk.
Kommunikation
Netzwerken kann das Platin TS entweder kabellos per WLAN (b/g/n), oder kabelgebunden über die links positionierte Gigabit LAN-Buchse beitreten. Knapp daneben sitzt ein Plastikverbau eines Ports, der der Form und Lage nach zu urteilen ein in unseren Breiten nicht mehr verbreitetes 56k Modem beherbergen könnte, allerdings nicht bestückt ist.
Softwareausstattung
Windows Home Premium, in der 64Bit-Variante, kommt beim Platin TS als Betriebssystem zum Einsatz. Ebenfalls sind Microsofts Office Starter und Live Essentials Paket vorinstalliert, sowie eine 3 monatige Testversion von Kaspersky Internet Security 2012.
Garantie
Es dürfen sich alle Käufer über 3 Jahre Garantie durch den Hersteller freuen. Ungewöhnlich für diese Preisklasse.
Tastatur
In den 80er Jahren bei Heim PCs in Mode, dann vom Macbook vor einiger Zeit übernommen, versuchen sich nun fast alle Hersteller von Rang und Namen an der Chiclet Tastatur (frei übersetzt „Kaugummitasten“). Am Versuch, die Tasten einzeln anzuordnen und dennoch genügend Stabilität der Tastatur zu gewährleisten, und das auch über längere Zeit hinweg, scheiterten manche Fabrikaturen jedoch. Dass dieses Konzept bei Notebooks nicht mehr wirklich taufrisch ist, scheint immer noch keine Garantie für durchgängig angenehm betippbare, stabile Chicklettastaturen, auch in preiswerten Geräten zu sein.
Das Platin TS macht hier einen ordentlichen Eindruck. Die Tasten bieten einen knackigen Druckpunkt, ohne gleichzeitig zu viel Wiederstand zu bieten. Ebenso knackig das Tastenanschlaggeräusch. Das ist noch im akzeptablen Rahmen, aber wirkt in leisen Umgebungen dennoch etwas laut. Klappergeräusche konnte man während des Tippens jedoch nicht ausmachen, die Tastatur ist alles andere als labberig gebaut.
Eher gewöhnungsbedrüftig fällt das Tastaturlayout aus. Die Pfeiltasten wurden, um Platz für einen Nummernblock zu gewährleisten, irgendwo zwischen rechter Shift-, Entertaste, und den Nummernblock gezwängt. Das führt dazu, dass beispielsweise Strg. und Shift nach links driften müssen, und die Taste 0 auf dem Nummernblock keine doppelte, sondern nur mehr einfache Breite besitzt, um dem rechten Cursor Platz zu schaffen. Zu Tippfehlern führte das jedoch nicht, aber jeder tippt anders, und es liegt nahe, dass manche Personen ein wenig Eingewöhnungszeit benötigen könnten.
Touchpad
Das Touchpad des Herstellers Synaptics hinterlässt gemischte Gefühle. Sofort fiel das störend laute Klickgeräusch der Klicktastenwippe auf. Natürlich bringt so eine Wippe mit sich, dass man nur an äußeren Positionen der Taste ohne großen Kraftaufwand klicken kann.
Ansonsten begeistert das Touchpad. Die schwarze, glänzende Oberfläche ist mit winzigen Noppen übersät, welche den Fingern ein leichtes und problemloses übergleiten ermöglichen. Die Bewegungen werden Großteils sehr präzise angenommen.
Multitouch Gesten werden auch unterstützt. Von Pinch-Zoom, über Drehgesten bis hin zum Scrollen in alle Himmelsrichtungen werden alle wünschenswerten Gesten unterstützt. Diese können in den Synaptics-Einstellungen in der Systemsteuerung nach Belieben angepasst, ein-, und natürlich auch ausgestellt werden. Das Zwei-Finger-Scrollen wirkt zwar bei weitem noch nicht so geschmeidig wie bei diversen Geräten mit dem angebissenen Apfel, aber beim Platin TS viel besser, als erwartet, und von vergleichbaren Notebooks gewohnt.
Hier darf man von einem Officenotebook dieser Preisklasse keine Wunder erwarten. Viele werden sich aber über ein mattes Panel (genauer: AUO23EC) freuen, das nervigen Spiegelungen den Kampf ansagt.
Leider ist die Helligkeit mit durchschnittlich 175 cd/m2 nicht für den Außeneinsatz ausreichend und die Inhalte können, je nach Helligkeit der Umgebung, nur mehr schwer gelesen werden. Zu gute halten kann man dem Display, dass die maximale Helligkeit auch auf Akkubetrieb konstant bleibt. Fürs Arbeiten in Innenräumen reicht die Hintergrundbeleuchtung aber meist aus, wenn nicht gerade eine starke Lichtquelle direkt aufs Display zielt.
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Ausleuchtung: 87 %
Kontrast: 193:1 (Schwarzwert: 0.97 cd/m²)
Dafür ist das Display relativ gleichmäßig ausgeleuchtet (89%). Der hohe Schwarzwert lässt in Kombination mit der matten Beschichtung keine tiefen Schwarztöne und ebenfalls nur einen Kontrast von 193:1 zu. Die Farben lassen damit insgesamt etwas Intensität vermissen, und wirken etwas ausgewaschen. Im Gesamteindruck weist das Display eine eher kühle Farbdarstellung auf.
Der Darstellbare Farbraum erreicht weder sRGB noch Adobe RGB-Standard. Für haargenaue, brilliante Farbdarstellung, und gute Kontraste, wie diese zB bei Bildbearbeitung von Vorteil wären - was vor allem für Grafiker interessante Aspekte sind - ist dieses Notebook aber ohnehin nicht ausgelegt, und für tägliche Officearbeiten sowie Surfen reicht die gebotene Qualität.
Bei dunklen Szenen in Filmen fällt besonders die Tatsache auf, dass das Display sehr empfindlich auf vertikale Blickwinkeländerungen ist und beispielsweise gerne der untere Bereich ins helle, ausgewaschene abdriftet, während in der oberen Bildschirmhälfte noch alles gut dargestellt wird.
Alles in allem wird hier aber ein adäquates Display für diesen Einsatzbereich geboten, wenn man nicht in hellen Umgebungen, insbesondere im Freien arbeiten will.
Beim Ersteindruck der gefühlten Leistung, gibt es beim Chiligreen Platin TS nichts zu beanstanden. Wenn man nach dem durchschnittlich flotten Start erst einmal diverse Pop-Ups der installierten Testversionen (zugegebener Maßen etwas nervig) überwunden hat, kann man gleich, nahezu ohne Anlaufschwierigkeiten, beispielsweise den Browser öffnen, und im Internet surfen.
Der Hersteller verbaut insgesamt 4 GB an 1333 MHz schnellem DDR3 Arbeitsspeicher, auf 2 Sockel verteilt (also 2 x 2 GB RAM). Eine 500 GB große Festplatte von Hitachi (in unserem Testgerät) speichert mit schnellen 7200 U/min die Fotos, Videos, MP3s und Daten.
Nachtrag: In der Verkaufsversion wird eine 5400 U/min HDD sowie 1x4GB Arbeitsspeicher zur Anwendung kommen.
Apropos Schnell: Per Quickboot kann man in ein Minimalstbetriebssystem starten, das auf einen schlanken Linuxkernel aufsetzt und fürs Surfen ausreichen sollte, allerdings ist der Start in das Quickboot System nicht merklich schneller, als der, in das wesentlich umfangreichere Hauptbetriebssystem (Windows). Da fragt sich dann so manch einer nach der Sinnhaftigkeit...
Prozessor
Die Systemleistung an sich lässt auch hardwaretechnisch für heutige Ansprüche kaum etwas vermissen. Als CPU kommt Intels aktuelle Core i3 2330M zum Einsatz. Der Prozessor tacktet mit seinen 2,2 GHz zwar nicht rekordverdächtig schnell, aber durch Hyperthreading können statt 2 gleich 4 Prozess-Stränge gleichzeitig verarbeitet werden. Bei der Core i3 Serie gibt es keinen Turbo-Boost, wie bei den i5 und i7 Geschwistern.
Bei den Ergebnissen diverser Cinebench Testdurchläufe zeigt sich, dass sich der Core i3-2330M trotz fehlendem Turbo-Boosts auf Augenhöhe mit dem älteren Core i5-430M aus der Generation 2010 liegt.
Verglichen aber mit anderen Notebooks, die auf exakt die gleiche CPU setzen, wie etwa der Samsung Serie 3 Variante, oder Dells n411z hat das Platin TS allerdings im Cinebench etwas das Nachsehen. Dafür schlägt das Platin TS wiederum das n411z im CPU-Bereich des 3DMark 06 leicht. Hier sei angemerkt, dass diese kleinen Schwankungen zu keinem merklichen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den dreien führen werden und im einstelligen Prozentbereich liegen.
Systemperformance
Der PCMark liefert hier schon greifbarere Ergebnisse, um die Geschwindigkeit eines Notebooks in Alltagssituationen ermitteln. Um Notebooks vergleichen zu können, werden hier Bilder bearbeitet, Videos beschleunigt, das tägliche Internetsurfen simuliert, und vieles mehr, um folgend Punkte zu errechnen, die dann die Reihung in der Benchmarkliste ergeben.
Betrachtet man das Gesamtergebnis, so liegt das Platin TS hier im besseren hinteren Drittel aller Testgeräte. Im Anbetracht der Tatsache, dass hier ein so preiswertes Gerät am Tisch steht, wirkt das Ergebnis gleich imposanter. Vor allem die Tatsache, dass hier eine relativ schnelle Festplatte eingebaut wurde, und nicht auf Standardware gesetzt wurde, ist Chiligreen hoch anzurechnen.
Rein subjektiv bestätigt sich das solide Ergebnis im Alltagsgebrauch. Das Notebook wirkt im Alltagstest unseres Notebookcheck-Reviews meist flott und selten überfordert. Natürlich kann man damit auch HD-Videos konvertieren, nur merkt man hier dann deutlich, dass das Notebook nicht hierfür entwickelt wurde.
PCMark Vantage Result | 4242 Punkte | |
PCMark 7 Score | 1538 Punkte | |
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Grafik-Performance
Im Chiligreen Platin TS kommt kein dedizierter Grafikbeschleuniger zum Einsatz, dennoch ist schon Intels aktuelle GPU (HD Graphics 3000) in die Prozessor-Chip integriert, die wiederum eine automatische Übertaktung beherrscht, und auf dem Leistungsniveau anderer Einsteigerkarten, wie Nvidias Geforce 310M, oder AMDs Radeon 6490 liegt, sich also nur bedingt für Spiele eignet. Die GPU unterstützt den Prozessor sowohl beim Abspielen und Beschleunigen von HD- Videomaterial, als auch beim Encodieren solcher, beispielsweise beim Videoschnitt - wenn bei letzterer Tätigkeit auch nur extrem geringfügig, verglichen mit schnellen Grafikkarten, und daher vernachlässgibar.
Durch die gemeinsame Unterbringung von Grafik- und Hauptprozessoreinheit im CPU-Chip lässt sich Stromverbrauch und somit auch Abwärme in Grenzen halten, als das bei externen Einsteigerkarten der Fall wäre. Der Prozessor wird im 32 nm kleinen Fertigungsverfahren auf Basis der neuen Sandybridge Architektur gefertigt. Das ergibt eine, für diese Prozessorklasse normale Thermal Design Power von 35 Watt (TDP).
3DMark 06 Standard Score | 3087 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1459 Punkte | |
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Festplatten-Performance
Hitachi liefert unserem Chiligreen Platin TS den Massenspeicher, und der braucht sich, schon vom Datenblatt her, nicht zu verstecken. Die 500GB große Festplatte dreht mit schnellen 7200 U/min.
In den Benchmarklisten landet diese Festplatte im besten Viertel unser getesteten Geräte, und erweist sich auch im normalen Gebrauch als relativ flott für herkömmliche Magnetplatten.
Nur durchschnittlich ist jedoch die, im HDTune ermittelte Zugriffszeit von 18.5 ms. CrystalDiskMark errechnete einen miesen, wenn auch nicht grottigen 4K Read-Speed, der vor Allem beim erstmaligen Starten vom Betriebssystem und diversen Hintergrundprozessen ins Gewicht fällt. Hier sind SSDs wesentlich schneller, aber auch bereits viele herkömmlichen konventionellen Festplatten. Subjektiv war das System im Betrieb doch recht flott.
Nachtrag: In den für den Verkauf bestimmten Geräten wird eine Harddsik mit 5400 U/min zum Einsatz kommen.
Spieleperformance
Natürlich ist das Platin TS eher als Arbeitstier ausgelegt, aber es kommen immer wieder die Zeiten, wo man von den Kalkulationsmappen und Textdokumenten der heutigen Welt ausbrechen will. Was würde sich da eher anbieten als ein kurzes Spiel zwischendurch?
FIFA 2011: Zwar nicht mehr der taufrischeste Sprössling der kultigen Fußballspiel-Serie, aber dennoch eine Gelegenheit, das Notebook spielerisch ins schwitzen zu bringen. Bei niedrigen Details und 800x600er Auflösung wirkt das Spiel mit durchschnittlichen 127 Bildern/Sekunde noch extrem flüssig, es gelingen tolle Kombinationen am virtuellen Ball - aber hübsch wirkt das Geschehen noch nicht wirklich, höchste Zeit mittlere Details mit einer Auflösung von 1024x768 anzutesten. Das Spielgeschehen wirkt nun etwas hübscher, und mit durchschnittlichen 61 Bildern/Sekunde meist flüssig, obwohl sich die Framerate sehr selten und wenn dann nur kurzfristig - halbiert. Diese Stufe bietet den besten getesteten Kompromiss.
Bei hohen Settings, mit 1360x768 und 2facher Kantenglättung werden nicht nur die, zugegebener Maßen, detaillierter gestalteten Spieler ausgelastet. Man findet sich bei 19-35 Bildern/Sekunde oftmals fluchend vorm Bildschirm wieder, weil während eines kurzen Rucklers die Gegenmannschaft unverhofft in Ballbesitz gekommen ist.
Anno 1404: Das bekannte und beliebte Aufbaustrategiespiel aus deutscher Programmierschmiede basiert auf der gleichen Engine, wie der neueste Teil der Spieleserie, Anno 2070 und verlangt nicht unbedingt nach extrem hohen Bildaktualisierungsraten, so wie es Sportspiele tun. Deshalb verwundert es auch kaum, dass die durchschnittlich 46 erreichten Bilder/Sekunde sich sehr flüssig, eigentlich fast ruckelfrei anfühlen und es dabei selbst auf niedrigster Detailstufe und 1024x768er Auflösung bewerkstelligen, Anno-typisches Flair aufkommen zu lassen. Auf einen Test mit hohen Settings kann aber getrost verzichtet werden, da der selbst highend Hardware ordentlich Arbeit verschafft.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
Anno 1404 (2009) | 46.3 | |||
Fifa 11 (2010) | 127 | 61 | 32 |
Auch viele neue, bekannte Spiele sollten am Chiligreen Platin TS laufen, wenn auch meist nur auf niedrigen Details und eingeschränkter Auflösung. Wenn man dann ältere Perlen ausgräbt, kann man ruhig auch die Details hochstellen. Für das kurze Game zwischendurch reicht es hier also allemal, für mehr aber schon nicht.
Geräuschemissionen
Hier ist das Notebook meist sehr zurückhaltend unterwegs. Wenn es nicht viel zu tun bekommt, deaktiviert sich der Lüfter schonmal komplett und läuft nachher auch ziemlich sanft, nicht etwa wie eine Turbine an. Laut wird's nur dann, wenn das Notebook permanent und vollständig ausgelastet wird - dann werden Spitzenwerte von rund 44 dB erreicht, was schon auf Dauer stören kann. Das wird allerdings in normalen Einsatzszenarios nie erreicht werden.
Wird das Notebook im Energiesparmodus, ohne Netzteil betrieben, kann die Tatsache, dass sich der Lüfter anfangs komplett wegschaltet und nicht auf niedrigster Stufe weiterdreht, dazu führen, dass die, sich so ansammelnde Abwärme, mittels kürzerem, recht lauten Aufdrehen aus dem Gehäuse gepustet werden muss. Das geschieht allerdings nicht oft hintereinander, da die Lüftersteuerung dann eingreift und zu zahlreiches Vorkommen solcher Kühlaktionen dadurch vermeidet, nachfolgend einfach permanent und mit geringerer Lautstärkebelastung zu kühlen.
Spulenfiepen oder andere Störgeräusche fielen während des Tests ebenfalls nicht auf, eher schon während des Normalbetriebs die Festplatte, die sich von der restlichen Geräuschkulisse abhob. Das Festplattengeräusch ist dabei nicht störend, aber fällt dennoch deutlich auf.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 29.8 / 32.2 / 35.2 dB(A) |
HDD |
| 32.7 dB(A) |
DVD |
| 37.8 / dB(A) |
Last |
| 42.1 / 44.4 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft SL-300 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Wer gerne mal Spiegeleier auf der Handballenablage seines Notebooks brät, wird vom Platin TS vermutlich enttäuscht sein. Die maximale Oberflächentemperatur von 37.3 °C wird nämlich genau dort erreicht, nämlich auf der linken Seite, oberhalb des Lüfters und Kühlkörpers des Notebooks, und eignet sich damit höchstens zum Wiederaufwärmen der abgefrorenen Hände nach einer weihnachtlichen Schneeballschlacht.
Etwa die gleichen Werte werden an der Gehäuseunterseite gemessen, so werden alle, die gern mal ihr Notebook am Schoß platzieren, Freude am relativ kühlen Plastik haben.
Die Prozessortemperaturen allerdings, sind bei andauernder Vollauslastung mitunter doch sehr hoch, bis zu 83 °C werden hier erreicht. Zudem beobachten wir im Stresstest (Prime95 und Furmark), dass der Prozessor auf bis zu 800 MHz eingebremst wird. Das wird aber nur unter Laborbedingungen und extremen Auslassungen erreicht werden, wohl nie im täglichen Einsatz.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 37.3 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(+) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 37.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(±) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 32.1 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(±) Die Handballen und der Touchpad-Bereich können sehr heiß werden mit maximal 37.3 °C.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.7 °C (-9.6 °C).
Lautsprecher
Bei Officetauglichen Notebooks wird gerne mal an Lautsprechern gespart. Natürlich verständlich, da man seitens der Hersteller in solchen Geräten, ob des Preises, das Fehlen eines Subwhoofers wohl kaum argumentieren wird müssen. Die Resultate sind dann meist keine berauschenden Klangwunder.
Das Platin TS hat zwar keine hochqualitativen Lautsprecher - sie sind neutral ausgelegt und auf der stumpfen Seite der Klangfarben angesiedelt - dennoch ist nie ein Übersteuern oder Krachen aufgefallen. Musikalische Hochgenüsse wird man damit nicht erzielen. Die Boxen sind eher auf Sprachverständlichkeit ausgelegt, auch wird bei den Höhen nicht übertrieben, wie bei vielen anderen günstigen Geräten.
Will man über gute Kopfhörer oder Boxen Musik hören, ist der Klang, der über den 3,5mm Klinkenausgang kommt, natürlich um Welten besser, aber dennoch nur Durchschnitt. Wer exzellenten Sound sucht, wird vermutlich sowieso zu anderen Fabrikaten greifen, für den Alltagsgebrauch ist der Sound des Notebooks aber sehr solide und brauchbar.
Mit dem 48 Wh Akku wurde hier nur ein durchschnittlicher Spannungsversorger verbaut. Da die verbaute Hardware im Inneren des edlen Plastikgehäuses aber bei normaler Benützung relativ gut wirtschaftet, bringt man das Notebook auch mit guter Auslastung kaum unter die 2h Grenze. Der Batteryeater-Classic Benchmark simuliert ein Hochauslastungs-Szenario, das vermutlich in den meisten Fällen im Alltag nicht erreicht wird.
Beim praktischen Ansurfen von vielen modern aufgebauten Webeiten mit Flash-Elementen und mit manch einem Youtube-Video auf Vollbild und mittlerer Bildschirmhelligkeit garniert, kommt man immerhin noch auf 2:45. Wenn man weniger Videos ansehen will, und eher Newsartikel ansurft, kommt man wohl auf ungefähr drei Stunden Internetkonsum ohne Steckdose.
Verzichtet man unterwegs auf WLAN und will nur mit geringster Bildschirmhelligkeit Dokumente bearbeiten, so kommt man auf bis zu viereinhalb Stunden Akkulaufzeit (Batteryeater Readers Test).
Beim Stresstest mittels gleichzeitiger Vollauslastung des Prozessors (Prime95) und der Grafikeinheit (Furmark) war neben temporärem Throttling des Prozessors auf 800 MHz ebenfalls eine maximale Leistungsaufnahme von 66.4 Watt zu beobachten.
Das Netzteil allerdings, ist nur auf 65 Watt ausgelegt, womit etwa für das Laden des Akkus im Extremlastzenario keine Reserven mehr zur Verfügung stehen. Auch wird ohne Netzteil, also auf Akkubetrieb, unter diesen Extrembedingungen die CPU permanent auf knappe 800 MHz eingebremst. Für den Praxiseinsatz spielt dies allerdings kaum eine Rolle, bleiben hier die beobachteten Verbrauchswerte doch deutlich niedriger (10-44 Watt).
Aus / Standby | 0 / 0.9 Watt |
Idle | 9.8 / 14.4 / 17.8 Watt |
Last |
44.3 / 66.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC-940 |
Das preiswerte Officenotebook Chiligreen Platin TS überrascht. Erstmal mit der gelungenen Optik, dann mit der undefinierbaren (aber nicht schlechten) Haptik und einem, für diese Preisklasse, gut verarbeiteten Gehäuse.
Die Tastatur schafft es, trotz eigenwilligem Layout, im Test Tippfehler zu minimieren und ist im Grunde sehr leicht betippbar. Die Tastengeräusche sind nicht an der leisen Front angesiedelt aber auch nicht störend und tragen während des Tippens irgendwie zum Gefühl bei, Seine Finger auf langlebigem Material zu haben. Das Touchpad ist sehr gut, die einzelne, sehr laute und teilweise schwergängige Maustastenwippe ist das große "Aber" dahinter.
Das Display ist zwar subjektiv betrachtet kein Vorzeigeexemplar seiner Gattung, aber immerhin ist es matt und vermeidet so störende Spiegelungen. Für den Außeneinsatz kann man das Platin TS trotzdem nicht guten Gewissens empfehlen, da die Helligkeit in den meisten Situationen mit Sonnenlichteinstrahlung einfach nicht ausreicht. Fürs Arbeiten in normalheller Umgebung gibt es aber keine Bedenken, und man wird sich über ein solides, und dabei nicht zu lautes Notebook mit flotter Festplatte und ebenfalls über die relativ kühlen Oberflächen freuen. Und das zu einem fairen Preis. Gerade einmal 399 Euro veranschlagt der Diskonter Hofer für das Chiligreen Platin TS. In Anbetracht der 3 Jahren Garantie ein überaus faires Angebot, wie wir meinen.
Das Platin TS will kein Rechenmonster oder Gamingbolide sein, sondern ein ehrliches, günstiges Arbeitstier. Ist man sich dessen und auch der obigen, kleinen Abstriche klar, wird man nicht enttäuscht sein, wenn man es (unterm Weihnachtsbaum) auspackt.